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Grafschaft Biel

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Academic year: 2021

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(SX; O ^ «D

Grafschaft Kiel.

Hat der Wanderer, der die Furtastraßc hinaufzieht, den Fiescherwald durchschritten, so öffnet sich seinem ent-zückten Auge ein reizendes Panorama, Weithin wech-seln in ivaldigei Umrahmung saftig grüne Wieseugrüude mit üppigen Kornfeldern, denen das von Nitzingen de-sonders Glanz und Poesie verleiht. Dazwischen liegen längs der friedlichen Rhone, die wie eine Silberfchlange dies idyllische Gelände durchzieht, freundliche Dörfer und Weiler versteckt.

I n diesem Weichbild ruht, von Hilpersbach («"' 27) bis zum Reckingerbach (Km 31), umfriedet uud zum edleu Barock stilisiert uun den Grenzpfählen: Tälistock, Setzen-Wasenhorn (3457) mit seinem Hangenden Firn l), Ritzen-und Vorder Galmihurn (3534), wie südlich vom Stahl-giat, Mittaghorn usw., die Grafschaft 33iel2) mit den 4 politischen Gemeinden: Selkingen, Viel, Ritzingen ilnd Gluringen. Früher waren auch die zwei Weiler Zeit — daher der Name Zeiter, de Seyro; Andcnmatteu de Seyto3) — und Sechshäusern am linken Rhonenfer bewohnt. Ihre Ansäßen scheinen aber bald nach der Rektorats-gründnng an der Saumstraße in Viel uud Selkiugen sich niedergelassen zu haben.

Laut Walliser Hauskaleuder 1830. P. Furiers Wall.-Geschichte I 138 nnd II 56. I'. Pauls „Denkwürdigkeiten v. Ulrichen" S. 36 nnd allen, so diesen nachgeschrieben, i) Daselbst wurde 1872 Amethyst gefunden. Es bildete sich eine kleine Gesellschaft Nouina-Guntern zur Ausbeutung,

2) Wappen der vier Gemeinden ein Grafenftab. s) A. Viel C. 5 und viele andere Urkunden.

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hätte auch Blitzingen und Neckingen bis zum Münstiger Bach einst zur Grafschaft Viel gehört. Daher der Name Cunsches nun Cumes (Graf) nnd Goniesta (Grafschaft)? Pfarrei Cunsches hieß damals das ganze Obergums, das nach Münster (Cunsches) pfarrgenösstsch war, wogegen Vlitzingen zu Untergums gerechnet wurde nnd zur Pfarrei Einen gehörte. Auch wird nachstehend gezeigt, wie im

12. nnd 13. Jahrhundert die Grafen de Vlandrate und andere adelige Herren ob Deisberg, also im gegenwär-tigen Gumseröezirk ihre Besitzungen und Jurisdiktionen besaßen. Warum blieb mir der jetzigen Pfarrei Viel der Name Grafschaft wie im Volksmund so auch in den spätern Urkunden? Die Grafschaft Viel scheint überhaupt nicht unter den Grafen de Vlandrate, wenigstens nicht schon im 12, Jahrhundert, wie der unzuverlässige Dr. Schinner behauptet, sondern in einem milden Abhängig-keitsoerhnltnis zur Jurisdiktion der Grafschaft Morels (Junker nun Morel, Dumicelli de Morgia genannt) gestanden zn haben. Gegen die Annahme, daß die Dorf-march Vlitzingen nnd Reckingeil einst znr Grafschaft Viel gerechnet wurden, sprechen mehrere Gründe. So erstreckte sich die Gerichtsbarkeit des Ammann der Grafschaft — welche Amtsgewalt bis zur französischen Invasion 1798 dauerte — nie außerhalb den Durfmarchen Viel, Sel-kingen, Ritzingen nnd Ginringen, noch wurden, diese Ammänner je ans der Mannschaft in Blitzingen und Neckingen gewählt-). Einzig waren zwei de Platea an-geblich aus Niedererm», die aber wohl mit den am Hen-gart in Seitingen identisch sind. Grenzbegeichnungen für Zinsgcfälle von 1374 nnd später") beschränken die Graf-schaft Viel ausdrücklich anf Wallibach (Selkingerbach) bis an den Neckingcrbach. Dabei muß bemerkt weiden, daß damals das Dorf Selkingen meist' östlich vom Dorfbach gestanden.

Des fernern besitzt die Gemeindelade von Reckingen 4 Urkunden, die einen Beitrag zur Geschichte des gräf-lichen Hauses Vlandrate liefern nnd Neckingen zu diesen,

1) W. Vlätter I. II. 42, 155.

2) Siehe unten Verzeichnis ber Ammänner von Viel. l>) Grem. No. 215» nnd 221«.

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Viel dagegen Zu den Herren von Morel stellen, Die Familie Vlandrate, die ihren Stammsitz im Städtchen ^VIandratc zwischen Novaia und Vcrcelli hatte, kam durch Heirat um die Mitte des 13, Jahrhunderts ins Wallis und gelangte bald zu bedeutendem Besitz im Oberwallis und auch in Goms '), Schon nach wenigen Jahren entschloß sich Graf Gottfried von Vlandrate, einige Rechte in Goms zu veräußern. Was ihn dazn veranlaßt, ist nicht erwiesen! eher die Schwierigkeit, bei diesen in ihren Bergen sich frei fühlenden Hirten die Abgaben und andere Rechte zu erheben, als Geldnot,

y Am 9. Ottober 1266 verkaufte er zu Erueu um 70 Pf.

allen seinen Dienst- oder Eigenleuten (mansuaris) ob Deisbcrg die „Wifig," welche jährlich 2 Mal bei de» Landgerichten dem Bizdom überreicht werden mußten •). Die Zustimmung des Bischofs als Obcrhirten wurde eingeholt und den Verkauf belobten Aldifia, seine Ge-^skllhlin, Tochter des Perroner de Castello nnd seine vier '»"""^Söhne: Peter, Wilhelm, Iucclin und Jakob, Doch der angeborene Freiheitssinil dieses Hirtenvolkes brachte es zu weitereu Erfolgen. Die beständige Auflehnung des Adels gegen den Landesherrn, den Bischof von Sitten, fand gar leicht Nachahmung von Seiten des Volkes gegen feine unmittelbare» Beherrscher. Die beständigen Fehden des Adels bewirkten einerseits, daß das Volk härter bedrückt werden mußte, und anderseits, daß das-selbe sein Uebergewicht immer mehr fühlte. An den Neichsschutz konnten die Bauer» iu diesen entlegenen Tälern und in dieser oft kaiserlusen Zeit nicht denken, Sic schaarten sich daher zusammen, gründeten oder besser gesagt, bildeten das vorhandene Ge,i cindewesen besser aus und schloffen sich enger an den eigentlichen Ober-Hirten, den Bischof von Sitten, Lag dieser im Kampfe mit übermütigen Adeligen, so fielen sie ihm freundlich zu; sahen sie ihn aber im Bunde mit seinen wirklichen oder vermeintlichen Bedrückern, so wandten sie alle, selbst mitunter unlüblichc Mittel an, um ihu seinen — wie sie glaubten — falschen Ratgebern zu entzeihen. Es gährte

') Blatte? a. d. W. &. I. S. 155. -) «rem. N, 724. .

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unter dem Volte eine, oft durch Bedrückung, oft durch Freiheitsschwindel veranlaßte Auflehnung gegen die Frei-Herren des Landes, scheinbar zn Gunsten des Huchstiftes von Sitten. Wie sollte bei dieser Gestaltung der Dinge nicht manches Unlautere mit dem vielen Edlen und Hochherzigen rnitnnterlanfen ?

Das Gesagte gibt nns nun auch den Schlüssel zum Verständnis der zweiten Urkunde, Nach dem Tode des Gr. Gottfried (1270?) folgten in, Vizdnm über Goms und glaublich auch ini Besitze des dortigen blaudratischeu Allod ' > die Grafen Ioceliu, Johannes und Anton" von VIandrate, Letzterer, ein Urenkel Graf Gottfrieds, hinter-ließ eine einzige Tochter, die reiche Eibtochter Ifabcllu, welche Herrn Franz von Eompeys ehelichte. Daß in dieser langen Zwischenzeit von 70 Jahren auch in der Gemeinde Reckingen manche Unordnungen vorkamen und daß es infolgedessen vielfache Klagen und Quäle-rcieu gab, erhellt zu Genüge ans dieser zweiten Urkunde, Besonders wird den Bewohnern von Reckingen Bernach-lässigling der Straßen und Brücken, wie unbefugtes Schalten in Wäldern und Allmeineu zur Last gelegt. Leider wird dies nicht näher spezifiziert, sodaß wir keinen klaren Blick in die gegenseitigen Verhältnisse erhalten. Gehörten die Straßen und Brücken den Grafen Bland-rate und wußten die Leute dabei Frondienste tun? Hatte der Bigdom Hoheitsrechte (und ivelche) über die Ge-meiudeivälder und Alimenten? Wenigstens als Eigentum sprach diese der Vizdom nicht an, wie ans dem 3. Akte ersichtlich ist.

Um nun diese Umstände zn heben, ging Franz von Eompeys, durch Heirat mit Isabella, geb. Bland-rate, Vizdom ab Deisbcrg, einen Vergleich ein, erließ die erhobenen Ansprüche und Entschädigungen gegen Bezahlung von 5 Pfunden an ihn und 3 Flurin an seine Gemahlin und stellte dafür, zu Einen den 7. Feb-ruai 13392) die nötige Quittung aus. Der Preis scheint sehr gering! Beförderte etwa das den Abschluß dieser Uebercinkunft und wurde etwa deshalb die

Entschädig-») Sichc Verzeichnis W. Bl. I. 15«. 8 (»rem. N. 17.'!«.

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ungssumme su tief gestellt, weil Franz von Cumpeys in diesen Gegenden Leute anwerben wollte zum bevor-stehenden Streiszug nach Italien? Denn wirklich wischten sich die Grafen von Vlandrate in diesew Jahre in die Fehden des Hanfes Muntferrat und Visconti und er-warben mit andern gibelliuischeu Parteigängern dem jnngen, reichen Markgrafen Giovanni von Montferrat im Oktober 1339 die Signuria über Asti,

Dieser Akt hat auch in der Hinsicht seine Wichtigkeit, weil hier Neckingen Zum ersten Mal als Gemeinde ge-nannt wird, obivohl die Bewohner Ncckingens und 111= richens schon 1240 unter sich Verfügungen trafen, die in unserer Zeit lveit über die Vcfuguis einer Geniciude hiuausgingcu.

