52 / 1977 / 68
Freiburger und Walliser
• * Volkskalendev
1977
Foto Reinhard, Sachsein
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FÜR FReiBWRQvNDWALLIS
G£L£lTUyORT
Liebe Leserinnen und Leser, wir wüßten nicht, was uns allen im kommenden Jahr 1977 nötiger wäre, als uns ein Beispiel zu nehmen an unserem Landesvater Bruder Klaus. Die drei Jubiläen, die wir 1977, feiern können, sol- len uns helfen, seine Mahnungen nicht zu ver- gessen.
1417 wurde Bruder Klaus am 21. März ge- boren.
1467 ging er am 16. Oktober von zu Hause fort.
1947 Heiligsprechung am 15. Mai.
Zum Einsiedler im Ranft kamen die kleinen Leute und die Großen der Welt mit ihrem Streit und Hader. Bruder Klaus belehrte sie, daß Friede allwegen in Gott ist. Damals war die Eidgenossenschaft so zerstritten, daß der Bürgerkrieg unvermeidlich schien. Durch seine Vermittlung kam die Versöhnung zu- stande.
Auch heute ist das Schweizervolk in poli- tischer, sprachlicher, sozialer Hinsicht nicht so einig, wie das Ausland glaubt. Es ist sogar im katholischen Volk eine Auseinanderset- zung im Gange, die hie und da bedenkliche Formen annimmt, auch im Freiburger und Walliser katholischen Volk. Unser Volkska- lender möchte nicht die schmerzlichen Wun- den aufreißen, sondern alle Glaubensbrüder einladen, ihre Zuflucht zum Landesvater Bru- der Klaus zu nehmen.
Das Freiburger Volk hat noch einen beson- deren Grund, in der Schweiz für den religiö- sen und politischen Frieden zu wirken, wurde es doch 1481 auf den Rat von Bruder Klaus in die Eidgenossenschaft aufgenommen.
Das Oberwallis war schon seit Anfang des 15. Jahrhunderts ein zugewandter Ort der Eidgenossenschaft. In der Liebe zum Bruder Klaus wetteifern die Walliser mit den Frei- burgern.
Im Vertrauen auf die Fürbitte des heiligen Bruder Klaus richten wir an alle unsere Leser die Aufforderung, alles zu tun, was den Frie- den in unserem Land und unserer Kirche för- dert. Den Gruß, den Bruder Klaus an seine Besucher im Ranft richtete : »Friede ist all- wegen in Gott; denn Gott ist der Friede!«
richten wir an alle Freiburger und Walliser daheim und in der weiten Welt.
Im Jahrgang 1977 wollten wir wieder ein- mal beweisen, daß unser Kalender den Namen
»Freiburger und Walliser Kalender« zu Recht trägt, denn es wird immer etwas für die bei- den durch Glauben und Sprache verbundenen Deutschfreiburger und Oberwalliser Wichti- ges und Nützliches berichtet. Diesmal sollten die Kantone Wallis und Freiburg in ihren charakteristischen Leistungen dargestellt wer- den: Freiburg als der in der Schweiz und im Ausland bekannte Schul-Kanton, Wallis als der national und international angesehene Tourismus-Kanton.
Der Direktor des Walliser Verkehrsverban- des, Dr. Fritz Erne, und Lie. oec. Stephan Supersaxo vom freiburgischen Planungsbüro
»Region Sense« sind ohne jeden Zweifel be- rufen, um Sie, liebe Leser, über diese für beide Kantone lebenswichtigen Fragen zu in- formieren.
Während das Jahr 1976 für andere Völker riesige Naturkatastrophen (Erdbeben, Über- schwemmungen) und politische Großereig- nisse (Präsidentenwahl in USA, Tod des all- mächtigen Mao Tse-tung in China, Diktatur von Frau Gandhi in Indien) brachte, entwik- kelte in der Schweiz das Wetter eine außer- ordentliche Hitze und die Politik mit den Nationalratswahlen die gewohnte Neigung zu örtlichen Gewittern.
Möge das Jahr 1977 für alle unsere Leser ein glückliches sein, das wünscht von Herzen der Kalendermann Franz Neuwirth
Das Schulwesen in Deutschfreiburg
Herr
Stephan Supersaxo
D e r V e r f a s s e r d e s B e i t r a g e s
H e r r lie. oec. Stephan Supersaxo. F ü r das gute Ver- hältnis zwischen Wallis und F r e i b u r g zeugt schon die Tatsache, daß d e r Artikel ü b e r das deutschfrei- burgische Schulwesen nicht von einem Deutschfrei- b u r g e r stammt. Der K a l e n d e r m a n n hat verschiedene zuständige Deutschsreiburger d a r u m ersucht; es w a r a b e r allen sehr angenehm, die m a n c h m a l »heißen Eisen« von einem streng Neutralen anpacken zu las- sen. Übrigens h a t m a n diesen Walliser mit dem P l a - n u n g s b ü r o der »Region Sense« betraut, das für die wirtschaftliche Entwicklung des Berggebietes P r o - j e k t e auszuarbeiten hat. — Biographisches: Geboren a m 6. August 1945 in Brig. Kollegium Brig, 4 J a h r e Handelshochschule St. Gallen. Wirkte an den Sekun- därschulen Plaffeien, Tafers, w a r 2 J a h r e L e h r e r am Kollegium St. Michael. Seit 1975 bei Region Sense.
Verheiratet, wohnhaft in St. Ursen.
Allgemeines
Die zwei Sprachen des Kantons Freiburg bieten eine große Möglichkeit gegenseitiger kultureller Bereicherung. Daneben ergeben sich aus dieser Situation immer wieder Pro- bleme.
In vier der sieben Bezirke des Kantons Freiburg finden sich deutschsprachige Bewoh- ner. Nur im Sensebezirk ist Deutsch in allen Gemeinden Amtssprache. In 26 Gemeinden des Seebezirkes und in Jaun (Greyerz) und in der Stadt (V3 der Bevölkerung) wird deutsch gesprochen. Weder sprachlich noch politisch, kulturell oder wirtschaftlich bildet dieses Deutschfreiburg eine Einheit.
