• Aucun résultat trouvé

D I E B E D E U T U N G D E R A B E L ' S C H E N A B H A N D L U N G 0 B E R D I E B I N O M I S C H E R E I H E ' F O R D I E F U N C T I 0 1 q E R T H E O R I E

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Partager "D I E B E D E U T U N G D E R A B E L ' S C H E N A B H A N D L U N G 0 B E R D I E B I N O M I S C H E R E I H E ' F O R D I E F U N C T I 0 1 q E R T H E O R I E"

Copied!
3
0
0

Texte intégral

(1)

303

DIE BEDEUTUNG DER ABEL'SCHEN ABHANDLUNG

0BER DIE BINOMISCHE REIHE' FOR DIE FUNCTI01qERTHEORIE

VON

O. STOLZ

in I N N S B R U O K .

CAEC~IY hat in

Cours d'Analyse

(i821) Ch.

VIII, w

5, die folgende Aufgabe gel6st.

(I). ~Es seien alle fhr jeden W e r t der

reellen

Veri~nderlichen ~ ein- deutigen und stetigen complexen Functionen f(~) zu ermitteln, wofiir erstens bei beliebigen reellen Werten $, ~ dus Additionstheorem

(~) f(~). f('t) = f(~: + 'D

besteht, und zweitens f(1) gleich einer gegebenen, yon Null verschiedenen complexen Zahl

(2) a=A(sinct+isina)

( A > o , - - , ' r < a < z) ist. ~ Die verlang~en :Punetionen sind in der Formel

enthalten, worin k jede beliebige, jedoch feste ganze Zahl sein darf.

Ersetzen wir in dieser Aufgabe die reelle Ver~nderliche $ dm'ch die aller complexen Werte f~hige Ver~inderliche x und entsprechend in der Beziehung (I) $, ~ bezw. durch die beliebigen complexen Zahlen x , y, so erhalten wir eine ~ihnliche Aufgabe ([I), auf die CAUC~Y a. a. O. nicht eingegangen ]st. Ihre L6sung gibt ABEL in der im Titel genannten Ab- handlung veto Jahre 1826. ~

1 Oeuvres de N. I-I. ABEL, ]20UV. 6dit. par SYLOW et LIE. I. S. 2I 9 f.

u Oeuvres I., S. 229 f. Die Formel (3) findet sieh S. 234 unter (13).

Acta mathematlca. 28. I m p r i m 4 le 26 ]anvier 1904.

(2)

304 O. Stolz.

Sie lautet, wenn wir x -~- ~ + i T setzen

(3) f ( x ) = A~{cos ~(~ + 2k~) + ~sm~(~ + 2k~,)}

x B~{cos~(~ + ~ ) + ~si,~(~ + 2Z,~)}

unter k, l beliebige, jedoch fcste gauze Zahlen, unter B eine willkiirliche positive und unter fl eine willkiirliche reelle Constante verstanden. Da somit auf der rechten Seite der Formel (3) zwei willkiirliche Constante B , fl vorkommen, so hat die Aufgabe (II) an sich wenig Bedeutung.

Um die Constanten B und f l ' : fl + : l ~ zu bestimmen, legt man der Function f(x) die weitere Bedingung au[, dass sie eine analytische sein soll.

Demnach gelangen wir zur Aufgabe:

(III). )>Es seien alle

analytischen

(tin- oder mehrdeutigen) Functionen

f(x)

der complexen VerBnderlichen x zu ermitteln, wofiir erstens bei be- liebigen complexen Werten x , y, wenn nur

f(x), f(y), f(x +y)

erklgrt sind, die Gleiehung

(4)

f ( x ) . f ( y ) = f(x + y)

besteht und zweitens f(I) die gegebene, yon Null verschiedene Zahl a ist. >) Lassen wit die Potenzreihe

co

+

c, ( x - - c )

+

c , ( x - c) ~ + . . .

absolut convergent fiir alle Werte von x, wofiir I x - - c ] kleiner als eine gewisse Constunte R ist, das Element sein ffir eine der gesuchten Func- tionen

f(x),

so finden wir aus der Gleichung (4)dm'ch die Annahme X--'C~ y~---X--C

f ( X - - C ) = f ( x ) : f ( c ) = , + b , ( x - - c ) + b , ( x - - c ) 2 + . . . (l~-cl<n).

