• Aucun résultat trouvé

Vorste((Ul1g ~es Naturscbutzgebietsoossier~ lm Vorfelo oey gesetzlicbel1 Prozeouy:

Dans le document Avis 49.071 du 15 février 2011 (Page 162-171)

S. Fandel vorn Büro Zeyen

+

Baumann stellt das Gebiet kurz vor:

erste Ansatze zum Schutz des Mamertales in der: Regierungserklarung von 1981, in welcher das Mamertal unter folgenden Kategorien aufgelistet ist:

• paysage à protéger le long des cours d'eau"

• Zone de protection

à

vocation récréative

• ceinture verte de l'agglomération de Luxembourg

• surfaces forestières d'un intérêt particulier et massifs forestiers réserves naturelles: RN/RF (8) Schoenfels Mamerlayen,

RN/RF 10 Marner - Kielbach, RN/RD 06 Hollenfels - Mandelbach

lm Rahmender sogenannten IIHabitat"-Direktive der EUwurden das Mamer­

und das Eisèhtal von der Luxemburger Regierung ais Schutzgebiet an die Brüsseler Behërden gemeldet.

Grund für die erwünschte Unterschutzstellung ist die NATÜRUCHE VIELFALT im Gebiet:

• Fliessgewasser:

Mamer und Nebenbache in ihrer ëkologischen Vielfalt (:::::> Auenwald, Feuchtwiesen und Ufergehôlze, Steilufer :::::> Sandsteinfelsen)

• ,Quellbereiche: ,

Tuffquel1en (es handelt es sich um Quellen niit kalkhaltigem Wasser, die man meistens, in

Waldgebieten antrifft. Charakteristisch ist die Bildung von lochrigem, porosem Kalktuffgestein.

Die~es Gestein entsteht durch dasAusfàllen des im Wasser enthaltenen Kalkes. Der Tuffstein wird typischerwelsé von Maosen, Blau- oder Grünalgen überzogen.)

• Wiilder:

Vorherrschende Waldgesellschaften des Mamertales: Buchenwalder (HaÎnsimsen- oder vyaldmeister-Buchenwald).

naturnahe Auenwalder. (regelmassige Überschwemmungen) ~

=> Winferschachtelhalm '

Schlucht- und Hanqmischwalder (Steilhangen, schattige Schluchten mit kühl­

, feu~htem Klima: .

Eichenwalder (Sternmieren-Ekhen-Hainbuchenwald), ·auf feuchtèn Bôden mit , hohem 'Grundwasserstand.

, versthieclenen Nadelgeholzèn (z.B. Kiefern, Uirchen, ... )

=> Schwa'rzspecht (naturnahe Walder: Strukturreichtum, gemischter Altersaufbau ,und Artenzusammen~etzLing, gewisser Totholzanteil, ...

Felseh 1 Hôhlen: MamerJayen /'FJedermauswinterquartier

• Feuchtwiese-:t, feuchte Hochstaudenfluren, Trockenrasen

" Der Téilboden der Mamer, vor allem südlich und nôrdlich von Schoenfels, ist potentieller . Standort von feuchten mesophile,r Mahwiesen und Weiden, welche sich durch Bine extensive Bewirtschaftung, eine h~~eArtenvièlfalt und

Zeyen+Baumann Gèmeinde Llntgen

30

Marz 2001

J. -Co Kirpach

Zeyen+Baumann

Natur- a Landschaftsschutzgebitt Mamerdall

einen grossen Blütenreichtum auszeichnen. Diese Biataptypen sallten sich nach der Renaturierung der Marner wieder verslarkt entwickeln kbnnen.

ZIELE: - Schutz der Arten- und Biotopvielfalt dieser Landschaft:

• Naturnaher Waldbau Altholzinseln 1 gemischler Altersaufbau 1 Umwandlung von Nadelholz­

pftanzungen im Auenbereich.

