C OMPOSITIO M ATHEMATICA
P HILIPP B OCK
Einige Integrale aus der Theorie der
hypergeometrischen und verwandter Funktionen
Compositio Mathematica, tome 7 (1940), p. 123-134
<http://www.numdam.org/item?id=CM_1940__7__123_0>
© Foundation Compositio Mathematica, 1940, tous droits réservés.
L’accès aux archives de la revue « Compositio Mathematica » (http:
//http://www.compositio.nl/) implique l’accord avec les conditions gé- nérales d’utilisation (http://www.numdam.org/conditions). Toute utili- sation commerciale ou impression systématique est constitutive d’une infraction pénale. Toute copie ou impression de ce fichier doit conte- nir la présente mention de copyright.
Article numérisé dans le cadre du programme Numérisation de documents anciens mathématiques
http://www.numdam.org/
Einige Integrale
ausder Theorie der hyper- geometrischen und verwandter Funktionen
von
Philipp
BockBrünn
Vor
einiger
Zeit hat Herr ArturErdélyi
in einerAbhandlung ,,Infinite integrals involving
Whittaker’s functions"1) einige Integrale
berechnet, in derenIntegranden
Produkte von Whit-takerschen Funktionen bzw. Produkte solcher Funktionen mit den Funktionen des
parabolischen Zylinders,
mit Besselschen Funktionen undLaguerreschen Polynomen
auftreten.Einige
weitere, in der
Analysis
oder in denAnwendungen häufig
vor-kommende Funktionen sind ebenfalls Sonderfâlle der Whittaker- schen Funktionen. Man kann daher durch
Spezialisierung
derParameter in den Formeln von A.
Erdélyi gewisse Integrale
mit solchen Funktionen berechnen.
In
folgenden
Zeilen werden insbesondereIntegrale angegeben,
welche in ihren
Integranden
aul3er den Whittakerschen Funk-tionen,
Besselschen Funktionen, Funktionen desparabolischen Zylinders
undLaguerreschen Polynomen
auch die Fehlerfunktion, dieunvollstândige Gammafunktion,
die Batemannsche Funktionkn
und die CharlierschenPolynome
enthalten.Wir wollen uns zunâchst mit
Integralen beschäftigen,
in derenIntegranden
die Fehlerfunktion als Faktor auftritt. Bekanntlich läßt sich die Fehlerfunktion Erfc(x)
in der Formschreiben. Setzt man in Formel 1
(3,1)
dereingangs
zitiertenArbeit für 1 = -
1/4, n =1/4 , q
= 1 und für die Whittakersche Funktion den Ausdruck(1),
so erhâlt man1 ) Journal Indian Math. Soc. (New séries) 3 (1939), Nr. 5. Diese Arbeit wird im Folgenden mit 1 angeführt.
Wenn man auf der rechten Seite die
Verdopplungsformel
derGammafunktion
2 )
anwendet und weiters
berücksichtigt,
da2ist,
so läßt sich(2)
auch so schreiben:gültig
fürAus dieser Formel erhâlt man leicht
einige
Sonderfâlle. Wir wâhlen zunâchstund erhalten wegen
die
Gleichung
gültig
für2) E. T. WHITTAKER & G. N. WATSON, Modern Analysis [Cambridge 1937],
§ 12, 14.
3) A. ERDÉLYI, Der Zusammenhang zwischen verschiedenen Integraldarstel- lungen hypergeometrischer Funktionen [Quarterly Journ. Math. (Oxford) 8 (1937), 2002013213].
4) siehe 1 (4,1) und (6,1).
125
Einen weiteren Sonderfall bekommen
wir,
wennist und die
Beziehung
verwendet wird.
Gleichung (2) geht
dann über ingültig
fürSchlieBlich erhâlt
man noch
aus dieserGleichllng,
wenngesetzt wird,
Wir wenden uns der
Gleichung
1(3,2)
zu underhalten,
wennwir die
Beziehung (2) benützen,
dasIntegral
gültig
fürAus dieser
Gleichung ergibt
sich, wenn mansetzt und auf der rechten Seite der
Gleichung
denErgànzungs-
satz der Gammafunktion heranzieht
2 ), folgende
Formel:5 ) C. V. L. CHARLIER [Arkiv fôr Mat. Astrom. o. Fysik 2 (1905/06), Nr. 20].
