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Kardiales Rotations- und Relaxationsverhalten nach Vorderwandinfarkt

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Academic year: 2021

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Kardiales Rotations- und Relaxationsverhalten nach

Vorderwandinfarkt

*Eike Nagel, Matthias Stuber, *Matyas Lakatos, *Otto M. Hess, Peter Boesiger

* Abteilung für Kardiologie und Institut für Biomedizinische Technik und Informatik, Universität und , Zürich

Einleitung

Nach Vorderwandinfarkt kann sowohl eine Abnahme der systolischen Pumpfunktion, als auch eine Verminderung der diastolischen Kammerfüllung beobachtet werden. Myocardial Tagging basiert auf Magnetresonanztomographie und ermöglicht die nicht-invasive Markierung spezifischer Myokardbereiche. Anhand der Verformung der als Streifen oder Gitterlinien auf dem Herzmuskel aufgebrachten Markierungen (= "Tags") ist eine exakte Analyse der regionalen Wandbewegung und des kardialen Rotations· und Relaxationsverhaltens möglich.

Eine Verbesserung der ursprünglichen SPAMM-Technik (SPAtial Modulation of Magnetization) (1) wurde durch die Subtraktion zweier Messungen mit komplementärem Tagging-Puls (Complementary SPAtial Modulation of Magnetization = CSPAMM) (2), der Verwendung variabler Flip-Winkel bei der Bildgewinnung und der Benutzung eines Atemschemas erreicht. Diese Verbesserungen führten zu einem größeren Signal-zu-Rausch Verhältnis und einem deut-lich verlängerten Tag-Kontrast von mehr als 1000 ms. Dies erlaubt - im Gegensatz zu anderen Tagging Techniken - die Analyse der Systole und Diastole. Zusätzlich beinhaltet die Subtraktionstechnik ein Schichtverfolgungsverfahren, so daß während der Herzkontraktion und -relaxation immer die identische Myokardstruktur abgebildet wird, auch wenn sich die Schicht aus der ursprünglichen Abbildungsebene entfernt

Methodik

Zehn Probanden (28 ± 7 Jahre, Herzfrequenz 69 ± 8 / Min.) und 13 Patienten nach Anterolateralwandinfarkt (60 ± 8 Jahre, Herzfrequenz 72 ± 13 / Min.) wurden in die Studie eingeschlossen. Bei 3 der Patienten nach Anterolateralwandinfarkt lag angiographisch ein Vorderwandaneurysma vor.

Alle Patienten wurden auf einem 1.5 Tesla Tomographen (Philips Gyroscan ACS II) unter Verwendung einer Herzspule in Bauchlage untersucht. Das linksventrikuläre Myokard wurde enddiastolisch (= 34 ms nach der R-Welle) in 3 Kurzachsenschnitten (apücal, äquatorial und basal) mit einem rechtwinkligen Tagging-Gitter (Gitterabstand = 8 mm) markiert (Abb. 1). Die zeitliche Auflösung betrug 35 ms (16 Herzphasen pro Herzzyklus), die räumliche Auflösung 1.4 1.4 mm2 bei

einer Schichtdicke von 6 - 8 mm. Zur Reduktion von Bewegungsartefakten wurde ein Atemschema verwendet, bei dem der Patient regelmäßig atmet und jeder vierte Herzschlag während einer kurzen Atempause in Expiration zur Bildgewinnung genutzt wird. Die Untersuchungsdauer betrug ca. 12 Minuten pro Schicht, die Echozeit (TE) 5.7 ms und die Repetitionszeit (TR) 3400ms.

Die kardiale Rotation und Verkürzung (Abb. 2) wurde anhand der Bewegung der Gitterpunkte analysiert Die prozentuale Veränderung der Ventrikelfläche wurde in jeder Bildebene bestimmt

Abb. 1: Endsystolischer apikaler Kurzachsenschnitt bei einem Patienten nach Vorderwandinfarkt. Rotation und Kontraktion sind anterolateral deutlich verändert

Abb. 2: Apikaler Kurzachsenschnitt bei einem Patienten mit Vorderwandaneurysma. Beachten Sie die entgegengesetzt gerichtete Herzrotation bei diesem Patienten.

