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Boden 1 Pedologie

Dans le document Avis 49.071 du 15 février 2011 (Page 42-58)

Zone protégée

3.1 Abiotische natürliche Faktoren

3.1.2 Boden 1 Pedologie

Die Baden im Untersuchungsgebiet werden aufgr~nd des relativ einheitlichen geologischen Untergrundes neben der Geologie des Ausgangsgesteines, maBgeblich vom Relief. und der Exposition des Gelandes gepragt.

Hauptbodentyp des Mamertales, beziehungsweise der Hange und Plateaus sinçi sandige, sandig-"'"

lehmige oder lehmig-sandige Braunerden oder Parabraunerden aus Kalksandstein, Sand oder Verwitterungston, nicht vergleyt.· Ab der halben Wegstrecke zwischen Kopstal und Schoenfels treten am astlichen HangfuB tonige und schwere tonige Braunerden, Parqarendzina-Pelosole und Pelosole aus Mergel, nicht vergleyt auf. Am westliche:n HangfuB findet. man tonige Parabraunerden aus Ton, schwach bis maBig vergleyt. (Daten aus der "carte des sols du Grand­

Duché de Luxernbourg",' MaBstab 1:1 Ob.~OO).

Etwas mehr Details erkennt man auf der "carte des sols - Grand-Duché de Luxembourg", MaBstab 1 :25000 (Blatt 10-Luxemburg):

Die besonders steilen Abhange des Luxemburger Sandsteines sind von sehr flachgründigen, sandigen und trockenen bis sehr trockenen Baden bedeckt, sie sind leicht, nahrstoffarrn und sauer, auf besonders exponierten und besonnten steilen Standorten kommt es zu Auswaschungen und zur Pozolisierung; ihre Humus ist. von Typus Moder-Mull.

Auf den Plateaus ist ein Übergang zu sandig-Iehmigeren Baden festzustellen, die aber immer noch ziernlich ,Ieicht sind, a!lerdings ein besseres' Wasserspeichervermagen haben und somit au ch ...

etwas nahrstoffreicher sind. In der Landwirtschaft schâtzt man ihre leichte Bearbeitbarkeit.

Dort wo am Talboden die Psilonotenschichten anstehen (das heiBt zwischen Marner und Kopstal), haben sich mâl3ig trockene, bis mâBig feuchte Baden über dem sandigen Untergrund entwickelt, es handelt sich um relativ leichte Baden.

Nardlich von Kopstal über dem Alluvium trifft man auf die maBig trockenen oder mâBig feuchten Baden über sandig-Iehmigen Untergrund, charakterisiert durch starken Schwankungen zwischen naB und trocken, Vergleyungsphânomene treten je nach Wasserspiegelschwankungen der Mamer in unterschiedlichen Tiefen auf. Die Baden sind leicht aber kalt und die auf ihren stockende Vegetation treibt spat aus, besonders wenn sie am Nordrand des Tales auftreten.

Dort wo sich der 'Talboden weiter affnet findet man maBig trocken / feuchte Baden über sehr lockerem sandig-Iehrnigem Material über. Diese k6nnen Mâchtigkeiten bis zu 80 cm erreichen, leiden aber sehr schnell unter Trockenheit besonders an den exponierten Standorten wie man sie hier im Mamertal findet.

lm Bereich von Einmündungen von Seitenbachen, über Hangschuttkegeln oder bei Ouellaustritten haben siçh feuchte bis nasse Baden der Ouell- und Sickerflachen gebildet, sie sind schwer (sehr

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l~alurscnUIzgeDlet lVIameroall

ni~driges Porenvolumen) besitzen eine sehr dichte kompakte Struktur und liegen inselartig im Tai zWlschen Kopstal und Schoenfels und vereinzelt auch bis nach Mersch. '

Die Talb6den sind durch den Grundwasserspiegel und die periodischen Überschwemmun'gen der Mamer gepragt und deshalb fruchtbarer ais die Hangb6den, andererseits bergen die wechselnden Grundwasserstande und Überschwemmungen auch Gefahren für die Landwirtschatt aut diesen Flachen.

