C OMPOSITIO M ATHEMATICA
L. G ERRITZEN
Zerlegungen der Picard-Gruppe nichtarchimedischer Holomorpher Räume
Compositio Mathematica, tome 35, n
o1 (1977), p. 23-38
<http://www.numdam.org/item?id=CM_1977__35_1_23_0>
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23
ZERLEGUNGEN DER PICARD-GRUPPE
NICHTARCHIMEDISCHER HOLOMORPHER
RÄUME
L. Gerritzen
Noordhoff International Publishing
Printed in the Netherlands
Ist X ein
holomorpher
Raum über einem nichtarchimedischenvollstândigen Grundkôrper k
und E der eindimensionale Einheitskreis sowie L der Rand vonE,
sogelten
für diePicard-Gruppen
derinvertierbaren Garben auf
X,
X x E und X x L diefolgenden
Zer-legungen :
Dabei ist
P (X) --zze P,(X) --z:e P-,(X)
undH’(X, Zx)
ist die erste Ko-homologiegruppe
auf X mit Werten in der konstanten Garbe Zxbezüglich
derholomorphen Topologie
auf X.Die
Gruppe P(X)
wird in§3.1
genauerangegeben.
Man kannzeigen,
daB sie trivial oder nicht endlich
erzeugbar ist,
falls char k = 0ist,
siehe§3.3.
Die
angegebene Zerlegung gestattet
in manchen Fâllen die Bestim- mung derGruppe H1(X, Zx).
Dies ist insoferninteressant,
als esbislang - abgesehen
voneinigen
eindimensionalen Fâllen - keine ele- mentare Methode zurBerechnung
vonH1(X, Zx) gibt.
In§4
wirdgezeigt,
daB für eine Klasse affinoider RâumeX,
deren affinesModell X nichtsingulâr ist,
bereitsH ’(X, Zx) = 0
ist.Die
obige Darstellung
erinnert an eine von Bass undMurthy angegebene Zerlegung
von PicA[t]
und PicA[t, t-’],
wenn A eindi-mensionaler
Ring
ist. Mit Hilfe desÜbergangs
zur affinen Reduktion wird in§4
an Hand von zweiBeispielen gezeigt,
daB sich untergeeigneten Voraussetzungen
diese beidenZerlegungen entsprechen.
Man
gewinnt
damit eindimensionaleregulâr,
affinoide Râume X mitH 1(X, Zx) #
0 bzw.P (X) #
0.1. Triviale Teilbereiche für invertierbare Garben
1. Im
folgenden
sei stets k einnichttrivial,
nichtarchimedisch voll-standing
bewerteterKôrper. Mit ka
sei einalgebraischer
Abschlu03B2 von kbezeichnet,
undmit lk*l bzw. lk*al
derenWertgruppen.
Wir benützen den
Begriff
desholomorphen
Raumes überk,
wie er in[4] eingeführt
wurde. Dieholomorphe
Struktur auf einemholomorphen
Raum X wird durch die Garbe
lltx
derholomorphen
Funktionengegeben. lltx
ist eine Garbebezüglich
derholomorphen Topologie
vonX ;
wir nennenlltx
dieStrukturgarbe
von X.Allgemeiner
ist derBegriff
der Garbe im
folgenden
stets inB ezug
auf dieholomorphe Topologie
zuverstehen,
siehe[3].
Eine kohärente
Wx - Modulgarbe 5£
aufX,
siehe[3],
heil3t invertier-bar,
wenn es eineholomorphe Überdeckung
U =(Xi)
von Xgibt,
derartda03B2 die
Beschrânkungen 5£IXi
alsZxi - Modulgarben isomorph
zulltx,
sind. f heil3t dann trivial
bezüglich
derÜberdeckung
U.Ist U eine
holomorphe Überdeckung
einesholomorphen
Raumes Xund F eine
beliebige
Garbe über X im Sinne derholomorphen Topologie
vonX,
so lassen sich in bekannter Weise dieCechsche Kohomologiegruppen Hp (U, F])
undHP (X, F)
definieren. Zujedem holomorphen
Raum X bezeichnet man mitlltfi
die Garbe der nicht verschwindenden Funktionenkeime.Es sei Y eine invertierbare Garbe auf X und U =
(Xi)
eine holomor-phe Überdeckung
vonX, bezüglich
der Y trivial ist. In bekannter Weise bestimmt man dazu eineKohomologieklasse
17 EH’(U, H*X).
Sind5£,
L’zwei invertierbare Garben über
X,
soentspricht
das überlltx
genom-mene
Tensorprodukt Y 0 Y’
dem Produkt der zu:£, :£’ gehôrenden Kohomologieklassen
inH’(X, Z*x).
