A NNALI DELLA
S CUOLA N ORMALE S UPERIORE DI P ISA Classe di Scienze
A LFRED H AAR
Über die Multiplikationstabelle der unitär-orthogonalen Funktionensysteme
Annali della Scuola Normale Superiore di Pisa, Classe di Scienze 2
esérie, tome 2, n
o1 (1933), p. 21-40
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DER
UNITÄR-ORTHOGONALEN FUNKTIONENSYSTEME
Von ALFRED HAAR
(Szeged).
Einleitung.
Ist
992(S) ... CPn(s),....
ein in einerPunktmenge
definiertes reellesorthogonales Funktionensystem,
so bilden die unendlichvielen reellen Größenvermöge
deren man die Produkte durch die Funktionen des vorge-legten Systems
ausdrückenkann,
dieMultiplikationstabelle
diesesOrthogonal-
systems.Analogien
zu der Theorie derhyperkomplexen Zahlensysteme (von
unendlichvielen
Einheiten)
führen auf denGedanken,
dieEigenschaften
solcherGrößen zu
untersuchen,
in denen sich die wesentlichenEigenschaften
deszugehörigen Orthogonalsystems widerspiegeln
müssen. Ich habe aus diesem Grunde dienotwendigen
und hinreichendenBedingungen’ aufgestellt,
die dieMultiplikationstabellen
aller beschränktenOrthogonalsysteme
charakterisieren(1).
Im selben Gedankenkreis habe ich im Falle einer aus abzählbar unendlichvielen Elementen bestehenden kommutativen
Gruppe A, B, C,....
die Existenz einer zu derGruppe isomorphen Funktionensystems Z,4(S), ZB(S), xc(s),....
bewiesen(2),
das also den
Gleichungen xA(s)xB(s) =xAB(s) genügt.
Dieses im Intervalldefinierte
Funktionensystem
- einAnalogon
derGruppencharaktere
von endlichenAbelschen
Gruppen -
ist keinOrthogonalsystem ;
seine Funktionen sind aberso
beschaffen,
daß dasIntegral (3)
(1) Über die Multiplikationstabelle der
orthogonalen ~Funktionensysteme,
Math. Zeitschrift,Bd. 31 (1930), S. 769-798.
(2) Über unendliche kommutative Gruppen, Math. Zeitschrift, Bd. 33 (1931), S. 129-159.
(3) Die zu einer beliebigen komplexen Größe x konjugiert komplexe Zahl wird stets mit x bezeichnet.
gleich
0 oder 1ist, je
nachdem A und B verschieden odergleich sind;
d. h.die bilden ein
unitär-orthogonales Funktionensystem.
Man bezeichnet be- kanntlich ein iri derPunktmenge
definiertes(komplexwertiges)
Funktionen-system 992 (S) ... ~n(s),....
als einunitär-orthogonales Funktionensystem,
falls die
Integralrelationen
erfüllt sind.
Es
liegt
nun der Gedankenahe,
dieMultiplikationstabellen
der unitär-orthogonalen Funktionensysteme
zu untersuchen. Die FourierscheEntwicklung
der Produkte 00
führt zu den
Entwicklungskoeffizienten
deren Gesamtheit als
Multiplikationstabelle
desunitär-orthogonalen Sy-
stems
99"(s)
bezeichnet wird. Um die Existenz der auftretendenIntegrale
zusichern,
werden wirannehmen,
daß der absoluteBetrag jeder
einzelnenFunktion
des betrachteten
Systems
beschränkt bleibt. DasSystem gn(s)
ist bekanntlichabgeschlossen,
wenn manjede
in M definierteFunktion,
deren absoluterBetrag quadratisch integrierbar ist,
durch lineareAggregate
dergn(s) (mit
konstanten
Koeffizienten)
im Mittelbeliebig
genauapproximieren
kann. Etwasweniger
fordert dieEigenschaft,
daß dasSystem
« in sich »abgeschlossen
ist
(4);
hierzu ist nurerforderlich,
daß die Produktesowie 1 durch
Aggregate
dergenannten
Art im Mittelbeliebig
genauapproxi-
mierbar sind.
