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"Eine Nacht in der Bibliothek ..."

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Academic year: 2021

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Texte intégral

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HAL Id: hal-00711255

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Submitted on 22 Jun 2012

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”Eine Nacht in der Bibliothek ...”

Jens Schneider, Michael Ströhmer, Guido Berndt, Jürgen Strothmann

To cite this version:

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„Eine Nacht in der Bibliothek …“ – Rara aus dem 17. bis 19. Jahrhundert

Der Verein für Geschichte an der Universität Paderborn (VfG) in der Universitätsbibliothek am 7. Februar 2008

Jens Schneider, Michael Ströhmer, Guido M. Berndt, Jürgen Strothmann

Ehemals „Gesamthochschulbibliothek“, auf dem Campus gerne „Bibo“ oder „UB“ genannt: die Bibliothek der Universität Pader-born ist eine wissenschaftliche Einrichtung, die auch externen Nutzern zur Verfügung steht. Sie hat einen Bestand von 1,7 Millionen Büchern und anderen Medien, darunter etwa 2.000 Zeitschriftenabonnements. Ein Schwerpunkt, der zunehmend ausgebaut wird, betrifft die Universitätsbibliothek als virtuellen Dienstleister. Neben der Bereitstellung von Datenbanken, Nach-schlagewerken und rund 38.000 Zeitschriften in Form von Cam-puslizenzen oder ähnlichen Nutzungsmöglichkeiten wird seit kurzem auch die Möglichkeit zur elektronischen Publikation wissenschaftlicher Arbeiten über den Dokumenten- und Publi-kationsservice (DuPS) angeboten (http://ubdok.uni-paderborn.de). – Was weniger bekannt ist, sind die unter der Signaturengruppe 06 magazinierten seltenen und wertvollen Bände, die auch den regionalhistorischen Auftrag der Hoch-schule spiegeln.

Dieser bescheidene, aber nicht uninteressante Bestand der Rara wurde am 7. Februar 2008 im Rahmen einer gemeinsamen Ver-anstaltung des VfG mit der Universitätsbibliothek präsentiert. Nach der Begrüßung der rund 40 Vereinsmitglieder durch den zweiten Vorsitzenden Prof. Dr. Frank Göttmann führten Biblio-theksdirektor Dr. Dietmar Haubfleisch und die Fachreferentin für Geschichte, Julia Weidner M. A., durch das Haus. Im Anschluss an eine allgemeine Vorstellung der Bibliothek und ihrer Ange-bote wurden ausgewählte Titel durch einige Vereinsmitglieder vorgestellt (Guido M. Berndt, Manuel Koch, Jens Schneider, Michael Ströhmer, Jürgen Strothmann). Die Auswahl richtete sich hierbei nach dem auf Paderborn und das Hochstift gerichte-te Forschungsingerichte-teresse des VfG, folggerichte-te aber auch bibliophilen Gesichtspunkten.

Als ältestes Buch aus dem Bestand ist die „Agenda Ecclesiae Paderbornensis“ aus dem Jahre 1602 zu nennen, die früher irrtümlich dem Abdinghofer Abt Leonard Ruben zugeschrieben wurde. Dieses Handbuch zur Sakramentenspende mit detaillier-ten liturgischen Anweisungen ist als Teil des Programms Bischof Dietrichs von Fürstenberg zur Rekatholisierung der Bevölkerung anzusehen, zu dem auch die Gesangbücher von 1609 und 1628 gehörten. Die Agende von 1602, die wohl bis 19. Jahrhundert in den Pfarrhäusern stand, ist auch wegen des Druckers interes-sant: Sie ist von Matthäus Pontanus gedruckt, den der Pader-borner Bischof aus Münster geholt hatte und der seine Werkstatt am Kamp einrichtete (vgl. Hermann-Josef Schmalor: Vierhundert Jahre Paderborner Ritualien. 1602 – 2002. Paderborn 2002: http://www.eab-paderborn.de/aus_agende.htm und Maria Kohle: Familie Pontanus und ihr Druckwerk. Neuigkeiten zur ersten Paderborner Offizin. In: Westfälische Zeitschrift. Bd. 156 (2006), S. 369-375).