Die Deutschsprachigen verfügen heute über die Möglichkeit, alle Schulen vom Kinder- garten bis zur Universität — mit Ausnahme des Technikums — in ihrer Muttersprache zu besuchen. Die deutschsprachigen Schulen sind mit Ausnahme auf der Gymnasialstufe orga- nisatorisch selbständig. Es bestehen zwischen den beiden Sprachgebieten gewisse Unter- schiede, welche sich in letzter Zeit sogar ver- stärken. Die deutschsprachige Schule orien- tiert sich mehr an den deutschschweizerischen Schulverhältnissen. Zudem sind die deutsch- sprachigen Primarschulen vor kurzem nach einem neuen Lehrplan ' auf eine neue Basis
1 von der FAL (Freib. Arbeitsgruppe Lehrplanfor- schung) und den L e h r e r n erarbeitet.
gestellt worden. In der Folge ist auch der berechtigte Wunsch nach einem eigenen auto- nomen deutschen Gymnasium vorgetragen worden.
Die neuen Bildungsartikel der Bundesver- fassung erklären das Bildungswesen zur ge- meinsamen Aufgabe von Bund und Kantonen.
Die zuständigen Stellen haben für ein ent- sprechendes Angebot an Ausbildungsplätzen zu sorgen. Die Bildung ist die Voraussetzung für die Mitarbeit der Bevölkerung an der Entwicklung. Zudem ist das Vorhandensein von Bildungsmöglichkeiten auf verschiedenen Stufen entscheidend für die Anziehungskraft einer Gemeinde oder Region. Durch Verbes- serung des Angebots im Bildungswesen kann die Abwanderung zum Teil gebremst werden.
Die Leistungen des Staates im Schulwesen sind sehr stark angestiegen. Seine Aufwen- dungen auf diesem Gebiet stiegen in den letz- ten drei Jahren um 42 °/o auf 160 Mio. Fran- ken an. Nebst sozialen Verbesserungen stehen hier zahlreiche Schulhausbauten für alle Stu- fen zu Buche.
Trotz des Wirtschaftsrückganges darf in der Anstrengung für Bildung und Ausbildung nicht nachgelassen werden. Leute mit einem möglichst umfassenden Beruf sind gegen die Arbeitslosigkeit widerstandsfähiger als an- dere. In der Amtszeit 1971 bis 1976 wurde die Verwirklichung folgender Forderungen er- reicht:
Deutschfreiburgische Schulpostulate
Die Vereinheitlichung der obligatorischen Schulzeit auf 9 Jahre und die Einführung des Herbstbeginns sind im Kanton Freiburg er- reicht.
1. Errichtung von drei vollamtlichen, deutschsprachigen Berufsberatungsstellen in Tafers (1971), Murten (1973) und Freiburg (1974).
2. Eröffnung eines deutschen Kindergärtne- rinnenseminars (1973).
3. Eingliederung des Lehrerinnenseminars in das Lehrerseminar im Rahmen des Neu- und Erweiterungsbaus, der funktional ist zu einem neu strukturierten 5jährigen Ausbil- dungsgang (1975).
4. Bereitschaft zur Eröffnung einer deut- schen, gemischten Klasse an der Vorberei- tungsschule zu den paramedizinischen Beru- fen, die auch Abschlußklassenschülern/innen offen stehen soll (1976).
Die Tatsache, daß nur 10 % der Schüler deutschsprachig sind, zeigt schlagartig die Untervertretung der Minderheit, indem sich die französische Klassenführung beim Eintritt als eigentliche Sprachhürde erweist.
5. Bereitschaft zur Eröffnung einer ge- mischten, deutschen Klasse an der Verwal- tungsabteilung des Kollegiums St. Michael (1976).
6. Herausgabe eines deutschen Schulpro- spektes am kantonalen Technikum und die Bereitschaft zur Eröffnung einer ersten deut- schen Klasse an der mechanischen Werkstätte (1976).
Die bisher fehlende Selbstdarstellung dieser kantonalen Schule in deutscher Sprache ist mit ein Grund, daß das Technikum in Deutschfreiburg viel zu wenig Fuß gefaßt hat.
Durch die Verwirklichung der drei letzte- ren Postulate wird staatlicherweise ein Bei- trag zur Vermeidung von Jugendarbeitslosig- keit geleistet.
Kindergarten
Zur Zeit führen im Sensebezirk noch 5 Schulgemeinden keinen Kindergarten. Für diese Gemeinden wurde von Herrn Schul- inspektor Otto Schneuwly eine Lösung vorge- schlagen, damit jedes Kind mindestens ein Jahr lang den Kindergarten besuchen kann.
Mit Ausnahme von Düdingen werden alle Kindergärten von Privatvereinen organisiert und getragen. Sowohl der Staat als auch die Gemeinden unterstützen diese. Die Eltern leisten ebenfalls einen finanziellen Beitrag in der Höhe von zirka Fr. 100.—. Die Vorschul-
erziehung, so wird es vielerseits gewünscht, soll einzig und allein der Privatinitiative überlassen bleiben.
Primarschulen
Die Schulkinder von Oberschrot und Zum- holz besuchen zum großen Teil die Primar- schule in Plaffeien. Giffers und Tentlingen sind zusammengeschlossen. Alle anderen Ge- meinden führen eine eigene Primarschule. Die Entwicklung der Geburtenzahlen wird für die Zukunftsplanung sehr wichtig sein. Bereits in ein bis zwei Jahren wird man abnehmende Schülerzahlen zu verzeichnen haben.
Hilfsschulen
In Düdingen, Plaffeien, Tafers und Wünne- wil werden die Hilfsschulen geführt. Der Pro- zentsatz der eingewiesenen Hilfsschüler ist im Vergleich zu den schweizerischen Zahlen sehr tief. Abklärungen werden durch das Heilpä- dagogische Institut in Freiburg besorgt. Zur Zeit bestehen in der Stadt Freiburg sechs ver- schiedene Sonderschulen. Diese stehen auch den Kindern aus dem Sensebezirk zur Ver- fügung.
Orientierungsstufe
Schulreformen sind immer mit vielen Pro- blemen und Schwierigkeiten verbunden. Im Sensebezirk ist die Errichtung der Orientie- rungsstufe fast reibungslos vor sich gegangen.
Trotzdem zeigen sich immer wieder neue Probleme, die es zu lösen gibt. Bald sollen auch die Progymnasien errichtet werden. In bezug auf den Ferienplan konnte für das kommende Schuljahr mit der Stadt Freiburg ein Kompromiß gefunden werden, so daß bis auf ganz wenige Tage die Ferien der Sense mit jenen der Städtischen Mittelschulen über- einstimmen. Ein weiteres Problem bilden die Lehrkräfte, welche außerhalb des Bezirkes wohnen, wodurch den Bezirksgemeinden eine Lohnsubstanz von rund 1 Mio. Franken als Lohnsumme verloren geht. Rund 30 Leh- rer wurden deshalb schriftlich ersucht, bis zum 1. September 1976 im Bezirk ihren Wohn- sitz zu nehmen. Die Orientierungsstufe Sense ist bald am Ende ihrer Bauperiode angelangt.
