R ENDICONTI
del
S EMINARIO M ATEMATICO
della
U NIVERSITÀ DI P ADOVA
K LAUS D OERK
Über die nilpotente Länge maximaler Untergruppen bei endlichen auflösbaren Gruppen
Rendiconti del Seminario Matematico della Università di Padova, tome 91 (1994), p. 19-21
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Über die nilpotente Länge maximaler Untergruppen
bei endlichen auflösbaren Gruppen.
KLAUS
DOERK (*)
Ist G eine endliche
Gruppe,
so setzen wirFo ( G )
=1, Fi(G) = F(G) (die Fittinguntergruppe
vonG)
undFi ( G )/Fi _ 1 ( G ) = F(G/Fi _ 1 ( G ))
für i 2: 1. Bei einer endlichen auflösbaren
Gruppe gibt
es stets ein mmit
Fm ( G )
= G. Die kleinstenichtnegative
Z ahl n mitFn ( G )
= Gheißt
die
nilpotente Länge n(G)
von G. Ist U eine maximaleUntergruppe
von
G,
sogilt
offensichtlichn(G).
Derfolgende
Satzzeigt je- doch, daß
dienilpotente Länge
einer maximalenUntergruppe
einerendlichen auflösbaren
Gruppe
sich höchstens um 2 von dernilpotenten Länge
der ganzenGruppe
unterscheiden kann. Alle betrachtetenGruppen
seinen endlich und auflösbar.SATZ 1. Sei U eine maximale
Untergruppe
derGruppe
G. Dann istn( U)
=n(G) -
i mit i e{O, 1, 2}.
BEWEIS. Wir beweisen die
Behauptung
mit Induktion nach1 G I.
Sei U eine maximale
Untergruppe
von G und N ein minimaler Normal- teiler von G. IstN $ U,
so ist U =G/N.
und esfolgt n( U)
=n(G) - i
mit i
E ~ 0, 11.
Wir können daherannehmen, daß
alle minimalen Nor- malteiler von G in Uliegen.
Hat G mindestens zwei minimale Normal-teiler,
so kann manannehmen, daß
füreinen,
etwaN, N(GIN)
=n(G) gilt.
Die Induktionsannahme liefertn( U/N)
=n(G/N) - i
=n(G) -
ifür i
e {0, l, 2}. Wegen n( G ) >_ n( U/N) folgt
dann dieBehaup- tung.
Also kann manannehmen, daß
G genau einen minimalen Normal-teiler,
etwaN,
besitzt. Ist~(G),
so istn(G)
=n(G/N),
und die Be-hauptung folgt
wie imvorangehenden
Fall. Also istN $ ~(G),
und G isteine
primitive Gruppe.
Die Induktionsannahme liefertn( U /N) =
= n(G/N) -
i =n(G) -
1 - i für i E{O, 1, 2}.
Istn( U)
>n( U/N),
so er-(*) Indirizzo dell’A.: Fachbereich Mathematik, Johannes
Gutenberg
Univer- sität-Mainz, Saarstrasse 21, W-6500 Mainz,Germany.
20
gibt
sich dieBehauptung.
Also istn( U)
=n( U/N).
Sei N einep-Grup-
pe. Dann ist
F2 (G)/N
einep’-Gruppe.
Sei L =F2 (G)
fl U. IstF2 ( G ) ~ U,
so ist G =UF2 ( G ).
Dann istn( U/L )
=n(G) -
2. Also istn( U)
=n( U/N)
=n(G) -
2 + i mit i E10, 11
und dieBehauptung
istrichtig.
Wir können deshalb U annehmen. DaF(U)
eine p-Gruppe ist,
ist dannCGIN (F2 (G)IN),
alsoF(U)
= N. Dies wi-derspricht jedoch
der Annahmen( U)
=n( U/N).
BEISPIEL.
a)
Alle drei Fälle aus Satz 1 könnenvorkommen,
wieman leicht sieht. Es ist sogar
möglich, daß
alle maximaleUntergrup-
pen diesselbe
nilpotente Länge
wie die ganzeGruppe
haben(z.B.
1 ~ Gnilpotent; G = (Sym (3»’, m 2: 2)
bzw. alle dienilpotente Länge n(G) -
1 haben(z.B.
G =Sym (3)).
