ZUR FRAGE DES KONIGINNENGEWICHTES IN ABHÄNGIGKEIT
VON UMLARVALTER UND LARVENVERSORGUNG
Sur la question du poids des reines
en
rapport
avecl’âge de la larve transférée
etl’alimentation]des larves
Karl WEISS
Bayerische
Landesanstalt für Bienenzucht, ErlangenSUMMARY
THE WEIGHT OF HONEYBEE QUEENS SEEN IN DEPENDANCE OF THE LARVA’S GRAFTING AGE AND ITS FOOD SUPPLY
Honeybee queens were reared from newly hatched until almost 48 hours old larvae of the same descent and in the same nurse colony. A comparison of
pupal
weights did not showsecure differences within the various breedings. By a parameter free test method, a compa- rison of all relevant breedings, only, allowed to prove an slight advantage in weight of those
queens raised from
newly
emerged larvaecompared
with those reared from 24 h old larvae and almost 48 h old ones. Queen pupae reared from larvae slightly older than 48 h weresignificantly lighter
inweight
than those raised from 24 h old larvae and younger ones.Larvae grafted when 48 h old, after 24 hours, disposed of more brood food than those
grafted
24 h old, these having more provisions than newly emerged ones. Nevertheless afterpupation the food remainders in the queen cells decreased gradually, corresponding to the
larval age at grafting time. The quantity of remaining food is appointed by the total royal nursing times of a larva. It is also reflected by the length the queen cell has reached.
Whilst the quantity of remaining food in several queen breedings, practiced successively
in
queenless
nurse colonies, from the start on, rapidly decreased to zero, theweights
of thequeens in the first breeding series were nearly distributed at random.
Under the same presupposition, as for the larval age and the size of queen cell cups, and when queens are raised at the same time in the same nurse colony there exists no dependence
between the quantity of food remainders in the queen cells and the weights of pupae.
An attempt is made to explain the apparent contradiction of worker bee larvae growing
faster than queen larvae during the first three larval days and on the other hand worker bee larvae grafted when older than 48 h developing into smaller queens then those of younger larval stages.
In practical queen breeding a larval grafting age unto 36 h can be pleaded for, as the differences in weight of queens developing from larvae grafted in the time between zero and
almost 48 h are practically
insignificant.
ZUSAMMENFASSUNG
Beim
Vergleich
von Königinnen, die aus eben geschlüpften bis knapp 2-tägigen Maden gleicherAbstammung
zur gleichen Zeit im gleichen Pflegevolk gezüchtet wurden, ließen sich innerhalb der einzelnen Zuchten keine gesicherten Unterschiede der Puppengewichte festtellen.Erst bei
Zusammenfassung
allereinschlägigen
Zuchten konnte mit einem prarameterfreienTestverfahren ein geringer Gewichtsvorteil der Königinnen aus eben geschlüpften Maden gegenüber solchen aus 1- und knapp 2-tägigen Larven nachgewiesen werden. Dagegen ent-
wickelten sich aus Maden, die nur wenig über 2 Tage alt waren, deutlich leichtere Königin-
nenpuppen als aus 1-tägigen und jüngeren Tieren.
Zweitägig
umgelarvte Maden verfügten nach 24 Stunden über mehr Futtersaft als 1 -tägig umgebettete, und diese wiederum waren besser versorgt als eben geschlüpfte. Dennoch
nahmen die nach der Verpuppung in den Weiselzellen zurückbleibenden Restfuttermengen
beim Umlarven von eben geschlüpften, 1- und 2-tägigen Maden stufenweise ab. Die Größe der
Restfuttermenge
wird durch die Gesamtzeit der königlichen Pflege einer Made bestimmt.Sie spiegelt sich außerden in der erreichten Länge der Weiselzelle wider.
Während die Restfuttermengen bei mehreren hintereinander in entweiselten Pflegevölkern
durchgeführten
Zuchten vonAnfang
an sehr rasch bis nahe Null abnahmen, waren die Köni-ginnengewichte
in den ersten Zuchtserien annäherndzufällig
verteilt.Unter gleichen Voraussetzungen bezüglich Larvenalter und Größe der Weiselbecher und bei Aufzucht zur gleichen Zeit im gleichen Pflegevolk besteht keine
Abhängigkeit
zwischenden in den Weiselzellen zurückbleibenden Restfuttermengen und den Puppengewichten.
Es wird versucht, den scheinbaren Widerspruch zu erklären, daß Arbeitermaden während der erstent 3 Larventage schneller wachsen als Königinnenmaden, andererseits aber über 2 Tage alte Arbeitermaden kleinere Königinnen ergeben als jüngere Umlarvstadien.