Die damaligen Zcitverhältniffe und Volksbestrebungen werden uns noch in besonderer Weise erhärtet durch deu 4. Akt, datiert vom 11, Oktober 1344')• Nieser spricht nur von den Leuten der Grafschaft Viel und der Iuris-diktion derer von Morel nnd Grengiuls, von der jene freigesprochen werden. Wenn sich dieser Akt auch im Archiv von Neckingen vorfindet, liefert das noch keinen Beweis, daß Neckingen zur Grafschaft Viel gehört. Würde auch uicht stimmen zum gleichzeitige» Verhältnis zum Grafeuhaus der Vlandrate, wogegen in den 3 ersten Urkundeu von (Grafschaft) Viel kciue Erwähnung ge-schieht. Neckingen würde wohl kaum dein Vizdnm Vland-rate unterwarfen irnd an deren Landtag gebunden ge-wesen sein. Wohl mochten mehrere Dynasten in diesen Gegenden Dienstbarkeiten zu fordern gehabt haben und auch Neckingen außer den Vlandrate auch au audere Herren zinspflichtig gewesen sein, obgleich das dortige Archiv uns darüber nicht belehrt. Wenigstens in andern Gemeinden scheint es so der Fall gewesen zu sein. Herr Notar Weger schrieb einige Urkunden des Archives von Geschiuen ab, laut welchen diese Gemeinde 14. Oktober 1374 um 6 Pfund und 10 Schillig Dienstbaikeit von Ioh. de Vincis, 15. September 1381 um 27 Pfnnd den Langfendienst (Frühlings) von den Erben des Grafen

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Biandrie und 26. Januar 1394 um 64 Pfund Dienst-pflichten an Anton Espeiling von Raron nnd Franz von Platca in Visp loskaufte. Es ist hiebet nur die Energie zu bewundern, wie diese Bergleute in jener höchst gcldaimen Zeit das nötige Geld, dessen Kurswert 80 bis 100 Mal höher stund, zusammenbringen konnten. Bleiben wir noch beim Iurisdiktionswesen über Re-ckhigeu, HIN einen Beweis mehr gegen die Annahme, daß selbes zur Grafschaft Biet gehörte, zu erbringen. Nach der Ermordung der Gräfin Isabella und ihres Sohues Graf Anton bei der Natersbriicke (1365) traten die Kinder Antons nnd dessen Bruder Ioh. von Com-peys, zubenannt Blandrate^), in das Erbe nnd somit auch in das Vizdnm ob Deisberg, ivclches sie aber durch einen Statthalter, Thomas Tschainpen von Niedererueu, verwalten ließen. Wir treffen diesen schon als Zeuge 133« nnd 1381 als Unterhändler. Den 31. Mai 1377 legte er Bann und Verbot ans alle Wälder nnd All-meine» der Gemeinde Reilingen unter Strafe von 60 Schillig gegen Jedermann, der keine Rechte aufzuweisen hat, und dieses auf Bitten der Dorfleute von Reckingen. Dieser an sich sonst unbedeutende Akt zeigt uns neben-bei, wie die Gemeinde immer mehr an Selbständigkeit erstarkte und das Vizdnm zu eiuer bloßeu Gerichtsbar-keit für die Monate Mai und Oktober herabsank. Jeden-falls fiel es, fei es durch Kauf oder durch Leheuseut-gichuug, au deu Bischof vou Sitteu und die Gemeinden zurück liud nnlide von diesen mit dem Meyertnm ver-einigt.

Nach der Vertreibung der Freiherren von Turn nnd Gcstelnbnrg fanden auch die blaudratischeu Erben in und ob Vifp unter dem frciheitsdurstigen und mitunter übermütigen Volke keine sichere Stätte mehr nnd mögen sich daher entschlossen haben, das bischöfliche Wallis zu verlassen und ihre aus deu allgemeinen Stürmen noch geretteten Güter und Rechte bei geeigneter Gelegenheit zu veräußern.

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Solche Gelegenheit dut sich 1381. Das Landvolk be-fand sich im gespanntesten Verhältnisse mit dem gräfli-chen Hause Sanonen, Ini Jahre vorher hatte es den Graf Eduard, Bischof ucni Sitten vertrieben, und wie vielfache Reibungen und Drohungen mag das nicht zur Folge gehabt haben? Die naheliegende Politik des Land-volles erforderte daher, fich in gütige Vergleichungen mit mächtigeil Fannlien einzulassen, um dieselben we-nigstens gegen die favoyschen Interessen indifferent zu stellen. Und mächtig war die Familie Blandrute immer-hin noch, sowohl nm ihrer Besitzungen willens — wenn sie auch außer Land weilte — als auch ihrer Bcrfchwä-gerung wegen mit den Herren von Nenenbnrg. Die Ge-meinden sandten ihre Vcuollmächtigten nach Futtgcu, dem — wie es scheint — damaligen Aufenthalte der Compeys alis Alandrate, um die letzten Dienstbar-feiten käuflich au die Gemeinden zu bringen. Neckingen sandte Martin Borta, Nicolans am Sand und Iuh. Niclaus Anderleischeu. Sie trafen daselbst am 19. Sep-tember 1381 Ioh. von Compeys, Sohn der Gräfin Isa-bclla und seinen Neffen FranZ, Sohn Autuns wie zwei Beuollmächtigte des Herrn Conrad von Neuenburg und feiner Gemahlin Ifabella'). Thomas Tschampen von Niedercrnen tritt da als Zahler und Empfangnehmer des Kaufpreises auf. Für 28 Pfund kauft Neckingen den Langfendienft an die Blandrate und die Öffnung über 25 Häuser auf beiden Seiten der Nhune los. — Wie viel die jährliche Öffnung eines Hanfes betrug, ist nicht angegeben; nach dem Kaufpreis zu urteilen, mag es l/a Schillig oder Natuialienlieferung in diesen: Werte

gewesen sein. — Dem Beispiel der Neckinger und Ge-schwer mögen auch andere Gemeinden zur selben Zeit gefolgt sein.

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Guido I., Graf de Blandrate Gemahlin?

Albert (Ulbertus), Graf d. B T

Gemahl., N. Kleintoehter der Agnes, Tochter Kaiser Heinrich IV.

Guido II., Graf de Bl. 1140—11(58. Gemahl.?

Otto I., 1170—1190. Gemahl.?

Godofred, Graf v. Bl. 1192—1270; Vizd. v. Sitten 1249, Vizd. v. Visp 1257 u. Dom. v. Simpeln. Gem. Aldisia, Tochter Bet. de Castello, 1224—1270, v. Visp.

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Wilhelm, Graf, Jocelin, Graf, Meier v. Visp. lVteilin f 1212. Jacob, in Piémont f vor 1288. Vizdom. v. Naters f 130(i.

Gem. Mathild. Tocht. Pet. v. Aosta.

Peter, Herr u. Meier v. Visp. Johann, Graf v. Naters f vor 1313. Thomas, Domherr v. .Sitten, f vor 1315. Meier v. Visp, Vizdom. v. Gem. Alisia. Naters, Herr von Simpeln,

t 1339. — — : —— — — —— (Vide W. LI. I. S. 375)

Anton I., Grat v. Naters, Meier v. visp 1315, w

Vizdom. v. Goms, f 1331. os einzige Tochter Isabella, verheiratet vor 1339, f 1365 3/n

mit Franz v. Compeys.

Anton II., f 1365 8/n Johann de Compeys Gemahlin ?

Franz, 1381. Isabella, verheir. mit Conrad v. Neuenbürg, 1381.

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Nach diesen eingehenden Vorbemerkungen, die Re-(fingen offenbar unter die Blandrate stellen und die nebenbei wichtige Aufschlüsse bieten, wann und wie das Gemeindewesen ini obern Gommertal sich entwickelt, — gehen wir nun zu den Fil., icitsbriefen über, die den Bewohnern der Grafschaft Viel nom Selkinger- bis Neckingcrbach von den Herren gn Morel wie dem eigent-lichen Landesheirn, dein Bischof von Sitten, sind aus-gestellt worden. Die älteste Urkunde im Pfarrarchiv Viel, datiert vom 6, März 1277 zu Morel. Ritter Marquard von Morell) gibt eidlich die Erklärung ab in seinem

und seines Vaters Conrads Namen, daß die Lente von Biel in der Pfarrei Conches und ihre Vorfahren freie Einsähe seien. Sie haben ihnen keine Giltc nnd Gedinge gn entrichten, es sei denn, daß sie ans Ansuchen frei-willige und vernünftige Steuern bieten wollen, außer jährlich l l Pfennige, Sic brauchen vor ihm nur dann zn erscheinen,' wenn sie von Klägern eingetagt werden. T>es fernern erklärt Nittcr Marqnard, daß sie seit 40 Jahren weder Meyer noch Weibel hatten, sondern bloß einen von ihm oder seinem Vater Conrad ans ihrer Mitte gewählten Gewalthaber. . . . Qnod dicti liornines de Buele et ipsonini antecessores sunt liberi alloditarii, quibus vulgariter dicituï „eigenleiten", et non teneban-tur ab eis exigere servitiuni neque placitum, neque aliani jurisdictionem occasione rernin requirendarum nisi dicti Immines man» voluntaria nobis porrigerent . . . . exceptis undecini denariis, quos tenebantur dare annuatim, et. insuper corani nobis omnibus de se conquerentibus cornparere tenebantur. Insuper dicti liornines infra XL aunos non liabebant maioreni neque psalterum. nisi ali-quern, quem ego vel dictus, pater mens eis proposuerit procuratorem et defensorem et li. lioinineni aliqueni inter ipsos2).

Gemäß diesem klar lautenden Aktenstück waren die Leute der Grafschaft (Viel, Selkiugen, Ritzingen nnd ') Dieser Akt trägt auch bcië SiiiilT des Ritter Marquard resp. Wappen der uoii Morel: Form Dreieck, quer ein Balle», darauf steheuder L5«e. „Marquard. Oomitis tlo Morgia."

s) 9t. Biel A. 1. G. N. 849.