3.1.3 Hydrologie

(siehe Karte Nr. 2 Hydrologie)

3.1.3.1 Oberflachengewasser

Die Marner ist der Hauptvoliluter des Untersuchungsgebietes. Sie, entspringt in der Gemeinde Garnich westlich der Ortschaft Hivange, durchflieBtdann die stark landwirtschaftlich gepragten Flachen der Gemeinde Mamer um am 6stlichen Ortsende von Mamer die flachwellige Landschaft des mittleren Lias zu verlassent sich in das PlateaU des Luxemburger Sandsteines einzuschneiden und durch efn enges überwiegend bewaldetes Muldental bis nach Mersch zu flieBen, wo sie in die Alzette mündet, die nach einigen hundert Metern auch noch die Eisch aufnimmt.

Die Mamerist auf der gesamten Lange ein Gewasser der Forellenregion. Die Wasserqualitat ist im Bereich der landwirtschaftlichen Flachen (Gemeinden Garnich und Mamer) eher schlecht, der Artenreichtum und die Wasserqualitat nehmen im weiterenVerlauf bis nach Mersch wieder zu, wobe; die kürzlich erneuerte und vergr6Berte Klaranlage bei Mamer sicher mit zur Verbesserung der Wasserqualitat in' den letzî-en Jahren beigetragen hat. Ansonsten laBt sich die Verbesserung der Wasserqualitat vor allem aut die extensivere Nutzung des Umlandes(zwischen Mamer und Mersch oft Wald), beziehungsweise die starkere Beschattung, niedrigere Wassertemperatur sowie die Zufuhr von -relativ sauberem Ouellwasser zurückführen.

Neben zahlreichen Ouellen und winzigen Sickergraben (vorwiegend an der 6stlichen Talflanke) nimmt die Mamer auf ihrem Weg durch dàS Untersuchungsgebiet nur wenige gr6Bere aus Westen kommende Bache aut und zwar die Kielbaach (südlich des Juckelsboesch), die Riedelbaach (n6rdlich aes Juckelsboesch), den Ledeleschbur (n6rdlich von Kopstal), einen Graben aus den, , Maulepsgroendchen undeinen Bach (Merelsbur) der 6stlich von Keispelt entspringt.

Der gesamte Niederschlag des Untersuchungsgebiets fallt in dasWassereinzugsgebiet der

M~mer (ca. 83,61 km2, siehe Abb. 1), beziehungsweise wird die Nutzung groBer Teile des Einzugsgebietes der Mamer im Rahmen dieser Studie mit analysiert, da diese einen wesentlichen EinfluB aut die Wasserqualitat der Mamer und der Ouellen im Mamertal hat (besonders da der Untergrund (Luxemburger Sandstein) relativ gut durchlassig ist).

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NatUrsCnutzgeDiet lVIameroall Oktober 2000

Abb. 1 Wassereinzugsgebiet der Mamer (verandert nach: Annuaire météorologique et hydrologique)

Da im Rahmen eines Renaturierungsprojektes samtliche hydrologisch relevanten Daten zur Mamer getrennt er:faGt werden, beschranken wir uns hier auf eine kurze Analyse des Baches, mit dem Schwerpunkt auf dem 6komorphologischen Zustand des Gewassers und var allem der angrenzenden Vegetation (Schlucht- und Auwalder, Feuchtwiesen, Quellbibtope, ... )

ln ihrer Rolle im Naturhaushalt kommen den FlieGgewassern zahlreiche Funktionen zu:

• Wasserrückhaltung, beziehungsweise schadlose Abfuhr von anfallendem Wasser

• Vorfluterfunktion, Grundwasserspeisung

• Stofftransport, beziehungsweise -festlegung (z.B. Abfuhr von Fremdstoffen), Selbstreinigung

• Trink- und Nutzwassergewinnung, Fischerei

• Klimaausgleich

• Lebensraum tür zahlreiche Tier- und Pflanzenarten

• Erholung; asthetische, ethische, soziale und erzieherische Aspekte

Um 'diese Funktionen erfüllen zu konnen, solUe ein moglichst intaktes Gewasser vorhanden sein; ~

aile Faktoren (vom Einzugsgebiet über den AbfluB, ... ) müssen berücksichtigt und ais ein Ganzes erfaGt werden um samtliche Wechselwirkungen zu begreifen.

