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Gefahrdunge.n und E:Jeeintrachtigungen

Dans le document Avis 49.071 du 15 février 2011 (Page 74-77)

3.2~4 Erho1ung

4. Ziele 1 EntwicklungsmaBnahmen (Biotopmanagement)

4.1 Gefahrdunge.n und E:Jeeintrachtigungen

Obwohl das Marnertal schon seit sehr langer Zeit vom Menschen und seinen Nutzungen gepragt ist, k6nnen die verschiedenen anthropogenen Tatigkeiten den Zustand des Naturschutzgebietes ais besonderen Lebensraum für gefahrdete Tier- und Ptlanzenarten und ais naturnahes Naherholungs- und Freizeitgebiet beeintrachtigen. ·Es kënnen beispielsweise intensive land- und forstwirtschaftliche oder touristische Nutzungen, sowie BaurnaBnahmen (Siedlung, Industrie, Verkehr, ... ) unterschiedlichster Art zu gravierenden Bestandesanderungen der aktuellen und auch potentiell natürlichen Flora und Fauna führen.

Spezielle Gefahrdungen existieren im Naturschutzgebiet durch:

Landwirtschaft

lm Bereich der Talauen liegen zahlreiche Wiesen und Acker die intensiv genutzt werden. Die Mahwiesen sind zum GroBteil draniert, beziehungsweise liegt die Mamer wesentlich tiefer ais das umliegende Land. Die Bewirtschaftung ais Mahwiesen bedingt einenhohen Düngereinsatz, die Artenvielfalt ist entsprechend gering.

Besonders negative Auswirkungen aut den Wasserhaushalt (Auswaschung von Düngern, Pestiziden, ... ) haben Ackerkulturen (mit einem hëheren Einsatz an chemischen Produkten, ais Grünlandbewirtschaftung) und hier im besonderen Maikulturen, die den hëchsten Einsatz an Düngern und Schadlings- und Unkràutbekamp'fungsmitteln erfordern. Diese Flachen stellen neben der unrnittelbaren Beeintrachtigung des FlieBgewassers und des Naturhaushaltes (Arterispektrum) auch eine potentielle Gefahr tür das Grundwasser (? Ouellen / Trinkwasser) dar. Die Lange der Bodenoffenheit bei dieser Anbauart und die haufigen Überschwemmungen im Mamertal erh6hen

....,

die Probleme der Bodenerosion aut den Maisanbauflachen.

Eine weiteres Problem, besonders in Bezug auf Nahrstoffeintrag in das Trinkwasser, ·stellen die ausgedehnten Ackerflachen aut den umliegenden Plateaus dar. Aufgrund des geologischen . Aufbaus der Plateaus (aus Luxemburger Sandstein) kann es aut den intensiv landwirtschaftlichen

Flachen zu einem massiven Eintrag von Nahrstoffen und sonstigen Schadstoffen (Pestiziden, Insektizide, ... ) in die im oder direkt unterhalb des Luxemburger Sandsteines liegenden Wasserhorizonte kommen. Da einerseits der Luxemburger Sandstein ein relativ schlechter Filter ist und auch wegen der kurzen Strecke durch diesen Gesteinsk6rper, kommt es meistens unmittelbar zu Beeintrachtigungen der Ouellhorizonte (Wasseranalysen an verschiedenen Ouellen am HangfuB hab en imme"r wiederbewiesen, daB es zu derartigen Beeintrachtigungen kommt und einzelne . Ouellen muBten zur Trinkwassergewinnung geschlossen werden). In Bezug auf den Schutz der Quelien im Mamertal und zur Vorsorge um die Qualitat des Grundwassers im Tai sollten auch Empfehlungen (MaBnahmen). im Bereich der Landwirtschaft auf den Flachen auBerhalb des eigentlichen Naturschutzgebietes ausgesprochen werden.

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Oktober 2000

Naturschutzgebiet Mamerdall

Artenreiche, standortsgerechte Feuchtwiesen sind aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Mamertal verschwunden, sollten im Rahmen von Pflege- und Renaturierungs­

maBnahmen aber wieder hergestellt werden. Ein gewisses Artenpotential zur Wiederbesiedlung dieser Standorte ist noch in Form von kleinen Hochstaudenstreifen entlang der Mamer und feuchten Ruderalflachen vorhanden.

Strukturelemente (Hecken, Baumgruppen, Raine, ... ) innerhalb der landwirtschaftlich genutzten Flachen sind ebenfalls fast v611ig verschwunden und sollten ais wichtiges Biotopverbundelement zwischen den Walder an den Hangen und den Ufergeh61zen entlang der Mamer im Rahmen von Entwicklungs- und WiederhersteliungsmaBnahmen im Naturschutzgebiet wieder vermehrt angepflanzt werden.

