TERROR = „Angst und Schrecken bereitendes Geschehen“
terrorisieren = „Terror ausüben, rücksichtsloses Vorgehen“
K a m p f b e g r i f f
Terrorismus
polemischer Allerweltsbegriff Schlagwort für Agitation u.
Denunziation Übertreibungs- kategorisierung
Staatsterror
Wissenschaftliche Kategorisierung, Definitionsversuch
jeweils spezielle politische Strategie
STAATSTERROR
Form der Herrschaftssicherung unter
Missachtung internationaler Gepflogenheiten, Menschenrechtsstandards und der staatlichen Schutzfunktion gegenüber den BürgerInnen, das Rechtstaatlichkeitsprinzip wird ausgesetzt
TERRORISMUS
Form der politischen Aufmerksamkeitserregung asymmetrischen
Machtverhältnis konträre Zielsetzung
Eigene Exekutivorgane A g e n t e n
Paramilitärs / Kontras Geheimdienst
„staatl. geförderter
Terrorismus“ als Form von verdeckter Außenpolitik
„von oben, direkt gegen Individuen und Gruppen der eigenen (oder fremden)
Zivilbevölkerung aus politischen Gründen“
„von unten, direkt gegen Individuen/Gruppen aus politischen Gründen“ um eine Reaktion der Staatsseite zu erwirken“
Ausnahmezustand
Terrorismus ist ein modus operandi der Moderne
(Art der Durchführung, des Handelns; in der Kriminalistik: der Tathergang)
■ Jeder kann zum Operateur dieser Öffentlichkeitstechnik werden, aber nicht jeder wird damit zum Terroristen.
■ Jeder kann, nach Andy Warhols Utopie, für einen kurzen Moment „Berühmtheit“
erlangen. Die modernen Medien garantieren (vor allem bei schlechten Nachrichten) die entsprechende Zurschaustellung/Publizität.
■ Jeder kann mit diesem Modus die drei „R“ (nach Louis Richardson) lukrieren:
Revenge – Renown – Reaction
Dieser modus operandi steht seit der „Doppelrevolution“(*) (Eric Hobsbawm) auch radikalem politischen Protest zu Diensten. = soziale Komponente
Das Dreiecksverhältnis Öffentlichkeit – Medien – Politik wurde neu definiert, das Verhältnisse von Öffentlichkeit und Staat auf neue Grundlagen gestellt.
= mediale Komponente
(*) Doppelrevolution: Umbau und Strukturwandel traditioneller agrarische Gesellschaften nach ständischen Prinzipien zu
Industrie- u. Informationsgesellschaften („bürgerliche“ bzw. Klassengesellschaften nach Marx) in modernen Nationalstaaten nach der (a) politisch-emanzipatorischen Revolution ab 1776/1789 und (b) der industriell-technischen Revolution(en) im 19.
Jahrhundert ff.