Die Mamer und ihre Zuflüsse sind im Laufe der menschlichen Kulturgeschichte ott tiefgreifend verandert worden, beginnend bei Nutzungsandèrungen' des Umlandes, über direkte Eingriffe an FlieBgewasser (Verlegung, Ableitungen (z.B. zu Mühlen), Wehre und Damme, ... ) bis hin zu tiefgreifenden Veranderungen im gesamten Wasserhaushàlt der naheren Umgebung.

Eine vollstandige okomorphologische und chemische Beurteilung und Analyse der Mamer ist nur bedingt oder abschnittsweise moglich, da einerseits die notwendigen langjahrigen - und somit aussagekraftigen - Beobachtungen fehlen, beziehungsweise auch im Rahmen dieser Studie nur stichprobenhaft durchgeführt werden konnten. Auf3erdem hat die Inbetriebnahme der vergr6f3erten Klaranlage in Mamer langfristige Auswirkungen auf die Wasserqualitat der Mamer und auf die Fischfauna, Rückschlüsse bezüglich dieser Veranderungen der Wasserqualitat und samit auch

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UKtooer ~UUU

Natursçnutzgeolet Mameraall

der Artenzusammensetzung in dem Gewasser kônnen erst na ch langeren Beobachtungszeitraumen aussagekraftig aufgestellt werden.

Nachfolgende Bewertungsgrundlagen wurden berücksichtigt:

Abb. 2 Ôkomorphologische Einstufung von FlieBgewassern, nach 8runken (1986)

Wert­

zahl

Bezeichnung Bewertungskriterien

natortich vielfa~iger, den natarlichen Gegebenheiten entsprechender Verlauf; yom Menschen nicht erkennbar verandert

Von der Quelle (bei Hivange - Gemeinde Garnich) bis zum Beginn des Untersuchungsgebietes (am Tossebierg) ist die Mamer, was die Uferbereiche betrifft ais bedingt naturnah einzustufen, mit vereinzelt naturfernen Abschnitten; die Wasserqualitat ist allerdings durch die relativ intensive landwirtschaftliche Nutzung des Umlandes ziemlich schlecht (und somit auch die Artenvielfalt ziemlich gering).

Zwischen Klaranlage. und Camping (Mamer .:... Gaaschtgronn) ist die Marner ais naturnah einzustufen, die Wasserqualitat ist allerdings durch die Einleitung aus der Klaranlage beeintrachtigt. Die natürliche. Sèlbstreinigungskraft des Flusses, die im weiteren Verlauf die Wasserqualitat laufend verbessert kommt hier noch nicht zum tragen. lm Bereich des

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Naturschutzgebiet Mamerdall Oktober 2000

Carnpinggelandes sind die Ufer verbaut und durch die Freizeitnutzung bis unmittelbar an die Ufer, sind weiter Storungen und Beeintrachtigungen nicht auszuschlieBen.

Nachdem die Marner kurz nordlich der Gasschtmillen die C.R.101 kreuzt stort ein altes Wehr die freie FlieBstrecke; ab hier bis Thillsmillen führen standortsfrernde Nadelforste und verschiedene Verbauungen (Uferverbauungen mittels Drahtschotterkorper, Beton, ... ; Neimillen, Thillsmillen) zu einer Einstufung ais bedingt naturnah.

Auf den folgenden 500 Metern ist die Mamer am südostlichen Ufer von artenreichen schlucht- und auwaldâhnlichen Wâldern begleitet, am nordwestlichen Ufer storen allerdings Nadelholzforste den naturnahen Charakter des Flusses; weiter nordlich sâumen die Nadelholzer beide Ufer der Marner. lm Bereich dieser Nadelforste kommt es zu einer sehr starken Beschattung des Gewâssers, eine Ufersaumvegetation kann sich nicht entwickeln, der FluB bietet ein ziemlich eintoniges, artenarmes Bild. AuBerdem erfüllen Nadelgeholze mit ihrem durchwegs flachen Wurzelsystem keine uferstabilisie~ende Funktion auf diesen Standorten und die Erosionsgefahr im Bereich der Nadelbaumaufforstungen ist somit erhoht. Sie besitzen auGerdem auf der feuchten bis nassen Talsohle keine guten Wuchsbedingungen (schlechte Ertrâge).

lm Bereich der Einmündung des Riedelbaches hat sich ebenfalls am ëstlichen Ufer ein kleiner Schluchtwald entwickelt (genauere Hinweise zur Bedeutung, Artenzusammensetz~ng, ... usw. der"'"

einzelnen charakteristischen Ufergesellschaften entlang der Marner sind im Kapitel "Biotische Faktoren" zu finden).