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Rotation

Schwerpunkt Radiäre Verkürzung Abb. 3: Rotation und Verkürzung

Ergebnisse

Der linke Ventrikel vollführt während der Systole nicht nur eine nach innen gerichtete radiäre Verkürzung, son-dern auch eine Rotation um die Heizachse. Dabei rotiert die Herzbasis systolisch im Uhrzeigersinn (-2.6 ± 1.8°) und die Herzspitze im Gegenuhrzeigersinn (7.3 ± 2.7°). Es entsteht eine Auswringbewegung (= "wringing motion") der Herzkammer. Während der Diastole wird diese Verwringung durch eine schnelle Rückstellbewegung, die der Füllung des Ventrikels vorangeht, ausgeglichen (= "untwisting") (Abb. 5).

MW±SD

Probanden Infarkte l l Aneurysma

<0.01

Abb. 4: Maximale systolische apikale Rotation

Nach Anterolateralwandinfarkt kann eine signifikante Reduktion der apikalen Rotation (5.5 ± 3.4°, p < 0.05) und Kontraktion beobachtet werden (Abb. 4), wobei das physiologische Bewegungsmuster erhalten bleibt (Abb. 1+5). Bei Vorliegen eines Vorderwandaneurysmas ist das physiologische Bewegungsmuster völlig aufgeho-ben, es tritt eine entgegengesetzte (im Uhrzeigersinn gerichtete) Rotation der Herzspitze auf (- 2.2 ± 1.4, p < 0.01 vs. Probanden, p < 0.05 vs. Infarkt) (Abb. 2 + 5). Die Amplitude der Herzrotation und die Auswurffraktion sind linear korreliert (r = .81) (Abb. 6). Die diastolische Rückrotation ist bei Patienten nach Vorderwandinfarkt verspätet und verlangsamt.

Probanden (n = 10) Infarkte (n=10) Aneurysma (n=3) 40 60 80 Flache [%]

Abb. 5: Rotations · Flächen Diagramm. Bei Patienten mit Anterolateralinfarkt ist die systolische Rotation und Ejektion vermindert und die diasto-lische Rückrotation deutlich verspätet und verlang-samt Bei Vorliegen eines Vorderwandaneurysmas ist die Rotation entgegengesetzt gerichtet

12· g (§0 n = 13 20 30 40 50 Ejektioosfraktion [%] 60 Abb. 6: Apikale Rotation und Ejektionsfraktion

Schlußfolgerungen

Die Markierung des Myokards mit MR Myocardial Tagging erlaubt eine differenzierte Erfassung des kar-dialen Bewegungsablaufs bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, was mit den bisherigen bildgebenden Verfahren nicht möglich war. Dies eröffnet neue Perspektiven in der Diagnostik und Behandlung dieser Krankheit

Nach Anterolateralinfarkt ist die systolische Rotation vermindert und bei Auftreten eines Vorderwand-aneurysmas völlig aufgehoben. Damit verlieren diese Patienten einen wichtigen Mechanismus zur Druckgenerierung und Kammerentleerung. Die diasto-lische Rückrotation ist verspätet und verlangsamt Dies erklärt das Auftreten einer diastolischen Dysfunktion bei diesen Patienten.

Literatur:

1. Axel L, Dougherty L. Heart wall motion: Improved method of spatial modulation of magnetization for MR imaging. Radiology 1989; 172:349-50.

2. Fischer SE, McKinnon GC, Maier SE, Boesiger P. Improved myocardial tagging contrast Magn Reson Med 1993;30:191-200.

Figure

Abb. 1: Endsystolischer apikaler Kurzachsenschnitt bei einem Patienten nach Vorderwandinfarkt.
Abb. 4: Maximale systolische apikale Rotation

Références

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