C OMPOSITIO M ATHEMATICA
J OHANN K IOUSTELIDIS
Eine einheitliche Methode zur Herleitung von reihenentwicklungen für Ganze funktionen vom Exponentialtyp
Compositio Mathematica, tome 26, n
o3 (1973), p. 203-232
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203
EINE EINHEITLICHE METHODE ZUR HERLEITUNG VON REIHENENTWICKLUNGEN
FÜR
GANZE FUNKTIONEN VOMEXPONENTIALTYP
von
Johann Kioustelidis
Herrn Professor Dr. F. Reutter aus Anlaß seines sechzigsten Geburtstages gewidmet
Noordhoff International Publishing Printed in the Netherlands
Zusammenfassung
Im
folgenden
werdenOperatoren betrachtet,
die als Funktionen desDifferentialoperators aufgefasst
werden kônnen(üblicherweise
Multi-plikatoren genannt).
Diese Funktionen werden in verschiedenen Reihenentwickelt,
und es wirdgezeigt,
wie man mittels derKonvergenzbedin-
gung
der jeweiligen
Reihe eine Klasse ganzer Funktionen in en bestimm- tenExponentialtyps
bestimmenkann,
für die dieOperatorreihenent- wicklung gilt.
Insbesonderewerden,
ausser neuerErgebnisse
dieserArt,
auch für manche aus der klassischen Literatur bekannte Reihenent-
wicklungen
strenge Beweise und erweiterteGültigkeitsbereiche
ange-geben.
1.
Einleitung
Am einfachsten lâsst sich das
Prinzip
der hier zu behandelnden Reihen-entwicklungsmethode
an einemBeispiel
klar machen. Hierzu betrachten wir die Newtonsche Reihe:Es ist seit
langem
bekannt(vgl.
Boole[4,
S.16-19])
dass sich diese Reihe sehr einfachergibt,
wenn man diezusammengefasste
Form derTaylor-Reihe
zu einer Definition erweitert und den so definierten
Verschiebungs-
operator, exp(hD),
als einfache Variable behandelt.Dann erhâlt man nâmlich
wobei L1 : = exp
(hD)-1
derDifferenzenoperator
ist. Für diesengilt
offenbar:
An dieser heuristischen
Herleitung
ist zunâchst zubemângeln,
dass diehier benütze Binomialreihe einen endlichen
Konvergenzradius hat;
sie ist nâmlich nur für|0394| 1,
d. h.1 exp (hD)-1| 1, konvergent.
Damiteine solche
Aussage
einen Sinnhat,
ist esnotwendig,
den Differential- operator D durch eine einfache Zahlenvariable zu ersetzen. Der dazunôtige
Kalkül stehtbereit,
nâmlich die Fourier-Transformation.Transformiert man die Newtonsche Reihe für
genügend glatte
Funk-tionen
gliedweise
nachFourier,
so erhâlt man:Die auftretende Binomialreihe ist nun für
1 exp (icoh) - 1
1 also|03C9h| 03C0/3 gleichmâssig konvergent.
Umgekehrt ergibt
sich aus(3)
durch Rücktransformation die New- tonsche Reihe(2),
falls manIntegration
und Summation vertauschen darf. Das istin jedem
Fall in dem Intervallzulâssig,
in dem die Binomial- reihegleichmâssig konvergiert.
DasRücktransformationsintegral
darfsich also nicht über die ganze reelle Achse sondern nur über
(-03C0/3|h|, +03C0/3|h|)
erstrecken. Es ist daher hinreichendanzunehmen,
dassF(cv)
ausserhalb dieses Intervalls verschwindet.
Ist
also f(x)
eine Funktion mitF(cv)
= 0 fürlrol
>03C0/3|h|,
so kannman von der
(bei
Kenntnis derBinomialreihe)
einleuchtenden Formel(3) ausgehend,
durch einfache Fourier-Rücktransformation die New- tonsche Reihegewinnen1.)
Die zwei wesentlichen
Voraussetzungen
derobigen Herleitung
sind:1. Die betrachteten
Operatoren
müssen bei der Fourier-Transfor- mation inMultiplikatoren
der Bildfunktionenübergehen,
so dasseine von den Bildfunktionen
unabhângige Reihenentwicklung
derMultiplikatoren
und daher eine von denOriginalfunktionen
unab-hângige Reihenentwicklung
derOperatoren môglich
wird. Um diesenSachverhalt klar zu machen ist es
übrigens
üblich denOperator,
derdem
Multiplikator T(i03C9) entspricht
mitT(D)
zu bezeichnen.2. Die
Trâgermenge
der Bildfunktionen muss innerhalb desKonvergenz-
bereiches der
Reihenentwicklung liegen,
d.h. die betrachtetenOriginal-
funktionen müssen imallgemeinen
ein finitesSpektrum
haben.1 Diese Idee wurde auch von T. Kameda aufgegriffen in seiner bisher in der gängigen Literatur nicht beachteten Arbeit: ’On the Theory of finite differences’, Tohoku Math. Journ. 16 (1919) S. 62-72.
Eine Klasse solcher Funktionen ist nach einem Satz von
Paley
undWiener
(siehe
Hôrmander[14,
S.21])
die Klasse der ganzen Funktionen endlichenExponentialtyps,
welchequadratisch integrabel lângs
derreellen Achse sind. Fordert man
jedoch
abschwâchendlediglich
die Dar-stellbarkeit
jeder
Funktion in der Formmit einem
g(t)
von beschrânkterVariation,
sozeigt sich,
dass diese Funktionenklasse identisch mit der Klasse aller ganzen Funktionen endlichenExponentialtyps
ist(siehe Young [26]).
Die hier zu verwendende Methode besteht also
darin,
dass wirOpera-
toren und Funktionen der oben beschriebenen Art
betrachten,
die denOperatoren zugeordnete Multiplikatoren
in Reihen entwickeln und mittels desKonvergenzintervalls
dieser Reihen eine Klasse von ganzen Funktionen bestimmtenExponentialtyps finden, für
die diezugehôrige Reihenentwicklung
des betreffendenOperators
für alle zgilt.