Kurz westlich der Schankemillen (keine Spuren der Gebaude mehr vorhanden!) zweigt ein èhemaliger Mühlgraben ab, die Ausleitungsbauwerke und Schleusen sind noch ais Ruinen vorhanden, in den Ritzen des zerfallehden Mauerwerkes haben . sich interessante Vegetationsgesellschaften (Farne, Moose, ..) angesiedelt. Eine massive Brücke riegelt das Tai an dieser Stelle ab. Nordëstlich der Schankemillen führt der ehemalige Mühlgraben bis zum Weidendall noch Wasser, am ostlicheh Ufer sind die vorhandenen Waldgesellschaften noch ziemlich naturnah.

Auf halber Strecke bis Weide n da Il stort eine massive Verbauung das naturnahe Bild der Mamer:

Die Ufer sind mittels hohen Betonmauern befestigt und eine "Betoninsel" mit einern zerfallenden Holzpavillon (und Grillplatz) wurde mitten im Bach errichtet; die Verbauung wurde wahrscheinlich aus Hochwasserschutzgründen so massiv durchgeführt, fügt si ch aber sehr schlecht in die ...

Tallandschaft ein ,(obworll' erste Zerfallsersch~inungen am Mauerwerk den optisch storenden Effekt leicht mindern).

Zwischen Weidendall und der Ortschaft Kopstal führen die intensive Nutzung der unmittelbaren Uferbereiche (fluBnaher FuBweg, Freizeitgelande) zu einer Beeintrachtigung der natürlichen Uferbiotope; auBerdem' sind die Ufer mit unterschiedlichen Materialien (Metalltrâger, Eisenbahnschwellen, Holzflechtzaun, Mauerwerk, ...) naturfern verbaut.

1m Bereich der Ortschaft Kopstal ist die Mamer verrohrt, beziehungsweise (im nordlichen Teil von Kopstal) die Ufersind stark verbaut. Weitere Beeintrâchtigungen der Uferbiotope sind unter anderem Privatflâchen (Garten) und Depots von Betrieben, die direkt bis an die Ufer reichen, im Bereich der Pumpstation findet man allerdings noch naturnahe Feuchtwiesen entlang der Ufer. Ab der Schmitzmillen - Buderdall werden die Ufer wieder naturnaher (z.B. ein Prallufer ais Steilwand ausgebildet, ... ) und ein dichter Gehëlzsaum begleitet das FlieBgewasser.

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Uktober 2000

Naturschutzgebiet Mamerdall

Ab hier bis zur Pumpstation (Schankegronn, Maulepsgroendchen) saumen durchwegs naturnahe Waldgesellschaften (Typ Schlucht- / Auwald) die Ufer der Marner, auch die Vegetation in den kurzen seitlich einmündenden Talchen ist naturnah. Weiter nërdlich sind am westlichen Ufer diese Walder durch Wiesen, beziehungsweise Nadelgehëlzaufforstungen ersetzt und kurz bevor die Marner in das weitere Tai um Schoenfels eintritt, saumen Nadelgehëlze zu beiden Seiten das Ufer. lm Bereich ehemaliger Mühlen sind immer wieder Überreste von Mühlgraben zu finden (so zum Beispiel auch nërdlich des Restaurants Direndall).

Zirka zwei Ki/ometer südlich von Schoenfels weitet sich das Tai und ab hier ist der Talboden vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Zwar ist die Mamer fast durchgehend von einem dichten Gehëlzsaum begleitet, doch die Artenzusammensetzung verrat mancherorts die menschlichen Eingriffe (Anpflanzung von Pappeln, Nadelgeho/zen, ...). Die vorhandenen Hochstaudenflachen (Brennessel, ... ) spiegeln den hohen Nahrstoffgehalt der angrenzenden landwirtschaftlichen Flachen wieder, die Marner ist in diesen Bereichen tief eingeschnitten und die angrenzenden, Wiesen, Weiden und Acker drainiert. Stellenweise kommt es auch noch zu Beeintrachtigungen der Ufer durch Viehvertritt (z.B. südliches Ortsende von Schoenfels). Auf der Hëhe des Schoenfelser 8chlosses reicht das parkahnliche Gelande mit seinen markanten Zierbaumen und einem kleinen Weiher (Gelande allerdings ziemlieh--verwahrlost!) bis unmittelbar an das Ufer der Mamer.