Auf diese Weise bilden die invertierbaren Garben auf X eine
Gruppe,
die man als
Picard-Gruppe
Pic X von X bezeichnet. Es ist Pic X =H ’(X, H *x).
2. Ist R ein kommutativer
Ring
mitEins,
so bilden die invertierbaren R-Moduln zusammen mit demTensorprodukt
über R alsVerknüpfung
eine
Gruppe,
die man alsPicard-Gruppe
Pic R von R bezeichnet.Ist X ein affinoider
Raum, Y
eine kohärente Garbe auf X und A= r(X, Hx)
dieAlgebra
der affinoiden Funktionen auf X sowie M= T(X, L),
so ist M ein endlicher A-Modul und es ist Y invertierbar genaudann,
wenn M ein invertierbarer A-Modul ist. Dajeder
inver-tierbare A-Modul eine invertierbare Garbe auf X
induziert,
ist damit eine kanonischeIsomorphie
zwischen Pic A und Pic Xangegeben.
Ein Punkt x E X eines
holomorphen
Raumes X hei03B2tregulâr,
wennder Halm
H*x
einregulärer
lokalerRing
ist. Sind sämtliche Punkte einesholomorphen
Raumes Xregulâr,
so heiBt Xregulâr.
Ein Punkt x einesaffinoiden Raumes ist genau dann ein
regulärer Punkt,
wenn diealgebraische Lokalisierung
derStrukturalgebra
A von Xregulär ist,
wobei m das zu x
gehôrende
maximale Ideal in A bezeichnet.Die
Menge
dernichtregulâren
Punkte von X bildet einen affinoiden UnterraumS(X)
von X. Ist Xreduziert,
so istS(X ) ~
X.Ist X ein
reguliirer affinoider
Raum und A dieStrukturalgebra
vonX,
so induziert
jedes
Primideal t) der Hôhe 1 in A eine invertierbare Garbeauf
X und Pic X wird von derMenge
derPrimideale 1)
der Hôhe 1 erzeugt, siehe[3].
3. Wir stellen nun
einige Trennungseigenschaften
derholomorphen Topologie
eines affinoiden Raumes zusammen.Ein
abgeschlossener
affinoider Unterraum N eines affinoiden Raumes X ist das simultaneNullstellengebilde
von endlich vielen affinoiden Funktionen von X. Einen affinoiden Teilbereich V vonX,
der NumfaBt,
nennt man eine affinoide
Umgebung
von N.BEMERKUNG 1:
Sind N,,
N2abgeschlossene affinoide
Unterriiume vonX mit Ni fl N2
= ~
und ist V einaffinoider
Teilbereich von X mit Ni n V =~,
so existierenaffinoide Umgebungen Ui
von Ni mitUt
~ U2 =~
undUt n V = 4>.
BEWEIS: Es sei Ni =
lx
E X :t(x)
=01
mit endlich vielen affinoidenFunktionen fi
auf X. Dadie fi
weder einegemeinsame
Nullstelle in V noch inN2 besitzen, gibt
es affinoideFunktionen ri
aufV, si
aufN2,
so daBgilt .!rJd
V =1, -ysfiJN2
= 1. Also istsup Ifi(x)l
> Elunabhângig
vonx E V und ebenso sup
Ifi(x)l~ E2für
x EN2.
Mit E inf(El, E2),
E EIk*l,
,gilt
daher: Ni CU1: = {x EX: Ifi (x):5,El
undUi
~ V =~,
Ul H N2 =~.
Ebenso
gewinnt
man einen WeierstraBbereichU2
mitU2 ~ Ul
=~.
BEMERKUNG 2: Es seien
fi
endlich vieleaffinoide
Funktionenauf X.
Essei We
={x
E X :It(x)l:5 E}, E
Elk*l,
ein WeierstraBbereich von X und N einabgeschlossener affinoider
Unterraum von X mit N nWI
=~.
Esgibt
ein E >1,
E Elk*l,
mit N rlWe
=~.
BEWEIS: Man führt Induktion über die Anzahl r der
We
definierenden Funktionenfi, ..., fr.
Für r = 1gilt folgende Überlegung:
Für x E N istIft(x)1
> 1 nachVoraussetzung,
und dahergibt
es ein 8 >1,
so daBunabhängig
von x EN stetsgilt: Ift(x)1
~ 03B4 für x E N. Für 1 E8,
E
~ Ik*al,
ist dannWe n
N =~.
