C OMPOSITIO M ATHEMATICA
H ERBERT F LEISCHNER
Die Struktur der automorphismen spezieller, endlicher, ebener, dreifach-knotenzusammenhängender graphen
Compositio Mathematica, tome 23, n
o4 (1971), p. 435-444
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435
DIE STRUKTUR DER AUTOMORPHISMEN
SPEZIELLER, ENDLICHER, EBENER, DREIFACH-KNOTENZUSAMMENHÄNGENDER
GRAPHEN
von
Herbert Fleischner
COMPOSITIO MATHEMATICA, Vol. 23, Fasc. 4, 1971, pag. 435-444 Wolters-Noordhoff Publishing
Printed in the Netherlands
Die in
[3]
und[4]
unter Hinweis auf Arbeiten von H.Whitney
an-gefü.hrte Tatsache,
daBspezielle, endliche, ebene,
dreifach-knoten-zusammenhängende Graphen
auf derKugel (und
beiVorgabe
eines be-liebigen
Landes als ’âul3eres Land’ somit auch in derEbene;
siehe[2])
in
eindeutiger
Weise darstellbarsind,
führte in[1]
zur Definition des0+-
bzw.0 --Isomorphismus (was
unter’eindeutig’
zu verstehenist,
erkennt man aus dem Beweis von Satz 7 in
[1 ]).
Diese Definition lautet:Sind
(Xi, Ri)(i
=1, 2) Realisierungen
der(abstrakten)
ebenenGraph-
en Xi
auf derKugel (in
derEbene),
undgibt
es einenIsomorphismus
Ivon
Xl
aufX2 ,
wofür p
EV(X1), q
EV(X2)
mitI(p)
= q die zu p in-zidenten Kanten in die zu q inzidenten Kanten derart
übergehen,
sodaBdie
zyklische Anordnung
der Kanten und derDurchlaufungssinn
er-halten bleiben
(und
zwargleichzeitig
für alle p EV(X1)),
so nennen wirI einen
0+-Isomorphismus.
Wird derDurchlaufungssinn umgekehrt,
sosprechen
wir von einem0--Isomorphismus.
Es wurde dadurch die
geometrische Vorstellung
derRealisierung
durch eine
Ordnungsstruktur
ersetzt und in[1 ] gezeigt,
daB zweispezielle, endliche, ebene, dreifach-knotenzusammenhängende isomorphe Graphen notwendigerweise 0+-
oder0--isomorph
sind. Auf dieAutomorphismen-
gruppe
G(X)
desGraphen X angewandt
erhalten wir alsoSATZ 1 : Ist X ein
spezieller, endlicher, ebener, drei, f ’ach-knotenzusammen- hiingender Graph,
so istjeder Automorphismus
oc EG(X)
ein0+-Auto- morphismus
oder ein0--Automorphismus.
SATZ 2: Sei X ein
Graph
mit denVoraussetzungen
von Satz 1. Ist dieMenge
aller0--Automorphismen G-(X) 1= Ø,
so besitztG(X)
einen Nor-malteiler voni Index
2,
nâmlich dieMenge
aller0+-Automorphismen G+ (X).
BEWEIS: Es
gilt G+(X) ~ 0,
da die identischeAbbildung
i inG+ (X)
liegt.
Sind a,fi
EG+ (X),
sogilt
auchrxf3
EG+ (X).
DaG(X),
also auchG+ (X)
endlichist,
so ist dies hinreichenddafür,
daBG+ (X)
Unter-gruppe von
G(X)
ist. Da für a EG+ (X), 03B2,
03B3 E G-(X) folgt 03B103B2
E G-(X), 03B203B3
EG+(X),
sogilt
cardG+(X)
= cardG-(X).
Trivialerweise sind dieGleichungen G(X)
=G+(X) ~ G-(X)
undG+(X)
nG-(X) = 0
er-full.
Somit istG+ (X)
tatsâchlich Normalteiler vom Index 2.q.e.d.