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GluiingenV schon seit 1237 freie Eigensäße mit eigenem Amtmann, — Eigenlente wenigstens gegenüber den Herren tum Morel, —

Wir gehen nun zum zweiten Freibrief über, der in der ©emeindelnöe non Neckingen zu finden und der schun oben angedeutet mürbe1), I n diesem erklärt Bischof Gnichard Tauelli zu Erneu, den 11. Oktober 1344, daß er das Menertnm von Ernen känflich an die bischöfliche Tafel gebracht nnd Iah, de Platea als Nichter ob Teis-berg eingesetzt, datz er von seinen Leuten in der Graf-schaft ob Teisberg in der Pfarrei Couches (also Viel) zur Bestreitung dieses Ankaufes 1<>() Golbgulbcn erbalten habe nnd daß die Leute der genannten Grafschaft zwei Mal im Jahr bis dahin bei den Landgerichten der Herren von Morel erscheinen mußten, wodurch sie nicht wenig bedrückt wurden (<|iio(l non imxlieiuii vexalmntar). Infolge dessen enthebt er, nach Einvernahme feiner Nate, feine Getreuen in dieser Grafschaft von der Jurisdiktion derer voit Morel oder Giengiols, und auf ihre Vorstellung, daß sie von rechtswegen einen eigenen Nichter haben (jinlicein seu ofricinriinin und nicht dem gemeinsamen Nichter ob Teisberg unterworfen feien, bestätigt er ihnen dieses Borrecht'), Wenn wir die beiden Freiheitsbriefe vergleichen, müssen wir vermuten, die Herren von Morel haben nach dem oben gegebenen Freibrief noch nnbefngte Siechte nnd Gerichtsbarkeiten ausgeübt, Deshalb sagt der Bischof Tavelli, daß kein Beweis eitler Abhängigkeit vor-Handen fei, Das wag wohl daher gekommen fein, daß die Gebiete nnd (£o mit als rechte im Ausgang des 13. und anfangs des 14. Jahrhunderts start zersplittert nnd vielfach recht- und unrechtlich veräußert wurden, Bischof Bonifaz de Ehallant (1290—1308) machte daher diesem unheilvollen Zerstückeln der Grafschaftsrechte von Morel ein Ende nnd bekämpfte von 1290 cm energisch den aufrührerischen Adel des bischöflichen Wallis, Der bald unbedeutende Nieolans von Ginringen hatte zwar feine

l) ©rem. N. 2195. ,

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wenigen Rechte, ') i» der Grafschaft Viel zmnal, gerettet, mit den Brüdern zer Frauen die Katastrophe überlebt, starb aber bald darauf. Das Meyertnm von Morel ilberilah»! nun Ende des 13. Jahrhunderts Jakob, Sahn Ludwigs Buus van Grengiuls.

Noch 1466, 20. Juni, erklärt Bischof Walther Super-sazo iu einem Geiichtsspruch, daß die Leute der Grafschaft Viel von a l t e r s her Untertanen der Grafen von Morel waren, sich uou ihnen loskauften bis auf den Pflichtigen Besuch der zweimaligen Gedinge in Grengiols und Morel, oon diesen Pflichten aber durch Bischof Gnichard befreit wurden derart, daß sie nicht unter der Jurisdiktion der Meyer oon Goius, sondern unter eigenen Richtern stünden-). Die besondere Gerichtbarkeit der Grafschaft Biel bezeugen noch mehrere Urkunden des Pfarrarchivs, so ein Landratsentschcid nom 12. Dezember 1551/) wie eine Erklärung de? Meyers oon Goms bei der Ge-fangennahme zweier Verbrecher 19. November 1562 l). Schon 1367, den 10. Februar hat H. Mermetten, 'Meyer oon Deisberg aufwärts im Namen des Bischof

Gnichard sich mit den Leuten oon Glnringcn, Ritzingen und Viel in der Frage, ob die uou der Grafschaft unter das Gericht des. Mermetten gehören oder nnter ihren eigenen Richter, den ihnen der Bischof setzt, dahin ver-glichen, daß dir Geuauuteu von Glnringcn, Ritzingen und Viel sich ihren eigenen Richter in der Person des Aymo gewählt, dem obiger H. Mermetten, Richter im Auftrag des Bischofs Vollmacht in allen und jeden Rechten erteilt, welche diese Lente bisher besessen. Anmo leistet dein Bischof den Amtseid''). Warum wird nun hier wie auch in früheren Urkunden Selkingen nicht ge-nannt? Bis znr bischöflichen Visitation 1879") war die Grafschaft Biel als unterster Viertel der Pfarrei Münster ') Grem. N, 'M-2, wo er bic uo»i Bischof tuufiszierte» Güter z»-riltfüerlcnißt inib ob Deioberq zuiückerl>ält (1287 ben 11. Iairliai).

-) A. Biel Ä. I. Häusler,' Ncchtsq. 120. W. PI. It. Öl. 3) 91. (i. Häusler II7.

4) Häusler N. 44«. r>) A. 3. Häusler !!',.

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nur in 3 Drittel geteil: Glurmgen, Ritzingen und Viel, Viel umfaßte die beiden Dörfer Viel und Selkiugen,\) wie ans einem Uebcicinkummen zur Aufrechterhaltung der öffcutlicheu Ordnung vom 23. März 1759 klar er-hellt. Seit l899 wird nun Viel und Selkiugen als je ein Viertel der Grafschaft berechnet und Zur Bestreitung der allgemeinen Lasten zugezogen.

* *

Nnn folgen für die Grafschaft Viel von 1419—1485 Jahre besonderer Anszeichnnng und Heldenmütigkeit, wo sie nicht nur wie bisher für ihren eigenen Herd rühm-iich gekämpft, sundern einige ans ihnen sich ganz be-sonders für die Freiheit des ganzen Landes ausgezeichnet haben.

Der Ricscntiwns des Helden bei Ulrichen (1419) Thomas in der Bünden ist männiglich bekannt. Man will sich um seinen Heimatsort nicht leicht einigen, denn große Männer finden leicht Vnrgerrecht. Gab es im 15. Jahrhundert in der Bünden nicht nur in Gluriugen und Münster, sondern auch in Törbcl"), ivcil von der Ortslagc kommend. Die in der Bünden non Gluriugen jedoch erscheinen des öftcrn in den Urkunden der da-maligen Zeit, so Hiltpraut in der Bünden nun Gin-ringen, 1421 Gesandter''), Stcph. und Gerold in der Bünden als Ammänncr der Grafschaft') und schrieben sich noch 1713 in den Alpenschriften von Gletsch „in der Bünden"5) — I m Volksmund heißt's noch gegenwärtig, Th. in der Bünden von Gluringeu habe auch Güter in Ulrichen besessen und deshalb zeitweise daselbst gewohnt. Nach Thomas in der Bünden hat sich bei der Schlacht und dem glänzenden Siege von Ulrichen 1419 besonders der Diaton Jakob Minichoue ausgezeichnet. Er hatte als S

!) A. Viel A. 11.

2) ©rem. 2029.

») Pfllffenchronik.

4) Verzeichn, der N»i»in»»er ». Deiitw. u. Ulriche», 57. W. V l .

I. 370.

5) A. Biet D, 20. So auch Hans in der Blinde» U. Gluringen. (©. A. Gluringen 62).

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Altllrift von Münster Sturm geläutet nnd, ermutigt durch seine Ansprache, 400 Mann zum Häuflein von Ulrichen gesellt'), Ioller erkennt als seinen Geburts-und Heiiuatsort Gluringeu an, anch P. Paul in seinen Denkwürdigkeiten von Ulrichen") stimmt dieser Ansicht bei und heißt sie allgemeine Tradition,

Die Minnig (auch Miunich, Mynuingx des öftern genannt^) stammen zwar von Morel (Govpisberg), hatten aber bereits im 15. Iahrhuudert Güter in Nitzingen. So uerka'nftcn die Brüder Nector Ioh., ans den wir bald zu sprechen kommen, nnd Antun 1484 Güter in Nitzingen l).

Den obigen zwei Helden fügen wir noch zwei andere Ehrennamen des 15, Jahrhunderts aus der Grafschaft Viel au, als Ioh. am Hengart (Hengnrtuer» non Viel-Selkingen, ivelchen der Ergbischof Andreas, Verwalter des Vistnms (Sitten, den 17. I n n i 1422 Zum Laudes-Hauptmann ernennt^), wie Anfelm Anfdereggen von Viel, Dieser war bei der Schlacht ans der Planta 1475 Hauptmann der Gommer, drang mit seinen Leuten zwischen Valeria und Tourbillon in die Stadt, Darum heißt dieser Fußpfad uuch immer im Volksmnnd das „Gunnncr-Wägi". Anfelin zeichnete sich durch Tapfer-kcit so heldenmütig ans, daß er 1485 zum Landes-Hauptmann erwählt wnrde,

l) Gedenlblätter der Schlachtfcier «. 11105, 2 , 31.

a) Seite 61.

:l) Weite<5eö im Priester« erz, des nächste» jpeftes. 4) («. A, Ritzingen.

5) ©rem. N. 2722.

*) lieber beii Verlauf der siegreichen Schlacht «erweise ich die «er-eljrteu Leser aus die allg. Geschichte, besonders auf die Festschrift «ou Archiunr Oflgier VM)Î>. Mochte aber hier noch eine S8oI!3fage erwähnen, die de» Walliser und zumal Gommer Heldennmt «ortrefstich beleuchtet, Die Mannschaft der Verner ruhte auf der (Sbciie oberhalb Handegg (Grinlselpaß) ein wenig aus und beratschlagte, wie man ins Gommer» tal einfallen könne, AIs fie diesbezüglich ihre Meinung«! austauschten, stand ein pfiffiges Haslibäuerlein auf, und äußerte: „Donners denn eins, wir habe» nicht notig zu beraten, wie wir ins Wallis hinein, aber wie wir aus dem Wallis herauskommen." Diese Ebene soll daher den Namen „Nätisboden" erhalten haben.

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M2

Neben diesen Glauzficjureit der Grafschaft steht diu-damalige Nector Rudolf Aldi zu Viel gar unrühmlich im Bunde mit dem Domherr Antun und Pfarrer Thuinas Imubcrdurf, Er wurde deshalb den 24, Ottober 1424 von Bischof Andreas Gnnldo degradiert und exkom-imrnizicrt1).

Wolleu wir die Unglücksfälle erwähnen, uon denen die Grafschaft Viel heimgesucht wurde, so müssen wir besonders zwei Heiuisuchiingeu hier anführe».

Vom 25, Juli 150? bis zu 3 Königen 1508 herrschte in der Grafschaft eine ansteckende Krankheit, die Pest, der viele, unter andern auch der Nector Ioh. Minnich zum Opfer fielen -).