Sei nun r > 1 und
UE
=lx EX: Ifl(x)1
E,..., Ifr-l(x)1 ~ E}
sowieVE
=lx EX: Ifr(x)1 ~ E}.
Aus derInduktionsvoraussetzung folgt
dieExistenz von E1
E lk *al,
Ei >1,
mitUEI
~Vl
fl N= cP
undUEI
rlVE2
rl N =0.
Dies war zuzeigen.
BEMERKUNG 3: Es sei N das simultane
Nullstellengebilde
deraffinoiden
Funktionenfi,
...,ft
von X. Zujeder affinoiden Umgebung
Vvon N
gibt
es einen WeierstraBbereichBEWEIS : Wir behandeln zunâchst den
Fall,
da8 N eineHyperflàche
von X
ist,
dh. N ist dieNullstellenmenge
einereinzigen
affinoidenFunktion f
auf X. Es seisowie
AE bzw. BE
dieStrukturalgebra
vonXE
bzw. VE. Weiter seiAo = A/(f)
undBo = B/(fl V).
Fürjedes
EE [ka| |
erhâlt man auf kano-nische Weise
Beschränkungsabbildungen ({JE: AE ~ BE.
BEHAUPTUNG: Es existiert ein E > 0 mit ({JE
epimorph.
BEGRÜNDUNG : Es sei
fb,, ..., br}
ein afhnoidesErzeugendensystem
von B über
A,
siehe[4], §3.
Danngibt
es zub’i a
einaie A
mitço(a; [Xo)
=bi | Vo.
Es seib i
=((J(ai),
dann istb l
Vo =bd Vo
und dahergibt
es ein E
> 0 mit I( b il VE) - (bi 1 VE)I
1. Daher ist sodann dieses ({JEendlich,
siehe
[4], § 3.
Da aberVE 4 XE
eineeindeutige
Immersionist, muB ({JE
sogar
epimorph sein, [4], §4.
Für das
angesprochene
E ist die kanonischeEinbettung VE 4 XE
eineabgeschlossene Einbettung;
das bedeutetaber, daB XE disjunkte Vereinigung
des affinoiden TeilbereichsVE
und eines affinoiden Teil- bereichs U, vonXE
ist. Da dieBeschränkung f’
der Funktionf
auf Ukeine Nullstelle auf U
hat,
istf
nach untenbeschränkt; dh. If(x)1
> p > 0 für x E U. Wàhlt man daher ein 5E Ik*1
mit 5 min(p, E ),
so istVs
=Xs
und somitXs
C Vnachgewiesen.
Mit einem einfachen InduktionsschluB über die Anzahl t der definierenden Funktionen von N erhâlt man das
allgemeine
Resultat.4. Wir
zeigen
nun, daB eine invertierbareGarbe,
die auf einem Unterraum oder einem Teilbereich trivialist,
auch noch auf einem etwasvergrôl3erten
Bereich trivial ist.LEMMA 1: Es sei N C X ein
abgeschlossener affinoider
Unterraum vonX und Y eine invertierbare Garbe
auf
X. IstYIN trivial,
so existiert eine-
affinoide Umgebung
U vonN,
so daB£/
U trivial ist.BEWEIS : Es sei g E
r(X, £)
sogewâhlt,
daBgIN
Er(N, YIN)
dieModulgarbe £/N erzeugt.
Mit £’ sei die von gerzeugte lltx -
Unter-modulgarbe
von Y bezeichnet. Dann ist derTrâger
Z der Rest-klassengarbe L/L’
einabgeschlossener
affinoiderUnterraum,
der N nicht trifft. Es istja Z = {x EX: :£x# :£’},
wâhrend für x E Ngilt:
:£x
=£’x. Wegen Bemerkung
3 ist daher allesgezeigt.
Es sei U C V zwei affinoide Teilbereiche eines affinoiden Raumes X.
V sei ein rationaler Bereich der Form
{x EX: [f;(x)[ ~ Ifr(x)I},
wobeifo,
...,fr
affinoide Funktionen von X ohnegemeinsame
Nullstelle sind.Man
sagt,
Uliegt
ganz im Innern vonV,
falls ein E 1existiert,
EE lk*l,
mit U c
VE
={x: t(x)l:5 Elfr(x)I}.
