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Environmental report 2001 - Verbund Austria Power Grid

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Academic year: 2022

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AT0300360

Umweltbericht 2001

Verbund

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Verbun

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Inhaltsverzeichnis

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Vorwort 1 Der Verbund 2 Umweltpolitik 3 Umweltmanagement 3.1 Organisation 3.2 Ansprechpartner 3.3 Aktuelles zum Klimaschutz 3.4 Umwelt und Öffentlichkeit 3.5 Audits und Zertifizierungen

3.6 Kennzeichnung der eingesetzten Primärenergieträger („Labeling"

3.6.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen und Grundsätzliches 3.6.2 Vorgehensweise im Verbund

3.7 Wasserkraftwerke und aktuelle Gesetzgebung 4 Die Anlagen des Verbund

5

' : l

Umweltstatus des Verbund Wasserkraft

5.1.1 Weitere Energieeinsparungen in der Werksgruppe Dräu

5.1.2 Kraftwerk Malta Haupt- und Oberstufe - Energieeinsparung durch bedarfsorientierte Kühlwasserregelung 5.1.3 Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen - Energieeinsparung durch gestaffelte Steuerung der Luftwäscherpumpen 5.1.4 Verbrauchsreduktion in der Speichergruppe Glockner-Kaprun

5.1.5 Maschinenerneuerung im KW Großraming

5.1.6 Umweltschonende Geschiebebaggerungen in Malta und Gößbach

5.1.7 Kunst und Naturschutz als landschaftgestalterische Elemente bei den Hochwasserschutzmaßnahmen im Stauraum Feistritz-Ludmannsdorf

5.1.8 Erhaltung wertvoller Lebensräume durch gezielte Flächennutzung

5.1.9 Fischökologische Untersuchungen im Umgehungsgerinne beim Kraftwerk Kreuzbergmaut 5.1.10 Kraftwerk Peggau - Revitalisierung der Fischleiter bei der Wehranlage Adriach

5.1.11 Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Fischaufstiegshilfe (FAH) am KW Freudenau 5.2 Wärmekraft

5.2.1 Reduktion von klimawirksamen C02-Emissionen durch Mitverbrennung von biogenen Brennstoffen im KW St. Andrä 5.2.2 Installierung einer Bildröhrentrennanlage

5.3 Netzanlagen

5.3.1 EMAS-Registrierung Umspannwerk Tauern 6 Einsatz neuer Technologien beim Umweltmonitoring

6.1 Wasserkraft: Hydrologische Beweissicherung des Kraftwerkes Freudenau 6.1.1 Einleitung

6.1.2 Monitoring bei der Grundwasserbewirtschaftung des 2. und 20. Bezirkes 6.1.2.1 Brunnenüberwachung und -Steuerung

6.1.2.2 Online-Stationen

6.1.3 Videodokumentation der Kolmationsentwicklung im Stauraum Freudenau 6.1.3.1 Untersuchungsmethodik

6.1.3.2 Ergebnisse 6.1.3.3 Zusamenfassung

6.2 Wärmekraft: Umweltmonitoring des Wärmekraftwerkes Dürnrohr 6.2.1 Einleitung - Wozu Umweltmonitoring?

6.2.2 Umweltmonitoring bei Wärmekraftwerken am Beispiel des Kraftwerkes Dürnrohr 6.2.2.1 Monitoring der Immissionen (Immissionsüberwachung)

6.2.2.2 Untersuchungen der Auswirkungen von Immissionen auf Pflanzen

erbund-Umweltbericht 2001

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B9 90 90 90 90 93i 93 93 95 97 99

6.2.3 Resümee

6.3 Netz: Die ökologische Bauaufsicht als Element des Umweltmonitorings bei der Errichtung der 380-kV-Leitung Südburgenland - Wien Südost

6.3.1 Einleitung

6.3.2 Naturschutzrechtliche Rahmenbedingungen 6.3.3 Untersuchungen der Auswirkungen auf die Natur 6.3.4 Ökologische Bauaufsicht und deren Tätigkeit

6.3.4.1 Zufahrten und Baustraßen 6.3.4.2 Maststandorte

6.3.4.3 Vegetation 6.3.4.4 Zoologie 6.3.5 Resümee

100

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7 Umweltziele

7.1 Umweltziele 2001 und deren Umsetzung 7.2 Umweltziele 2002

7.3 Umweltkosten 107

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8 Daten und Fakten 2001 8.1 Der Verbund und seine Anlagen

8.1.1 Stromerzeugung

8.1.2 Wasserkraftwerke des Verbund 8.1.3 Wärmekraftwerke des Verbund 8.1.4 Netzschaltanlagen des Verbund 8.2 Wasserkraft

8.2.1 Emissionsvermeidung 8.2.2 Energieeffizienz 8.2.3 Abwärmenutzung

8.2.4 Beeinflußte Gewässerstrecken 8.2.5 Wasser- und Gewässergüte 8.2.6 Raumnutzung

8.2.7 Stauraumverlandung 8.2.8 Sedimente

8.2.9 Grund-, Trink- und Abwasser 8.2.10 Hochwassermanagement 8.2.11 Terrestrischer Lebensraum 8.2.12 Aquatischer Lebensraum 8.2.13 Rechen-und Schwemmgut 8.2.14 Betrieblicher Umweltschutz 8.2.15 Schiffahrt

8.3 Wärmekraft

8.3.1 Basisdaten der Wärmekraftwerke 8.3.2 Energieeffizienz

8.3.3 Betriebsmitteloptimierung 8.3.4 Emissionen in die Luft 8.3.5 Emissionen in die Hydrosphäre 8.3.6 Reststoffmanagement 8.3.7 Betrieblicher Umweltschutz 8.3.8 Standortnutzung 8.4 Netz

8.4.1 Elektrische und magnetische Felder 8.4.2 Betrieblicher Umweltschutz

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Dipl.-lng. Dr. Herbert Schröfelbauer, Vorstandsvorsitzender AHP

Der Verbund kann auf ein arbeits- und erfolgreiches Jahr 2001 zurückblicken und möchte mit diesem Bericht eine Bilanz über die vielfältigen Aktivitäten im Umweltbereich legen. Neben diversen Umweltprojekten, die im vorliegenden Bericht beschrieben werden, zeigt der Verbund im heurigen Sonderthema auf, welche inno- vativen Methoden er in allen seinen Tätigkeitsbereichen zur Überwachung seiner Umweltauswirkungen erfolgreich anwendet.

Auszeichnungen für Umweltengagement

Bei einem von oekom research ag durchgeführten Corporate Responsibility Rating, wo Energieversorger nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten bewertet wurden, erreichte der Verbund den 1. Platz unter 20 internationalen Teilnehmern. Maßgeblich für diesen Erfolg war, daß der Verbund bereits seit mehreren Jahren seine umweltrelevanten Daten im Umweltbericht veröffentlicht - ein Beweis dafür, daß sich das im Verbund eingeführte Umweltmanagement- und -informationssystem bestens bewährt.

Aber auch der Umweltbericht selbst erhielt eine hohe Auszeichnung. So wurde heuer der jährliche AERA- Preis (Austrian Environmental Reporting Award) für den besten Umweltbericht Österreichs dem Verbund zuerkannt. Damit wird der Umweltbericht 2000 auch am EERA (European Environmental Reporting Award), dem Wettstreit um den besten Umweltbericht Europas, teilnehmen.

Am Weltwassertag 2001 wurde der VERBUND-Austrian Hydro Power AG, Österreichs größtem Stromerzeuger, der NEPTUN- Wasserpreis 2001 auf dem Gebiet „Wassertechnik" verliehen. Dabei wurde die Matrixturbine im Kraftwerk Freudenau auf Grund der Schleusenwasser-Nutzung zur Stromerzeugung als innovativstes Projekt ausgezeichnet.

Klimabeitrag der Wasserkraft

Bedingt durch den hohen Wasserkraftanteil emittiert der Verbund pro erzeugter Kilowattstunde weniger als ein Viertel des EU- Durchschnitts aller Stromerzeuger an Treibhausgasen und trägt damit bereits maßgeblich zur guten C02-Bilanz Österreichs bei.

Aber auch die Einsparung von Energie stellt einen Schritt zum Klimaschutz dar. So wurden im Rahmen eines mehrjährigen Projektes Einsparpotentiale beim Eigenbedarf von Wasserkraftwerken erhoben und die erkannten Schwachstellen werden nun schrittweise verbessert. Dabei konnten bspw. Einsparungen von mehr als 1 Mio kWh im Bereich der Kraftwerke der Werksgruppe Dräu, in der Speicherkraftwerksgruppe Glockner-Kaprun sogar von mehr als 3 Mio kWh erzielt werden.

Weiters unterstreicht die Öko-Zertifizierung des Donaukraftwerks Freudenau nach EMAS und ISO 14001 unsere Bemühungen im Bereich der Wasserkraftwerke, wo auch durch unabhängige Gutachter der hohe Standard der Umweltschutzmaßnahmen festge- stellt wurde.

C02-Bilanz der Wärmekraft

Im Bereich Wärmekraft war das Jahr 2001 aus Umweltsicht von Kyoto-Themen geprägt. Am Umwelttag 2001 legte der Verbund erstmals eine gesamthafte Klimabilanz für ein Wärmekraftwerk vor. Anhand des Beispieles des Kraftwerks Dürnrohr wurden die Treibhausgasemissionen nach international gültigen Regelwerken errechnet, bilanziert und mit den bisher von Verbund publizier-

Verbund-Umweltbericht 2001

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ten Werten verglichen. Es zeigte sich, daß die vom Verbund eingesetzten Verfahren den internationalen Regeln voll entsprechen, womit die bisher veröffentlichten Zahlenreihen im Nachhinein bestätigt wurden.