• Schutz der Quellbereiche

• Nachhaltige, extensive Landwirtschaft in der Mameraue (Vermarktung der Produkte dieser Landwirtschaft über das Naturschutzgebiet (Visiting-Center, lokale Gastronomie, ...))

- Entwicklung des Gebietes zu einer attraktiven Erholungslandschaft

• Einrichtung eines Naturerlebnis-Zentrums (centre d'accueil) im Schloss Schoenfels

• Vermarktung regionaler Produkte (aus der Landwirtschaft, in den Bereichen Gastronomie, Gewerbe, ... )

• Lenkung der Besucher auf einem attraktiven Wegenetz zur - Schonung sensibler Lebensraume

Holzstegen, die eine Naturbeobachtung ohne Trittschâden ermoglichen, Erarbeitung eines Gesamtkonzept, welches aut vorhandenen Wegen und Wegenetzen aufbaut und eine grossere Wegevernetzung herbeiführt.

- Sensibilisierung der Besucher für die Schënheiten der Landschaft

(Aufstel/en von Informations- und Schaulafeln, Errichtung von Beobachtungsstanden und -türrnen).

- Vermeidung von Nutzungskonflikten (Fussganger, Reiter, Fahrradfahrer, ... ) Aufbau eines ausgeschilderten Radwegenetzes mit Verbindungen zu bestehenden Radwegen u.a. aut den vorhandenen Waldwegen. Fahrradverleihe im Informationszentrum Schoenfels und den Bahnhôfen Mersch und Marner sonten dieses Verkehrskonzept komplettieren.

• Die Renaturierung des eigentlichen Flusslaufs der Mamer, welche in einem Kurze Erlauterungen zum Reglement grand-ducal

Er erlautert die gesetzliche Prozedur welche 'bis zur rechtskraftigen Ausweisung' zum Naturschutzgebiet zu durchlaufen ist:

• Erstellung eines Naturschutzdossiers mit unter anderem: Begründung und Tragweite der Unterschutzstellung,' topographischen Karten . und Kataster­

planen mit einer vorgeschfagenen Begrenzung des Gebietes, einem Pftege­

und Ent:wicklungsplan (plan de gestion), sowie einem Entwurf zu einem groBherzoglichen Reglement.

• AnschlieBend wirddieses Dossier dem Conseil Supérieur pour la protection de la nature ... zur Begutachtung vorgelegt.

Natur· a Landschaftsschutzgebitt Mamerdall Marz 2001

Diskussion:

J.-P. Weiss

J.-C. Kirpach::'

Zeyen+Baumann

• AbschlieBend wird im Conseil d'État über das Projekt abgestimmt, bevor es durch die Verôffentlichung im Memorial rechtskraftig wird.

Herr Kirpach betont, daB man sich betreffend des Dossiers Mamerdall noch vor diesem Prozess befindet und daB die Versammlung von heute Abend dazu dienèn sollte offene Fragen zusammen mit allen Betroffenen zu diskutieren.

Das heisst es wird nicht über die Kopfe der Betroffenen hinweg, von oben herab ein projekt ausgearbeitet und umgesetzt, sondern man will aile Betroffenen von Anfang an in das projekt einbeziehen und 50 môgliche strittige Punkte noch vor der offiziellen Prozedur durchdiskutieren.

Um durch die Formulierung der zahlreichen Verbote im grossherzoglichen Reglementkeinen falschen Eindruck vom geplanten Naturschutzgebiet zu erwecken, seien nochmalsdie wichtigsten ZIElE erlautert:

• Schutz besonders wertvoller. Lebensraume, sowie bestimmter Tier- und Pflanzenarten

• Aufwertung / Verbesserung des Gebietes:

• Renaturierung der Mamer (Wiederherstellung von Maandern, Schaffung von .FeucfitWiesen und Schilfgebieten; ... )

• Entfernen standortsfremder Nadelgehôlze (prioritar im Auenbereich der Marner)

• Schaffung von Naturwaldparzellen

• Extensivierung der Landwlrtschaft (irn Hinblick auf die Erhôhung der Biodiversltat)

• Wiederherstellung des traditionellen Landschaftsbildes (Elemente der Kulturlandschaft wie Hecken, Obstwiesen, Trockenmauern, ...)

