Freiburger und Valliser
Volkskalendev
1973
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VÖLKSKALENDER
Liebe Freiburger und Walliser!
Euer Volkskalender ist wieder da, nehmt ihn wie bisher freundlich auf. Er hat eine wich- tige Aufgabe zu erfüllen. Je mehr Wallis und Freiburg sich dem Fremdenverkehr öffnet, umso notwendiger erweist es sich, eure Eigen- art zu bewahren.
Deutschfreiburg und Deutschwallis befinden sich in einer ähnlichen Lage. Unsere beiden Völklein sind in mehrheitlich französischspra- chigen Kantonen und Bistümern daheim.
Diese Ähnlichkeit der Verhältnisse erlaubt es uns, eine Untersuchung über die Synode 1972 nur für das Bistum Sitten anzustellen, ohne eine gleiche über das Bistum Lausanne, Genf und Freiburg vorzulegen.
Das ermöglicht uns auch, aus einer Unter- suchung von jungen Freiburgern über »Die Schweiz im Jahre 2000« einen Auszug zu ver- öffentlichen, ohne junge Walliser einzuladen, sich über das gleiche Thema den Kopf zu zerbrechen.
Die mittlere Generation ist im Volkskalender 1972 gut vertreten. Der Walliser Nationalrat Hans Wyer schreibt über ein lebenswichtiges Projekt für die Zukunft des Wallis. Frau Dr.
Hanni Schwab weiß die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden mit dem äußerst originellen Beitrag: »Jung-Freiburg interes- siert sich für Ur-Freiburg«.
Und die ältere Generation? Sie ist nicht nur unter den Lesern, sondern auch unter den Autoren zu finden. Der Freiburger Dichter Mein- rad Schaller hat eine Geschichte geschrieben.
Neben dem Ernst kommt auch der Humor zu seinem Recht.
Um dem Vorwurf zu entgehen, Kalender seien nur »Rückschauen«, keine »Vorschauen«, bringt der Jahrgang 72 zuerst »Zukunfts- schauen« und dann erst die beliebte »Walliser- Chronik« von Heinrich Heinzmann und die
»Freiburger-Chronik« vom Kalendermann F. Neuwirth.
Verhaltenes Flüstern geht durch die Rei- hen. Sogar einige Kirchenschläfer beginnen zu gähnen und murmeln im Halbschlaf »Syn- ode!« Wird sie gelingen, diese Versammlung für die Zukunft? — Wird uns das Morgen nicht dennoch mit einem neuen Gesicht über- raschen? — Wird es gut gehen oder kommt es trotz allem schief heraus? Das fragen viele, wie wenn Erfolg oder Mißerfolg nicht von uns abhinge . . .
Die Redaktion des Volkskalenders hat im Walliser Priesterseminar in Freiburg Semi- naristen gesucht, die im Oberwallis die Stim- mung des Volkes hinsichtlich der Synode 72 erforschen sollten. Der Unterzeichnete hat mit noch fünf anderen Seminaristen diesen Versuch gemacht. Es haben mit mir zusam-
mengearbeitet: Carlen Anton, Gluringen;
Dirren Heinrich, Unterbäch; Julen Werner, Zermatt; Venetz Beat, Stalden; Zurbriggen Peter, Naters.
Die Aufstellung unseres Sechser-Teams macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Sie ist nur ein Abhören nach Erwartungen und Wünschen, nach Ablehnung und Er- munterung.
Die meisten der Befragten wollten nicht genannt sein. Aber vielleicht hört der eine oder der andere dennoch seine eigene Stimme heraus. Wer das Nachfolgende liest, soll sich Gedanken machen — dann ist der Zweck dieser Arbeit erfüllt!...
Emil Tscherrig, stud. theol., Walliser Priesterseminar in Freiburg
Zur Synode im Wallis
Mgr. Nestor Adam, Bischof von Sitten
eigene Sache betrachtet wird. Der Priester ist da für die Gemeinde. Diese jedoch soll eine lebendige Gemeinschaft mit Christus werden. >—• Man solle lieben, das ist bald ge- sagt! Aber die Liebe muß ins Leben eindrin- gen und ihm Halt und Sinn geben.
Ist die Synode genügend vorbereitet?
Sie ist theoretisch gut organisiert. Besonders zu erwähnen ist dabei die seriöse, wohlüber- legte Arbeit, die Professor Dr. Bernhard Schnyder geleistet hat. Schwieriger wird es natürlich sein, die aufgestellten Richtlinien in die Tat umzusetzen.
UNSEREM LANDESBISCHOF stellten wir folgende Fragen:
Herr Bischof, was erwarten Sie von der Syn- ode?
Ich erwarte, daß sich die Gläubigen viel bes- ser bewußt werden, daß sie selber Pflichten haben in der Kirche, daß sie mitverantwort- lich sind und mitarbeiten müßten. •—• Sagen doch die Gläubigen sehr oft, daß dies nur Sache der Priester sei. Das stimmt nicht! Es ist Aufgabe aller.
Was wird sich ändern?
Nicht ändern wird sich der Glaube, d. h. der Inhalt des Glaubens. Sonst kann vieles geän- dert werden. Ich aber wünsche sehr, daß die Pfarrei fortan von den Gläubigen als ihre
Worin sehen Sie die Früchte der Synode?
Es soll aus der Synode der Glaube erneut und gestärkt hervorgehen. Und das ist mög- lich, wenn sie in gutem Geist durchgeführt wird. Man sollte es merken an der Kinder- erziehung, an einem neu entflammten Apo- stolatsgeist und auch an der Predigt, daß sie Früchte getragen hat.
Ich hoffe, daß unsere Kirche wieder missio- narisch wird und das Bewußtsein ihrer Sen- dung neu findet. Es wäre sehr zu bedauern, wenn die Synode zu einem gegenseitigen Aus- spielen von Positionen mißbraucht würde und so im Lärm unterginge. Nur wenn die Diskussion ehrlich geführt wird, ohne Un- ordnung zu stiften, kann es zur Klärung eini- ger Fragen kommen. Die Synode sollte uns vor allem frei machen, sind wir doch sehr oft nur Spielball der öffentlichen Meinung . . .
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2.
STUDENTEN DES KOLLEGIUMS BRIG Was erwarten Sie von der Synode?
— Wichtig scheint mir die Zusammenarbeit mit dem Volk. Probleme, die zur Diskussion stehen, sind wirklich reformbedürftig. Er- folg verspreche ich mir eigentlich keinen großen. Die Organisation der Kirche ist da- für zu umständlich!
— Ich erwarte von der Synode eine neue Aktivierung des kirchlichen Lebens, sozu- sagen einen neuen Anstoß . . . Ich erwarte einen Fortschritt auf dem Gebiet der Öku- mene, ferner eine Neufassung des Begriffs
»Sünde« und der modernen Zeit angepaßte Interpretierung der Gebote.
— Von der Synode an sich halte ich nicht viel, aber was ich als sehr gut und vorteil- haft ansehe, sind die Vorbereitungen zur Synode. Ich finde es sehr nützlich, daß sich die Laien selber mit kirchlichen oder christ- lichen Problemen befassen und daß sie nicht einfach alles von den Theologen annehmen.
Aber ich glaube, daß das geforderte Engage- ment der Laien nur teilweise vorhanden ist.
Es wäre eine wichtige Aufgabe, die breiten Volksmassen zum Mitdenken aufzufordern.
Große Ergebnisse sind von der Synode nicht zu erwarten, denn der Klerus denkt noch allzu stark in überlieferten Formen.