Neben der Ermittlung der Treibhausgasemissionen setzte der Verbund aber auch im letzten Jahr Maßnahmen zur weiteren Vermeidung. So besteht im Kraftwerk St. Andrä nunmehr die Möglichkeit bis zu 12,5 t/h an biogenen Brennstoffen (dies entspricht 14% der Brennstoffwärmeleistung) einzusetzen, was zu einer Senkung der klimarelevanten C02-Emissionen von rund 14 t/h führt.

Öko-Auditierung im Übertragungsbereich

Als besonderes Highlight im Bereich Netzanlagen ist die erstmalige Zertifizierung des Umspannwerkes Tauern nach der EMAS- Verordnung zu nennen; eine ISO 14001-Zertifizierung wurde bereits 1998 durchgeführt, zum damaligen Zeitpunkt war jedoch eine EMAS-Zertifizierung nicht möglich. Jetzt hat der Verbund damit nicht nur sein Typszenario abgeschlossen, nämlich von jedem wesentlichen Standorttyp, wie Wärmekraftwerk, Speicherkraftwerk, kleines Flußkraftwerk, großes Flußkraftwerk und Umspannwerk inkl. Leitung, mindestens einen Standort zu auditieren, sondern auch gleichzeitig das erste und derzeit einzige Umspannwerk Österreichs in das EMAS-Standortregister eintragen können.

Verantwortungsvolles Umweltmonitoring

Im heurigen Sonderthema geben wir einen Überblick über innovative Methoden beim Umweltmonitoring. Damit soll die Vorreiterrolle des Verbund hervorgehoben werden, der sowohl bei Wasserkraftwerken - als Beispiel wurde unser jüngstes Kraftwerk Freudenau gewählt - als auch bei den thermischen Kraftwerken neue Wege beschritten hat. Damit zeigen wir, daß uns die Erfassung der Umweltauswirkungen unserer Standorte wichtig ist. Aber auch bei den Netzanlagen haben wir bei der 380-kV- Leitung Südburgenland-Wien Südost durch den Einsatz einer ökologischen Bauaufsicht für Österreich neue Ansätze im Umwelt- monitoring gewählt.

Ausblick

Trotz des steigenden Kostendrucks, der sich durch die Strommarktliberalisierung ergibt, sich der Verbund auch weiterhin zu einer umweltbewußten Stromproduktion und -Verteilung bekennen. Der vorliegende Bericht zeigt klar, daß wir unser Umweltleitbild in unserer täglichen Arbeit verantwortungsvoll leben. Für die Zukunft sehen wir unsere Aufgabe als Stromproduzent europäischer Dimension einerseits weiterhin in der bestmöglichen Nutzung der erneuerbaren Wasserkraft, andererseits in einem sehr umwelt- sensiblen Umgang bei der Aufbringung und Beschaffung der notwendigen Ergänzungsenergie aus Wärmekraft. Nur so können wir auch künftig dem umweltbewußten Kunden die Möglichkeit bieten, neben TÜV-zertifizierten Strom aus 100 % Wasserkraft, auch einen Strom-Mix zu beziehen, der eine wesentlich ökologischere Zusammensetzung als der europäische UCTE-Mix aufweist.

Dipl.-lng. Dr. Herbert Schröfelbauer

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Dr. Klaus Radunsky

Abteilungsleiter im Umweltbundesamt

Der Umweltbericht 2001 des Verbundes zeugt ohne Zweifel von dem hohen Stellenwert, den das Unternehmen dem Thema Umweltschutz zukommen läßt. Da sind beispielsweise nicht nur Umweltaufwendungen von nahezu 8 Mio € im Bereich der Wärmekraftwerke, die im Jahr 2002 um eine weitere Mio € auf ca. 9 Mio € gesteigert werden sollen, sondern es wird mit viel Phantasie und Liebe ver- sucht, aktiv Umweltschutz zu verwirklichen. Dies verdeutlichen die folgenden Beispiele.

Systematisch wurde beispielhaft jeweils für einen Standort eines der vier im Verbund vertretenen Anlagentypen (Dampfkraftwerk, Flußkraftwerksgruppe, Speicherkraftwerksgruppe, Netzanlage) eine Zertifizierung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS und ISO 14001 eingeführt. Die so gewonnenen Erfahrungen werden nunmehr auf alle Anlagen des jeweiligen Anlagentypus übertragen.

Eine Vorreiterrolle kommt dem Verbund auch bei der Einrichtung und dem langjährigen Betrieb des Umweltmonitoring beim Wärmekraftwerk Dürnrohr zu. Zusätzlich zu Immissionsmessungen der für Kohlekraftwerke relevanten Luftschadstoffe erfolgte auch ein Biomonitoring. Es konnte damit der Nachweis erbracht werden, daß ein mit moderner Technologie ausgerüstetes Kohlekraftwerk ohne nachteilige Folgen für die in seiner Umgebung befindliche Umwelt betrieben werden kann.

Besonderes Augenmerk wurde aber auch dem umweltfreundlichen Betrieb von Wasserkraftwerken geschenkt. So kaufte der Verbund Naturschutzgebiete als Kompensation für die unvermeidbaren Eingriffe in Natur und Landschaft an und trägt so zur Sicherung der Artenvielfalt und der Biodiversität bei. In diesem Zusammenhang sollen auch die Bemühungen des Verbundes nicht unerwähnt bleiben, die teilweise sehr umstrittenen Freileitungstrassen zu korridorartigen Lebensrauminseln innerhalb der Kulturlandschaft werden zu lassen, die damit zu Rückzugs- und Ausbreitungsgebieten für Arten und Artengemeinschaften werden können, die sonst im Umland fehlen.

Unübersehbar sind auch die Bemühungen, die Emissionen der Treibhausgase abzusenken. Beiträge dazu liefern Steigerungen der Effizienz, wie z.b. bei Wasserkraftwerken, deren jährlicher Eigenbedarf an Strom schrittweise von Jahr zu Jahr um letztlich ein Drittel bzw. ca. 40 GWh verringert werden soll. So wurden im Jahr 2001 Einsparungen von mehr als 7 % erzielt. Mit der Entwicklung der Matrixturbine wird auch eine verbesserte Ausnutzung von Wasserkraft durch Nutzung des sogenannten Schleusenwassers ermöglicht. Eine Erhöhung der Effizienz wäre auch durch einen weiteren Ausbau des Hochspannungsnetzes möglich und würde eine Verringerung der C02-Emissionen um rd. 400.000 t pro Jahr erbringen. Auch der Einsatz von regenerativen Energieträgern wird vorangetrieben. So ist ein Biomasseeinsatz in den Kraftwerken Zeltweg und St. Andrä technisch verwirklicht worden sowie der Einsatz von Sekundärbrennstoffen (dazu zählen Tiermehl, Klärschlamm, Energiekorn und Stroh) im Kraftwerk St. Andrä. Der Verbund verfügt mittlerweile auch über drei Windkraftanlagen mit einer Leistung von ca. 2 MW und 8 Photovoltaikanlagen.

Die Anerkennung dieser Leistungen des Verbunds kommt auch in zahlreichen Auszeichnungen, wie der Verleihung des NEPTUN Wasserpreises 2001 oder dem 1. Platz bei einem internationalen Corporate Responsibility Rating von ökologischen und sozialen Aspekten und der Zuerkennung des Umweltpreises der Kammer der Wirtschaftstreuhänder für den besten Umweltbericht des Jahres 2000 deutlich zum Ausdruck.

Verbund-Umweltbericht 2001

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Trotzdem sei die Frage erlaubt, ob diese Anstrengungen, so bemerkenswert sie auch sind, genügen werden, um den Anforderungen des 21. Jahrhunderts erfolgreich begegnen zu können. Diese lassen sich besonders prägnant durch die folgenden Worte aus dem Brundtland Bericht aus dem Jahre 1987 beschreiben: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befrie- digen und ihren Lebensstil zu wählen. Die Forderung, diese Entwicklung .dauerhaft' zu gestalten, gilt für alle Länder und Menschen." Es geht also um die Erzielung von Nachhaltigkeit, also der Austarierung ökonomischer, soziokultureller und ökologi- scher Aspekte, in einer Langzeitperspektive auf einem Weg, der vor allem auf die Beachtung der Würde der Menschen und den Schutz der globalen Umwelt ausgerichtet sein sollte.

Zur Wahrnehmung des Klimaschutzes einen Klimasschutzbeauftragten zu bestellen und ihm Aufgaben zu übertragen, wie die Folgen der Klimapolitik für den Konzern abzuschätzen und klimaschutzbezogene Projekte zu initiieren, sollte nur ein erster, wenn auch wichtiger und notwendiger Schritt, sein. Doch weitere sollten folgen.

Die wirkliche Herausforderung für den Verbund besteht möglicherweise in mehr. Zum Beispiel darin, wie sich das größte öster- reichische Elektrizitätsunternehmen der Herausforderung stellen könnte, eine immer noch wachsende Nachfrage nach Strom unter der Rahmenbedingung zu bedienen, daß die Emissionen an Treibhausgasen in den kommenden 50 Jahren um 80% gesenkt wer- den müssen. Eine solche Forderung ergibt sich ziemlich deutlich aus einer Analyse des dritten Zustandberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change. Und die Elektrizitätswirtschaft wird wie der Verkehr und die Industrie ihren Teil dazu beitragen müssen.