Auf dieseWeise werden
Operatorreihenentwicklungen
wie dieobige
streng fun- diert.Die von der
obigen prinzipiell
verschiedeneMethode,
die in der klas- sischen Literatur(siehe
Gelfond[12] und Nörlund [18])
zurHerleitung
solcher Formeln verwendet
wird,
basiert auf derVerwendung
derCauchyschen Integralformel.
Ein sehr bekanntesBeispiel
hierfür istdie Neumannsche
Entwicklung
vonbeliebigen holomorphen
Funktionenin einer Reihe nach Bessel-Funktionen
(siehe
Rainville[19,
S.117]).Hier-
bei wird statt der
Exponentialfunktion
der Kern1/(t-z)
desCauchy-
schen
Integrals
in einer Reihe entwickelt.Der Nachteil dieser Methode
ist,
dassReihenentwicklungen
von1/(t-z), wenig bekannt,
bzw. nicht immer vorhandensind,
was bei derHerleitung
insbesondere neuer Formeln eine grosseSchwierigkeit
dar-stellt.
Eine andere Methode zur
Herleitung
solcher Formeln basiert schliess- lich auf derVerwendung
der Borel-Transformation. Diese wurde ins- besondere von Boas und Buck(siehe [3]) konsequent
bei derHerleitung
von Formeln
angewandt.
Esscheint,
dass diese Methode im eindimen- sionalen Fallâquivalent
zu der hier entwickelten ist(vgl.
die von Hôr-mander
angegebene
Beweise derVerallgemeinerung
des Satzes vonPaley-Wiener
für n = 1 und n ~Z+beliebig [15,
S.98-101]);
sie lâsstsich
jedoch
nicht direkt auf den mehrdimensionalen Fall anwenden.Wegen
dieser Verwandtschaft der Methoden werden wir imfolgenden,
insbesondere bei den
Anwendungen,
die oben genannte Arbeit von Boas und Buck heranziehen.Wie sich
zeigen wird,
sind für manche dieserReihenentwicklungen
die hier
angegebenen Gültigkeitsbereiche grôsser
als die in Boas-Buck und in derübrigen
Literaturangegebenen (vgl.
Satz 10 und 11 in Ver-bindung
mit Satz9).
An dieser Stelle môchte ich Herrn Prof. Dr. P. L. Butzer und Herrn Dr. W. Trebels für ihre vielen und
wichtigen Verbesserungsvorschlâge
in
Bezug
auf die strenge und übersichtlicheFormulierung
dieser Arbeit herzlich danken.2. Theoretische
Grundlagen
Die
Betrachtungen von §
1 habengezeigt,
dassFormelherleitungen
der
gewünschten
Art zumindest für ganze Funktionen vomExponential-
typ durchführbar sind. Imfolgenden
wollen wir also ganze Funktionenvom
Exponentialtyp,
und zwar in nkomplexen
Verânderlichen betrach- ten. Für diese Funktionenklasse werden wir inkonsequenter
Entwick-lung
der in§
1angedeuteten
Methode einegeeignete Verallgemeinerung
der Fourier-Transformation
angeben.
Hierbei wirdjedoch jeder
Ori-ginalfunktion f(z),
statt einerBildfunktion,
eineMenge
vonLebesgue- Stieltjes-Massen
mit beschrânktemTräger {g03B5(w)|03B5~R+, zugeordnet.
Wirwerden daher in Zukunft nicht mehr von
Integraltransformationen
son-dern von
Integraldarstellungen sprechen.
Da wir nun mittels dieser
Integraldarstellungen
einen Kalkül auf- bauenwollen,
setzen wir zunâchst die zu verwendenden Zeichen fest.2.1
Bezeichnungen
Genau wie bei der Fourier-Transformation brauchen wir zwei Variable
z E Cn und w E C". Da hier im
Gegensatz
zu der üblichen n-dimensiona- lenFourier-Laplace-Transformation (siehe
etwaForsythe-Rosenbloom [10,
S.50-55])
nicht nur z sondern auch wkomplex ist,
werden wir oftzur
Unterscheidung
von einem z- und einem w-Raumsprechen.
Insbe-sondere bezeichnen wir mit K eine konvexe
Menge
des w-Raums. Im einzelnen setzen wir:und
für
Verschiebungsvektoren
des z-Raumes.An Stelle des üblichen
Skalarprodukts
verwenden wir hier das Produkt:Mit r * Ilzr |
bezeichnen wir zunâchst bei den einleitenden Definitionen und Sätzen einebeliebige
Norm. Da aber alle Normen in C"âquiva-
lent
sind, (siehe
etwaStoer-Witzgall [21,
S.84-86])
werden wir unsspâter
einfach auf dieUnitârnorm, Jzi,
beschrânken und ausschliess- lich diesemit r oder ||z|| bezeichnen.
Für denRichtungsvektor
im z-Raumsetzen wir
für
03BC = 1, 2, ···, n, also ’E Q,
wobei 03A9 dieEinheitssphâre
in C"(in bezug
auf die betrachteteNorm)
ist. Ferner verwenden wirfolgende Bezeichnungen
fürOperatoren:
exp
(hD)
für denVerschiebungsoperator
um hNun kônnen wir uns der hier ausschliesslich betrachteten Funktionen- klasse zuwenden.
2.2
Einiges
über ganze Funktionen DEFINITION 1.a)
Eine ganze Funktionf(z)
heisst vomExponentialtyp,
wenn es reelleZahlen a und
Ca
> 0gibt,
sodass fü r
alle z E Cn:gilt.
b)
DasInfinum
A aller Zahlen a, heisst derExponentialtyp
vonf (z) bezüglich
der betrachteten Norm.(Vgl.
Martineau[17,
S.73]
bzw.Ehrenpreis [8,
S. 122unten]).
DEFINITION 2.
f(z)
sei eine ganze Funktion vomExponentialtyp.
