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Mittwoch, den 22. Mai 2019Briefe an die Redaktion |
„Keine Schwarzseher“
Forscher der Universität Luxemburg unterstützen Jugendliche von „Fridays for Future“
Die unterzeichneten Forscherin- nen und Forscher der Universität Luxemburg (vollständige Liste auf wort.lu) möchten hiermit ihre Unterstützung für die jungen Menschen von „Fridays for Futu- re“ zum Ausdruck bringen. Wis- senschaftliche Erkenntnisse zei- gen: Der menschliche Einfluss auf das Klima ist real, und die fort- schreitende Umweltverschmut- zung und Zerstörung natürlicher Ressourcen bedrohen die Ge- sundheit und das Überleben zahl- reicher Lebensformen, inklusive der Menschen.
Die Schüler haben Recht: In un- serem Zeitalter, dem Anthropo- zän, haben die Menschen die Funktionsweise des gesamten Erdsystems signifikant verändert.
Der Schutz und Erhalt der Bio- sphäre und der Atmosphäre ist daher eine drängende Priorität.
Dieser Schutz erfordert einen kritischen Blick auf die sozio-po- litischen und ökonomischen Machtverhältnisse und (Un-) Gleichheiten, sowie auf den un- ausgeglichenen Zugang zu Res- sourcen und Wissen, die diese konstituieren.
Der Klimawandel wird den bio- physikalischen und sozio-ökono- mischen Druck noch weiter er- höhen. Um seine schwerwiegen- den Auswirkungen abzufedern, ist eine drastische Verminderung der Treibhausgasemissionen nötig.
Um einen weiteren massiven Ver- lust von Tier- und Pflanzenarten zu verhindern und unsere Öko- systeme zu erhalten, müssen wir unsere Wirtschaft, unsere Politik und unsere Lebensstile, wie auch unsere Art zu denken und zu han- deln grundsätzlich verändern.
An der Universität Luxemburg beschäftigen wir uns in For- schung und Lehre mit einer Reihe von Nachhaltigkeitsfragen, etwa so relevanten Aspekten wie Kli- mawandel, Umweltverschmut- zung, soziale Ungleichheit oder Herausforderungen in der Stadt- und Regionalentwicklung (für ei- ne detaillierte Übersicht siehe uni.lu/sustainability). Wissen- schaft spielt eine Rolle, indem sie ihre Analysen, Kritiken, Experi- mente, Beobachtungen und Über- legungen anbietet.
Angesichts der Vielfalt der Problemstellungen brauchen wir hierzu einen breiten Ansatz, der die Natur- und Ingenieurwissen- schaften ebenso einbindet wie die Sozial- und Humanwissenschaf-
ten. Unsere Forschung in den In- genieur- und Naturwissenschaf- ten engagiert sich für Innovatio- nen in den Bereichen Erneuerba- re Energien, Energieeffizienz, Wasserwirtschaft, nachhaltige Bauweisen und Materialien, und erfasst Veränderungen des Mee- resspiegels, der Erdkruste und der Atmosphäre.
In den Sozialwissenschaften lehren und forschen wir zu Fra- gen der Stadt- und Regionalent- wicklung, räumlicher und sozialer (Un-)Gerechtigkeit, Nachhaltig- keitstransition und gesellschaftli- chem Wandel, Ernährungssyste- men, alternativen Wirtschaftsfor- men und Kreislaufwirtschaft, zur Planungspolitik und zu den Aus- wirkungen der Digitalisierung.
Unser Ziel ist es, sozio-ökonomi- sche, politische, ökologische, re- gulatorische und gesellschaftliche Aspekte von Nachhaltigkeit zu untersuchen. Technologische Op- timierungen sind notwendig, aber reichen alleine nicht aus.
