Übersicht
Fortschritte, Probleme und zukünftige Aufgaben
der Melissopalynologie
G Vorwohl
Universität Hohenheim, Landesanstalt für Bienenkunde, D-7000
Stuttgart
70, BRD(Eingegangen
12 Juni 1990; angenommen 25 Juli 1990)Zusammenfassung —
Seit derVeröffentlichung
der erstenmelissopalynologischen
Arbeit durch Pfister (1895) sind nun fast 100 Jahre vergangen. Anna Maurizio hat einen beträchtlichen Teil ihrer wissenschaftlichen Arbeit derEntwicklung
derMelissopalynologie
gewidmet. Anlaß genug, die Fortschritte diesesWissenszweiges,
die Probleme derHonigherkunftsbestimmung
und diezukünftigen
Aufgaben dermikroskopischen Honiguntersuchung
zu bedenken.Melissopalynologie
/Honig
/ botanische Herkunft /geographische
HerkunftGEOGRAPHISCHE
HERKUNFTSBESTIMMUNG
Bei der
Bestimmung
dergeographischen
Herkunft der
Honige gibt
es keinegrundsätzlichen
Probleme. Das Pollen-spektrum
eines bestimmten Herkunfts-gebietes
istweitgehend
konstant. Dieszeigte
sich bei der wiederholtenUntersuchung
derHonige
des Trentino(Norditalien)
durch Vorwohl(1972),
Ricciardelli d’Albore
(1981)
undLanzinger (1983).
Esbestätigt
sich auch immer wieder bei denRoutineuntersuchungen
imLabor.
Allerdings
könnenVeränderungen
inder landwirtschaftlichen oder forstlichen
Nutzung
zulangsamen,
manchmal aberauch zu schubweisen
Änderungen
imPollenbild der
Honige
führen. DieAusweitung
des Anbaus der Phacelia und dieEinführung
des Sonnenblumenanbaus in derBundesrepublik
hat binnenweniger
Jahre dazu
geführt,
daß die Pollen beider Pflanzen inHonigen
derBundesrepublik
als
Leitpollen
auftreten können. Auch dasgemeinsame
Vorkommen von Phacelia-und
Sonnenblumenpollen
inHonigen
ausder
Bundesrepublik
ist nichtsungewöhnliches
mehr(Vorwohl, 1990).
Vor
wenigen
Jahren wären solcheBefunde als Verdachtsmomente für
osteuropäische
Herkunftgewertet
worden.Über
dielangfristigen Veränderungen
im
Pollenspektrum
derHonige
desSchweizer Mittellands haben Wille et al
(1989)
berichtet und Fossel(1974)
überdie
Verschiebungen
im Pollenmuster derHonige
des steierischen Ennstals(Österreich).
NeueEntwicklungen
in derLand- und Forstwirtschaft müssen also im
Auge
behalten undBeurteilungsregeln gegebenenfalls
revidiert werden.Auch die
Einführung
neuerZierpflanzen
in
Gärten,
Friedhöfen undParkanlagen
sollte
verfolgt
und der eventuelle Einflußauf das
Pollenspektrum
verifiziert werden.In
Honigen
aus dem ländlichen Raum verschwinden die Pollen derZierpflanzen
und Parkbäume in der Masse der Pollen der flächendeckenden Pflanzen. Anders
liegen
dieDinge
bei den"Stadthonigen".
Deren Pollenbild erweist sich aber als erstaunlich stabil
(Maurizio,
1953;Vorwohl, 1980).
ZUKÜNFTIGE
AUFGABEN IM BEREICH DER GEOGRAPHISCHENHERKUNFTSBESTIMMUNG
Bei
Anlegung strenger
kritischer Maßstäbe wäre einevollständige Übersicht
über diePollenspektren
derHonige
der Welt dieVoraussetzung
für diegeographische Herkunftsbestimmung.
Wenn heute einHonig aufgrund
seines Pollenmusters alsaus dem
tropisch-subtropischen
Amerikastammend
eingestuft wird,
könnte der Einwandgemacht werden,
wiesoausgeschlossen
werdenkann,
daß ernicht z B aus Burma stammt. Dies ist zwar
aller
Erfahrung
nach äußerstunwahrscheinlich,
aberprinzipiell
kanndiese Kritik nicht von der Hand
gewiesen werden,
denn über dieHonige
Südostasiens haben wir nur sehr bescheidene Kenntnisse. Es
gehört
alsozu den
künftigen Aufgaben
derMelissopalynologen,
die Kenntnisse über die Pollenmuster derHonige
der Länderzu
vertiefen,
die zur Zeit amWelthonighandel
nichtbeteiligt
sind. Dies ist auch deshalbnotwendig,
weil in vielenLändern der Dritten Welt imkerliche
Entwicklungsprojekte laufen,
die dazuführen
könnten,
daßLänder,
die früher nurden
Eigenbedarf deckten,
zuExport-
ländern werden.