• Rückbau dès C.R.t 01 zwlschen Marner und Schoenfels ·zum Fahrradweg (allerdings Zufahrt für Anrainer gestattet)

(Grtmdeigentümer) Es 5011 nicht 50 lang von uninteressanten Dingen-geredet werden, Herr Kirpach sollte sofort au! die Punkte welche die Grundbesitzer und Landwirte betreffen zu sprechen kommen.

Er môchte seine Ausführungen noch zu Ende bringen, denn sa lasstsich erklaren welche Ziele er mit dem Naturschutzgebiet verfolgt und wèlches die Vorteile für die Betroffenen sind:

• Einbindung in das Korizept einer nachhaltigen Entwitklung:

• extensive Landwlrtschaft (neue Wirtschaftsformen, frnanzielle Fôrderung, Vermarktung der Produkte, ... )

• • Café

1

Restaurant

1

Hotel (neue Kunden, sanfter Tourisrnus, ... )

• Fôrderùng des lokalen Handwerks (Weidendall - Korbf1echterei)

• Verbesserungen für die "Konsurnenten" (den Tourlsten,den Erholungssùchenden, die Bewohner der angrenzenden Ortschaften, ... ô Verbtndullg von Okonomie und Okologle)

.lm gesamten Prozesszur Ausweisung eines Naturschutzgebietes sind zahlreiche Schranken eingèbaut,· welche gewahrleisten, dass niemand einery finanzlellen

Gemeinde Llntgen 32

Marz 2001 Natur- a landschaftsschutzgebitt Mamerdall

Verlust erleiden und aile begründeten Einwande berücksichtigt werden.

J.·P. Weiss Warum kann der Grundeigentümer nicht einfach Frei entscheiden,. was er auf seinem Grund und Baden machen will und was nicht ? Herr Kirpach redet über die Kopfe der Anwesenden hinweg und geht nicht auf die kankreten Prob/eme der Landwirtè ein.

J.-G. Kirpach: Es wird eine landwirtschaftliche Studie durchgeführt, in welcher die einzelnen Betriebe analysiert werden urn herauszufinden, welcher Betrieb sich für Urnstellungen eignet und welcher weniger. Schliesslich wird durchgerechnet wie sich das zukünftige Einkornrnen des .Iandwirtschaftlichen Betriebes zusarnrnensetzt: z.B. die extensiv irn Naturschutzgebiet erzeugten Produkte erzielen hehere Preise ais konventionelle Produkte, welche dann moglichst direkt dem Erzeuger zukommen; ausserdem wird der Staat finanzielle Hilfen (bisherige Pramien bleiben erhalten, neue kommen hinzu) bewilligen oder er verpachtet aufgekaufte Flachen "gratis" an die Landwirte.

J.-P. Weiss Das gesamte Projekt ist zu grass (d.h. zu viele Flachen und betroffenen Grundeigentümer) und es wird von obèn herab entschieden.

J.-G. Kirpach: Wie bereits erwahnt, ist die offizielle Prozedur noch nicht angelaufen und der heutige Abend dient dem Kennenlernen, der Kontaktaufnahme und der Suche nach Kompromissen.

Deshalb 5011 auch noch in dieser vorbereitenden Phase eine landwirtschaftliche Studie durchgeführt werden um einen moglichst breiten Konsens zu finden:

In dieser von einen Agronomen des Studienbüros durchgeführten Studie wird zunachst eine genaue Analyse des jeweiligen Betriebes in Gesprachen unter

Fachh:~uten (landwirt, Agronom) erarbeiten, bei einer zweiten Gesprachsrunde wird er dann auch anwesend sein, um nochmals die wichtigsten Standpunkte der angestrebten nachhaltigen landwirtschaft darzulegen.