Für die Züchterpraxis sind die schwer zu sichernden Gewichtsunterschiede zwischen
Königinnen, die aus Larven verschiedenen Alters bis zu knapp 2 Tagen hervorgehen, so gering,
daß ein Umlarvalter bis zu 1
1 /2
Tagen auch im Hinblick auf dieGrößenentwicklung
derZuchtköniginnen
voll vertretbar erscheint.In der künstlichen
Nachschaffungszucht,
welche nach weltweiterGepflo- genheit junge
Maden als Aufzuchtmaterialverwendet, geht
derköniglichen Pflege
eine mehr oderweniger lange arbeitermäßige Futterversorgung
derLarven voraus. Während man einerseits
weiß,
daß schon auf relativ frühem Larvenalter Unterschiede in derZusammensetzung
des Futtersaftes vonArbeiterinnen- und
Königinnenmaden
bestehen undfrühzeitige
Wachstums-und Stoffwechselunterschiede zwischen den Larven beider Kasten
auftreten,
ließen sich anderseits bei der
Verwendung von 1/2
bis 1!-tägigen
Arbeiter-maden zur
Königinnenaufzucht
keinerleiAbweichungen
in den Merkmalender erwachsenen Tiere
gegenüber
den aus Eiernaufgezogenen
nachweisen(W
E
iß, 1971;
dort aucheinschlägige Literatur). Fraglich
bliebseinerzeit,
ob nicht vielleicht erste echte Gewichtsunterschiede auftreten können.Verschiedene
Angaben
in der Literatur scheinen hierfür zusprechen.
W
OLOSIEWITSCH
(1954)
und NIKOLAU(1969)
fandenSchwarmköniginnen größer,
als aus Larvengezüchtete
Tiere. WEAVER(1957), J ORDAN (1960)
und WOYKE
(1967)
stellten kontinuierlich abfallende Gewichtstendenzen beiKöniginnen
aus0, 1, 2, 3, (und 4)-tägigen
Maden fest. Nach KRASNOPOJEW(1949)
und LAWRECHIN(1963)
sollen aus dem Eigezüchtete Königinnen
mehrgewogen
haben,
als solche ausjungen
Larven.Solcherlei
Mitteilungen
veranlaßtenmich,
meine früherenUntersuchungen
über die
Abhängigkeit
desAdultgewichtes
derKöniginnen
vom Aufzuchtalter der Larven auf eine breitere Basis zu stellen. Außerdem war eineeigenartige Beobachtung
von damals zuüberprüfen,
wonach beimVergleich
derPuppen- gewichte
vonKöniginnen
aus 1- und2-tägigen
Madengleicher Abstammung
die aus
1-tägigen
Larven gezogenen Tiere in den zwei ersten von drei aufein-anderfolgenden
Zuchtserienschwerer,
in der dritten aber leichter warenals die
Puppen
aus 2Tage
alten Larven. Sollte das mehr als eine Zufalls-beobachtung
gewesensein,
etwaderart,
daß älterePflegevölker generell
ältere Maden besser
pflegen
würden alsjüngere ?
Nebenher machte ich
Beobachtungen
über dieFutterversorgung
vonMaden und
Puppen
und stellte dieFrage
nach einermöglichen Beziehung
zwischen
Futterversorgung
undKöniginnengewicht.
I. - BESCHAFFUNG DES UNTERSUCHUNGSMATERIALS
In der Regel sperrte ich die Königin des Pflegevolkes 9 Tage vor Zuchtbeginn über Ab- sperrgitter in den Honigraum, um sie erst 2 Stunden vor dem ersten Zuchtansatz mit der offenen Brut aus dem Volk zu entfernen. Die Bienen wurden in einer Zarge mit ausschließlich gede-
ckelter Brut
zusammengedrängt.
Seltener entfernte ich die Königin und die Waben mit überwie-gend
offener Brut auchgleich
aus dem Volk und begann ohne Verzug mit dem Züchten. Eine spätere Kontrolle auf wilde Nachschffungszellen war dannunumgänglich.
FünfTage
nach je-dem Zuchtansatz - also kurz nach der Deckelung der Weiselzellen, manchmal auch im Turnus
von 7 Tagen, wechselte ich den alten Zuchtrahmen durch einen neuen aus und brachte die
gedeckelten
Weiselzellen im Brutschrank bei 35 &dquo;C und 60-70 °,« r. F. unter. Die Pflegevölkererhielten während der Aufzucht kein Reizfutter, auch nicht bei Trachtmangel. Sie waren aber
immer reichlich mit Honig und Pollen versorgt.
In den ersten Zuchten verwendete ich getauchte Weiselbecher aus Wachs von 9 mm innerer Randweite, später arbeitete ich ausschließlich mit Bechern aus Kunststoff der Firma Daniels et Co., Picayune, Mississippi. Die Bienen nahmen diese ebensogut an wie Wachsbecher.
Die Weiselnäi!fchen an den Zuchtlatten belarvte ich in abwechselnder Reihenfolge mit Maden
verschiedenen Alters. Es wurde « trocken » umgelarvt, d.h. ich beschickte die Näpfchen vorher
nicht mit Futtersaft.
Die nach dem Alter datierten Maden erhielt ich durch Absperren der Zuchtkönigin unter
einen Aufsteckrahmen aus Absperrgitter auf einer leeren Wabe. Der Rahmen bedeckte nur
einen Teil der Wabenfläche. Meist nahm ich die Königin schon nach 6 Studen heraus, um
sie später je nach Bedarf auch noch auf anderen Teilen der Zuchtwabe abzusperren. So standen
mir nach angemessener Zeit verschiedene Altersstadien von Larven auf der gleichen Wabe
zum Umlarven zur
Verfügung.