Eine extensive Bewirtschaftung der potentiellen Feuchtwiesen des Mamertales mul3 gewahrleistet werden, denn eine vollstandige Aufforstung des gesamten Talbodens, das heiBt eine Wiederherstellung eines naturnahen Auwaldes erscheint in' Bezug auf das Landschaftsbild und den Artenreichtum des zukünftigen Naturschutzgebietes nicht sinnvoll. Eine Nutzungsaufgabe 'von Grünlanqstandorten tührt ebenfalls zu einer Veranderung in der Artenzusammensetzung und ist nicht erwünscht.

Forstwirtschaft

Zwei Probleme stellen sich im Bereich Forstwirtschaft: einerseits die intensive Bewirtschaftung der vorhandenen Laubwalder und andererseits das Vorhandensein zahlreicher nicht standortsgemaBer Nadelforste (vor allem im unmittelbaren Auenbereich).

Obwohl die groBen zusammenhangenden Laubwalder des zukünftigen Naturschutzgebietes in ihrer Artenzusarnmensetzung prinzipiell einen relativ naturnahen Charakter haben~'stelleri sich im Bereich der Bewirtschaftung dieser Flachen docheinige schlecht' mit den Zielen des Naturschutzes zu vereinbarende Probleme. Die Altersstruktur der Wirtschaftswalder ist nicht stark gestaffelt, beziehungsweise die raumliche Verteilung der verschiedenen Altersklassen ist nicht sehr differenziert. Der Artenreichtum in Bezug auf die Laubbaumarten ist nicht besonders hoch (Fehlen von Edellaubbaumarten), ebenso der Anteil an Totholz (wichtiger (Teil)Lebensraum zahlreicher zum Teil bedrohter Arten) oder. an sehr alten Baumen. Besonders im Bereich der Au­

und Schluchtwalder sind Bestande mit naturnaher Artenzusammensetzung und Struktur eher selten. Die Bewirtschaftung ist zumindest für die Ansprü'che des Arten- und Naturschutzes zu intensiv: die Verjüngungsmethoden erschweren eine vielschichtige Altersstruktur. Die Bewirtschaftung ertolgt über ein dichtes und stark ausgebautes Wegenetz und mit schweren Maschinen (Bodenverdichtung, Beschadigung der Baume, ..). Sonderbiotope innerhalb des Waldes (Quellen, Felswande, ... ) werden zu wenig berücksichtigt, das heiBt durch die Waldbewirtschaftung gest6rt, sowie überhaupt nicht forstwirtschaftlich nutzbare Tier- und Pflanzengesellschaften (Strauch- und Krautschicht in den Waldern, Waldrandgesellschaften, Lichtungs- und Schlagfluren, ... ) zu wenig berücksichtigt werden.

Nadelholzbestande kommen im Mamertal natürlicherweise nicht vor. Nur ganz vereinzelt aut flachgründigen, bodensaueren Standorten im Bereich des Luxemburger Sandsteines k6nnen zum Beispiel Kiefern ais standortsgerecht betrachtet werden. Ein GroBteil der Nadelforste befindet sich allerdings an der Talsohle beidseitig der Mamer, einem sehr ungünstigen, wuchsschwachen Standort türdie meisten Nadelbaume. Die Parzellierung dieser Standorte ist klein, ein GroBteil der

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Naturschutzgebiet Mamerdall Oktober 2000

Bestande befindet sich in Privatbesitz und ist schlecht unterhalten (mangelnde Pflege der Bestande). Besonders im direkten Uferbereich der Mamer sind die ëkologischen Foigen am negativsten: Die meistens flachwurzelnden Baume bieten den Ufern keinen Schutz vor Erosion und sind selber sehr instabil. Durch die dauernde, starke Beschattung kann sich keine Ufervegetation ausbilden (allgemein sind Strauch- und Krautschicht in Nadelforsten sehr schwach entwickelt bis fehlend). Die langsame Zersetzung der Nadelstreu kann' zu Podsolierungserscheinungen in den Bodenprofilen führen, der pH-Wert ahdert sich in Richtung saures Milieu.

Langfristig müssen die Nadelforste am Talboden (und schluBendlich samtliche Nadelwald­

parzellen im Naturschutzgebiet) durch standortsgerechte Laubwaldbestande ersetzt werden.

Hierbei muB daraufgeachtet werden, nicht zu groBe Teile des Talbodens zusammen zu roden;

sonst kommt es zu Nitratfreisetzungen, Bodenerosion und teilweise zu einer zu starken Lichtexposition 'für verschiedene empfindliche Biotope (wie z.B. Ouellen).

Die ErschlieBung der Walder mittels ForststraBen stellt ebenfalls eine potentielle Bedrohung für verschiedene Biotoptypen dar. lm Mamertal werden besonders die zahlreichen Ouellen, Rinnsale und kleinen Bache d~r:Gh hangparallel verlaufenge Wege unterbrochen und somit beeintrachtigt.

Forstwege, auch wenn sie nicht stark befahren sind, zerschneiden (zumindest für kleinere

...,

Lebewesen, wie z.B. Kafer, ... ) Lebensraume oder tühren zu "Verkehrsopfern" z.B. bei Amphibien aut Wanderungen.

