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Gesundheit 2020: Anwendung erfolgreicher evidenzbasierter Strategien

Rahmenkonzept und Strategie

Teil 2. Gesundheit 2020: Anwendung erfolgreicher evidenzbasierter Strategien

und zentrale Akteure 69

Einführung 70

Ziele und Zielvorgaben 70

Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen den Determinanten

von Gesundheit 72

Verbesserung der Gesundheit für alle und Verringerung der gesundheitlichen

Ungleichheiten 72

Auf Erkenntnissen aufbauen – ein Ansatz zu integriertem Lernen 77 Neue Denkweisen aus allen Bereichen der Sozial- und Verhaltenswissenschaften

sowie dem strategischen sozialen Marketing integrieren 77 Politikgestaltung und Steuerung für mehr Gesundheit im 21. Jahrhundert 77 Arbeit an gemeinsamen Prioritäten für den Gesundheitsbereich 81 Investitionen in Gesundheit durch einen Lebensverlaufansatz und Stärkung

der Handlungsfähigkeit der Menschen 82

Bekämpfung der wichtigsten Krankheiten in der Europäischen Region 103 Stärkung von bürgernahen Gesundheitssystemen, von Kapazitäten

in den öffentlichen Gesundheitsdiensten und von Vorsorge-, Surveillance-

und Gegenmaßnahmen für Notlagen 125

Gesundheitssicherheit, Internationale Gesundheitsvorschriften, Notfallvorsorge

und Reaktion auf gesundheitliche Notlagen 144

Schaffung widerstandsfähiger Gemeinschaften und stützender Umfelder 147

Einführung 164 Umsetzung in der Praxis – die Herausforderungen für politische Entscheidungsträger 164 Führungskompetenz, einschließlich der Stärkung der Rolle von

Gesundheitsministerien und des Gesundheitswesens 166

Entwicklung, Umsetzung und Evaluierung nationaler und subnationaler Gesundheitskonzepte, -strategien und -pläne unter Nutzung der Beiträge

verschiedener Ressorts 167

Mehrwert durch Partnerschaften und Partner für die Gesundheit 169 Entwicklung gesamtgesellschaftlicher und gesamtstaatlicher Verantwortung

für die Arbeit im Gesundheitsbereich 172

Überwachung und Evaluierung der Forschung im Bereich der öffentlichen

Gesundheit und Festlegung von Prioritäten 184

Gesundheit am Scheideweg – die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts 185

Eine bedeutende Rolle für die WHO 186

Ausblick 187

Quellenangaben 189

Anhang: Glossar der Arbeitsdefinitionen und erläuternde Hinweise zu den

in „Gesundheit 2020“ verwendeten Konzepten und Begriffen 205

Es freut mich sehr, Sie zu „Gesundheit 2020“, dem gesundheitspolitischen Rah-menkonzept der Europäischen Region der WHO für alle, willkommen zu heißen.

Unabhängig davon, ob Sie nun Präsident, Premierminister, Bürgermeister, poli-tischer Entscheidungsträger, Fachkraft im Bereich der öffentlichen Gesundheit oder Aktivist in Ihrer Gemeinschaft sind, enthält „Gesundheit 2020“ Informa-tionen, die Ihnen helfen können, gesundheitsförderliche, sicherere und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten klügere Entscheidungen zu treffen.

Im September 2012 billigten alle Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO „Gesundheit 2020“ in zwei Formaten (die beide in dieser Veröffentli-chung enthalten sind). Europäisches Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“ für ge­

samtstaatliches und gesamtgesellschaftliches Handeln zur Förderung von Gesund­

heit und Wohlbefinden bietet Politikern und Fachleuten in leitenden Positionen auf Werten und Erkenntnissen beruhenden strategischen grundsatzpolitischen Rat zur Umsetzung von „Gesundheit 2020“ in die Praxis. Der längere Text Ge­

sundheit 2020 – Rahmenkonzept und Strategie vermittelt wesentlich detaillierte-re Erkenntnisse und Fakten aus der Praxis in Bezug auf Gesundheit und Wohl-befinden. Er richtet sich insbesondere an Personen, die mit der Entwicklung politischer Handlungskonzepte und ihrer Umsetzung auf der operativen Ebene befasst sind. Er sollte auch als eine wertvolle Ressource für Gesundheitsförderer, Wissenschaftler und Praktiker dienen, die nach stärker in die Tiefe gehenden Informationen über die verschiedenen Handlungsempfehlungen in dem kür-zeren politischen Rahmenkonzept suchen. Wir planen darüber hinaus, diesen längeren Text zu einer lebendigen Orientierungshilfe werden zu lassen, indem wir kontinuierlich aktualisierte Links zu neuen Erkenntnissen und Veränderun-gen in der Praxis für alle – im Gesundheitssektor und in anderen Sektoren – bereitstellen, die mit der Entwicklung und Umsetzung von Politik befasst sind.