Zwei
Tage
vor dem erwarteten Schlupf der Königinnen schnitt ich die Puppen ausden Zellen und ermittelte ihr Gewicht
(vergl.
WEiss 1967). Außerdem wog ich die zurück-gebliebenen Futtersaftreste, die ich zu diesem Zweck mit einem Spatel aus den Zellen heraus-
holte. Dieses Überschußfutter war zum Zeitpunkt der Wägung breiig, gummiartig oder völlig eingetrocknet. Da seine Konsistenz von der
abgelagerten
Futtermenge abhing, ließ die Be-stimmung des « Frischgewichtes n die bestehenden Unterschiede von Zelle zu Zelle und von
Zuchtserie zu Zuchteserie nur umso deutlicher hervortreten.
Alle Versuche bis 1971 wurden mit Carnica-Bienen in Erlangen durchgeführt. Um die
Variabilität der zu vergleichenden
Königinnen
so klein als möglich zu halten, verwendete ich 1971 zurGewinnung
des Zuchtstoffs eineKönigin,
die nach vorausgegangener Inzucht mitnur einem Geschwisterdrohn künstlich besamt worden war. Die Bereitstellung der Königin
verdanke ich Prof. F. RuTTrrEa in Oberursel. 1972 dienten zur Pflege und als Zuchtstoffliefe-
ranten Italiener-Völker. Diese Versuche führte ich während eines Studienaufenthaltes in den USA an der Universität von Georgia in Anthens durch. Dem Leiter der Entomologischen Abteilung Prof. H. Lunrn und dem Vorstand des Bienenlaboratoriums Prof. A. DiETZ bin ich für ihre Hilfsbereitschaft und Unterstützung zu besonderem Dank verp flichtet.
II. - GEWICHTSVERGLEICH DER AUS VERSCHIEDEN ALTEM ZUCHTSTOFF AUFGEZOGENEN KONIGINNEN
In Tabelle 1 sind alle
gelungenen Zuchten,
die mit verschieden altem Zuchtstoff injeweils
verschiedenenPflegevölkern
undPflegefolgen durchge-
führt
wurden,
mitAnnahmezahlen, Gewichten,
Gewichtsdifferenzen und statistischenAngaben wiedergegeben. Jede
Zeile enthält dasErgebnis
einesZuchtansatzes.
Als Hinweis für das
ungefähre
Alter derPflegebienen
sindPflegefolge
und die Zeitdauer vom Entweiseln bis zum Zuchtansatz von
Bedeutung (Spalte
2 u.3).
Die verschiedenenPflegefolgen
sind manchmal auseinander-gerissen,
um Unterschieden imVergleichsalter
der Maden bessergerecht
zuwerden. So sind die ältesten Maden in den
Vergleichsstadien
der Zuchten 1-21(1. Versuchsgruppe)
höchstens 2Tage,
die in den Zuchten 22-32(2.
Ver-suchsgruppe) jedoch
über 2Tage
alt. Außerdem weisen diePflegefolgen
Lücken
auf,
die durchVerwendung
derP flegevölker
zu Zuchten mit andererFragestellung
verursacht sind.Als überraschendes
Ergebnis
dieser Versuche stellt sichheraus,
daßinnerhalb eines Madenalters von 0 bis
knapp
2Tagen (1. Versuchsgruppe) gesicherte
Gewichtsunterschiede der sich entwickelndenKöniginnen
weit-gehend
fehlen. Die Gewichtsunterschiede sindzufällig
und waren mit 3 Ausnah-mefällen,
in denen ebengeschlüpfte
mitknapp 2-tägigen
Larvenverglichen wurden,
mit dem klassischen t-Test nicht zu sichern.Die Ausnahmefälle wiesen zweimal auf einen Gewichtsvorteil der Köni-
ginnen
ausjüngeren (Zucht-Nr.
18 u.19)
und einmal auf einen solchen ausälteren Larven hin
(Zucht-Nr. 1).
In allen 3 Fällen handelt es sich umspätere
Zuchtserien aus wiederholten
Pflegefolgen.
Bezeichnenderweise enthält das Protokoll der Zucht Nr. 18 denHinweis,
daß alleumgelarvten
Madenauffällig groß
waren. Auf der anderen Seite ist zubemerken,
daß dieVorgeschichte
des
Pflegevolkes
von Zucht-Nr. 1 insofern von dem üblichenGang
derPflege abwich,
als es kurz nacheinander 8 mal zumAnp flegen
von Larven für nur einen oder höchstens 2Tage
verwendet wurde. Es stehtoffen,
ob das denZuchtversuch beeinfluß hat.
Wenn man mit Hilfe des
parameterfreien Rangzahlentests
von MANNund WHITNEY alle
vergleichbaren
Zuchten dieserVersuchsgruppe
zusammen-faßt, ergibt
derGewichtsvergleich
vonKöniginnen
aus 0-bis1-stündigen
mitknapp 1-tägigen
Maden(Zucht-Nr. 12, 13, 16, 17, 18,
20 u.21),
eine Irrtums-wahrscheinlichkeit von p =
0,049 (n,
=75;
n2 =72;
u =1,96),
also einenur recht schwache
Sicherung.