Bekanntlich kann ein
Automorphismus
a als das Produkt einer Per- mutation der Elemente vonV(X)
mit einer Permutation der Elemente vonE(X) geschrieben
werden. Schreiben wir diese Permutationen als Produkt elementfremderZyklen,
soergeben
diefolgenden
Sâtze eineBeschreibung
der Struktur der
Automorphismen
der betrachtetenGraphen.
SATZ 3: Ist X ein
spezieller, endlicher, ebener, dreifach-knotenzusam- menhangender Graph,
sogibt
es zujedem
nichttrivialen a EG+ (X)
hoch-tens zwei
Fixknoten,
und alleanderen
Knoten von Xliegen
inZyklen glei-
cher
Lange.
BEWEIS: Es sei oc ein nichttriviales Element aus
G+ (X).
Sind nicht alleKnotenzyklen gleich lang,
sogibt
es wegen desZusammenhangs
von Xzwei benachbarte
Knoten,
die inZyklen
verschiedenerLange liegen.
Essei also
[a0,b0] ~ E(X),
ao,bo liegen
in denZyklen (a0,···an-1), (b0, ···, bm-1),
wobei n > m ist. Es ist leicht zusehen,
daB[ai, bj ] ~ E(X),
falls
gilt,
wobei d dergrô0te gemeinsame
Teiler von n und m ist(unter ak
ver-stehen wir
oCk ao).
Wir betrachtenfolgende
Fâlle :1)
Istm/d > 2,
so ist auchn/d > 2,
und die Knoten ao, ad, a2d,bo, bd, b2d
spannen in X einenK3,3 auf,
imWiderspruch
zur Voraus-setzung, X
sei eben.2)
Istm/d
=2,
so betrachten wir die Knoten akd für0 ~
knld
undbo, bd .
Es sindbo
undbd
mit allen akdverbunden,
undn/d ~
3. Da dergrößte gemeinsame
Teiler vonmld
undnid
eins ist, istnid ungerade.
Wendet man also an =
(ad)n/d
aufbo
an, so erhâltman bd
undanbd
=bo.
Wir suchen nun ein Viereck K mit den
Eckpunkten bo,
akd, ala ,ba ,
daskein anderes aid im Inneren enthâlt. Durch 03B1n wird K auf sich
abgebildet,
denn oc’ vertauscht
ba
mitbd
und hâlt alle ai fest. Da K im Inneren kein aidenthâlt,
aber mindestens eines auBerhalbliegt (wegen n/d ~ 3),
bildet an das Innere von auf sich ab. Dann ist aber an im
Widerspruch
zur
Voraussetzung
nicht inG+(X).
3)
Bleibt also der Fallm/d
= 1 zu betrachten. In diesem Fall ist m ein Teiler von n, und die Knoten aim sind zubo
benachbart. Umlaufen wirbo
impositiven Drehsinn,
sofolge
akmauf ao.
Danngilt (k, nJm)
= 1.437
Ist c
irgendein Knoten,
der mitbo
verbundenist,
so sind dieocimc für 0 ~
in/’m paarweise
verschieden. Esliege
ohneBeschrânkung
derAllgemeinheit (o.B.d.A.) [b0, c]
zwischen[bo, a0]
und[bo, akm].
Istrximc
= c, so ist c mitbo
auch durch eine Kanteverbunden,
die zwischen[bo, aim]
und[bo, a(i+k)m] liegt (im positiven Drehsinn).
Da X keineMehrfachkanten
enthâlt,
ist dies nurmôglich,
falls i == 0 mod(n/m)
ist.Der
Automorphismus
oc" bildetbo
undao in
sich ab. Aus[bo, a0] ~ E(X)
und an E
G+ (X)
schlieBt manleicht,
daB an die Einheit i vonG(X)
ist.Somit ist otnc = c, und c
liegt
wie ao in einemZyklus
vonoc’,
der dieLange n/m
hat.Wir
zeigen
nun, daB es auBerbo
hôchstens noch einen Knoten vonX
gibt,
der von oc’ in sichabgebildet
wird. Zunâchst setzen wir voraus, daB alle Knoten von X mit der Distanzt ~ 1
vonbo in
einemZyklus
von am der
Lange nlm liegen.
