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Seán Duffy

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Academic year: 2021

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204 Historische Zeitschrift // BAND 301 / 2015

Seán Duffy / Susan Foran (Eds.), The English Isles. Cultural Transmission and

Political Conflict in Britain and Ireland, 1100–1500. Dublin, Four Courts Press 2013. 184 S., £ 50,–. // doi 10.1515/hzhz-2015-0317

Ulla Kypta, Basel Die Beiträge des anzuzeigenden Sammelbandes setzen sich mit den Werken des wa-lisischen Historikers R. R. Davies auseinander. Davies vertrat die These, dass Eng-land seine Nachbarregionen politisch und/oder kulturell dominiert habe. Die Auto-ren des Sammelbandes zeigen anhand verschiedener Länderstudien, dass diese Ansicht differenziert werden muss. So legt John Reuben Davies dar, wie der anglonor-mannische Imperialismus im 19.Jahrhundert aus nationalistischen und religiösen Motiven überbewertet worden sei: Lange nicht so viele Kirchen wie bisher ange-nommen seien im Wales des 11./12.Jahrhunderts anglonormannischen Heiligen umgewidmet worden, außerdem wären in der gleichen Zeit auch walisische Heilige in England bekannt geworden. Drei Beiträge legen dar, dass die Beziehungen zwi-schen England und Irland keinesfalls von einseitiger Akkulturation und Unterdrü-ckung geprägt gewesen seien: Freya Verstraten Veach schildert die Anpassungsfähig-keit irischer Adliger, die sich je nach Gegenüber entweder englischer oder irischer kultureller Praktiken bedienen konnten. Irische Barden nutzten englische Überset-zungen lateinischer Anthologien, wie Katherine Simms darstellt. Patrick Wadden zeigt, dass das Bild der Normannen in Irland je nach politischem Kontext der Schil-derung differierte.

Auch der Einfluss der Religion muss differenziert werden: Laut Niav Gallagher habe die englische Kirche durchaus versucht, zum Beispiel englische Priester in iri-schen und walisiiri-schen Kirchen einzusetzen, wohingegen die Orden sich eher mit ihrer Region identifiziert und so die Identitätsbildung in Irland, Wales und Schott-land unterstützt hätten.

Deutlich wird herausgestellt, dass die Beziehungen Englands zu Schottland einen Sonderfall darstellten. England und Schottland hätten höchstens in einer föderalen Monarchie als gemeinsames politisches Gebilde existieren können, wie Dauvit

Broun darlegt. Die föderale Monarchie sei aber an unterschiedlichen

Verwaltungs-praktiken gescheitert: Der englischen Zentralisierung habe in Schottland ein Gleichgewicht von Königtum und lokalen Gewalten entgegengestanden. Matthew

Hammond betont den Unterschied zwischen Schottland auf der einen und Irland

und Wales auf der anderen Seite: Schottland sei nur sehr kurz erobert gewesen,

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NEUEHISTORISCHELITERATUR / BUCHBESPRECHUNGENMITTELALTER 205 dem hätten die anglofranzösischen Familien in Schottland nicht die englische Er-oberung erleichtert, sondern sich im Gegenteil gegen König Edward I. gestellt. Ham-monds Beitrag zeigt sehr schön die Grenzen eines zu schlichten Modells von Unter-drückung und Imperialismus: Wenn man schon mit der Vorstellung von Prozessen der Akkulturation arbeiten wolle, so müsse man in Schottland differenzieren. Seine Verwaltung sei europäisiert, seine Sprache anglisiert, seine Kultur franzisiert und seine Politik schottisiert worden.

Der Band bricht also das einfache Bild englischer Dominanz auf den britischen In-seln auf, indem die Beiträger/innen die gegenseitige Beeinflussung und die Verschie-denartigkeit der Rezeptionen betonen.

Die Regesten der Herzöge von Bayern 1180–1231. Bearb. v. Gabriele

Schlütter-Schindler. (Regesten zur bayerischen Geschichte.) München, Beck 2013. LIX,

307, € 78,–. // doi 10.1515/hzhz-2015-0318

Adelheid Krah, Wien Der Band in der Reihe „Regesten zur bayerischen Geschichte“ ist den Regesten der frühen Wittelbacher Herzöge Otto I. und Ludwig I. gewidmet. Er beginnt mit der Herzogserhebung Ottos I. durch Kaiser Friedrich I. vom 16.September 1180 in Al-tenburg (O I 1) und endet mit der Ermordung Ludwigs I. vom 16.September 1231 in Kelheim (L I 626). Erste Ergebnisse ihrer Arbeit hat die Verfasserin bereits 2002 in einer kleinen Studie und in der Festgabe für Andreas Kraus zum 90. Geburtstag 2012 („Die frühen Wittelbacher im Spiegel der bayerischen und außerbayerischen Chro-nisten bis zu Aventin“, in: ZBLG, Beih. 41) vorgelegt.

Verwendete Vorarbeiten waren ferner handschriftliche Regesten zu den bayeri-schen Herzögen von Josef Widemann für seine Edition der Traditionen des Hoch-stifts Regensburg und des Klosters St. Emmeram (Qu E NF 8, München 1943) sowie von J. F. Böhmer, Wittelsbacher Regesten von der Erwerbung des Herzogtums Bay-ern 1180 bis zu dessen erster Wiedervereinigung 1340 und in OberbayBay-ern bis auf Rudolfs I. Tod 1319 und Ludwigs d. B. Königswahl 1314 (Stuttgart 1854).

Für die relativ kurze Regierungszeit Ottos I. (1180–1183) gibt es 49 Regesten, die vor allem die Nähe zum Kaiserhof zeigen (so im Diplom Friedrichs I. für Unterlaken, Konstanz 25.Juni 1183 – Reg. O I 24) sowie gemeinsame Handlungen mit seinen Brü-dern, Erzbischof Konrad von Salzburg und Pfalzgraf Friedrich. Im Wesentlichen ist

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