EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE ÜBER
DIE BEDEUTUNG DER HETEROSIS BEI DROSOPHILA*
D. SPERLICH
Institut jur allgemeine Biologie,
Schwarzspanierstrasse y, A-10go, Wien IX, Osterreich
ZUSAMMENFASSUNG
In natürlichen Populationen von Drosophila, einer panmiktischen und sich sexuell repro- duzierenden Art, spielt Heterosis eine grosse Rolle. Es besteht, wie zumindest für den Inversions-
polymorphismus gezeigt werden konnte, ein balanciertes System und die Häufigkeit der koexi-
stierenden chromosomalen Strukturen ist im Gleichgewicht. Dieser Gleichgewichtszustand wird
durch die Heterosis aufrechterhalten und die chromosomalen Strukturtypen sind koadaptiert.
In bezug auf die synthetischen Letalfaktoren und die Nicht-Zufalls-Assoziation von Inversionen bestehen deutliche, nicht-allelische Genwechselwirkungen. Biochemische Untersuchungen zeigen,
dass in natürlichen Populationen von Drosophila 40 % aller Genloci polymorph sind und es
erscheint daher in der Regel ein balanciertes Populationssystem vorzuliegen. Experimental- populationen mit künstlich reduzierter genetischer Variabilität befinden sich in einem
ungewöhnlichen Zustand und streben danach ihre frühere Heterozygotie wieder zu erlangen.
Fremde Chromosomen werden daher leicht in den Genpool solcher Populationen eingebaut.
Heterozygote Populationen hingegen sind gepuffert und fremdes genetisches Material wird rasch eliminiert. Ebenso dürften sich auch strahleninduzierte und spontane Letalmutationen verhalten.
Für den Züchter könnten diese Ergebnisse von einigem Interesse sein. Es erscheint danach leicht neues genetisches Material in Inzuchtlinien einzuführen, in Kreuzungszuchten hingegen
sollte es rasch wieder eliminiert werden.
Die
Bedeutung
der Heterosis für dieZusammensetzung
desGenpools
natür-licher
Populationem
vonDrosophila
wurde vor allem von DoszaArrsKy undseiner Schule
untersucht,
und dieBalance-Hypothese
zurErklärung
der gene- tischen Struktur derPopulationen aufgestellt (s.z.B. WA!,!,AC!, 19 68).
DieseHypothese
nimmt an, dass diegenetische Mannigfaltigkeit
natürlicherPopula-
tionen dadurch aufrecht erhalten
wird,
dass dieHeterozygoten
durch die natür-liche Selektion am meisten
begünstigt
sind. Dadurch kommt es zu einer Balance in der relativenHäufigkeit
der Allele einesGens,
die nur von der Fitness derbenachteiligten Homozygoten
bestimmt wird. Dass eine solche Annahme zumin- dest in manchen Fällenstimmt,
konnte zunächst für dieAufrechterhaltung
desInversionspolymorphismus
beiDrosophila
bewiesen werden. In natürlichen(
*
) Offizielle Berichterstattung über die Studientagung der Europäischen Vereinigung für Tierzucht, Kommission für Haustiergenetik, Gödöllö, Ungarn, 24. August 1970.
Populationem
von vielenDrosophilaarten
finden sich zahlreiche und oft auchkomplexe Strukturveränderungen
derChromosomen,
die sich an den Riesen- chromosomen vonDrosophila
leicht direkt als Inversionen erkennen lassen. Instrukturpolymorphen Populationen
koexistieren also vonjedem
Chromosommehrere verschiedene chromosomale
Strukturtypen.
Die relativeHäufigkeit
derselben ist in verschiedenen lokalen
Populationen
unterschiedlich. Für Dro-sophila
ist es leichtmöglich,
relativ grossePopulationen experimentell
zu haltenund so die
dynamischen
Prozesse imGenpool ständig
zu kontrollieren.Experi- mentalpopulationen,
die mitverschiedenen,
von natürlichen Verhältnissen abweichendenFrequenzen
der chromosomalenStrukturtypen
künstlichbegonnen werden,
verändern ihreanfängliche Zusammensetzung solange,
bis eine be- stimmteGleichgewichtssituation
erreicht wird. Werden dieExperimentalbedin-
gungen konstant
gehalten
und die chromosomalenStrukturtypen
aus derselbennatürlichen
Population
genommen, so stellt sichunabhängig
von derAnfangs- zusammensetzung
stets dieselbeHäufigkeitsverteilung ein,
wenn der Gleich-gewichtszustand
erreicht wird(WxrGHT
u. DoszHerrsKy,igq.6;
DOBZHANSKY,I95I)!