Um zu gewährleisten, dass die besten verfügbaren Erkenntnisse ermittelt und berücksichtigt wurden, hat das WHO-Regionalbüro für Europa aktiv mit Hun-derten Gesundheits- und Wirtschaftsexperten sowie anderen Experten aus ei-ner großen Zahl wissenschaftlicher Fachgebiete in der gesamten Europäischen Region und darüber hinaus zusammengearbeitet. Diese Experten wurden ge-beten, nicht nur Probleme zu beschreiben, sondern darüber hinaus Erkenntnis-se darüber zu sammeln, was bei der Bewältigung der Herausforderungen im Gesundheitsbereich in den unterschiedlichen Teilen der Europäischen Region gut funktioniert und was nicht so gut funktioniert. Während des gesamten Pro-zesses haben wir uns bemüht, sicherzustellen, dass jeder gleichermaßen in den Genuss der signifikanten Verbesserungen des Gesundheitsstatus kommt, die in den letzten Jahrzehnten in der Europäischen Region der WHO verwirklicht wurden.

Neu in Auftrag gegebene Studien über Maßnahmen gegen Benachteiligungen, die sozialen Determinanten von Gesundheit, Steuerungsfragen im Gesund-heitsbereich sowie die Ökonomie von Krankheitsprävention und Gesundheits-förderung bildeten die Grundlage für die Entwicklung dieses evidenzbasierten Rahmenkonzepts. Aus diesem Prozess wurde „Gesundheit 2020“ als einzigarti-ges Rahmenkonzept mit den besten Erkenntnissen zur öffentlichen Gesundheit gewissermaßen herausdestilliert.

In die Konsultationen zu „Gesundheit 2020“ waren die Leitungsgremien der WHO in der Europäischen Region eingebunden. Dies gilt insbesondere für das WHO-Regionalkomitee für Europa, dessen Billigung des Rahmenkonzepts im September 2012 einen Meilenstein für Verbesserungen im Gesundheitsbereich in der gesamten Region bedeutete. Darüber hinaus waren in anderer Form auch die Mitgliedstaaten in der Region beteiligt, und zwar durch ihre eigenen

vielschichtigen Regierungsformen sowie Vertreter der Interessen von Berufs-gruppen und Laien. Von besonderer Bedeutung waren die Einbindung der Zi-vilgesellschaft in den Konsultationsprozess und die Mitwirkung der Netzwer-ke der WHO einschließlich Gesunde Städte und Regionen für Gesundheit. In

„Gesundheit 2020“ wird klar dargelegt, dass Steuerung für mehr Gesundheit heute horizontal, auf mehrere Träger verteilt und vernetzt erfolgen muss, und das Regionalbüro hat alles in seinen Kräften Stehende getan, um im Laufe der Ausgestaltung von „Gesundheit 2020“ die ganze Fülle dieser Einflüsse umfas-send zu berücksichtigen.

Während des gesamten Prozesses war unser Ziel, die wissenschaftlichen Hand-lungsbegründungen zu bieten, um das Interesse aller zu wecken und die Mit-wirkung aller anzustoßen, die heute und zukünftig einbezogen werden müssen.

Zu diesem Zweck werden in dem Rahmenkonzept sowohl Herausforderungen als auch Chancen untersucht und Anstrengungen unternommen, es zu einem Instrument zu machen, mit dessen Hilfe über künftige Perspektiven entschie-den werentschie-den kann. Allzu häufig werentschie-den in der Region diese Chancen einfach nicht genutzt, und man muss sogar befürchten, dass die sich entfaltende Wirt-schaftskrise unsere bisherigen gesundheitlichen Zugewinne ernsthaft bedroht.

Verglichen mit Behandlungen wenden wir weiterhin viel zu wenig für Gesund-heitsförderung und Krankheitsprävention auf. In „Gesundheit 2020“ wird über-zeugend dargelegt, dass dieses Verhältnis zugunsten vorgelagerter Interventi-onen geändert werden muss, um die spätere menschliche und wirtschaftliche Belastung von Krankheiten im Endstadium und Invalidität zu verhindern.