Eine extensive, nachhaltige Landwirtschaft bedeutet eine weniger intensive Bewirtschaftung der nassen Wiesen entlang der Marner, d.h. eine andere Arbeitsweise bèzüglich der Beweidungsintensitat, der Mahtermine, der Düngung und Spritzun9, etc. Aber auch ganzlich andere Nutzungen sind vorste"bar. 50 kann man. (Iaut Berechnungen im' Ausland) durch Schnitt und anschliessender Verarbeitung in der' Biogasalilage zur Stromerzeugung mit der Bewirtschaftung . von Schilffl~khen rund 15.000.-:- /ha/Jahr erwirtschaften.

Ais finanzielle Unterstützung bleibt die Landschaftpflegepramie und die Aus­

gl~ichszulage ("indemnité compensatoire") (insgesamt ca. 10.000.-/hafJahr) erhalten, zusatzlich erhalt der Landwirt eine Extensivierungsprarrlie (ô 8io­

diversitatsreglèment) in der Hohe von ca. 20.000.-/ha/Jahr. Schliesslich besteht noch die Mëglichkeit, dass der Staat landwirtschaftliche Flachen aufkauft und diese dann ohne Erhebung einer Pachtzahlung (Ersparnis ca. 5000.-/ha/Jahr). an den Landwirt verpachtet.

Allerdings soli das Einkommen der Landwirte nicht nur auf diesem Subventions­

system aufbauen, vielmehr ist geplant,durch die lokalen Vermarktung (durch Zusammenbringung der Metzger und Gastronomiebetriebe ·aus den benachbarten Gemeinden) dieser hochwertigeren und teureren Produkte, sowie dem Aufbau alternativer Produktionszweige (Schafshaltung, Freiland­

Schweinehaltung, extensivelimousin,.Zucht, .Pferdehaltung (Verkauf von Heu und Stroh), ... ) das derzeitige Einkommen der landwirte zu erhalten oder gar zu verbessern.

Bürger: F/achen/ welche van Schafen beweidet werden, verlieren schnell a(1 Welt da die

""_'-_.1:_ L.: _ _ _ _ 1••-:_':'_.1. __ ,,_:.1. _':':_.1.1:_1.. _ _ .It_ • .z:.~_.--L.- ____ :_1...1. _ _ _ _ 1.. _ _ _ ._..J __ ..J _ _

Zeyen+Baumann Gemeind.e Untgen 33

Natut- a Landschaftsschutzgebitt Mamerdall Marz 2001

Schafe binnen kürzester Zeit samt/ichen Aufwuchs zunichte machen und so den offenen Boden der Erosion freigeben. Auch pferde richten oftmals hohen Schaden auf Grünlandstandorten an ?

Bürger: Ausserdem eignen sich Schafe nicht für die Beweidung von feuchtem Grün/anct da die Tiere hier sehr krankheitsanfa/lig sinct· Schafe eignen sich an Hangen (im Gebirge) aber nicht für das Mamertal.

J.-c. Kirpach: Die Wiesen des Mamertales sind nur periodisch überschwemmt und bei der Auswahl der geeigneten Schafsrassen haben Erfahrungen aus dem Ausland gezeigt, dass hier gute Resultate erzielt werden. Auch fruher wurde feuchtes Grünland extensiv bewirtschaftet, heute fehlt es leider oft an der Erfahrung mit diesen Standortsverhaltnissen zurecht zu kommen.

Insgesamt kommt es im wesentlichen darauf an weniger Tiere pro Hektar zu halten. Da es im Ausland einige Beispiele von derartigen Projekte gibt, konnte man mit allen Interessierten eine Exkursion organisieren.

Das Umweltministerium würde die Kontakte zwischen Produzenten (Landwirt), Verarbeitung (Metzger) und Konsumenten herstellen, bzw. Aktivitaten

in

diese

Richtung aktiv fërdern "(finanzielle Unterstützung, Werbung, Marketing, Pilotprojekte," ; ~.).

Bürger: Wie wird z. B. die Zahl der Schafe pro Hektar ermittelt ?