Auf Grund der sog.
Vollständigkeitsrelation,
dieja
nur eineUmformung
desBegriffs
derAbgeschlossenheit ist, gelangt
man unschwer zu dreinotwendigen Bedingungen (~ 1,
S.26),
die dieMultiplikationstabelle jedes
beschränktenabgeschlossenen
oder in sichabgeschlossenen unitär-orthogonalen
Funktionen-systems
erfüllt.Im §
2. wirdgezeigt,
daß dieseBedingungen
auch hinreichendsind,
indem zuirgendwelchem,
diefraglichen
dreiBedingungen I, II,
III erfüllendenGrößensystem
cpqr ein beschränktesunitär-orthogonales Funktionensystem
kons-truiert
wird,
dessenMultiplikationstabelle
aus denvorgelegten
Größen Cpq1’besteht;
dieses
Funktionensystem
ist außerdem in sichabgeschlossen.
Wir stellen endlich-- - --- ---- -
(4) Vgl. den analogen Begriff bei den reellen Orthogonalsystemen, a. a. 0. (1), S. 774.
im §
3. eine IVteBedingung auf,
die zusammen mit denvorangehenden
dreiBedingungen I, 11,
111 dienotwendigen
und hinreichendenBedingungen
für dieMultiplikationstabelle
einesabgeschlossenen
beschränktenunitär - orthogonalen Funktionensystems angibt.
S
1.Notwendige Bedingungen
f’iir dieMultiplikationstabelle
eines
unitär-orthogonalen Funktionensystems.
1. - Es sei
g~2(s),...., 99n(S),....
ein in derPunktmenge
definiertesunitär-orthogonales Funktionensystem :
wir nehmen an, daß der absolute
Betrag jeder
Funktion diesesSystems
beschränktist,
d.h. (wobei Mp
füralle p
nicht beschränkt zu seinbraucht).
Ein solches
System
bezeichnen wir als ein beschränktesunitär-orthogonales Funktionensystem.
Man bezeichnet bekanntlich diesesFunktionensystem
alsvollständig
oderabgeschlossen,
wenn manjede quadratisch integrierbare
Funktion
f(s) (definiert
in derselbenMenge t)1l9)
« im Mittel » durch lineareAggregate
der99n(s) beliebig
genauapproximieren kann,
d. h. wenn man zujeder positiven
Größe B endlich viele Konstanten a1, az,...,, an derart findenkann,
daßist. Die
notwendige
und hinreichendeBedingung
derVollständigkeit
ist bekanntlich das Bestehen derfolgenden
sog.Yollständigkeitsrelation :
für alle
quadratisch integrierbare
Funktionf(s).
Gilt diese Relation für die beidenFunktionen
fi(s)
und sogilt
sie auch für woraus manunmittelbar die
Richtigkeit
derBeziehung
erkenne.
Wir werden im
folgenden
diese Relationen(1)
und(2)
ausschließlich nur für die Funktionenanwenden und setzen daher die
Abgeschlossenheit
desvorgelegten Systems
nichtvoraus und nehmen nur an, daß dieses
System
so beschaffensind,
daß mandie Funktionen
(3)
durch lineareAggregate
der99,(s)
im Mittelbeliebig
genauapproximieren
kann. Ein solchesunitär-orthogonales Funktionensystem
sollals in sich
abgeschlossen
bezeichnet werden.2. - Die
Multiplikationstabelle
desvorgelegten unitär-orthogonalen Systems
wird durch die Fourierschen
Entwicklungskoeffizienten
der Produkte d. h. durch die Größenr , . - -- .. - - _ -
gebildet (5) ;
wirbeginnen
mit derAufzählung
der charakteristischenEigenschaften
dieser unendlichen kubischen Matrix.