Es sei x ein Knoten mit der Distanz t + 1von
bo, y
der Nachbar von x auf einem kiirzestenWeg
W von x zub0,
undL sei das Stück dieses
Weges
von y zubo.
Es ist leicht zusehen,
daB03B1kmL
n L =bo,
also auchoci’nL
n L =bo
für i~
0 modn/m.
Es sei 1 diekleinste natürliche Zahl mit
alkmx
= x. Für 1 = 1gilt
offensichtlich sogar ocmx = x, da(k, n/m)
= 1 ist. Für 1 1n/m
bilden W undalkm W
einen
Kreis,
derrxkmy
im Innerenenthâlt,
nicht aberrx(Z + 1 )kmy.
Nunliegen
aber diese Knoten auf dem durch
03B1kmW
und03B1(l+1)kmW gebildeten Kreis,
der aber andererseits mit W und
otlk,
W nur den Knotenbo gemeinsam hat,
im
Widerspruch
zur Ebenheit von X. Der Knoten xliegt
also in einemZyklus
von am derLange n/m
oder esgilt
ocmx = x.Gibt es keinen Knoten z der Distanz t + 1 von
bo
mit ocmz = z, sosetzen wir das Verfahren
fort,
bis entweder alle Knoten von X erfaBtsind,
oder einmal ein Knoten w der Distanz r auftritt mit ocmw = w. Im ersten Fall istbo
dereinzige Knoten,
der in einemZyklus
von amliegt,
der nicht die
Lange n/m hat,
also dereinzige Knoten,
der von am fest-gehalten
wird. Da am die Knotenb0, ···, bm-1 festhâlt,
ist dies nur fürm = 1
môglich.
Im anderen Fall sei W ein kürzesterWeg
vonbo
zu w.Es ist leicht zu
sehen,
daBjeder
Knoten von X für eingewisses
i auf oderin einem von
aikm W und 03B1(i+1)kmW gebildeten
Kreisliegt,
undalso jeder Knoten,
der vonbo
und w verschiedenist,
in einemZyklus
von am derMindestlânge nlm liegt. Wegen
an = i ist dieLange
dieserZyklen
genaun/m.
Danlm
> 1ist,
hâlt am nurbo
und wfix,
dasheißt m ~
2. Fürm = 1 erhalten wir die
Aussage
über dieFixpunkte,
und es ist nichtsmehr zu
zeigen.
Für
ungerades n/2
kônnten in a auBerZyklen
derLânge n
noch sol-che der
Lange n/2
und 2 vorkommen. KommenZyklen
derLange n/2
vor, so
folgt
wie vorhinn/2 ~ 2,
also n =2,
und somit m = 1. Haben alleZyklen
von aLânge n
> 2 auBermôglicherweise
einem derLange 2,
sogehen
wir wie beigeradem n/2
vor, wo ebenfalls alleZyklen
von oc dieLânge n
haben bis aufmôglicherweise
einenZyklus
derLange
2 fürm = 2. Aus dem
obigen
ist leicht zusehen,
daB dann die von w =bl
zuai , a3, ···, an-1
führenden
Kanten imentgegengesetzten
Drehsinn auf-einanderfolgen
wie die vonbo
zu ao, a2, ..., an-2 führendenKanten,
imWiderspruch
zur Annahme03B1 ~ G+(X). q.e.d.
Zu einem
gegebenen
nichttrivialenrx E G+ (X),
der einenZyklus
derLange
nenthâlt,
bilden wir nun einenTeilgraphen Xo c X
mitfolgenden Eigenschaften (X erfüllt
dieVoraussetzungen
von Satz3):
1)
xo EV(X0) ~
x0, ····, Xn - 1 sindpaarweise
verschieden.2) Xo
istzusammenhângend.
3) XinXj = 0
füralle i ~ j, i,j ~ {0, ···, n-1}; Xi
ist durch dieDefinitionsgleichung Xi :
=ot’Xo gegeben.
4)
cardV(X0) maximal,
cardE(Xo)
maximal.Ein solcher
Teilgraph Xo existiert,
da beigegebenem
a EG+ (X)
bisauf hôchstens zwei Knoten
jeder
Knoten x EV(X)
in genau einemZyklus
der
Lânge n liegt.