Dringende Bauprobleme gibt es nur in Plaf- feien. Der Lehrerüberfluß und die Sorge um Lehramtskandidaten aus dem Sensebezirk, die in nächster Zukunft das Studium beenden, stellen ebenfalls ein Problem dar. In der Orientierungsstufe Sense wird es ab Schul- jahr 1977/78 ein Progymnasium geben mit Lateinunterricht ab 1978.
Düdingen, Wünnewil, Tafers und Plaffeien sind Standorte für die Abschlußklassen und die Sekundärschule. Während im Unter- und Mittelland der Aufbau dieser Schulen prak- tisch beendet ist, bleibt im Senseoberland ein Nachholbedarf an Schulbauten und Schulein- richtungen. Ein weiteres Problem stellt die tägliche Reise von vielen Schülern im Ober- land dar. Sie können oft erst am Abend in ihre Wohngemeinde zurückkehren.
Berufsschule — Berufslehre
1975/76 besuchten 621 Schüler die Berufs- schule in Freiburg. Die am häufigsten ergrif- fenen Berufe sind: Kaufmännischer Ange- stellter, Landwirt, Automechaniker, Verkäu- fer, Elektromonteur, Maurer, Heizungsmon- teur. 9 Landwirte besuchten den Kurs für Meisterprüfungen, 26 den für Betriebsleiter in der Landwirtschaft.
Im Lehrerseminar
an der Murtengasse hat sich ein großer Wan- del vollzogen. Der fünfjährige Ausbildungs- weg wurde neu erarbeitet. Die Schüler wer- den so ausgebildet, daß die Allgemein- und Berufsbildung sich ergänzen. Nach der vierten Seminarklasse werden die allgemeinbildenden Fächer abgeschlossen. Für sie folgt nun ein Programm, das der modernen Lehrplanfor- schung voll Rechnung trägt. — Die unteren
Klassen des Seminars haben Mittelschulcha- rakter. Der Unterrichtsstoff entspricht aber soweit wie möglich den Bedürfnissen des Primarlehrers. Der Beziehung zum Kind und seiner unmittelbaren Erlebnis weit wird in der Ausbildung die notwendige Beachtung ge- schenkt. Die Berufsbildung setzt in der drit- ten Klasse ein. Die Übungsschule und die praktischen Entwicklungswochen ermögli- chen, theoretisch Erworbenes in der unmittel- baren Begegnung mit dem Kind einzuüben.
Gegen außen hat sich das Lehrerseminar ebenfalls geöffnet. So bahnt sich in Freiburg eine fruchtbare Zusammenarbeit an mit dem pädagogischen, heilpädagogischen und psy- chologischen Institut der Universität und mit deren Professoren. Man ist auch bemüht, den Charakter der zweisprachigen Schulen zum Ausdruck kommen zu lassen. Schon jetzt können die ehemaligen Schüler vom didakti- schen Zentrum profitieren. Es bietet allen Lehrern eine reichhaltige Auswahl an Unter- richtshilfen. Hilfe sollen in Zukunft dem Ab- solventen auch eine zweijährige Lehrerfort- bildung und Umlehre bieten. Das Seminar kann die Rolle einer Begegnungsstätte von Lehrern und Seminaristen übernehmen. — Die Schlußfeier des Lehrerseminars war ein trefflicher Anlaß, um von Erziehungsdirektor Dr. Max Aebischer Abschied zu nehmen, dem diese großartige Verwirklichung im wesent- lichen zu verdanken ist. (Fortsetzung Seite 81)
Lehrerseminar Freiburg
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Foto J. Mülhauser, Freiburg
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Allgemeine Kalendernotizen 1977
Die zwölf Zeichen des Tierkreises Nördliche:
I.Widder 2.Zwillinge 3. Löwe 4. Stier 5. Krebs 6. Jungfr.
Südliche:
7. Waage 8.Schütz 9. Wasserm. 10. Skorpion 11. Steint). 12. Fische Beginn der Jahreszeiten
Frühling: 20. März 1 8 . 4 3 - Sonne: Zeichen Widder - Tag u. Nacht gl.
Sommer: 21.Juni 1 3 . 1 4 - Sonne: Zeichen Krebs -Längster Tag Herbst: 23. Sept. 04.30 - Sonne: Zeichen Waage - T a g u. Nacht gl.
Winter: 22. Dez. 0 0 . 2 4 - Sonne: Zeichen Steinbock -KürzesterTag Zwei Sonnenfinsternisse und zwei Mondfinsternisse
Am 4. April eine teilweise Mondfinsternis, Mond im Kernschatten der Erde zwischen 04.30 bis 06.12.
Am 18. April eine ringförmige Sonnenfinsternis, sichtbar in Afrika, Süd- amerika und Antarktis.
Am 27. September eine Halbschattenfinsternis, die wir nicht beobachten können.
Am 12. Oktober eine totale Sonnenfinsternis, die in Nordostasien und Ame- rika beobachtet werden kann.
Zum Kirchenjahr (kirchlicher Kalender)
Bewegliche Feste: Aschermittwoch 23. Februar— Ostersonntag 10. April — Christi Himmelfahrt 19. Mai — Pfingstsonntag 29. Mai — Erster Adventsonn- tag 27. November.
Kirchlich gebotene Feiertage: Alle Sonntage — Weihnachten — Neujahr — Christi Himmelfahrt — Maria Himmelfahrt — Allerheiligen — Unbefleckte Empfängnis Mariens.
Zum Heiligen-Kalender: Dieses Kalendarium will nicht dem Klerus das litur- gische Direktorium mit genauen Angaben für jeden Tag ersetzen, sondern hauptsächlich dem Volk neben den heiligen Zeiten möglichst alle seine lie- ben Heiligen in Erinnerung rufen, auch wenn ihr Gedenktag nicht mehr durch ein eigenes Fest oder Gedächtnis liturgisch gefeiert wird. — Zu beachten:
1. Die Heiligen, deren Namen fett gedruckt sind, haben ein liturgisches Fest;
gewöhnlicher Druck bedeutet Gedächtnis. 2. Die rot gedruckten kirchlichen Festtage bedeuten staatlich anerkannte Tage oder Arbeitsruhe.
Zum Fasten- und Abstinenzgebot
1. Fasten- und Abstinenztage sind: Aschermittwoch und Karfreitag.
2. Das Fastengebot verpflichtet vom erfüllten 21. Lebensjahr bis zum Eintritt ins 60. Das Abstinenzgebot verpflichtet vom erfüllten 14. Jahr.