J.-c. Kirpach: lm Rahmen der landwirtschaftlichen Studie, wird im konkreten Fall, anhand der zur Verfügung stehenden Flachen, der Lage und Bonitat dieser Flachen, ein Bewirtschaftungsprogramm erarbeit'et, welches anschliessend auch auf seinen finanziellen ASpekt untersucht wird, um Einkommensverluste zu verhindern.

In Zusammenarbeif mit verschiedenen Gremien des Landwirtschaftsministerium sollte versucht werden realistische Preise und eventuell gewisse Abnahme- und Preisgarantien auszuhandeln .

. Landwirl: Zur Zeit bezieht er nicht für seine·gesamte Flache Pramien (Es gibt Grenzwerte {ür die Grosse des Betriebes (bis zu 60'ha) und die Zuteilung von Subventionen).

J.-C. Kirpach: Die landwirtschaftliche Studie sollte derartige Pr6blemen aufdecken und Losungen suchen.

Burger: Es stel/t sich die, Frage wie lange der Staat und die EU noch in der Lage sind die versprochënen finanziellen Beihilfen zu zahlen, da Krisensituationen (BSE, MK5,

...I

vÎel Geldverschlingen und Umlagerungen der Verwendung finanzieller Mittel laufend stattfinden.

Bürger: Ist der Korisument bereit hiihere Preise für. die extensiv produzierten landwirtschartlichen Produkte aus dem Mamertal zu .zahlen ? Welche Garantien konnen dem Landwirt bezüglich Preisniveau und Abnahme .der Produkte gegeben werden ? Wie prasentiert sich die Lage nach z.B. 10 Jahren ? J. -G.' Kirpach: Man sollte alternative Wege der Landwirtschaft einschlagen, wie zum Beispiel

Zucht und Freilandhaltung alter Schweinerassen, ... etc.

Landwirl: Das Einkommen eines Landwirtes setzt sich heute überwiegend aus Pramien und Subventionen zusammen und weniger vom Verkauf der eigent/ichen /andwirtschaftlichen Produkte. Irgendwann wird diese Art der Aibeit (nur der Subventionen ha/ber) sinn/os. Man sol/te verstarkt auf die Landwirte und ihre

Zeyen+Sàumann .Gemeinde Llntgen ' 34

Mar2 2001 Natur- a Landschaftsschutzgebitt Mamerdall

Ideen zur Landwirtschaft h6ren.

J. -G. Kirpach: Genau das ist auch das Ziel der Landwirtschaft im zukünftigen Natur­

schutzgebiet, d.h. es sollten Qualitatsprodukte hergestellt werden, welche den Landwirten ein gesichertes Einkommen gewahrleisten und sie weniger von Subventionen abhangig machen.

Das Umweltministerium hilft bei der Vermarktung dieser neuen Produkte, z. B.

kënnte ein Pilotprojekt durchgeführt werden , in welchen die (positive) Beziehung zwischen der Landwirtsthaft und dem Naturschutz hervorgestrichen wird und ais Werbung gilt.

Bürger: Zuers{ sol/te man mit den Landwirten reden/ bevor man ein derartiges Pi/otprojekt umsetzt. Ausserdem g/aubt e~ dass es schwierig sein wirct einen h6heren Preis{ür die Produkte aus dem Naturschutzgebiet vom Konsumenten zu erha/ten.

J-c. Kirpach: Es wird, noch bevor irgendwelche Prbjekte geplant und umgesetzt, bzw. die gesetzliche "procédure de cfassement" eingeleitet werden, eine landwirtschaftliche 5tudie durchgeführt, die klaren soli, welcher Landwirt Interesse--am projekt hat und welcher Betrieb sich von seiner Struktur her für eine zumindest teilweise Extensivierung eignet. Durchgeführt werden sollen diese Extensivierungsmassnahmen nur im Einverstandnis mit dem Landwirt und nur wenn sich kJar errechnen lasst, dass das Einkommen des Betriebes nach der Umstellung hëher ist ais vorher.