Dannwird die Grosse
Strahltyp
oder Indikator vonf(z)
inbezug auf
die betrachtete Norm||z||
= r genannt.Aus dieser Definition
folgt, dass f(z)
genau dann denStrahltyp A(03B6)
hat,
wenn für alle z E enund jedes
a > 0 eine KonstanteCe
> 0existiert,
so dass
gilt.
Die Grôssen A und
A(03B6)
habenfolgende Eigenschaften,
die sich ge-nauso wie im eindimensionalen Fall beweisen lassen
(vgl.
Bieberbach[2,
S.1-2]).
THEOREM 1. Sei
f(z)
eine ganze Funktion vomExponentialtyp
A be-züglich
der NormIlzll
= r mitStrahltyp A(,) (bezüglich Ilzll
=r).
Danngilt:
wobei
2.3
Über
die Stützfunktion einerMenge
DEFINITION 3. Sei L ~ en eine
beliebige
beschriinkteMenge
desw-Raums. Dann heisst
Stützfunktion
von L(siehe
Hôrmander[15,
S.97]).
Folgende Eigenschaften
der Stützfunktion sind von besonderem In- teresse für uns:SATZ 1.
a)
AusK CL
mit Lbeschrânkt folgt: HK(z) ~ HL(z).
b)
Gehôrt derNullpunkt
des w-Raums zu L(0 ~ L)
sogilt: HL(z) ~
0.c)
Sei L eine beschränkteMenge
in en. Danngilt:
wobei DL der Rand von L ist.
BEWEIS:
a)
Fürjede reelwertige
Funktion cpgilt:
(b) Folgt
ausa)
für K ={03B8},
da dannHK(z) -
0 ist.c)
Esgenügt
offenbar dieseAussage
für dieMenge
aller inneren Punkte(also
für den KernL)
von L zu beweisen. Sei nun wo E Lbeliebzig.
Legt
man einebeliebige
Gerade durch wo, so trifft diese den Rand DLan mindestens zwei
Punkten,
etwa w, und w2 . Dann ist wo = to Wl +(1 - t0)w2
mit 0 to 1 und esgilt
D.h.,
zujedem w
E Lgibt
es ein w’ E DL mit Re(zw) ~
Re(zw’).
Esfolgt
daher zunâchst :Die Gleichheit der Ausdrücke
folgt
nun aus derStetigkeit
von Re(zw),
da in
jeder Umgebung
einesRandpunktes
aus dem Rand DL des Kernsinnere Punkte
liegen.
Der Rand DL ist als beschrânkte
Menge
in C"kompakt (siehe Ljuster-
nik-Sobolev
[16,
S.172,
Satz4]).
Da andererseits Re(zw)
einestetige
Funktion von w
ist, folgt:
(siehe Ljusternik-Sobolev [16,
S.154,
Satz1 ])
wzBw.2.4 Die
Integraldarstellung
ganzer Funktionen vomExponentialtyp
undihre
Folgerungen
Diese
Integraldarstellung
wird durchfolgenden
Satzgegeben,
der eineVerallgemeinerung
des klassischen Satzes vonPaley-Wiener
ist.THEOREM 2. Sei K eine
konvexe, kompakte Menge
in en(oder R").
Ist
nun f(z)
eine ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(03B6) für alle (
EQ, gilt
alsofür
alle z E Cnund jedes
11 > 0:so existiert
zu jedem
a > 0 einkomplexes Lebesgue-Stieltjes-Mass ge(W)
konzentriert in der
8-Umgebung Ke
vonK,
so dassgilt.
Zum Beweis dieses Satzes sei auf Hôrmander
[15,
S.97-101 hinge-
wiesen. Dort wird zum Beweis des Satzes 4.5.3 die Existenz einer In-
tegraldarstellung
der Form:nachgewiesen,
wobei03C8(w) stetig
undÃ(w)
dasLebesgue-Mass
inK.
ist([Hôrmander, 15,
S. 100oben]).
Ein direkter Beweis für diesenSatz, jedoch
nur fürwird in Gelfand-Shilov
[11,
S.130-131 ] angegeben. Analoge Ergebnisse
sind auch in Martineau
[17,
S. 150 Th4.1’], Ehrenpreis [7,
S.160]
oderTreves
[23,
S.233] und [22, S.474-475]
zu finden.Bei der
Anwendung
von Theorem 2 ist eswichtig
zubeachten,
dassbei
gegebenem
K die Klasse derFunktionen,
dieUngleichung (13)
er-füllen, eindeutig festliegt
und nicht von der verwendeten Normabhângt.
Erfüllt nâmlich eine
Funktion f(z) Ungleichung (13),
so erfüllt sie auch dieUngleichung:
wobei rI
einebeliebige
andere Norm ist. Diesfolgt
aus derTatsache,
dass
und
fest ist.
(siehe Stoer-Witzgall [21,
S.85]).
Wir kônnen uns also in Zukunft ohne
Beschrânkung
derAllgemeinheit
auf eine Norm beschrânken. Hierzu wâhlen
wir,
wiein §
2.1bemerkt,
die Unitârnorm. Imfolgenden
ist also:Mittels der
obigen Integraldarstellung
lassen sich nun viele andere sehr einfach herleiten. Z.B. ist offenbar:bildet man nun das
Integral
mit
N, m ganzzahlig
auf beiden Seiten dieserGleichung,
soergibt
sichnach dem Satz von Fubini
Hierbei ist zu
beachten,
dass derIntegrand
der zweiten Seite niemalssingulâr wird,
daN,
mganzzahlig
vorausgesetzt werden. Fassen wirdie
wichtigsten derartigen Integraldarstellungen
zusammen, soergibt
sich
folgender
Satz.SATZ 2. Sei K eine
konvexe, kompakte Menge
in enund f(z)
eine ganzeFunktion vom
Exponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(,) VC
E Q. Danngilt:
wobei
P(hD) irgendeiner
dernachfolgenden Operatoren
undP(hw)
derihm
zugeordnete Multiplikator
ist(s,
t EC;
h EC"; N,
m EZ) :
P(hD) P(hw)
Die
Anwendung
eines derobigen Operatoren
auf eine ganze Funktionvom
Exponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(03B6) V03B6
E D liefert wie- der eine ganze Funktion mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(03B6) ~03B6
ED,
wieman leicht durch
Abschâtzung
derIntegraldarstellung
feststellen kann.Diese Funktionenklasse bleibt also unverândert bei Hintereinanderaus-
führung
solcherOperationen.