Weitsichtige Unternehmen wie BP und Shell in Europa oder IBM und Dupont in den USA (um nur einige zu nennen), haben diese Herausforderung erkannt und sind bereit, sich ihr zu stellen. Auch der Verbund fühlt sich in allen seinen Tätigkeitsbereichen zu einem verantwortungsvollen, an Nachhaltigkeit orientierten Umgang mit der Umwelt verpflichtet. Möge der Verbund den Mut und das Geschick aufbringen, diesen Grundsatz auch in den maßgeblichen Unternehmensentscheidungen zu verwirklichen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen in Regierung und Verwaltung gilt es vor allem, Rahmenbedingungen so zu gestalten, daß die kurzfristi- gen Ziele mit der oben skizzierten unternehmerischen und allseits anerkannten Langzeitperspektive in Einklang gebracht werden können.

Glücklich werden sich Regionen mit Firmen schätzen können, die Lösungen für die drängenden Probleme des 21. Jahrhunderts anzubieten haben. Es wird an den Regierungen liegen, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, welche zur Umsetzung der von den Unternehmen erarbeiteten Lösungen erforderlich sind. Wenn Österreich und seine Betriebe auch zukünf- tig in der vordersten Reihe stehen möchten, sollten sie sich nicht scheuen, diese Entwicklung weiterhin aktiv zu gestalten, anstatt lediglich nachzuvollziehen, was in anderen Ländern und Regionen schon entwickelt worden ist.

Klaus Radunsky

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Erzeugung 2001 aus Wasser- und Wärmekraftwerken

Wasserkraft [88 %]

Wärmekraft [12 %]

Der Verbund ist Österreichs größtes Elektrizitätsversorgungsunternehmen und deckt rund 50% des heimischen Strombedarfs. Der Konzern setzt sich aus der Holding und den Tochtergesellschaften für Erzeu- gung, Übertragung, Handel/Vertrieb und Neue Geschäfte/Beteiligungen zusammen. Beliefert werden nicht nur die österreichischen Landeselektrizitätsgesellschaften, große Industriebetriebe und die Österreichi- schen Bundesbahnen, sondern auch internationale Kunden. Besonders zu betonen ist, daß der Verbund seine Stromexporte in den vergangenen Jahren stark steigern konnte. Innerhalb der EU zeichnet sich der Verbund durch seine überaus umweltfreundliche Erzeugungsstruktur aus. Mehr als 90 % des Stroms stam- men im langjährigen Durchschnitt aus Wasserkraft, bis zu 10% aus mit modernster Umwelttechnik aus- gestatteten Wärmekraftwerken. Der Kraftwerkspark umfaßt insgesamt 72 Wasserkraftwerke mit einer Eng- paßleistung von 6.069 MW und 5 kalorische Anlagen mit zusammen 1.281 MW. Weiters besitzt und betreibt der Verbund das überregionale Höchstspannungsnetz in Österreich.

Im Bereich Erzeugung wurde 2001 eine Abspaltung der Wärmekraftwerke von der AHP durchgeführt, und die kalorischen Kraftwerke wurden in die neu gegründete ATP aufgenommen.

Die VERBUND-Austrian Power Grid GmbH, welche für den Übertragungsbereich zuständig ist, wurde 2001 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Die Aufgaben des Geschäftsfeldes Stromgeschäft sowie jene der Holding werden weiterhin von der Verbundgesellschaft wahr- genommen; der Stromhandel wird von der APT Power Trading GmbH und der VERBUND StromvertriebsgmbH durchgeführt.

Alle sonstigen Beteiligungen wurden im wesentlichen in der VERBUND Beteiligungs GmbH gebündelt, die den gesellschafts- rechtlichen Rahmen für das Geschäftsfeld Neue Geschäfte/Beteiligungen darstellt.

Verbund-Umweltbericht 2001

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Organigramm des Verbund

Holding

Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (Verbundgesellschaft)

Haider Pistauer Sereinig

Sekretariat, Organisation, Kommunikation, Rechtswesen,

Informationsverarbeitung, Erzeugung,

Neue Geschäfte/Beteiligungen

Controlling, Finanzmanagement, Konzernrevision, Investor Relations, Beschaffung, Finanzbuchhaltung, Übertragung

Marketing,

Portfoliomanagement, Verkaufssteuerung,

Internationale Beziehungen, Energiewirtschaft,

Personalmanagement, Handel und Vertrieb

Interne Revision Strategische Planung Aus- und Weiterbildung Risikomanagement

Erzeugung

VERBUND-

Austrian Hydro Power AG 85,64 %

VERBUND-

Austrian Thermal Power AG 85,64 %

Übertragung

VERBUND-

Austrian Power Grid AG 100 %

Handel/Vertrieb

APT Power Trading GmbH

100%

VERBUND

Stromvertriebsgesellschaft mbH 100%

Neue Geschäfte/

Beteiligungen

VERBUND- BeteiligungsgmbH 100 °/o

Dienstleistungen

VERBUND Management Service GmbH 100%

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2 Umweltpolitik

380~kV-Leitung Südburgenland - Wien Südost

Neben der technisch-wirtschaftlichen Optimierung der Kernbereiche Stromproduktion und -Übertragung fand bereits seit den 70er Jahren der Umweltschutz verstärkt Berücksichtigung. Um dieses Umweltbe- wußtsein im gesamten Konzern fest zu verankern, wurden - aufbauend auf dem Umweltgedanken des Verbund-Leitbildes - fünf Umweltleitsätze festgeschrieben, die für alle Aktivitäten im Konzern gelten und denen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichtet fühlen. Da die Umwelt keine Grenzen kennt, versteht der Verbund aber diese Grundsätze nicht nur auf Österreich beschränkt, sondern auch als Lösungsbeitrag zu überregionalen Problemen wie der CO2-Thematik. Weiters sollen durch einen öffent- lichen Umweltdialog - wie dem vorliegenden Umweltbericht - Umweltaktivitäten des Verbund auch an die breite Öffentlichkeit getragen werden.

Umweltleitsätze des Verbund

• Der Verbund verpflichtet sich in allen Tätigkeitsbereichen zu einem verantwortungsvollen, an Nach- haltigkeit orientierten Umgang mit der Umwelt.

• Vordringlichstes Anliegen ist die Schonung der natürlichen Ressourcen durch Optimierung der Stoff- und Energieflüsse unter Berücksichtigung der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Ver- meidung von Umweltbeeinträchtigungen hat dabei Vorrang vor deren Verringerung.

• Der Verbund bemüht sich um die weitere Förderung der erneuerbaren, umweltschonenden Energie- quellen. Bereits jetzt stammen im langjährigen Mittel etwa 90 % seines Stroms aus der CÜ2-freien, rege- nerativen Wasserkraft. Die Positionierung als umweltfreundlichstes Energieunternehmen in Europa wird durch Forcierung von Pilot- und Demonstrationsprojekten zur Erprobung neuer, innovativer Energie- techniken für Biomasse, Sonne und Wind untermauert.

• Der Verbund begnügt sich beim Schutz der Umwelt nicht mit der Erfüllung gesetzlicher Mindestan- forderungen, sondern setzt selbst neue Maßstäbe durch Anwendung höchster technologischer Umwelt- standards. Damit festigt der Verbund seine Position als umweltfreundliches Unternehmen in Österreich und ganz Europa.

• Für die systematische Planung sämtlicher Umweltaktivitäten bedient sich der Verbund eines profes- sionellen Umweltmanagementsystems, das in die bestehende Organisationsstruktur des Konzerns inte- griert und in allen operativen Ebenen implementiert wird. Verantwortliche Umweltbevollmächtigte und -beauftragte sorgen für die effiziente Umsetzung der Umweltschutzphilosophie des Verbund.

10 Verbund-Umweltbericht 2001

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3 Umweltmanagement

3.1 Organisation

Als gleichberechtigter und integraler Bestandteil des Gesamtmanagements dient das Umweltmanagementsystem (UMS) des Verbund als wesentlicher Teilbereich zur kontinuierlichen Verbesserung von Umweltschutzleistungen im Unternehmen. Das UMS trägt durch die Anwendung von vorbeugenden Maßnahmen dem obersten Leitgedanken der Umweltpolitik, dem Prin- zip der Vermeidung, Rechnung und tritt somit bereits vor der Entstehung von Umweltproblemen in Aktion. Dabei überneh- men die einzelnen Organisationseinheiten in diesem System genau definierte Aufgaben.

Ende 2001 wurde das UMS den durch die Strommarktliberalisierung bedingten Organisationsänderungen der Konzernstruk- tur angepaßt. Aus diesem Grunde ergeben sich gegenüber den Vorjahren einige Änderungen.

Umwelt-Koordinatoren

Werks-/Netzgruppen Umweltbeauftragte

Umweltorganisation

Forschungs-/Umwelt-Vorstandsgremium (FUVG)

Das FUVG setzt sich aus einem Vertreter der Holding sowie den für Umweltangelegenheiten nominierten Vorständen bzw.

Geschäftsführern der operativen Gesellschaften zusammen und legt die grundsätzlichen Strategien der Umweltpolitik des Verbund fest.