LEMMA 2: Es sei Y eine invertierbare Garbe
auf
X und U einWeierstraBbereich von X. Ist 5£ trivial über
U,
sogibt
es einen rationalen Bereich V vonX,
derart daB U ganz im Innern von Vliegt
und Y nochtrivial über V ist.
BEWEIS : Man führt den Beweis âhnlich wie den zu Lemma 1. Es seien M =
r(X, Y),
M’ =F(U, £)
dieglobalen
Schnittmoduln über X bzw.U. Man hat kanonische
vollstândige Topologien
auf M und M’ und derBeschränkungshomomorphismus
wirft M auf einen dichten Unter- modul von M’. Sei A bzw. A’ dieStrukturalgebra
von X bzw. U. NachVoraussetzung gibt
esein g
EM’,
das den A’-ModulM’ erzeugt.
Jedesh E M schreibt sich als Produkt h =
f .
g, wobeif
eine affinoideFunktion auf U ist. Es
sei g - h
=(1- f) · g,
und wàhlt man daher hsehr nahe an g, so ist
1(l - f)(x)1
1 für alle x E U. Diesbedeutet,
da03B2f
keine Nullstelle in U hat. Also
erzeugt
sogarhl U
den A’-Modul M’.Sei nun £’ die von h
erzeugte Untermodulgarbe
von Y. Dann ist derTrâger
N von01f’
wiederdisjunkt
zu U. Da N einabgeschlossener
affinoider Unterraum von Xist, folgt
alles ausBemerkung
1.RANDBEMERKUNG: Wenn 5£ eine lokal-freie Garbe ist und
YIN
bzw.Ifl U
freiist,
sogelten entsprechende Aussagen
wie in denobigen
Lemmata.
2. Invertierbare Garben auf X x E und X x L
1. Sind
X,
Yholomorphe
Râume und 0 eine invertierbare Garbe auf dem Produktraum X xY,
so nennt man Y lokal-trivial überX,
wenn es eine
holomorphe Überdeckung
il =(Xi)
von Xgibt,
so daBL|X;
x Y trivial ist.Im
folgenden
betrachten wir dieFälle,
wenn Y = E und Y = L ist.Dabei bezeichnet E den eindimensionalen Einheitskreis und L den Rand von E. Es ist
T(E, HE)
=k(03BE)
dieAlgebra
der strikt kon-vergenten
Potenzreihen in einerVariablen e
mit Koefhzienten in k undr(L, XL)
=k(e, 03BE-1).
Es ist L =lx
E E :l03BE(x)l~ Il
affinoiderTeilbereiche von E.
Das Ziel dieses
Paragraphen
ist der Beweis desfolgenden
Satzes.Satz 1: Jede invertierbare Garbe
auf
X x E und X L ist lokal-trivial über X.
Offenbar
genügt
es, den Satz für affinoide Râume zubeweisen,
siehe
[4]
Abschn. 5.2. Die Lemmata
1,2 von § 1
werden nunverallgemeinert.
X und Ybezeichnen wieder affinoiden Râume.
LEMMA 3: Es sei N ein
affinoider
Unterraum von X und Y eineinvertierbare Garbe
auf
X x Y. IstYIN
x Y lokal-trivial überN,
so existiert eineaffinoide Umgebung
V von Nderart,
daBYI
V x Ylokal-trivial über V ist.
BEWEIS: Es
sei N = (Ni)
eine affinoideÜberdeckung
vonN,
so dag£ trivial
bezüglich W
x Y ist. Man darf ohne weiteresannehmen,
dao die affinoiden Teilbereiche Ni von N rationale Bereichesind,
siehe[4], §3.
Es existieren dann offenbar rationale Bereiche Xi von X mit Xi n N = N,. Nach§ 1, Bemerkung
3gibt
es eine affinoideUmgebung
V von N mit V C U Xi. Nach Lemma 1 kann man die Xi so klein
wählen,
daBYlXi
x Y trivial ist. Also ist £ trivial über Vi x Y mitv, = Xi n V und somit ist £ lokal-trivial über V.
Den Beweis des
folgenden
Hilfssatzes führt man àhnlich wie denvon
§ 1,
Lemma 2.LEMMA 4: Es sei U ein WeierstraBbereich von X und Y eine invertierbare Garbe
auf
X x Y. Ist £ lokal-trivial überU,
so existiert ein rationaler Bereich V von Xderart,
daB U ganz im Innern von Vliegt
und 0 lokal-trivial über V ist.3. Zum Beweis von Satz 1
benôtigt
man noch dasfolgende Ergebnis.
