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Die Shuntchirurgie gewinnt an Bedeutung = Shunt surgery is gaining in importance

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Academic year: 2021

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Gefässchirurgie 2012 · 17:87–88 DOI 10.1007/s00772-011-0955-6 © Springer-Verlag 2012 M.K. Widmer1 · V. Mickley2 1 Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie, Inselspital Bern 2 Kreiskrankenhaus Rastatt

Die Shuntchirurgie 

gewinnt an Bedeutung

Zum Inhalt

Im Jahre 2007 wurde in der Gefässchir­

urgie die Rubrik „Shuntchirurgie“ ein­

geführt und im März des gleichen Jah­ res ein Schwerpunktheft zu diesem The­ ma gestaltet. Mit dieser Ausgabe wollen wir die Zugangschirurgie wieder in den Fokus der Gefäßchirurgen rücken, weil,

wie W. Meichelboeck in seinem Artikel aufzeigt, die Zahl der Patienten, die eine Hämodialyse und damit einen funktio­ nierenden Gefäßzugang brauchen, ste­ tig steigt. Nicht nur die Anzahl der Pa­ tienten nimmt zu, wie er eindrucksvoll aus aktuellen Statistiken belegt, son­ dern auch ihr Alter und die Anzahl re­ levanter Begleiterkrankungen (Diabe­

tes mellitus, KHK, pAVK etc.) und da­ mit vorhersehbar auch die zukünfti­ ge Beanspruchung derjenigen, die mit dem Gefäßzugang befasst sind. Sei­ ne Schlussfolgerung, sich zukünftigen Herausforderungen durch stärkere Be­ tonung der Shuntchirurgie im gefäß­ chirurgischen Curriculum und durch intensive interdisziplinäre Zusammen­ arbeit zu stellen, können wir nur unter­ streichen.

Der präoperativen Duplexsonogra­ phie vor Shunterstanlage kommt gemäß M. Hollenbeck et al. große Bedeutung zu. Ob vom Nephrologen, vom Radio­ logen oder vom Gefäßchirurgen selbst durchgeführt, erbringt sie vielfach wichti­ ge Zusatzinformationen, die die Entschei­ dung über Art und Ort des anzulegenden Gefäßzugangs maßgeblich beeinflussen können und die Ergebnisqualität signifi­ kant verbessern helfen. Auch er betont die wachsende Bedeutung des interdisziplinä­ ren Dialogs zur Bearbeitung der vielfälti­ gen Probleme unserer immer älteren und kränkeren Dialysepatienten.

Trotz der Strategie, arteriovenöse Fis­ teln als Gefäßzugänge der Wahl zu be­ trachten und anzulegen, gibt es Situatio­ nen, wo Fremdmaterial notwendig wird. Die im Vergleich zur nativen Fistel immer noch deutlich höheren Komplikations­ raten von Prothesenshunts waren in den vergangenen Jahren immer wieder Anlass zu mehr oder weniger erfolgreichen Neu­ entwicklungen. U. Klee et al. stellen Inno­ vationen bei Kunststoffprothesen vor und bewerten kritisch die jeweils relevanten Publikationen.

Im nachfolgenden Artikel geben U. Derungs et al. einen ausgezeichneten Überblick über die Klassifikation und Be­

Tab. 1  Vorschläge zur Terminologie in der Shuntchirurgie

Abkürzung Begriffe Synonym

HD Hämodialyse

HDZ Hämodialysezugang

AVF arteriovenöse Fistel autologe, native Fistel

AVG arteriovenöser Graft Prothesenshunt

TAVF Tabatière-AV-Fistel

RCAVF radiozephale (arteriovenöse) Fistel  Cimino-Brescia-Fistel UCAVF ulnozephale (arteriovenöse) Fistel

BCAVF brachiozephale (arteriovenöse) Fistel

BBAVF brachiobasiläre (arteriovenöse) Fistel  Basilica-Fistel DRIL distale Revaskularisation und Intervall-Ligatur

RUDI Revision unter Verwendung des distalen Inflows PRAL proximale Radialarterienligatur

DRAL distale Radialarterienligatur

PAI Proximalisierung des arteriellen Inflows Krückstock-Shunt PAVA Proximalisierung der arteriovenösen Anastomose FKDS farbkodierte Duplexsonographie GFR glomeruläre Filtrationsrate DBI digitobrachialer Index MIH myointimale Hyperplasie ntZVK nicht tunnelierter zentralvenöser Katheter tZVK tunnelierter zentralvenöser Katheter PD Peritonealdialyse IPD intermittierende Peritonealdialyse CAPD kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse CCPD kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse

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Gefässchirurgie 2 · 2012  | 

Einführung zum Thema

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handlung von Aneurysmen und Pseudo­ aneurysmen bei arteriovenösen Fisteln und Prothesenshunts. Ziel soll der zu­ mindest teilweise Erhalt des Gefäßzu­ gangs und seiner Stichstrecke sein, um auch nach komplexen Rekonstruktionen die vorübergehende Implantation eines Dialysekatheters zu vermeiden. Dessen Komplikationen sind ja bestens bekannt: Infektion, Bakteriämie und zentralvenöse Obstruktion. Mit letzterer beschäftigen sich H. Görtz u. J. Tessarek im abschlie­ ßenden Beitrag dieses Schwerpunkthefts. Mit dem Einsatz eines neuartigen Ather­ ektomiesystems gelingt es möglicherweise leichter und mittelfristig wirksamer, zen­ tralvenöse Stenosen bei Dialysepatienten zu behandeln.

