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Luxemburg - Stadtentwicklung von den Anfängen der Festung im 16. Jahrhundert bis zu ihrer Schleifung 1867

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Academic year: 2021

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Stadtentwicklung Luxemburgs von den Anfängen der Festung im 16. Jahrhundert bis zu ihrer Schleifung 1867

Einen grundsätzlichen Wandel in der Stadtentwicklung brachte der Ausbau Luxemburgs zur Festung. Kaiser Karl V. begann 1545 im Krieg gegen Frankreich mit dem Ausbau der

Fortifikationen. Auch innerhalb der Stadt kam es zu großen baulichen Veränderungen. So wurden die ehemalige Burg der Luxemburger Grafen auf dem Bockfelsen abgetragen und die im Krieg zerstörte Münsterabtei in den Stadtteil Grund verlegt (Baubeginn des nun

„Neumünster“ genannten Klosters war 1606). Die seit 1594 in Luxemburg ansässigen Jesuiten errichteten bis 1621 mit ihrer Schule und ihrer Kirche (der heutigen Kathedrale) den größten Gebäudekomplex der Stadt.

Bis 1683 war trotz anhaltender Finanzprobleme ein gewaltiger Befestigungsgürtel auf dem Stadtplateau entstanden. Im Zuge der Arbeiten hatte man 1671 aus Furcht vor einer französischen Belagerung circa 100 Häuser im Alzettetal abgebrochen. Den enteigneten Besitzern wurden in der Oberstadt kostenlos Bauplätze zur Verfügung gestellt; gleichzeitig errichtete man auch die ersten Kasernen.

Infolge der französischen Eroberung Luxemburgs 1684 begann der Festungsbaumeister Vauban mit einem groß angelegten Ausbau der Festung. Am Standort des ehemaligen Heilig-Geist-Klosters wurde eine Zitadelle erbaut, zusätzliche Festungsanlagen entstanden auch auf den Anhöhen südlich des Petrusstales und nordöstlich von Pfaffenthal sowie auf dem Rhamplateau. Der Wiederaufbau vieler ziviler und religiöser Bauten führte zu einem völlig neuen Stadtbild, das bis ins 20. Jahrhundert prägend blieb.

1697 mussten die Franzosen wieder abziehen; Stadt und Land fielen zurück an die Habsburger. Von deren spanischer Linie fielen sie ab 1715 an die österreichischen

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Habsburger. Diese betrieben einen weiteren Ausbau der Festungswerke bis zum Ende des Ancien Régime und der Eingliederung Luxemburgs in die Französische Republik. Die Stadt blieb von den Befestigungen eingeschnürt und konnte sich nicht weiterentwickeln.

Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft wurde Luxemburg 1815 durch die

Beschlüsse des Wiener Kongresses zur »Deutschen Bundesfestung« erklärt. Eine Zäsur für die weitere Stadtentwicklung stellte der Bau der ersten Eisenbahnlinie 1858 dar: Aus militärischen Gründen erbaute man den vor der Festung gelegenen ersten Bahnhof noch aus Holz; so konnte er bei einem Angriff schnell niedergelegt werden.

Um den Bahnhof entwickelte sich recht schnell ein neues Stadtviertel, mit einer Brücke an die Oberstadt angebunden wurde.

Zum Schutz der neuen Eisenbahnlinie waren im Osten zusätzliche Befestigungen nötig.

Dadurch konnten die Stadtteile Clausen und Neudorf erstmals in den Festungsbereich einbezogen und urbanistisch erschlossen werden. Eine weitere städtebauliche Entwicklung Luxemburgs war aber wegen der Festung noch immer nicht möglich.

Erst mit der 1867 auf dem Londoner Kongress beschlossenen Schleifung der Festung wurde die Stadt endlich aus ihrem Korsett befreit. Die Abtragung und Einebnung der meisten Festungswerke markierte den Startschuss zum Ausbau und Wachstum der Stadt. Sie erlebte in den folgenden Jahrzehnten einen raschen Aufschwung, der sich städtebaulich vor allem in der Errichtung von großzügigen Parkanlagen sowie neuen Stadtvierteln zeigte.

Martin Uhrmacher

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