Das FUVG bedient sich zur Erarbeitung und Überprüfung der Umweltpolitik und konkreter Umweltziele des Unternehmens sowie zur Bearbeitung und Kontrolle von Umweltmaßnahmen eines Arbeitsgremiums. Dieses Gremium setzt sich aus dem Koordinator für Umweltaktivitäten der Holding, aus den Umweltkoordinatoren der operativen Gesellschaften sowie aus bei Bedarf hinzugezogenen Experten des Verbund zusammen.

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Klimaschutzbeauftragter

Der Klimaschutzbeauftragte ist eine Stabstelle und soll die Konzernaktivitäten zu Klimaschutz und erneuerbarer Energie koor- dinieren. Seine Aufgaben reichen von Abschätzung der Folgen der Klimapolitik für den Konzern, über Kontaktpflege zu Behör- den bis hin zur Initiierung klimaschutzbezogener Projekte. Weiters ist er für die Implementierung des Klimaschutzes in den operativen Bereichen zuständig.

Umweltkoordinatoren der operativen Gesellschaften/Umweltbeauftragte am Standort

Die Umweltkoordinatoren der operativen Gesellschaften des Verbund sowie die Umweltbeauftragten eines Kraftwerks- oder Umspannwerksstandortes, welche direkt der jeweiligen Betriebsleitung zugeordnet sind, setzen die Vorgaben des FUVG in den jeweiligen Gesellschaften bzw. an den einzelnen Standorten um.

Umwelt-Experten-Team

Umwelt-Experten-Teams (Wasser/Wärme/Netz) decken genau definierte umweltrelevante Aufgabenbereiche fachlich ab. Sie erledigen die ständigen Routine-Aufgaben im Umweltmanagement.

v.l.n.r.: Dussmann, Simon, Mory, Kohutek. Kobzma-Renner, Moritz, Schiller, Jauk. Koren, Renner, Steiner, Petzl, Margl

12 Verbund-Umweltbericht 2001

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3.2 Ansprechpartner

Wenn Sie mehr Information zu den Umweltmaßnahmen des Verbund wünschen, stehen Ihnen unsere Ansprechpartner in Umweltfragen gerne zur Verfügung.

Ansprechpartner:

Holding

tit. ao. Univ.-Prof. Dipl.-lng. Dr. Gerhard Schiller Verbund Holding

Am Hof 6a, A-1010 Wien, Tel.: (01) 53 113-DW 52 400 Ing. Mag. Peter Koren

Klimaschutzbeauftragter des Vorstandes Verbund Holding

Am Hof 6a, A-1010 Wien, Tel.: (01) 53 113-DW 52 530, E-mail: korenp@verbund.at

Erzeugung

Dipl.-lng. Heinz Jauk

Steiermärkische Elektrizitätsaktiengesellschaft (STEG) Ankerstraße 6, 8054 Graz, Tel.: (0316) 2806-DW 350, E-Mail: heinz.jauk@steg.co.at

Dipl.-lng. Josef Renner Grenzkraftwerke GmbH

Münchner Straße 48, D-84359 Simbach, Tel.: (0049/8571) 609-0, E-Mail: josef.renner@gkw-gmbh.com

Erzeugung

Dipl.-lng. Hubert A. Steiner Verbund-AHP (Wasserkraft)

Kohldorferstraße 98,9020 Klagenfurt, Tel.: (0463) 202-DW 32 443, E-Mail: steinern!©verbund.at

Dipl.-lng. Josef Tauschitz Verbund-ATP (Wärmekraft)

Siebending 22, 9433 St. Andrä, Tel.: (04358) 2001-DW 34 470, E-Mail: tauschij@verbund.at

Gerhard Petzl Ennskraft

Resthofstraße 2, A-4400 Steyr, Tel.: (07252) 81 122-DW 413, E-Mail: petzlg@verbund.at

Übertragung Ing. Karl Kohutek Verbund-APG

Am Hof 6A, 1010 Wien, Tel.: (01) 531 13-DW 52 155, E-Mail: kohutekk@verbund.at

Neue Geschäfte/Beteiligungen Dipl.-lng. Dr. Karl Heinz Gruber Verbund-Beteiligungs GmbH

Kohldorferstraße 98,9020 Klagenfurt, Tel.: (0463) 202-DW 32 350, E-Mail: gruberk2@verbund.at

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3.3 Aktuelles zum Klimaschutz

Treibhausgas-Emissionen Österreichs 79,2 Mio t C02-Äquivalente

l Verkehr, Industrie u.a. Branchen (85,6 %) l Heiz- und Wärmekraftwerke (14,4%) davon Verbund (2,5 °/o)

Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und damit verbunden der Schutz der Umwelt und insbe- sondere des Klimas spielt für den Verbund bereits seit langem eine wichtige Rolle. So ist beispiels- weise auch das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Umweltpolitik des Verbund seit Beginn verankert.

Seit letztem Jahr hat der Verbund dieses Thema auch dadurch verstärkt, daß in das bestehende Umweltmanagementsystem ein Klimaschutzbeauftragter integriert wurde.

Der Klimaschutzbeauftragte ist eine Stabstelle und soll die Konzernaktivitäten zu Klimaschutz und erneuerbarer Energie koordinieren. Die Aufgaben des Klimaschutzbeauftragten konzentrierten sich im Jahr 2001 auf folgende Bereiche:

• Verfolgung der Klimapolitik, sowohl international als auch national, so bspw. des Kyoto- Protokolls, der EU-Richtlinie zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, des EIWOGs und der Klimastrategie der Bundesregierung

• Unterstützung des Investor Relations Managers bei sogenannten Grünen Fonds

Das Jahr 2001 war auf internationaler Ebene durch die Klimaschutzkonferenzen COP 6+ in Bonn und COP 7 in Marrakesch geprägt. Bei den zentralen Punkten Flexible Instrumente, Anrechenbar- keit von Senken und Sanktionsmechanismen konnten soweit Kompromisse erreicht werden, daß sich die Europäische Union und die österreichische Bundesregierung in der Lage sehen, das Kyoto-Protokoll im Jahr 2002 zu ratifizieren. Die nationale Umsetzung der Klimaschutzziele erfolgt in der „Klimastrategie der Bundesregierung", wobei seitens des Verbund im Rahmen des Umwelttages 2001 auf einige Schwachstellen des Entwurfs bzw. überproportionale Belastungen der Energieversorger hingewiesen wurde. Der Verbund bekennt sich ausdrücklich zum Klimaschutz, betont aber die Notwendigkeit der Ausgewogenheit der Lastenverteilung auf alle betroffenen Branchen.

Die Mitgestaltung der Klimastrategie und deren rechtliche Ausgestaltung, die Umsetzung der EU-RL „Erneuerbare Energie"

in Österreich sowie die Finalisierung des Kyoto-Protokolls im Rahmen der Rio+10 Konferenz im September sind die Schwer- punkte des Klimaschutzbeauftragten im Jahr 2002.

Für die eigenverantwortlichen, operativen Bereiche des Verbund gilt es, die Möglichkeiten und Chancen im Klimaschutz im Rahmen konkreter Projekte aktiv wahrzunehmen. Dazu gehören die weitere Reduktion der C02-Emissionen, die Teilnahme an konkreten Joint Implementation- und Clean Development Mechanism-Projekten, beim Pilotprojekt der Europäischen Gemeinschaft zum Zertifikatehandel erneuerbarer Energieträger - RECS sowie beim Emission Trading.

Der Verbund verwirklicht das Prinzip des Klimaschutzes, der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung anhand konkre- ter Projekte:

14 Verbund-Umweltbericht 2001

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Wasserkraft

Durch ein über mehrere Jahre laufendes Projekt plant der Verbund, daß der jährliche Eigenbedarf der Verbund-Wasser- kraftwerke von ca. 125 GWh unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Rahmenbedingungen schrittweise um 30 % gesenkt werden soll. Aber auch Forschungsprojekte wie die Matrixturbine zeigen auf, daß der Verbund neue Wege beschrei- tet, die Wasserkraft effizient zu nutzen, wodurch weniger Strom in thermischen Anlagen produziert werden muß.

Wärmekraft

Neben laufenden Wirkungsgradsteigerungen bei kalorischen Kraftwerken, welche zu einer spezifischen Verringerung der Treib- hausgasemissionen führen, hat sich der Verbund bereits seit den 90er Jahren verstärkt mit dem Einsatz von nicht fossilen Brenn- stoffen beschäftigt. Die ersten Schritte waren die Projekte Biomasserost St. Andrä und das EU-Projekt BioCoComb in Zeltweg.

Bei beiden Projekten konnte gezeigt werden, daß bestehende Anlagen für fossile Brennstoffe durch zusätzliche Investitionen für Biomasseverbrennung nachgerüstet werden können. Während sich diese Projekte vornehmlich auf Holz und Rinde als Bio- masse konzentrierten, haben sich neuere Untersuchungen auf dem Gebiet der Biomasseverbrennung auch mit anderen bioge- nen Brennstoffen (Tiermehl, Klärschlamm, Energiekorn und Stroh) auseinandergesetzt. Dennoch muß klargestellt werden, daß der Einsatz von C02-freien oder C02-armen Brennstoffen (Erdgas anstelle von Kohle) stark von den betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt ist. Schwankungen im Treibhausgasausstoß in den einzelnen Jahren sind also einerseits auf die unterschiedlichen Einsatzzeiten der kalorischen Kraftwerke - abhängig vom Anteil der Aufbringung durch Wasserkraft - und andererseits auf Restriktionen, wie Kohlelieferverträge, Lagerkapazitäten und Brennstoffkosten, zurückzuführen.