Zu diesem Ende betrachten wir die unendlichvielen Bilinearformen
(von
unendlichvielen Veränderlichen Xi’ X2,....; ys,
y2,....)
m ,
bzw. die
zugehörigen
Matrizenferner
diejenigen Matrizen,
die man aus diesen durchTransposition (Vertauschung
der Zeilen und
Kolonnen)
und Ersetzenjedes
Elementes durch diekonjugiert komplexe
Größe erhält:bzw. die
zugehörigen
BilinearformenMan erkennt vorab
unmittelbar,
daß diese Bilinearformen bzw. Matrizen be- schränktsind,
da die ntenAbschnitte,
d. h. die endlichen Bilinearformendem
Betrage
nach kleiner als(5) Die Existenz der bei der Definition von Cpqr auftretenden Integrale wird durch die
vorausgesetzte Beschränktheit der qJp(s) gewährleistet..
bleiben. Es
ergibt
sich ferner die Ver tauschbarkeit der MatrizenCs’, C2, C2’,...., Cp, Cp’,....
durchAnwendung
derVollständigkeitsrelationen (2)
fürdie Funktionen
(3)
infolgender
Weise: man findet für das Element der aten Zeile in den Matrizen bzw.CpCq’, 0;’ Cq’
die AusdrückeDiese Formeln
zeigen
die Vertauschbarkeit derobigen Matrizen;
insbesondereergibt
sichdaraus,
daßC,
eine Normalmatrixist,
da sie mitCp’
vertauschbar ist. Manbeachte,
daß man bei denUmformungen
in den zuletztaufgeschriebenen Beziehungen
die Relationen(2)
nur für die Produkteverwendet hat.
Eine weitere
notwendige Eigenschaft
derMultiplikationstabelle
erhält mandurch
Anwendung
derVollständigkeitsrelationen
auf die Funktionf(s) =1.
Esseien nämlich ek die Fourier-Koeffizienten dieser Funktion:
man findet unmittelbar
d. h. es
gilt
- falls man, wieüblich,
die Einheitsmatrix(Ö",03B2)
mit E bezeichnet -die Matrixrelation ~
wobei
endlich ist.
Annali della Scuola Norm. Sup. - Pisa.
Wir können diese Tatsachen wie
folgt
zusammenfassen: DieHultiplikations-
tabelle
eines beschränkten und in sich
abgeschlossenen ( also
umsomehr einesabgeschlossenen) unitär-orthogonalen Funktionensystems
erfüllt die fol-genden
dreiBedingungen :
I. es ist Cpqr:-2-- ’Cqpr ;
II. die unendlichvielen Bilinearformen
sind beschränkt und
vertauschbar ;
III. es existiert ein
Wertsystem
ei, e2,...., für daskonvergent ist,
mit dessen Hülfe man die Einheitsmatrix E in der Form
darstellen kann.
3. - Man kann die
Bedingung
III durch diefolgende allgemeinere
ersetzen :III’.
jede
beschränkte MatrixA=(aaß),
die mit allen MatrizenCi, C2, C3,....
der
Multiplikationstabelle
vertauschbarist,
ist in der Formdarstellbar,
wobei dieQuadratsumme konvergent
ist.k=1
In der
Tat,
es liefert die Vertauschbarkeit von A mitCa
dieGleichungen
ferner ist die
Bilinearform,
deren Matrix das Produkt AA’ist,
.a.- , ..,
ebenfalls beschränkt. Setzt man daher
so findet man, daß die Quadratsumme
der Wert der
obigen
Bilinearform füryp=ep ist,
alsojedenfalls konvergent
ist. Andererseits ist - mit Rücksicht auf
I,
III und(4)
-d. h. es ist
(6)
4. - Der soeben bewiesene Satz
gestattet
diefolgende
interessante An-wendung ;
wir beschränken uns dabei aufabgeschlossene (natürlich beschränkte) Systeme 99"(s).
Ist nämlichf(s)
einebeliebige
beschränkteFunktion,
so kannman
ihr die unendliche Matrixbzw. die Bilinearform
zuordnen. Auf diese
Verallgemeinerung
der bekanntenToeplitzschen
Laurent-formen hat bereits 0.