Neben der
Ausweitung
der Kenntnisseüber die
mikroskopischen
Charakteristika derHonige
der Welt ist eineVerfeinerung
bei der
Lokalisierung
anzustreben.Unzureichend
ausgearbeitet
aufjeden
Fallaber unzureichend
publiziert
sind dieUnterscheidungsmöglichkeiten
vonbenachbarten
Regionen,
die naturräumlich ähnlich aber durchpolitische
Grenzengetrennt
sind. AlsBeispiele
wären zunennen: Die
Unterscheidung
vonelsässischen
(Frankreich)
und badischen(Bundesrepublik Deutschland) Honigen
oder die
Abgrenzung
vonburgenländischen
oder steirischen(Österreich) Honigen
von denen derangrenzenden
Nachbarländer.Prinzipiell
erscheint das nicht aussichtslos. Die
Laborerfahrung
lehrt, daß z B zwischen hessischen undbayerischen (Bundesrepublik Deutschland) Honigen gewisse
Unterschiede im Pollenmuster bestehen. In diegleiche Richtung
laufendie
Ergebnisse
der Arbeit von Sturm(1988),
der diePollenspektren
deroberösterreichischen
Kalkalpen
mit denendes
Alpenvorlandes verglich.
DieseUnterschiede müßten
systematisch
erfaßt werden. Dazu bedarf es derUntersuchung
einer
großen
Zahl von authentischen Proben und dergründlichen Aufarbeitung
der gewonnenen
Pollenspektren.
DieKomputertechnik gibt
dieMöglichkeit
andie
Hand,
die anfallende Datenflut besser in den Griff zu bekommen.FORTSCHRITTE BEI DER GEOGRAPHISCHEN HERKUNFTSBESTIMMUNG
Inzwischen
liegen
erste Arbeiten vor, die sich derKomputertechnik
bedienen(Battesti,
1990; Perez deZabalza,
1989;Spitzl, 1990). Überblickt
man dieVeröffentlichungen
der letztenJahre,
kannman sagen, daß das Interesse an
melissopalynologischen
Arbeiten auchaußerhalb der Bieneninstitute und
lebensmittelchemischen
Labors,
die sichroutinemäßig
damit zu befassenhaben,
zugenommen hat. Als
Beispiel
sei diewachsende Zahl
einschlägiger
Publika-tionen in
Spanien angeführt (Tabelle I).
Das Buch von Barth
(1989)
über diePollen in
Honigen
Brasilienszeigt,
daßunsere Kenntnisse über die Pollen-
spektren
derHonige
der Welt auch im Bereich der Länder der dritten Welt und der Schwellenländer wachsen.PROBLEME DER BOTANISCHEN HERKUNFTSBESTIMMUNG
Konnte
eingangs gesagt
werden, daß bei dergeographischen
Herkunftsbestim- mung keinegrundsätzlichen
Problemeauftauchen,
sogilt
dies für die Bestim- mung der botanischenHerkunft,
also derNachprüfung
der Sortenreinheit, leider nicht.Schon
Vergeron (1964)
hat daraufverwiesen,
daß dieZählergebnisse
sehrstark fehlerbehaftet
sind,
wenn man, wie damalsüblich,
nur 100 Pollenkörnerauszählt. Die Institute und
Laboratorien,
die sich in derBundesrepublik
mitHoniguntersuchungen befassen,
habenPollenzählungen
imRingversuch
durch-geführt.
DieErgebnisse
dürften 1991publikationsreif
sein.Die
Zählgenauigkeit
ist ein technischesProblem,
das durchgrößeren
Zählaufwandeingegrenzt
werden kann. Esgibt
aber beider botanischen
Herkunftsbestimmung Schwierigkeiten grundlegender Natur,
die sich mitgrößerem
Zählaufwand und mit verbesserter statistischerAbsicherung
derZählergebnisse
nicht beheben lassen.Die botanische
Herkunftsbestimmung
beruht auf den markierenden
Pollenkörnern,
die von den Bienenzusammen mit
dem
Nektareingetragen
werden
(primäre Einstäubung).