Esgilt
daherfolgender
Satz:SATZ 3. Sind
P1 (h1D), P2(h2D), ···, Pl(hlD) Operation
des in Satz 2angegebenen Typs
mit h’’ E enfest
v =1,···,
1 und istF(t1, ···, tl)
einPolynom
in 1Verânderlichen,
sogilt:
für jede
ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(03B6)
~03B6 ~ 03A9.
Wir wollen nun
Anwendungen
dieser Sâtze kennenlernen und dabei eine zurHerleitung
solcherErgebnisse grundsâtzlich
anwendbare Me- thode entwickeln.3. Die
Herleitungsmethode
undeinige
ihrerAnwendungen
Zunâchst werden wir hier einen relativ
allgemeinen
Satzangeben.
An Hand dieses Satzes werden wir dann die zur
Herleitung
notwen-digen
Schritte beobachten und diese zu einer Methode zurHerleitung
weiterer
Ergebnisse
âhnlichenTyps
zusammenfassen.3.1 Eine
allgemeine
FormelEine grosse Anzahl
spezieller
Formeln lâsst sich auf die unten an-gegebene
Formel zurückführen:SATZ 4. Sei
wobei
q03BC03BD,
b03BC03BD,
S03BD, tv EC, il
E z + ={0, 1, 2, ···}
v =(v 1’...’ vl) ~ Z+l,
h :0
en,
h EC"fest
und die Summen endlich sind. Ausserdemgelte :
für |b(hw)| p(s),
wobeip(s)
der zum Parameterwert SECzugehôrige Konvergenzradius
derobigen
Potenzreihe ist. Ist nunK(=K(h, s))
einekonvexe
kompakte Menge
des w-Raums, in der dieobige Ungleichung gilt,
so
gilt
die Formelgleichmâssig
injedem
beschrânkten z-Gebietfür
alle ganzen Funk-tionen vom
Exponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(03B6) ~03B6
E Q.BEWEIS.
Sei f(z)
eine solche Funktion. Danngilt
nach Theorem 2wobei K03B5
einebeliebige s-Umgebung (B
>0)
von K ist. Da die durchIb(hw)B p(s) gegebene Menge
offenist,
wâhrend Kabgeschlossen ist,
liegt
auchjede e-Umgebung K.,
von K für a > 0 und klein genug noch in der durch dieUngleichung gegebene Menge.
D.h. wird s > 0 und klein genuggewâhlt,
so erfüllen auch alle Punktevon K03B5
dieKonvergenzbe-
dingung Ib(hw)1 p(s).
SeiK03B50
eine solcheUmgebung.
Durch Anwen-dung
von Satz 7ergibt
sich nun:Die
Vertauschung
von Summation undIntegration
ist hierbei er-laubt,
da die Reihe inK03B50 gleichmâssig konvergiert.
Ausserdem ist die letzte Reihegleichmâssig konvergent
injedem
beschrânktenz-Gebiet,
da das Produkt der Reihe(28)
mit exp(zw)
injedem
beschrânkten z- Gebietgleichmâssig konvergiert.
Diskussion
Wie man an diesem
Beispiel sieht, hângt
die Klasse der ganzen Funk-tionen,
für die eine Formel(hier (29)) gilt,
von demKonvergenzradius
der Reihe
(hier (28)) ab,
die der Formelzugrunde liegt.
Hâtte die Reihe(28)
etwa endlich vieleGlieder,
so kônnte man durchAnwendung
vonSatz 3 Formel
(29)
fürbeliebige
ganze Funktionen vonExponentialtyp
beweisen.
Diese
Abhângigkeit
der Funktionenklasse von derKonvergenzbe- dingung liegt
nicht etwa an der hierangewandten
Methode sondern ist injedem
Fall vorhanden. Daszeigt
sich amfolgenden Gegenbeispiel.
SATZ 5.
q(hw)
undb(hw)
seien durch(27) gegeben.
Im Punkte wo E engelte |b(hw0)| > p(s),
wobeip(s)
derKonvergenzradius
der Reihe(28)
ist. Dann
gibt
es ganze Funktionen vomExponentialtyp
mitStrahltyp
A(,)
=H{w0}(03B6)
= Re03B6w0, für
welche Formel(28)
nichtgilt,
nämlichdie Funktion exp
(zw0).
BEWEIS. Für
f(z)
= exp(zwo) gilt (hD)f(z) = (hwo)
exp(zwo)
usw.,also
b(hD)f(z)
=b(hwo)
exp(zwo)
und daherDiese Potenzreihe ist aber wegen
Ib(hwo)1
>p(s) divergent,
wâhrendder Ausdruck
q(hD)f(z+sh)
=q(hwo)
exp{(z+sh)w0}
für endlichez von Unendlich verschieden ist. Eine Gleichheit der beiden ist also nicht
môglich.
Zu beachten ist
noch,
dass dieFunktionenklasse,
für die(29) gilt,
nicht direkt durch die durch
|b(hw)| p(s) gegebene Punktmenge festgelegt wird,
sondern durch einebeliebige
konvexekompakte
Teil-menge dieser
Menge.
Durch dieKonvergenzbedingung
ist also nicht eine Funktionenklassegegeben
sondernmehrere,
da man i.a. die durch|b(hw)| ~ 03C1(s) gegebene Punktmenge
nur durch mehrere konvexe kom-pakte Teilmengen Kl , K2, ··· ausschôpfen
kann. Durch die Stützfunk- tionenHK1(03B6), HK2(03B6), ···
werden dann mehrere Funktionenklassenentsprechend
Satz 4festgelegt.