Ein solches Verhalten ist nur durch Heterosis zu erklären. Tatsächlich konnte dieUberlegenheit
derStrukturheterozygoten
inbezug
auf viele Fitness-merkmale wie
Ei-Imago-Überlebensrate, Fruchtbarkeit, sexuelle Aktivität, Lebensdauer, Entwicklungsgeschwindigkeit
u. a. direkt nachgewiesen
werden.
(s. SP!R!,ICx, 19 6 7 b, S PI E SS , 19 68). Gleichzeitug
wurde es immer mehrklar,
dass nicht die Inversionenselbst,
sondern die in ihneneingeschlossenen
Gene denHeterosiseffekt
bedingen (D OBZHANSKY , 194 8).
Die Heterosis der Strukturhete-rozygoten
ist eine echteUberdominanz (Euheterosis)
undgeht
von einer ganzenGengruppe
aus(D OBZHANSKY , 1952 ).
Die Genblöcke des einenStrukturtyps
sind.an die des oder der anderen im Sinne eines maximalen Heterosiseffektes
koadap-
tiert. Die natürliche Selektion hat im
Laufe
der Evolution dieser Art offensichtlich im Sinne einerErhöhung
der Heterosisgewirkt,
also dieKombinationsfähigkeit
der Chromosomen verbessert. Die Inversion selbst hat dabei nur als
Crossing-
over-Verhinderer
gewirkt,
der die Genblöckezusammengehalten
hat.Nachdem der
Inversionspolymorphismus
derDrosophila-Arten
als balan- cierterPolymorphismus
erkannt war,ergab
sich als weitereFrage,
ob Heterosis-Systeme
auch für dieGenzusammensetzung
von Arten vonBedeutung sind,
diekeine Inversionen besitzen. Zunächst stellte es sich
heraus,
dass natürlichePopu-
lationen eine grossegenetische
Bürde in Form von rezessivenLetalfaktoren, Semiletal-,
Subvitalitäts- und Sterilitätsfaktoren besitzen. Im Durchschnitttragen
etwa 30%
aller Chromosomen einen rezessivenLetalfaktor.
DieFrage,
ob diese
genetische
Bürde durch Mutation zu erklärenist,
oder aber dieHäufigkeit
der Detrimentalfaktoren
vorwiegend
durch ihre Heterosisbedingt wird,
ist ein bis heute vieldiskutiertes,
aber nichtgelöstes
Problem(Wer,r,AC!
und DoBz-HANSKY
,
zg62).
Soviel steht heutefest,
dass sicherlich beideMöglichkeiten
bestehenund die
Frage
muss nun genauer sogestellt
werden : Ist die rezessiveverborgene
Bürde
vorwiegend
eine Mutations-oder eine balancierte Bürde? Crow et al.(MoR’roN
Cxow u. MULLER,
195 6;
CROw u.T!Mirr, 19 6 4 )
sind derMeinung,
dass in natür- lichenPopulationen vorwiegend
eineMutationsbelastung vorliegt,
währendDobzhansky
u.a. derMeinung sind,
dassvorwiegend
eine balancierte Bürdevorliegt.
DieEntscheidung
ist für das Verständnis des Aufbaus natürlicherPopu-
lationen von
Bedeutung.
Grosse
Schwierigkeiten
bereitet in diesemZusammenhang
die von vielenübersehene
Tatsache,
dass Gene niemals alleinewirken,
sondern nur mit anderenzusammen. Ein-Gen-Heterosis konnte wohl für das Sichelzellen-Gen beim Menschen bewiesen werden
(A LLISON , 195 6),
aber sonst scheint sie relativ selten zu sein.Bei
Drosophila
lassen sich alle Fälle von Ein-Gen-Heterosis auch durchKoppelung
mit anderen
Fitnessgenen
erklären. Es kann angenommenwerden,
dass die Heterosis oft von Genblöckenausgeht
und nicht-allelischeGenwechselwirkungen
von
Bedeutung
sind. Wie DoszxnrrsxY und SPASSKY( 19 6 0 ) zeigen konnten,
kann durch Kombination von sonst nicht
auffällig
Fitness-reduzierenden Genen eineLetalwirkung eintreten,
die alssynthetische Letalwirkung bezeichnet
wird.Umgekehrt
ist es unsgelungen,
durch Kombination zweierLetalfaktoren
in einem Chromosom eineAufhebung
desLetal-effektes
zu erhalten. GiBSOrr u. THODAY( 19 6 2
) fanden,
dass die Kombination zweierLoci,
die dieSternopleuralborstenzahl
bei D.