Nërdlich von :Schoenfels wird das Tai zwar wieder etwas enger, trotzdem saumen landwirtschaftlich genutzte Flachen (vorwiegend Wiesen und Weiden, drainiert) sowie ein schmaler Gehëlzstreifen die Ufer.

ln Bezug auf den Verlauf der Mamèr und den Zustand der Gewassersohle, kann man aut gesamter Lange von einem naturnahen FlieBgewasser sprechen. lm Vergleich mit alten Karten sind keine wesentlichen BegradigungsmaBnahmen zu erkennen (mit Ausnàhme der Bauwerke in Zusammenhang mit den sehr zahlreichen Mühlen im Mamertal). Die Gewassersohle ist abschnittsweise sandig-Iehmig oder steinig, grëBere natürliche Gefallsbrüche sind nicht vorhanden, trotzdem wechseln langsam mit schnell flieBenden Abschnitten ab, Prall- und Gleitufer sind mehr oder weniger typisch ausgebildet (vereinzelt kleine Sand- oder Kiesbanke) und eine gewisse Eigendynamik (Erosion, Uferabbrüche, ... ) ist zu erkennen. Dieses Bild der Marner wechselt allerd'ings etwas im Bereich landwirtschaftlich genutzter Flachen, wo das Bachbett tieter -- in das Gelande eingeschnitten ist und die umliegenden Wiesen und Acker drainiertwurden.

3.1.3.2 Grundwasser

Über zwei Drittel der Erdoberflache sind vonWasser bedeckt, aber nur 0,3% der vorhandenen Wassermengen sind Gewasser des Festlandes und wiederum nur. ein Bruchteil davon ist Grundwasser. Obwohl es si ch bei den meisten Grundwasserreserven um regenerierbare Lagerstatten handelt, deren Vorrate durch Grundwasserneubildung erganzt werden, sind MaBnahmen tür die Erhaltung ihrer Nutzungsfahigkeit notwendig.

Die Qualitat (und somit auch die Verschmutzungsgefahr) und die Quantitat (Grundwasserdargebot) sind von den Niederschlagsmengen und dem Grundwasser­

speichervermëgen des jeweils anstehenden Gesteines abhangig. Gefahrenquellen tür das Grundwasser sind z.B. Mülldeponien, Altlasten, im Boden gelagerte

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oder Benzintanks, ... uSW.,

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Naturschutzgebiet Mamerdall Uktober 2000

aber vor allem auch Pflanzenschutzmittel, die durch die intensive Landwirtschaft über die Baden ins Grundwasser gelangen.

Die Beurteilung des Grundwasserhaushaltes ist vor allem vor einem wasserwirtschaftlichen Hintergrund von Bedeutung. Daten zur Ermittlung der Grundwasserneubildung und des Grundwasserdargebotes dienen der mengenmaBigen Bewirtschaftung von Grundwasserlager~

statten.

lm Mamertal ist der Grundwasserhorizont unter der geologischen Schicht des Luxemburger Sandsteines von Bedeutung tür die Trinkwassergewinnung. Dieser Wasservorrat' wird in zahlreichen Ouellfassungen genutzt. Einzugsgebiete und Ouellschutzzonen sind gebietsweise definiert, Wasserproben zur Kontrolle der Qualitat des Wassers werden durchgeführt: hier offenbaren sich die Probleme mit der Wasserqualitat im Gebiet des Luxemburger Sandsteines.

Diese geologische Schicht ist ein guter Grundwasserleiter, die Versickerung und der Transport des Wassers geschehen relativ schnell, da es sich um ein kluft- und porenreiches Gestein handelt, somit ist aber auch die Filter- und Pufferfunktion des Luxemburger Sandsteines teilweise eher gering. Das bedeutet, daB mit dem Wasser einsickernde Problemstoffe (Düngemittel, Pestizide, etc. aus der Landwirtschaft, oder sonstigen Ursprungs) sich schon nach kurzer Zeit in den Quellschüttur:lgen wiederfinden.