Bürger: Die Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebes kostet viel Geld und er glaubt nicht, dass sich diese Massnahmen nur über den Mehrpreis auf den erzeugten 'Produkten ausgleichen lassen.

Bürger: Das ganze projekt ware vielleicht durchführba~wenn es sich um ein k/eineres Gebiet mit weniger betroffenen Landwirten handeln würde/ in einem derartig grossen Rahmen wie dem Mamertal ist das Projekt nicht durchführbar. Die die mitmachen werden/ sind sowieso jene Landwirte deren Betrieb demnachst auslauft. Aussefdem wird das versprochenen Subventionssystem nicht funktionieren.'

J. -Co Kirpach: Ob ein Landwirt mitmachen kann und will, hangt im wesentlichèn von der jeweiligen Betriebsstruktur ab (d.h. intensive Milchwirtschaftsbetriebe sind schwer umzustellen). Auf jeden Fall sollen die Produktionsweisen und die Produkte der regionaltypischen Landscha~ angepasst

sein.-Eine Garantie für das erhëhte Preisniveau und die Abnahme der Produkte wird das Umweltministerium, versuc:hen zu geben (Werbung, Vermarktung, Kontakte,

...

).

Landwirl: Niemand kàuft die Produkte zu einem h6heren Preis.,

J.-C. Kirpach: Der Verkauf 5011 auf lokalem / regionalem Niveau durchgeführt werden, damit man auf die Einführung eines Labels verzichten kann. Der direkte Kontakt ,zwischen Produzenten und Konsumenten sollte das Vertrauen in die Prodtikte

starken 'und somit auch ein hôheres Preisniveau rechtfertigen.

Waldbesit:?er: Welche Auflagen treffen für den' Waldbesitzer zu ? - Er ist Besitzer eines Eschenwa/des in der Schutzzone AI' hat sich seit 30 Jahren um den Bestand gekümmert und verbringt auch gerne seine Freizeit aufseinem Grundstück.

Zeyen+ Bauma nn Gemeinde ,1Intgen 35

Marz 2001 Methoden bewirtschaftet werden, sbndern im Sinn einer freien Entwicklung sich selbstandig zur jeweils standortsgerechten und somit artenreichsten Waldgesellschaft entwickeln. Der Anteil an Totholz 5011 sich erhëhen und 50 auch der Strukturreichtum. Ziel ist es langfristig einen vielfaltigen, urwaldahnlichen Lebensraum zu schaffen.

Der weitaus grôsste Teil der Waldflachen in der Zone A gehôrt dem Staat oder den Gemeinden. Für private Waldbesitzer, die nicht mit diesen Bestimmungen einverstanden sind, kann der Verkauf der Parzellen an den Staat' diskutiert werden' eventuell waren verschiedene Besitzer mit dem Tausch ihrer Parzelle - 1 (gegen eine Gleichwertige Parzelle in der Zone B) einverstanden; es sind ausserdem Entschadigungen für Ertragseinbussen vorgesehen; notfalls salite . die Begrenzung der Schutzzone A, bzw. der betreffende Abschnitlim 'projet de règlement grand-ducal' verandert werden~

Wenn die betroffenen -Wa/dgebiete fast aIle dem Staat und den Gemeinden geh6ren, k6nnte man auf den betreffenden Abschnitt im Reg/ement verzichten.

Für den privaten Wa/dbesitzer bedeuten dIe vorgeschlagenen Bestimmungen in der Zone A (keine Bewirtschaftung) und in der Zone B (Verbot der Anpflanzung von Nade/geh6/zen) eine starke Beeintrâchtigung des Privateigentums, bzw. einen hohen Wertverlust (Ertragseinbussen, da man mit raschwüchsigen Nadelgeh6/zen h6here Renditen erwirtschaftet aIs mit Laubwa/d) auf den jeweiligen Parzellen.

Bereits bei der Ausweisung des Mamertales zum Habitat-Gebiet wurden die privaten Grundeigentümer nicht nach ihrer Meinung gefragt.