Bevor wir nun zu
Spezialfâllen
von Formel(29)
und zu anderen Bei-spielen übergehen,
wollen wir die einzelnen Schritte der in allen diesen Fâllen anzuwendenden Methodeangeben,
wie sie sich an Hand diesesBeispiels ergeben.
3.2
Beschreibung
der MethodeDie einzelnen Schritte der Methode sind offenbar:
1.
Vorgabe
einerReihenentwicklung,
deren Glieder dieAnwendung
der
Zuordnungsregeln
aus Satz 2 und 3erlauben,
undÜbergang
zu der formal
zugeordneten Operatorenreihenentwicklung.
2.
Bestimmung
einer beschrânktenMenge
desw-Raums,
in der die Reihegleichmâssig konvergiert,
bei Potenzreihen etwa durch Be-stimmung
vomKonvergenzradius.
3.
Bestimmung
einer oder mehrerermôglichst
grosser konvexer undkompakter Teilmengen Kl , K2, ···
derobigen Menge.
4.
Bestimmung
der StützfunktionenHK1(03B6), HK2(03B6), ···
dieser Teil-mengen.
5.
Verwendung
derDarstellungsregeln
um zuzeigen,
dass die betrach- tete formaleOperatorenreihenentwicklung
zu einer sinnvollen Formelführt,
wenn man dieOperatoren
auf ganze Funktionen vom Ex-ponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HKi(’) ~03BE
E Q anwendet.Diese ganze Arbeit wird in sehr vielen Fâllen dadurch
erleichtert,
dassmehrere Reihen dasselbe
Konvergenzgebiet haben,
so dass man die konvexenkompakten Teilmengen
und die Stützfunktionen nicht mehrjedesmal
neu zu bestimmen braucht. Sehr oft ist ausserdem bereits das ganzeKonvergenzgebiet konvex,
so dass man nur noch einegeeignete kompakte Teilmenge
bestimmen muss(dieser
Fall tritteigentlich
in allennachfolgenden Beispielen auf).
Ferner
zeigt
sich bei unserennachfolgenden Beispielen,
dass imwesentlichen nur zwei
Typen
vonKonvergenzbedingungen
und mithinnur zwei
Typen
vonKonvergenzbereichen
und Stützfunktionen auf- treten. Diese wollen wir nun bestimmen.3.3 Die zwei
wichtigsten Konvergenzbedingungen
und diezugehôrigen
konvexen
kompakten Mengen
und StützfunktionenDie im
folgenden
auftretendenKonvergenzbedingungen
haben fastin allen Fâllen entweder die Form
oder die Form
Um die
Bestimmung
derzugehôrigen
konvexenkompakten Mengen
und Stützfunktionen zu
erleichtern,
wollen wir hier zunâchst zwei Hilfssâtzeangeben.
SATZ 6.
f(v)
sei zweimalstetig differenzierbarfür 1 v |
~a(a
>0).
Dannist die
Menge:
genau dann
konvex,
wenngilt.
BEWEIS.
L (h)
ist genau dannkonvex,
wenn dieMenge
konvex
ist,
da bei festem h der Punkt w genau dann zuL(h) gehôrt,
wenn wh = u + iv zu G
gehôrt.
Die
Menge
G wiederum ist genau dannkonvex,
wenn dieFunktion f
konkav ist. Hierzu ist
notwendig
undhinreichend,
dassf"(v) ~
0für
allé |v| ~ a
ist(siehe
etwa Courant[6,
S.289]).
SATZ 7. G sei eine
kompakte Menge
inC,
M sei einepositive
Konstante und h ein konstanter Vektor aus en mith1 ~
0. Danngilt für
die Stütz-funktion HL(z)
derMenge:
Hierbei ist mit z, = rl exp
(ÜP1), hl =
il exp(ial):
und DG der Rand von G.
BEWEIS. Wir setzen hw = u+iv, also Re
(hw)
= u und Im(hw)
= v.Dann
gilt:
also
Nun sind aber die für u + iv und w2, ···, wn mittels
(33) gegebene
Neben-bedingungen unabhângig
voneinander. Esgilt
daher:Die Summe lâsst sich sofort
abschâtzen,
daist,
wobei dieser letzte Wert für wv = Mexp (-1
arg(zv-z1 hv/h1)}
auch angenommen wird.
Wegen
Zl = rl exp(i~1)
undhl
= 03C41 exp(i03B11) gilt
andererseits:Nach Satz 1 wird aber
HL(z)
auf dem Rande DL von L angenommen, also insbesondere auf DG.Fasst man nun diese
Bemerkungen
zusammen, sofolgt
direkt die Be-hauptung.
Wir kommen nun zu den vorhin genannten
Konvergenzbedingungen:
I)
Zunâchst betrachten wir dieUngleichung (30):
Die durch
lhw- al
pgegebene Punktmenge
istkonvex,
da ausauch
folgt.
Eine konvexekompakte Teilmenge
dieserMenge
ist offenbar :mit 8 > 0
beliebig
klein und M > 0beliebig
gross.Zur
Bestimmung
der Stützfunktion derMenge
K haben wir nach Satz 7lediglich
die Grôsse E zu berechnen:und
Auf DG ist
|u-a| = (03C1-03B5)2-v2. Das gesuchte
Maximum ist alsodas Maximum von:
Dieses wird angenommen, wenn
für |~1-03B11|
~03C0/2
oder303C0/2
dieerste
Ableitung bezüglich v
zu Null wird. Dies tritt ein furIn R
eingesetzt ergibt
dies:Der Maximalwert ist offenbar :
Für |~1-03B11|
=03C0/2
oder303C0/2
istR(u, v) =
±v.Da |v| ~
p - sist, folgt: E
= 03C1-03B5. Dieser Wertergibt
sich als Grenzwert auch aus dervorigen
Formel. Esgilt
also:SATZ 8. Die
Stützfunktion
der konvexenkompakten Menge:
welche der
Konvergenzbedingung Ihw-al
pentspricht, ist für hl 1=
0:II)
Nun betrachten wir dieUngleichung (31):
Wir setzen wieder hw = u+iv und erhalten
also für exp u ~
0(u ~ - ~)
Diese
Ungleichung
ist für u ~ -~âquivalent
zu(31),
da alle Um-formungsoperationen
umkehrbar sind.Aus
(38) ergibt
sich nun, dass cos vpositiv
sein muss, da u reell istund daher exp u
nichtnegativ.