....,

Ein weiterer Grundwasserkërper ist jener der Mamer, die Lage des Grundwasserspiegels wird im Rahmen des RenaturierungsproJektes des MamerfluBes berücksichtigt und sollte in dieser !?tudie nicht weiter analysiert werden. Ein grundlegendes Prinzip des Ressourcenschutzes "Grund­

wasser" ist allerdings zu berücksichtigen und zwar geht es um die Verringerung beziehungsweise das Verhindern jeder potentiellen Verschmutzungsgefahr sowohl der Oberflachengewasser (Mamer) ais auch des Grundwasserkërpers (auch wenn dieses Grundwasser nicht direkt ais Trinkwasser genutzt wird).

3.1.4 Klima

Das Klima Luxemburgs wird groBraumig ais subozeanisch gemaBigt bezeichnet. Das Untersuchung$gebiet mit seiner mittleren jahrlichen Durchschnittstemperatur von 8,8°C und seiner ,.., durchschnittlichen jahrlichen Niederschlagsmenge von ca. 820 mm liegt im Bereich der etwas warmeren und niederschlagsarmeren Zone des Gutlandes.

Da es im Mamertal selbst keine meteorologische Station gibt, werden die Vergleichsdaten von Luxemburg-Belair (H6he 288 m), Luxemburg-Findel (376 m), Mullendorf im Alzettetal (226 m) oder Mamer (315 m, für Niederschlagsdaten) ausgewertet.

Das bewegte Relief des Untersuchungsgebietes, sowie der hohe Waldanteil im Mamertal sind verantwortlich für ein ausgepragtes Lokalklima, beziehungsweise sehr kleinraumige Mikroklima­

wechsel, die allerdings nicht mittels meteorologischen Daten erfaBt sind, sondern eher anhand der Vegetationsdecke oder sonstigen biotischen oder abiotischen Faktoren zu beurteilen sind.

Hangneigungen und -exposition en spielen eine sehr wichtige Rolle im Klima des Mamertales.

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Vl\luut:!r ~VVV

Naturscnutzgeolet Mamerdall Beschreibung der Klimaelemente:

Temperatur:

Tab.3 Mittlere Jahrestemperatur in oC (1931-1960) 1(1961-1990) 1

Jan. Febr. Mikz April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr

=10°C (? entscheidend für die Dauer der Vegetationsperiode) von Bedeutung.

Tab.4 Sommertage 1Hitzetage /.Frosttage 1Eistage 1 ... (1949-1968) 1(1961-19.90) 1(1997)

Die Temperaturmittel im Untersuchungsgebiet liegen ungefâhr im Landesdurchschnitt, Dezember, Januar und Februar sind die kâltesten Menate, Juli und August die wârmsten Menate. Punktuelle Einzelmessungen ergeben im Gelande selbst Temperaturdifferenzen von 1°C pro 100 Hbhenmetern, bei klarem Wetter, beziehungsweise O,soC /1 OOm bei bedecktem Himmel. Weitere lokalklimatische Temperaturschwankungen sind relief- und. expositionsbedingt: so kônnen bei klarem, sonnigem Wetter Temperaturdifferenzen von bis zu 1,3-1 ,4°C zwischen Nord- und Südhangen gemessen werden, bei 'bedecktem Himmel fallen. diese . Temperaturdifferenzen geringer aus; an vertikalenstark exponierten Felswanden oder in dauerbeschatteten engen Tâlchenoder Felsklüften k6nnen diese Schwankungen noch viel extremere Werte erreichen. Mit gut unter hundert Frosttagen, liegt das Mamertal im etwas begünstigtem Teil unseres Landes.

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Naturscnutzgeblet Mameraall Oktober 2000

Obwohl das Mamertal keine ausgesprochen landwirtschaftliche Gegend ist, sind dennoch die Zahl der Tage mit Temperaturen über 10°C (wichtig für die Dauer der Vegetationsperiode) wichtig für das Artengefüge des Tales; eine weitere wichtige Kenngr6Be ist das Auftreten von Frôsten.

Tab.5 Frostgefahrdung (1949-1968) 1 (1997)

letzte Früh'ahrsfr6ste erste Herbstfroste

Mittelwert Extremwert Mittelwert Extremwert

Luxemburq 23 April 28 Marz -18 MaÎ 280ktober 5 Oktober - 3 Dezemb.

Aéroport-Findel 24 April 29 Marz - 23 Mai 270ktober 30 September - 26 Nov.