— Ich glaube, die Zeit zur Vorbereitung ist viel zu kurz, um den jetzt fehlenden Glau- ben wieder einigermaßen zu ersetzen. Denn bevor der Glaube, das Tiefste einer Religion, nicht mehr vorhanden ist, hat es doch keinen Wert, z. B. mit einem Bauern über den Zöli- bat zu diskutieren. Dennoch erwarte ich von der Synode sehr viel. Denn nur schon die Mühe und Arbeit der Synodenvorsteher ist lobenswert. Doch sind deren nur sehr wenige, ich möchte fast von Idealisten sprechen.
— Ich bin der Meinung, daß die Synode ent- , weder viel früher (ca. vor zehn Jahren) hätte
kommen sollen, oder aber drei bis viele Jahre später. Das Volk jedoch scheint sehr zufrie- den und hätte überhaupt lieber, wenn nichts Neues gebracht würde. — Resultat: Für die Alten ist es zu früh, für die Jungen zu spät.
— Die Synode wird zu einem großen Bureau- krieg ausarten, wird das Volk jedoch prak- tisch nicht berühren. Erfaßt wird nur eine extreme Schicht. Es muß aber immer solche extreme Gruppen geben, welche die Reli- gion vorantragen. Eines bedaure ich, daß mit dieser Aktion nicht gewartet wurde, bis Re- formierte und Katholiken vereinigt oder doch wenigstens einander näher gebracht sind,
Das Kollegium Brig (Foto F. Neuwirth)
so daß dann später die katholische Synode mit der reformierten hätte gekoppelt werden können. Dennoch stehe ich der ganzen An- gelegenheit sehr optimistisch gegenüber.
Gewiß, es tut sich was. Aber leider ist es nur ein geringer Prozentsatz, der sich für das interessiert, was sich tut. Der Rest der Studenten gibt an, sich nicht für Religion zu interessieren oder noch nicht informiert zu sein. (Das war die Situation im Mai 1971!)
3.
WAS HOFFT EINE SPITALSCHWESTER VON DER SYNODE?
Möge doch die Synode eine sozialere Ein- stellung unter den Menschen bringen! Ich hoffe, daß sich bald wieder mehr für die sozialen Berufe begeistern lassen. Aber auch das Pflegepersonal selber muß zu einer hö- heren berufsethischen Einstellung kommen.
Vergißt man doch allzuoft, in jedem Mit- menschen Christus zu sehen. Es dürfte in unsern Spitälern keine Klassen- und Natio- nalitätsunterschiede geben.
Dann hapert es im Betrieb auch oft an den zwischenmenschlichen Beziehungen unter dem Pflegepersonal. Man schaut zu sehr auf Aufstieg und Verdienst und vernachlässigt den Dienst an Kollegen und Patienten.
Die religiöse Betreuung der Patienten muß verbessert werden. Das gleiche gilt von der Schwesternseelsorge innerhalb des Betriebes.
Warum haben beispielsweise die Spitäler oft Geistliche, die selber krank sind, oder zu alt sind für die Pfarreiseelsorge?
Auch in Zukunft dürfen in unsern Spitälern keine unerlaubten Operationen durchgeführt werden. Äußerst wichtig scheint mir auch eine gewissenhafte Betreuung in der Gebur- tenhilfe und ein vermehrter Aufklärungs- dienst in der Empfängnisverhütung.
4.
WAS ERWARTET EINE LEHRSCHWESTER VON DER SYNODE?
Wenn Synode 72 nur das Aufstellen und Fi- xieren einiger fester Regeln bedeutet, dann erwarte ich nichts.
Wenn Synode nur Kampfplatz von zwei ver- härteten Fronten ist, dann erwarte ich nur Negatives.
Wenn Synode gemeinsames, ernstes Suchen nach dem Weg der nächsten Zukunft ist, kann man viel erwarten,
— dann kann Synode eine Aufwertung der geistlichen Berufe und der Lehrerberufe be- deuten,
—• dann wird mit uns selbst in der Ausrich- tung auf das Wesentliche Ernst gemacht.
—• dann wird durch den einzelnen die Ge- meinschaft tragfähiger,
—• dann werden wir in der Welt wieder glaubwürdiger,
— dann frißt uns der Pharisäismus nicht ganz a u f . . .
Die Priester, vor allem die jungen, haben uns voranzugehen in Freude. Einem freudi- gen Verkünder kann auf die Dauer keiner widerstehen — nicht einmal ein Lehrer oder eine Nonne . . .
HERR GENERAL VIKAR, welche Prognosen stellen Sie für unsere Kirche von Morgen?
Besonders für Katechese und Erwachsenen- bildung wird viel mehr geschehen müssen als bisher. Sicher ließe sich das gesamtschwei-
Mgr. Josef Bayard, Generalvikar, Sitten
zerisch organisieren und dann von dort in die einzelnen Gemeinden hineintragen. Auch der Klerus wird in Zukunft noch mehr zu- sammengehen müssen. Hier ist es erstaun- lich, wie gerade heute, wo doch alles von Gesamtseelsorge spricht, viele eher vonein- ander-gehen und voneinander-wirken. Dann ist eine gewisse ökumenische Öffnung un- erläßlich — ohne jedoch die Substanz des Glaubens zu schmälern.
Wird sich die Pfarreiorganisation verändern?
Weitgehend sind ja schon Veränderungen eingetreten. So gibt es schon heute einige Pfarrer mit zwei Gemeinden. Das ist kein Problem mehr. Aber auch innerhalb des De- kanates ließe sich noch vieles verbessern. Ich denke beispielsweise daran, daß sich einer ganz besonders der Jugend seines Dekanates widmen könnte, ein anderer der Erwachse- nenbildung usw., so daß ein jeder dort einge- setzt wäre, wo er seine Fähigkeiten voll zur Entfaltung bringen kann. Dadurch könnte die Seelsorge in die Tiefe gehen. Das dürfte jedoch nicht zum Alibi werden, daß niemand mehr Verantwortung trägt.
Was denken Sie über den Einsatz von Laientheologen?
Für die Erwachsenenbildung wäre es sehr wünschenswert, Laientheologen zur Verfü- gung zu h a b e n . . . Die Schwierigkeit liegt bloß darin, wie man ihnen materiell eine Existenz bieten kann.
Glauben Sie, daß die Synode ein Erfolg wird?
Das ist natürlich schwierig vorauszusagen.
Sehr viel wird dabei vom Klerus abhängen.
Nach den eingegangenen Briefen ist eine gewisse Sorge bei den einen, daß man von der Wahrheit abweicht, und eine heimliche Angst bei den andern, daß man zu früh halt macht.
Haben Sie besondere Wünsche?
Ich wünschte, daß die Synode Ursache für eine tiefe Erneuerung des Glaubens wird . . . Auch stoßen wir im Wallis heute überall auf einen tiefen antipäpstlichen Affekt; es wäre zu wünschen, daß dieser sich im Volk nicht verhärtet. Und noch etwas: Die Synode soll ein religiöses Ereignis sein und muß darum mit Fürbitte und Gebet vorbereitet und be- gleitet w e r d e n . . .
AUS DEM
GESPRÄCH MIT EINEM PFARRER Was sind — Ihrer Meinung nach — dringende Aufgaben der Synode?
Wir müssen zuerst und vor allem einmal Ernst machen mit den auf dem Papier be- stehenden Neuerungen: Was auf der Ebene der Pfarrei der Pfarreirat, das soll auf der Ebene der Diözese der Seelsorgsrat sein.
Beide haben Mühe, aufzukommen und ernst genommen zu werden.
Es ist eine ziemlich bedrückende Angelegen-
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heit, wenn der Priesterrat immer noch als
»Schattenkabinett« angesehen wird und nach vierjähriger Arbeit fragen muß, was nun seine eigentliche Aufgabe sei.