Auch versuchen wir, die kom- plexen Wechselwirkungen zwi- schen Gesellschaft, Technik und Umwelt besser zu verstehen. Kol- laborative Forschung kann Exper- ten aus den Ingenieur- und Na- turwissenschaften sowie aus den Sozial- und Humanwissenschaf- ten in einen Austausch mit Prak- tikern bringen, um nachhaltigere Lösungsansätze zusammen mit je- nen Personen zu entwickeln, die sie in ihrem jeweiligen Wirkungs- bereich umzusetzen haben.
Wir teilen die Sorgen, die die Schüler haben, und glauben, dass noch sehr viel getan werden muss!
Deshalb gratulieren wir den Schü- lern in Luxemburg dafür, ihre Stimme erhoben zu haben und da- rauf zu bestehen, dass die Um- welt Vorrang hat.
Forschende an der Universität versuchen, zu diesen Diskussio- nen auf internationaler, nationa- ler und lokaler Ebene beizutra- gen. Wir kooperieren daher auch mit Schulen, um Bildung für
Nachhaltigkeit voranzubringen.
Die Jugendlichen, die sich in „Fri- days for Future“ engagieren, sind keine Schwarzseher oder gar Pro- pheten des Untergangs. Ihre Sor- gen sind berechtigt und absolut begründet.
Auch wir denken, dass eine nachhaltige Gesellschaft und der Erhalt unserer Lebensgrundlagen nur durch radikale Veränderun- gen in Politik, Wirtschaft und in- dividuellen Lebensstilen möglich werden. Die Jugendlichen fordern zurecht einen echten Wandel.
Constance Carr, Ariane König, Rachel Reckinger, Christian Schulz, Susanne Siebentritt Norman Teferle
Dieser Text zur Unterstützung von „Fridays for Future“ (aus dem Englischen übersetzt von Laurence Colin, Ariane König, Christian Schulz, und Susanne Siebentritt) steht laut Autoren im Einklang mit den Forderungen von scien- tists4future.org
Mitte April gingen Tausende Schüler in Luxemburg auf die Straße, um gegen die weltweite Lethargie der Politik in Sachen Klimawandel zu protestieren. Foto: Gerry Huberty / LW-Archiv
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Propriété publique ou privée?
A propos de l'équité
Les maisons vides (ou «Leer- stand», telles qu’entendues par M.
David Kieffer dans un article paru dans ces colonnes (LW du 8 mai, p. 11) sont destinées à être expro- priées au bout de deux mois d’in- occupation, ce aux fins de per- mettre aux sans logis d’y trouver refuge. Au passage se trouve stig- matisé l’égoïsme des propriétaires se vautrant dans l’attente de voir augmenter la valeur de leurs biens au fil du temps. Fort bien, mais se permettrait-on deux observations
tenant l’une de la notion d’expro- priation et l’autre de la situation où se trouvent bon nombre des propriétaires visés?
Il faut avant tout réaliser qu’en l’état actuel de notre législation, l’expropriation n’est possible que par la loi, et pour cause d’utilité publique moyennant juste et préa- lable indemnité. D’où la question de savoir si une inoccupation même abusive entre dans le cadre de l’utilité publique. Si oui, à dé- faut d’accord entre parties (pro-
priétaire et Etat ou Commune) sur le principe et le prix, les tribu- naux sont normalement appelés à trancher.
Ensuite, les propriétaires peu- vent avoir d’excellentes raisons de ne pas se départir de leurs im- meubles, comme par exemple la perspective d’une future habita- tion personnelle ou encore le sou- ci de ne pas se défaire à vil prix de leurs biens, par hypothèse en mauvais état. Quant à une (re)mise en état des lieux en vue d’une
vente, personne, qu’on sache, n’est obligé de se retourner les poches ou de recourir à un emprunt pour satisfaire des besoins en logement, si urgents et criants soient-ils.
En fin de compte après tout, l’équité, sous n’importe quelle forme, est destinée à se confondre avec le droit. Reste qu’à défaut, c’est le droit qui paraît devoir l’emporter.
Jacques Kauffman, Luxembourg