Aéroport (1997) 21 April 220ktober

Quelle: Faber R., 1971: Climatologie du G.-D. de Luxembourg 1Ministère de l'Agriculture: Annuaire météorologique et hydrologique 1997

Auch für diese KenngrëBen gibt es speziell im Untersuchungsgebiet lokalklimatisch bedingt noch grëBere Unterschiede (siehe "Gelandeklimall) .

Die mittlere Sonnem~cheindauer kann ebenfalls noch ais wertvolle Klimakenngrëf3e analysiert werden:

Tab.6 Mittlere Sonnenscheindauer in Stunden (1949-1968) 1 (1961-1990) /1997

Jan. Febr. Marz April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr Aéroport-Findel (1949-1968) 57 84 140 172 216 226 232 201 158 115 48 38 1687 Aéroport-Findel {1961-1990} 44 81 118 164 206 210 233 208 159 109 55 43 1630 Aéroport-Findel (1997)) 70 59 141 227 262 177 247 261 251 160 62 23 1942 Werte abgerundet nach: Faber R., 1971: Climatologie du G.-D. de Luxembourg 1 Ministère de l'Agriculture: Annuaire météorologique et hydroloqjque 1997

Die hëchste Sonnenscheindauer fallt verstandlicherweise mit den warmsten Monaten (Juni), Juli und August ·zusammen. Auch für diesen Klimafaktor spielen im gegebenen Fall die Exposition und die Hangneigung eine wesentliche Rolle und es ergeben sich zahlreiche lokalklimatische Sonderstandorte, die sich nicht in das groBe Klimaschema des Untersuchungsgebietes einfügen.

Niederschlaq:

Der durchschnittliche jahrliche Niederschlag liegt im Mamertal zwischen 750 mm (nërdlicher Teil) und 800 mm (im GroBteil des Mamertales).

Tab.7 Mittlerer jahrlicher Niederschlag (in mm) (1931-1960) / (1908-1967) 1 (1961-1990) 1 (1997)

Jan. Febr. Marz April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr Lorentzweiler (1931-1960) 70 56 41 55 57 67 63 73 62 56 61 68 729 Lorentzweiler (1908-1967) 67 53 47 54 57 63 70 73 61 64 69 75 753 Lorentzweiler (1997) 30,3 130,6 27,1 22,6 76,3 179,1 41.3 64,7 49,4 70,4 85,6 109,2 886,6

!

1

Marner (1997) 23,9 143,3 22.4 15,8 92,5. 176,5 75,2 . 53,2 29,1 67,9 80,2 110,1 890,1 Sirassen (1931-1960) 76 59 . 44 57 62 69 62 72 62 56 64 70 753 Strassen (1908-1967) 72 56 51 56 62 65 69 72 61 64 73 78 779

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Oktober 2000 Ouellen: Faber R., 1971: Climatoloqie du G.-D. de Luxembourg 1Ministère de l'Agriculture: Annuaire météoroloqique et hydroloÇ}ique 1997

Neben den gemittelten Werten, wirken

~i.:~1.M~~w~If~~{9qE'~i6:~B.1îQ~Br

oft etwas irreführend, das es sich hier um Einzelbeobachtungen handelt die auf Dauer nicht aussagekraftig sind.

GemaB dem ozeanisch beeinfluBten Gesamtklima des Landes zeichnet sich ein Regen'tninimum im Marz 1 beziehungsweise ein Maximum im Dezember-Januar und auch noch im (Juli)-August. lm Untersuchungsgebiet nimmt die Regenintensitat von Norden nach Süden zu, h6her gelegene Teile (die oberen Hangbereiche und die Plateaus) sind meist regenreicher ais die Taler. An der Talsohle ist hingegen die Luftfeuchtigkeit im allgemeinen etwas hôher, auch die Nebelhaufigkeit und die Zahl der Nebeltage ist meistens h6her ais auf den Plateaus. Genaue Angaben über spezifische Gelandeklimadaten sind leider keine vorhanden.

'Tab.8 Relative Luftfeuchte ( in % , 1949-1968/1961-1990/1997)

Aéroport-Findel (1949-1968)

Ouellen: Faber R., 1971: Climatologie du G.-D. de Luxembourg 1Statec: Annuaire statistique du Luxembourg 1998

Tab.9 Zahl der Nebeltage (1947-1966) / (1961-1990) / (1997)

Jan. Febr. Marz April Mai Juni Juli Auq. Sept. Okt. Nov.

