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B R I E F E V 0 N L . F U C H S A N H . P O I N C A R E . H e i d e l b e r g 5 J u n i I 8 8 o . G e e h r t e s t e r H e r r C o l l e g a ! D a i c h a u s I h r e m g e s c h ~ t z t e n B r i e f e e r s e h e , d a s s S i e d e u t s c h e A b h a

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Academic year: 2022

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Texte intégral

(1)

BRIEFE V0N L. FUCHS AN H. POINCARE.

Heidelberg 5 Juni I88o.

Geehrtester Herr Collega!

Da ich aus Ihrem gesch~tzten Briefe ersehe, dass Sie deutsche Abhandlungen mit so tiefem Versfiindniss zu lesen in der Lage sind, so erlaube ich mir bei der B e a n t w o r t u n g Ihres Briefes reich auch dieser Sprache zu bedienen, well ich hof- fen darf, mich auf diese Weise klarer ausdrficken zu kfnnen.

Empfangen Sie, geehrtester Herr, vor allen Dingen meinen besten Dank nicht nur fiir das Interesse, welches Sie die Giite haben meiner jfingsten Arbeit entge- genzubringen, sondern auch dafiir, dass Sie reich durch Ihren Brief darauf auf- merksam gemacht haben, dass der Satz I p. 161 meiner Abhandlung nicht mit geniigender Pr~icision ausgesprochen ist.

Wenn Sie in der That das Resum6 vergleichen, welches ich, vor dem Er- seheinen meiner Arbeit im Borchardtschen Journal, von meinen Resultaten in dan ,,Naehrichten der Gesellschaft der Wissensehaften zu Gfttingem> Februar I88o p. I7o--x75 gegeben habe, so werden Sie daselbst p. I73 finden, dass ich dort denselben Satz in der Weise ausgedriiekt habe, dass unter den fiber die Wurzeln-der zu den verschiedenen singulKren P u n k t e n gehfrigen determinirenden Fundamentalgleichungen gemachten Voraussetzungen durch die Gleiehung

! (z)

(H) = (z)

z als

eindeutige

Function von ~ definirt werde.

Gestatten Sie mir nun mit wenigen W o r t e n auf die Bedeutung des Satzes einzugehen.

Aus den Entwickelungen meiner Arbeit in Borchardt's Journal p. I 5 8 - - I 6 o ergiebt sich Folgendes: Berechnet man fiir. jeden W e r t h von z die zugehfrigen W e r t b e von ~, indem man z alle mfglichen Umli~ufc machen l~isst - - gleichgiiltig

Acta mathematica. 38. Imprim~ le 17 aoilt 1914. ~ 4

(2)

186 L. Fuchs.

ob eine endliche oder eine unendliche Anzahl mal, so erh~ilt ~" von z abh~ngige Werthe, so lange die Uml~iu/e nicht so bescha/]en Bind, class dadurch / (z) u n d e f (z) identisch das heisst liar ]eden Verth yon z unendlich werden.

Die Werthe yon ~ ffir welehc nicht ] (z) und ef (z) identisch unendlich wer- den, erfiillen in der ~-Ebene eine einfach zusammenhangende Fl~iche, welche ich mit S bezeichnen will. Diese Fl~iche bedeckt die ~'-Ebene nur ein/ach und an ihre Begrenzung liegen diejenigen Werthe yon ~ fiir welche / (z) und ~f (z) identisch unendlich werden. Innerhalb der Fldche S ist z i~berall eine meromorphe Function yon ~. Dieses ist der Sinn des Satzes I p. i6i, und ein Weiteres brau- che ich fiir die Anwendungen, welche ich yon demselben mache, nicht.

Ich hoffe, dass ]hnen diese Worte zur Aufkl~rung fiber den Sinn, welchen ich dem Satze I p. I6i bei]ege, genfigen werden, um so mehr ats ich aus lhrem Briefe ersehe, dass Sie sich der Ergriindung der vorliegenden analytischen Frage bereits mit so grossem Scharfsinn gewidmet baben.

Genehmigen Sie, Hochgeebrter Herr, die Versieherung meiner ausgezeichnet- sten Hochachtung.

L. Fuchs.

Heidelberg i6 Juni i88o.

Geehrter Herr Collega!

Empfangen Sie den herzlichsten Dank fiir Ihr freundliches Schreiben vom i2. Juni, wodurch Sie yon Neuem ein so fief eingehendes Interesse ffir meine Arbeit kundzugeben die Gfite gehabt haben.

Es wfirde mir ein besonderes Vergnfigen bereiten in die Discussion der yon Ihnen aufgestellten Frage einzutreten. Jedoch wfirde ich dadurch Ihre Geduld zum Ueberfluss in Anspruch nehmen. Denn eine Arbeit, welche ich schon vor der VerSffentlichung meiner Resultate in den G6ttinger Nachrichten vom F e b r u a r dieses Jahres in Angriff genommen, seitdem abet - - weil mich Anderes besch~f- tigte - - liegen gelassen hatte, habe ich nun mehr zu Ende gefiihrt. Diese Arbeit 1 enth~ilt unter Anderem das Tableau aller Differenzialgleichungen zweiter Ordnung, welche ausser den iibrigen in meiner Abhand]ung angegebenen Eigenschaften noch die auf p. i 6 i derselben Abhandlung geforderte Eigenschaft besitzt, dass die Gleichung / (z~) ef (z~) -- ef (z2) nur erfiillt wird dureh z~ ~ z~ ; natfirlich so lange ~f / (z2) / (z)(z) fiberhaupt einen bestimmten Werth hat, d. h. so lange nicht /(z) und (p (z)iden-

(~ber die Ftmctionen, welche durch Umkehrung der Integrale von L6sungen der linea- ren Differentialgleichungen entstehen. ~Nachrichten yon der K6nigl. Gesellschaft der Wissen- schaften und der G.-A.-Universitat, G6ttingen I88o, Sitzung am 3. juli, s. 445--453.

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Briefe yon L. Fuchs an H. Poincar~. 187 tisch unendlich we~den. Die Arbeit enth~lt ausserdem die Integrale aller Diffe- renzialgleichungen des Tableau's, und ffir jede derselben den analytischen Aus- druck yon z als Function yon ~.

Sie sehen also, geehrter Herr, dass diese Arbeit. jede weitere Discussion fiberflfissig macht. Ich hoffe die Resultate im Laufe der n~ichsten Wochen zu verSffentlichen, und werde mich beehren Ihnen einen Abzug zu schicken.

Es machte mir grosses Vergniigen in Ihrem Briefe zu lesen, dass Sie in Be- zug auf die yon mir definirten Functionen wiehtige Resultate gefunden haben, welche Sie zu verSffentlichen beabsichtigen. Dass Sie die Giite haben wollen, die genannten Functionen mit meinem Namen zu bezeichnen, ist fiir mich sehr ehrenvoll und macht reich Ihnen zu Dank verpflichtet.

Es ist selbstvcrstKndlich, dass ich mit Ihrem Wunsche mein Schreiben dem Herrn HERMITE mitzutheilen einverstanden bin.

Gereicht mir ja das Interesse, welches dieser grosse Mathematiker an meinen Arbeiten nimmt, nur zur grSssten G e n u g t h u u n g .

Empfangen Sie, geehrter Herr, die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung.

L. Fuchs.

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