Die Anzahlder
Pollenkörner,
die aus denStaubgefäßen
in den Nektargerät, hängt
von der Anatomie der Blüte ab. Bekannte Extreme sind
Myosotis,
bei dem derNektar
hochgradig
mit Pollen kontaminiert ist undAsphodelus,
bei dem kaum Pollen in den Nektargerät (Battesti, 1990).
Je nach der Größe der Pollenkörner und
je
nach ihrer Oberflächenbeschaf- fenheitgreift
derSchlundkopfmecha-
nismus in der
Honigblase
unterschiedlich schnell. AlsRegel
kanngelten: je größer
das Pollenkorn und
je
rauher seineOberfläche,
desto schneller dieEliminierung.
BestacheltePollenkörner,
wie die vonAster,
Sonnenblume oderLöwenzahn,
werden rascher aus demTrachtgut
entfernt als Pollenkörnergleicher
Größe mit mehr oder minderglatter
Oberfläche(Juntawong, 1989).
Aus dem Zusammenwirken der beiden Faktoren Blütenanatomie und
Polleneliminierung
im Proventriculusergeben
sich die Phänomene derÜber-
und der
Unterrepräsentierung
desmarkierenden Pollen im
Honig.
Fast
jeder Honig
enthält Pollenköner nektarloser Pflanzen. Siegelangen
zumTeil als Luftsediment in den
Honig.
Insbesondere an
Honigtau
bleibenPollenkörner
haften,
die in der Luft flottieren. Kommen die Pollenkörner nektarloser Pflanzen in höheren Prozentsätzen vor und stammen sie vonPollenspendern,
die von den Bienen gernegenutzt werden,
wie z BFilipendula, Plantago, Papaver,
Fraxinus ornus, ist esunwahrscheinlich,
daß es sich um"primäre" Einstäubung
aus der Lufthandelt. Louveaux hat schon 1958
gezeigt,
daß im Bienenstock eine beachtliche sekundäreEinstäubung erfolgt
mit
Pollen,
der von den Bienengetrennt
von der
Zuckerquelle
direkt zurEiweißversorgung eingetragen
wird. Einegrößere
Zahl von Arbeiten zum Problemder sekundären
Einstäubung
wärewünschenswert.
Daß beim Pressen des
Honigs
einemassive tertiäre
Einstäubung
auszerdrücktem "Bienenbrot" stattfinden
kann,
weiß man schonlange.
Diesergibt
sichschon aus dem
Vergleich
derSedimentmengen
von Press- undSchleuderhonigen
und beimVergleich
derPollendichten in den
mikroskopischen Präparaten
vonHonigen
der beidenGewinnungsarten.
Tertiäre
Einstäubung erfolgt
aber nichtnur bei der
Honiggewinnung
durchPressen.
Schwierigkeiten
bei derBegutachtung
französischer
Heidehonige (von
Callunavulgaris, Besenheide)
machten daraufaufmerksam,
daß auch das bei dieserHonigsorte
vor derSchleuderung notwendige "Stippen"
zu einer tertiärenPollenanreicherung führt,
weshalb nach anderen Parametern(Viskosität, Proteingehalt)
für dieSortenabsicherung
Ausschau
gehalten
wurde(Lunder, 1955;
Louveaux, 1966).
Es hat den
Anscnein,
daß auch normaleSchleuderhonige
unterschiedlich stark tertiäreingestäubt
seinkönnen,
und daßman nicht
generell
davonausgehen kann,
daß das Ausmaß der tertiären Kontamination immer in einer Größen-ordnung liegt,
dievernachlässigt
werdenkann.
Bestimmte
Honigherkünfte
fallen durch hohen absolutenPollengehalt auf,
z B diespanischen Honigtauhonige
ausEichentracht. Diese
Honige
müßten alsHonigtauhonige
eherpollenarm
sein. Mankann vermuten, daß die hohe absolute und relative Pollenzahl bei dieser Herkunft mit der weiten
Verbreitung
derLayens-Beute
im
Erzeugunsgebiet zusammenhängt,
einer
einräumigen Trogbeute
ohneTrennung
in Brut- undHonigraum.