Toeplitz
selbsthingewiesen (1). Mf
ist offenbar beschränkt und mit allenC1, C2,.... vertauschbar;
es istja
- in dieser Schreibweise -und man erkennt unmittelbar auf Grund der
(jetzt
für alle beschränktefl(s), f2(s) gültige)
Relationen(2),
daßist. Mit Hülfe des Satzes III’ können wir nun
zeigen,
daßumgekehrt
zujeder
mit allen
Cd,
vertauschbaren beschränkten Matrix eine im wesentlichen beschränkte Funktion(8) f(s) gehört,
so daßA=Mf
wird. Da nämlich(6) Daß auch umgekehrt aus III’ die ursprüngliche Bedingung III folgt, ist trivial,
da E mit jeder Matrix vertauschbar ist.
(7) Vgl. auch A. WINTNER : Spektraltheorie der unendlichen 1Jfatrizen, Leipzig (1929),
S. 184.
(~) D. h. eine Funktion, deren Wertevorrat mit Ausnahme einer Nullmenge dem absoluten Betrage nach unterhalb einer endlichen Grenze bleibt.
konvergent ist,
sofolgt
aus dem Riesz-Fischerschen Satze die Existenz einer Funktionf(s),
für dieI
existiert,
so daßist. Da ferner
ist,
so istjedenfalls A =Mr.
Die Beschränktheit dieser Funktion, erkennt man wiefolgt:
Aus der Beschränkteheit der MatrixM
folgt
die Beschränktheit ihrer « HermiteschenKomponenten
»:und
Es sei N der absolut genommen
größte Wert,
den diezugehörigen
Hermiteschen Formen bei derNebenbedingung
annehmen. Wäre die reelle Funktion
fi(s) (oder f2(s))
an einerPunktmenge
mvom
positiven
Maße p etwagrößer
als N(N> 0),
so seim(s) diejenige Funktion,
die
- 1
oder =0ist, je
nachdem s innerhalb oder außerhalb derPunktmenge
~u
m
liegt ;
ich setzealso
Die Hermitesche
Form,
deren Matrixsystem ~3,....
den Wertist,
würde für dieses Wert-annehmen
(9),
imWiderspruch
zu derVoraussetzung.
Unser Resultat ist ein
Analogon
des Riesz-FischerschenSatzes;
es liefert eineCharakterisierung derjenigen Größen,
die sich aus einer beschränkten Funktionf(s) vermöge
der Formelergeben :
~ ’ ~
Ist
CP2 (s ),....
ein(in
beschränktesunitär-orthogonales
Funk-tionensystem
und einebeliebige
beschränkteMatrix,
welche mitallen Matrizen
Ci, C2,....
derMultiplikationstabelle
vertauschbarist,
soexistiert eine im wesentlichen beschränkte Funktion
f(s),
so daßist und
urngekehrt.
’
5. - Wir werden im
folgenden
noch von einergeringen Verallgemeinerung
dieser
Begriffe
Gebrauch machen. Es sei eine im Intervall a ~ s ~ b defi- nierte reelle nicht abnehmendeFunktion, CP2(S),...., ~n(s),....
aber einSystem
von Funktionen
(definiert
im selbenIntervall),
für dasist;
man bezeichnet diese Funktionen als ein imbezug
aufa(s)
unitär-orthogonales Funktionensystem.
Es werden imfolgenden
nur solcheSysteme
dieser Art
auftreten,
bei denen alle Funktionengn(s)
beschränkt undstetig
sind.Das
System
wird alsabgeschlossen bezeichnet,
wenn fürjedes
Paar vonstetigen
Funktionen
f2(s)
dieBeziehung
statthat.
(Den Begriff
derAbgeschlossenheit
« in sich » werden wir in diesem Falle nichtbenötigen).
Als
Multiplikationstabelle
definieren wir in diesem Fallenaturgemäß
dieunendliche kubische
Matrix, gebildet
aus den Größen(9) Aus der Beschränktheit dieser Bilinearform folgt nämlich in bekannter Weise ihre
« zeilenweise Konvergenz », vgl. E. HELLINGER und O. TOEPLITZ : Theorie der Unendlichen Matrizen, Math. Annalen, Bd. 69 (1910), insbesondere S. 297-299.
und man erkennt ohne
Mühe,
daß dieBedingungen I, II,
III des Satzes auf S. 26 auch für diesen Fallnotwendige Bedingungen
für dieMultiplikations-
tabelle liefern.