Schreiben w i r bier x an Stelle yon x - - c , so folgt, dass wenn n u t

I ~ I < R ist

(s) f ( z ) = ~ + b,~, + b~x ~ + ...

sein muss. Legt man die auf der rechten Seite yon (5)befindliche Potenz- reihe yon x als Element der in Rede stehenden Function

f ( x ) z u

Grunde, so ergibt sich in bekannter Weise (s. u.), dass

f ( x )

eine der eindeutigen Functionen

(6)

e zL~ (La = lA + (a +

2k~r)i)

(3)

Die Bedeutung der Abel'sehen Abhandlung fiber die binomische Reihe. 305 ist, wobei k jede beliebige, jedoch feste ganze Zahl sein darf. Aus der Formel (3) wird die Function (6) dutch die A n n a h m e

(7) y'=l

erhalten.

ABEL bestimmt a. a. O. d i e vier Constanten in (3): A , a zr-2kz, B , fl' dureh die Forderung, dass f(x) die Summe der binomischen Reihe

( 8 ) I ~ - ~ - ~ 2 C Aft . . .

I I . 2

[x[ kleiner als I vorausgesetzt, sein sell. I n dieser Weise ist es i h m zum crsten Male gelungen, die binomische Reihe (8) bei complexen x zu summiren. U n d zwar fond er als Summe derselben den gew6hnlich als H a u p t w e r t bezeichneten W e r t der Potenz i + ~t hoch x, der jetzt u n t e r dem Zeichen (I + u) ~ verstanden wird.

Die soeben erwithnte B e d i n g u n g ABEL'S schliesst in sieh die, wie wir gesehen haben, ouch bei der L5sung der Aufgabe ( I I I ) a u f t r e t e n d e Forder- ung, dass f(x) die Summe einer convergenten ganzen Potenzreihe yon x sein sell; denn die binomisehe Reihe (8) l~sst sieh ffir jeden W e f t yon x in eine solche Potenzreihe verwandeln. ~ ABEL schr~nkt aber diese For- derung in der A r t ein, dass ftil f ( x ) bless die Summe einer bestimmten solchen Reihe verlangt wird. E r hat somit in der in :Rede stehenden Arbeit zug]eich die Aufgabe (II[) bei der A n n a h m e a = I @ u gel6st, allerdings u n t e r der gerade angegebenen BeschrSnkung der Function f(x).

Die directe Behandlung und allgemeine LSsung der Aufgabe (III) finder man im 2. Bande von M. ORs~'s Versuch eines vollkommen conse- quente7t Systems der Mathematik (I822). 3 Die in den Formeln (7) vor- liegende Bestimmung der Constanten B , fl' lSsst sich ferner mit Hilfe des von ]-~IEMANN ZU Grunde gelegten Begriffes der F u n c t i o n einer complexen

Veriinderlichen x erweisen. ~

i Bei ABel stehen u. a. O. an Stelle yon x, u bezw. m , x.

CAUCI~Y, C. d'Analyse, S. 545 == Oeuvres 2. s6r. III. T. S. 447.

3 Vgl. z. B., 2. Aufl. (I829) , S. 313 f.

4 Vgl. des Yerfassers Grundziige d..Differential- u. Integralrechnung, II. ]3., S. 9 O.

Aeta mathematiea. 28. Imprim~ le 26 ~anvier 1901. 39

Références

Documents relatifs

Empfangen Sie, geehrtester Herr, vor allen Dingen meinen besten Dank nicht nur fiir das Interesse, welches Sie die Giite haben meiner jfingsten Arbeit entge-

Wir haben in w i gezeigt, dass jede beschr~nkte LSsung der Differential- gleiehung (Io), die sieh mit ihren partie]len Ableitungen der ersten und der zweiten

L'ensemble des nombres entiers positifs n'est h i aussi originairement donn~ que comme &gt;&gt;classe&gt;&gt;.. CANTOR qui seraient infirmdes par ce travail: le

steht: elementltren~ lies:

Die anonym elnzureichendeu Bewerbungsschriften sind in deutscher, lateinischer oder franzb'sischer Sprache zu verfassen~ miissen deutlich geschrieben und pagi~irt,

Later on the identity (6) was used to obtain estimates from below for analytic capacity [Me] and to describe uniform rectifiability via the mapping properties

From these estimates and the quasiadditivity of the Green energy we will obtain a Wiener type criterion for boundary layers in terms of capacity.. By cap we denote the

There exists a coarse moduli scheme M for the equivalence classes of semistable parabolic vector bundles (on an irreducible nonsingular complete curve X}.. of