I n der Nacht vom 16. auf den 17. Januar 1827 zer-störte eine gewaltige Lawine aus dem Wallital etilen Teil uon Sclkingcn und Viel, das, wie oben angedeutet, früher mehr au Selkingeu, resp, der Egge zu gebaut war. I m Ganzen loilrden uon Scltingeu 12 lind von Viel 34 Gebäude rueggerisseu, 89 Personen kamen unter die an vielen Stelleu haushohen Lawinen, 52 winden tot ausgegraben wie folgt: 1. Der ehrs. Mann Ioh, Viderboste», Vorsteher von

Nitzingen u, s, Eh»gattii! M, Jus, geb. Vacher: 2. Ter ehrs. Mann Ioh, Vapt, Vacher u, Selkiilgcn und dessen Gattin M, Jos, geb. Zeit und deren Knäbleill Ferdinand ;

3. Ter ehrs, Mami Jos. Ignaz Valther von Sei-kingcu und dessen Gattin M. (5ath. geb. Zeit uebst deu 3 Tüchtercheil: M. Cath., M. Jos. >lud Wallbilrgll;

4. Die ehrs. Witwe Anna M, Viderboste». hinter-lasseile des jüngst ucrst, sehr geachteten Ioh. Vapt, Walther, Schmied in Selkingeu, irnd deren Kinder: Fr. Ioh. u. Anna M. lind Creseentia:

Null folgen die im Dorf Viel Verschütteteil :

') ©rem. 9i. 2748.

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1. Der vortreffliche Kircheiwogt nun Viel Fr, .taver Aufbcreggeii und dessen ebenbürtige Göttin Pa-tientin geb. Viderbosten, wugegen deren 2 Kinder ganz wunderbar dnrch Lottes Vorsehung am Leben blieben,

2. Die ehrs. Anna M. Garbcln, Hinterlassene des

Jas, Igiraz Ansdereggen;

3. Der ehrs. Iiingl, Iah, Aaptist Andercggen; 4. Die tngcnd, Inngfran Anna M, ©untern; 5. Die ehrs,, betagte Inngfran Anna Cath,

Aufder-eggen;

<>. Der ehrs. Mann Iah. Jas. Zeit und dessen Ont-tin Anna Cath. Zeit wir deren 2 Kinder: Felir und Jas, Anton;

7, Fünf Kinder: Alexander, Sophie, Marie, Cathiie, Ciesenz und Anna M. Lndimna der lebend ans der Connue gezogenen Eltern Ioh, Vaptift Gnu-tern und Anna M, KanGnu-tern;

8. Der «0-jährige Witwer Ioh. Jus. Guuteru u. dessen Sohn Franz n. Tochter Anna l£aüi.; !). :•! Kinder: Augustin, Rosalie und Jus. Autun der

n'nnderbar erretteten Eltern Franz Aufdereggen uud M. Eath. geb. Oertschcn;

10. Witwe M Cath. Viderbosten. Hinterlassene des Franz Andereggen und deren Sohn Ioh. Jof. und Tochter M. Eath. Andereggcn:

11. Die vorzüglich ehrsame Witwe M. Hnser, Gattin des wunderbar geretteten Mannes Franz Zeit, wie deren 2 Kiiider M, Eath. ». 31, M, Rosa Zeit;

12. Der ehrs. Mann Peter Jos. Zeit u. seine Gattin M, Ignatia geb, Hagen, wie deren drei Kinder: Ercscnz, Felix und Genuncfai

13. Der ehrs, Jüngling Maler Franz Zeit, sonst meisten* aus Reise»;

14. Die ehrs, Frmt Anna M. Werlcn. Gattin des als Soldat abwesenden Franz Zeit;

15. Der ehrs, Jüngling Ioh. Vavtist Michlig u. Glu-ringen, der seiner Fallsucht wegen hier beherbergt wurde;

(17)

864

16. Der ehrs. Mann Jos. Halenbarter, Organist in Obergesteln;

17. Die ehrsame Tochter Cath. Guntern, seit Jahr-zehnten Magd bei den betagten Schwest. Anna M. und Anna Cath. Anfdcrcggcn.

Die Grabstätte all' dieser 52 (45 fanden in eine»! Grab ihre Nnhestätte) bezeichnet ein Granitstein ans dem Friedhof zu Viel am nördlichen Choifenster der Pfarrkirche mit der Grabschrift:

T01i

VON 02 PERSONEN ZI" BIEL DURCH LAWIXA 1827

DEN 17. J.ENNER,

Auf dem Stein steht ein schön gewundenes eisernes tàrnzistï im Renaissance- Stil.

37 Personen hatten Aeinbniche oder andere Quet-schungen erlitten; diese nnirden nun Doktor Hanser mit besonderer Sorgfalt gepflegt. I n einem Schreiben vom 18. April dankt ihm der Staatsrat für feine aufgewandte Mühe uud erbietet sich, ihu hiefür gehörig zu belohnen. Zur felbeu Zeit war Hochw. Hr. Jos. Ignaz nun Kalbermattcn von Sitten in hier Psnrrcr. Er hat ins Totenbuch ') die Iahrzahl 1827 mit schönen Initialen geschmückt eingeschrieben und ein Distichon verfaßt,

.XXXI INITIO BIELA OVM SKL KINGA NIVE NOC TV RNA DEVA

STATTE.

Das Distichon heißt:

„Fimeni quinque sab hoc et quadraginta sepulcliro Condita sunt, nive précipitante globo.

üna patri puerurn nox jnuxit avoque nepotein Incert.'i' mortis soinnus imago manet".

(18)

Ei fügte auch noch folgenden deutschen Vers bei: „Die* Denkmal ist geweiht der Trauer »»d dein Danke, Dem Lchueestiirz, so »on Viel zwei Drittel fast zerstört, Der Hilf uo»i Staatsrat und von Nachbar» uns befcheert: Dir Äienjch zu»! Wink, wie sehr die Lebeiisgabe wanke". Zu»! Gedächtnis dieser schwarzen Tudesnacht wird »ach jährlich van der Pfarrei Viel am 17. Januar eine Äuß- und Tadtcnnrazession ans den Selkingerbiel ver-anstaltet.

Auch könnte hier nach die Ienersbrnust in Nitzingen 185,2 erwähnt weiden, wodurch »lehrcrc Häuser eilige-äschert wurden. Auch in früherer Zeit wnrde diese schön gelegene Darfschaft mehrfach nun Lawinen uud Rufen heimgesucht. Das Darf hat vollständig die Gestalt eines „Kitzen Vundhatens Z." Daran knüpft sich nun die Sage, als hätte ein Geist die Weisung gegeben, in dieser Forin zu baue», damit die Bewohner fernerhin von der-artigen Unglücksfällen verschont bleibe» '). — —

Stiftung des Uelttorates und der Vfarrei Ziel.

Die Grafschaft Viel hatte bis 1:522 seilte» ansässigen Seelsorger, sondern wnrde nun Müllster aus vastoriert. Erst Peter Fabrisse (Schund) aus Viel. Arzt in Zürich, kaufte den 18. Oktober 1322 •) gn Viel nnd Ernen Gilte und Rechte, um fie teils zur selben Zeit dem zu stiften-den Rektorat zu verschenken, teils durch seinen Testa-»lcntsvollstrcckcr, den Reffen Jakob Fabri, der besagten Pfründe zu übergebeu 1332 November 283).

Peter Fabrisse hatte lant dieser Urkunde einen Vrnder Ioh. Fabrissc, der 4 Kinder zeugte! Jakob (1332—34) Rektor des Mngdal. Altars in Zürich, Heinrich. Walter

') Dr. Stebler: Wem* ». die Gtornjer, "2K. -) Pf. Ä. Viel. D. 1.

(19)

366

nnd Margaret«, Kinder des Peter Fabrisse finde» wir hier keine erionhnt. Waren wohl die Kinder de* Iah, seine Erben, da er ja seinem Neffen Walter sein neu erbautem Hans (Kaufladen) zustellt, oder waren die Prüder Fabri, Priester und Zeilge in dieser Begabung und Pfarrer (riir;>tiis) in Makenna 1333 wie Peter Fabri in Niedereinen 133!» und Gutsbesitzer in RichelSrnatt und Rllfibord seine @ÜI)UO V Wenn letzteres, dann wäre der Stifter der Pfründe von Viel, Peter Fabiisse, der Staminnater d,er Schmitt in SRichcIsiiintt, Ernen, Stein-Hans, Vclliinilïi nnd Lnr.

Mit oberhirtlicher Genehmigung lies; nun Peter Fnb-risse im Torfe Viel eine Klipelle erbanen und begabte sie wie folgt: 4(1 S.chillig gekauft non Tomherr Thomas , in Titten. 20 Schilfig Gilt' durch Peter Vnoben. Priester,/ 20 Schillig Gilt durch die Vriider Ioh.. Priester, nnd Jakob ^lnfdereggen von Obergesteln, 1 Meß Korn Gilt gekauft von den Meyern Widolin nnd Georg non Er-iicn, I Meß Korn dnrch 5lnt. Wero. 1 Meß Kor» durch Walter Ilmo, 6 F. Korn dnrch Hemma Wyria, I Meß Korn dnrch Ioh. im Vogelfang, 2 Meß Korn dnrch Walter Fabrisse, 2 Fischel Korn und' 2 Schillig Gilt dnrch Peter Hano, 2 Fischel Korn nnd 2 Schillig dnrch Ioh, Hano,

2 Fische! Korn dnrch Walter Staldcr. (> Fische! Korn

dnrch Gerold am Sand nnd 4 durch Wilh, Imhof, zwei Fischel Korn dnrch Ioh, Bnetils, 2 Fische! Korn dnrch Ioh, Vlaving. « Schillig nnd 4 Pfennig Gilt. 4 Fischel Korn nnd ls., Napf dnrch die Erben Walas nun

Bell-inald nnd 2 Fischel Korn durch Heinrich Sappo, Tes fernern nergabte Peter Fabrissc noch zur Stiftung der Kapelle und des Rektorates: l, 12 Meß Korn jährlich, so er ob Dcisberg erworben und noch erwerben werde, 2. 40 Schillig jährlichen Gilts, so er in der Pfarrei Visp gekauft, 3, Sein ererbtes Wlprecht in den Vieliger ^llpen nnd 4. feine Schlagbcnnllignng in den Vieliger Wäldern, so er ans Grund des Patrimoniums erhalten.