Mio. t/a 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0

C0,-Emissionen des Verbund

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Neue Erneuerbare Energien

Auf dem Gebiet der Windkraft und Photovoltaik wurden einige Pilotprojekte initiiert, durch die erste Erfahrungen mit dem Einsatz neuer erneuerbarer Energien gesammelt werden konnten. So verfügen wir derzeit über 3 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 2 MW und 8 Photovoltaikanlagen mit in Summe rd. 40 kWp. Ohne Förderung sind jedoch zum heutigen Zeitpunkt beide Technologien noch nicht wirtschaftlich.

Netz

Als weiterer Bereich, wo ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könnte, sei der Bereich Netz erwähnt.

Obwohl bei der Übertragung von elektrischer Energie keine C02-Emissionen entstehen, könnten durch einen Ringschluß des 380-kV-Netzes die Leitungsverluste wesentlich verringert werden. Damit verbunden würden die - zum Ausgleich der Ver- luste benötigten Wärmekraftwerkskapazitäten - nicht eingesetzt, wodurch deren Emissionen vermieden würden. Schät- zungen der letzten Jahre ergaben, daß alleine damit rd. 400.000 t C02 jährlich eingespart werden könnten (s. UB 98).

Strom aus Biomasse: Bild: Jellasitz

Verbund-Umweltbericht 2001

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3.4 Umwelt und Öffentlichkeit

Prominente Besucher, hohe Auszeichnungen

Die Verbund-Umweltaktivitäten im Jahr 2001 sahen zum Auftakt einen prominenten Besuch: Nitin Desai, stellvertretender UN-Generalsekretär, nutzte einen Wien-Besuch auch zu einer Besichtigung des Donaukraftwerks Freudenau am 28. Februar.

Verbund-Vorstand Dr. Herbert Schröfelbauer wies Nitin Desai auf die Aktivitäten des Konzerns als Großproduzent von erneuerbarer Ener- gie aus Wasserkraft sowie auf die Anstrengungen des Verbund im Klimaschutz hin.

Am Weltwassertag 2001, dem 22. März, wurde der AHP, Österreichs größtem Stromerzeuger, der NEPTUN-Wasserpreis 2001 auf dem Gebiet „Wassertechnik" verliehen. Die Matrixturbine im Kraftwerk Freudenau, ein EU-gefördertes Verbund-Forschungsprojekt, wurde auf Grund der Schleusenwasser-Nutzung zur Stromerzeugung als innovativstes Projekt ausgezeichnet.

Am siebenten Verbund-Umwelttag, am 28. Juni, legte der Verbund als erster Stromversorger Österreichs eine Klimaschutz-Bilanz vor. Der Bericht wurde bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert. Demnach liegt der Konzern, der 72 Wasserkraftwerke und 5 Wärmekraftwerke betreibt, bei der Reduktion von Klimaschadgasen im europäischen Spitzenfeld: Der Verbund emittiert pro erzeugter Kilowattstunde weni- ger als ein Viertel des EU-Durchschnitts aller Stromerzeuger.

Ebenfalls im Juni wurde Dipl.-lng. Hubert A. Steiner, der Umweltbe- vollmächtigte für die Wasserkraftwerke des Verbund, geehrt: Das bekannte österreichische Magazin „Umweltschutz" zeichnete den Bauingenieur und Wasserbauer als „umweltbewußten Manager" aus.

Für die Einführung und Umsetzung eines Umweltmanagementsy- stems im Donaukraftwerk Freudenau wurde der AHP am 4. Juli das Öko-Zertifikat nach EMAS und ISO 14001 verliehen.

Umweltminister Mag. Wilhelm Molterer besuchte am 28. August 2001 mit seinem Beraterstab das Umwelt-Vorzeige-Kraftwerk Wien- Freudenau. Dipl.-lng. Haider, Sprecher des Vorstandes des Verbund, und AHP-Vorstand Mag. Amerer stellten den Verbund bzw. die AHP vor.

Nitin Desai, Herbert Schröfelbauer, Heinz Schreiber

Wilhelm Molterer, Hans Haider, Michael Amerer

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Besonders beeindruckt zeigte sich Minister Molterer von den vielfältigen Umweltmaßnahmen beim Bau des Donaukraft- werks Freudenau. Dieses wurde unter Abhaltung von 66 Bewilligungsverfahren (davon alleine 25 Wasserrechtsverfahren) mit mehr als 1400 Auflagen errichtet. Vor allem fand auch der ökologisch ausgestaltete Umgehungsbach mit Fischauf- stieg das Interesse des Ministers.

Bei einem internationalen Corporate Responsibility Rating von ökologischen und sozialen Aspekten errang der Verbund Anfang Dezember den 1. Platz. 20 internationale Energieversorger aus dem Strom- und Gasbereich, darunter Powergen, E.ON, RWE oder Enel, hatten sich an der von oekom research AG durchgeführten Bewertung beteiligt. Dabei wurden neben umweltrelevanten Gesichtspunkten, wie dem Vorhandensein eines Umweltmanagementsystems, der Produktionsstruktur oder den Auswirkungen auf die Umwelt (z.B. Emissionen), auch soziale Gesichtspunkte betrachtet.

Der erste Platz wurde dem Verbund nicht zuletzt aufgrund der Tatsache zuerkannt, daß das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren seine umweltrelevanten Daten im Umweltbericht veröffentlicht. Die Bewertung von Unternehmen hin- sichtlich Nachhaltigkeit ist insofern von Bedeutung, als der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen hohe Zuwachsraten ver- zeichnet.

Noch eine weitere Auszeichnung wurde dem Verbund zuteil: Ihm wurde der AERA 2000 (Austrian Environmental Repor- ting Award), der Umweltpreis der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, für den besten Umweltbericht des Jahres 2000 ver- liehen. Umweltminister Molterer überreichte die Auszeichnung am 11. Dezember. Die Jury bezeichnete die Beschreibung der einzelnen Parameter, der Energieeffizienz, der Emissionsvermeidung und des Ist-Zustandes der Umweltsituation im Verbund-Bericht als hervorragend gelöst. Dieser wurde darüber hinaus als österreichischer Beitrag in Brüssel zum „Euro- pean Environmental Reporting Award" (EERA), dem Umweltpreis der europäischen Wirtschaftstreuhänder, eingereicht.

Christine Jasch, Herbert Schrüfelbauer

Verbund-Umweltbericht 2001

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Umweltmanagement nach EMAS und ISO 14001

Am 12. und 13. Juni 2001 konnte für unsere jüngste Anlage, das Donaukraftwerk Freudenau, nach gründlicher Vorbereitungszeit die Implementierung des Umweltmanagementsystems nach der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates - kurz EMAS II - mit der Begutachtung abgeschlossen werden. Gleichzeitig wurde dieses System nach den Anforde- rungen der weltweit anerkannten UMS-Norm ISO 14001 zertifiziert.

Am 21. und 22. März 2001 wurde das externe Wiederholungsaudit für das an den Standorten „UW Tauern, UW Zell/Ziller und 380-kV-Leitung Zell/Ziller - Tauern" implementierte Umweltmanagementsystem nach ÖNORM EN ISO 14001 erfolgreich abge- schlossen. Mit der am 9. November 2001 erfolgten Eintragung des Umspannwerkes Tauern, als erstes und derzeit einziges Umspannwerk in Österreich, verfügt nun auch der Bereich Netzanlagen über einen EMAS-Standort.

Seit 1994 ist der kontinuierliche Aufbau des konzernweiten Umweltmanagement- und -Informationssystems als integraler und gleichberechtigter Bestandteil im Unternehmensleitbild verankert. Ziel ist, die Verstärkung der Eigenverantwortlichkeit für die Umwelt und die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes gemäß den EU-weiten und internationalen Umweltstandards zu gewährleisten. Im Juni 1995 wurde der Beschluß gefaßt, Kraftwerke des Verbund in die genannten Umwelt- managementsysteme zu implementieren. Dabei wurde der Weg beschritten, in einem sogenannten „Typszenario" den Nachweis zu erbringen, daß diese Systeme für alle Anlagentypen im Verbund anzuwenden sind. Bei zwei Dampfkraftwerken, einer Fluß- kraftwerksgruppe und einer Speicherkraftwerksgruppe sowie einer Netzanlage werden die Umweltmanagementsysteme bereits seit längerem erfolgreich angewendet.

Mit der Integrierung des Donaukraftwerkes Freudenau gelang nunmehr der Nachweis sowohl für den letzten Typ - ein großes Flußkraftwerk - wie auch dafür, daß auch bei neuen Anlagen diese Umweltmanagementsysteme erfolgreich anzuwenden sind.

Besonders ist darauf hinzuweisen, daß mit Freudenau erstmals ein Standort dieser Größenordnung nach der seit dem Frühjahr 2001 gültigen „neuen EMAS-Verordnung" begutachtet werden konnte. Eine Tatsache, die im Rahmen der europäischen Strom- marktöffnung auch als Beitrag zur Verbesserung der Marktposition für das Produkt Strom aus regenerierbarer Wasserkraft zu sehen ist.

Mit der konzernweiten Festlegung im Jahre 1995, Standorte aller Anlagentypen an den Umweltmanagementsystemen nach EMAS und ISO 14001 zu beteiligen, hat der Verbund österreichweit eine Vorreiterrolle beschritten. Nach der konsequenten Weiterver- folgung dieser Festlegung kann der Verbund heute auf den erfolgreichen Nachweis der UMS-lmplementierung von

• zwei Dampfkraftwerken

• einer Flußkraftwerksgruppe

• einer Speicherkraftwerksgruppe

• einer Netzanlage

• und neuerdings mit dem Donaukraftwerk Freudenau einem großen Flußkraftwerk zurückblicken.