melanogaster erhöhen,
letal wirkt. Semiletalfaktoren des X-Chromosomsbewirken,
dass in bestimmten Stämmen von D.melanogaster
die Zahl der Männchen sehrgering
ist. Beilängerer Laborhaltung wird,
wie KARLIK( 1970 ) zeigen konnte,
die
Semiletalwirkung
des X-Chromosoms immergeringer
und die Männchen-frequenz steigt
auf 50%
an. DieVerbesserung
der X-Chromosomengeht
wohlkaum auf Rückmutation am
Semiletallocus,
sondern teilweise aufWechselwirkung
zwischen Neumutationen und dem Semiletalfaktor
zurück,
oder auf die selektiveAnhäufung
von Faktoren imgenetischen Hintergrund,
die dienachteilige Wirkung
des Semiletalfaktors aufheben. Auch in unseren
Untersuchungen
über den Inver-sionspolymorphismus
von D. subobscuya(SP!R!,ICx, 19 6 7 a)
war es unsaufgefallen-
dass
unabhängige
Inversionen stets nur in Cis- oderTranstellung
vorkommen.Eine genaue
Analyse ergab,
dass fast in allen Fällen einvollständiges
Austausch-Ungleichgewicht
zwischen den Inversionen natürlicherPopulationen
bestand.Das
bedeutet,
dass bestimmte Austauschkombinationen(zwischen A,a
undB,b
b sind etwaAB,
aB, Ab und abmöglich)
nicht auftreten(etwa
aB undAb) (S PERLICH
und
F EUERBACH , 19 6 9 ).
Es muss hier an eine starkeWechselwirkung gedacht werden,
die in einem Fall selektivbegünstigt,
im anderen selektivbenachteiligt.
Für einen Fall konnten FEUERBACH-MRAvi<A& und Sr!R!,ICx
( 197 o) nachweisen,
dass die Kombination zweier Inversionen in einem Chromosom in
Cis-Stellung
dominant letal ist. Wir müssen also die
Frage
um diegenetische
Bürde auchim
Zusammenhang
mit der zweifellosbestehenden,
nicht-allelischen Genwechsel-wirkung
sehen. Es istverständlich,
dass eine Neumutation in dem einen gene- tischen Milieunachteilig,
im anderen vorteilhaft sein kann. Worauf die Genwech-selwirkung
bei höherenOrganismen zurückgeführt
werdenkann,
ist noch weit-gehend
unklar und wird auch injedem
Fallspeziell
zu untersuchen sein. Aus derMolekulargenetik
kennen wir dieRegulationsmechanismen : Regulatorgen - Operatorgen - Operon.
BeiDrosophila
konnten BEERMANN(ig52),
BECKER(ig62),
K R ÖGE
R
( 19 6 3 )
u. a.zeigen,
dass bestimmteGengruppen
der Riesenchromosomenzu bestimmten Zeiten der
Larvenentwicklung aufgepufft
sind und mRNSproduzieren.
In anderen Phasen derEntwicklung hingegen
sind diese Orte nichtaktiv. Es besteht also auch hier eine
Regulation,
die für bestimmte Fälle mit demVerpuppungshormon Ecdyson
inVerbindung
steht. Ob dieses Hormon selbst alsRepressor angesehen
werdenkann,
istjedoch fraglich.
Sicherlich sind Genwech-selwirkungen
solcher Art auch bei höherenOrganismen denkbar,
doch können auch andereModelle,
die sich hinterEpistasis
undSuppression verstecken, gedacht
werden.
LE
WONTIN und HUBBY
( 19 66)
haben an D.!seudoobscuya Untersuchungen angestellt,
die von der Annahmeausgingen,
dass Eiweissvariationengleichzusetzen
sind mit
genetischer
Variation einesStrukturgens.