0%1_

Jahr

Aéroport-Findel (1949-1966) 12 8 5 3 2 3 2 5 7 11 12 85

Aéroport-Findel {1961-1990} 14,0 8,5 6,0 4,0 4.0 3.2 2.2 4,6 7,0 9,0 12.8 14 92,7

Aéroport-Findel (1997) 10 6 5 1 2 4 1 1 5 2 4 13 11 64

Ouellen: Faber R.. 1971: Climatologie du G.-D. de Luxembourg 1Ministère de l'AjJriculture: Annuaire météorologique et hydrologique 1997

Zu Detaildaten bezüglich des Gelandeklimas, k6nnen allgemeine Bemerkungen im Kapitel UGelandeklima" herangezogen werden, ein Kapitel das speziell im Mamertal von groBer Wichtigkeit ist, wo aberleider genaue Gelandemessung'en fehlen ünd wc man auf Rückschlüsse aus der Vegetationsdecke ziehen kann.

Windrichtungen und -starken:

Genaue Analysen spezie!! für das Mamertal liegen keine vor, obwohl die Topographie hier lokal gÇlnz unterschiedliche Windverhaltnisse vermuten lâBt. Zur allgemeinen Beurteilung werden die Daten vom Flughafen Luxemburg herangezogen.

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Oktober 2000 Naturschutzgebiet Mamerdall

Tab. 10 Haufigkeit der verschiedenen Windrichtungen ( in 0/0) (1949-1968)

Aéroport-Findel ( 1949-1968)

N NO 0 SO S SW W NW

Januar 6,6 22,2 7,9 5,4 11,9 22,0 182 ·5,8

Februar 7,3 20,7 12,2 5,5 14,8 16,4 15,2 7,9

Marz 10,3 22,0 11,7 6,8 11,0 13,5 18,6 6,1

April 13,1 21,6 6,9 4,4 11,1 17,3 16,5 9,1

Mai 13,5 20,5 8,0 2,8 10,7 16,2 18,7 9,6

Juni 11,9 20,1 6,1 4,7 9,1 18,2 19,6 10,3

Juli 10,6 . 14,7 3,7 3,1 10,4 17,2 26,5 13,8

AUQust 8,6 15,2 6,8 4,3 13,8 22,1 20,5 8,7

September 7,2 17,0 10,1 6,9 14,0 17,8. 21,5 5,5

Oktober 4,6 20,4 10,6 9,2 12,9 19,3 17,8 5,2

November 6,7 19,0 13,2 7,8 16,2 16,3 15,2

Dezember 8,3 16,6 11,8 4,3 12,8 22,3 17,9 6,0

Jahr 9,1 19,2 9,1 5,4 12,4 18,3 18,8 7,7

Quellen: Faber R., 1971: Climatologie du G.-D. de LuxembourÇJ 1Ministère de l'AÇJriculture: Annuaire métèoroloqique et hydroloQiQue 1997

. . "..,.

Abb. 3 Windrose von Luxemburg-Findel - Haufigkeit der verschiedenen Windrichtungen und -starken (in 0/0) (1997)

AËROPORTDELUXEMBOURG

SERVICE MÊTËOROLOGIOUE ALTITUDE: 376 M_

ANNEE 1998

N

s

Fréquence de la direction et vitesse du vent en pour-cent

Nombre d·obse", ..tions: 8760 Chaque Vecteur comprend un anOI" d. 30' (0 OU 255' - 285')

Noeuds:.22 11-21 1-10 1-0

Quelle: Ministère de l'Agriculture: Annuaire météorologique et hydrologique 1998

Zeyen+Baumann dossier de classement,doc 24

UKtOoer ~UUU

Naturschutzgebiet Mamerdall

Die dominanten Windrichtungen in Luxemburg allgemein und auch im Mamertal sind Nordosten und Süd-Süd-Westen beziehungsweise Südwesten, also mehr oder weniger genau wie die

Die dominanten Windrichtungen in Luxemburg allgemein und auch im Mamertal sind Nordosten und Süd-Süd-Westen beziehungsweise Südwesten, also mehr oder weniger genau wie die

Dans le document Avis 49.071 du 15 février 2011 (Page 42-58)