Ta nun der Pfarrer non Münster, Ioh. Afper feine Rechte vollends sicher stellen wollte, hatten sich die Par-teicn dahin geeinigt: l. Ter Rektor non Viel hat

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n'ö-cheiltlich 5 Vlessen - - menu nicht gesetzlich uerhiildert — zu lesen, die zu bestimmen déni Stifter anheimgestellt bleibt. 2. Vuu allen Opfern, Almosen nnd Stolgebühren, so in dieser Kapelle von den Pfarrgcnossen non Münster nnd andern gespendet werden, erhält der Pfarrer die Hälfte, 8. Werden alle Legate nnd Testamente, die nicht zum Wuchtest der Kirche .nun Münster zu Gunsten der Kapelle nnd des Rektorates geinacht werden, genehmigt, 4. Für die Kerzen hat dir Kapelle zu sorge» und zudem hat der Rektor in der Kapelle 2 Oellampen zu stellen, die eine soll Tag nnd Wacht vor dem Altar brennen, die andere insoioeit als der Unterhalt reicht, Für den Unterhalt der Lampen sind 25 Tchillig Gilt gerechnet, 5. Darf der Rektor in der Kapelle — an st er im änster-sten Wutfall — seine Sakramente den Pfarrkindern von Münster spenden, es sei denn mit Erlaubnis des Pfar-rers, »och Anstündignngen oornehme», <>, Soll der Rektor an allen Fest- und Sonntagen wogn mich das Fest der Magdalena, Rieolans niid Martin gerech-net werden — bei verschlossenen Türen Messe lesen und alle jene ansschliesten, so nicht zur Wlntterkirchc gehen wollen, Auch der Rektor soll an den höchsten Feiertagen nach Münster kommen, wo er beim Pfarrer freien Tisch hat, I n den Tcmperioocheil soll er am Samstag zur Pfarrkirche nach Münster gehen, 7. Hat der Rektor in Viel persönliche Residenz zu beobachten. Wir bereits oben gesagt, hatte Peter Fabrisse sein neues Haus iu Viel dem Reffen Walter als Eigentum überlassen, jedoch unter dem Beding, das; er bis znm nächsten St, Martini riu anderes Hans für den Rektor baue, wenn nicht, so oer-falle dies dem Rektorat, Tcs fernern wnrdr ansbednngrn, in dirfem Hans darf Niemand Wirtschaft halten noch gründen (tabeniaiii teuere sen tneere), noch Waren vor der hl, Messe ausverkaufen, es fei denn an Tagen, wo keine Verpflichtung besteht.

Als erster Rektor wurde ernannt Rudolf Afper1). Zu Lebzeiten des Stifters hatte dieser das Patronatsrccht, dann der Pfarrer von Münster — noch vernachlässigter Monatsfrist der Bischof von Sitten,

(21)

368

Diese (Stiftung wurde schon 8. August 1322 durch Vischof Aumo de Cüstellu, baun durch Arjmo de Turre, 8. Mai 1334, genehmigt') und durch ciu doppeltes Vi-dimus von Vischof Adrian V. von Riednmtten 1676 bestätigt').

1428 den 12, Febrnur wurden die Annalen der Ka-pelle nun Viel auf 10 Schillig berechnet").

Das uoch gegenwärtig in der Kirche sich befindliche steinerne Sakraincntshänschcn in prächtiger blühender Gotik läßt auch einigerwaßen einen gotischen Altar vermuten. Doch geschieht anläßlich einer 3.') Ablaßer-teilnng von 40 Tagen durch Vischof Wilhelm I V. von Naron (den 16. Oktober 1442) nur Erwähnung von einem großen Christus, einem Wuuderbild der Gottes-militer, wie Vildern des HI. Ioh, Eoangel. — Patron der Kapelle wie nachmaligen Kirche — Ioh, des Täufers, der HI. Kathariua, Dorothea und Agnes am Altar der Kapelle. I i n selben Jahr ivurdc die Kapelle durch den Bischof zur Kirche eingeweiht und das jährliche Kirch-wcihfest auf den ersten Sonntag nach Kreuzerhühung

festgesetzt'».

Doch die Vewohucr von Viel wollten nicht inlr eine eigene Pfarrkirche, sondern auch die Befugnis daselbst zu taufeu und Zu begraben haben, war sa die Wegstunde »ach Minister zur Winterszeit meistens beschwerlich und ge-fährlich. Auf besonderes Verwenden des Ammann Ioh. Biderbost von Nitzingen und Weibel Lorenz Walther von Selkingen und des Domherrn Casp. Inibuden von Ritziugcn erteilte Vischof Adriau V. von Riedmattcu den 29. Juni 1670 erstlich die Vollmacht, in der Kirche von Viel einen Taufstein zu errichten, jedoch mit Bezahlung vou 90 Krouen au die Muttcrkirche von Minister").

!) T, 2. ©rem. N. I(i44. ä) A, V. D. 3.

») («rem. N. 2784.

•>) Erste 1337, zweite 1394. <T, ! ii. 7.)

6) A. Viel, D, 8. 6) A. Viel. D. 11,

(22)

Die Kirche mar bereits umgebaut, Chor, Turm und Sakristei »eu erstellt worden 1654, was 24 Dublonen soll gekost haben '). Zwar als Kirche allzu kleiu bemessen. I m selben Jahr den 22. August scheuste die Regierung von Obwalden einer Kapelle im Wallis Schild und Fenster, worauf Peter und Paul, Vrudei Klans und Bruder Scheuber abgebildet waren2). Einige wollen die Kirche von Viel gemeint wissen? —

Auch die Seitenaltäre rechts zu Ehren des hl. Kreuzes uud links zu Ehren des hl. Rosenkranzes wurden da-rnals erstellt. Ilnd am 25. Juli 1678 weihte Bischof Adrian Y. von Riedmatten unter Assistenz der DornHerren Peter Schillig, Christian Ebener und Caspar I m -boden und vieler anderer geistlicher Herren die Kirche feierlich ein und verlegte die jährliche Kirchweihe mit 40 Tagen Ablaß auf den 1. Sonntag nach St. Magda-lena "). Münster hatte zwar alles aufgeboten um diese Trennung zu verhindern und zu erschweren, den Bischof hatte es auf feiner Seite, so kams zu verhängnisvollen Spannungen. Tie Bewohner von Viel wurden mit der kirchlichen Censur belegt. Diese wandten sich nun an den päpstlichen Nnntins, der sie durch Reskript zu Brig, den 20. September 1675, von jeglicher Censur, so sie sich gegen die Rechte der Mutterkirche sollten zngezogen haben, absolvierte'). So wurde denn die Kirche von Biel dnrch den bischöflichen Oberhirtcn feierlich eingeweiht. Die Pfarrei Biel ersuchte das Domkapitel um eine Partikel von der St. Iodrenglucke, die ihr zum Guß der großen Glocke vom Domherrn Mathias Will zngestellt wnrde (25. September 1679*). Auch die Vollmacht einen Fried-hof zn errichten wnrde den 14. Juli 1693 um den Preis von 450 Kronen erkauft und der Mutterkirche noch in-nert Jahresfrist ausbezahlt«). Den 8. Juli 1705 erhielt Viel auch die bischöfliche Ermächtigung, die Fronleichnams-.

*) Iost°Chro»ik ». «. V. V. 38. a) Staatsprowtoll XVI. !);!, Iullci.

3) K. 91. Viel D. 13.

4) K. 91. Viel D. 12.

l>) K. 9l. 9jicl D. 13. «) K. 91. Vil!l 1 7 - 1 8 .

(23)

370

procession in Viel 51t halten1'. Das Volk, voll Vcgeistc= rimg eine eigene Pfarrkirche zn haben, suchte mit regem Wetteifer Die* Heiligtum wenn auch stillos 311 einer Pfarrkirche erweitert — schön auszuschmücken. Eine schöne Kanzel lieferte Peter Carlen um de» geringen Preis mm 30 Pfund 1704, Meister Ioh, Ritz erstellte wenige Jahre später die im edlen Barock gebauten drei Altäre und 1721 das sehr schöne Orgelgehäuse"). Vald darauf erhielt die Kirche neue Stühle, 2 Kelche und ein Ciborinm für 17 Kronen! das Innere der Kirche (1746' in weißen Tönen durch Jodet Ritz gefaßt für 73 Pfund, Gewölbe und Seiteuwände mit Gemälden von Maler R.? in Riedercrncn für 48 Pfund verziert; die Kirche neu liedacht 48 Kronen, Kirchturmdach (1804) •r>2 Kronen, Desgleichen wurde 1704 ein Portal für 8 Dublonen, das größere Äeiuhaus (Maurerarbeit nur 12 Kronen — Altar wurde geschenkt durch Pfarrer Christian Hüser» - - und 1742 ein zweites kleineres Vein-Hans (47» Kronen.) angefügt''!, 1840 wurde unter Pfar-rer Ioh. Jos, Werten eine innere Kirchenrenovation mit Vergolder und Maler Jos. M, Regli non Andermatt um 7 7L> Dublonen vereinbart, die nicht ganz als eine gelungene bezeichnet werden kann. So wurde das reich, teilweise in Gold gefaßte Sakramentshäuschen mit Leim-färbe übertüncht, die Nifchenwaud am Hochaltar entfernt und dahinten au der Chorwand 2 Fenster ausgebrochen. Um den Altar wieder in richtiges Licht zu stellen wurden 1902 die Fenster wieder oerrammelt und die Wische» mit Rückwände» versehen, dafür die Kirche in ganz hellen Tönen gefaßt. So wurde genügend Licht erworben.

Kommen wir noch flüchtig auf die Pfründe zu spre-chen. Laut Stiftuugsakt sollte Walter Fabrisse dem Ret-torat ein neues Haus baueu. Die Pfründe erhielt aber schon 1342 den 21. März ein Wohnhans ganz nahe an der Kapelle oberhalb dem Dorfweg von Martin Zehnder von Viel geschenkt ')• Ist wohl dies das gegenwärtige

r) K. A. Viel T, 19.

2) Siehe oben die Familie Ritz,

3) K. 91. Viel T . 4-2. 4) K. A. Viel T. 5.

(24)

Pfnrrhans, das iiu 18. Jahrhundert umgebaut worden? Tas östliche Stübchcu heißt immer noch die Ammestube. 1472 den 19. März kaufte Hilprand Müller (Molitoi). Nettor in Viel von den Brüdern Peter uud Ieuuiu Hcn-Partner von Selkingen für die Pfründe eine Kuh Alp-recht in Gletfch nin den Preis von einein Pfund'); gegenwärtig wird für 5,00 Fr, daselbst Alprecht gekauft. ' Wie Peter Fabrisse Stifter des Nektorates, kann Pfarrer Christian Hiiser von Selkingen als ooizüglicher Gönner der Pfarrei anerkannt werden. Er hatte nicht nur 2 Altäre (Veinhans und Seiteualtar rechts Ritzinger-feld> geliefert, foudcru auch zuu, Teil die Pfründwiesen beigesteuert.

Damals zählte die Grafschaft Viel viele geistliche Herreu, unter denen fich besonders der Canonist Jos. Biner, Jesuit. Doinherr Christ. Hagen, Christ. Hiiser und l>r. Warin Ritz auszeichneten-).