Es istjedoch
nichtmöglich, daß
allemaximalen
Untergruppen
von Gnilpotente Länge n(G) -
2 haben.Denn sei
komplementierbarer Hauptfaktor
einerGruppe
Gunterhalb
F(G)
und sei U einKomplement
zuH/K
in G. Dann istn( U) >- n(G/F(G))
=n(G) -
1.b)
Sei H =Sym (4)
und U ESyl2 (H).
Dann ist U eine maximaleUntergruppe
von H mitn( U)
= 1 =n(H) -
2. Indem man H abwech- selnd(mit GF(3) beginnend)
mit irreduziblen treuen Moduln überGF(3)
bzw.GF(2) erweitert,
erhält manGruppen
G mit derEigen- schaft, daß
G genaun(G) -
2Konjugiertenklassen
maximaler Unter- gruppen U besitzt mitn( U)
=n(G) -
2. Dabei istn(G) 2~
3beliebig
wählbar.
Wir bezeichnen nun mit die Klasse der
nilpotenten Gruppen
undmit
Xi
die Klasse derGruppen
vonnilpotenter Länge -
i. Die Klasse.Ni
ist eine Schunckklasse. Deshalb
folgt
ausProposition III, (3.23)
aus[1]
der
folgende
Hilfssatz:HILFSSATZ 1. Sei N ein
nilpotenter
Normalteiler von G undG/N
EXi.
Dann bilden dieX’-maximalen Supplemente
zu N in G eineKonjugiertenklasse
von G.Wir
benötigen
Hilfssatz 1 beim Beweis vonSATZ 2. Die Anzahl der
Konjugiertenklassen
maximaler Unter- gruppen U von derGruppe
G mitn(U) = n(G) - 2
ist höchstensn(G) -
2.(Das obige Beispiel b) zeigt, daß
diese Schranke fürjedes n(G) >_
3 angenommenwird).
BEWEIS. Sei n =
n(G)
und sei U eine maximaleUntergruppe
von Gmit
n( U) = n - 2.
Dann ist und U. Sei nunund U für eine i mit 1 _ i n - 2. Dann ist
und Dabei ist
n( U/M) _
21
Insbesondere ist
n(U1Fi (G»
S n - i -1 undn(G/i(G)
s n - i. NachHilfssatz 1
(angewandt
aufG/Fi (G) _ (U/Fi (G))(Fi + 1 (G)/Fi (G)))
sinddaher alle maximalen
Untergruppen
U von G mitn(U) = n - 2
undU, Fi + 1 ( G ) ~
U mit 1 S2, i
fest.konjugiert.
Als
Anwendung
von Satz 1zeigen wir, daß
in einerGruppe
G dieInjektoren
und dieX(Projektoren
für i >_ 2 nur in trivialen Fällen über- einstimmen.(Definition
undEigenschaften
vonProjektoren
undInjekto-
ren findet man in
[1]).
SATZ 3. Sei G eine
Gruppe,
derenX(Projektoren
mit denX(Injek-
toren übereinstimmen. Ist 1 b
2,
so ist G EBEWEIS. Sei U ein
Ni-Injektor
von G der einX(Projektor
von G ist.Wir
zeigen
mit Induktion nach1 G 1, daß
G E Sei U ~ G. Da U sowohlX(Injektor
als auchNi-Projektor von jeder Gruppe
V mit Gist,
können wirannehmen, daß
U eine maximaleUntergruppe
von G ist. DaU ein
Ni-Inj ektor
von Gist,
ist das Radikal U. Da U einNi-Projek-
tor von G
ist,
istX(maximal
inG/Gx; .
Also ist = i und> i. Nach Satz 1 ist
n(G) -
i = = i + 1 oder i + 2.Folglich
istn(G)
= 2i + 1 oder 2i + 2. Wieder mit Satz 1 erhält man i =0 , 2i + 1 0
=n(U)=n(G)- 1= 2i + 2 1 ?
2i - 1. Dies ist wegen 1 > 2je-
2 , 2
doch nicht
möglich.
Also ist G = U EBEISPIEL. Die
Gruppe Sym(4)
ist einenichtnilpotente Gruppe,
deren2-Sylowgruppen
sowohl,N-Inj ektoren
als auch,N-Proj ektoren
sind. Alsoist Satz 3 flip 1 = 1 nicht
richtig.
LITERATURE
[1] K. DOERK - T. HAWKES, Finite Soluble
Groups,
Walter deGruyter,
Berlin-New York (1992).
Manoscritto pervenuto in redazione il 14 ottobre 1992.