Ein Unterschied zwischen den Gewichten der Tiere aus 1-undknapp 2-tägigen
Maden der Zuchten Nr.2-18,
20 u. 21 ließsich bei p =
0,142 (n l
=195;
n2 =260;
u =1,47)
statistischüberhaupt
nichtnachweisen.
Dagegen ergab
sich beiZusammenfassung
allerVersuche,
indenen
Königinnen
aus ebengeschlüpften
undknapp
2Tage
alten Madenverglichen
wurden(Zucht-Nr. 1, 12, 13, 16-21),
mit p =0,003 (n 2
=101;
n 2
=
108;
u =3,04),
einegute Sicherung.
Der durchschnittliche Gewichtsun- terschied zwischen diesen beidenKöniginnengruppen
aller 9Vergleichszuchten betrug jedoch
nur9,37
mg bei einem mittlerenPuppengewicht
sämtlicherbeteiligter Königinnen
von255,58
mg.Deutlicher als in der 1.
Versuchsgruppe
war der Gewichtsunterschied derKöniginnen
in der 2.Versuchsgruppe,
in der über2-tägige
Maden mitjüngerem
Larvenmaterialverglichen
wurden. Schonwenig
über 2Tage
alteMaden
ergaben
in derRegel
leichtereKöniginnen.
Die Unterschiede ließen sich meist schon in den Einzelzuchten mit dem t-Test statistisch absichern.Allerdings
kamen auch hier Ausnahmen von derRegel
vor, wie etwa in Zucht-Nr. 22
(bei
einer ähnlichenVergangenheit
desPflegevolkes
wie in Zucht-Nr.1).
Ablauf und
Gesamtergebnis
der Versuche lassen keinenaltersbedingten
Unterschied im
Fütterungsverhalten
derPflegebienen gegenüber
verschieden alten Zuchtlarven etkennen. Die bei der Aufzucht aus verschieden alten Maden erreichtenKöniginnengewichte
warenunabhängig
vom Alter derpflegenden
Ammen.
III. - UMLARVALTER UND RESTFUTTERMENGE
Bei
gleichzeitiger Verwendung
verschiedener Larvenalter imgleichen Pflegevolk
fielauf,
daß die Zellen derKöniginnen,
die aus0-tägigen
Larvenhervorgingen, größer,
insbesonderelänger
waren, als die vonKöniginnen
aus1-oder
2-tägigen
Maden(Abb. 1).
DieserLängenunterschied
hat etwas mitder nach der
Verpuppung
in den Zellen zurückbleibenden unverbrauchtenRestfuttermengen
zu tun. Sie isterwartungsgemäß
von Zelle zuZelle,
vonVolk zu Volk und von
Pflegefolge
zuPflegefolge Schwankungen
unterworfen.Darüber hinaus bleiben beim Umlarven
jüngerer
Madengrößere
Restfutter- mengen in den Zellen zurück als beiVerwendung
älterer Tiere. Tabelle 2zeigt
am
Beispiel
dreierPflegefolgen,
wie sichjeder Tag,
den eine Made früher inkönigliche Pflege kommt,
deutlich in einerSteigerung
derFuttersaftrestmenge
auswirkt. Die Gewichtsunterschiede lassen sich besonders in den ersten
Pflege- folgen
statistischgut
sichern(Spalte 8).
Sie verlieren sich in denspäteren Zuchtserien,
wenn dieFuttersaftmengen
in den Zellen abnehmen(7.
- 10.Zuchtserie der
Pflegefolge
A72).
In der
Pflegefolge
A(72)
lassen sich auchZusammenhänge
zwischen denFuttersaftrestgewichten (Spalte 7)
und der vom Volk angenommenen Zellen- zahl erkennen. ZumBeispiel steigen
dieRestfuttermengen
in der 8. Zuchtseriegegenüber
der Zuchtserie zuvor beigeringerem
Zellenansatz deutlich an. Imübrigen
ist eine kontinuierliche Abnahme derRestfuttergewichte
vom Startder Zuchtversuche an festzustellen.
Der Unterschied in den durchschnittlichen
Restfuttermengen bezogen
auf das Larvenalter erscheint in einem besonderen
Licht,
wenn man dieErstversorgung
derumgebetteten
Maden nach einer bestimmtenAnpflegezeit
untersucht. Dabei stellt sich
heraus,
daßjüngere
Maden aus dergleichen
Zuchtserie in einer bestimmten Zeiteinheit
weniger
Futter bekommen als ältere Maden. Tabelle 3vergleicht
dieFuttersaftversorgung
von ebengeschlüpf-
ten mit 1 und 2
Tage
alten Arbeitermaden 24 Stunden nach dem Umlarven imgleichen Pflegevolk.
Der Unterschied in den durchschnittlichen Futter-saftmengen,
welche sich in dieser Zeitentsprechend
dem Umlarvalter in den Zellenangesammelt haben,
ist schon bei denwenigen
Meßwerten statistisch hoch bisgut gesichert (Spalte 5).