3. Buße und Annahme des Kreuzes in der Nachfolge Christi sind Gebote des Herrn und bleiben daher bestehen. Die schweizerischen Bischöfe bringen daher ihren Gläubigen die Pflicht in Erinnerung, alle Freitage des Jahres, vor allem aber die Fastenzeit, zu Bußtagen zu gestalten, indem sie Werke der Abtötung, der tätigen Nächstenliebe, der Frömmigkeit verrichten, wobei die Wahl des Bußwerkes dem einzelnen, der Familie oder der Gemeinschaft überlassen bleibt.
Januar — Bauernregeln
Wenn der Maulwurf wirft im Januar, so dauert der Winter bis Mai sogar. Morgenrot am ersten Tag, Unwetter bringt und große Plag. Ist der Jänner hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß. Nebliger Jänner macht den Lenz zum Gränner.
Januar — Gartenarbeit
Veredlungsreiser werden geschnitten. Bei mildem Wetter kann man noch Bäume aus- lichten. Gemüseland wird gedüngt und ge- graben. Acker- und Gartengeräte werden durch Einfetten vor Rost geschützt. Bei warmem Wetter Keller lüften.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Seliger Josef Freinademetz
Chinamissionar f 28. Januar 1908
Der junge Südtiroler wirkte zuerst in seiner Heimat als Kaplan. Dann zog es ihn in die Mission. Er arbeitete 26 Jahre als China- missionar der Gesellschaft SVD in Süd- schantung. Er verwirklichte die vier Eigen- schaften, die nach ihm ein Missionar haben muß.
1. Rastlose Tätigkeit. Vom Meer bis zu sei- ner Mission hatte er zwei Wochen zu reisen auf holperigen Karren, zu Pferd oder zu Fuß.
Weil der Glaube vom Anhören kommt, darum reiste Pater Freinademetz ununterbrochen.
2. Güte und Sanftmut. »Bevor man die Her- zen zu Gott führen kann, muß man sie durch Sanftmut gewinnen!« Er konnte ein hartes abfälliges Urteil über die Chinesen nicht an- hören, obwohl er von Heiden und Neuge- tauften in China viel Leid erfahren hatte.
3. Klugheit. Sein Grundsatz war: »Wollen wir etwas erreichen, rufen wir tausendmal zum Heiligen Geist!«
4. Standhaftigkeit und Ausdauer. Der Mis- sionar darf sich durch nichts entmutigen las- sen. Am 23. Mai 1889 wurde er geprügelt, sein Gesicht mit Kot besudelt, aber am 19.10. 1975 bekam er von der Kirche »das große Gesicht«, die Verklärung durch die Seligsprechung.
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farbig und schwarz-weiß Photo Benedikt Rast Lausannegasse 39, Freiburg
Der Heilige mit dem Schwein
Der ägyptische Heilige ist auf eine merkwürdige Art zu seinem griechischen Namen »Antonius«, der Voranstre- bende, gekommen, noch mehr zu seinem Attribut, dem Schwein. Als Einsiedler in der thebäischen Wüste hatte er Kämpfe mit Dämonen zu bestehen. Wegen der Ver- suchung durch unreine Geister, die er führen mußte, wurde ein unreines Tier, das Schwein, zu seinem Attribut.
Die Bauern verehren ihn aber als Beschützer des Vieh- standes. Er gehört zu den vier heiligen Marschällen:
Antonius, Papst Kornelius, Bischof Hubert, Tribun Qui- rinus. — Wegen ihrer »einzigartigen täglichen Hilfe«
werden sie Hofmarschälle Gottes genannt.
(Wimmer: Handbuch der Namen und Heiligen) 6
1 Sa Neujahr, Hochfest d. Gottesmutter 2 So 2. S. n. Weihnachten, Basil, Odilo 3 Mo Genoveva, Bertiila
4 Di Angela 5 Mi Telesphorus
6 Do Erscheinung des Herrn 7 Fr Valentin, Luzian, Raymund 8 Sa Severin, Erhard
9 So Taufe des Herrn, 1. S. i. Jahreskr.
10 Mo Gregor [F], Agathon 11 Di Paulin
12 Mi Ernst 13 Do Hilarius 14 Fr Felix
15 Sa Paulus, Maurus 16 So 2. S. i. Jahreskreis 17 Mo Antonius
18 Di Priska 19 Mi Marius
20 Do Fabian und Sebastian 21 Fr Agnes, Meinrad 22 Sa Vinzenz
23 So 3. S. i. Jahreskr., Heinrich Seuse 24 Mo Franz von Sales
25 Di Pauli Bekehrung 26 Mi Timotheus und Titus 27 Do Angela von Merici 28 Fr Thomas von Aquin 29 Sa Valerius
30 So 4. S. i. Jahreskreis 31 Mo Johannes Bosco
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NOTIZEN Weltfriedenstag nidsigend 17.43
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Herz-Jesu-Freitag
ff 20.55
obsigend 02.19
Weltaebetsoktav
® 15.11
Schluß der Weltgebetsoktav
D 06.11
nidsigend 02.59
7
Februar — Bauernregeln
Petri Stuhlfeier kalt, wird 40 Tage alt. Fe- bruar Schnee und Regen, deutet an den göttlichen Segen. Läßt der Februar Wasser fallen, läßt es der März gefrieren. Ist der Februar kalt und trocken, wird der August ein heißer Brocken.
Februar — Gartenarbeit
Weinreben, Johannis- und Himbeersträucher anfangs Monat beschneiden. Ende Monat kann Feldsalat und Spinat ausgesät werden.
Will man früh Rhabarber gewinnen, so decke man das Beet mit einem offenen Faß oder Korb. Pflanzplan aufstellen.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Abbé Joseph Bovet + 10. Februar 1951 Nicht nur die Freiburger, auch die Walliser, überhaupt die Schweizer liebten diesen Priester und Komponisten. Er wurde am 7. Oktober 1879 im greyerzischen Dorf Sales geboren. Als Musik-Professor am Seminar, als Domkapellmeister, als Leiter verschiede- ner Chöre erwarb er sich große Verdienste um den Volksgesang.
Die weiteste Verbreitung fand das Lied »Là- haut sur la montagne«. Er komponierte ver- schiedene geistliche und weltliche Chor- werke.