DieUngleichung
kann also nur erfülltwerden,
wennmit m e Z
beliebig gilt.
Unter dieserZusatzbedingung
kann man(38)
auch in
folgender
Form schreibenDie
Menge
ist nun nach Satz 6
konvex,
da(In
cosv)" = - 1/(cos v)’
0 ist. Sieist
jedoch
nichtkompakt
und daher nicht direkt verwendbar. Eine kon-vexe
kompakte Teilmenge
derMenge (39)
ist:wobei
mit m ~ Z, N > 0, M > 0,
03B5 > 0 und ôderart, dass - N = ln (2 cos (03C0/2-03B4))-03B5 gilt,
um denstetigen Übergang
eines Teils vom Rand in den anderen zugewâhrleisten.
Für m = 0 sieht G
folgendermassen
aus:Bild 1
Offensichtlich ist die
Menge K(h) konvex,
weil G konvexist,
und kom-pakt,
weil sie beschrânkt undabgeschlossen
ist. Um ihre Stützfunktionzu bestimmen brauchen wir nach Satz 7
lediglich
die Grosse E zu be- rechnen.Hierzu setzen wir
o.B.d.A. -03C0 ~ ~1 03C0 und -03C0 ~ 03B11
03C0 voraus,so dass
|~1-03B11|
203C0 ist.Wir haben nun
folgende
Fâlle zu unterscheiden:Dann ist cos
(~1-03B11) ~ 0;
damit alsoR(u, v) môglichst
grossist,
ist u
môglichst
klein zuwâhlen,
also u = -N(vgl. (41)).
Das Maximumwird nun für v =
2nm±(03C0/2-03B4)
angenommen,je nachdem,
ob sin(~1-03B11) negativ
oderpositiv
ist. Injedem
Fallgilt
hierbei:Hier ist cos
(~1-03B11)
> 0 und daher muss umôglichst
grossgewàhlt werden,
also u = ln(2
cosv)-s.
Die Funktion:hat nun ihr Maximum in
wobei v* die Nullstelle der ersten
Ableitung
derobigen
Funktion ist.Aus der
Randbedingung |-2nm| ~ 03C0/2-03B4 folgt
nun:also
1) Ist |~1-03B11| 03C0/2,
sofolgt
aus(45) Il- 2m |
1 und daher 1 =2m,
da l - 2mganzzahlig
ist.Berücksichtigt
man diese1-Werte,
sofolgt
aus(43)
und(44)
wobei = 0
für |~1-03B11| 7C/2
und sonst 03BB = 2 ist. Das Vorzeichen ist hierbei natürlich so zuwâhlen,
dass der Ausdruck maximal wird. Es ist also:Diese Formel
gilt allerdings
nurfür |~1-03B11| ~ reJ2-b
bzw.303C0/2+03B4
|~1-03B11| ~
27i da nurdann |v*-203C0m| ~ re/2-b ist,
also v* in Gliegt.
Für
7r/2 - ô |~1- 03B11| 03C0/2
und303C0/2 |~1- 03B11| 303C0/2
+ ô istzu
beachten,
dassdR/dv
keine Nullstelle in G hat und daher das Vorzei- chen nicht wechselt.D.h.,
aberR(In [2 cos v]-03B5, v)
ist in diesem Fall monoton und hatseine Extrema an den
Endpunkten
desv-Intervalls,
alsofür |v-203C0m|
=re/2-b.
Dann ist aber u
= - N, da
der eine Teil des Randesstetig
in den an-deren
übergehen
soll(vgl.
Bild1).
E ist daher hier von derselbenForm,
wie im Fall03C0/2 ~ |~1-03B11| ~ 303C0/2.
Damit ist die
Bestimmung
von Eabgeschlossen
und wir haben dasfolgende Ergebnis:
SATZ 9. Die
Stützfunktion
der durch(40), (41) gegebenen
konvexenkompakten Menge K(h),
welche derKonvergenzbedingung 1 exp (hw) - 1 |
1
entspricht,
ist:mit
wobei
Hierbei ist zu
beachten,
dass für m = 0 und N gross genugist, da
für 1 t 1 03C0/2
ist.Wir wollen nun konkrete
Anwendungen
derdargelegten
Methode be- trachten.3.4 Die Newtonsche Reihe
H.W. bedeute den
Hauptwert
einerkomplexwertigen
Funktion. Danngilt:
wobei die Binomialreihe in
jedem
beschrânkten s-Gebiet für1 exp
hw-11
1
gleichmâssig konvergiert.
Nach Satz 4
folgt
nun aus dieserRehenentwicklung
SATZ 10.
Sei f(z)
eine ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(,) ~03B6
EQ,
wobeiK(h)
durch(40), (41)
undHK(03B6)
durchSatz 9
gegeben
wird. Danngilt für
alle z E en die sogenannte Newtonsche.Reihenentwicklung:
mit s ~ C
beliebig,
wobei die Reihe injedem
beschrânkten z-Gebietgleich- mâssig konvergiert.
Ist
speziell
n =1, f(z)
also Funktion einerVerânderlichen,
so ân- dert sich an der Form der Reihe(54)
nichts(A
istlediglich
eindimensionalaufzufassen).