Ungeachtet der vielen Auslagen für Pfarreistiftung und des damaligen Geldmaugels lourdcu auch die rer= schiedenen Zehndengefälle losgekauft ^ von Pct. und Adr. de Riedmatten il714) um 185 Pfund, desgleichen (1715) um 1500 Pfund, von Step h. Werra >— herkommend von Anillia, Tochter Nicolaus Schinuer" —) um 50 Dublonen (1716, 17 und 39), non Ioh. Adr. de Nied-matteu (1726) um 700 Pfuud uud von der Pfarrei Münster (1836, um 2000 Pfund1).

Gnadcnlmvelle auf dem Wzmgcrfcll».

Auf dem in Sommerszeit golden wogenden Kornfeld zwischen Nitzingen und Gluriugeu, wo die muntern Lercheu mit besonderer Vorliebe den Schöpfer besingen, erstellten schon vor langen Zeiten die Bewohner non Viel und Umgebung der Gottesmutter ein Bethans.

') M. 9(7 Viel ? , !>,

-i Priesterverz, SRi(j W, V. 1. ». Bild!,. 9ii(j. :l) A. Jus. de Werra Lenk.

(25)

372

Wann erstlich daselbst eine Kapelle gebaut worden, ist nicht beurkundet. Ich fand 1902 unter dein gegen-wärtigen Hochaltar, gleichsam als Unterlage, eiu Bruch-stück eines gutischen Altarflügels, Dasselbe war beidseits bemalt — Anbetuug des Iefukindes durch die Weisen und Hirten — auf Holz mit Leinwand auf Goldgrund; recht schön, leider stark verwüstet. Desgleichen wurde gefunden eiu defektes Maduuuabild resp. Statue. Ersteres scheint ins 14. letzteres ins 15. Jahrhundert zurückzu-reichen. Das erläutert uns in etwas die erste Urkunde im Pfarrarchw von Viel, datiert vom 1(1. Oktober 1038. Damals wandten sich die Lente von Viel an Äischof Barth. Supersnxo mit dein Gesuch, die altehrnniidige Mnttcrgottcskapelle im Feld ob dem besondern Zutrauen und Zulauf von nah und fern nicht nur auszubessern, souderu auch iusoiocit zu erweitern, daß sie die Pilger beim Gottesdienst genügend und bequem fassen könne. Diesem Gesuche wurde ans Verwenden des Domherrn Kasp. Imboden entsprochen^).

Jedoch wurde dieses edle Vorhaben lange hinansgc-schoben. Die Veiuohncr von Viel ersuchten nach 41 Iah-ren (19. September 1879) den Nuntius Eduardus Cybo — war eben die Zeit ihres Konfliktes mit Münster und dem Bischof ob der Trennung uou der Mutterkirchc-) — die dem Verfalle nahe Kapelle neu aufzubauen und zu erweitern (niiiunn de facto rninans, reedificare et arnpliare). Dem Gesuche wurde entsprochen").

Jetzt wnrde die Kapelle neu und groß gebaut, innen würdig ausgestattet, Hochaltar 1690, Seitenaltar rechts 1709 uud liuks 1713, letztere beide als Geschenke von Christian 'Hüser und Andreas uud Jot). Ritz. Vischof Adrian V. von Niedmatten hebt dies in seiner Ein-weihnngsurkunde vom 14. Juli 1698 rühmend hervor. Wie trustvull in unsern Anliegen die Fürbitte der Gottes-mutter bei Christns, ihrem Sohne sei, wird am leichtesten

') D. 10. 2) Siehe oben, 3) K. A. Viel D, l t .

Die feste Satristeitüre tragt, die Iahrzahl I M ? . D a s gewaltige Lisengitter mag wohl von den Ki) cimiers eil im Wantertal kommen?

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dadurch bewiesen und erklärt, wenn wir bedenken, daß Maria es sei, die unter allen Heiligen durch die Größe ihrer Verdienste hervorstrahlt. Denn obwohl es im Hnn-mel viele ausgezeichnete Heilige gibt, an deren Fürbitte fUr uus Christus fein Wohlgefallen hat, so findet doch vor allen Auserwählten seine heiligste Mutter bei ihm ganz liebevollen Zutritt, Ihre Gnade, ihr Ansehen und ihre beinahe gebieterische Fürbitte ist in den Augen des Herrn überaus angenehm, damit er durch diejenige alle Bitten erfülle, durch die es ihm gefallen hat, vom Him-mel. zu uus herabzusteigen und durch die und in der er Mensch, Vermitttler und Erlöser gewurden ist. Von diesen frommen Gesinnungen zlir seligsten Gottesmutter beseelt, haben die Herren Ammnnner, Vorsteher und Gemeinden der Grafschaft Viel vor einigen Jahren es für geziemend und zweckmäßig erachtet, jene Kauelle, die auf dem Nitziugcrfclde zu Ehren der Gottesmutter von ihren. Vor-ahnen aufgebaut wurde, und die seitdem dnrch unzählige Wunder berühmt geworden, neu aufzubauen und iu größerer Form und Schönheit ausgustatteu, wie es sich für die Würde dieser hohen Patronin gebühre."

Vci dieser Einweihung ivard auch die Bestimmung getroffen, wöchentlich einmal daselbst das hl. Meßopfer darzubringen^).

Der Staub einer vom Lauebord niedergehenden La-wine hatte 1807 die obere Mauer eingedrückt und den ganzen Vau stark beschädigt. Doch ungeachtet der Geld-uot und trüben Zeit nach den Iianzusenkriegen ließen die Gemeinden ihre Licblingskapellc schöner und reicher denn zuvor abermals herstellen. Dein Baumeister Ioh. Jos. Pfefferte zahlten sie 1239 Kronen, Vergoldung der Lisenenkapitelle nnd Amoretten inbegriffen (1816). Für die neue Orgel zahlten sie 1813 Herrn Anton Carlen als Macherlohn 300 Pfund in barem Gelde, die alte Orgel mit Zinn für die neuen Orgelpfeifen noch zube-rechnet. Die Fassung nnd Vergoldung des Orgelgehäuses besorgte obiger Pfefferte.

!) K. A. Viel D. 16.

(27)

374

Die Wohltätigkeit und Freigebigkeit der »leiste» Ve-wohner hat hiebei wahre Triumphe gefeiert- alles Ma-renal wurde umsonst au Ort und Stelle gebracht, viele Arbeiten auch gratis geliefert, wie uns 'dies die Ncch-nnngen, die Jus. Antun Just, damaliger Pfarrer und dann Michael Escher, sein Nachfulgcr, ganz ausführlich hinterlassen haben, bcknnden ').

Gluvingen.

Schern 1277 den 6. März nennt sich der Sühn des Ritter Marquards uun Mürel „Nicolaus de Glutiugeu"^), Junker 1277—87, dann Meyer uu» Erneu, desgleichen dessen Sohn Iuh. II. uou Gluringen 1303") (til. qiion-dam Nico.) Wir finden auch einen Ritter Thomas, der sich des üftern (128«. 1295 und 1301') „mm Gluringen" schrieb. 1288 den 23. Februar oerlangt er mit andern Edelknechten, daß das Tumkapitel sede vacante nur nach ihrer Zustimmung Cnstläne ans die Schlösser Seta, Montorge und Martinach setze. Und am 5. August glei-chen Jahres verbündet sich Ritter Thomas von Glu-ringen, wie die Edeln uun Morel uud Visp, mit dem Vi-schuf nun Chur, dem Abte uun Disentis und den Herren uun Frauenberg''). Er war verwandt mit den Edelknechten uun Fiefch und daselbst reich begütert. Vielleicht war seine Gemahlin eine Tuchter des obigen Rieulnus uun Glnringen? Seine Güter uud Rechte in Fiefch fielen teils käuflich, teils erbweife an den Junker Wilhelm uun Fiefch, der sie dem Kluster Gnadenberg in Fiesch veräußerte").

>) .«. A. Viel D. <!<!.

'-) (Siran. N. 84!).

!!) « r e m . N. 1196.

J) « r a n . N. lOli!), Uli.'! il. 97«.

•">) Muhr. ('ort. I. 142.

(28)

Grundherren von Gluringen waren auch Cono de Castcllo und sein Sohn Peiiodus; denn 29. Nuvemüer 1325 verkauften sie dein Junker Wilhelm von Fiesch ihre Mansuarii in Glnringen salvis usagiis doniinonirn. Dieser kurze Akt hat nebenbei anch deshalb seine hohe Bedeutung, weil hier einzig von Anrechten des Grafen Vlandrate („Fendilin hie etiarn habet Cornes de Bland-rate") ini Geschnitt der Grafschaft Erwähnung geschieht^). Zehntenreahte finden wir dann bei der Fmnilie Schin-ner (1638), von Werra usw.

Zur Ordnung des Geiueindewesens beschloß Glnringen den 25. Februar 1657, daß jeder auswandernde Bürger ein Stiicklein unbeweglichen Gutes nicht veräußern dürfe, wolle er nicht das Bürgerrecht verlieren-).

15. Mai 142« erhielt die Gemeinde Glnringen von Vischof And. Gualdo die Erlaubnis eine Kapelle mit Altar zn Ehren des hl. Theodul mit Ablaßbewilliguug zu errichten. Ist wohl jener Altar, von dem ick) letzthin Ueberreste der hl. Madonna mit 2 entsprechenden gang kleinen Altarflügeln: hl. Theodur usw. im spätgothischen Stil aufgefunden. War, wenn auch nicht künstlich, doch sehr originell gehalten.

Als 1736 Glnringen zum Rektorat erhoben wurde, bedachte diese Pfründe ganz besonders Orgelbaner I g n . Äiderbust, daselbst wuhnhaft, der sein großes, geräumiges Holzhans dem Rektorat Überlassen und noch an Geld mit seinem Vrndcr Jos. 500 Pfnnd beigesteuert. I n diesem Hause faud sich anch ein großer Wnndschaft aus Rußbaumholz mit prächtigem Schnitzclwerk, den die Vorsteher vor Jahren leider verkauften.

Bei diesem Anlasse nmrdc die Kapelle neu und größer gebaut, mit 3 Altären versehen. Seitcnnltärchcn sehr gering, Hochaltar zn Ehren der hl. Dreifaltigkeit im schönen Barock. Altarbild, Oelgcmälde von Maler Lorenz Ritz, ganz schön. Leider ließ man vor 50 Jahren

') «mit. N. Ilil7. 3) G. 91. Gl. ? . 10.

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376

diesen hübschen Altar dahin erneuern, daß man das edle Atantusoinament wie die ausladenden Ornamente usw. ganz entfernte und die graziös gewundenen und mit Pflanzenornllment gezierten 12 Säulen (anch das entsprechende Antipendium) furtschaffte und durch glatte, einfache ersetzte, nur die Kapitelle hat man gelassen.