Gewiß, das Freiburger Volk wußte um die Hochschätzung, deren sich sein Liedervater Joseph Bovet erfreute, aber erst bei der Be- erdigung wurde seine Berühmtheit ganz of- fenbar. Zu Tausenden säumten Einheimische und Auswärtige die Straßen und Plätze der Stadt Freiburg. Stundenlang brauchte der Leichenwagen, bis er zur Kathedrale kam.
1000 Sänger aus allen Landesteilen sangen das Requiem. Nach der Messe und Absolu- tion sang das Volk spontan das Bovetlied:
»Le vieux chalet«.
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Die Heilige mit der Taube
Der heilige Benedikt hatte die Regel für seine Mönche geschrieben und er hielt sie auch selber aufs gewissen- hafteste. Wenn er alljährlich einmal seine Schwester Scholastika besuchte, so verließ er sie vor Anbruch der Nacht, um in sein Kloster zurückzukehren. Das letzte Mal fühlte Scholastika ihr nahes Ende, bat darum Bene- dikt, die Nacht durch in Betrachtung der himmlischen Dinge zu verbringen. Benedikt wollte nicht gegen die Regel handeln. Scholastika betete zu Gott und wurde erhört. Bald darauf sah Benedikt die Seele Scholastikas in Gestalt einer Taube gegen Himmel fliegen.
1 Di Brigitta
2 Mi Darstellung des Herrn 3 Do Blasius, Oscar
4 Fr Rhabanus 5 Sa Agatha, Alcuin
6 So 5. S. i. Jahreskreis, Jap. Märtyrer 7 Mo Richard, Romuald
8 Di Hieronymus 9 Mi Apollonia 10 Do Scholastika
11 Fr U. L. Frau von Lourdes 12 Sa Reginald
13 So 6. S. i. Jahreskreis 14 Mo Cyrillus und Methodius 15 Di Faustinus und Jovita 16 Mi Juliana
17 Do 7 Gründer d. Serv.-Ord., Theodul 18 Fr Bernadette, Simeon
19 Sa Bonifaz [F]
20 So 7. S. i. Jahreskreis 21 Mo Petrus Damiani, German 22 Di Petri Stuhlfeier
23 Mi Aschermittwoch 24 Do Matthias
25 Fr Walburga 26 Sa Dionysius
27 So 1. Fastensonntag, Mechtild 28 Mo Gabriel Rossent!
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März — Bauernregeln
Ist Gertrude sonnig, wird's dem Gärtner wonnig. Feuchter und fauler März ist des Bauern Schmerz. Märzenschnee tut Frucht und Weinstock weh. Schreit der Kuckuck viel im März, klappert der Storch und ziehet die wilde Gans ins Land, so gibt's einen guten Frühling.
März — Gartenarbeit
Das Ausputzen und Beschneiden von Obst- und Spalierbäumen muß im März beendet werden. Abgekratztes Moos und Raupen- nester sofort verbrennen. Aussaat aller Sup- pen-, Salat- und Gemüsekräuter ins freie Land. Verschiedene Blumensorten aussäen.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Walliser Kardinal Schiner
20. März 1499 Bischof von Sitten
Der im Frühjahr 1465 in Mühlebach (Wallis) geborene Knabe Matthäus Schiner war hoch- intelligent, aber arm. Der Pfarrer von Ernen, W. Supersaxo, riet ihm, das Studium selbst zu finanzieren. So gab er in Bern andern Schülern Unterricht. Eine arme Frau nahm ihn auf und gab ihm zu essen. Nach Studien in Zürich und Rom wurde Schiner 1496 Pfar- rer von Ernen. Bald darauf wurde er Dekan von Valeria und 1499 Bischof von Sitten. Am 20. März 1511 wurde er zum Kardinal erho- ben. Im Konklave des Jahres 1513 fehlte Kar- dinal Schiner eine einzige Stimme zur Papst- wahl.
Nachdem Schiner zum päpstlichen Delegaten bei der Eidgenossenschaft ernannt worden war, mußte er sich auch in Bern aufhalten.
Nach einer unverbürgten Legende soll sich der zu höchsten Ehren aufgestiegene Prälat der armen Frau erinnert haben und ließ nach ihr forschen. Dann begab er sich in Beglei- tung von Berner Ratsherren in die einfache Wohnung der Frau und beschenkte sie groß- zügig, indem er sagte: »Sie waren mir eine zweite Mutter, und ich wäre der undankbar- ste Sohn, wenn ich das vergessen hätte.«
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Meinrad mit den zwei Raben
Der vor 800 in Württemberg geborene Meinrad wurde Priester und Vorsteher der Schule in Benken am Zürich- see. 835 war er Einsiedler im »Finstern Wald« im heutigen Einsiedeln. Dort ermordeten ihn zwei Räuber. Nach der Legende verfolgten zwei Raben die zwei Räuber und verrieten durch ihr auffälliges Verhalten die Mörder.
Meinrad wurde im Januar 861 in Einsiedeln begraben.
Die Zeitschrift des Benediktinerstiftes Einsiedeln heißt heute noch »Meinrads-Raben«.
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»«MW» 1
1 Di Albin 2 Mi Karl 3 Do Kunigunde 4 Fr Kasimir 5 Sa Johannes Josef
6 So 2. Fastensonntag, Colette [F]
7 Mo Perpetua und Felizitas 8 Di Johannes von Gott, Beata 9 Mi Bruno, Franziska von Rom 10 Do 40 Märtyrer
11 Fr Theresia Redi 12 Sa Maximilian
13 So 3. Fastensonntag 14 Mo Mathilde
15 Di Klemens Maria Hofbauer 16 Mi Heribert
17 Do Gertrud, Patrick 18 Fr Cyrill von Jerusalem
19 Sa Josef, Bräutigam d. Gottesmutter 20 So 4. Fastensonntag
21 Mo Benedikt 22 Di Lea von Rom 23 Mi Turibio 24 Do Aldemar
25 Fr Verkündigung des Herrn 26 Sa Ludger
27 So 5. Fastensonntag, Frowin 28 Mo Guntram
29 Di Ludolf 30 Mi Quirinus 31 Do Balbina
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April — Bauernregeln
Ist es um Judica feucht, so bleiben die Kornböden leicht. Je früher im April der Schlehdorn blüht, desto früher der Schnitter zur Ernte zieht. Verstecken sich die Krähen im Korn, ist das Jahr des Glückes Born. Ist Markus kalt, so ist auch die Bittwoche kalt.