Wie steht es mit den Laien?
Die Gläubigen sind sehr mißtrauisch. Immer wieder kommt der Vorwurf: Es hat keinen Wert, lange zu diskutieren, wenn das, was dabei herauskommt, von Rom dann sowieso nicht angenommen wird. Sie haben das un- gute Gefühl, nicht ganz voll genommen zu werden.
Was möchten Sie in erster Linie an der Arbeit der Seelsorger ändern?
Die Zeiten sind vorbei, da der Priester seine
»Tappen« in alle Bereiche menschlichen Le- bens hineinstecken kann.
Wichtig scheint mir dann auch, daß unser Glaube mehr wird als nur Glaube an Worte.
Alles geht über Worte, die ganze Glaubens- verkündigung beschränkt sich auf Worte, fast als ob Worte die einzige Wirklichkeit wären, in der wir zu leben haben. Trostlose Sache, nicht?
Noch tragischer wird dieser Wortglaube da- durch, daß wir in unseren Predigten und in unserer Liturgie von einem geradezu sturen Ernst gebannt scheinen. Ob Gott wohl Freude hat an so ernstem und steifem Gehaben?
Vor, während und nach der Synode sollten wir aber vor allem nicht vergessen, daß Zu- friedenheit mit allem Bestehenden Zeichen größter Beschränktheit ist.
7.
FRAGEN ÜBER ARBEITERSEELSORGE Was erwarten Sie vom Arbeiterseelsorger?
Ein Personalchef: Wir brauchen unbedingt einen jungen, aufgeschlossenen Priester, der imstande ist, mit den Arbeitern zu reden und auf ihre Probleme einzugehen. Sie wollen heute nicht mehr einfach von oben herab belehrt werden, wenn sie sich auch noch so gerne in gemeinsamem Suchen belehren las- sen.
Ein Arbeiter: Mir ist aufgefallen, daß man den Arbeiterseelsorger nie an einer Beerdi- gung eines Arbeiters trifft.
Ein anderer Arbeiter: Ob der Seelsorger ab und zu auch im Betrieb anwesend sein solle?
— Nein, eigentlich nicht, das würde nicht gut gehen, und außerdem haben wir ja un- seren Pfarrer zu Hause.
Aus einem Gespräch
mit einer Arbeiterfürsorgerin
Ich bin jetzt fünf Jahre hier tätig, aber noch nie wurde jemand vom Pfarrer zu mir ge- schickt, noch habe ich jemand zum Seelsorger senden können.
Oft wäre man froh, gerade mit dem Priester zusammenarbeiten zu können, da ja der Glaube eine große Rolle im Leben des Men- schen spielen kann. Aber man hat einfach das Gefühl, daß die Priester noch zu sehr an ihrem feudalistischen System hangen und nicht bereit sind, zusammen mit anderen im Dienst am Menschen tätig zu sein und ihr Klub- und Konkurrenzdenken aufzugeben.
Die ganze Aufgabe des Arbeiterseelsorgers hier besteht im Augenblick darin, am Sonn- tagmorgen zwei Messen zu feiern für die Ar- beiter, die aus der Nachtschicht kommen und für die, die den Tag »zwölfer« beginnen.
Die Priester haben keine Zeit. Jeder ist über- lastet mit so vielen Ämtern, daß er alles nur nebenamtlich machen kann. Ich meine, so ein Arbeiterseelsorger sollte doch auch ein- mal ein Überkleid anziehen und sich den Be- trieb ansehen, um den Arbeiter an seinem Arbeitsplatz kennenzulernen.
Anstatt immer gleich nach Sünde und Schuld zu fragen, müßte es ihnen darum gehen, dem einzelnen in seiner persönlichen Entfaltung beizustehen.
8.
ZUR TOURISMUSSEELSORGE Welches sind die Hauptprobleme in der Tourismusseelsorge?
E i n P f a r r e r :
Wir haben bis jetzt in der Touristenseelsorge nichts Spezielles unternommen mit Ausnah- me der Hotelbibel, die von einigen Hotels angeschafft wurde. Unser Hauptziel ist es, die praktizierenden Gäste in den Pfarrei- gottesdiensten aufzunehmen und sie anzu- sprechen. Es gibt dann auch vereinzelte, die hier vorbeikommen. Bei den Gottesdiensten legen wir das Schwergewicht auf die Text- auswahl.
Aus rein praktischen Gründen ist es uns völlig unmöglich, eine gezielte Touristenseel- sorge aufzubauen. Wozu sollten wir das ver- suchen, wenn wir nicht einmal die Pfarrei- seelsorge verfrachten können? Mit der zah- lenmäßigen Besetzung, die wir hier zur Zeit vorfinden, sehe ich die gut geleiteten Gottes- dienste als die einzige Möglichkeit an.
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Die moderne Pfarrkirche in Brig (Foto F. Neuwirth)
E i n a n d e r e r P f a r r e r :
Ein ganz dringendes Problem ist das der Saisonarbeiter. Nur zu oft versucht man es von der wirtschaftlichen Seite her zu lösen.
Unsere Aufgabe ist es, hier eine christliche Lösung zu finden.
Bald gibt es keine Gemeinde mehr im Wallis, die gänzlich verschont bleibt vom Tourismus, sei es, daß Leute dorthin kommen, oder daß Bewohner des Ortes in Kurorten Arbeits- stellen annehmen. Wir dürfen nicht verges- sen, daß der Tourismus für das Wallis die zweitgrößte Einnahmequelle ist.
Unsere alten religiösen Traditionen werden vor allem in den Kurorten als Touristen!an- gerei abgetan. Alles abschaffen ist aber keine Lösung. Wir müßten vielmehr versuchen, diese Traditionen mit neuem Geist zu erfül- len, und ich bin fest überzeugt, daß sie dann gerade in den großen Fremdenstationen stark zeugnishaften Charakter haben könnten.
Was erwarten Sie von der Synode 72 für die Tourismusseelsorge?
Von entscheidender Bedeutung wäre die vor- bereitende Seelsorge an Orten, wo der Tou- rismus gerade am Aufblühen ist. Die Leute müßten vorbereitet werden auf das, was da auf sie zukommt, nicht daß immer und über- all wieder die gleichen Fehler gemacht wer- den und wir nichts aus der Erfahrung lernen.
Unsere erste Reaktion auf den Themenkata- log der Synode 72 war Enttäuschung dar- über, daß darin mit keinem Wort vom Tou- rismus die Rede war. Für andere Diözesen mag das vielleicht angehen, nicht aber für die unsere. Es ist darum unbedingt notwen- dig, daß jede Diözese für sich vorrängige Themen bestimmt, die sie in Angriff nehmen will, sonst wird sie in einem Berg von Pro- grammen ersticken.
Der stärkste negative Einfluß auf die Ein-
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heimischen in den Ferienorten kommt nicht so sehr von den Gästen, als vielmehr von den Angestellten, die sich um alles foutieren. Eine gründliche religiöse Schulung der jungen Leute in Gewerbeschule, Haushaltungsschule und in Abschlußklassen usw. ist daher un- erläßlich.
Wir müßten auch vermehrt zusammenarbei- ten mit den Seelsorgern aus all den Orten, von denen Touristen zu uns kommen, damit dort die Leute aufmerksam gemacht werden auf die neue Situation in den Ferien und auf ihre Verantwortung als Gläubige.
Im Zeichen der Ökumene müßten wir Kult- stätten auch nicht-katholischen Christen zur Verfügung stellen; eine Möglichkeit, wie sie bereits an den Flugplätzen in Genf und Zü- rich verwirklicht ist.