Atzone-Gletscher.

Diese prächtige Alpenmnlde, jetzt Knutenpunkt der Furka- und Grimselstraße, mit den tüchtig schaffenden Hotels Rhonegletscher und Velvedere, gehörte vormals fast ansfchließlich der Grafschaft Viel und wurde als milchreiche Alpenweide hochgeschätzt. Wir finden Alpen-reglemente und Verteiluugeu, die bis 1364') hinauf-reichen. Die Alpe war geteilt in Ober- und Untergletfch. An jener hatte auch Uuterwaffer, Oberwald, Obergestelu usw. etwelche Anteile, während diese fast gang der Graf-schuft gehörte laut Urkunde uun 1394*). Beide Alpen hatten lant Verordnung ihre Hüter oder Pfänder und

teilten sich in Lose, so Obergletsch (1364) in 10 Lose zu

22 Kühen. Untergletfch (1394) in 7 Lose zn 16 Kühen, uud (1516) in 10 Lose gn 32 Kühen'). Die Geteilen der Alpe verwickelten sich 1578 in einen Prozeß, wobei Niedergletsch Nicolaus Viderbosten zum Procur ernannte*) und den der Landeshauptmann zu Leuk 1578 •') uud zu Leukerbad 1580") zu Gunsten der Geteilen aus der

Graf-schuft entschieden.

*) K. A. Viel Ë. 1. 2) A. V. E. 2. 8) 91. B . E. 5. 4) 91. B . Ë. 6. 6) 91. Viel E. 7 " . 6) 81. Nie! E. ?» . 7) 91. Viel E. 10.

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I m Jahre 1480 hatte die Grafschaft bereits mit Obergefteln eine friedliche Marchbeftimmung ihrer beid-festigen Alpen Zu Stande gebracht').

Dieser vielversprechende Alpenkomplex mit seinen schönen Vau- und Weidenrechten ging nun käuflich an die Großhütel-Ittdustriellen Gebr. Seiler über, und die Grafschaft hat diese ergiebige Erwerbsquelle bis auf die Gletscheigrotten veräußert.

Die älteste Urkunde, resp. Reglement und Verteilung der obern Gletschsalpe, so sich im Pfarrarchiv von Viel vorfindet'), lautet in gekürzter Uebersetzung folgender-maßen:

I m Jahre 1364. den 16. Juni, zu Nitzingen, sind in Gegenwart des unterzeichneten Schreibers Ioh. Grafso und der Zeugen Jakob Verchtold, Ioh. de Seyto und Ioh. in den Bunden von Selkingen erschienen: Ioh. Herfrownn und Ioh., Sohn Hans in den Bödmen von Ritzingen, Rud. (?) au den Ecgun, (Andereggen) und Ant. Sutor (Schneider) von Viel, Ioh. in Platea (Am-hengart) von Selkingen, Ioh. Waltheri von Gestein (Obergestein), Ioh. Tabernarius und Ioh. Glaufen von Unterwasser. Ioh. Monachi (Mönch) von Obergestein und Wnil. Monachi von Unterwasser, die in ihrem und ihrer Geteilen Namen zum Nutzen und Vorteil der Alpe

Obergletsch also beschließen:

Die Alpe darf erst 3 Tage vor dem Feste des HI. I o h . des Täufers (24. Juni) befahren weiden; wer vorher sein Vieh auftreibt, hat 1 Schillig Pfändung per Kuh zu bezahlen. I t e m wer mehr Vieh auftreibt als rechtlich, zahlt für 4 Ziegen 1 Schillig, für 1 Galtkuh 1 Schillig. für 2 Iardelti 4 Pfennig, für ein Kalb 1 Pfennig, für 1 Kuh 2 Schillig und für ein Pferd 2 Schillig — 1 Schillig an die Alpe und 1 Schillig den Pfändern. Wer bei der Alpenrechnung nicht zahlt, dem wird der Betrag verdoppelt.

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Item darf sein Stier, der über 2 Jahre alt, auf-getrieben werden, es sei denn mit Zustimmung aller Geteilen.

Item wer eigenwillig mit seinem Vieh die Alpe vur St. Jakob «erläßt, zahlt die Hälfte, wer nach St, Jakob, die sämtlichen Alvcnkosten,

Item soll die Alpe 6 Hüter oder Pfänder haben, denen der Pfandschillig zukommt. Wer nicht zahlen will, wird zur doppelten Buße verurteilt.

Item wird die Alpe ans 10 Lose, jedes Los zu 22 Kühen, gelandet wie folgt:

1. Los Söhne einst Glansen u. Unterwasser 20, Erben

einst Wuil, Vünders o. Gluringen '/•> u. Iuuker W. u. Niedererncn 1 7, Kuh,

2. Los I n der Schluchte u. Vuel (Viel) 9. Ioh.

Wal-theri 2, Erben Heini. Imahorn 9, Erben des Ioh. Znssen v. Obergesteln »/« «• P- (?) "• Unterwasser 1 7, Kuh.

3. Los Erben einst Waltheri Nychun 14, die zu Rilnngeu 4, Erben Ioh. Martin v. Wald 3 n. Ioh. im obern Jülich 1 Kuh.

4. Los die Mouachi u. Unterwasser 19 l/2 u. Heinrich

Fabrifsc (Schmid) u. Viel 2 l/, Kühe.

5. Los jene u. Münster (de Munastcrio) Th. Imfeld, Martin Vluwil 2C.

6. Los Erben Pct. in der Bödmen v. Ritzingen 15

Erben einst Wuil. Bunders u. Gluringen 4, Marl. Sulegrino 1 l/2 ». Wnil. Sohn lungi P. (?) 1 72 Kuh.

7. Los die zen Lükknn 4 72/ Erben Ioh. Aynw 1 7», Erben Wnil. Züriis (?) 4 n. Heini. Fabrisse 12 Kühe.

8. Los Ioh. zer Frauwen u. Nitzingen 12 u. Hans

(32)

9. Los Eiben N. (?) u, Nitzingeu 15. Iuh, in Platea u, (gelungen 4, Hildebr. de Bödmen 1 1/i u,

Eiben Iuh, genannt Ullarii (Hylarins) Degsch (Eggs) 1 '/2 Kuh. .

10. Los Rudin an den Ecgun (Andereggen) u. die Kinder seines Vruders 16 u. die Erben des Ioh. Sntor 3. Viel 6 Kühe.

Verzeichnis der Herren Ärnrnänner

der liibl. Grafschaft Biel.

1367 Febr. 10. Aynio v. Gluringen (A. Biel N. 10). 1375 u. 77 Thomas in Platea v. Niederernen (Schrif.

v. Joli. Bapt. Hauser, Selkingen). 1393 Anton Heinen (Grem. VI. S. 066). 1431 u. 32 Job. de Lovina (Fuvrer 270 u. III. 208). 14 .. . Stepban in der Bünden (Joller).

1446 Visen/ Rugger v. Gluringen (F. III. 22(i). 14. . . Gerold in der Bünden (P. Paul 57). 1466 u. 67 Ant. ßigger v. Gluringen (A. Biel N. 66). 1472 Martin in der Bünden v. Glur. (A. Biel N. 6). 1475 Willi. Ivieno (Kuoni) v. Ritz. (F. III. 248). 1487 Jenni Iniboden v. Ritz. (H.-Schrift. Hauser

Seih,.), Gilv Biderbosten Alt-Ammann 1504. 1503 Thoenzo Rigger v. Glur. (A. Glur. N. 3). 1506 u. 07 Hilar Imboden v. Ritzingen (H).

1508 u. 09 Hans in der Bünden v. Glur. (A. Gl.) 1510 u. 11 Wilh. Gestiler v. Seih. (H.) (A. Ritz. N. 1). 1512 u. 13 Hilar Imboden v. Ritzingen (H).

1514 de Peter uf der Eggen v. Biel (Joller). 1520 Job. Hagen v. Gluringen, Altammann. 1529 Peter irt" der Eggen, Biel (Joller).

(33)

380 1530 Nicolaus Biderbosten. 1534 Peter us der Eggeu (Joller).

1535 Martin Aufdereggen v. Biel (A. Biel N. 8). 1536 Nicolaus Biderbosten (H.) u. Jac. Hagen,

Alt-Ammann.

1539 Jakob Hagen v. Ritzingen (A. Ritz. N. 10). 1540 Peter Scbmid, (Eidgs» Abseb.), Alt-Annnann. 1541 u. 42 Jakob Hagen v. Ritz. (H.) (Zeiterwaldsch.) 1547 Jakob Hagen v. Ritzingen (N. 7).

1548 u. 49 Job. Kuechler (A. Münster).

1550 u. 51 Pet. Scbmid v. Selkingen u. Hans Kämpfen, Alt-Ammann (A. Biel N. 5).

1552 u. 54 Jak. Ambengart v. Selkingen (A. Münster). 1555 Jakob Hagen v. Ritzingen (A. Ritz. N. 13). 1556 u. 57 Jak. Ambengart (N. 8 u. A. Münster). 1558 u. 59 Gerold Jnderbinen v. Gl. (A. Münster N. 2). 1560 Nicolaus Biderbosten (A. Münst.), war aucb Landvogt v. St. Moriz (A. Biel N. 67). 1561 u. &2 Görig Inderbinen v. Glur. (A. Biel N. 39,

F. III. 357).

1563 u. 64 Gerold Inderbinen (A. B. N. 38, Gl. N. 38). 1565 n. 66 Peter Aufdereggen v. Biel (N. 4).

1567 Georg (Görig) Inderbinen v. Glur. (A. Miin.) 1568 u. 69 Martin us der Eggen v. Biel (A. Münster). 1570 u. 71 Tbom. Biderbosten (A. Münst. u. Ritz. N. 3). 1572 u. 73 Adrian Rigger v. Glur. (Per. Glur. N. 1). 1574 u. 75 Jakob Ambengart (A. Münster).

1576 Jakob de Platea (Ambengart) (Per. N. 6). 1577 u. 78 Martin us der Eggen (A. Münster).

1579 u. 80 Nicol. Biderbost (Landvogt) (A. B. N. 41). 1581 bis 83 Martin us der Eggen v. Biel (A. Münster). 1584 bis 86 Peter Biderbost (A. Münster).

1587 u. 88 Martin us der Eggen (A. Münster).

1589 u. 90 Tbeodul Inderbinen (A. Glur. u. Münster). 1592 u. 93 Peter Biderbosten (A. Ritz. N. 38). . 1595 Peter Biderbost, Notar (N. 10)

1598 Tbeodul Inderbinen (A. Glur.) 1599 u. 1600 Peter Biderbost (P.-Ritz,-N. 2). 1603 Peter Biderbost (Landsratsabscb.) 1619 Tbeodul Inderbinen (A. Münster).