Wir kommen nun zur
Umkehrung
des erwähnten Satzes.§ 2.
Beweis,
daß dienotwendigen Bedingungen I, II,
IIIauch hinreichend sind.
1. - Es seien
(ay 19 2, 3,....) beliebige komplexe Größen,
welche dieBedingungen I, II,
III unseres SatzesS. 26
erfüllen;
wir werden zunächst nur von derBedingung
II Gebrauchmachen, demzufolge
die unendlichen Bilinearformenbeschränkt und vertauschbar sind. Diese Formen sind im
allgemeinen
keineHermitesche
Formen;
mangelangt
aber in wohlbekannter Weise zu Hermite- schenFormen,
indem man die Matrizenbildet. Aus der für
Cp
undCp’ gemachten Voraussetzungen folgt
unmittelbar die Beschränktheit und Vertauschbarkeit der unendlichvielen Hermiteschen Ma- trizen(5)
bzw. derzugehörigen
Hermiteschen Formen.Für eine
abzählbare Menge
von beschränkten Hermiteschen Matrizen~=(~ )~
bzw. für die
zugehörigen
Formengilt
aber derfolgende Satz,
den ich inAnlehneng
angewisse Untersuchungen
von Herrn J. v. NEUMANN bewiesen habe
(1°):
Es
gibt
zu deny)
eine Schar von Hermiteschen Einzelformen bzw.Einzelmatrizen 00
bzw.
mit den
folgenden Eigenschaften:
a)
esgelten
für alle dieMatrizengleichungen
03B2)
ist x" xz, x3,.... einbeliebiges Wertsystem,
für das die unendlicheSumme 03A3|xk|2 konvergent ist,
so ist die(wegen reelle)
Funktion von 1 00
eine nicht
abnehmende,
anjeder
inneren Stelle des Intervalls O ~ ~, ~ 1 von linksstetige
Funktionvon ~,
welche außerdem denGleichungen 03B2(o;
x,~) = 0, genügt.
Esgibt
ferner einSystem
vonreellen,
im Inter-vall 0 c ~, c 1 definierten
stetigen
Funktionenf2 (~,), f3 (~),....,
so daß mitHülfe der
Spektralform a(2;
x,y)
und dieser Funktionen dievorgelegten
ver-tauschbaren Hermiteschen Formen durch die
Stieltjesschen Integrale
simultan
dargestellt
werden. Aus denBeziehungen (6) folgt (in
wohlbekannterWeise)
die für allestetigen
Funktionenu(i)
undv(i) geltende
HilbertscheYollständigkeitsrelation
Wenden wir diesen Satz auf die Matrizen
(5)
an, sogelangen
wir - indemwir die
zugehörigen
Funktionen mitco(
bzw. bezeichnen - für die Matrizen bzw.C,(2)
zu denDarstellungen
woraus man, wenn man zur
Abkürzung
einführt,
durch Addition bzw. Subtraktion dieDarstellungen
gewinnt.
DieAnwendung
der HilbertschenVollständigkeitsrelation (7)
liefert(für u=wp(l), v=wq(l»
für die MatrixCpCq’
dieDarstellung
und man
gelangt
durchnochmalige Anwendung
dieser Relation zu der Formel:2. - Um die
Eigenschaften
derstetigen
Funktionenmp(Ä)
zustudieren,
ziehenwir die
Bedingungen
I und III des Satzes auf S. 26 heran:Wir betrachten die
Bilinearformen,
deren Matrizen dieobigen
sind:
und setzen darin xa=ea,
ya=ea.