Aus Satz 3 erhalten wir dieGleichung
wobei
rxiFj
=Fj
für alle i =0, ..., n - 1, j = 1,
2gilt.
Zu einer
entsprechenden Einteilung
der Kanten von Xgilt
SATZ 4 : Enthâlt oc E
G + (X)
einenZyklus
derLange
n > 2(die
Elementedes
Zyklus
seienKnoten),
sogilt
dieGleichung
wobei i =
0, ..., n -1;
die XOk bzw. yol sind Knoten vonXo, k,
1 durch-laufen
einegewisse Indexmenge.
Die Elemente in denMengen auf
derrechten Seite der
Gleichung
sindpaarweise
verschieden.Eit
enthdlt alleXit
undX(i+
1)t verbindendenKanten,
und terzeugt
die Restklassen mod n.BEWEIS: Wir bilden
trivialerweise gilt E0 ~ 0.
Sei
[x, y] ~ E0,
Wir unterscheiden drei Fâlle:a)
Genau einer der beidenEndpunkte,
etwa x, ist Fixknotenbezüglich
Z03B1 : =
{03B1i/i
=0, ···, n-1}.
Also ist x =F, y E Xr .
Da03B1iE0 = Eo gilt,
439
so
gilt
auch03B1n-r[F, y] ~ Eo,
also Yn-r = xok EV(X0).
XOkliegt
in genaueinem
Zyklus
derLange
n, also sind die Kanten03B1i[F, x0k], i
=0, ···, n -1, paarweise
verschieden.b)
Beide Knoten x, y sind Fixknotenbezüglich Z03B1.Dieser
Fall ist un-môglich,
da entweder Mehrfachkanten auftretenmüBten,
oder a = igel-
ten mül3te.
c)
BeideKnoten x, y
sind keine Fixknotenbezüglich a,,,
- x = u, EXr,
y =
vp
EXp ~ [uo, vp-r] ~ Eo ;
wir setzenp - r = k,
und betrachten{03B1i[u0, vk]/i
=0, ···n-1}. Angenommen [uj, vk+i]
=[uj, vk+j],
i ~ j.
Danngilt [uo, Vk 1
=[uj-i, vk+j-i];
wirsetzen j-i = s.
AusXa ~ Xb = Ø für a ~ b folgt
Mo = vk+S, vk = us, also u0 = u2S. Dao.B.d.A. j
> i und 0 s n,ergibt
sich 2s = n, also s= n/2.
AusVk = Us
folgt Xk
nXs ~ 0,
also k = s und somit u = v. Dasheil3t,
nur für den Fall eo -[xo, xn/2 ] E Eo
ist esmôglich,
daßdie ei (i
=0, ···, n-1)
nichtpaarweise
verschieden sind.Es muB aber auBer Kanten der Art
[xo, Xn/2] in Eo
noch weitere Kan-ten
geben,
etwa[yo, zt], t
~n/2,
o.B.d.A. tn/2,
da wir sonst(Ei,nI2
enthâlt genau dieXi
undXi+n/2
verbindendenKanten)
bildenkônnten ;
wegenni2
EN, n ~ 3, ergibt
sichdann n ~ 4,
also erhalten wir mindestens zweiXi,nI2,
und alle weiteren Kanten inzidieren zueventuell existierenden Fixknoten. Da
Xi,nl2 n Xj,nl2 = 0 für 1 ~ j,
wâre dann X im
Widerspruch
zurVoraussetzung
hôchstens zweifach-knotenzusammenhângend. Wegen t ~ n j2
sind die[yi, zt+i], i
=0, ···, n - 1, paarweise
verschieden.Wir betrachten die
Kantenmenge
und
zeigen indirekt,
daB die Elemente von Epaarweise
verschiedensind,
daB also terzeugendes
Element der Restklassen mod n ist.Sei
Ao E
N minimal mit(Ào + 1)t ~
0 mod n. Aus der Annahme tn/2 folgt 03BB0 ~
2. Wir bilden denTeilgraphen
Man
überlegt
sichleicht,
daB keine Kanten der Art[uo, vrt]
mit2 ~
r03BB0
auftretenkônnen,
da oc EG+(X),
und dahersowohl[u0, v,,]
als auch
[ut , v(r+ 1)t] gleichzeitig
im Inneren oderimÃuBeren
vonX0(03BB0, t)
liegen müßten.