(34)

11)21 Peter Biderbost (A. Münster). 1640 u. 41 Job. Biderbost (P. Ritz. N. 9).

1642 u. 43 Martin Aufdereggen v. Biel (1. c, 7 u. 11). 1(544 u. 45 Job. Biderbost.

1 (340 u. 47 Jakob Biderbost.

1648 bis 51 Martin Aufdereggen v. Biel. 1(352 u. 53 Christian Hagen v. Gluringen. 1654 u. 55 Martin Aufdereggen.

1656 u. 57 Christian Hagen. 1658 ». 59 Martin Aufdereggen. 1660 u. 61 Job. Biderbosten. 1662 ii. 63 Christ. Hagen. 1664 u. 65 Job. Biederbosten.. 1666 u. 67 Martin Aufdereggen. 1668 n. 69 Christian Hagen. 1670 u. 71 Job. Biderbosten.

1672 u. 73 Peter Holzer v. Gluringen. 1674 u. 75 Lorenz Walther v. Selkingen. 1676 u. 77 Job. Biderbosten.

1678 u. 79 Peter Holzer. 1680 u. 81 Lorenz Walther. 1682 u. 83 Job. Biderbosten.

1684 ii. 85 Job. Hagen v. Gluringen. 1686 u. 87 Lorenz Walther.

1688 ii. 89 Peter Holzer. 1690 u. 91 Job. Biderbosten. 1692 ii. 93 Job. Hagen. 1694 Lorenz Walther. 1695 u. 96 Job. Hagen.

1697 ii. 98 Matth. Zeit v. Biel. 1699 u. 1700 Job. Hagen.

1701 u. 02 Job. Biderbosten. 1703 u. 04 Matth. Zeit. 1705 u. 06 Job. Biderbosten.

1707 bis 10 Jos. Hagen v. Gluringen. 1711 u. 12 Job. Biderbosten.

1713 Matth. Zeit. 1714 u. 15 Jos. Hagen.

1716 bis 19 Job. Biderbosten, weil die Wahl des Joh. Hagen I.Mai 1716 angegriffen wurde. (Ur. Mus. Brig).

(35)

382

1720 u. 21 Joli. Hagen. 1722 ii. 23 Joli. Biderbosten. 1724 u. .25 Jos. Hagen. 172(5 u. 27 Joli. Biderbosten. 1728 n. 2!) Jos. Hagen.

1730 n. 31 Job. Franz .Biderbosten. 1732 n. 33 Jos. Hagen.

1734 n. 35 Job. Fr. Biderbosten.

1736 bis 38 Jos. Cleni. Hiiser v. Heilungen. 173!) u. 40 Jos. Hagen.

1741 n. 42 Job. Hagen.

1743 n. 44 Peter Inderinnen v. Oliiringen.

1745 bis 4« Barth. Walther v. Selk., Anfuhr, d. Gommer. 174!) Martin Aufdereggen.

1750 Barth. Walther. 1751 u. 52 Peter Inderinnen. 1753 bis 56 Barth. Walther. 1757 bis 60 Job. Georg Biderbost. 1761 n. 62 Barth. Walther. 1763 n. 64 Peter Inderinnen. 1765 n. 66 Barth. Walther. 1767 n. 68 Job. Biderbost. 1769 u. 70 Peter Inderinnen. 1771 bis 74 Barth. Walther. 1765 bis 78 Job. Jos. Biderbost.

1779 bis 83 Job. Jos. Hiiser v. Selkingen. 1784 bis 87 Jos. Ign. Biderbost.

1788 bis 90 Job. Jos. Hiiser. 1791 bis !»4 Jos. Ign. Biderbost. 1795 bis 98 Job. Jos. Hiiser.

179!) Jos. Ign. Biderbost (A. Hitzingen).

Verzeichnis

A) Der Hochin. Herren Rektoren von Biet:

1. Rudolf Asper (Siehe Stiftungsakt D. 1 u. 2) 1332

(36)

3. Jakob Fabrisse (Schmid) v. Biel (A. Biet ü . ß) 1384

4. Conrad? (A. Biel D. 8) 1412 5. Rudolf Albi (Wyss) (Grem. N. 2748) 1424

ß. Hildebrand Molitor (Müller) v. Geschinen

(A. Biel I). !)) 1472—1504 7. Anton Rieden (Rüden) (K. A. Münster) 1504 u. 1532

8. Johann Minnig als Rektor v. Biel gestorben

an der l'est (K. A. M.) 1507 f !>. Jakob Haanen v. Biel (Stifter des gross. Jahrz.) 1523 ? 10. Anton Perren v.Zermatt (MinutenThom. Schinner 1527 11. Martin (»untern v. Gluringen (P. A. Biel N. 43

u. G. A. Ritzingen) 157!) u. 1590

12. Hyeroniinus Poldo ((). A. Ritzingen) lßl!) 13. Thomas Luedin (Ausländer) (Todtenbuch

Münster) 1<!2<! f 14. Jakob Canali v. Salgesch (Religiosus) (Eheb.

Münster) 1027 15. Caspar Imboden v. Ritzingen (P. A. Biel) 1038—40

10. Christian .lost v. Geschinen (G.-'A. Biel) 1040—48 17. Bartholom. Inalbon v. Vis,, (1. rec. Biel 1!)) 1048—50 18. Joli. Deschwanden v. Unterwaiden (1. rec.

Biel 27) 1050—51 10. Casp. Roman Bader v. Zwischbergen (I.e. 28) 1052—53

20. Franz Wartjs (1. c. 32) 1054 21. Thomas Werlen v. Geschinen, nachher

Pfarrer v. Biel 1055—1070

ß) Der Hockn: Pfarrer von Biel:

1. Thomas Werlen v. Geschinen 1070—-j-1078 2. Mathias Ghymi v. Freiburg 1087—90 3. Christian Tscherrig v. Brig lß90—9ß 4. Christian Unser v. »Selkingen, Stifter

der Pfarrei Biel 1090—1701 f

5. Dr. Egid Werlen v. Geschinen 1701—19 0. Jos. Bodenmann v. Martisberg 1719—38 7. Ign. Valentin Kräig v. Einen, geb.

zu Ritzingen 1738—54 -f 8. Joh. Caspar Seiler v. Simpeln 1754 nur ^ Jahr

(37)

384

9. Job. Kudolf v. Kaltenbrunnen, Tyrol 1754—68 10. Jos. Anton Inderbinen v. Gluringen 1768—71 11. Job. Ignaz Wenger v. Bellwald 1771—f 82

12. Franz Aug. Bürcbev v. Fiesch 1782—93

13a Job. Jos. Nigg v. Leuk 1793—94

13b Aug. Valleran v. Sitten, war v. April—Juli Pfarr-verweser

14. Franz Aug. Bürcher zum 2. Mal 1794—96 15. Valentin Hagen v. Gluringen 1796—98 16. Job. Baptist Carlen v. Reckingen 1798—1801 17. Jos. Anton Jost v. Gescbinen 1801—15 18. Michael Escher v. Simpeln 1815—24 19. Ant. Ignaz v. Kalbermatten v. Sitten 1825—27

20. Moriz Aloys Zurbruggen v. Saas 1827—-J-32

21. Franz Jos. Ulrich v. Sitten nur */s Jahr

22. Anton Seiler v. Simpeln 1832—36 23. Sebastian Wey aus dem Kanton Aargau 1836—38

24. Job. Jos. Werten v. Ulrichen 1838—47 25. Job. Jordan v. Brigerberg 1847— f 52

26. Jos. Imoberdorf v. Reckingen, Domherr 1852—66

27. Jos. Maria Schmid v. Ernen- 1866—76 28. Ludwig Lagger v. Münster 1876—79 29. Job. Jensch v. Ausserbinn 1879—93 30. Jos. Lauber v. Glis 1893

C) Der Hochw. Herren Rektoren von Gluringen:

1. Job. Jos. Walpen v. Reckingen (erster Rekt.) 1737— 38

2. Franz Venetz v. Visp 1738—39 3. N? Bay aus Italien 1739—41 4. Gregor Weger v. Gescbinen 1742—43

5. Christian- Blatter v. Reckingen 1743—44 6. Benedikt Ritz v. Selkingen 1744—46 7. Gregor Schmid v. Naters 1746—52 8. Job. Rud. v. Kaltenbrunnen, Tyrol 1752—54

9. Caspar Metzger v. Glis 1754—55 10. Theodor Jos. Bucher v. Unterwaiden 1756—60

11. Franz Leodegar Inderbinen v. Gluringen 1760—63 12. Job. Jakob Andereggen v. Obergestein 1763—74

(38)

13. 14. 15. 16. 17. IS. 19. 20. 2 1 . 22. •2?,. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. zum 2. Mal 1774—f75 1775—78 1778—83 1783—84 1785—93 1793 f daselbst 1794—f 1803 1803—04 dann 1804- 1808--08 -30 Joh. Rudolf v. Kaltenbrunnen

Joh. Bapt. Joachim Holzer v. Gluringen Peter Jos. Jost v. Geschinen

Peter Jos. Bayard v. Varen Joh. Jos. Zimmermann v. Visp Andreas Taffiner v. Obergestein Jos. Ignaz Eggs v. Selkingen Joh. Baptist Carlen v. Reckingen Franz Xaver Blatter v. Reckingen

Domherr v. St. Maurice Joh. Baptist Carlen zum 2. Mal

Jos. Anton Balthasar H user v. Alpnacht

(Unterwaiden) 1830 f

Caspar Planzer v. Bürglen (Uri) 1830—32 Felix Franz d'Alleres v. Sitten 1832—39 Joh. Stephan Müller v. Geschinen 1840—45 Jos. Anton Blatter v. Ulrichen 1846—f 48

Felix Ludwig Bürcher v. Fiesch 1848— \ 69

Franz Lagger v. Münster 1869—75 Joh. Paul Theler v. Ausserberg 1876— f 83

Felix Holzer v. Gluringen 1883—1901 Alex. Jost v. Fürgangen 1903—f 1904

d) Aus der Grafschaft gebürtig sind meines Wissens Ü>iS Priester, Biderbost v. Ritzingen 9, Aufdereggen v.

Biel 8, Eggs v. Selkingen 7, Hüser v. Selkingen 6, Walther v. Selkingen 6, Hagen v. Gluringen 4, Im-boden v. Ritzingen 4, Inderinnen v. Gluringen 4 und Ritz v. Selkingen 3 usw.

Siehe hierüber Priesterverzeichnis.

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