Alle anstehenden Probleme der Tourismus- seelsorge lassen sich aber nur durch ver- mehrte Zusammenarbeit der Seelsorger lösen.
Die Einmannseelsorge ist unhaltbar gewor- den. Darum ist für uns die Neuorganisation der Seelsorge eine der dringendsten Fragen.
Es müßten vorerst einmal soziologische Un- tersuchungen gemacht und dann von den Verantwortlichen für die Seelsorge auch ernst genommen werden. Wenn wir wirklich dienen wollen, dann müssen wir auch auf die Bedürfnisse aller Touristen eingehen.
Wir müssen uns den heutigen Gegebenheiten stellen. Bevor wir daher die Seelsorge neu organisieren, müssen wir unbedingt auf die soziologischen Gegebenheiten des Camping- wesens, der Fremdenstationen, besonders auch der Orte mit Thermalbädern eingehen.
Allmählich müßte man auch ein Verständnis für Proportionen bekommen. Immer noch jammert man darüber, daß in Fremdensta- tionen mehr Geistliche seien als in andern Or- ten. Man vergißt da wohl, daß wir im Goms auf 4000 Personen zwölf Priester und im Löt- schental auf vielleicht 800 Personen vier Priester haben.
Der Begriff der Gruppendynamik scheint in der Seelsorge noch wenig bekannt. Einfach Leute von oben her einzusetzen, ohne auf ihre persönlichen Fähigkeiten zu achten und die Entfaltungsmöglichkeiten zu berücksich- tigen, die sie in diesem oder jenem Milieu besitzen, ist wenig fördernd für die Seelsorge.
So kommt es entscheidend darauf an, daß mehr Solidarität und Loyalität herrscht zwi- schen Bischof und Seelsorgern und zwischen den einzelnen Seelsorgern und auch zwischen Geistlichen und den vielen andern, die sich heute für das Wohl des Menschen einsetzen.
(Antworten von Seelsorgern aus drei Frem- denstationen.) Fortsetzung Seite 121
Allgemeine Kalendernotizen
1972
Die zwölf Zeichen des Tierkreises:
I.Widder 2. Stier 3. Waage 4. Skorpion 5. Zwillinge 6. Krebs 7. Schütz 8. Steinbock 9. Löwe 10 Jungfrau 11. Wassermann 12. Fische Beginn der Jahreszeiten:
Frühling: 20. März 1 3 . 2 2 - Sonne: Zeichen Widder - Tag u. Nacht gleich Sommer: 21. Juni 8 . 0 6 - Sonne: Zeichen Krebs - Längster Tag Herbst: 22. Sept. 2 3 . 3 3 - Sonne: Zeichen Waage - Tag u. Nacht gleich Winter: 21. Dez. 1 9 . 1 3 - Sonne: Zeichen Steinbock- Kürzester Tag Zwei Sonnenfinsternisse und zwei Mondfinsternisse:
Am 16. Januar eine ringförmige Sonnenfinsternis, sichtbar nur in der Antarktis.
Am 30. Januar eine totale Mondfinsternis, bei uns nicht sichtbar.
Am 10. Juli eine totale Sonnenfinsternis, sichtbar in Nordamerika.
Am 26. Juli eine teilweise Mondfinsternis, in unseren Gegenden nicht sicht- bar.
Liturgischer Kalender:
B e w e g l i c h e F e s t e : Aschermittwoch 16. Februar —• Ostersonntag 2. April
—• Christi Himmelfahrt 11. Mai — Pfingstsonntag 21. Mai — Erster Advents- sonntag 3. Dezember.
Kirchlich gebotene Feiertage:
Alle Sonntage — Weihnachten — Neujahr — Christi Himmelfahrt — Maria Himmelfahrt •—• Allerheiligen — Unbefleckte Empfängnis.
Das Fasten- und Abstinenzgebot ist gegenwärtig folgendes:
1. Fast- und Abstinenztage sind: Aschermittwoch und Karfreitag.
2. Das Fastengebot verpflichtet vom erfüllten 21. Lebensjahr bis zum Eintritt ins 60. Das Abstinenzgebot verpflichtet vom erfüllten 14. Jahr.
3. Das Abstinenzgebot verlangt, daß man sich des Fleisches und Fleischsaftes enthalte. (Eier, Milchprodukte und Gewürze mit Tierfett sind infolgedessen gestattet.)
4. Das Fastengebot verlangt, daß man auf einen Teil der gewöhnlichen Nahrung verzichtet. Im Prinzip verlangt es, daß man nur eine Hauptmahlzeit pro Tag halte. Dem Gebrauch in unserem Land entsprechend, ist es aber erlaubt, am Morgen und am Abend eine kleine Erfrischung zu sich zu nehmen.
Vom Abstinenzgebot ist dispensiert, wer die Mahlzeit auswärts einnehmen muß und nicht auswählen kann. Vom Fastengebot ist dispensiert, wer eine schwache Gesundheit hat und wer Schwerarbeit verrichten muß.
Spendet dem Schweizerischen Fastenopfer! Dadurch helft ihr den geistig und körperlich Hungernden in der Welt.
Januar — Bauernregeln
Nebeliger Jänner macht den Lenz zum Grän- ner. So hoch im Jänner der Schnee, so hoch im Sommer der Klee. Wenn der Frost im Jänner gar nicht kommen will, kommt er ganz gewiß im Märzen und April. Ist der Jänner hell und weiß, wird der Sommer si- cher heiß.
Januar — Gartenarbeit
Jetzt können Obstbäume und Ziersträucher ausgeputzt und geschnitten werden. Bei Schneewetter streut man um Bäume und Beerensträucher Thomasmehl. Auch Stall- u.
Hausjauche wird vorteilhaft jetzt bei unge- frorenem Boden verteilt. Gemüse und Obst- keller immer wieder kontrollieren.
Zum 24. Januar:
Der heilige Franz von Sales
Patron des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg Er stammte aus savoyardischem Adel, der gegenüber dem König von Frankreich seine Unabhängigkeit bewahren wollte.
Geboren am 21. August 1567 in Sales. Stu- dierte in Paris und Padua, dort 1588 Doktor beider Rechte. 1593 Priester, 1594 Missionär im vom kalvinistischen Genf aus beeinfluß- ten Gebiet. 1599 Koadjutor des Bischofs von Genf, der in Annecy residierte. 1602 Bi- schof von Genf, mit Sitz in Annecy. 1610 Gründung des Frauenordens der Heimsu- chung Mariens.
Arbeitete erfolgreich an der Durchführung der Konzilsbeschlüsse von Trient. Verbreitete die Herz-Jesu-Verehrung, Religiöser Schriftstel- ler: Philothea u. a. m. Er förderte im Gegen- satz zu den Jansenisten die häufige Kom- munion. — Gestorben 1622. Beigesetzt in der Kirche der Salesianerinnen in Annecy.
Heiligsprechung 1665. — Franz von Sales wird dargestellt: Als Bischof schreibend. — Er ist Patron der Schriftsteller, der Salesia- ner und Salesianerinnen.