Einbeträchtlicher Teil der
Honigwaben,
diegeschleudert werden,
war daher vorher Brutwabe. Es ist daherwahrscheinlich,
daß sie noch mehr
eingelagerten
Pollenenthalten als es bei
Honigwaben
aus demHonigraum
oder unbebrütetenHonig-
waben üblich ist und daher die sekundäre und tertiäre
Einstäubung begünstigen.
Die sekundäre und tertiäre
Einstäubung
mit Pollen nektarloser Pflanzen macht bei der
Interpretation
der botanischen Herkunft keineSchwierigkeiten.
Ohne Zweifelbeschränkt sich aber die sekundäre und tertiäre
Einstäubung
nicht auf die Pollen der nektarlosenPflanzen,
da vieleNektarspender gleichzeitig
auchgute Pollenspender
sind. Unter demMikroskop
läßt sich nur das Vorhandensein eines Pollens
konstatieren,
aber nicht derWeg (primär,
sekundär odertertiär),
auf dem erin den
Honig gelangte.
Die sekundäre und tertiäreEinstäubung
kann daher zuVerzerrungen
imPollenspektrum führen,
muß dies aber nichtzwangsläufig
tun.Tragen
die Bienen z Büberwiegend
Nektar von Weißklee ein und dient der Weißklee
gleichzeitig
alswichtigster
Pollenspender, erfolgt
dieprimäre Einstäubung
mehrheitlich vom Weißklee.Auch auf sekundärem und
später
auftertiärem
Wege
dürfteüberwiegend
Weißklee in den
Honig gelangen.
Diesekundäre und tertiäre Kontamination mit Pollen erhöht die absolute Anzahl der Pollen pro Gewichtseinheit
Honig,
sieändert aber nichts an der Dominanz des
Weißkleepollens
immikroskopischen Spektrum
desHonigs.
DieInterpretation
des Pollenbildes nach den klassischen
Regeln
derMelissopalynologie
liefert indiesem Fall das den Tatsachen
entsprechende richtige
Resultat.Die sekundäre und tertiäre
Einstäubung
kann aber auch
«gegenläufig» erfolgen.
Ein bekanntes
Beispiel
sind die vorhin erwähntenHeidehonige
aus den Landes bei Bordeaux. Dieprimär
markierenden Calluna-Pollen werdenprozentual
durchEdelkastanienpollen zurückgedrängt,
dieaus den noch vorhandenen Bienenbrot- vorräten aus der Edelkastanientracht auf sekundärem und vor allem auch auf tertiärem
Wege
durch das beiHeidehonig notwendige Stippen
in denHonig gelangen.
Dabei wird die Edelkastanie meist zumLeitpollen,
der denmarkierenden
Callunapollen
"maskiert".Die
Konsequenz
ausdiesem
Sachverhalt ist die stärkereHeranziehung
derchemischen, physikalischen,
und sensori-schen
Eigenschaften
zur Sortencharak-terisierung.
Die
mikroskopische Untersuchung
wird dadurch nicht wertlos. Die
Heidehonige
der Landes bei Bordeaux haben durchaus eintypisches
Pollen-spektrum
wie dieLüneburger Heidehonige
oder die
Honige
andererHeideregionen,
das zur
Sortencharakterisierung gehört.
Bei
Honigtauhonigen liegen
dieDinge
etwas anders. Sekundäre und tertiäre
Einstäubung
verschieben zwar das Zahlenverhältnis zwischen Pollennektarliefernder Pflanzen und
Honigtauelementen (Pilze, Algen);
wasaber nicht verändert
wird,
ist die absolute Zahl derHonigtauelemente
pro GewichtseinheitHonig
und die damitzusammenhängende
Anzahl derHonigtauelemente
promikroskopisches
Blickfeld. Das Zahlenverhältnis Pollen nektarliefernder Pflanzen zu
Honigtau- anzeigern
ist also mit Vorsicht zuinterpretieren.
DerAussagewert
derabsoluten Zahl der
Honigtauelemente
pro Gewichtseinheit wirdjedoch
durcheventuelle sekundäre und tertiäre
Einstäubung
nichtbeeinträchtigt,
weil dieBienen Pilzelemente nicht
höseln,
womit diese vonnicht-primären
Kontaminationenausgeschlossen
sind. Eine Ausnahme machen dieRostsporen,
diegelegentlich gesammelt
werden. Sie lassen sich aber leicht als solche erkennen undgegebenen-
falls bei der
Zählung
eliminieren.ZUKÜNFTIGE
AUFGABEN AUF DEM GEBIET DER BOTANISCHEN HER- KUNFTSBESTIMMUNGZu den
vordringlichen Aufgaben gehört
dieKlärung
derAuswirkung
von Betriebsweise undBeutentypen
auf das Ausmaß der tertiärenEinstäubung.