DieBedingung
für dieGültigkeit
von(54)
hat nun wegen03B6 = 03B61
= exp(i~1)
und h =hl
die Form:Insbesondere
gilt
nun dieReihenentwicklung
wegen(51)
für alleganze Funktionen mit
Exponentialtyp
Aln 2/ i 1.
Vergleicht
man die sich aus Satz 10 für n =1, h1 =
1 also al - 0 und N - 00, 8 - 0ergebende Aussage
mit dem in Boas-Buck[3,
S.34]
an-gegebenem Ergebnis,
so sieht man, dass beideErgebnisse
sehr verwandt sind. Das von Boas-Buck istjedoch
enger als dasobige,
da dort nur derFall m = 0
angegeben
wird.3.5
Interpolationsreihenentwicklung
vonhDf(z)
Es
gilt
bekanntlichwobei die Potenzreihe für
1 exp (hw)-1|
1gleichmâssig konvergiert.
Nach Satz 4
folgt
alsoSATZ 11.
Sei f(z)
einebeliebige
ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(03B6) ~03B6
EQ,
wobeiK(h)
durch(40), (41)
undHK(03B6)
durch Satz 9
gegeben
ist. Danngilt gleichmâssig
injedem
beschrânkten z-Gebiet:Diese Reihe wird für n = 1 z.B. in Nôrlund
[18,
S. 242 Gl.(68)]
an-gegeben.
3.6
Reihenentwicklung
nachLaguerre-Polynomen
Nach Tricomi[24,
S.217 Gl.(118)] gilt for H
1:wobei
das
verallgemeinerte Laguerre-Polynom
m-terOrdnung
und vom In-dex a ist. Hierbei
konvergiert
die betrachtete Reihe absolut undgleich- mâssig
in tfür |t|
1 und endliche s-Werte. Obwohlbeliebige
a-Wertezulâssig sind,
wollen wir imfolgenden
a E Z+ voraussetzen, da nur dann dieDarstellungsregeln
aus Satz 5gelten.
Sei also a e Z+. Setzen wir nunt = hw -1 in
(57)
so erhalten wir:wobei die Reihe
in jedem
beschrânkten s-Gebiet(s
EC)
für|hw-1|
1gleichmâssig
in wkonvergiert.
Nach Satz 4
folgt
nun aus dieserReihenentwicklung:
SATZ 12.
Sei f(z)
eine ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(l, 1 ; ,) ~03B6
eQ,
wobeiK(h)
durch(36)
undHK(l, 1 ; 03B6)
durch(37) für
a = p = 1gegeben
ist. Danngilt gleichmâssig
injedem
be-schriinkten z-Gebiet
für
alle ri E7L + :
Ein anderes
Ergebnis
derselben Artergibt
sich aus(57),
wenn wirt = hw setzen. Nach Satz 4 und Satz 8
folgt
dann:SATZ 13.
Sei f(z)
eine ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(O, 1 ; C) ~03B6
EQ,
wobeiK(h)
durch(36)
undHK(O, 1 ; C)
durch(37) für
a = 0 und p = 1gegeben
ist.Dann
gilt aleichmâssig
injedem
beschrânkten z-Gebietfür
alle a EZ+:
Für a = 0
folgt
z.B. aus(61):
Einige
âhnliche Formeln sind zwar in Boas-Buck[3,
S.16-17] angegeben
aber keine stimmt genau mit den
hiesigen
überein.3.7
Reihenentwicklung
nach Bessel-FunktionenNach
Gegenbauer gilt
fürkomplexe v ~ 0, -1, - 2, ...
mit
wobei
Jv+m(s)
eineBessel-Funktion, C,,,(t)
einGegenbauer-Polynom
und
(m/2)
derganzzahlige
Anteil vonml2
ist(siehe
Watson[25,
S.368-369]).
Hierbei
konvergiert
die Reihegleichmâssig
injeder
beschrânktenw-Menge,
falls s und h fest und endlich sind.Sei also K eine
beliebige
konvexekompakte Menge
des w-Raums. Istnun
f (z)
einebeliebige
Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp A(03B6) ~ HK(03B6) VC
eQ,
sogilt
nach Satz 2 Gl.(22)
Verwendet man nun hier
(63)
undberücksichtigt
diegleichmâssige Konvergenz
derReihe,
so ist dieVertauschung
vonIntegration
undSummation erlaubt und es
folgt:
und daher nach Satz 3.
SA1Z 14.
Sei f(z)
einebeliebige
ganze Funktion von endlichemExponen-
tialtyp,
h Een,
s und v c- C aber v =/;0, -1, -2, ....
Danngilt gleich-
mâssig
injedem
beschrânkten z-GebietFür n = 1 ist diese Formel bereits von
Gegenbauer hergeleitet
undzwar sogar für
beliebige Funktionen,
die innerhalb eines Kreises holo-morph
sind(siehe
Watson[25,
S.524-525]).
3.8
Reihenentwicklungen
nach BernoullischenPolynomen
1-terOrdnung
für 1 e N
Seien y 1, 03B32, ···, 03B3l
beliebige komplexe
Zahlenund y = max y,, I .
Dann
gilt
für|t| 27r/y (siehe
Nôrlund[18,
s.143, (77)]):
03BDwobei
B(l)m(~;
y 1, ’ ’ ’,YI)
dasverallgemeinerte
BernoullischePolynom
1-ter
Ordnung
und m-ten Grades ist.(Bezüglich
derEigenschaften
dieser
Polynome
siehe Nôrlund[18, Kap. 6]
oderErdelyi [9,
Vol1,
S.
39-40]).
Diese
Beziehung
kann man auch in der Form:schreiben. Setzen wir t = hw und X =
s ein,
soergibt
sich mit Hilfevon Satz 4:
SATZ 15. Seien s und 03B31, ···, Y, c- C und h E Cn mit
hl e
0beliebige
Konstanten und
f(z)
sei eine ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp
wobei
K(h)
durch(36)
unddurch
(37) für
a = 0 und p =2n/y gegeben
ist. Danngilt gleichmâssig
in
jedem
beschriinkten z-GebietIm
Spezialfall n
=1,
h =h 1
=1,
y 1 =1;
1 = 1folgt
hieraus:Diese Formeln sind zumindest in der hier zitierten Literatur nicht zu
finden.