Insbesonderegilt
alsoXn/2 ~ X0(03BB0, t).
Wir bildenanalog
wie obenXn/2(03BB0, t)
demXn/2, Xn/2+t, u.s.f., angehôren.
Sei
Wi
ein minimalerTeilgraph
vonXi,
der xi, y; , zi enthâlt. Wir be- trachten dazu Skizze 1: Da03BB0 ~ 2, muß xa
= xn/2+t, xb = xn/2+2tsein,
da wir sonst in
Widerspruch zur
Ebenheit vonX gelangen.
Da03B1n/2
EG+ (X), ergibt
sich u = Zn/2, v = YÂot + nl2 -Wegen Xi
nXj = 0
für i:0 j
und wegenY;’ot+n/2 ~ Xn/2+t ergäbe
sich(03BB0-1)t
= 0 mod n imWiderspruch
zurMinimaleigenschaft
von03BB0 ~
2. Alsogibt
es unter derAnnahme,
daB tkein
erzeugendes
Element der Restklassen mod nist,
keine Kante[xo, Xnl2l- Vôllig analog
weist mannach,
daB keine Kante[po, qf]
mitf ~ 03BCt, 0 ~
Il~ 03BB0
existieren kann. Da es aber hôchstens zwei Fix-punkte bezüglich R gibt,
wâre X hôchstens zweifachknotenzusammen-hângend.
Also ist tnotwendigerweise erzeugendes
Element der Rest- klassen mod n, somit die Kanten von Epaarweise
verschieden.Bilden wir X
(E, t)
=~n-1k=0 Xkt u E,
so erkennt man wieoben,
daB wegender Ebenheit von X keine Kante
[po, qf] mit f
±t, also auch keineKante
[xo, Xn/2]’
auftreten kann. Bilden wirEit
als dieMenge
allerXit
und
X(i+
1)t verbindendenKanten,
so istEit
wegen des Dreifach-Kno-tenzusammenhanges
von X nichtleer,
undjede
Kante vonEo,
die keinenFixpunkt
alsEndpunkt enthâlt,
ist in genau einemEit
enthalten. Somit ist Satz 4vollstândig
bewiesen.DaB ein oce
G+ (X)
mit einemKnotenzyklus
derLânge
2 Fixkanten enthaltenkann,
ist leicht einzusehen. Wir werden in einer auf dieser Ar- beit aufbauenden Publikationzeigen,
daBfur
einen dieVoraussetzungen
von Satz 3 erfüllenden
Graphen X
und für nichttriviales oc EG+ (X)
diefolgende
Formelgilt:
wobei
Fv(a)
bzw.FE(03B1)
bzw.FL(a)
die Anzahl der beiAnwendung
von ain sich
übergehenden
Knoten bzw. Kanten bzw. Lânder von X sind. Auf441
Grund der drei Formeln
(1), (2), (3) gilt
für einbeliebiges
nichttrivialesa E
G+ (X)
einErster Struktursatz über die
Automorphismen spezieller, endlicher, ebener, dreifach-knotenzusammenhdngender Graphen:
Jeder nichttriviale
Automorphismus a E G+ (X)
derOrdnung n
istdarstellbar als das Produkt von
paarweise
elementfremden Knoten- undKantenzyklen,
die alle dieLânge n
haben(Fixknoten
bzw. Fix-kanten werden in der
Produktdarstellung
nichtangeschrieben).
Istn >
2,
sogibt
es keine Fixkantenbezüglich
a und daher auchbezüg-
lich Z03B1, und es treten hôchstens zwei Fixknoten
bezüglich
a bzw.bezüg- lich R
auf. Für n = 2 kônnen hôchstens zwei Fixkanten und hôchstens zwei Fixknotenbezüglich
ocauftreten,
und esgilt Fv(03B1) + FE(03B1) ~
2.Wir betrachten
jetzt 0--Automorphismen
vonGraphen,
die dieVoraussetzungen
von Satz 3erfüllen,
und beweisenSATZ 5:
Ist f3 E G- (X) und gUt f3x
=x für
eingewisses
x EV(X)
oderf3e
=e für
eingewisses
e EE(X),
sofolgt f32
= i.BEWEIS: Sei
f3x
= x, x ~V(X).
