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Grafik 1: Wohnbevölkerung nach Migrationsgeneration und Einbürgerungsstatus, 2000

Eidgenössische Volkszählung 2000, BFS © Bundesamt für Statistik (BFS)

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liegt der Anteil der ersten Generation an der Gesamtbevölkerung bei rund einem Viertel. Erwar-tungsgemäss steigt mit zunehmendem Alter sowohl innerhalb der ersten als auch innerhalb der zweiten Generation der Anteil jener Personen, die eingebürgert sind.

Wird nach dem Geschlecht differenziert, so zeigt sich, dass die Frauen in der ersten Generation mit rund 52% leicht über-, in der zweiten Generation mit rund 49% leicht untervertreten sind.

Diese Anteile sind über die Altersgruppen hinweg keinen grossen Schwankungen ausgesetzt.

Ausnahmen finden sich bei den unter 20-Jährigen der ersten Generation: Hier sind nicht die Frauen, sondern die Männer leicht übervertreten. Ausserdem fällt auf, dass sich unter den Ein-gebürgerten der ersten Generation überdurchschnittlich viele Frauen befinden: Bei den über 30-Jährigen sind rund 70% aller eingebürgerten Erstgenerations-Angehörigen Frauen. Es kann vermutet werden, dass der Grund dafür in erster Linie darin liegt, dass in binationalen Ehen aus-ländische Ehefrauen bis 1991 automatisch die Schweizer Staatsbürgerschaft erhielten.

Wird die Nationalität der ersten und der zweiten Generation betrachtet (vgl. Tabelle A2 im Anhang), so gilt es zunächst festzuhalten, dass rund ein Drittel der zweiten Generation und ein Viertel der ersten Generation schweizerischer Nationalität sind: Sie wurden wie bereits erwähnt im Laufe ihres Lebens eingebürgert7. Nebst den Schweizerinnen und Schweizern sind die Italie-ner/innen in beiden Generationen die zahlenmässig am häufigsten vertretene Gruppe: Sie stel-len rund 14% der ersten Generation und mit gut 24% beinahe einen Viertel der zweiten Genera-tion. Schweizer/innen und Italiener/innen machen zusammen über 55% aller Zweitgenerations-Angehörigen aus. Nach ihnen sind alle anderen Nationengruppen mit deutlich tieferen Anteilen in Grafik 2: Prozentualer Anteil der Wohnbevölkerung nach Altersgruppen,

Migrationsgeneration und Einbürgerungsstatus, 2000

Eidgenössische Volkszählung 2000, BFS © Bundeamt für Statistik (BFS)

Exklusive Personen ohne Angabe.

Die in den Grafiken dargestellten aber nicht aufgeführten Prozentwerte sind jeweils in den Tabellen im Anhang enthalten.

7) Mitgezählt sind hier die Doppelbürger/innen, die nebst der schweizerischen noch eine andere Nationalität haben.

der zweiten Generation vertreten: Knapp 10% kommen aus Jugoslawien8, die Türkei, Spanien und Portugal erreichen als einzige Nationen noch knapp die 5%-Marke. Etwas ausgeglichener ist das Verhältnis in der ersten Generation: Hier erreichen Schweizer/innen und Italiener/innen zusammen rund 38%, es folgen Jugoslawien (rund 11%) sowie Portugal und Deutschland mit je rund 8% bzw. 7% Anteil an der zweiten Generation.

Diese Prozentwerte sind Durchschnittswerte über alle Altersgruppen hinweg; sie können sich je nach Altersgruppe stark verändern. Grafik 3 (Tabelle A3 im Anhang) weist aus, wie sich die relati-ven Anteile der Nationalitäten über die Altersgruppen hinweg verschieben. Die zu beobachtenden Verschiebungen sind in erster Linie ein Ausdruck davon, dass sich die internationalen Wanderungs-ströme über die Zeit wandeln, was unter anderem zur Folge hat, dass sich die nationale Zusammensetzung der in die Schweiz einwandernden Bevölkerung über die Jahre verändert. Abge-sehen davon können sich Verschiebungen auch daraus ergeben, dass bestimmte Gruppen häufiger eingebürgert werden und damit nicht mehr einer ausländischen Nationalität zugezählt werden kön-nen; schliesslich dürften die Rückkehrquoten je nach Altersgruppe und Nationalität unterschiedlich hoch sein, was ebenfalls Auswirkungen auf die Zusammensetzung der zweiten Generation hat.

Deutlich sichtbar ist, dass bei den Italienerinnen und Italienern – als einer relativ frühen Einwande-rungsgruppe – die hohen Anteile an der zweiten Generation in den jüngeren Altersgruppen abneh-men; gleichzeitig erhöhen sich die relativen Anteile der Personen jugoslawischer und portugiesi-scher Herkunft, die die neuen Einwanderungsgruppen stellen (vgl. dazu auch Kapitel 5). In der Alters-gruppe der unter 9-Jährigen erfahren die neueren EinwanderungsAlters-gruppen einen starken absoluten Zuwachs und weisen bereits Anteile von rund 20% (Jugoslawien) bzw. rund 13% (Portugal) auf. Auch die Zahl der Türkinnen und Türken nimmt bei der jüngsten Altersgruppe absolut gesehen noch ein-mal zu, ihr relativer Anteil sinkt jedoch auf rund 8%.