3.9 Die Eulersche Summenformel
Seien
Nl , N2, ···, Nl beliebige
natürliche Zahlen. Mittels(66)
er-gibt
sich dann:(69)
wobei die linke Seite nur
für 1 t | 2n/y (y
=max |03B3v|) gleichmâssig
kon-vergiert.
’’Andererseits
gilt
nach Satz 3 für alle ganze Funktionen vomExpo- nentialtyp
mitStrahltyp
(HK
nach Gl.(37»’-
wobei
KE
mit 0 e il dies-Umgebung
der durch(36)
für a = 0 undp =
2n/y-r¡ gegebenen Menge K(h)
ist. Setzen wir hier die zweite Seitevon Gl.
(69)
mit t = hw und x = s ein und vertauschen wir Summation undIntegration,
sofolgt
nach Satz 3:Beachten wir nun, dass diese Summe in zwei Teile
zerfâllt,
einen für 0 ~ m ~ 1- 1 und einen für 1 ~ m undberücksichtigen
wir die for-malen
Beziehungen:
so
folgt:
SATZ 16. Seien s und 03B31, ···, YI E e und h E en mit
hl i=
0beliebige
Konstanten und y =
maxv ly,l. f(z)
sei eine ganze Funktion vomExpo-
nentialtyp
mitStrahltyp
wobei
HK(0, 2n!Y-11; 03B6)
durch(37) für
a = 0 und p =2n/Y-11 gegeben
ist. Dann
gilt:
wobei die Reihe in
jedem
beschrânkten z-Gebietgleichmâssig konvergiert.
Ein
Spezialfall
dieser Formel ist(für
1 =1,
Yi =1):
Das ist die bekannte Eulersche Summenformel. Beschrânkt man sich auf Funktionen einer Verânderlichen
(n
=1)
und h =1,
sogilt
siefür ganze Funktionen vom
Exponentialtyp
mitStrahltyp: A(exp (i~1)) ~
2n - e mit E > 0
beliebig
klein. Diesesspezielle Ergebnis
ist im wesent-lichen auch bei Boas-Buck
[3,
S.29]
zu finden.3.10
Reihenentwicklung
einer endlichen alternierenden ReiheSeien s,
03B31, ···, yl e Cbeliebige
Konstanten und Y = maxtyj.
v
Dann
gilt für itl 2nJy:
wobei die Reihe
gleichmâssig konvergiert (siehe
Nôrlund[18,
S.143]).
Hierbei ist
E(l)m(s;
7i, ’ ’ ’y,)
das EulerschePolynom
1-terOrdnung
undm-ten
Grades,
dessenEigenschaften
ebenfalls in Nôrlund[18, Kap. 6]
oder
Erdelyi [9,
Bd.1 ]
zu finden sind.Mit Hilfe der
obigen
Formelergibt
sich nun fürNv
EN,
v =1, 2, ’ ’ ’,
1beliebig
Setzen wir hier t = hw ein und verwenden wir dieselbe
Menge
K wieim
vorigen Beispiel,
da dieKonvergenzbedingung
dieselbeist,
soergibt
sich genau wie im
vorigen Beispiel:
SATZ 17. Seien s und 03B31, ···, Y, c- C und h E en mit
hl :0
0beliebige
Konstanten. Ist nun
f(z)
wie im Satz 16gewâhlt,
sogilt gleichmâssig
iniedem beschrânkten z-Gebiet
Für n =
1,
1 =1,
y 1 =hl =
1folgt speziell:
wobei die Formel für alle ganzen Funktionen vom
Exponentialtyp
mitStrahltyp
A (exp i~1) ~
2n - egilt (a
> 0beliebig klein).
Formeln dieser Art sind in Nôrlund
[18,
S.161-166] angegeben.
Dortwird jedoch
einerseits z als reell und 7i, ’ ’ ’, y,positiv
vorausgesetzt und andererseits die Summen durchEinführung
vonDâmpfungsfaktoren
bis ins Unendliche
fortgesetzt.
Wir wollen daher hier von einemVergleich
absehen.
3.11 Summation mit Hilfe einer Formel von
Laplace
Nach
Laplace gilt
mit t ~ C:wobei die Reihe
für 1 t
1gleichmâssig konvergiert.
Setzt man hiert = exp
(hw) - 1 ein,
sofolgt:
und hieraus für A E N:
wobei die Reihe für
1 exp (hw)-1|
1gleichmâssig konvergiert.
DieseKonvergenzbedingung
ist dieselbe wie bei derHerleitung
der Newton- schen Reihe. Wir kônnen also hier auch dieselbe konvexekompakte Menge K(h)
wie dort(Gl. (40), (41))
verwenden. Bilden wir nunauf beiden Seiten von Gl.
(79)
so erhalten wir mit Hilfe von Satz 2 und 3 SATZ18. f(z)
sei eine ganze Funktion vomExponentialtyp
mitStrahltyp
A(03B6) ~ HK(03B6) für aile (E Q,
wobeiHK(,)
durch Satz 9 Gl.(47)
bis(50) gegeben
wird.Dann
gilt für
alle z E Cn und A e Nbeliebig :
mit L"
durch(78) gegeben.
3.12
Trigonometrische
SummenformelEntwickelt man
1/[exp (hw) - 1 in
einerPartialbruchreihe,
soergibt
sich
Hierbei
konvergiert
die Reihegleichmâssig
in hw fürhw Z,
da die Be-trâge
ihrer Glieder denen der Reihe 2niasymptotisch gleich
sind.Die Funktion exp
(Nhw)-1
mit N E N hat für- 0 Z
hw einfache Null-stellen. Wir kônnen also die
gleichmâssige Konvergenz
derobigen
Reihe auch