An vier Standorten konnte zwischenzeitlich mit den dreijährigen Wiederholungsaudits das gelebte Umweltmanagement erfolg- reich nachgewiesen werden.

(22)

Veränderungen 2001

Am 19. 03. 2001 trat die neue Verordnung (EG) Nr. 761/2001 (= EMAS II) in Kraft. Sie ersetzt die bis dahin geltende EMAS- Verordnung (EWG) Nr. 1836/2001 vom 29. 06. 1993, die in Österreich seit 11. 04. 1995 gültig war.

Als wesentliche Veränderungen in EMAS II sind schwerpunktmäßig zu nennen:

• verstärkte Einbeziehung der Mitarbeiter

• Angleichung der Begriffe an ISO 14001

• Untergliederung der Umweltaspekte in direkte und indirekte und Bewertung ihrer Wesentlichkeit

• jährlich vereinfachte Umwelterklärungen

• Verstärkung der externen Kommunikation

Die begleitenden Regelungen zu EMAS II für Österreich wurden im Umweltmanagementgesetz vom 07. 08. 2001 normiert.

Berücksichtigung der Veränderungen im Jahr 2001:

• Freudenau wurde bereits nach EMAS II begutachtet.

• Eintragung des UW Tauern in das EMAS-Standorteverzeichnis

• Bei den Überwachungsaudits Glockner-Kaprun und Dräu wurden bereits erste Anforderungen der EMAS II berücksichtigt.

UMS im Verbund - Übersicht Begutachtungen und Zertifizierungen nach EMAS und ISO 14001

Anlage/Bereich Art der

Zertifizierung

Bearbeitungszeitraum Registrierungsnummer und (-datum) Bereich: ERZEUGUNGSANLAGEN - KRAFTWERKE

Dampfkraftwerk Voitsberg

Flußkraftwerksgruppe Dräu

Dampfkraftwerk Dürnrohr

Speicherkraftwerksgruppe Glockner-Kaprun

Flußkraftwerk Freudenau

EMAS-VO + ISO 14001 EMAS-VO + ISO 14001 EMAS-VO + ISO 14001 EMAS-VO+

ISO 14001 EMAS-VO + ISO 14001

07/1995 - 04/1996 12/1995-08/1996 und 06 - 08/1997 01/1996-09/1996 (03/1998 - 07/2000) (01/2000-06/2001)

A-S-0000011 (06/1996) A-S-0000039 (12/1996 u. 03/1998)

A-S-0000050 (02/1997) A-000382 (07/2001) A-000417 (02/2002) Bereich: NETZANLAGEN

UW Tauern

UW Tauern , UW ZellZiller und 380 kV-Leitung Zell/Ziller-Tauern

EMAS-VO ISO 14001

02/1997 - 04/1998 02/1997 - 04/1998

A-000404 (11/2001)

046/0 (04/1998)

20 Verbund-Umweltbericht 2001

(23)

Im Jahr 2001 wurden folgende Aktivitäten gesetzt:

• Erstaudit Donaukraftwerk Freudenau

• EMAS-Eintragung Speicherkraftwerksgruppe Glockner-Kaprun

• Wiederholungsaudit und EMAS-Eintragung UW Tauern

• Jährliche Überwachungsaudits für alle anderen eingetragenen Standorte Öko-Strom-Zertifizierung

Mit der am 18. Oktober 1999 durchgeführten Zertifizierung des kundenorientierten Umwelt- und Qualitätsmanagement- Systems kann der Verbund als einer von wenigen Stromerzeugern mit dem Öko-Strom-Gütesiegel nachweisen, daß dem Strom- Kunden die termingerechte Lieferung der jeweils vereinbarten Menge und Qualität des Produktes Ökostrom (Strom aus 100% Wasserkraft) garantiert wird.

Mit dem am 13. Dezember 2001 erfolgten Überwachungsaudit konnte neuerlich der Nachweis für die Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit dieses transparenten Energiebilanzierungsverfahrens erbracht werden.

(24)

3.6 Kennzeichnung der eingesetzten Primärenergieträger („Labeling") 3.6.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen und Grundsätzliches

Das Bundes-EIWOG 2000 (§ 45/3) und ergänzend dazu die Landes-EIWOG sehen vor: „Stromhändler und sonstige Lieferanten, die in Österreich Endverbraucher beliefern, sind zu verpflichten, auf der Stromrechnung des Endverbrauchers den Anteil an ver- schiedenen Primärenergieträgern, auf Basis derer die von ihm gelieferte elektrische Energie erzeugt wurde, auszuweisen." Bei die- sem Herkunftsnachweis ist zunächst zu hinterfragen, ob mit „gelieferter elektrischer Energie" der physikalische Lastfluß an die Endverbraucher oder die vertraglichen Liefervereinbarungen gemeint sind. Da Elektrizität sich in einem Verbundnetz den Weg bekanntlich selbst sucht und nicht nachvollziehbar ist, aus welchem Kraftwerk und über welche Leitungen eines vermaschten Netzes welcher Kunde in welchem Ausmaß beliefert wird, kann in § 45 Abs. 3 nicht der physikalische Lastfluß, sondern nur die vertragliche, monetäre Lieferung (kfm. Labeling) gemeint sein. Das gesamte Konzept der „Lieferung" von Elektrizität von „Liefe- ranten" an „Kunden" über fremde Netze stellt nicht auf den physikalischen Lastfluß, sondern auf die Fiktion ab, daß die vom Lie- feranten eingespeiste Elektrizität auch von dessen Kunden entnommen wird (Zitat Dr. Schanda „Ökostrom in Österreich").

Diese Umstände waren dem Gesetzgeber zweifellos bekannt (siehe auch die erläuternden Bemerkungen dazu). Es bliebe daher unverständlich, weshalb gerade § 45 Abs. 3 von einem anderen Konzept ausgehen sollte. Mit dem Begriff der „Lieferung" ist auch sonst nicht die physische Distribution, sondern die Erfüllung der Leistungspflicht des Verkäufers gemeint. Die Nachweispflicht trifft also den Stromhändler oder sonstigen Lieferanten über die Menge Elektrizität, die er seinen Kunden im Rahmen von Strom- lieferverträgen verkauft.

Ausführungsgesetze und Durchführungsverordnungen dazu sind in Österreich Ländersache. Der Regulator E-Control hat zwar am 02.08.01 einen - u.E. durchdachten und praktikablen - Vorschlag veröffentlicht, auf den im Detail noch einzugehen sein wird.

Die derzeit bekannten Durchführungsverordnungen bzw. Entwürfe der einzelnen Bundesländer übernehmen diese aber nur zum Teil und dies noch dazu in unterschiedlichem Umfang. Einzelne Bundesländer verlangen einen, nämlich den durchschnittlichen Erzeugungs- bzw. Handels-Mix des Lieferanten (= „ein Label pro Händler"). Andere ermöglichen ein sogenanntes Produktlabeling, sofern eine diesbezügliche Bestätigung des Wirtschaftsprüfers vorliegt. Eine Harmonisierung hat also (noch) nicht stattgefunden;

für Händler, die österreichweit anbieten, zweifellos ein Problem.

Die Vorgabe „ein Label pro Händler" wird mit der leichteren Überprüfbarkeit begründet. Wir halten dies für nicht stichhaltig, wohl aber diese Vorgabe insofern für schwer mit dem Willen des Gesetzgebers vereinbar, als damit die Lenkungsmöglichkeiten des Kunden beeinträchtigt werden und der Lieferant gezwungen wird, alle Kunden gleich zu „labein" : D.h., daß jener Kunde, dem saubere Energie etwas wert ist, denselben Mix in Rechnung gestellt bekommt, wie der, dem ausschließlich der niedrigste Preis für die Kaufentscheidung maßgeblich war. Will der Lieferant dennoch stärker differenzieren, muß er auf zusätzliche gesell- schaftsrechtliche Konstruktionen ausweichen - wohl kein Anreiz für lean management.

Der Vorschlag der E-Control erlaubt grundsätzlich auch ein Produktlabeling, verlangt aber strenge Herkunftsnachweise:

• Auf Basis von Zertifikaten anerkannter und zugelassener Zertifizierungs-institute, wobei das Zertifikat die Herkunft der Liefe- rung bestätigen und nachweisen muß, daß die erzeugte Menge aus der entsprechenden Energiequelle stammt. Ein Zertifikat über die Herkunft der Energie, unabhängig von der Lieferung gilt nicht als Nachweis (d.h., daß Zertifikat und Energie gekop- pelt sein müssen).

• Schlüssige Darstellung der Herkunft durch geprüfte und veröffentlichte Jahresabschlüsse.

• Für nicht zuordenbare Lieferungen der jeweils aktuelle UCTE-Gesamterzeugungsmix, veröffentlicht auf www.ucte.org.

22 Verbund-Umweltbericht 2001

(25)

3.6.2 Vorgehensweise im Verbund

Der Verbund ist in Europa der drittgrößte Produzent von Strom aus Wasserkraft und kann mit seinem 90 °/o hydraulischen Anteil an der Erzeugung wohl als der umweltfreundlichste Großerzeuger in Europa bezeichnet werden. Unsere Wasser- kraftwerke wurden bereits 1999 TÜV-zertifiziert. Dieses Zertifikat stellt auf die gesicherte Erzeugung im mittlerem Trocken- jahr ab und bestätigt uns, daß für rd. 16.000 GWh „die Voraussetzungen zu 100 °/o erfüllt (werden) Strom aus Wasser- kraft bereitzustellen" . Nur zur Veranschaulichung: Das ist mehr, als alle österreichischen Haushalte im Jahr verbrauchen.