— Elektrische Installationen
— Apparate und Maschinen für Haushalt und Gewerbe
— Konzession B für Telephon
— Günstige Bedingungen
F R E I B U R G I S C H E
E L E K T R I Z I T Ä T S W E R K E
Für
Porträtphotos Kinderphotos Paßaufnahmen Familienbilder Technische Aufnahmen Prospekte
farbig und schwarz-weiß, in jedem Fall die richtige Adresse:
Photo Benedikt Rast Lausannegasse 39, Freiburg
Das Testament des Studenten
Franz von Sales fiel als Student in eine so schwere Krankheit, daß sein Erzieher ihn fragte, was im Falle des Todes geschehen solle. Franz überließ die Regelung der religiösen und rechtlichen Fragen dem Erzieher; er hatte nur eine Bitte, daß sein Leichnam den Medizin- studenten zur Anatomie gebracht würde: »Ein großer Trost wird mir im Sterben der Gedanke sein, daß ich wenigstens nach meinem Tode zu etwas dienen werde, indem ich den Medizinstudenten für ihre Untersuchungen einen Körper liefere, in dessen Besitz sie nicht durch Streit und Totschlag gelangt sind.« Franz starb aber da- mals nicht, er stand am Anfang einer glänzenden Lauf- bahn, die er verließ, um ganz allein Gott zu dienen.
1 Sa Neujahr, Hochs, d. Gottesmutter 2 So Erscheinung des Herrn
3 Mo Odilo [F], Genoveva 4 Di Marius von Lausanne [F]
5 Mi Teiesphor, Emilie 6 Do Gerinus
7 Fr Raymund, Valentin 8 Sa Severin, Erhard
9 So Taufe Jesu, 1. S. i. Jahreskreis 10 Mo Gregor X. [F], Agathon 11 Di Hyginus
12 Mi Ernst 13 Do Hilarius
14 Fr 2. Gedächt. Allerseelen [Fu.W]
15 Sa Mariensamstag, Maurus 16 So 2. S. !. Jahreskreis, Marzell 17 Mo Antonius
18 Di Weltgebetsoktav, Beginn 19 Mi Marius und Martha 20 Do Fabian und Sebastian 21 Fr Agnes, Meinrad
22 Sa Mariensamstag, Vinzenz 23 So 3. S. i. Jahreskreis, Raymund 24 Mo Franz von Sales
25 Di Pauli Bekehrung 26 Mi Timotheus und Titus 27 Do Angela Merici 28 Fr Thomas von Aquin 29 Sa Mariensamstag
30 So 4. S. i. Jahreskreis, Martina 31 Mo Johannes Bosco
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N O T I Z E N W e l t f r i e d e n s t a g
H e r z - J e s u - F r . C 14.31 H e r z - M a r i ä - S a m s t a g
o b s i g e n d
© 11.52
W e l t g e b e t s o k t a v
Z 10.29
S c h l u ß d . W e l t g e b e t s o k t a v n i d s i g e n d
@ 11.58
Februar — Bauernregeln
Scheint an Lichtmeß die Sonne heiß, kommt noch nach viel Schnee und Eis. Wenn die Katz im Horner an der Sonne liegt, sicher sie im März sich an den Ofen schmiegt, Stuhlfeier Petri kalt, wird vierzig Tage alt.
Wenn's der Horner gnädig macht, bringt der Lenz den Frost bei Nacht.
Februar — Gartenarbeit
Der Samenvorrat wird kontrolliert. Fehlendes notiert. Ins warme Frühbeet werden Ende Monat gesät: Sellerie, Lauch, Tomaten, frü- her Kopfsalat, Oberkohlraben und Blumen- kohl; evtl. Radiesli und Kresse. — B l u - m e n : Löwenmaul, Ageratum, Calliopsis, Levkoyen, einjähriger Phlox, Nelken.
»Niemand kann zwei Herren dienen»
Man weiß recht gut, daß man Gott lieben und ihm allein dienen muß, wenn man selig werden will. Aber man möchte an diesem Dienst und an dieser Liebe alles streichen, was eine Last bedeutet.
Man möchte ihn lieben unter der Bedingung, daß man neben ihm und vielleicht noch mehr als ihn alles lieben darf, was er nicht liebt.
Man möchte ihn lieben, aber unter der Be- dingung, daß man in keiner Weise die blinde Liebe zu sich selbst beschneiden muß. Statt daß wir für Gott da sind, für den wir ge- schaffen sind, wollen wir vielleicht, daß er für uns da ist; wir suchen nur dann Hilfe und Trost bei ihm, wenn die Geschöpfe uns im Stich lassen.
Man möchte ihm dienen und ihn lieben un- ter der Bedingung, daß es uns gestattet werde, uns seiner Liebe zu schämen, sie wie eine Schwachheit zu verbergen, über ihn zu erröten wie über einen Freund, der es nicht verdient, geliebt zu werden; nur gewisse äußere Pflichten der Religion zu erfüllen, um Ärgernis zu vermeiden, im übrigen aber nach dem Willen der Welt zu leben und Gott nichts zu geben als nur, was die Welt er-
laubt. (Fénelon)
R e i t e n b r i n g t v i e l F r e u d e !
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Wann ist man Patriot?
Als der dänische Dichter A n d e r s e n von einer Reise nach Griechenland wieder in Dänemark eintraf, fragte ihn eine ältere Dame aus Kopenhagen: »Haben Sie nun, Herr Andersen, auf Ihren häufigen Reisen im Ausland etwas gesehen, das schön ist wie unser Dänemark?« — Der Dichter antwortete: »Ja, wahrhaftig, das habe ich, ich habe sehr viel Schöneres gesehen als Dänemark!« —
»Pfui!« rief die Dame voll Entrüstung, »Sie sind kein Patriot!«
10
1 Di Severus
2 Mi Darstellung Jesu 3 Do Blasius, Oskar 4 Fr Gilbert
5 Sa Agatha, 26 Japan. Märtyrer 6 So 5. S. i. Jahreskreis, Dorothea 7 Mo Richard
8 Di Hieronymus Ämiliani 9 Mi Apollonia
10 Do Scholastika
11 Fr U. L Frau von Lourdes 12 Sa Mariensamstag 13 So 6. S. i. Jahreskreis
14 Mo Cyrill und Method, Valentin 15 Di Agape
16 Mi Aschermittwoch, Juliana 17 Do 7 Gründer des Servitenordens 18 Fr Bernadette
19 Sa Bonifaz von Lausanne 20 So 1. Fastensonntag 21 Mo Petrus Damian, German 22 Di Petri Stuhlfeier
23 Mi Polycarp 24 Do Matthias 25 Fr Walburga 26 Sa Mechtild
27 So 2. Fastensonntag 28 Mo Oswald
29 Di Romanus [F]
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Wind Regen
trüb
lind
sehr windig
Schnee
Regen
trüb
schön
schön
N O T I Z E N
H e r z - J e s u - F r . H e r z - M a r i ä - S a m s t a g
C 12.11
obsigend
© 1.29
Beginn der Fastenzeit
Z 18.20
nidsigend Bittag Bittag
Bittag
® 4.12
März — Bauernregeln
Fürchte nicht den Schnee im März, drunter schlägt ein warmes Herz. Märzenstaub bringt Gras und Laub. Taut's im März nach Som- merart, bekommt der Lenz 'nen weißen Bart.
Man soll mit Eisenstecken Märzengrün zu Boden strecken. Mit Märzenschnee die Wä- sche bleichen, macht alle Flecken weichen.
März — Gartenarbeit
Im Laufe des Monats die nötigsten Beete zur Frühlingsaussaat richten und mit Voll- dünger düngen. Gegen Ende Monat werden gesät: Petersilie, Frühkarotten, Schnitt-oder Pflücksalat, Spinat und Schwarzwurzel. Fer- ner pflanzt man Schalotten, Setzzwiebeln, Kefen, Puffbohnen. Im Frühbeet pikieren.
Christus ist mein Leben
»Ich halte alles für Verlust um der über alles erhabenen Erkenntnis Christi Jesu meines Herrn willen« (Phil. 3, 8). Verlust ist ein Le- ben, das dieses Erkennen hindert oder gar erstickt. Verlust ist ebenfalls ein Leben, das ohne dieses Erkennen dahindämmert. Ge- winn ist ein Leben, das von diesem Erken- nen durchstrahlt ist, selbst wenn dafür vieles geopfert werden muß, was sonst als Gewinn betrachtet wird.