Wenn wir dieAnfangsversorgung
der ver-schieden alten Maden mit den
Futtersaftrestmengen vergleichen,
welche nach derVerpuppung
in den Zellen zurückbleiden(Tabelle 2),
kehren sich dieMengenverhältnisse gerade
um(s. Diskussion).
IV. - RESTFUTTERMENGEN UND KONIGINNENGEWICHT
Der in den Zellen zurückbleibende individuell und von Zuchtserie zu Zuchtserie schwankende Futtersaftrest
gibt
zurFrage Anlaß,
ob eine Abhän-gigkeit
zwischen derÜberschußmenge
und dem Gewicht der einzelnen Köni-ginnen
besteht.Wenn wir diese
Frage
im Rahmen unsererVergleichszuchten
mit verschie-den alten Zuchtmaden
prüfen wollen,
müssen wirjedes
Larvenalter für sich betrachten. Das ist bei den aus Tabelle 2 in Tabelle 4 übernommenen Zucht-beispielen geschehen. (Übersichtshalber
sind hier inSpalte
4 u. 5 noch einmal die Mittelwerte derPuppen-und Futtersaftrestgewichte angegeben.)
Wennman die einzelnen
Puppengewichte
derKöniginnen
den in ihren Zellen zurückbleibendenRestfuttergewichten gegenüberstellt,
errechnen sich die inSpalte
6wiedergegebenen
Korrelationswerte. Die Korrelationskoeffizienten sind mit ihrem teilspositiven,
teilsnegativen
Vorzeichen willkürlich. Nur in einem von 26 Fällen besteht einegeringe Sicherung
im Sinne einerpositiven Abhängigkeit.
Diese unerklärte Ausnahme ändert nichts amGesamtergebnis
der
Untersuchung,
dasbesagt : Restfuttermengen
undKöniginnenpuppen-
gewichte
stehen in keinerBeziehung
zueinander. Zellen mitgroßen
Futter-saftrestmengen
könnenkleine,
solche mitgeringen
Futtersaftrestengroße
Königinnen beherbergen.
Diesgilt
nicht nur zuBeginn
derZuchtfolgen,
wenngenügend
Futtersaftüberschüsse vorhandensind,
sondern auch bei schwin- denden Futtersaftresten inspäteren
Zuchtserien.Die individuelle
Unabhängigkeit
vonPuppengewicht
und Futtersaftrest ändert nichts an derTatsache,
daß beide Maßzahlen im Laufe der aufeinander-folgenden
Zuchten abnehmen. Ich habe diese Verhältnisse amBeispiel
zweierlückenloser
Zuchtfolgen
inAbbildung
2graphisch dargestellt.
DieseVersuche,
welche 1968 in
Erlangen durchgeführt wurden,
hatten denZweck,
das maxi-male Alter der Ammen zur
Königinnenpflege
zu ermitteln(W EISS 1972).
Inden beiden
Pflegevölkern (Carnica-Rasse!
wargleichzeitig
mit derKönigin
auch sämtliche offene und
gedeckelte
Brut entnommen worden. Der ver- wendete Zuchtstoffgehörte
in einem Fall derCarnica-,
im anderen derMellifica-Rasse
an.Umgelarvt
wurden stetsgleichaltrige 3/4-
bis1-tägige
Maden. Die Völker erhielten in
5-, später
in6-tägigem
Abstandjeweils
24Maden zur
Pflege.
Mansieht,
daß dieFuttersaftrestmengen
beigleichem, begrenztem Larvenangebot stetig
und sehr schnellabnehmen,
während die Gewichtskurven derPuppen
nurzögernd folgen.
DasDurchschnittsgewicht
der
Carnica-Königinnen steigt
sogar in der 4. Zuchtserie nocheinmalkräftig
an, während in der Mellifica-Zucht der Gewichtsabfall bei
durchwegs
höherenAnnahmezahlen schon früher
augenfällig
wird. Ursache hierfür ist natürlich nicht die Rasse desZuchtstoffes,
sondern das individuelle Verhalten derP flegevölker.
Ich habe auch bei diesen beiden Zuchten nach einer
möglichen
Korrelation zwischenPuppengewicht
und demjeweils übrig gelassenen
Futtersaftrestgesucht.
Die Korrelationskoeffizienten(r) betragen
in derReihenfolge
dereinzelnen Zuchtserien im Falle der Carnica-Zucht : -
0,12,
-0,55 * , -f- 0,33, - ! 0,37, + 0,22,
-0,62 ** , + 0,34,
-0,07, + 0,46,
-0,26, -0,04, + 0,09,
!- 0,10
und in derMellifica-Zuchtfolge :
-0,14,
-0,47 * , + 0,53 * , +0,24,
+ 0,31, -f- 0,39.
Esgibt
ininsgesamt
19 Fällen drei« gerade
noch» (p
<0,05)
und eine «
gute » Sicherung (p
<0,01)
derAbhängigkeiten.