LEMMA 5: Es sei R ein
regulârer Ring
und u ein invertierbares Ideal imPolynomring R[03BE]
in einer Variablen03BE.
Esgebe
einf = ~=o fw§"
E il mitfn
= 1. Dann ist uHauptideal.
BEWEIS: Da die Hôhe von il genau 1
ist,
ist il rl R =(0)
und wenn mder minimale Grad eines
Polynoms ~
0 aus uist,
so ist m > 1. Es seiIst b
= R,
so ist u offenbarHauptideal.
Ist m ein maximales Ideal mit b C in so ist u .RM[03BE] Hauptideal,
daR m f aktoriell
ist. Daf
unitarist,
istdies nicht
môglich.
Also ist b = R und das Lemma ist bewiesen.4. Wir
zeigen
nun, daB eine invertierbare Garbe 0 auf X X E lokal-trivial über X ist. Es sei A dieStrukturalgebra
von X undM =
T(X, £).
Wir dürfenannehmen,
daB X reduziert ist und führen Induktion über n = dim X. Der Satz ist bekannt für n = 0. Sei dahern > 0. Da die
singulâren
Punkte von X in einerHyperflàche
enthaltensind, genügt
es auf Grund von Lemma 2 dieAussage
fürregulâr
affinoide Râume X zu
zeigen.
Wir dürfen weiterannehmen,
da6M = q ein invertierbares Ideal von
A(03BE)
=T(X E, HXXE) ist,
und dal3es ein
Element f
=~~v=o fvçv in q gibt,
derenKoefhzienten fv
keinegemeinsame
Nullstelle in A besitzen. Fürjedes
x E X ist daherf(x):= !fv(x)çV E k(x)(ç)
nicht dieNullfunktion,
und daher ist der reduzierteGrad sx
vonf(x)
wohldefiniert: es ist sx die Zahl m, für welcheIfJL(x)1 ~ Ifm(x)1 gilt,
falls li ~ m, undIfv(x)1 | Ifm(x)l,
falls v > mist. Es sei s = supxEX sx. Man
zeigt sofort,
siehe etwa[2], §2,
daB s ooist.
Wir führen nunmehr Induktion über s. Für s = 0 ist
f
eine Einheit inA(ç),
alsoq = A(ç).
Sei s > 1. Der LaurentbereichZ:= {x E X: IfJL(x)! ~fs(x)1
für03BC ~ s)
ist nicht leer und esgilt
für z E Z :Ifv(z)1 Ifs(z)1 für
v > s.Es sei nun B die
Strukturalgebra
von Zund q’ = qB(ç).
Nach demWeierstral3schen
Vorbereitungssatz
istf’ = flZ x E E q’
ein P rodukt:f
= e . 03C9 und e eine Einheit inB(ç),
sowie à) ein unitairesPolynom
vom Grade s in
B[ç]. Wegen
cv E q und Lemma 5ist q
einHauptideal.
Wâhlt man einen rationalen Bereich V von X
derart,
daB £ lokaltrivial über V ist und so, daB Z ganz im Innern von Vliegt,
sogibt
es auf Grund von[4],
3. Hilfssatz1,
TeilbereicheXt,
..., Xt von X mitEs
genügt
daher zuzeigen,
daB £ lokal-trivial über Xi. Daher abersx s für x E Xi
gilt,
ist dies wegen derInduktionsvoraussetzung
bereits
gezeigt.
5. Wir
zeigen
nun, daB eine invertierbare Garbe 0 auf X X L lokal-trivial über X ist. Es seiA(ç, g-t)
dieStrukturalgebra
vonX x L. Wir führen wieder Induktion über n = dim X. Für n = 0 ist der Satz bekannt. Sei daher n > 0. Wir dürfen weiter
annehmen,
daB Xregulâr ist,
q =T(X
xL, £)
ein invertierbares Ideal inA(ç, ç-t)
ist undein g E q
existiert,
dessen Koefhzienten keinegemeinsame
Nullstelle in X besitzen. Setzt manund wählt r
genügend grog,
so spannen die Koefhzienten{fv: v ~ 0}
das Einheitsideal in A auf. Es
gibt
dann ein E > 0 mit:Man kann nun r so
grog wahlen,
daBgilt:
Sei s = SUPXEX sx, wobei sx wieder der reduzierte Grad von
g(x) ist,
dh. sx = m, falls
If,(x)l ~ Ifm(x)1
für IL ~ m undIfv(x)l> Ifm(x)1
fürv > m. Es wird wieder Induktion über s
geführt.