Wachsendes und reiches Leben ist also nur möglich durch das wachsende und immer reichere Erkennen der vollen Macht von Christi Auferstehung, weshalb es sich mehr als bei allem andern lohnt, um dieses Er- kennen zu ringen.
Gewiß hat das Erkennen der Auferstehung eine unersetzliche Bedeutung für die Siche- rung unseres Glaubens; denn Christi Aufer- stehung ist das göttliche Siegel auf seiner Sendung. Jetzt aber kommt es auf etwas an- deres an, nämlich auf das, was in Christus, im Menschen und in der Welt durch Christi Auferstehung geschehen ist, welche Um- wandlung, welches Neuwerden sich vollzo- gen hat, vollzieht und vollziehen wird.
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Von Angeln und Engeln
Gregor der Große wurde 540 in einer hochadeligen rö- mischen Familie geboren. Früh wurde er Polizeipräfekt von Rom. Um sich in die Stille zurückzuziehen, wurde er Mönch. Aber 590 wurde er Papst.
Auf dem Markt fielen Papst Gregor große, blonde, blau- äugige Sklaven auf, er erkundigte sich nach deren Her- kunft: »Es sind Angeln.« Drauf sagte der Papst: »Sie sollen Engel werden«, und sandte Missionäre nach dem Land der Angeln, dem heutigen England.
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1 Mi Albin
2 Do Agnes, Heinrich S.
3 Fr Kunigunde 4 Sa Kasimir, Luzius 5 So 3. Fastensonntag
6 Mo Colette [F]
7 Di Perpetua und Felizitas 8 Mi Johannes von Gott 9 Do Franziska, Katharina 10 Fr Vierzig Märtyrer von Sebaste 11 Sa Theresia
12 So 4. Fastensonntag 13 Mo Rosina
14 Di Mathilde
15 Mi Klemens Hofbauer 16 Do Heribert
17 Fr Patrick
18 Sa Josef (vorverlegt) 19 So 5. Fastensonntag
20 Mo Irmgard 21 Di Philemon
22 Mi Katharina von Genua 23 Do Turlbius, Eberhard 24 Fr Simeon, Berta
25 Sa Verkündigung des Herrn 26 So Palmsonntag
27 Mo Montag i. d. Hl. Woche 28 Di Dienstag i. d. Hl. Woche 29 Mi Mittwoch i. d. Hl. Woche 30 Do Hoher Donnerstag 31 Fr Karfreitag
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Herz-Mariä-Samstag
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® 21.05 -
April — Bauernregeln
Ein trockener April ist nicht des Bauern Will', aber Aprilregen kommt ihm sehr ge- legen. Ist der April auch noch so gut, er schneit dem Bauer auf den Hut. Die Men- schen und die Aprillen, sie haben ihren Willen.
April — Gartenarbeit
Frühsetzlinge auspflanzen und Spätgemüse säen. Kartoffeln stecken. In Töpfe Gurken und Zucchettisamen stecken. Bei Salat, Kohlrabi und Rübli bis anfangs Juli Folge- saaten machen. Wegen Nachtfrostgefahr am Morgen gießen. — B l u m e n : Gladiolen, Dahlien und andere Knollen setzen.
Der heilige Kanisius
Zweiter Patron der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg.
Volle 450 Jahre sind seit seiner Geburt im Jahre 1521 verflossen, sein Andenken ist aber noch heute im ganzen deutschen Sprachgebiet lebendig.
Von seiner niederländischen Heimat war er nach Deutschland zum Studium gegangen.
Dort in den Jesuitenorden eingetreten und nach kurzem Aufenthalt in Italien als Apo- stel der Deutschen eingesetzt worden. In- golstadt, Wien, Prag, Trient, Innsbruck, Frei- burg in der Schweiz waren die gesegneten Stätten seines Wirkens.
Von seinen dreißig Werken ist der Kate- chismus das bedeutendste. Er starb am 21.
Dezember 1597 in Freiburg. Heiligsprechung 1925.
Darstellung: Mit Katechismus, mit Kreuz.
Der Priesterberuf
ist bei aller Vielfältigkeit in erster Linie der- jenige des Glaubensboten. Damit ist aber auch gesagt, daß er überall dort, wo mensch- liches und rein natürliches Vermögen an die Grenze kommt, im Auftrag Gottes weiter wir- ken kann. Als Werkzeug Gottes kann der Prie- ster tatsächlich Sünden nachlassen, die See- len neu gestalten durch die Sakramente, dem Tod das Schreckhafte nehmen durch die Gnadenhilfe der Krankenölung. pkl
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Kanisius nützte das Ansehen, das er bei Papst und Kai- ser genoß, nie aus, um unter seinen Mitbrüdern Privi- legien zu beanspruchen.
Auf einer Reise nach Rom machte er in Loreto halt. Als er im dortigen Jesuitenkolleg an der Pforte läutete, fragte ihn der Laienbruder nach der Reiseerlaubnis seines Pro- vinzials. Als Kanisius erklärte, er habe keine schriftliche Erlaubnis, wies ihm der Bruder die Tür.
Kanisius wartete bescheiden auf einem Bänklein, bis Patres kamen und dem Bruder erklärten, Pater Kanisius brauche keine Erlaubnis des deutschen Provinzials, weil er selber der Provinzial sei.
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1 Sa Karsamstag 2 So Ostersonntag
3 Mo Ostermontag, Richard 4 Di Osterdienstag, Isidor 5 Mi Ostermittwoch, Vinzenz F.
6 Do Osterdonnerstag, Notker 7 Fr Osterfreitag, J. B. de la Salle 8 Sa Ostersamstag, Walter 9 So 2. Ostersonntag, Weißer S.
10 Mo Ezechiel 11 Di Rainer 12 Mi Julius
13 Do Martin !., Hermenegild 14 Fr Valerian, Tiburz 15 Sa Viktorin
16 So 3. Ostersonntag, Ben. Labre 17 Mo Anizet
18 Di Apollonius 19 Mi Werner 20 Do Sulpiz 21 Fr Anselm
22 Sa Konrad von Parzham 23 So 4. Ostersonntag, Georg 24 Mo Fidelis, Wilfried 25 Di Markus
26 Mi Kletus, Marzelinn 27 Do Kanisius, Zita
28 Fr Peter Chanel, Grignion 29 Sa Katharina von Siena 30 So 5. Ostersonntag, Pius V.
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C 0.44 Herz-Jesu-Freitag Herz-Mariä-Samstag
© 21.31
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1 13.45
Tag für geistliche Berufe
® 13.44
Mai — Bauernregeln
Das Maienlaub macht grün die Au. Maien- fröste: böse Gäste. Abendtau und kühl im Mai, bringet Wein und vieles Heu. Wenn die Wachteln fleißig schlagen, plaudern sie von Regentagen. Der Pfingstenregen kommt wie gelegen.
Mai — Gartenarbeit
Randen, Rettich, Rosenkohl und Federkohl, auch Brüsselersalat ins Freiland säen. Ab Mitte Mai Höckerli und Stangenbohnen ein- legen. Jetzt beginnt das immer wieder nö- tige Gießen, Hacken, Jäten und die Be- kämpfung der Schädlinge.
Mutter und Kind
Nun bitten wir die Mutter und auch der Mutter Kind, die Reine und den Guten, daß sie uns Hüter sind, denn ohne sie kann niemand weder hier noch dort gedeihn, und widerspricht dem jemand, der muß ein Tor wohl sein.