DieSicherung
betrifft aber sowohl
positive
als auchnegative Korrelationswerte,
wasbesagt,
daß hohes
Puppengewicht
einmal mitgroßer
und das andere Mal mit kleinerFuttersaftrestmenge gekoppelt
war. Die Protokolle des Versuchsverlaufes sind nicht in derLage,
diesenWiderspruch
zu klären. Von diesen Ausnahmenabgesehen,
wird dasallgemeine
Resultat der in Tabelle 4abgehandelten
Versuche
bestätigt :
Zwischen denPuppengewichten
und den Restfutter-saftmengen
besteht keinegesetzmäßige Abhängigkeit.
DISKUSSION
a)
ZwischenKöniginnen
aus ebengeschlüpften, knapp
1-undknapp 2-tägigen
Maden besteht eingeringer,
mit dem Larvenalteransteigender
Gewichtsunterschied. Er war innerhalb der Einzelzuchten mit dem klassischen Testverfahren nicht sicher
nachzuweisen,
ließ sich aber beiZusammenfassung
aller
einschlägigen
Zuchten mit demparameterfreien
Test von MANN undWaiTrrE
y
wenigstens
teilweise sichern. Erst beimVergleich
vonKöniginnen
aus über 2
Tage
alten Maden mit solchen ausjüngeren
Larvenstadien kames auch in den einzelnen Zuchten zu einem
gesicherten
Gewichtsunterschied.Die immer wieder auftretenden indifferenten Fälle und Ausnahmen von
der
allgemeinen
Tendenz scheinen etwas mit derLarvengröße
zu tun zu haben.In manchen Völkern und zu manchen Zeiten wachsen Arbeiterlarven
(auch Königinnenlarven)
schneller oderlangsamer
als erwartet. Die Gründe hierfürmögen
verschieden sein. Als ich bei kaltem Wetter ein Volkbeheizte,
um dieKönigin
zu bessererLegetätigkeit anzureizen,
entstanden für ihr Alterauffällig große Larven,
was auf eineTemperaturabhängigkeit
derLarvenentwicklung
hindeutet. Als ich
dagegen
ein etwasstechlustiges Volk,
von dem ichgele- gentlich
Zuchtstoffentnahm,
vor demAbsperren
derKönigin
auf kurzeEntfernung verstellte,
um dieFlugbienen
zureduzieren, protokollierte
ichspäter
relativ kleine altersdatierte Larven. Wenn in diesem Fall nicht auch dieTemperatur
einen Einflußhatte,
warmöglicherweise
diegestörte
Alterszusam-mensetzung
der Bienen an demgeringeren
Wachstum der Larven schuld. Ein anderes Mal blieb dieseWirkung
aus. Völker können offenbar in dergleichen
Situation verschieden
reagieren.
Während das eine die zugroß gewordenen
Larvenbezirke vielleicht nur
ungenügend versorgte,
könnte das andere dieüberzähligen
Larvenausgeräumt
und die verbliebene Brut umso bessergepflegt
haben. Letztlich ist die
Larvenp flege
wohl auch erblichen Einflüssen unter-worfen,
so wie auch dieEntwicklungszeit
der Eier und dieWachstumsgeschwi- ndigkeit
der Larvengenetisch
beeinflußt sein können.Beträchtliche Größenunterschiede lassen sich aber auch
häufig
bei alters-gleichen
Einzellarvengleicher Abstammung
und Aufzucht feststellen. Zurück-gebliebene
Tieregibt
es,solange
die Larven noch in den Arbeiterzellenliegen,
wie auch bei ihrer
königlichen Weiterpflege.
Hiermögen Zufälligkeiten
in derPflege
oder besondereTemperaturein
flüsse imSpiele
sein. Larven am Rande des Brutnestes oder des Zuchtrahmens fallen besonders gerne aus demallge-
meinen Rahmen.
b)
In einem früherenUntersuchungsbefund
über dieAbhängigkeit
vonKöniginnenausbildung
und Madenalter(W E iß 1971) erzeugte
ein alterndesPflegevolk
aus 2Tage
alten Maden statistisch « eben noch» gesichert größere Königinnen
als aus1-tägigen Tieren,
während es zuBeginn
der Zuchtgerade umgekehrt reagierte.
Dasjetzt vorliegende größere Untersuchungs-
material brachte keine
Bestätigung
dieserBeobachtung.
DieVermutung,
daßüberalterte
Pflegebienen
ältere bzw.größere
Madenangeborenermaßen
besserversorgen könnten als
jüngere,
trifft also nicht zu. Der frühereUntersuchungs-
befund ist eine Ausnahme vom
allgemeinen
Verhalten.Solche Ausnahmen sind keine
Überraschung.
Sie treten bei verschiedenstenAufzuchtfragen
auf und sind oft auch beieifrigster Durchforstung
der Ver-suchsprotokolle
nichtstichhaltig
erkläbar. Man ist in solchen Fällengeneigt,
an das
zufällige
Auftreteneinseitiger Fütterungsspezialisten
imP flegevolk
oder einfach an « Launen » desselben zu
glauben.
c)
Die Versuche habengezeigt,
daß sich aus über 2Tage
alten Arbeiter- maden in derRegel
statistischgesichert
leichtereKöniginnen
entwickeln alsaus
jüngeren
Tieren. Man könnte als erstes vermuten, daß daran einfach dergrößere Nährstoffgehalt
desKöniginnenfutters
schuldsei,
welches die Madenentsprechend
demZeitpunkt
ihrerUmbettung
früher oderspäter
erhalten.Damit lassen sich aber schwerlich die
Untersuchungsbefunde
von STABE(1930)
und WarrG
(1965) vereinbaren,
wonach die Arbeitermaden in den ersten3
Larventagen
rascher alsKöniginnenmaden
wachsen(Abb. 3).