Auch die Art der
Entdeckelung (Gabel, Messer; Entdecklungsmaschine)
scheinteinen Einfluß auf die
Pollenmenge
zuhaben,
die auf tertiäremWege
in denHonig gelangt.
Man hat denEindruck,
daßdie maschinelle
Entdeckelung
zuverstärkter tertiärer
Einstäuhung
führt. Esfehlt dazu aber noch
jede
Dokumentation.Da die
generalisierende Anwendung einheitlicher Interpretationsregeln
unterbestimmten Umständen
(Maskierung
derprimären Einstäubung)
in die Irre führenkann,
sollte in Zukunft mehr Wert auf dieAusarbeitung regionaler Sortenspektren
(z
B französischeLavendelhonige
aus derProvence) gelegt
werden und zwar an Hand von authentischemMaterial,
dasdurch
sorgfältige Feldbeobachtungen abgesichert
ist.Summary — Progress, problems
andfuture tasks of
melissopalynology.
Me-lissopalynology
will soon be 100 years old.As far as
geographical origin
is concernedthere are no basic
problems.
Thepollen pattern
of a certainregion
isquite
stable.Changes
inagriculture, however,
like theintroduction of Phacelia and sunflower into Western
Germany
lead tohigher frequen-
cies of both
species
in Germanhoneys.
The combination Phacelia/sunflower was
considered in former years as
typical
forhoneys
from EasternEurope.
We still have insufficient
knowledge
ofthe
pollen spectra
of theregions
which donot
participate
in the world trade with hon- ey, for instance Southeast Asia. Another open field of work is the differentiation be- tween thehoneys
ofadjacent
domains eg, Southeastern Austria versusHungary,
Yu-goslavia
and Czechoslovakia.Computer techniques
facilitate thehandling
of themany data accumulated on this kind of work
(Perez
deZabalza, 1989; Battesti,
1990;Spitzl, 1990).
The determination of botanical
origin
isconfronted with some fundamental
prob-
lems. The
countings
arerelatively
inaccu-rate. The number of
"marking" pollen grains
in the nectardepends
on the anato-my of the flowers. Size and ornamentation of the
pollen grains
influences thespeed
of elimination
by
theproventriculus
mecha-nism in the
honey
bee stomach. There is asecondary
contamination withpollen
col-lected
by
the bees asprotein
food. A ter-tiary
contamination may occur when thehoney
combs areuncapped
and extracted.The
grade
oftertiary
contamination seemsto be influenced
by
the hivetype,
manage- ment and alsoby
theuncapping technique
used
(fork,
knife oruncapping machine).
Secondary
andtertiary
contaminationcan mask the
marking pollen grains.
Therefore,
determination of botanicalorigin
should also be considered
together
withthe results of the sensory examination.
melissopalynology
/honey
/geographi-
cal
origin
/ botanicalorigin
Résumé —
Progrès, problèmes
et fu-tures tâches de la
mélissopalynologie.
La
mélissopalynologie
a bientôt 100 ans.Tant que l’on considère
l’origine géographi-
que, il
n’y
a pas deproblèmes majeurs.
Lespectre pollinique
d’unerégion
donnée estbien stable. Pourtant les
changements
enagriculture,
tels que l’introduction de laphacélie
ou du tournesol enAllemagne
del’Ouest,
ont conduit à desfréquences plus
élevées de ces 2
espèces
dans les mielsallemands.
Nous avons
toujours
une connaissanceincomplète
desspectres polliniques
desrégions qui
neparticipent
pas au com-merce international du
miel,
parexemple
le Sud-Est
asiatique.
Un autre domaine ou-vert aux recherches est la différenciation des miels
provenant
derégions
voisines,par
exemple
le Sud-Est de l’Autriche et laHongrie,
laYougoslavie
et la Tchécoslova-quie.
L’outilinformatique
facilite le traite-ment des données volumineuses accumu-
lées dans ce genre de travail
(Battesti,
1990; Perez deZabalza,
1989;Spitlz, 1990).
La détermination de
l’origine botanique
se heurte à
quelques problèmes
fonda-mentaux. Les
comptages
sont relativementimprécis.