Esergibt
sich auf diese Weise - mit Rück- sicht auf I und III -Wir führen noch zur
Abkürzung
ein,
wo also(wegen f1» o (Ä)
eine reellenichtabnehmende,
von linksstetige
Funktionbedeutet;
derVergleich
der Formel(8)
und(10)
bzw.(9)
und(11)
liefert unmittelbarDiese Formel
zeigen,
daß die im Intervall 0 s ~, ~ 1 definiertenstetigen
Funktionen
wp(l)
ein imbezug
auf die reelle nichtabnehmendeunitär-orthogonales Funktionensystem bilden,
dessenMultiplikationstabelle
aus den
vorgelegten
Größen c.., besteht.Die
Vollständigkeit
diesesFunktionensystems zeigen wir,
wiefolgt :
Essei
u(i)
undv(i)
ein Paar vonstetigen
Funktionen im IntervallO c ~, ~ 1;
wirbetrachten die beiden Matrizen
v
und die
Matrizenprodukte
die
zugehörigen
Bilinearformen bezeichnen wir bzw. mitIn dieser Schreibweise ist
u
so daß die zu beweisende
Vollständigkeitsrelation (3’)
in dieGleichung
k=1 J.
übergeht.
Nun ist aber - mit Rücksicht auf I und III -und
der
Vergleich
der letzten dreiGleichungen
liefert die Relation(12)
und damitdie
Vollständigkeitsrelation (3’).
Erfüllen daher die Größen Cpqr die
Bedingungen I, II,
III(S. 26),
soexistiert ein im Intervall 0 03BB 1
definiertes,
imbezug
auf eine reelleN
nichtabnehmende Funktion
03C3(03BB) unitär-orthogonales
undabgeschlossenes System
vonstetigen
Funktionenwn(s),
dessenMultiplikationstabelle
ausden
vorgelegten
Größen cpqr besteht.3. - Der
Übergang
zugewöhnlichen Integralen geschieht
- ingleicher Weise,
wie in meiner
angeführten Arbeit (11)
-- auf Grund einerBemerkung
vonHerrn LEBESGUE über die
Zurückführung
vonStieltjesschen Integralen
aufLebesguesche.
Es handelt sich imvorliegenden
Falle umIntegrale
-mit
stetigen f(l)
undnichtabnehmendem,
reellen03B2 (~).
Man ordne derstetigen
Funktion
f(A)
eine FunktionF(s),
die im Intervalldefiniert ist
(12),
wiefolgt
zu : Ist so ein solcherWert,
der an einereinzigen
Stelle
Ao
von~(1)
angenommen wird( 03B2 (~o) =so),
so setze mannimmt
a (i)
den Wert s, an mehreren Stellen an, also anjeder (inneren)
Stelleeines
Intervalls,
so bezeichne man etwa denMittelpunkt
dieses Intervalls mit Ai und setzeist endlich S2 ein solcher Wert im
obigen Intervall,
den03B2 (~,)
nichtabnimmt,
sogibt
esjedenfalls
eine Stellel2 derart,
daß- -
ausfalle,
wobei - wie üblich -;(l2+0)
bzw.19 (A2 - 0)
denrechtsseitigen
bzw.-
linksseitigen
Grenzwert der nichtabnehmenden Funktion03C3(03BB)
an der StelleA2
bezeichnet;
in diesem Falle setze manFür die so definierte Funktion
gilt
offenbarwobei das linksstehende
Integral
eingewöhnliches Integral
im Riemannschen Sinneist,
wie man sich durch denVergleich
der endlichenSummen,
derenGrenzwert die beiden
Integrale sind,
leichtüberzeugt.
Die FunktionF(s)
kann-
offenbar nur an einer solchen Stelle
Si = 7;(li) unstetig werden,
welche einer-
Stelle 1i
entspricht,
dieMittelpunkt
eines Intervallsist,
im dem konstant ist.yJ - -
Ist
ferner 22
eineSprungsstelle
von03B2 (03BB),
so ist im Intervall19 (A2 s 03C3 (03BB2 + 0) jede
dieser FunktionenF(s)
konstant. Man erkenntauch,
daß dieseZuordnung
der Funktionen zu allen
stetigen
distributivist,
daß die FunktionF(s) zugeordnet
ist undendlich,
daß dem Produkt das Produktder zu
f«Ä)
undf2(~,) zugeordneten
FunktionenFl(s)
bzw.F2(s) entspricht.