Walther von der Vogelweide
Der heilige Sigismund
Die Zeit der Völkerwanderung war schon an sich sehr belebt, aber das Leben Sigismunds geht über das Maß dieser Zeit hinaus. In der arianischen Königsfamilie von Burgund Ende des fünften Jahrhunderts geboren, be- kehrte er sich zum katholischen Glauben, folgte 516 seinem Vater Gundobald auf dem Thron, tötete seinen Sohn Sigrich, büßte dafür in dem Kloster Sankt Mauritius. 523 von den Franken geschlagen und von deren König Chlodomir bei Orléans mit Gattin und Söhnen ertränkt.
Besondere Verehrung im Wallis, in Böhmen, Bayern, Polen.
Darstellung als König mit den Herrscherab- zeichen, neben einem Brunnen (weil er er- tränkt wurde).
F Ü R G U T E F O T O S
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Von Eisenhower und dem Teufel
Als der General sich um die Präsidentschaft der USA bewarb, fragte er einen Senator: »Werden Sie für mich stimmen?« und erhielt die Antwort: »Lieber gebe ich meine Stimme für den Teufel!«
Eisenhower gab dem groben Klotz keinen groben Keil zu spüren, sondern sagte höflich: »Herr Senator, ich entschuldige mich, ich habe mich wahrscheinlich schlecht ausgedrückt, ich wollte Sie fragen: Werden Sie für mich stimmen, falls Ihr Freund nicht kandidieren sollte?«
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1 Mo Josef d. Arbeiter, Sigismund [W]
2 Di Athanasius, Wiborada 3 Mi Philipp und Jakobus 4 Do Florian
5 Fr Hilarius 6 Sa Dominik Savio 7 So 6. Ostersonntag
8 Mo Maria, Mittlerin der Gnaden 9 Di Beatus
10 Mi Antonin
11 Do Christi Himmelfahrt 12 Fr Pankraz
13 Sa Servaz
14 So 7. Ostersonntag 15 Mo Sophie
16 Di Johannes Nepomuk 17 Mi Pascal
18 Do Johann !., Erich 19 Fr Cöiestin
20 Sa Bernardin von Siena 21 So Pfingstsonntag 22 Mo Pfingstmontag, Rita 23 Di Desiderius
24 Mi Esther
25 Do Gregor VII., Urban, Beda 26 Fr Philipp Neri
27 Sa Augustinus v. C.
28 So Dreifaltigkeitssonntag 29 Mo Erwin, Magdalena 30 Di Felix
31 Mi Petronilla
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NOTIZEN obsigend
C 13.26 Herz-Mariä-Samstag
Bittag Bittag Bittag
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Muttertag nidsigend
Z 2.16
Bittag Bittag Bittag
© 5.28 obsigend
Juni — Bauernregeln
Menschen und Juniwind ändern sich gar geschwind. Wenn naß und kalt der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr. Wenn im Juni Nordwind weht, das Korn zur Ernte trefflich steht. Peter und Pauli klar, ein gu- tes Jahr. Regnet's am St. Peterstage, dro- hen dreißig Regentage.
Juni — Gartenarbeit
Abgeerntete Beete neu bepflanzen. Toma- ten, Kefen, Erbsli aufbinden bei trockenem Wetter. Kartoffeln hacken und häufeln. Erd- beerbeete vor Vogelfraß schützen, Holz- wolle unterlegen. — B l u m e n : Tulpen und Hyazinthen herausnehmen, die Zwei- jährigen säen.
Mutter Kirche
Wie es brüderliche Liebe fordert, ermahne ich euch, nicht euch allein, sondern alle, die mich hören, ermahne ich euch als Brüder und Söhne: als Brüder, weil uns die gleiche Mutter, die Kirche, geboren. Bedenket, was euch diese Mutter verschaffte, da sie das Geschöpf mit dem Schöpfer geeint, die Knechte zu Kindern Gottes, die Sklaven des Teufels zu Brüdern Christi gemacht.
Solchen Wohltaten erweist euch dankbar, wenn ihr den würdigen Dienst eurer An- wesenheit leistet.
Es kann auch niemand Gott zum Vater ha- ben, der die Kirche als Mutter verschmäht.
Diese heilige und geistliche Mutter also be- reitet euch täglich geistliche Speise, um da- mit nicht eure Leiber, vielmehr eure Seelen zu erquicken.
Sie reicht euch himmlisches Brot, den Kelch des Heiles schenkt sie euch ein: sie will nicht, daß irgendeins ihrer Kinder Hunger leide.
So seht auch ihr zu, Geliebteste, daß ihr eine solche Mutter nicht im Stiche laßt; daß ihr gesättigt werdet vom Überfluß ihres Hauses; daß sie euch tränke mit dem Strom ihrer Seligkeit und Gott dem Vater würdige Söhne bereite, die sie, als fromm nährende Mutter, heil und frei ins ewige Leben geleite.
Hl. Augustinus: Das Antlitz der Kirche
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Die Liebesheirat
Der Fürst Rainer von Monaco verliebte sich unsterblich in die Tochter eines demokratischen Amerikaners, in die Filmdiva Grace Kelly.
Als der Fürst ihr wieder einmal seine grenzenlose Liebe beteuerte, fragte ihn Grace: »Liebst du mich vielleicht noch mehr als Adam seine Eva?« — Worauf der Fürst ohne das geringste Zaudern antwortete: »Aber natürlich liebe ich dich mehr als Adam seine Eva!« — »Wie willst du mir das beweisen?« — »Ganz einfach: Adam hatte nicht wie ich die Möglichkeit, eine andere Frau zu lie- ben!«
1 Do Fronleichnam, Justinus 2 Fr Marzellin, Petrus 3 Sa Afrikanische Märtyrer 4 So 9. S. i. Jahreskreis, Klothilde 5 Mo Bonifaz
6 Di Norbert
7 Mi Gottlieb, Juliana 8 Do Medardus 9 Fr Herz-Jesu-Fest 10 Sa Herz-Mariä-Fest
11 So 10. S. i. Jahreskreis, Barnabas 12 Mo Johann S.
13 Di Antonius v. Padua 14 Mi Elisäus
15 Do Bernhard [W]
16 Fr Benno, Luitgard 17 Sa Mariensamstag, Gregor 18 So 11. S. i. Jahreskreis 19 Mo Romuald, Juliana 20 Di Silverius
21 Mi Alois, Alban, Leutfried 22 Do Paulinus, Morus, Joh. Fisher 23 Fr Edeltraud
24 Sa Geburt Johannes d. Täufers 25 So 12. S. i. Jahreskreis
26 Mo Johann und Paul 27 Di Cyrillv. A., Burkhard 28 Mi Irenäus
29 Do Petrus und Paulus 30 Fr Rom. Erzmärtyrer
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NOTIZEN Herz-Jesu-Fr.
Herz-Mariä-Samstag C 22.22
® 12.30 nidsigend
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© 19.46 obsigend
Juli — Bauernregeln
Abends rot, morgens grau, gibt das schön- ste Tagesblau. Juli-Sonne scheint für zwei.
Was Juli und August nicht kochen, kann kein Nachsommer braten. Ist Jakob! warm und hell, für den Winter Holz bestell! Ist St. Anna erst vorbei, kommt der Morgen kühl herbei.
Juli — Gartenarbeit
Aussaat von Herbstgemüse: Spinat, Endi- vien, Rettich, Silberzwiebeln und Fenchel.
Letzter Pflanztermin für Höckerli, außer Ok- tobern. Beerenernte. So bald als möglich Bohnen pflücken, das regt den Fruchtansatz an. — B l u m e n : Die Frühlingsblüher jetzt aussäen. Verblühte Blumen entfernen.