April — Gartenarbeit
Veredlung der Obstbäume beenden. Blatt- läuse sind fleißig zu verfolgen. Abgehärtete Setzlinge aus dem Mistbeet können jetzt ausgepflanzt werden. Pflanzmonat für Blu- men- und Ziersträucher. Die frühere Aussaat pikieren.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Philipp Neri liebte Aprilscherze
Gott hat verschiedene Kostgänger und ver- schiedene Heilige. Das sechzehnte Jahrhun- dert, in dem Neri von 1515 bis 1595 lebte, war für Savonarola so verderbt, daß er nur Buße predigte; für den heiligen Philipp noch nicht so rettungslos verloren, um nicht seinen prächtigen Humor zu pflegen und seine Mit- menschen auf harmlose Art in den April zu schicken.
Der Theologe und Historiker Walter Nigg hat ein Buch geschrieben: »Philipp Neri, der Spaßvogel Gottes«. Er suchte in der ganzen Weltgeschichte einen ähnlich bedeutenden Mann wie Neri und fand ihn in dem berühm- ten griechischen Philosophen Sokrates. Er scheut sich nicht, Philipp Neri den »Sokrates in der Soutane« zu nennen.
Die Witze des Schriftstellers Arlotto hatten es ihm angetan. »Er lachte sich halbtot, jedesmal von neuem, wenn er die längst be- kannten Anekdoten hörte.« Als einmal hoch- gestellte Besucher ihn um fromme Zusprä- che ersuchten, weil sie ihn für einen Heili- gen hielten, las er ihnen lustige Anekdoten vor. Noch auf seinem Sterbebett sagte er immer wieder: »Allègrement! — Seid fröh- lich!«. Gott liebt nicht nur einen, der von Herzen gern Brot für den Leib, sondern auch gute Stimmung verschafft.
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Der Heilige mit dem Hund im Wappen
Die Familie des heiligen Kanisius hieß ursprünglich Hondt (Hund). Zur Zeit des Humanismus latinisierten Gebildete gerne ihre schlichten Namen, so entstand der
Name Canis und Canisius. Wenn die Gegner des Kani- sius auf den ursprünglichen Namen Anspielung machten, so störte ihn das nicht, im Gegenteil, er fand den Ver- gleich ehrend, indem er sagte: »Ein guter Hund muß bellen, sonst taugt er nicht!« Das Wappen zeigt eine Dogge, nicht ruhend, sondern in vollem Lauf.
1 Fr Hugo
2 Sa Franz von Paula 3 So Palmsonntag
4 Mo Montag i. d. Hl. Woche, Isidor 5 Di Dienstag i. d. Hl. Woche, Vinzenz 6 Mi Mittwoch i. d. Hl. W , J. Lasalle 7 Do Hoher Donnerstag
8 Fr Karfreitag, Fasttag 9 Sa Karsamstag 10 So 1. Ostersonntag 11 Mo Ostermontag, Gemma 12 Di Julius
13 Mi Tiburz 14 Do Lidwina 15 Fr Waltmann 16 Sa Benedikt Labre
17 So 2. Ostersonntag, Rudolf 18 Mo Apollonius
19 Di Leo 20 Mi Theotimus 21 Do Anselm, Konrad 22 Fr Soter und Kajus 23 Sa Georg, Adalbert
24 So 3. Ostersonntag, Fidelis 25 Mo Markus
26 Di Kiews
27 Mi Petrus Kanisius [F], Zita 28 Do Peter Chanel, Ludwig v. Montiert 29 Fr Katharina von Siena
30 Sa PiusV.
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Mai — Bauernregeln
Sind Philipp und Jakob naß, macht's dem Bauern großen Spaß. Die erste Liebe und der Mai gehen selten ohne Frost vorbei. Das Maienlaub macht grün die Au. Pankraz schön, läßt guten Herbst seh'n. Maienfröste, böse Gäste.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Heiliger Kanisius, geb. 8. Mai 1521
Man redet heute viel von der Krise in der Kirche, als ob es früher keine Krisen gege- ben hätte! Kanisius wurde in einer Familie geboren, wo Vater und Mutter am alten Glau- ben festhielten. Auf ihrem Sterbebett ließ sich die Mutter vom Vater versprechen, daß die Familie katholisch bleibe.
Als Kanisius 15jährig war, kam er nach Köln.
Dort fand er einen ausgezeichneten Seelen- führer, Nikolaus van Esche, der ihm manche Denksprüche fürs ganze Leben mitgab: z. B.
Gott dienen heißt herrschen.
1543 lernte er Pater Petrus Faber, den ersten Genossen des heiligen Ignatius von Loyola, des Gründers des Jesuitenordens, kennen.
Begeistert von diesem Ideal bat er um Auf- nahme. Er rühmt diesen Jesuiten: »Ich habe bisher keinen Gottesgelehrten gesehen oder gehört, der ihn an Gelehrsamkeit und Gei- stestiefe überträfe, und niemand, der seiner so hell leuchtenden Tugend es gleich- täte . . . « .
Kanisius ahnte nicht, daß eine Zeit kommen würde, da die Kirche ihn zur Ehre der Altäre erheben werde. Wenn sein Grab in Freiburg mehr besucht würde, gäbe es wahrscheinlich auch mehr geistliche Berufe.
Mai — Gartenarbeit
Behacken und Jäten der Gemüse. Nach Re- gen düngen. Spätgemüse aussäen. Schnek- ken und ähnliches Ungeziefer bekämpfen.
Verblühte Zwiebelbeete abräumen und neu bepflanzen. Das Pfropfen kann noch fort- gesetzt werden. Bei Trockenheit gießen.
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Der Heilige mit dem Drachen
Nach der Legende ist der heilige Beat der erste Glau- bensbote der Schweiz. Er soll am Anfang des zweiten Jahrhunderts in einer Höhle am Thunersee gestorben sein. In Beatenberg wird jetzt noch die Höhle gezeigt.
Man stellt ihn dar als einen Einsiedler mit Stock und Rosenkranz. Manchmal findet man ihn auch im Kampf mit einem Drachen dargestellt. Es wird sich wie bei Antonius um einen Hinweis auf dämonische Anfechtun- gen handeln. Beat ist Patron des Schweizerlandes.