Letztereholen erst am Ende des 4.
Larventages
an Gewichtauf,
um die Arbeitermaden schließlich zuüberflügeln.
Das heißt also :Je später
die Arbeiterlarve umge- bettetwird,
destogrößer
ist siegegenüber
einergleichaltrigen Königinnen-
larve. Sie ist auch
größer
als einegleichaltrige,
aber schon früherumgebettete Arbeitermade,
da diese mit Einsetzen derköniglichen Fütterung
nur ver-langsamt
weiterwächst.Nun
beginnt
für die älterumgebettete, (größere)
Arbeiterlarve die Phase derbeschleunigten Königinnenentwicklung
früher als für einejünger
umge- bettete. Man möchte deshalb erwarten, daß sich die ältere Arbeitermade mit demWachstumsvorsprung gegenüber
einergleichaltrigen,
früherumgebetteten
und in ihrer
Größenentwicklung zurückgehaltenen
Larve zu einergrößeren Königin
entwickeln würde. Gerade dasGegenteil
ist aber der Fall. Die ältere Arbeitermadeergibt
eine kleinereKönigin
undumgekehrt.
Dasbedeutet,
daßschon während der ersten Larvenzeit etwas
geschieht,
was diespätere
Ge-wichtsentwicklung
der heranwachsendenKöniginnen
beeinflußt.Als
Erklärung
könnte man an einenpraedeterminierenden
Wachstums-faktor im
Königinnenfuttersaft
derjungen
Madendenken,
wie man anderseitsauch einen Faktor mit
umgekehrter Wirkung
im Arbeiterfuttersaft annehmen kann. Während die frühen Wachstumsunterschiede durch einfache Ernäh-rungseinflüsse hervorgerufen würden,
könnte diespezifische
Wachstums-intensität der älteren Larve auf hormonalen
Vorgängen beruhen,
welchedurch den
praedeterminierenden
Faktor imjungen
Larvenstadiumausgelöst
wurden.
Eine
weniger aufwendige Erklärung gründet
sich auf dieberechtigte Ansicht,
daß das stärkere Wachstum derjungen
Arbeiterlarvengegenüber gleichaltrigen Königinnenlarven
nur durch einen höherenWassergehalt
derersteren
vorgetäuscht
ist.Jüngere
Arbeiterlarven enthalten nach STRAUSS(1911)
mehr Wasser als ältere. Vor allem sind sie nach MELAMPY u. M.(1940)
auch wasserreicher als
gleichaltrige Königinnenlarven.
Dazupassend
stellteW
IRTZ
(1973)
inhistologischen Beobachtungen fest,
daß imFettkörper junger
Arbeiterlarven
große Flüssigkeitsvacuolen auftreten,
die beiKöniginnenlarven
fehlen. STRAUSS
(1911)
fand außerdem in den ersten 3Entwicklungstagen
derArbeiterinnenlarve
wenig Glykogen
und Fett vor, was sich aufspäterem
Altersstadium änderte. Nach 3Tagen
Larvenzeit enthieltenKöniginnenlarven
nach MELAMPY u. M.
(1940)
mehr Fett alsgleichaltrige
Arbeiterlarven. Mit Ausnahme desWassergehaltes,
der bei3-tägigen,
im Labor mitKöniginnen-
futtersaft
aufgezogenen
Larven etwas höherlag
als beiTieren,
die mit Arbeiter-futtersaft ernährt
wurden, bestätigen
auch DIXON u. SHUEL(1963)
einendeutlich höheren
Lipid-und Glykogenanteil
derköniglich
ernährten Tiere.Höher war außerdem der Anteil an nicht
glykogenartigen Kohlenhydraten,
während der Stickstoffanteil etwas
niedriger lag.
Die Arbeiterlarven machenam Ende ihrer
Ernährungsperiode
mit Futtersaftgegenüber gleichaltrigen Königinnenmaden
einen unterernährten Eindruck. Es istbezeichnend,
daßsie sich bei künstlicher
Weiterernährung
mit Arbeiterfuttersaft im Labor nicht verpuppen, was sie beiVerabreichung
von Mischfutter aber tun(v.
RHEIN1933).
SHUEL u. DIXON(1968)
erreichten dasselbe durchHinzufügung
vonZucker zum Arbeiterfuttersaft. Die
mangelhafte Ausrüstung
der Arbeiterlarve mit Reservestoffen könnte letztlich auch dafürmaßgebend sein,
daß in der künstlichenNachschaffungszucht
die älterumgebettete
Arbeitermade eingeringeres Adultgewicht
erreicht alsjünger umgebettete Tiere,
obwohl letztere aufgleichem
Altersstadiumweniger wiegen
als dasspäter umgelarvte
Tier.Eine dritte
Erklärungsmöglichkeit
stützt sich aufBeobachtungen
anläßlichjüngster vergleichender
Versuche über dieZuchtpraktiken
des « einfachen »und «
doppelten »
Umlarvens(W EISS ,
inVorher.).