Bezeichnen wir daher die zu unseren
mn(s) vermöge
derobigen
Konstruktionzugeordneten
Funktion mit sogelten
- mit Rücksicht auf(13)
- dieBeziehungen
b bDie für die
mp(s) geltenden Vollständigkeitsrelationen
gehen
in dieGleichungen
über,
wobeiU(s)
undV(s)
die zu den willkürlichenstetigen
Funktionen undv(i) zugeordneten
Funktionen bedeuten. Setzt man insbesondere u,bzw.
WpWq, 1,
so drücken dieGleichungen (14)
- mit Rücksichtdarauf,
daß der Funktion offenbar entspricht - die Tatsache aus, daß das im Intervall a ~ s ~ b definierte
unitär-orthogonale
beschränkte Funk-tionensystem Qn(s)
in sichabgeschlossen
ist und die kubische Matrix Cpqr alsMultiplikationstabelle
besitzt.Damit dieses
Funktionensystem
imgewöhnlichen
Sinneabgeschlossen sei,
ist das Bestehen der Relation(14)
für allestetigen
FunktionenU(s), V(s)
-
erforderlich. Dies trifft
jedenfalls
zu, falls die Funktion;(1)
überallstetig ist,
da man
ja
in diesem Falle zujeder stetigen
FunktionF(s)
eineebenfalls
stetige
Funktion(0 ~ ~, ~ 1)
derartangeben kann,
daß die zuf(~)
vermöge
derobigen
Vorschriftzugeordnete
Funktion mitF(s)
übereinstimmt..~
Umgekehrt,
wenn03C3(03BB)
eineUnstetigkeitsstelle
l2besitzt,
so kann das soeben konstruierteFunktionensystem
nichtabgeschlossen sein,
da - wie oben~ ~
bemerkt
- jedes
im TeilintervallO(i2-0)-S-(J(i2+0)
konstant ist.§
3.Kriterien für ein
abgeschlossenes unitär-orthogonales Funktionensystem.
1. - Wir wollen noch die
notwendigen
und hinreichendenBedingung
für die
Multiplikationstabelle
einesabgeschlossenen,
beschränkten unitär-orthogonalen Funktionensystems
ableiten.Wir
knüpfen
zu diesem Ende an das zuletzt gewonneneErgebnis
an, dem-zufolge
das imvorangehenden Paragraphen
gewonneneSystem jedenfalls
. ~
abgeschlossen ist,
falls die Funktion03C3(03BB)
überallstetig
ist. Ist dies nicht derFall,
so muß mindestens eine der Funktionen - etwa - an einer StelleA"
einen endlichenSprung
erleiden. Manzeigt
dann in derselben
Weise,
wie in der Hilbertschen Theorie derquadratischen Formen,
daß in diesem Fallefür jedes ~ro =1, 2,....
dashomogene
unendlicheGleichungssystem .
eine nicht identisch verschwindende
Lösung besitzt,
für dieist. In der
Tat,
setzt man bei h > 0konvergent
so
ergibt
sich mit Hülfe der HilbertschenVollständigkeitsrelation (7),
einerseitsandererseits
aber,
mit Rücksicht auf(7’),
dasGleichungssystem
Der
Grenzübergang
h=0 führt die linken Seiten dieserGleichungen
- wenn-man zur
Abkürzung
setzt - in
über
(mit
Rücksicht auf(18)
und auf dieKonvergenz
von die eineFolge
der Beschränktheit der MatrixC, ist).
Da fernercop(A)
einestetige
Funktionvon l war, so ist der Grenzwert der rechten Seite in
(17) gleich
d. h. die Größen
(18)
bilden ein nichttrivialesLösungssystem
derhomogenen Gleichungen (15).
Man kann dies auch soformulieren,
daß unter dengemachten Voraussetzungen
ein
Eigenwert
der beschränkten MatrixGp
ist(d.
h. demPunktspektrum angehört)
und die
obigen
Größen Xa eineLösung
deszugehörigen homogenen Gleichungs- systems
bilden. Ist daher das imvorigen Paragraphen
zu der kubischen Matrix cpqr konstruierteunitär-orthogonale Funktionensystem Dn(s)
nichtabgeschlossen,
sobesitzt
jede
der Matrizen einenEigenwert
flp und dieentspre-
chenden
homogenen Gleichungssysteme
besitzen für alle p einegemeinsame (nichttriviale) Lösung :
2. - Wir beweisen noch die
Umkehrung
dieser Tatsache. Sind die Größen e"".so
beschaffen,
daß dasGleichungssystem (19)
eine nichttrivialeLösung besitzt,
00
für die
~ ~ x~ ~2 konvergiert,
so kann es in keinem Intervallk=1
beschränktes und
abgeschlossenes unitär-orthogonales Funktionensystem F2(s),.... geben,
für das ba
ist.