1 So 4. Ostersonntag, Josef 2 Mo Athanasius
3 Di Philippus und Jakobus 4 Mi Florian und Gefährten 5 Do Godehard
6 Fr Valerian
7 Sa Maria, Mittlerin aller Gnaden 8 So 5. Ostersonntag
9 Mo Beatus 10 Di Antonius 11 Mi Mamertus
12 Do Nereus, Achill, Pankraz 13 Fr Servaz
14 Sa Bonifaz
15 So 6. Ostersonntag, Sophie 16 Mo Johann Nepomuk 17 Di Johannes !., Burkhard 18 Mi Cölestin
19 Do Christi Himmelfahrt 20 Fr Bernhardin von Siena 21 Sa Hermann Josef 22 So 7. Ostersonntag 23 Mo Desiderius
24 Di Vinzenz v. L, Magdalena S. Barat 25 Mi Neda, Gregor VII., Magdalena P.
26 Do Philipp Neri 27 Fr Augustin
28 Sa Wilhelm v. A., German 29 So Pfingstsonntag 30 Mo Pfingstmontag 31 Di Petronilla
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warmes Wetter windig und rauh schön warm trocken
große Hitze
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obsigend 06.36 Herz-Jesu-Freitag Herz-Mariä-Samstag Muttertag
C 05.08
© 03.51 nidsigend 10.07
5 04.20
Juni — Bauernregeln
Wer auf Medardi baut, der kriegt viel Flachs und Kraut. Menschen und Juniwind ändern sich gar geschwind. Regnet's an Sankt Barnabas (11), schwimmen die Trau- ben bis ins Faß. Gibt's im Juni Donnerwet- ter, wird auch das Getreide fetter.
Juni — Gartenarbeit
Im Gemüsegarten fleißig hacken und dün- gen. Leergewordene Beete sind frisch zu bestellen. Mehltau an Rosen mit Schwefel- präparaten bekämpfen. Erdbeerstöcke von überschüssigen Ranken befreien und gut be- feuchten. Rasen regelmäßig mähen und wäs- sern.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Morus und die Gewissensfreiheit
Zu keiner Zeit hat man soviel von Gewis- sensfreiheit gesprochen und geschrieben wie heutzutage, aber man hat sich auch viel- leicht noch nie so viele Illusionen darüber gemacht.
Auf die Gewissensfreiheit kann man sich nicht immer berufen, wenn der Staat oder die Kirche vom Individuum eine Leistung verlangen, die ihm materiell oder psychisch ein Opfer kostet. Im Gegenteil, die Gewis- sensfreiheit kann vom Individuum verlangen, schwere Nachteile auf sich zu nehmen.
Thomas Morus, der Kanzler von England, war bereit, seinem König in allem zu ge- horchen, was ihm sein christliches Gewis- sen gestattete. Als aber der König von ihm verlangte, er solle ihn als Oberhaupt der Kirche von England anerkennen, erklärte er, ein Laie könne nicht die Kirche leiten, Chri- stus habe dafür die Apostel und den Papst bestimmt. Deswegen wurde Thomas Morus wegen Hochverrats zum Tode durch Ent- hauptung verurteilt. Vor der Exekution er- klärte Thomas, er sterbe als treuer Diener des Königs und bete für ihn, aber er müsse Gott mehr gehorchen als dem König.
Heute ist es Mode geworden, kirchliche Pflichten und Lasten als Verstöße gegen die Gewissensfreiheit anzuprangern, die Thomas Morus, ohne mit der Wimper zu zucken, akzeptiert hätte.
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Antonius mit den Fischen
Daß der heilige Franziskus den Vögeln des Himmels gepredigt hat und sie ihm zuhörten, ist wunderbar; aber die Vögel müssen doch gelegentlich auf die feste Erde zurückkommen, während die Fische das Wasser nicht ver- lassen. Als Antonius einmal in Rimini predigen wollte, er- schienen keine Zuhörer vor ihm, da wandte er sich an die Fische. Als daraufhin unzählige Fische ihre Köpfe aus dem Wasser streckten, kamen auch die beschämten Menschen näher und bekehrten sich.
1 Mi Justin
2 Do Marzellin und Petrus 3 Fr Karl Luanga und Gefährten 4 Sa Franz Caracciola
5 So Dreifaltigkeitssonntag 6 Mo Norbert
7 Di Robert 8 Mi Medardus 9 Do Fronleichnam 10 Fr Maximus 11 Sa Barnabas
12 So 11. S. i. Jahreskreis 13 Mo Antonius von Padua 14 Di Valerius
15 Mi Bernhard v. Aosta [W], Vitus 16 Do Benno
17 Fr Herz-Jesu-Fest 18 Sa Markus und Marzell 19 So 12. S. i. Jahreskreis, Juliana 20 Mo Adalbert
21 Di Aloisius
22 Mi Paulinus, John Fisher, Thomas 23 Do Edeltraud
24 Fr Geburt Johannes des Täufers 25 Sa Dorothea
26 So 13. S. i. Jahreskreis 27 Mo Hemma, Cyrill 28 Di Irenäus 29 Mi Peter und Paul
30 Do Otto, Die ersten röm. Märtyrer MA
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schön Regen
Regen Nebel und schön Regen-
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schön Ge- witter schön
NOTIZEN
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Herz-Jesu-Freitag Herz-Mariä-Samstag
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H 13.44
obsigend 05.22
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Juli — Bauernregeln
Ist Jakobi hell und warm, friert's an Weih- nacht bis in den Darm. Magdalena weint' um ihren Herrn, seitdem regnet's an Magda- lenen gern. Wenn am Sankt-Anna-Tag die Ameisen sich sonnen, soll ein harter Win- ter drauf kommen. Vinzenzen-Sonnenschein füllt die Fässer mit Wein.
Juli — Gartenarbeit
Aussaat von Spinat, Nüßlisalat, Endivien, Krauskohl, später Kohlrabi und Wintersalat, Frühjahrsblüher wie Stiefmütterchen und Vergißmeinnicht müssen jetzt gesät werden (feucht halten). Kirschen und Beeren durch Vogelscheuchen schützen.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Alt Bischof Franz Charrière t 13. Juli 1976 In den Nachrufen auf den verstorbenen ehe- maligen Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg wurde neben seinen großen Ver- diensten um sein Bistum sein bedeutender Einsatz für die Weltmission gewürdigt. Die wenigsten wissen aber, daß aus einem klei- nen Dienst, den er einem Mitbruder leisten wollte, ein großer Dienst für die Weltkirche erwuchs.
Im Priesterseminar Freiburg saßen die Pro- fessoren beim Abendessen. Da bat Professor Clerc seinen Kollegen Charrière, er möge ihn zu den Vinzenzschwestern begleiten, wo ein alter Missionär einen Vortrag halten wer- de. Nur dem Freund zulieb ging Professor Charrière mit. Der alte Missionar war der berühmte Pater Vincent Lebbe, der China- missionär. Er begeisterte den Freiburger Weltpriester so, daß er die Gründung eines Heimes für orientalische Studenten in Frei- burg ins Auge faßte und schließlich auch das Foyer Sankt Justinus gründete. Viele chine- sische Bischöfe, Erzbischof Yu-pin, Kardinal Tien und der Vorsteher der Kongregation für die Glaubensverbreitung, Kardinal Aga- gianian, erwiesen dem Direktor des Justinus- werkes, Franziskus Charrière, die Ehre ihres Besuches. Die Wege der Vorsehung sind unergründlich, sie kann sich eines kleinen Liebesdienstes bedienen, um Großes zu be- wirken.