Man setzt: Z =
{x
E X :Ig,,(x)l ~ Igs(x)1
für0 03BC sl.
Z ist ein nicht leerer rationaler Bereich von X. Mit B sei dieStrukturalgebra
von Zbezeichnet,
und es seiq’ = qB(ç, ç-t).
Nach demWeierstral3schen
Vorbereitungssatz
für striktkonvergente
Laurentreihen siehe[5], Kap
I, § 1,
Satz 3 istf’
=f/Z
x L ein Produkt:f’
= e - w, e ist eine Einheit in B(03BE, 03BE-1)
und cv ist einPolynom
über B. Darausfolgt, daB q’
einHauptideal
ist. Ebenso wie in Abschnitt 4 schliel3t man nun mit Induktionüber s, daB q
lokal-trivial über X ist.3. Direkte
Zerlegungen
1. Ist A eine affinoide
Algebra
undf
EA(03BE), f
= E?=ofvÇ",
so besitztf
genau dann keine Nullstelle in X XE,
wenngilt:
Setzt man daher
so ist
GI
einemultiplikative Gruppe
von Einheiten vonA(03BE)
und esgibt
eine direkte
Zerlegung
für dieEinheitengruppe A*(1)
vonA(03BE):
Ist X ein
holomorpher Raum,
sogibt
es daher eine direkteZerlegung
für (9 =
H*XxE
als Garbe auf X:mit
lg,, = e *X.
Auf Grund von
§2,
Satz1, gilt:
und daher erhâlt man:
2. Ist A eine
zusammenhängende
affinoideAlgebra
undf E A(ç, ç-l), f = ~;:-oo fvçv,
sobesitzt f
genau dann keine Nullstelle in X XL,
wenn es einen Index tgibt
mitsiehe
[3],
Lemma 1.Weiter
gilt:
LEMMA 6:
Ist Ifo(x)1
= 1und Ifv(x)1
1für
v ~0,
xE X, so
existieren eine Potenzreihe g =E?=o gv03BEv in e
und eine Potenzreihe h = L:=ohv03BE-v
in
g-t
mitKoeffizienten
ausA,
derart daBgilt :
BEWEIS: Wir dürfen A als reduziert voraussetzen und bezeichnen die Norm der
gleichmäBigen Konvergenz mit 1111.
Wirzeigen
zunâchstdie
folgende Behauptung:
es sei 0 E 1. Danngibt
es eine Einheit p inA~03BE~,
p =’2::=0 pv03BEv
mit po =1, IIPvl1 ~ sup~03BC-1 IlfMII,
so daBgilt:
mit
lIavll ~ E
für v - 1.BEGRÜNDUNG: Es sei 5 =
supî., Ilfvll
und n ? 1 dergrôl3te
Index mit1 lin Il
= 8. Ist qn = 1 -fotin03BEn,
so istmit
Mit fallender Induktion über n erhâlt man eine
Einheit q
inA (03BE) derart,
dal3mit
Durch
mehrmaliges
Anwenden dieser Konstruktion erhâlt manschlieBlich das
gewünschte
Element p.Man findet nun zu En eine Einheit p, mit
Setzt man
so ist
g’
eine Einheit inA(ç)
undg’ . f
ist eine Potenzreihein ç-l.
Das Lemma ist bewiesen.
Setzt man
so sind
GI, G-1 multiplikative Gruppen
von Einheiten vonA(ç, ç-t)
und es
gibt
eine direkteZerlegung:
falls A
zusammenhângend
ist. Hierzu hat man sichlediglich
nochklarzumachen,
daBG1G-1
n A* ={1}
ist.Ist X ein
holomorpher Raum,
sogibt
es daher eine direkte Zer-legung
für (9 =H*XXL
als Garbe auf X:wobei
%i =
G-1 und Zx die konstante Garbe auf X mit Halm Z ist.Auf Grund von
§2,
Satz1, gilt
daher:SATZ 3: Pic X x L = Pic
X @ H1(X, G1) ~ H1(X, (G-1) @ H’(X, Zx).
3. X sei ein
holomorpher
Raum. MitHX
bezeichnen wir die Garbederjenigen holomorphen Funktionen f,
deren Funktionswertf(x)
injedem
Punkt des Definitionsbereichs einenBetrag If(x)l
1 hat.HX
ist eine Garbe von Moduln über dem
Bewertungsring k
von k.Beispiel:
X sei dasSpektrum
der affinoidenAlgebra k~03BE2, ç3) C k(03BE).