Wir haben unsere Aufbringungsstruktur auf der Basis der Daten für 2000 auch vom Wirtschaftsprüfer (WP) überprüfen lassen; dieser Bericht liegt bereits vor und wird in ähnlicher Form auch Bestandteil der zukünftigen Abschlußberichte der WP sein. Das Ergebnis ist den folgenden Grafiken zu entnehmen:

Im ersten Schritt werden von 37.922,6 GWh Gesamtaufbringung 5.698,4 GWh für dokumentierten Fremdstromhandel eli- miniert. Hier handelt es sich um konkret zugeordnete Positionen (die darüber hinaus größtenteils ausländische Über- gabestellen betreffen), durch die unser Aufbringungsmix nicht betroffen ist.

50*

40 °/o

30 »/o

20%

10%

hydraulische Erzeugung • Handel • kalorische Erzeugung • Fremdstrom (UCTE und Landesgesellschaften) Zusammensetzung der Aufbringung 2000

(26)

Als nächstes wird der verbliebene Fremdstrom, dem Vorschlag der E-Control und der bekannten Verordnungen bzw. Ent- würfe entsprechend, mittels UCTE- und Landesgesellschaften-Mix auf Primärenergieträger geschlüsselt.

UCTE-Mix für das Jahr 2000

kalorische Erzeugung Nuklear hydraulische Erzeugung

100%

90°/o 80%

70%

60%

50%

40 "/o 30%

20%

10%

0%

hydraulische Erzeugung • Beteiligung/Bahnstrom • kalorische Erzeugung • Nuklear •Fremdstrom Zerlegung auf Primärenergieträger

24 Verbund-Umweltbericht 2001

(27)

Zuletzt wurden die TÜV-zertifizierte Menge sowie Bahnstrom und Strombezugsrechte separat betrachtet und der Mix für die übrige Aufbringung ermittelt.

TÜV-Zertifiziert • restliche hydraulische Erzeugung • Beteiligung/Bahnstrom • kalorische Erzeugung • Nuklear Zerlegung in Produkte

Damit ist der Verbund in klarer und nachvollziehbarer Form in der Lage, zwei Produkte anzubieten:

• TÜV-zertifizierten Strom aus 100 °/o Wasserkraft für alle Endkunden - womit auch der Forderung „ein Label pro Händ- ler" entsprochen wird - und, wenn vertraglich vereinbart, für Wiederverkäufer. Dieses Produkt stellt unsere Premium- marke dar, die auch als Austrian Hydra Power beworben wird.

• Mix aus übriger Aufbringung für Wiederverkäufer; auch dieses Produkt weist noch einen Aufbringungsmix auf, der bedeutend umweltfreundlicher ist als der europäische Durchschnitt.

(28)

3.7 Wasserkraftwerke und aktuelle Gesetzgebung

Die Gewässerlandschaft Mitteleuropas ist bereits seit dem Mittelalter durch den Hochwasserschutz für Siedlungen und landwirtschaftliche Produktionsflächen sowie die wirtschaftliche Nutzung von Flüssen und Seen für Transport und mecha- nische Wasserkraftnutzung einer ständigen Veränderung unterworfen. Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wer- den die Gewässer auch zur Stromerzeugung in Wasserkraftwerken genutzt. Bis über die Mitte des vergangenen Jahrhun- derts hinaus standen die technisch/ökonomischen Gesichtspunkte der Gewässernutzung im Vordergrund aller wasserwirtschaftlichen Überlegungen. Seit den 70er-Jahren fanden zunehmend Gedanken zum bewahrenden und scho- nenden Umgang mit unserer Umwelt Eingang in das Bewußtsein der Menschen und in der Folge auch in Gesetzgebung und Planung.

EU-Wasserrahmenrichtlinie und Natura 2000

Zum Schütze des Wassers, welches keine übliche Handelsware ist, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muß, entwickelte die Europäische Gemeinschaft eine integrierte Wasserpolitik. Ausdruck dieses Willens ist die Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000, die soge- nannte „EU-Wasserrahmenrichtlinie". Mit ihr werden erstmals auf Ebene der Europäischen Gemeinschaft flächendeckend alle Gewässer (Oberflächengewässer, Grundwasser und Küstengewässer) unabhängig von ihrer konkreten Nutzung nach ökologischen Gesichtspunkten beurteilt. Ziele sind die Erhaltung und die Verbesserung der aquatischen Umwelt in der Gemeinschaft, wobei der Schwerpunkt auf der Güte der betreffenden Gewässer liegt. Die Mitgliedsstaaten sollen späte- stens 15 Jahre nach Inkrafttreten der Richtlinie (Dezember 2015) alle Normen und Ziele erfüllen. Es gilt die Vermeidung einer weiteren Verschlechterung sowie Schutz und Verbesserung des Zustandes der aquatischen Ökosysteme und der direkt von ihnen abhängigen Landökosysteme und Feuchtgebiete im Hinblick auf deren Wasserhaushalt.

Für oberirdische Gewässer ist ein guter ökologischer und ein guter chemischer Zustand zu erreichen. Die Mitgliedsstaa- ten sorgen dafür, daß für die Einzugsgebiete der sie betreffenden Flußgebiete Bewirtschaftungspläne erstellt werden. Die Bewirtschaftungspläne werden spätestens neun Jahre nach Inkrafttreten der Richtlinie veröffentlicht sowie spätestens 15 Jahre nach Inkrafttreten und danach alle sechs Jahre überprüft und aktualisiert. Seitens der Mitgliedsstaaten besteht gegenüber der Kommission Berichtspflicht über die Fortschritte bei der Durchführung der geplanten Maßnahmenpro- gramme, seitens der Kommission besteht Berichtspflicht über die Umsetzung der Richtlinie gegenüber dem Europäischen Parlament und dem Rat.

Für die Wasserkraftnutzung von besonderer Bedeutung ist der in der Richtlinie verankerte Begriff des „erheblich verän- derten Wasserkörpers (heavily modified waterbody - HMW)", ein im Flußgebietsplan als solcher ausgewiesener Ober- flächenwasserkörper, der durch physikalische Veränderungen durch den Menschen in seinem Wesen erheblich verändert wurde. Ein Gewässer kann dann als „erheblich verändert" ausgewiesen werden, wenn die zur Erreichung des guten ökolo- gischen Zustandes (von Flüssen, Seen; nach Anhang V) erforderlichen Änderungen der hydromorphologischen Merkmale signifikante Auswirkungen auf die Umwelt, auf Schiffahrt und Freizeitnutzung, auf Tätigkeiten, zu deren Zweck Wasser gespeichert wird (Stromerzeugung, Trinkwasserversorgung, Bewässerung), auf Regulierung, Hochwasserschutz und Entwäs- serung oder andere wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten haben oder aus Gründen der technischen Durchführbar- keit bzw. wegen unverhältnismäßig hoher Kosten nicht erreichbar sind. Gefordert ist jedoch auch bei den HMW das Errei- chen des guten ökologischen Potentials von erheblich veränderten oder künstlichen Wasserkörpern (nach Anhang V).

26 Verbund-Umweltbericht 2001

(29)

Ebenfalls bedeutsam sind die in Anhang IV erwähnten Schutzgebiete, wie z.B. solche für die Entnahme von Wasser zum menschlichen Gebrauch, für Erholungsgewässer sowie jene Gebiete, die für den Schutz von Lebensräumen oder Arten aus- gewiesen wurden einschließlich der Natura-2000-Standorte, die im Rahmen der Richtlinien 92/43/EWG („Flora-Fauna- Habitat-Richtlinie") und 79/409/EWG („Vogelschutz-Richtlinie") ausgewiesen wurden, soferne für sie eine „Wasserabhän- gigkeit" besteht.

Die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) hat die Sicherung der Artenvielfalt durch Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen zum Ziel. Zusammen mit den Vogelschutzgebieten der Vogel- schutz-Richtlinie wird ein kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete geschaffen, in denen der günstige Erhaltungszustand eines natürlichen Lebensraumes das Ziel darstellt. Die Richtlinien verpflichten die Mitgliedsstaaten zur Festlegung von nötigen Erhaltungsmaßnahmen, zur Prüfung der Verträglichkeit von Projekten innerhalb der Gebiets- grenzen, zur Vermeidung erheblicher Verschlechterungen der Schutzinhalte sowie zur Erstellung von Berichten über den Erhaltungszustand der ausgewiesenen Gebiete. In Österreich sind rund 160 Gebiete (etwa 16 °/o der Staatsfläche) nach FFH- und Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen.

Die Wasserkraft, aus welcher der Verbund mehr als 90 °/o seines Stromes erzeugt, wird in der „Richtlinie 2001/77/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. September 2001 zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Elektrizitätsbinnenmarkt" ohne Unterschied der Anlagengröße als erneuerbare Energie anerkannt.