Siegriffen
18 verschiedene Eiweiss- oderEnzym-Eiweiss-Systeme,
dieelektrophoretisch dargestellt
werdenkönnen,
heraus undfanden,
dass davon 7 mehr als eine Variante in natürlichenPopulationen zeigten,
alsogenisch polymorph
waren. Dasbedeutet,
dass etwa40
%
aller Genloci in natürlichenPopulationen polymorph sind,
mit einer Allel-häufigkeit
die Mutation allein alsQuelle
der Variabilität ausschliesst. Darüber hinaus erwies essich,
dass bestimmte Eiweissvariationen mit bestimmten Inversionsstrukturen dieserDrosophilaart positiv
korreliert waren. Darausergibt sich,
dass auch die mit molekularen Methodendurchgeführten Analysen
dieAnnahme der
koadaptiven
undkomplexen Heterosiswirkung
unterstützen.Jedenfalls
kann einderartiges Populationssystem
nur mit einer Art Balance erklärt werden.Wenn die normale
Populationsstruktur panmiktischer Organismen (oder
solcher,
deren Inzuchttendenzgering ist)
einepolymorphe ist,
in der einfache oderkomplexe Heterosissysteme
eine Rollespielen,
muss diegenetisch homozygote
Struktur einen Ausnahmezustand darstellen. WALLACE( 195 8, ig6 3 )
fand beiD.
melanogaster,
dass Neumutationen in vollkommenhomozygoten
Individuenim Durchschnitt
heterotisch,
also vorteilhaft sind. In bereits ausgewogen hete-rozygoten
Individuenhingegen
sind Neumutationen im Durchschnittnachteilig.
Die
Untersuchungen
mitDrosophila
kommen an den Zustand vollkommenerHomozygotie,
zumindestens für einChromosom,
relativ naheheran,
dasogenannte Markierungschromosomen
mitCrossing-over-Verhinderern
eserlauben,
imKreuzungsgang
identischeReplikas
einesursprünglichen
Chromosoms wieder zu kombinieren. Inzucht allein kommt dem vollkommenhomozygoten
Zustand nurtheoretisch sehr
nahe,
während in der Praxis oft die natürliche Selektion der Inzucht die Blance halten kann.In unserem Laboratorium in Wien haben wir in diesem
Zusammenhang Untersuchungen durchgeführt,
über die hier noch kurz berichtet werden soll.Der
Grundgedanke
warder,
dass beiArten,
deren natürlichePopulationsstruktur
eine
polymorphe,
alsogenetisch weitgehend heterogene ist,
die künstliche Verände- rung derPopulation
im Sinne einer zunehmendenHomozygotie
eine abnorme Situationschafft,
in der eine Rückkehr zur früherenHeterozygotie
selektivbegünstigt
ist. Dafür stehen derPopulation
zweiWege
offen :i. Die Aufnahme von neuer,
genetischer
Variabilität aus zufliessendem Genmaterial in denGenpool
offenerPopulationen (C A xsorr, 19 6 1 ).
2
. Die Aufnahme von Neumutationen in den
Genpool.
Es wäre zu erwarten,dass
Populationen
imHeterosisgleichgewicht fremdes, genetisches
Material und Neumutationen nur selten in denGenpool einbauen,
sondern sie rasch wiederentfernen.
Homozygot gemachte Populationen hingegen
wärenungesättigt
undsollten Neumutationen oder fremde Allele wie « ein Schwamm »
(T SCHPTWERIKOFF , 19
2
6) aufsaugen.
Unsere
Untersuchungen
mit D.melanogaster
wurden sodurchgeführt,
dasseinzelne Linien mit Hilfe von
Markierungsstämmen
für das II-Chromosom voll-ständig homozygot gemacht wurden,
andereLinien
aber dienatürliche, poly- morphe Genpoolzusammensetzung
hatten. Von diesenLinien
wurden «homozygote (monochromosomale)
» und« heterozygote (polychromosomale)
»Experimental- populationen abgeleitet
und fremdesgenetisches
Material in Form von Chromo- somen, die mit dominanten Genen markiert waren,eingeführt.
Mit grosserRegel- haftigkeit zeigte
essich,
dass diese fremden Chromosomen von monochromo- somalenPopulationen akzeptiert
wurden und daher eineGleichgewichtshäufigkeit erreichten,
währendpolychromosomale Populationen
die fremden Chromosomen stets rasch eliminierten(Sr!RmCx
u. KARLIK,19 68, 1970 ). Untersuchungen
überdas Schicksal von
röntgeninduzierten
undspontanen Letalmutationen
in homo- undheterozygoten Populationen
werden derzeit von Mrs.M UKHERJEE
und von KARLIK
durchgeführt.