Terminologie

Die redaktionelle Bearbeitung der einge­ gangen Artikel hat uns gezeigt, dass es im­ mer wichtiger wird, in der Shuntchirurgie eine einheitlichere Terminologie und sys­ tematische Abkürzungen zu verwenden. Wir möchten daher unsere Leser aufru­ fen, durch Zuschriften an die Redaktion kundzutun, ob Konsens besteht, dass wir das Wort Hämodialysezugänge als Ober­ begriff für jegliche Art von Konstruktio­ nen verwenden, um eine Hämodialyse zu ermöglichen, beinhaltend nicht tun­ nelierte und tunnelierte zentralvenöse Katheter, aber auch Shunts mit den zwei Hauptkonstruktionen arteriovenöse Fis­ tel (AVF; synonym: native oder autolo­ ge Fistel) und arteriovenöser Graft (AVG; synonym: Prothesenshunt) aus alloge­ nem, xenogenem oder alloplastischem Material.

Die in . Tab. 1 gemachten Vorschläge zu einer einheitlichen Verwendung von Abkürzungen und Begriffen stellen wir gerne zur Diskussion und freuen uns auf ihre Meinung, Kritikpunkte und Vor­ schläge. In einem späteren Schwerpunkt­ heft möchten wir dann anhand Ihrer und unserer Vorschläge und Ideen einen um­ fassenderen Katalog zur Terminologie in der Shuntchirurgie publizieren.

Entscheidungsfindung

Mehr noch als von der Technik hängen Erfolg und Misserfolg in der Shuntchirur­

gie von der korrekten Indikationsstellung und einer adäquaten präoperativen Pla­ nung ab. Gerne würden wir künftig kli­ nische Fälle in dieser Zeitschrift zur Dis­ kussion stellen und in einer Folgenum­ mer eingegangene Therapievorschläge von Lesern und Experten veröffentlichen. Wir freuen uns auf Ihre kasuistischen Bei­ träge, die Sie uns gern per E­Mail zuschi­ cken können. PD Dr. med. M.K.Widmer Dr. med. V. Mickley

Korrespondenzadressen

PD Dr. M.K. Widmer Universitätsklinik für Herz- und  Gefässchirurgie, Inselspital 3010 Bern Schweiz matthias.widmer@insel.ch Dr. V. Mickley Kreiskrankenhaus Rastatt Engelstr. 39, 76437 Rastatt v.mickley@  klinikum-mittelbaden.de K. Kubella

Patientenrechtegesetz

Heidelberg: Springer 2011, 275 S., 106 Abb.,  (ISBN 978-3-642-22740-0), 89.00 EUR Ein „Patientenrech-tegesetz“ gibt es in  Deutschland nicht,  ein Vorschlag zur  Kodifikation des  Behandlungsver-trages im BGB wird  hier vorgelegt.  Dem ca. 4-seitigen  „Entwurf eines  Patientenrechtegesetzes“ folgt eine nahezu  100-seitige Begründung. Auf insgesamt  260 Seiten der fundierten Arbeit werden  die Gesetze in den Niederlanden, Finnland  und Frankreich berücksichtigt. Der Ent-wurf fixiert die richterrechtlich begründete  Rechtslage in entscheidenden Fragen:  Behandlungsvertrag, Krankenhausauf-nahmevertrag, sachgemäße Behandlung,  Aufklärung, Einwilligung, Information und  Mitwirkung des Patienten, Dokumenta-tion, Befundsicherung, Einsichtnahme in  Krankenunterlagen, Schweigepflicht, Be-weislast im Schadensfall, Anwendung des  Werkrechts. Dazu Formulierungsvorschläge  zu unzulässigen abweichenden Vereinba-rungen. Einzelne Vorgaben können kritisch  gesehen werden, so wenn festgelegt wer-den soll, ein Kind sei vor Vollendung des 14.  Lebensjahres generell einwilligungsunfä-hig. Der Textvorschlag wird die Diskussion  um ein Patientenrechtegesetz befördern,  insofern ist die Arbeit durchaus verdienst-voll. Ein Gesetz, welches ohnehin geltendes  Recht festschreibt, wird man aber kaum als  dringlich bezeichnen können. Befürworter  mögen auf eine Verbesserung durch die  Wirkung gesetzlicher Regelungen setzen,  eigentlich neue Regelungen oder gar Ver-schärfungen zu Lasten der Ärzte brächte  der Gesetzentwurf nicht, vielleicht etwas  mehr gefühlte Rechtssicherheit. R. Dettmeyer (Gießen)

Buchbesprechung

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Gefässchirurgie 2 · 2012

Figure

Tab. 1   Vorschläge zur Terminologie in der Shuntchirurgie

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