Emissionen

Die Hauptemissionsquellen im Mamertal direkt, sind zur Zeit der Verkehr (Abgase, Schwermetalle, Streusalze, Larm; aut der stark befahrenen C.R. 101) und das Siedlungsgebiet von Kopstal (Hausbrand, ...). Die Autobahnbrücke am südlichen Ende (Mamer) ist eine erhebliche Larmemissionsquelle und am nërdlichen Ende des Naturschutzgebietes (Mersch) wird die im Bau befindliche NordstraBe in Zukunft au ch eine Gerauschquelle darstellen (die Intensitat ist zur Zeit noch nicht abzuschatzen).

Die allgemeine Belastung der Luft über dem Untersuchungsgebiet hat besonde~e Auswirkungen auf die Waldgesellschaften (Laub- und Nadelwalder), der Gesundheitszustand der Walder in ganz ..,.

Luxemburg ist nicht besonders gut. Durch die Ausweisung zum Naturschutzgebiet kann aber in diesem speziellen Bereich keine Verandèrung (Verbesserung) erreicht werden. Hier müssten allgemeine umweltschOtzerische MaBnahmen eliolgen.

Infrastrukturelle ErschlieBung und Bauvorhaben

wesentliche Beeintrachtigung geht von der in Bau befindlichen UmfahrungsstraBe von' Mersch (NordstraBe) aus. Zur Zeit der Bauarbeiten sind der gesamte Auenbereich und auch die angrenzenden' Hange (Tunnelbau im Bereich Letzert) von Erdbewegungen und samtlichen GroBbaustellen begleitenden Auswirkungen betroffen und es kommt zu massiven Auswirkungen auf den gesarnten Naturhaushalt. Die Auswirkungen der fertiggestellten Bauwerke und des Verkehrsaufkommens sind gegeben, aber in ihrer gesamten Bandbreite noch nicht genau abzuschatzen.

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Naturschutzgebiet Mamerdall

Eine weitere wesentliche Beeintrachtigung tür das Schutzgebiet, sind die geplanten Veranderungen an der C.R. 101 zwischen Mersch und Schoenfels, diese MaBnahmen berühren die Schutzzone A (Kerngebiet) am westlichen Rand. Eine Begradigu~g und/oder Verbreiterung der StraSe betrifft einerseits die WaJder entlang der StraSe, tührt aber wahrscheinlich auch zu einer weiteren Erh6hung der Geschwindigkeit der Ve~kehrs und somit zu weiteren Beeintrachtigungen (Larm, Emissionen, Zerschneidung, ... ).

Die beiden Siedlungen KopstaJ und Schoenfels die im Bereich der Schutzzone

A

liegen, stellen in ihr~n augenblicklichen Ausdehnungen (Iaut rechtskraftigen Bauperimetern - P.A.G.) keine Gefahrdung des Biotoppotentials dar. Auf Vergr6Berungen des Perimeters sollte allerdings verzichtet werden. Bei notwendigen Arbeiten bezüglich der infrastrukturellen ErschlieBung in den Ortschaften sollte die biotischen und abiotischen Ressourcen m6glichst geschont werden.

ln Schoenfels ist die Einrichtung eines 1nformations- und Besucherzentrums tür das Naturschutzgebiet geplant. Die Arbeiten am SchloB, an den anschlieBenden Jandwirtschaftlichen Gebauden sowie den umliegenden Grünflachen muB die denkmalpflegerischen und naturschützerischen Belange im Mamertal berücksichtigen, dann ist nicht mit Beeintrachtigungen durch diese Infrastruktur zu rechnen. Alle weiteren infrastrukturellen Einrichtungen vor allem . didaktischer Natur und in den Bereichen Freizeit und· Tourismus (FuB- und Radwegenetz, Naturerlebnisstationen, ... ) müssen sich in die Natur einfügen, besonders sensible Berèiche gemieden und so m6gliche St6rungen des Naturhaushaltes 50 gering wie m6glich gehalten werden.

Abwasser 1 Abfall

Durch den Ausbau der Klaranlage von Mamer, am südlichen Rand des Naturschutzgebietes ist es zu einer wesentlichen Verbesserung der Wasserqualitat der Mamer gekommen. Kopstal und Schoenfels verfügen uber eigene Klaranlagen. Allerdings kommt e$ bei den zahlreichen verstreut liegenden Einzelgebauden (Campingplatz von Mamer, ehemaligen Mühlen, verein~elte

Wohnhauser oder Wochenendgebaude, Stalle, Unterstande, ... ) im Tai zu unkontrollierten Einleitungen von sehr unterschiedlicherMenge und QualitaL Diese stellen eine nicht zu unterschatzende Bedrohung tür die Wasserqualitat der Mamer, des Grundwassers und eventuell verschiedener Quellen dar.

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