Le nombre degrains
depollen
«marqueur» dans le nectar
dépend
del’anatomie des fleurs. La taille et l’orne-
mentation des
grains
depollen
influencent leur vitesse d’élimination duproventricule
dans l’estomac. Il existe une contamination secondaire par le
pollen
récolté par les abeilles comme alimentprotéiné.
Unecontamination tertiaire
peut
survenirquand
les rayons sont
désoperculés
et le miel ex-trait. Le
degré
de contamination tertiaire semble être influencé par letype
deruche,
lestechniques
de conduite et aussi la mé- thode utilisée pour ledésoperculage (herse,
couteau ou machine àdésopercu- ler).
Les contaminations secondaire et ter- tiaire
peuvent
masquer lesgrains
depollen
marqueur. La détermination de
l’origine géographique
ne devrait donc pas être baséeuniquement
sur l’examen microsco-pique,
mais elle devraitprendre également
en
compte
desparamètres chimiques
etphysiques
ainsi que l’examen sensoriel.mélissopalynologie
/miel / origine
bota-nique
/origine géographique
LITERATUR
Es ist nicht die Absicht dieses Übersichts- artikels, eine vollständige Literaturliste zur
Melissopalynologie zu liefern. Die zitierten Arbeiten liefern aber einen guten
Einstieg
in dieweiterführende Lektüre.
Barth Monika (1989)
O pólen
no mel Brasileiro.Selbstverlag, Rio de Janeiro
Battesti MJ (1990) Contribution ä la
mélissopalynologie
méditerranéenne. Les miels Corses. These, Universite d’Aix-Marseille IIIFossel A (1974) Die Bienenweide der
Ostalpen,
dargestellt am Beispiel des steirischen Ennstals. Mitt Naturwiss Ver Steiermak (Graz) 104, 87-118Juntawong N (1989) Verweildauer von Pollen bestimmter botanischer Herkunft in der
Honigblase
und im Honig beiApis
melliferacarnica L. Dissertation, Universität für Bodenkultur, Wien
Lanzinger MT (1983) Ricerca per la certificazione di
origine
equalità
dei mieli del Trentino. Tesi di Laurea, MilanoLouveaux J
(1958)
Recherches surl’origine
dans le miel du pollen de
plantes
entomophiles dépourvues de nectaires. Ann Abeille 2, 89-92Louveaux J (1966) Essai de caractérisation des miels de Callune (Calluna
vulgaris
Salib).Ann Abeille 9 (4) 351-358
Lunder R
(1953)
Der Einfluß vonHoniglösapparaten auf das Pollenbild des
Heidehonigs. Z Bienenforsch 3 (3), 49-52
Maurizio A (1953) Bäume und Sträucher als
Bienenweide Schweiz Beitr Dendrol (5),
11-19
Perez de Zabalza A (1989) Estudio palinico de
las mieles de Navarra. Tesis doctoral, Universidad de Navarra,
Pamplona
Pfister R (1895) Versuch einer Mikroskopie des Honigs. Forschungsber Lebensmitt Bez Hyg
Chem Pharm 2 (1), 25; 2 (2), 20
Ricciardelli d’Albore GC (1981) Nuove
osservazioni
microscopiche
sui mieli del Trentino. Apic mod 72, 177-183Spitzl
K (1990) Das Pollenbild der fränkischenHonige.
Apidologie,
21 (4)(im
Druck)Sturm J (1988) Beispiele zur Methodik der
Honigpollenanalyse (Melissopalynologie)
unddie
Pollenspektren
einiger oberösterreichi- scher Honige.Diplomarbeit,
Botanisches Institut der Universität für Bodenkultur, Wien Vergeron P (1964) Interpretationstatistique
desrésultats en matière d’analyses polliniques
des miels. Ann Abeille 7 (4), 349-364
Vorwohl G (1972) Das Pollenbild der Honige
aus den italienischen Alpen.
Apidologie
2, 309-340Vorwohl G (1980) Honig von der
Bundesgartenschau.
Biene 64, 167Vorwohl G (1990) Veränderungen in Pollenbild der Honige der Bundesrepublik. Bienenvater 4, 143-147
Wille M, Wille H, Bogdanov S (1989) Welche
Pollenarten enthalten die Honige aus dem
Schweizerischen Mittelland.
Vergleich
der Honige aus den 30er und 80er Jahren.Schweiz Bienenztg 112 (3) 45-55; 112 (4)
215-225