Wir schreiben die zu x inzidentenKanten e1, ···,
eg(x)(g(x) ~
3 wegen desvorausgesetzten
Dreifach-Knotenzusammenhanges)
dempositiven
Drehsinnentsprechend
in ei-nem
Tupel
derLange g(x)
Bei
Anwendung von f3 geht
dieMenge {e1, ···, e,(.)l
in sich über. Al-lerdings
lautet dann dieAnordnung
der Kanten impositiven
Drehsinnin x
wobei 03B2e1
= ek, 1~ k ~ g(x), gilt. Indem wir 0+(x)
und 0-(x)
in einer2
x g(x) -
Matrixschreiben,
erkennenwir,
in welche Kanten e2,...,eg(x) abgebildet
werden. Insbesonderegilt
also03B2ek
= el , d.h.03B22e1
= e1.Weiters
gilt 03B22x
= xund p2
EG+ (X). p2
lâBt also zwei Knoten und einesie verbindende Kante
fest,
was nach[3] p2
= i bedeutet.Sei
(3e
= e, e EE(X), e
=[x, y].
Gilt03B2x
= x, so sind wir nach demeben
Gezeigten
bereitsfertig.
Wir kônnen also(3x
= y annehmen. Da03B2e
= e, so ist03B2y
= x erfüllt. Somitgilt
fürp2
EG+ (X) 03B22x
= x,03B22y
= y,03B22e
= e. Nach[3 ] erhalten
wir also auch hierp2
= 1.q.e.d.
Als
Folgerung
von Satz 5ergibt
sichSATZ 6:
Ist 03B2
EG-(X)
undgilt fl2 ~ i, so gilt
was mit der
Gleichung
âquivalent
ist.BEWEIS.: Die
Aquivalenz folgt
aus derTatsache,
daB die einzelnen Sum- manden in(4) stets ~
0 sind. Aus Satz 5folgt
unmittelbarFy(f3)
=FE(03B2)
= 0. DaB dann auch
FL(03B2)
= 0 seinmuB,
ist klar. Denn in einemLand,
das nach
Anwendung
eines0--Automorphismus
in sich selbstübergeht, gehen
entweder zwei Knoten oder zwei Kanten oder ein Knoten undeine Kante in sich selbst über.
q.e.d.
Sei nun
P E G- (X) und 132
=Il. Ist n dieOrdnung
von03B2,
so ist klarer-weise n =
2k, k E N,
da i EG+ (X). Da 03B22
EG+ (X), p2 =1 l,
so ist03B22
Produkt von elementfremden Kanten- und
Knotenzyklen
dergleichen Länge k ~ 2 und es gilt FV(03B22)+FE(03B22)+FL(03B22)
= 2.Ein
Zyklus
derLânge k
vonfi2
entsteht aus einemZyklus
derLange
2k
von P
oder k(falls k
== 1 mod2),
die Fixknoten bzw. Fixkanten von03B22
ausZyklen
derLange
2 vonfl.
In der bereits oben
angekündigten folgenden
Publikation werden wirzeigen,
daB für einen0--Automorphismus
derOrdnung
2gilt:
oder es ist
(4)
erfüllt.Zusammenfassend erhalten wir also
folgende
Sâtze :Zweiter Struktursatz über die
Automorphismen spezieller, endlicher, ebener, dreifach-knotenzusammenhângender Graphen:
Jeder
Automorphismus f3
EG - (X)
ist von derOrdnung n
=2k, k
eN,
und läßt sich
folgendermaBen
darstellen:1)
Ist k =1,
so istf3
Produkt vonpaarweise
elementfremden Kanten- undKnotenzyklen
derLange 2,
und für diebezüglich f3
invarianten Kan- ten und Knotengilt
dieUngleichung FV(03B2)+FE(03B2) ~ 3,
oder(4).