Zu den zentralen Herausforderungen und Sachfragen, auf die in „Gesundheit 2020“ eingegangen wird, zählen:

• neue kooperative Führungskonzepte mit dem Ziel, unterschiedliche Partner zusammenzubringen sowie breite politische und kulturelle Unterstützung für die weitere Verbesserung der Gesundheit zu mobilisieren;

• Erkenntnisse über neue Führungsrollen und -möglichkeiten, um andere Ak-teure innerhalb und außerhalb der Regierung besser zu erreichen und mit ihnen gemeinsame Lösungen auszuarbeiten;

• die Formulierung überzeugender wirtschaftlicher Argumente für Investiti-onen in Gesundheit einschließlich Erkenntnissen in Bezug auf den Nutzen der Verwirklichung von Gesundheit in allen Politikbereichen und wirksame Ansätze dafür;

• Wege zur besseren Befähigung der Bürger und Patienten zum selbstbe-stimmten Handeln als ein zentraler Faktor für bessere gesundheitliche Ergeb-nisse und Leistungen der Gesundheitssysteme sowie für mehr Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung;

• effektive und effiziente Wege zur Nutzung neuer Möglichkeiten in den Be-reichen Vernetzung, Partnerschaften, Kommunikation und Anwendung von Technologie;

• ein gemeinsamer regionaler Mechanismus zur Schaffung, Unterstützung und Aufrechterhaltung von Einheit und Kohärenz der Kommunikation und der Botschaften im Bereich der öffentlichen Gesundheit;

• die Ermittlung von Wissenslücken und neuen Forschungsprioritäten;

• die Einrichtung einer kontinuierlichen Kommunikationsplattform für den Austausch praktischer Erfahrungen von politisch Verantwortlichen und För-derern der öffentlichen Gesundheit in der gesamten Region; und

• ein Schwerpunkt auf Gesundheit und Wohlbefinden als Entwicklungsindikatoren.

Das Regionalbüro wird die Anpassung von Ansätzen zu „Gesundheit 2020“ auf der nationalen Ebene unterstützen, indem es:

• hilft, die Situation von Ländern im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu analysieren, zu diesem Zweck wird es Aktivposten und Bedarf ermitteln, Empfehlungen für politische Prioritäten abgeben sowie Wege zur Umset-zung und zur Wirkungskontrolle aufzeigen;

• Präsidenten und Premierminister sowie alle anderen Ländersektoren und Akteure ermuntert, Mechanismen für gesamtstaatliche und gesamtgesell-schaftliche Ansätze sowie zur Überwachung von Fortschritten zu etablieren;

und

• bei Bedarf und auf Anforderung den Aufbau von Kapazitäten in Bezug auf Führung, Steuerung, Zusammenarbeit und Kommunikation unterstützt.

„Gesundheit 2020“ ist ein Konzept der WHO und gleichzeitig ein Konzept für alle.

Es baut auf einer langen Geschichte globalen und regionalen politischen Den-kens auf und ist vollständig an der im Gange befindlichen Reformierung der WHO ausgerichtet. Das Regionalbüro wird seine Umsetzung in den Mitglied-staaten aktiv fördern und unterstützen. Die WHO kann dieses Rahmenkonzept jedoch nicht aus eigener Kraft zum Eckpfeiler von Gesundheit und der Ver-besserung von Gesundheit und Wohlbefinden machen und wird zur Verwirk-lichung dieses Ziels mit vielen Partnern zusammenarbeiten. Gemeinsam kön-nen wir bewirken, dass Politikgestaltung und Steuerung für mehr Gesundheit besser an den heutigen Erfordernissen ausgerichtet werden, und Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden heutiger und zukünftiger Generationen zu verbessern.

Zsuzsanna Jakab WHO-Regionaldirektorin für Europa

Die 53 Mitgliedstaaten der WHO in der Europäischen Region haben sich auf ein neues gemeinsames Rahmenkonzept mit der Bezeichnung „Gesundheit 2020“

geeinigt.

Sie verfolgen damit die nachstehenden gemeinsamen Ziele:

Erhebliche Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung, Ab-bau von Ungleichgewichten im Gesundheitsbereich, Stärkung der öffentlichen Gesundheit und Gewährleistung nachhaltiger bürgernaher Gesundheitssysteme, die flächendeckend sind und Chancengleichheit sowie qualitativ hochwertige Leistungen bieten.

„Gesundheit 2020“ berücksichtigt