X ist eine affinoide
Umgebung
dessingulâren
Punktes der Neilschen Parabel.Insbesondere
folgt daraus,
daBH’(X, Àx)
kein endlicherzeugbarer k-Modul
ist und kein cE k,
c ~0,
existiert mit c -H’(X, HX )
= 0.Wir
zeigen
nun, daB zwischen denKohomologiegruppen H1(X, cJex)
und
H1(X, G1)
eineBeziehung besteht,
falls char k = 0 ist.SATZ 4: Ist
char k = 0,
so istH’(X, G1)
alsGruppe isomorph
zueinem abziihlbar- unendlichem Produkt der
Gruppe H’(X, HX).
Ins-besondere ist
H’(X, G1)
= 0 genaudann,
wennH’(X, HX)
= 0 ist.BEWEIS : Wir wählen ein c
E k,
c ~0, derart,
daB dieExponential-
reihe
für
Izi Ici | konvergiert.
Weiter seimit F; =
Hx
für alle i. Wir definieren nun einenIsomorphismus
e derGarbe F von abelschen
Gruppen
in die Garbe Wi. Istf
=(fi)i.~1,
einSchnitt in Y über einem Teilbereich von
X,
so seiMan
überlegt
sichleicht,
daBe(f)
wohldefiniert ist und e :F ~ G1
einIsomorphismus
vonGruppengarben
ist. Darausergibt
sich dieobige Behauptung.
4. Ist k
algebraisch abgeschlossen
und Di einzusammenhàngender
affinoider Teilbereich des eindimensionalen Einheitskreises
E,
so ent- steht Di durch Herausstechen von endlich vielen "offenen Kreis- scheiben" aus einer"abgeschlossenen
Kreisscheibe". Auf den affinoiden Raumkann daher die
Konstruktion,
die in[3],
Beweis zu Satz 3angegeben
ist, angewendet
werden. Somitgilt:
Hieraus
f olgt :
Es wâre
wünschenswert,
diese beiden letzten Resultate auf direktemWege
zu beweisen und das Verschwinden der hôheren Ko-homologiegruppen Hn(x, Zx), Hn(x, HX )
zuzeigen.
4. Die
Picard-Gruppen
affinoider Râume und ihrer aflinen Reduktionen1. Wir setzen in diesem
Paragraphen
voraus, daB k diskret be- wertet ist. Ist A eine reduzierte k-affinoideAlgebra und ~ ~
dieSpektralnorm
vonA,
so istein
Ring
undein Ideal in
A°.
DerRestklassenring
ist eine affine
Algebra
über demRestklassenkôrper k. Ist ~ ~
eineBewertung
und istIIAII
=|k| |
sowieA 0 regulâr,
so ist der kanonischeHomomorphismus
bijektiv,
da eine Uniformisierende 7rvon k°
ein Primelement vonA°
ist und A =
S-lA°
mit S ={1,
w,7r 2 rr3, ...},
siehe[1], Chap III, (7.17).
AuBerdem ist der kanonische
Homomorphismus
bijektiv,
da7TAo
das Radikal vonA°
ist undA°
in der(irA’) -
adischenTopologie vollstândig ist,
siehe[1], Chap IX, (3.4).
BEMERKUNG: Ist A
reduziert, IIAII
= k undA regulâr,
so istA°
regulâr.
BEWEIS : Man liftet ein lokales minimales
Erzeugendensystem
einesmaximalen Ideals von
Â
undergänzt
es durch eine Uniformisierde 7r vonk°.
Auf diese Weise erhâlt man ein minimales lokalesErzeugen- densystem
deszugehôrigen
maximalen Ideal vonA°
und wegen dimA°
= dimA
+ 1und j(A)
=03C0A° folgt
daraus dieBehauptung.
2. Es sei nun B =
A(t)
dieAlgebra
der striktkonvergenten
Potenz-reihen über A in einer Variablen t. Dann ist
B°
=A O(t)
undB
=Â[t]
die
Algebra
derPolynome
in t überÂ.
AuBerdem istIIBII
=IIAII.
Ist daher
IIAII = Ikl |
und regulâr.,
so ist Pic A = PicA°
= PicÀ
=P ic
B
= PicBO
= PicB,
daB regulär
ist undP olynomring
über ist,
siehe
[1], Chap. III, (7.19).