Soweitvorläufige Experimente
unszeigen,
werdenLetal-
faktoren aus
polychromosomalen Populationen
viel rascherentfernt,
als ausmonochromosomalen. Sollten sich diese
Ergebnisse verallgemeinern lassen,
so scheinen ihreKonsequenzen
auch züchterisch interessant. Genetischheterogene
Zuchtlinien erscheinen in
bezug
auf dieWirkung
der natürlichen Selektion bessergepuffert (LE RN E R , 1954 ).
Sie nehmen Neumutationen kaum in ihrenGenpool
auf und
gelegentliche Einkreuzung
mit Individuen fremderPopulationen
werdennur beschränkt zu einer dauerhaften
Inkorporation
von fremden Genen führen.Andererseits scheinen Inzuchtlinien besonders
empfindlich,
wenn es darumgeht,
eine
Anpassung
desGenpools
an ganz neue Verhältnisse zu erreichen. Es wird hier relativ leichtersein,
neuesgenetisches Material,
sei es alsNeumutation,
seies als
eingekreuztes
Genmaterial in denGenpool
derPopulation
einzuführen.Reçu pozsr publication en novembre 1970.
RÉSUMÉ
RÉSULTATS D’EXPÉRIENCES
SUR
L’IMPORTANCE
DE I,’HÉT!ROSIS CHEZ LA DROSOPHILEDans les populations naturelles de Drosophiles, espèce à reproduction sexuée et exogame, l’hétérosis joue un rôle important. Il a pu être démontré qu’il existe, pour le polymorphisme d’inversion, un système judicieusement équilibré, avec équilibre de la fréquence des arrangements
des gènes coexistants. Cet état d’équilibre est dû à l’hétérosis, et les arrangements de gènes
sont bien adaptés entre eux. Pour des combinaisons planifiées d’inversions léthales indépendantes,
les interactions entre gènes non-alléliques sont fréquentes. Les recherches biochimiques montrent
que, dans les populations naturelles de Drosophiles, 40 p. 100 de tous les locis sont polymorphes
et que la structure de la population constitue en règle générale un système équilibré. Les popu- lations expérimentales, avec une variabilité génétique réduite artificiellement, se trouvent dans des conditions insolites et ont tendance à regagner leur degré précédent d’hétérozygotie. Elles
assimilent très facilement les chromosomes étrangers. Par contre, les populations hétérozygotes
sont e tamponnées ’) et éliminent très vite les gènes étrangers. Ce même phénomène semble se produire aussi bien pour les mutations léthales spontanées que pour celles provoquées par les rayons X. Cela signifie, pour les éleveurs, que, si un nouveau matériel génétique peut aisément
être introduit dans des lignées consanguines, dans les lignées non consanguines, par contre,
un tel matériel risque d’être éliminé rapidement.
SUMMARY
EXPERIMENTAL RESULTS ON THE IMPORTANCE OF HETEROSIS IN DROSOPHILA
In natural
populations
ofDrosophila,
anoutbreeding
and sexualreproducing species,
heterosisplays
animportant
role. As could be shown for inversion-polymorphism
a balanced system exists in which thefrequency
of thecoexisting
gene
arrangements
is atequilibrium.
Thisequilibrium
is due to heterosis and the genearrangements
arecoadapted.
Forsynthetic
lethals and nonrandom association ofindependent inversions,
non-allelic gene interactions arefrequent.
Biochemical
investigations
reveal that 40 per cent of all loci arepolymorphic
in natural
populations
ofDrosophila
and the balancedsystem
ofpopulation
structure seems to be the rule.
Experimental populations
withartificially
reduced
genetic variability
are in anextraordinary
condition and tend toregain
their formerdegree
ofheterozygosity. They incorporate
alien chromosomes veryeasily. Heterozygous populations, however,
are buffered and eliminate alien gene material veryrapidly.
The same seems to be true forX-ray
induced andspontaneous
lethal mutations. For breeders thesefindings
could be of someinterest. It may be that new
genetic
material caneasily
be introduced in inbredlines,
in outbredstrains, however,
it isexpected
to be eliminated veryrapidly.
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