Auf nach wie vor ungebrochenes Interesse stieß die Präsenta-tion der beiden Klassiker der westfälisch-paderbörnschen Ge-schichtsschreibung: zum einen die zwei Bände der „Annales Paderbornenses“ (Bd. 1: Erstauflage Neuhaus 1693, Bd. 2: Nachdruck Münster 1775), in denen der Jesuitenpater Nikolaus Schaten (1608–1676), Hofhistoriker des humanistisch gebilde-ten Fürstbischofs Ferdinand von Fürsgebilde-tenberg, in 18 Büchern erstmals eine quellenkritisch anspruchsvolle Bistumsgeschichte der Jahre 772 bis 1500 vorlegte. Posthum erschienen, gelten die Annalen des in Schloß Neuhaus begrabenen Verfassers bis auf den heutigen Tag als reichhaltiger Fundus für relativ verlässliche Urkundenabschriften, deren Originale bereits den Zeitgenossen nicht immer zugänglich waren und dem Historiker über die

Jahr-hunderte oft verlorengegangen sind: ein unschätzbares Werk für die moderne Landes- und Regionalgeschichtsforschung. In dieselbe Kategorie gehören zum anderen die ebenso populären „Monumenta Paderbornensia“ (Erstauflage 1672), welche von Ferdinand von Fürstenberg weniger als nüchterne Faktenge-schichte seines Bistums denn eher als welthistorische Bühne des glorreichen Paderborner Welttheaters konzipiert worden sind. Auch die vorliegende Ausgabe von Christoph Riegel aus dem Jahr 1713 wird durch die bekannten Rudolphi-Stiche mit Ortsansichten zu den legendären Schauplätzen und „Erinne-rungsorten“ des Hochstifts illustriert. Mit ihnen wollte der eben-so bibliophile wie ambitionierte Landesherr die antiken und mittelalterlichen Highlights seiner westfälischen Heimatregion einer breiteren europäischen Öffentlichkeit ins historische Ge-dächtnis zurückrufen: Paderborn, der Ort der Varusschlacht und Fluchtburg für asylsuchende Päpste!

Die „Acta pacis Westphalicae oder Westfälische Friedenshand-lungen und Geschichte“ in sechs Teilen, herausgegeben von Johann Gottfried von Meiern (Hannover 1734–1736), stellten vor der Herausgabe der „Acta Pacis Westphalicae“ durch Konrad Repgen und seine Bonner Arbeitsstelle die maßgebliche Quel-lensammlung zu den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden von 1648 dar. „Carolus M. Romanorum Imperator et Francorum rex Romano-Catholicus“ von 1679 ist eine umfangreiche Streit-schrift Nikolaus Schatens (1608–1676). Er wandte sich damit gegen die Angriffe des Bielefelder Lutherischen Predigers Chris-tian Nifanius, der 1670 behauptet hatte, dass Karl der Große nicht „päpstlich“, also eigentlich eine Art Protestant gewesen sei. Der Jesuit Schaten verteidigt Karl den Großen vor diesem aus seiner Sicht ungeheuerlichen Angriff unter anderem unter Hinweis auf seine Verbundenheit mit den Bischöfen des Rei-ches. Karl der Große steht für ihn in einer Reihe mit dem römi-schen Kaiser Theodosius, der als besonders fromm galt. Ob wohl die Verbundenheit Paderborns und der Paderborner mit Karl dem Großen auch hier eine besondere Rolle spielt?

Des Weiteren verfügt die Universitätsbibliothek Paderborn über eine zweibändige Ausgabe der „Historia Augusta“ aus dem Jahr 1671 (Lugd. Batavorum. Ex Officina Hackiana). Die „Historia Augusta“ ist eine der umstrittensten Quellen der Alten Ge-schichte; die textlich wie inhaltlich sehr heterogene Sammlung enthält – nicht im heutigen Wortsinn zu verstehen – Biographien der römischen Kaiser von Hadrian (117–138) bis Carinus (283– 285), dem Vorgänger Diokletians. Der Herausgeber, Frans Hack, hat darin den vollständigen Text sowie die äußerst umfangrei-chen Kommentare und gelehrten Noten des Casaubon, Janus Gruter und Claudius Salmasius aufgeführt. Auf insgesamt mehr als 2.000 Seiten wird der vollständige Text geboten. Die Initialen der einzelnen Kapitel sind verziert. Jedem Band ist ein Stich des Künstlers G. Wingendorp vorangestellt.

Weitere Titel sind dem Katalog zu entnehmen, der den Gesamt-bestand elektronisch verzeichnet.

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