Die Habitat-Gebiete - wurden nach biologisch-ôkologischen Gesichtspunkten definiert. Die im Biodiversitatsreglement vorgesehenen Bewirtschaftungsauf­

lagen sind ganz bewusst sa gewahlt,· um in diesen speziell ausgesuchten Wald­

gebieten einenàchhaltige Entwicklung im Sinn des Erhaltes und der Erhôhung der. Biodiversitat-zu fôrdern.

Mit dem ganzen Ge/fi, welches der Staat in Aussicht stellt zum Aufkauf von FlacheiJ im Naturschutzgebiet - und zur Subventionietung der Land- und Forstwirtschaft, k6nnte der Staat auch grosse Tei!e desGebietesaufkaufen und mit staatseigenem Persona! bewirtschaften

Zur Zeit gibt ~s derartig grosse Projekte in der Region (Renaturierung der Alzette, Naturschutzgebiet Mamerta~ vielleicht auch irgendwann Ausweitung ins

Eischta~ ... usw.), dass esunmag/ich ist für die 6ffentliche Hand aile diese Flachèn aufzukaufen und zu bewirtschaften.

Der Staat hat bereits Flachen (auchausserhalb des Gebietes) aufgekauft lIm diese eventuell Privatbesitzern zllm- Tausch anzubieten. Es bleibt allerdings' oberstes Ziel, die Bewirtschaftung der Landschaft, d.h. die Ptlege und der Erhalt der traditionsreichen Kulturlandschaft des Mamertales in der Hand der Bauern zu belassen; nur solltedie Bewirtschaftung weniger intensiv sein, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.

lst eine; Art Flurbereinigung (Remembrement) für die Waldgebiete vorgesehen, wef7n zum Beispiel Parze/len zwischen Privatbesitzern und dem Smatausgeœùschtwerdenso/len?

Gemeinde Lln~gen 36

Marz 2001 Natur- a Landschaftsschutzgebitt Mamerdall

J.-c. Kirpach: Ein derartiges Verfahren ist grundsatzlich nicht vorgesehen, notwendig oder erwünscht durchgeführt werden.

kann aber falls

Waldbesitzer: Wenn z. B. auf einer Wa/dparze/le ein Wochenendhaus steht ist dann die Nutzung diese Wochenendhauschens immer noch erlaubt ? Kann die private

Wa/dparzelle privat (abgezaunt und für die Offentlichkeit gesperrt) b/eiben ? J.-c. Kirpach: lm Reglement stehen keine Aussagen bezüglich der Nutzung bestehender

Einrichtungen im Wald, d.h. des gibt keine Einschrankungen in diesem Bereich.

J. -P. Weiss: (Grundeigentümer) dauerhaften Besitzer.

Die Bestirnmungen im Reg/ement grand-ducal bedeuten einen Wertverlust des Grund und Bodens {ür ihre jewei/igen

J.-C. Kirpach: lu einem m5glichen Wertverlust von Grünland durch Vernassungen im Rahmen der Renaturierung der Mamer, kommt es erst in lug~ der Umsetzung dieses Projektes, dann wird nach L5sungen füi" dieses Problem gesucht.

J. -P. Weiss: Auch das Verbot der Düngung und Spritzung in der Schutzzone A bedeutet eine

daaerhalte Verschleehterung der Baden und somit langfristig eine Wert­

minderung der Parzellen für den GnJndeigentümer.

J.-G. Kirpach: Die Bewirtschaftung der Bôden 5011 erhalten bleiben (ein Brachfallen ist auf jeden Fall zu vermeiden). Der Wert einer Parzelle wird danach errechnet, welches Einkommen man auf der jeweiligen Flache erwirtschaften kann und da zwar weniger Tiere pro Flache aber hôhere Preise für das Fleisch erzielt werden, kommt es zu keiner Wertminderung der Parzelle.

J.-P. Weiss: Es kommt zur Wertminderung, weil auf den nicht mehr gedüngten und gespritzten Flachen nichts mehr wachst und die Parze//e auch kaum (und zu ausserst vngünstigen Preisen) zu verpachten oder verkaufen ist.