2)
Ist k =2,
soist f3
Produkt vonpaarweise
elementfremden Kanten- undKnotenzyklen
derLange
4 und hôchstens einemKnotenzyklus
derLange
2 oder(exklusive)
hôchstens einemKantenzyklus
derLange
2. Fix-knoten oder Fixkanten
bezüglich f3 gibt
es nicht.3) Ist k > 3, k ~ 0
mod2,
soist 03B2
Produkt vonpaarweise
element-fremden Kanten- und
Knotenzyklen
derLange n
= 2k und hôchstenseinem
Knotenzyklus
derLange
2. Fixknoten oder Fixkantenbezüglich 03B2 gibt
es nicht.4) Ist k ~ 3, k ==
1 mod2,
soist 03B2
Produkt vonpaarweise
element-fremden Kanten- und
Knotenzyklen
derLange n
= 2k oder bzw. und443
k und hôchstens einem
Knotenzyklus
derLange
2. Fixknoten oder Fix- kantenbezüglich 03B2 gibt
es nicht.Beispiele dafür,
daB sowohl Produkte derLânge n als
auch derLange nl2
auftretenkônnen,
sind in Skizze 2 und Skizze 3 zu finden. In Skizze 2ist 03B2
EG- (X)
durch dieÜbergànge A - B, [A, 1] ~ [B, 5 ] hinreichend
charakterisiert. In der
Produktdarstellung von f3
treten dieKnotenzy-
klen
(A, B), (1, 5, 3, 4, 2, 6)
und derKantenzyklus ([1,4], [5, 2], [3, 6])
auf. Die
Ordnung von 03B2
ist 6. In Skizze 3 finden wirein 03B2
EG - (X)
derOrdnung
6 durch dieVbergânge
A - B und[A, 1 ] ~ [B, 2].
In derProduktdarstellung von f3
treten nur dieKnotenzyklen (1, 2, 3)
und(A, B)
auf,
d.h.Knotenzyklen
derLânge n
müssen im Fall4)
nichtunbedingt
in der
Produktdarstellung von 03B2
auftreten.Will man
feststellen,
ob eingegebener Automorphismus G+ (X)
oderG-(X) angehôrt,
soermôglichen
dieGleichungen (3), (4), (5)
eine ein-deutige
Antwort. Esgilt
also derUnterscheidungssatz Iiir Automorphismen spezieller, endlicher, ebener, dreifach-knotenzusammenhiingender Graphen:
Seiy *
iy E
G(X) gehôrt
genau dannG+(X)
an, wenny E
G(X) gehôrt
genau dannG - (X)
an, wennfalls y die
Ordnung n ~
4hat,
bzw.falls y die
Ordnung n
= 2 hat.Insbesondere
gehôrt jeder Automorphismus ungerader Ordnung
not-wendigerweise G + (X)
an.AbschlieBend môchte ich meinen herzlichsten Dank meinem Kolle- gen Wilfried Imrich
aussprechen,
der mir den Beweis von Satz 3 in dervorliegende
Form zurVerfügung
stellte. Zu diesem Beweis wurde er durch einen von mir stammenden(jedoch
umstândlicher und daher breiter aus-geführten)
Beweisangeregt.
WeitereRatschlâge
von ihmbeschleunigten
den Abschluß dieser Arbeit.
LITERATUR
H. FLEISCHNER
[1]
Über
endliche, ebene Eulersche und paare kubische Graphen (Monatsh. f.Math.74, 410-420 (1970)).
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[3 ] On the Order of the Group of a Planar Map (J. Comb. Theory 1 (1966), 394-395).
L. WEINBERG
[4] On the Maximum Order of the Automorphism Group of a Planar TriplyConnected Graph (J. SIAM, 14, No 4, (1966), 729-738).
L. WEINBERG
[5] A Simple and Efficient Algorithm for Determining Isomorphism of PlanarTriply Connected Graphs (IEEE Trans. C.T. CT-13 (1966), 142-148).
(Oblatum 17-VII-1970) Department of Mathematics,
State University of New York at Binghamton, Harpur College,
Binghamton, New York 13901, U.S.A.