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Der heilige Hubert mit dem Hirsch
Wenn ein Heiliger beim Volk Gnade gefunden hat, dann findet es neben den von der Kirche amtlich anerkannten Tugenden noch manche andere Eigenschaften, um ihn zu verehren. Wir wissen, daß Hubert um 703 Bischof in Tongern, Südholland, war. Seit dem 10. Jahrhundert wurde er sehr verehrt. Seit dem 15. Jahrhundert wurde seine überraschend erfolgte Bekehrung mit der Hirschlegende verknüpft. Die Jäger und Forstleute, Schützengilden ver- ehren ihn als ihren mächtigen Patron.
1 Fr Theobald
2 Sa Maria Heimsuchung
3 So 14. S. i. Jahreskreis, Thomas, Ap.
4 Mo Ulrich
5 Di Anton M. Zaccaria 6 Mi Maria Goretti 7 Do Willibald 8 Fr Kilian, Edgar 9 Sa Veronika
10 So 15. S. i. Jahreskreis 11 Mo Benedikt
12 Di Wandregesil [F]
13 Mi Heinrich und Kunigunde 14 Do Kamill
15 Fr Bonaventura
16 Sa U. L. Frau v. Berge Karmel 17 So 16. S. i. Jahreskreis 18 Mo Arnold
19 Di Justa, Rufina 20 Mi Margareta
21 Do Laurentius von Brindisi 22 Fr Maria Magdalena 23 Sa Brigitta, A p o l l i n a r i s 24 So 17. S. i. Jahreskreis 25 Mo Jakobus
26 Di Joachim und Anna 27 Mi Pantaleon
28 Do Viktor
29 Fr Martha, Beatrix 30 Sa Petrus Chrysologus
31 So 18. S. i. Jahreskreis, Ignatius
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große Hitze
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August — Bauernregeln
Wenn die Spinne ihre Netze zerreißt, so kommt schlechtes Wetter allermeist. Wenn's im August tauen tut, bleibt auch das Wetter gut. Regen an Maria Schnee (5.) tut dem Kornfeld tüchtig weh. Wie das Wetter an Kassian, so hält es mehrere Wochen an.
August — Gartenarbeit
Im Obstgarten Fallobst vernichten, bei der Obsternte vorsichtig pflücken. Erdbeerbeete frisch anlegen und düngen. Erdbeeren sollte man nur drei Jahre alt werden lassen. Pflan- zen von späten Kohlrabi, Endivien, Salat.
Schon gesäte Frühjahrsblüher pikieren.
DIE KURZGESCHICHTE DES MONATS Prälat Kleisers Werk approbiert
(28. August 1919)
Nach dem I. Vatikanischen Konzil von 1870 entstand wegen des Dogmas von der Unfehl- barkeit des Papstes der sogenannte Kultur- kampf. Ein Schwarzwälder Vikar, J. Ev. Klei- ser, wurde wegen Verstoßes gegen den bis- marckischen Kanzelparagraphen verfolgt und floh auf Anraten des Bischofs in die Schweiz.
Sein erster Besuch galt dem Wallfahrtsort Einsiedeln, der zweite Freiburg, wo das Grab des heiligen Kanisius ist. Dort arbeitete er mit Kanonikus Schorderet. Es entstand das Marienheim für deutschsprachige Angestell- te, und es enstand die Genossenschaft der Kanisiusschwestern und das Kanisius-Presse- werk.
Von 1874 an wirkte Kleiser segensreich in Freiburg. Neben der Seelsorge in St. Johann und in der Liebfrauenkirche leitete er die Kongregation der Kanisiusschwestern, die er 1898 gegründet hatte und die eine vorläufige kirchliche Genehmigung erhielt. 21 Jahre wartete Prälat Kleiser auf die definitive Ap- probation der Konstitutionen der Kanisius- schwestern. Er lag bereits auf seinem Sterbe- bett, als ihm am 28. August 1919 Generalvikar Ludwig Ems die schriftliche Urkunde über- reichte. Sein Lebenswerk war kirchlich aner- kannt, nun konnte er sterben. Am 17. Sep- tember 1919 starb dieser Kämpfer für das I. Vatikanische Konzil und dessen Lehren.
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Sankt Theodul mit dem Hahn
Der Patron des Wallis wird meistens mit dem Teufel oder mit einer Glocke dargestellt, weil er nach der Legende vom Teufel samt einer vom Papst geschenkten Glocke von Rom über das Matterjoch nach Martigny getragen wurde. Da der Hahn von Martigny krähte, bevor der Teufel den Bischof absetzen konnte, verlor der Teufel die Wette, wonach ihm die Seele des Bischofs verfallen gewesen wäre. Aus Wut ließ er die Glocke fallen und sie zerbrach. 16. August.
1 Mo Alfons 2 Di Eusebius 3 Mi Lydia
4 Do Johannes Vianney 5 Fr Maria Schnee, Oswald 6 Sa Christi Verklärung 7 So 19. S. !. Jahreskreis 8 Mo Dominikus
9 Di Roman 10 Mi Laurentius 11 Do Klara 12 Fr Anizet
13 Sa Pontianus und Hippolyt
14 So 20. S. i. Jahreskreis, Maximilian 15 Mo Maria Himmelfahrt
16 Di Theodul [W], Stephan 17 Mi Hyazinth
18 Do Agapit, Helene 19 Fr Johann Eudes
20 Sa Bernhard von Clairvaux 21 So 21. S. i. Jahreskreis, Pius X.
22 Mo Maria Königin 23 Di Rosa von Lima 24 Mi Bartholomäus
25 Do Ludwig, Josef v. Calasanza 26 Fr Kathedralweihe [F], Zephirin 27 Sa Monika
28 So 22. S. i. Jahreskreis, Augustinus 29 Mo Enthauptung Johannes d. Täufers 30 Di Amadeus [F], Garinus [W]
31 Mi Paulinus, Isabella
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Wetter
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Regen
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NOTIZEN Bundesfeier
Herz-Jesu-Freitaa (ff 21.40 H e r z - M a r i ä - S a m s t a a
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) 02.04 obsigend 23.18
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