Dieselbe
Ersetzung
der Whittakerschen Funktion durch die Fehlerfunktion führt in Formel 1(4,3),
wenn mannoch q =
k2setzt, zu
folgender Gleichung:
gültig
Ebenso erhâlt man aus
Gleichung
1(5,2):
gültig für 8t(q) > 2 und R(,u )
> 0.Wir beschIieBen diesen Abschnitt mit den
Darstellungen,
welchesich aus 1
(6,2)
und1(6,3) ergeben.
1(6,2) geht
über ingültig
fürSetzt man p = 1 und
bedenkt,
daßist, so
ergibt
sich der Sonderfallgültig
fürAus
1(6,3)
erhâlt man, für127
gültig
fürIn diesem Abschnitt wollen wir
Integrale
mit dem sog.Exponentialintegral
betrachten.Es ist
Dieser Wert führen wir zunâchst in 1
(3,2)
ein und erhaltengültig
fur1. Sonderfall
2. Sonderfall.
Wir setzen in dem vorstehenden
Integral (13’)
und kônnen dadurch die M-Funktion durch die Batemannsche Funktion ausdrücken. Es ist
Wir erhalten
daher,
Ein weiterer Sonderfall
ergibt
sichsofort,
wenn manschreibt,
nämlich :Die
Ersetzung
desExponentialintegrals
in1(4,3) ergibt
gültig
fürEbenso liefert
1(5,2)
dieBeziehung
gültig
fürZum Schluß dieses Abschnittes noch die Formel
1(6,2):
gültig
fürund die Formel
1(6,3).
Hier setzen wir auBerund erhalten
[7] J Einige Integrale der hypergeometrischen und verwandter Funktionen. 129
für
In den
folgenden
Zeilen wollen wirIntegrale betrachten,
inderen
Integranden
dieunvollstândige
Gammafunktionauftritt,
die sich ebenfalls durch die Whittakersche Funktion darstellen läßt. Es ist
Wir setzen daher überall für
Wir wâhlen als 1. Formel dieses Abschnittes 1
(3,2)
und findengültig
fürWeiters betrachten wir
1(4,3)
und erhalten6) Setzt man in (19)
-und bedenkt ferner, daB
ist, so erhâlt man
gültig
fürEbenso liiBt sich
1(5,3) folgendermal3en
darstellen:gültig
fürIn
1(6,2)
benützen wir für diehypergeometrische
Funktion ihreIntegraldarstellung (4)
und schreibengültig
fürZum Schlusse dieses Abschnittes rechnen wir Formel
I (6,3) unter
der
Voraussetzung
Es ist dann
gültig
für131
In den
folgenden
Zeilen werden wir uns mit den sog. Char- lierschenPolynomen 5 ) beschâftigen,
welche in der Wahrschein-lichkeitsrechnung
bei der PoissonschenVerteilung
auftreten und ebenfalls durch die Whittakersche Funktiondargestellt
werdenkônnen. Man
zeigt leicht,
dal3ist.
Wir führen diese
Ersetzung
in1(3,1)
durch und erhaltengültig
fürSonderfall:
und weiters
Die Formel
I(3,1) geht
dann über ingültig
fürDieselbe
Betrachtung
führt in1(4,4)
zu derIntegraldarstellung
gültig
fürAus der letzten Formel erhâlt man den nicht uninteressanten
Sonderfall,
wenn manschreibt und
berücksichtigt,
daBist. Man findet dann leicht die Formel:
gültig
fürDie beiden
folgenden
Formeln stellenIntegrale dar,
in denenProdukte der
parabolischen Zylinderfunktion
und der Charlier-schen
Polynome
auftreten. Und zwar wird aus1(5,4)
gültig
für133
In âhnlieher Weise bestimmen wir
1(5,5)
in der Formgültig
fürAls vorletztes
Beispiel
wâhlen wir die Formel1(3,2),
in derdie W-funktion durch die
unvollstândige
Gammafunktion und die M-funktion durch das CharlierschePolynom
ersetzt wurden.Dabei
ergibt
sichgültig
fürund als letztes
Beispiel
berechnen wir1(6,4),
in dessen Inte-granden
ein Produkt aus Charlierschen undLaguerreschen Poly-
nomen erscheint. Wir erhalten
gültig
fürSetzt man in vorstehender
Integraldarstellung
so erhâlt man den Sonderfall
für
Zum Schlusse môchte ich Herrn Dr. A.
Erdélyi
für die An-regung zu dieser Arbeit und für seine wertvollen
1?atschlàge
meinen herzlichsten Dank
aussprechen.
(Eingegangen den 31. März 1939.)