Denn es sei
diejenige Funktion,
für dieist; Q(s)
ist eineFunktion,
deren absoluteBetrag quadratisch integrierbar
und + 0
ist,
und es ist hDas
Gleichungssystem (19)
erhält die Form:würden die
Fn(s)
einabgeschlossenes System bilden,
so wäre die linke Seitedieser
Gleichung
~d. h. es wäre
Diese
Gleichungen zeigen,
daß alle Fourier-Koeffizienten der Funktionverschwinden;
da ferner wegen der angenommenen Beschränktheit desSystems Fn(s)
das Quadrat vonintegrierbar ist,
sofolgt,
daß mit Ausnahme einerNullmenge
sein muß. Dies liefert aber sofort einen
Widerspruch
mit derAbgeschlossenheit
des
Systems Fn(s);
denn man kann mitLeichtigkeit
einebeschränkte, nirgends
verschwindende Funktion
u(s)
derart bestimmen(13),
daßist. Aus
(20) folgt
dann unmittelbar(13) Man wähle etwa eine Stelle a zwischen a und b, für die
a
ist; man setze u(s) =1 für a s C b und berechne für a s a den Wert von u(s) aus
L
Diese streckenweis konstante Funktion u(s) ist von der erforderten Art.
also wäre fast überall im
Widerspruch
zuWir sind daher zu dem
folgenden
Satzgelangt :
Die kubische Matrix ist dann und nur dann die
Multiplikations-
tabelle eines
abgeschlossenen,
beschränktenunitär-orthogonalen
Funktionen-systems,
wenn außer denBedingungen I, II,
III des Satzes S. 26 noch diefolgende Bedingung
IV erfüllt ist:IV. die
homogenen Gleichungen
f’ -
haben kein
gemeinsames (nichttriviales) Lösungssystem,
fürdas
haben kein
gemeinsames (nichttriviales) Lösungssustem,
fürk
konvergiert,
d. h. es besitzen die MatrizenCp
keineEigenwerte
flp von derBeschaffenheit,
daß diezugehörigen homogenen Gleichungssysteme
einegemeinsame Lösung
haben.3. - Daß diese
Bedingung
IV vonI, 11,
111unabhängig ist,
d. h. daß esMultiplikationstabellen. gibt,
zu denen in sichabgeschlossene
aber keineabgeschlossene Funktionensystems gehören, zeigt
dasfolgende Beispiel:
Es sei
ii, ~,2, )"3,n..
eine solcheZahlenfolge,
für diekonvergent
ist: man setze undcpqr=0
falls nicht alle drei Indizes p, q, rgleich
sind. DieBedingungen I, II,
III sind offenbarerfüllt ; Cp
istja
eine
Diagonalmatrix,
derenDiagonalelement
alleübrigen
Elemente =0sind,
und es ist -Die
Bedingung
IV ist aber nichterfüllt,
da dieGleichungen (19)
z. B. durchbefriedrigt
werden.Ein in sich
abgeschlossenes Orthogonalsystem,
das zu dieserMultiplikations-
tabelle
gehört,
istübrigens
leichtanzugeben.
Mantrage
vomNullpunkte ausgehend
hintereinander die Intervalle von der
Länge 1
, 1 , , », , w ,und definiere in dem Gesamtintervall von
der Länge l1
+ l2+ l3 +
.... = l einOrthogonalsystem vermöge
derfolgenden
Vorschrift: es seicpp(s) =A.p,
falls sim
pten
derobigen
Teilintervalle(deren Länge lp beträgt) liegt,
für alle anderen s seicpp(s) =0.
Dann ist offenbarund
daher ist und