J.-C. Kirpach: Ihm sind auch Aussagen von Landwirten bekannt/ die behaupten auf extensiv bewirtschafteten Flachen nehme die Futterqualitat sogar zu (im Gegensatz zur befürchteten Verschlechterung).

J.-P. Weiss: Die freieEntwicklung mancher Wa/dflachen hat wahrscheinlich eine Vermehrung . des Bàrkenkafers' zur Folge, was wiederuin dem Wert der betreffenden Waldflachen (oder auch angrenzender Parzellen) herabsetzt. Aus diesem Grund . sollten die Bestimmungen bezüglich der Waldbewirtschaltung zumindest nur für

denStaats- und Gemeindewald gelten.

J.-C. Kirpach: ' Der Anteil privater Waldbesitzer ist übers gesamte Gebiet gesehen sehr klein (genaue Zahlen folgen) und hier wird man wahrscheinlich Einigungen finden ..

H. Würth: Das für die Zone B im Reg/ement festgeha/tene Verbot der Umwand/ung von Laub- in· Nade/walder bedeutet eine Einschrankung des persan/ichen Entscheldungsrechtes des Grundeigentumers und einen Wertverlust der betroffenen Parzelle.

"Zwischenrufer": Ausserdem kauft der Staat keinen Privatwald mehr auf!

J. -G. Kirpach: lm Rahmen . der : Umsetzung des Naturschutzgebietes sind Aufkaufe von Waldflachen durch' den Staat durchaus moglich

Zeyen+Baumann Gemeinde Llntgen 37

1

Natur· a Landschaftsschutzgebitt Mamerdall Marz 2001

Besonders für den Fall der Waldflachen sollte der Tausch von Flachen moglich Bürger:

sein. (Tausch einer privaten Parze/le aus der Zone A gegen elne Parzelle in Zone B aus affentlicher Hand)

Waldbesitzer: Er persan/ich bevorzugt den Tausch von Waldflachen, denn er machte eigentlich Waldbesitzer bleiben und will seine Parzelle im Prinzlp nicht verkaufen, kann sich aber durchaus vorstellen, sie gegen eine andere glelchwertlge Flache elnzutauschen.

J.-G. Kirpach: Alle hier vorgebrachten ldeen und Kritiken werden in einem Bericht festgehalten, der dann an das Umweltministerium weitergeleitet wird.

Die breitgefacherte Problematik der Landwirtschaft wird anhand der in Kürze beginnenden landwirtschaftlichen Studie vertieft und konkretisiert.

J.-P. Weiss Der Staat sol/te das Projekt nur auf seinen eigenen Grundstücken'durchführen, es bringt zu viele Nachteile für Grundbesitzer, Wa/dbewirtschafter' und Landwirte.

J.-C. Kirpach: lm Sinne einer nachhaltigen Entwicklung für das gesamte Mamertal wird eine Lôsung für aile Flachen 'gesucht.

Bürger: Welche Einschrankungen sind im Bereich Jagd vargesehen und wie sol/en die Konflikte zwischen der JÇJgd, dem Naturschutz und der Erholungsfunktion im Mamertal gelost' werden.

Er nimmt an, dass zur Jagd kaum Verbate ausgesprochen wurden aus Angst var Konfllkten mit den Jagdpachtern.

J.-C. Kirpach: Laut Reglement grand-ducal ist die Jagd wie bisher e,rlaubt und erfahrt nur sehr geringfügige Einschrankungen (Kein Fallenstellen, kein Anlegen von Wildackern und zusatzlich in Zone A ein Verbot der Fütterung allgemein).

A. Molitor: Durch die Aufwertùng des Gebietes fûr ,Erholungssuchende und somit der

A. Molitor: Durch die Aufwertùng des Gebietes fûr ,Erholungssuchende und somit der

Dans le document Avis 49.071 du 15 février 2011 (Page 162-171)