Diesbedeutet,
daB für die in§3,
1 definierteGarbe %i
unter diesenVoraussetzungen H1(X, %1)
= 0ist,
wobei X denzu A
gehôrenden
affinoiden Raum bezeichnet.3. Es sei nun
C = A(t, t-l)
dieAlgebra
der striktkonvergenten
Laurentreihen über A in einer Variablen t. Dann istC°
=A°~t, t-1~
undC = Â [t, t -’l
dieAlgebra
derLaurentpolynome
in t überÂ.
AuBer- dem istIICII
=IIAII.
Ist daherliA
=Ikl
und regulâr,
sogilt
wegen PicA
= PicÛ
nun auch:Auf Grund der
Ergebnisse
von§3.2 folgt daraus,
da6H’(X, Zx)
= 0ist,
wobei X den zu Agehôrenden
affinoiden Raum bezeichnet.4. Die in den
obigen
Abschnittenangegebene Argumentation
kannauf
nichtregulâre Algebren À verallgemeinert werden, solange A°
regulâr
ist. Wenn man dazuErgebnisse
vonBass-Murthy heranzieht,
erhâlt man eindimensionale affinoide Râume X mit
H’(X, Zx)
~ 0 bzw.
H1(X, Hx ) ~
0. Anstatt dieseÜberlegungen allgemein darzulegen,
môchte ich dieseBetrachtungen
an zwei einfachenBeispielen
erläutern:BEISPIEL 1: Es sei A
= k(1, Q )
und das Relationenidealzwischen 1 und q
sei von~2 - 03BE3 - 03C0 erzeugt.
Dabei sei 7r eine Uniformisierende des diskretenBewertungsringes ko.
Es ist
A’ = k(03BE,~)
undÂ
die affineAlgebra
der Neilschen Parabel~2-03BE3=0.
Nun ist
A° regulâr.,
da dasvon e,
~, zurerzeugte
maximale Ideal mo bereitsvon e and q erzeugt
wird und auf die maximalen Ideale m A mo dieBemerkung
von Abschnitt 1angewendet
werden kann.Ist B =
A(t),
so istB° regulär
und dahergilt:
Wir wenden nunmehr Theorem 8.1 von
[2]
an und erhalten eineZerlegung
Die
Gruppe
P ist nichttrivial,
da das Führerideal b vonÀ
in seinerNormalisierung Â
als Ideal vonÂ
kein Radikalideal ist. Bezeichnet X =Sp
A den zu Agehôrenden
affinoidenRaum,
so ist X affinoider Teilbereich einernichtsingulâren
Kurve vom Geschlecht 1 mitH’(X,Hx) = 0.
BEISPIEL 2: Es sei A =
k(ç, 11)
und das Relationenidealzwischen 03BE und 11
sei von~2 - ç3 - ç2 -
irerzeugt.
Es sei B =
A(t ),
C =A(t, t-1).
Es istA 0
=k°(§, q )
und manüberlegt
wie in
Beispiel 1,
dagA 0 regulâr
ist. DasSpektrum
vonÀ
besitzt einengewôhnlichen Doppelpunkt.
Ist b das Führerideal vonÂ
in seinerNormalisierung Â,
sogilt:
Daher ist b Radikalideal in A und aus Theorem 8.1 von
[2] folgt:
Wegen
P icB
= P ic B und P icÛ
= P icÛ folgt
daraus:Dabei bezeichnet X wiederum den zu A
gehôrenden
affinoiden Raum.LITERATUR
[1] H. BASS: Algebraic K-Theory. New York-Amsterdam 1968.
[2] H. BASS and P. MURTHY: Grothendieck groups and Picard groups of abelian group rings. Ann. of Math. 86 (1967) 16-73.
[3] L. GERRITZEN: Über Endomorphismen nichtarchimedischer holomorpher Tori.
Invent. math. 11 (1970) 27-36.
[4] L. GERRITZEN and H. GRAUERT: Die Azyklizität der affinoiden
Überdeckungen.
Global Analysis. Papers in Honor of K. Kodaira. University of Tokyo Press;
Princeton University Press 1970.
[5] U. GÜNTZER: Laurent-Reihen über vollständig filtrierten Ringen, Dissertation.
Göttingen 1966.
(Oblatum 28-VIII-1975) J. W. Goethe Universität Fachbereich Mathematik Robert-Mayer Strasse 6-10 Frankfurt a. Main
Bundesrepublic Deutschland Ruhr-Universität
Abt. für Mathematik 463 Bochum
Bundesrepublik Deutschland