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Renaissance der Antike : "Back to the roots" in der Multiple-Sklerose-Bildgebung = Renaissance of the Classical World : Back to the roots in multiple sclerosis imaging

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Academic year: 2021

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Radiologe 2010 · 50:953 DOI 10.1007/s00117-010-2075-9 Online publiziert: 16. November 2010 © Springer-Verlag 2010 S. Ulmer Abteilung Interventionelle und Diagnostische Neuroradiologie, Universitätsspital Basel

Renaissance der Antike

„Back to the roots“ in der 

Multiple-Sklerose-Bildgebung

Journal Club

Die MPRage („magnetization-prepared rapid gradient echo“) ist eine seit Jahren bekannte und etablierte Technik der 3D-Datenakquisition. Sie findet v. a. in der präoperativen Diagnostik zur Planung und Neuronavigation Anwendung. Darü-ber hinaus ist sie ein elementarer Bestand-teil der bildgebenden Forschung, um bei-spielsweise funktionelle Daten überlagern zu können. T1-gewichtete Datensätze wer-den in der MS-Diagnostik v. a. zur Darstel-lung der Schrankenstörung verwendet.

Die Publikation von Moraal et al. stellt einen völlig neuen Ansatz dar. In der MS-Diagnostik, besonders in der Verlaufsbild-gebung, spielt die räumliche und zeitliche Dissemination eine entscheidende Rolle. Dabei sollen v. a. kleinste neue Läsionen sicher detektiert werden können. Subtrak-tionsmethoden wurden bereits vorgestellt, allerdings ist es nahezu unmöglich, eine identische Lagerung und Schnittführung bei zweidimensionalen Schichten zu ge-währleisten. Dreidimensionale Bildge-bungstechniken wurden in der MS-Dia-gnostik bisher nicht verwendet. Die Auto-ren untersuchten 14 Patienten mit nachge-wiesener MS sowie 9 altersgematchte Pro-banden zu 2 unterschiedlichen Zeitpunk-ten. Verwendet wurden ein 1,5-T-Scan-ner und eine MPRage (TR/TE=2700/5). Ergänzend wurden Dual-echo-T2-Bilder in axialer Schnittführung als Vergleichs-bildgebung in axialer Schnittführung und weitere 3D-Datensätze (in T2-, Fluid-at-tenuated-inversion-recovery- [FLAIR-]

und Double-inversion-recovery- [DIR-]Technik) erhoben. Da zwischen den Messungen im Schnitt über 80 Tage la-gen, war eine komplexe Nachverarbeitung notwendig, um identische Bilder verglei-chen zu können. Die 3D-Datensätze wur-den orthogonal reformatiert. In jeder Sit-zung wurde zunächst eine Maske mit dem „brain extraction tool“ (BET) des FMRIB-Softwarepakets erstellt. Nach einem Nor-malisierungsschritt wurden die Signalin-tensitäten (Helligkeit und Kontrast) des 1. und 2. Datensatzes auf gleiche Werte ge-setzt. Schließlich wurden die Daten mittels einer rigiden Registrierung räumlich nor-malisiert. Um neue Läsionen als Signalin-tensitätsanstieg zu erkennen, erfolgte ei-ne Invertierung der Bilder. Voraufnahmen und Follow-up-Untersuchungen wurden dann subtrahiert und bewertet. Die Beur-teilung erfolgte im Konsensus.

Bei Probanden zeigten sich keine Lä-sionen. Bei den Patienten war die MPRa-ge am besten MPRa-geeignet, neue Läsionen zu entdecken. Dabei ergaben sich sogar si-gnifikante Unterschiede bei der Detekti-on neuer LäsiDetekti-onen im Vergleich zu den axialen Referenzschichten. Alle weiteren 3D-Datensätze waren zwar besser als die axialen T2-Bilder, ein signifikanter Unter-scheid zeigte sich jedoch nicht.

Die MPRage erlebt eine Renaissance bzw. eine neue Anwendung in einem scheinbar ausgereizten Feld der Bildge-bung. So verspricht man sich in der Re-gel von neuen Sequenzen eine Verbesse-rung in der Diagnostik. Subtraktionen sind nicht neu und werden oft verwendet, um z. B. kleinste residuelle Tumoranteile zu entdecken, die im angrenzenden Me-thämoglobin einer Resektionshöhle mit-unter schwer abzugrenzen sind. Selbst in

der gleichen Sitzung erhobene Bilder stel-len u. U. eine echte Herausforderung dar, sofern Daten subtrahiert werden sollen, selbst wenn der Patient mustergültig ru-hig liegen kann. Dreidimensionale Daten von 2 unterschiedlichen Zeitpunkten zu subtrahieren, war also auch nur mit erheb-lichem Aufwand in der Nachverarbeitung möglich. Die bestechende Bildqualität der vorgestellten Arbeit spricht für sich. Die-se Die-sehr aufwendige Nachverarbeitung ist sicher in einem Routinebetrieb nicht „on the fly“ möglich und erfordert ein entspre-chendes Team. Der Aufwand scheint sich aber zu lohnen, v. a. wenn man bedenkt, dass diese neuen Läsionen in nativen Da-tensätzen ohne Kontrastmittel signifikant besser detektierbar waren als mit allen an-deren Methoden. In großen MS-Zentren, wie auch hier bei uns, hat die T1-gewich-tete Technik vorwiegend ihren Stellenwert zum Nachweis der Schrankenstörung akut entzündlicher Prozesse. Dass die MPRage alle anderen Methoden ausstechen kann, ist ein überraschendes, aber nicht uner-wartetes Ergebnis, wenn man sich den gu-ten Kontrast dieser Methode und die ho-he Auflösung vor Augen führt. Vielleicht müssen wir manchmal umdenken und Altbewährtes in anderen Bereichen ver-wenden, anstatt immer nur auf neue Tech-niken und höhere Feldstärken zu setzen: „back to the roots and from there beyond“.

Korrespondenzadresse

PD Dr. S. Ulmer Abteilung Interventionelle und Diagnostische  Neuroradiologie, Universitätsspital Basel, Petersgraben 4, CH-4031 Basel, Schweiz ulmers@uhbs.ch Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor  gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Originalpublikation Moraal B, Wattjes MP, Geurts JJG et al (2010)  Improved detection of active multiple sclero-sis lesions: 3D subtraction imaging. Radiology  255:154–163

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Der Radiologe 11 · 2010

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