Das Mit-sein Christi
Das Mit-sein erscheint als die beherrschen- de Form von Christi Erdenleben. Er beginnt sein Dasein im Schoß der Mutter. Er ver- bringt seine Jugend im Schoß einer Familie, die er auf ein paar Tage stehen läßt, um
»im Kreis der Lehrer« zu weilen, hörend und fragend. Sein öffentliches Leben beginnt er durch Bildung einer Jüngergemeinschaft; er wird vor drei Jüngern verklärt im Mitsein mit Moses und Elias, vor den selben dreien am ö l b e r g verstört; er geht mit zwei Ver- brechern ans Kreuz, die links und rechts von ihm hängen; sogar auferstehend ist er nicht allein, sondern, da die Gräber sich am Karfreitag öffnen, »erstehen« am Ostersonn- tag »viele Leiber von Heiligen, die entschla- fen waren, traten nach seiner Auferstehung aus den Gräbern heraus, gingen in die Hei- lige Stadt und zeigten sich vielen« (Mt 27, 51—53).
Und wenn er als Erstandener mit den Em- mausjüngern im Gespräch über Land geht, so bekundet er seine Gewohnheit des Mit- seins bis zuletzt.
Hans Urs von Balthasar: Wer ist ein Christ?
Das Schweigen
Wir bedürfen der Stunden, in denen wir schweigend lauschen und das göttliche Wort in uns wirken lassen, bis es dahin drängt, im Opfer des Lobes und im Opfer der Tat fruchtbar zu werden. Edith Stein
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Von Autofahrern und Fußgängern
Jo Siffert, der berühmte Freiburger Rennfahrer, verwan- delte sich gelegentlich in einen gewöhnlichen Fußgänger und empfand dann für die Autofahrer merkwürdige Ge- fühle. Einmal vertraute er einem Freund beim Spazier- gang an: »Der Mensch ist doch voller Widerspruch.
Wenn er am Steuer sitzt, flucht er über die Fußgänger;
wenn er zu Fuß geht, verwünscht er die Autofahrer.«
Siffert war wahrhaftig in einer verflixten Lage.
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1 Sa Theobald von Thann
2 So Heimsuchung M., 13. S. i. Jahrkr.
3 Mo Thomas Apostel 4 Di Elisabeth v. P.
5 Mi Anton-Maria Z.
6 Do Maria Goretti 7 Fr Willibald 8 Sa Mariensamstag
9 So 14. S. i. Jahreskreis, Veronika 10 Mo Amalia, Engelbert
11 Di Benedikt
12 Mi Ulrich, Wandregesil [F]
13 Do Heinrich, Kunigunde 14 Fr Kamill
15 Sa Bonaventura
16 So 15. S. i. Jahreskreis, U.L. Fr. v.K.
17 Mo Irmgard 18 Di Friedrich 19 Mi Aurea 20 Do Margareta
21 Fr Laurentius, Praxedis 22 Sa Maria Magdalena
23 So 16. S. i. Jahreskreis, Apollinaris 24 Mo Luise [F], Christina
25 Di Jakobus
26 Mi Joachim und Anna 27 Do Berthold
28 Fr Viktor, Innozenz 29 Sa Mariensamstag, Martha 30 So 17. S. i. Jahreskr., Chrysologus 31 Mo Ignatius von Loyola
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August — Bauernregeln
Ist's in der ersten Woche heiß, bleibt der Winter lange weiß. Wer im Heuet nicht ga- belt, in der Ernte nicht zappelt, im Herbst nicht früh aufsteht, kann seh'n, wie's im Win- ter ihm geht. Wie das Wetter an Kassian, so hält es mehrere Wochen an. Gewitter um Bartholomä bringen Hagel gern und Schnee.
August — Gartenarbeit
Herbstrüben, Nüßlisalat und Wintergemüse säen. Sobald die Zwiebeln erntereif sind, werden sie geerntet, in trockenem Zustand zu Zöpfen gebunden oder auf Hürden aus- gelegt. Erdbeerbeete frisch anlegen, jedes Jahr die Jungpflanzen ersetzen, nur drei Jahre alt werden lassen.
Zum 16. August: Patron des Wallis Der heilige Theodul
Erster bekannter Bischof von Martinach.
Teilnehmer an der Synode von 481 in Aqui- leja. Soll die Gebeine der Thebäischen Le- gion in einer dem heiligen Mauritius geweih- ten Basilika beigesetzt haben. Der Bischofs- sitz wurde Ende des 6. Jahrhunderts von Martinach nach Sitten verlegt. — Die Ver- ehrung des heiligen Theodul (volkstümlich:
Joder) verbreitete sich um die Wende des Jahrtausends vom Wallis nach Italien, in die deutsche Schweiz, nach Vorarlberg und Süd- deutschland. Die Walser dürften großen Ein- fluß auf diese Verbreitung seiner Verehrung gehabt haben.
Theodul wird dargestellt: Als Bischof mit dem Teufel, der eine große Glocke trägt.
Als Lehensherr über das Wallis mit dem Schwert, das ihm nach der Legende Kaiser Karl der Große überreicht hatte.
Als Wunderwirker mit einer Weintraube.
Theodul wird verehrt: Als Patron der Glok- ken, der Weinbauern, des Viehs, des Wet- ters, des Kantons Wallis und der Diözese Sitten. — Theodulpaß: Das Matterhorn ist weltbekannt. Der vergletscherte Alpenpaß an der Grenze von Schweiz und Italien, zwi- schen Klein-Matterhorn und Theodulhorn heißt Matterjoch oder auch Theodulpaß.
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Von Mutter und Sohn
Die heilige Monika betete, als ihr Sohn Augustinus der Sekte der Manichäer verfallen war, unablässig für seine Bekehrung. Ein Bischof tröstete sie: »Ein Sohn so vieler Tränen kann nicht verlorengehen.« Einmal träumte ihr, sie knie auf einem Richtscheit und Augustinus auf einem andern. Dann hörte sie eine Stimme: »Wo du kniest, wird auch er knien!« Voll Freude erzählte Monika die- sen Traum dem Sohne. Er aber lachte die Mutter aus und erklärte ihr, im Gegenteil, sie würde sich zu s e i - n e m Glauben bekehren. Aber Monika beharrte auf ih- rem Standpunkt: »Nein, die Stimme sagte mir: ,Wo du bist, wird auch er sein.'« Und so kam es. Augustinus kehrte zur römischen Kirche zurück und wurde der große Heilige.
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1 Di Alfons 2 Mi Eusebius 3 Do Lydia
4 Fr Johannes Maria Vianney 5 Sa Maria Schnee
6 So Christi Verklärung, 18. S. !. Jkr.
7 Mo Sixtus, Kajetan 8 Di Dominikus 9 Mi Roman 10 Do Laurentius 11 Fr Klara
12 Sa Mariensamstag
13 So 19. S. i. Jahreskr., J. Berchmans 14 Mo Eberhard
15 Di Maria Himmelfahrt 16 Mi Theodul [W], Stefan 17 Do Hyazinth
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19 Sa Mariensamstag, Joh. Eudes 20 So 20. S. i. Jahreskreis, Bernhard 21 Mo Pius X.
22 Di Maria Königin 23 Mi Rosa von Lima 24 Do Bartholomäus 25 Fr Ludwig, Josef C.
26 Sa Kathedralweihe [F]
27 So 21. S. i. Jahreskreis, Monika 28 Mo Augustinus
29 Di Enthauptung Johannes' d. T.
30 Mi Amadeus [F], Garinus [W]
31 Do Isabella
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Ge- witter schön
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Ge- witter starker Regen
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C 13.48