Dabei hat sichgezeigt,
daßjüngere
Larven einemögliche
kurzeHungerperiode
nach dem Umlarven ohnejegliche Beeinträchtigung überstehen,
während älterumgelarvte
Tiere beiihrem
größeren
Futterverbrauch Gewichtseinbußen erleiden können. Da bei den Versuchen zurAbhängigkeit
desAdultgewichtes
vom Madenalter stets« trocken
» umgelarvt wurde,
kann dies dieErklärung
für den Wachstums- vorteil derjünger umgebetteten
Maden sein.d)
Dieköniglichen
Maden leben in einemoptimalen Pflegevolk
stets imFutterüberschuß. Das
Futtersaftpolster,
auf dem sieliegen,
wächst mit ihremAlter. Bezeichnenderweise sammelt sich in einer bestimmten Zeiteinheit in den Zellen neu
umgebetteter
Maden umso mehr Futtersaft an,je
älter dieMaden beim Umlarven sind. Zum
Beispiel
wog der Futterüberschuß 24 Stunden nach dem Umbetten1-tägiger
Larven fastdoppelt
soviel wie bei der Ver-wendung
ebengeschlüpfter
Tiere. Man möchteannehmen,
daßjedem
Maden-alter
entsprechend
derP flegekraft
der Ammenbienen ein bestimmter « Soll-wert » an «
Überschußfutter
»zusteht,
den es so rasch alsmöglich
zu erreichengilt. Allerdings
lassen die zunächst mitgrößeren
Futtersaftüberschüssen ver-sorgten
älteren Maden am Ende ihrerEntwicklung weniger
Futter zuzück als ihrejünger umgebetteten
Schwestern. Das dürfte mit derlängeren
köni-glichen Pflegedauer
der letzteren zu erklären sein. Diejünger umgelarvten
Maden
gelangen
schon früher in den Genuß desköniglichen
Futtersaft-überschusses,
der sich mitjedem
neuenLarventag
weiter erhöht. Damit scheinen sich diePflegebienen
bei derBemessung
derFutterabgabe
an dieköniglichen
Larven zumindest nicht ausschließlich nach deren Alter bzw. Größe zu richten.
Welches genaue
Regulationsprinzip
derLarvenversorgung zugrunde liegt,
ist
jedoch
nicht bekannt.e)
Nach derVerpuppung
derKöniginnenmaden
bleibt in einemoptimalen Pflegevolk
ein Futtersaftrest in der Weiselzelle zurück. Er ist auch beiglei-
chen Umlarv-und
Pflegebedingungen Schwankungen
von Zelle zu Zelle unter-worfen,
die offenbarweniger
mit dem unterschiedlichenAppetit
der Madenals mit
Zufälligkeiten
in derLarvenversorgung
durch diePflegebienen
zutun haben. Gleiche
Aufzuchtbedingungen vorausgesetzt,
besteht keineBeziehung
zwischen derRestfuttermenge
und demKöniginnengewicht.
Dieser Sachverhalt trifft nicht mehr zu, wenn verschieden alte Larven- stadien zur Zucht verwendet werden. Da die
Restfuttermengen
verschiedener Umlarvalter echte Unterschiedeaufweissen,
ist in allenFällen,
wo dasKönig- innengewicht
vom Umlarvalter beeinflußtwird,
auch mit einerpositiven
Korrelation von
Königinnengewicht
undFuttersaftrestmenge
zu rechnen.Das ist beim
Vergleich
von über2-tägigen
mitjüngeren
Maden sicher der Fall. Diepositive Beziehung Futtersaftrestmenge
undKöniginnengewicht
istdann
allerdings
nichtkausal,
sondern kommt einfach dadurchzustande,
daßbeide Faktoren in
gleicher
Weise vom Umlarvalterabhängen.
Auch beim
Vergleich
verschiedener Zuchtserien derselbenZuchtfolge
ist mit einer sekundären
Abhängigkeit
vonKöniginnengewicht
und Futter-saftrestmenge
zu rechnen. Die durchschnittlichen Futtersaftreste nehmen mitjeder
neuen Serieab,
um schon nachwenigen
Zuchtenpraktisch
auf einemNullwert zu landen. Erst dann scheinen auch die
Königinnengewichte
deutli-cher zu fallen.
Später mögliche Gewichtsanstiege hängen
in derRegel
mitreduzierten Annahmezahlen zusammen. Welche Ursachen bei den Schwan-
kungen
der durchschnittlichenKöniginnengewichte
von Serie zu Serie nochbeteiligt
seinkönnen,
ist im Einzelnen nochungeklärt.
f)
Für die Praxisbestätigen
die Versuche einmalmehr,
daß ein Umlarv- alter bis zu 1 1/2 Tagen
züchterisch voll vertretbar ist. Nachdem sich bereits frühergezeigt hat,
daß innerhalb dieses Alters diegezüchteten Königinnen
in ihren
kastentypischen
Merkmalen nicht zu beanstanden sind(W EISS 1971),
darf man nunmehr auch die