In Österreich sind nach dem Elektrizitätswirtschafts- und -Organisationsgesetz (EIWOG) jedoch nur Kleinwasserkraftwer- ke bis zu einer Engpaßleistung (EPL) von 10 MW zur Ausgabe von Kleinwasserkraftzertifikaten berechtigt. Netzbetreiber, inländische Stromhändler und Endverbraucher müssen einen Anteil von 8 % ihrer Stromabgabe bzw. ihres Strombezugs aus der Produktion von Kleinwasserkraftwerken nachweisen (Kleinwasserkraftzertifikate). Andererseits ist eine Aus- gleichsabgabe zur Förderung von Ökoanlagen zu entrichten.

Da der Verbund naturgemäß über viele Anlagen mit mehr als 10 MW an EPL verfügt, wird seine Stromerzeugung aus aner- kannter erneuerbare Energie nicht gefördert, andererseits müssen jedoch Netzgesellschaft und Stromhandel Kleinwasser- zertifikate zukaufen bzw. Ausgleichsabgabe entrichten.

So betrachtet sollten die bereits erbrachten Leistungen des Verbund und anderer österreichischer Elektrizitätsversor- gungsunternehmen (EVU) auf ökologischem Gebiet entsprechend Berücksichtigung finden und ihnen nicht in für sie wirt- schaftlich schwierigen Zeiten durch über das der Wasserrahmenrichtlinie erforderliche Maß hinausgehende Forderungen die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden.

(30)

Wasserkraft

Die Lauf- und Speicherkraftwerke des Verbund weisen eine Engpaßleistung (EPL) von 6.069 MW und ein Regelarbeitsvermö- gen (RAV, brutto) von 23.222 GWh/a auf. Die nachfolgende Darstellung umfaßt die Wasserkraftwerke der AHP sowie der Enns- kraft, Österreichisch-Bayerischen Kraftwerke AG, Donaukraftwerk Jochenstein AG und der Vollständigkeit halber auch jene der Beteiligungsgesellschaft STEG.

Wärmekraft

Die fünf Wärmekraftwerke weisen eine Gesamtleistung von 1.281 MW auf. Die Blöcke werden von der ATP betrieben. Die zwei Blöcke der ehemaligen Verbundkraft stehen auf Gemeinschaftsstandorten mit der Energieversorgung Niederösterreich AG (EVN), wobei auch umweltrelevante Einrichtungen gemeinschaftlich genutzt werden.

Die Kraftwerke des Verbund mit einer Leistung von über 10 MW (Stand 31.12.2001)

Kraftwerke

C

cz

Passau-lngling

Betrieb durch

VERBUND-Austrian Hydro Power AG Betrieb durch

VERBUND-Austrian Thermal Power AG Betrieb durch Beteiligungsgesellschaften (Grenzkraftwerke GmbH, STEG) Betrieb durch sonstige Gesellschaften (BWK. Ennskraft. SAFE)

Schärding-Neuhaus Obernberg-Egglfmj

Ering-Frauenstein Braunau-Simbach

ftenstein ...:

' - Aschach

OtteOäheifii-Wilhering

Abwinden-Asten Greifcnstein Altenwörth ~1 Korneubu

"W Mühlrading '

Stanin Garsten-St. Ulrich

Rosenau Fernb«

Kreuzbergmaut Bischofshofen

Urreiting St

Malta-Oberstufe Malta-Hauptstufe Malta-Unterstufe Kellerbe

Villach Rosegg-StJakofa.;

Feistritz-Lüämannsdorf

(S)

28 Verbund-Umweltbericht 2001

(31)

•v

Netz

Das Hochspannungsnetz stellt die elektrische Verbindung zwischen den verschiedenen Kraftwerken und den Verbrauchern dar.

Das 380/220-kV-Höchstspannungsnetz der APG ist in vier Netzbereiche unterteilt, sodaß eine technisch, ökologisch und wirt- schaftlich optimale Struktur für den Netzbetrieb und die Versorgung der 23 Teilnetze der Landesgesellschaften erreicht wird.

Es umfaßt 51 Netzschaltanlagen und ca. 3700km Hochspannungsleitungen in den Spannungsebenen 110, 220 und 380 kV.

Die elektrische Energieübertragung, die sich durch sehr hohe und stark wechselnde Leistungstransporte auszeichnet, findet über ein 3-Phasen-Wechselstromsystem statt.

Das Höchstspannungsnetz der VERBUND-Austrian Power Grid (Stand 31.12.2001)

LEGENDE:

— 380-kV-Leitung der APG geplante 380-kV-leitung der APG

— 220-kV-Leitung der APG 110-kV-Leitungder APG

*) Leitungen im Eigentum der AHP Transportrechte der APG auf Fremdleitungen

^ Umspannwerk der APG geplantes Umspannwerk der APG A APG-Netzschaltanlagen in Fremdwerken

Umspannwerk im Fremdeigentum

Memmingen Obcrmooweiler LeuP°'z

Slavetice Sokolnice

Pleinting / Pirach

Altheim / Simbach Dürnrohr^.,

rneuburgj - ,

lorf Wien West ^[Kl^lcring WIEN SÜDOST ir

Neüsicdl ^TOyör Eblnfurtl-

Zell

am Ziller TAUERN

(32)

Parameter Parameterdefinition Istzustand - Bewertung Emissionsvermeidung Vermeidung von Umweltbelastungen durch

Stromerzeugung aus Wasserkraft. Effiziente und praktisch emissionslose Umwandlung der Was- serkraft in elektrischen Strom. Keine Emission von Treibhausgasen und Schadstoffen.

Der über 90-prozentige Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung des Verbund garantiert geringste Emissionsbelastungen bzw. hohe Ver- meidungsraten.

Daten und Fakten Seite 11 5 >

Energieeffizienz Der Wirkungsgrad von Wasserkraftwerken ist im Vergleich mit jenem anderer Anlagen zur Ener- gieumwandlung konkurrenzlos hoch.

Daten und Fakten Seite 115*-

Durch die in den letzten Jahren gesetzten umfang- reichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung konn- ten in den älteren Wasserkraftanlagen die Wir- kungsgrade optimiert werden.

Weitere Verbesserungen sind möglich.

Ohne zusätzliche Umweltauswirkungen konnte die Engpaßleistung bis Ende 2001 um etwa 109 MW und das Regelarbeitsvermögen um rund 297 GWh gesteigert werden.

Abwärmenutzung Bei Wasserkraftwerken fällt Abwärme bei den Anlagenteilen Turbine, Generator und Transfor- mator an.

Daten und Fakten Seite 11 7

Der geringe Abwärmeanfall und die meist größeren Entfernungen der Kraftwerke zu Verbraucherschwer- punkten wirken sich nachteilig auf die Wirtschaft- lichkeit der Abwärmenutzung aus. Die vorgegebenen wirtschaftlichen Randbedingungen, wie die Kosten anderer Energieträger, sind nicht beeinflußbar.

Bei der Abwärmenutzung steht die kraftwerksinter- ne Wärmebereitstellung für Maschinenhallen und eigene Betriebsstätten im Vordergrund. Insgesamt wurde im Berichtsjahr Abwärme im Ausmaß von 33,1 GWh wirtschaftlich genutzt.

30 Verbund-Umweltbericht 2001

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Parameter Parameterdefinition Istzustand - Bewertung

Beeinflußte Gewässerstrecke Als beeinflußte Gewässerstrecken werden jene Fluß- und Bachabschnitte bezeichnet, die durch Kraftwerkserrichtung und -betrieb direkt betroffen sind. Darunter fallen eingestaute Abschnitte, Strecken mit Restwasserführung, Schwallbeein- flussung und Unterwassereintiefungen etc.;

Systemgrenze ist jeweils der nächste Vorfluter.

Laufkraftwerke

Im Rahmen der Bilanzierung werden Flußabschnitte mit einer Gesamtlänge von über 700 km dokumen- tiert.

Speicherkraftwerke

Hier umfaßt die Dokumentation Gewässerstrecken von ca. 175 km.

Daten und Fakten Seite 1171

Wasser- und Gewässergüte Bei der Wassergüte erfolgt die Bewertung der Eigenschaften eines Gewässers durch physikali- sche, chemische, mikrobiologische und biologische Parameter, bei der Gewässergüte wird diese Bewer- tung um morphologische, hydrographische und weitere beschreibende Begriffe erweitert (It.

ÖNORM M 6232).

Die Gewässergüte ist im Betriebsbereich der Kraft- werke des Verbund in Klasse l, l-ll und II einzuord- nen. Der Zielzustand ist damit erreicht.

Die Messungen und Untersuchungen des Verbund stellen einen integrierten Bestandteil der bundes- weiten Güteüberwachung dar.

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Raumnutzung Bei der Flächeninanspruchnahme ist zwischen öko- nomischen, ökologischen bzw. soziologischen Nut- zungsarten zu unterscheiden.

Speziell wird auf die Nutzung durch den Menschen eingegangen. Darunter fällt sowohl der Flächenbe- darf für die Kraftwerksanlagen, als auch die Flächenbereitstellung für die oben genannten Nut- zungsarten.

Daten und Fakten Seite 121

Rund 37 km2 im Umfeld der Kraftwerksanlagen unterliegen dem betrieblichen Flächenmanagement.

Ökologische Verbesserungen werden durch zielge- richtete Pflegemaßnahmen unterstützt (Wiesen-, Waldpflege). Umfangreiche Flächenbereitstellungen für die Öffentlichkeit und Tourismusaktivitäten mit rund 450.000 Besuchern im Jahr 2001 zeigen den Stellenwert der Raumnutzung im laufenden Kraft- werksbetrieb.

Anlagenspezifische Flächen werden auf das betrieb- lich erforderliche Minimum beschränkt.

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