Grafik 3: Zweite Generation nach Altersgruppen und Nationalität (in %), 2000

Eidgenössische Volkszählung 2000, BFS © Bundesamt für Statistik (BFS)

10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

8) In den Kapiteln 2–4 wird die Kurzform „Jugoslawien“ anstelle der offiziellen Bezeichnung „Serbien und Montenegro“

verwendet. In Kapitel 5 wird von (Ex-)Jugoslawien gesprochen, womit das ganze ehemalige Jugoslawien in seinen völkerrechtlichen Grenzen vor der Abspaltung der Teilrepubliken Slowenien und Kroatien im Jahre 1991 gemeint ist.

Die genannten Veränderungen in den internationalen Migrationsströmen finden auch darin ihren Niederschlag, dass sich in der Schweiz anwesende Nationengruppen danach unterscheiden, wie viele ihrer Angehörigen erst vor Kurzem in die Schweiz eingewandert sind bzw. wie viele schon länger hier leben oder möglicherweise bereits der zweiten Generation angehören: Grafik 4 (vgl. auch Tabelle A4 im Anhang) zeigt auf, wie sich die entsprechende Zusammensetzung bei den sechs in der Schweiz am stärksten vertretenen Nationalitäten gestaltet. Während der Anteil an Zweitgenerations-Angehörigen bei den älteren Einwanderungsgruppen, insbesondere bei den Italienerinnen und Italienern, verhältnismässig gross ist, machen bei den neueren Einwande-rungsgruppen die neu Zugewanderten einen vergleichsweise grossen Teil aus. Auffallend ist der grosse Anteil neu zugewanderter Personen bei der älteren Einwanderungsgruppe der Deut-schen, der Ausdruck von anhaltenden Migrationsbewegungen zwischen den Nachbarländern ist.

Grafik 4: 15- bis 29-jährige ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität und Migrationsgeneration, 2000

Italien Jugoslawien Portugal Deutschland Spanien Türkei

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Neu Zugewanderte 1. Generation 2. Generation

Eidgenössische Volkszählung 2000, BFS © Bundesamt für Statistik (BFS)

Exklusive Personen ohne Angabe.

Neu Zugewanderte = Angehörige der nicht eingebürgerten ersten Generation, die vor fünf Jahren noch im Ausland gelebt haben.

Berücksichtigt wurden die sechs in der Schweiz am stärksten vertretenen Nationalitätengruppen.

Im eingangs dargestellten theoretischen Rahmen wird davon ausgegangen, dass Kinder von Immigrantinnen und Immigranten im Prozess der sozialen Positionierung oftmals in zweifacher Weise schlechter gestellt sind als ihre einheimischen Altersgenossinnen und -genossen: Als Kin-der aus Arbeiterfamilien, die tiefen Gesellschaftsschichten angehören und in denen entspre-chend wenig ökonomisches und insbesondere wenig (schulrelevantes) kulturelles Kapital vor-handen ist, sowie als Kinder von Ausländerinnen und Ausländern und damit unter Umständen als Angehörige von gesellschaftlich stigmatisierten Gruppen. Gleichzeitig ist der Erwerb von kultu-rellem Kapital über eine gute Schulbildung meist der einzige und der legitime Weg, der Kindern aus wenig privilegierten Verhältnissen für einen sozialen Aufstieg offensteht. Kinder der zweiten Generation weisen denn auch wie erwähnt in vielen Fällen eine überdurchschnittlich hohe Auf-stiegsmotivation aus, die mit grossem schulischen Einsatz verbunden ist.

Im den folgenden Kapiteln wird untersucht, welches Bildungsniveau Angehörige der zweiten Generation im Vergleich zu den gleichaltrigen gebürtigen Schweizerinnen und Schweizern und zu Angehörigen der ersten Einwanderergeneration aufweisen und in welcher Weise die beob-achteten Bildungsunterschiede mit anderen Faktoren zusammenhängen. Dabei werden zunächst verschiedene bi- und trivariate Zusammenhänge dargestellt: Untersucht werden Zusammenhänge zwischen Bildung und Alter (Kapitel 3.1), Bildung, Geschlecht und Nationalität (Kapitel 3.2), Bildung und regionalem Kontext (Kapitel 3.3), Bildung des Kindes und Bildung bzw.

Status der Eltern (Kapitel 3.4) sowie Bildung und Einbürgerung (Kapitel 3.5). Daran anschlies-send werden in Kapitel 3.6 die bi- und trivariat dargestellten Zusammenhänge im Rahmen von multivariaten Berechnungen überprüft.

Die Daten der Volkszählung 2000 geben nicht nur Auskunft über alle abgeschlossenen Ausbil-dungen einer Person, sondern auch über die aktuelle Ausbildung, die diese Person unter Umständen gerade absolviert. Besonders dort, wo das Interesse den jüngeren Altersgruppen gilt – jenen Altersgruppen, die noch mitten im Ausbildungsprozess stehen –, wird in den vorlie-genden Analysen das Ausbildungsniveau nicht nur über die abgeschlossene, sondern auch über die gegenwärtig besuchte Ausbildung erfasst9. Angegeben wird somit jeweils die höchste der abgeschlossenen oder laufenden Ausbildungen.

Für die Angabe des Bildungsniveaus wird, wenn nicht anders vermerkt, folgende drei- bzw. fünf-stufige Kategorisierung vorgenommen: