R ENDICONTI
del
S EMINARIO M ATEMATICO
della
U NIVERSITÀ DI P ADOVA
U WE O STENDORF
Projektivitätstypen torsionsfreier abelscher Gruppen vom Rang 1
Rendiconti del Seminario Matematico della Università di Padova, tome 86 (1991), p. 183-191
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vom
Rang 1.
UWE OSTENDORF
(*)
In einer Arbeit über
Projektivitäten
abelscherGruppen
mit tor-sionsfreiem
Rang
1 bestimmten E.Gasperini
und C. Metelli im Fall torsionsfreierGruppen
dieGruppe
derAutoprojektivitäten.
Aus-gehend
von diesenErgebnissen
wird im ersten Teil dervorliegenden
Arbeit für torsionsfreie
Gruppen
vomRang
1 einProjektivitätstyp
de-finiert,
der durch eineÄquivalenzrelation
auf derMenge
der Höhenfol- geneigenführt
wird.Der zweite Teil behandelt
gemischte
abelscheGruppen
mit tor-sionsfreiem
Rang
1. Dabei werden für eineGruppe,
deren Torsionsun-tergruppe
ein direkter Summandist,
genau dieprojektiven
Bildercharakterisiert.
P = ~2 ,
... ) bezeichne
dieMenge
der Primzahlen in natürlicher Weisegeordnet.
DieGruppe
derAutoprojektivitäten
derGruppe
G seiP(G)
undA(G) ; P(G)
dieUntergruppe
der durchAutomorphismen
in-duzierten
Autoprojektivitäten
von G.Für eine abelsche
Gruppe
G und g E G sei diepi-Höhe von g in
G. Für eine
Gruppe
R mit Z ~R % Q
heißtx(R) _ (h~
die Cha-rakteristik von R. Auf der
Menge
derHöhenfolgen
ist eineÄquivalenz-
relation
(«i )i E
N --- N definiert durch(ai
= 00 oderbi = (0)
- ai= 03B2i
für alle i E N und «~ für fastalle j
e N. DieÄquivalenzklasse
modulo--- der Charakteristik von R bezeichnet den
Typ
von R.Mit
x(R) = (a)i E
N sei für alle definiert:HILFSSATZ 1
(Gasparini,
Metelli[1]).
Esgilt P(Q)
=x
Stabp(Q) (Z),
wobeiStabp(Q) (Z)
=SN .
(*) Indirizzo dell’A.: Mathematisches Seminar der
Universität,
Olshausen-str. 40-60, 2300 Kiel 1, BR Deutschland.
184
Im Beweis des Hilfssatzes wird für 7 E
SN
eineBijektion
0-7:Q - Q
definiert durch:
und
ä
induziert
dann eineAutoprojektivität fo
vonQ,
genauergilt fo E StabP(Q)(Z).
HILFSSATZ 2
(Gasparini, Metelli [1]).
SeienZ 1~, S ~ Q.
Zuje-
der
Projektivität f :
R - S existiert eineeindeutig
bestimmteAutopro- jektivität p von Q
mit= f.
HILFSSATZ 3. Sei mit und
sei q E Q~ o
mit Dann
gilt:
(ü)
Für Z ~qR
ist ; , wobei für alle i E Ngilt:
BEWEIS. Dann
gilt
1 EqR,
also1/q
E R. Damitist auch für alle Es
folgt
«i =««»: Sei für alle
i e (1, ... , n).
Danngilt
füri e (1, ... , n)
E R und damit
Da q
und teilferfremdsind, existieren a,
b E Z mitEs
folgt
und somit(ü)
SeiZ qR.
Sei i Ef 1, ...,~}.
Danngilt
für alle m ENo:
Da pi und teilerfremd
sind, folgt
Da-mit ist
Für alle i E N mit i > n
sind q
undteilerfremd,
alsogilt
für alleSomit ist
h~~ ( 1 ) _ «i .
(üi)
Sei 0- ESN .
Danngilt
für alle i E N und alle. Damit
gilt
DEFINITION 1. Seien
Z R 1, R2 Q
mit undx(R2 ) _
N . Dann wird durchx(R1 ) -~
genaudann,
wenn einy e
SN
mit{03B2i)i e N ’"-
Nexistiert,
eineÄquivalenzrelation
==== de-finiert. Für
Z R Q
definiere denProjektivitätstyp
von R durchpt(R)
:=X(R) /
====.SATZ 1. Seien
Z R, S Q.
Dann sind R und Sprojektiv
genaudann,
wennpt(S) gilt.
BEWEIS. «=>»: Seien R und S
projektiv.
Nach Hilfssätzen 1 und 2 existierendann q
EQ> o
und 7 ESN
mit S = Seix(R) =
Nund
x(S) = ( pj )j N.
Dannfolgt:
« ~ » : Es
gelte
Sei undx(S) =
Dann exisiert ein a E
SN
mitWegen
Typ
Damitsind und S
proj ektiv
undfolglich
auch R und Sproj ektiv.
Die
Aussage
des Satzes 1entspricht
einerBemerkung
von L. Fuchs([2],
S.305):
Sind G und H torsionsfreie
Gruppen
mit distributivemUntergrup- penverband,
so sind G und Hprojektiv
genaudann,
wenn dieTypen
Typ (G)
= und = durch eine Permutationineinander überführt werden.
186
In der Arbeit von E.
Gasparini
und C. Metelli wird ebenfalls ein«Projektivitätstyp»
definiert. Dieentsprechende Äquivalenzrelation
=* wird durch die
Bedingungen
für Z
R1, R2 Q
definiert. Ein einfachesBeispiel zeigt jedoch,
daß diese drei
Bedingungen
nicht hinreichend für die Existenz einerProjektivität
sind.BEISPIEL. Seien R und S mit
Z ~ R, S~Q gegeben
undgelte
X(R) = x(S) _ (pj )j N
für alle 1 e N.Dann
gelten ~(03B2)!=0==~(~
für alle=
1
sowieINo(R)1
= 0 ~ 1 = Somit sind dieBedingungen (1)-(üi)
erfüllt.Wäxen R und S
projektiv,
dann wäre nach Satz 1 und Definition 1X(R) - X(S),
also existierte ESN
mit( pj )j
N -«(%a-1 Ci) )i E
N . NachDefinition von --
gäbe
es ein n EN,
so daß für alle m EN, n :
m -1 ==
03B2m
= «~ 1 ~2~ =~-1 (m),
d.h.a(m - 1)
= m. Da ybijektiv ist,
wäre dann~ ( ~ 1, ... , m -1 } ) _ ~ 1, ... , m - 2 } ; Widerspruch.
DEFINITION 2.. Seien Z ~
R1, R2 ~ Q.
Dann wird durchx(R ~ ) ~ * x(R2 )
genaudann,
wenn(i), (ü), (üi)
undeine
Äquivalenzrelation -~=*
definiert.SATZ 2. Seien
Z R, S~Q.
Dann sind R und Sprojektiv
genaudann,
wenngilt.
BEWEIS. Seien
Z ~ R, S~Q.
« ~ » : Seien R und S
projektiv.
Dann existiertein q
EQ~ o
und einmit
Wegen gilt
für alleund damit
Es
folgt
SetzeDann ist
folgt
nach Hilfssatz 3 für alle . Setze für alleNach Hilfssatz 3
gilt
dann für alle undWegen
also und
genügt
es zuzeigen:
für alle
Sei Ist so
gilt
Esfolgt
also Ist so
folgt
=
x(R2 )
und damit Sei also undti
~ 0.Dann
gilt a - ti
00 und esfolgt
also(i);
sowiefür alle also
(ii).
Weitergilt
Damit
gilt
für alleIN Cl
00, also(iii).
Falls für allegilt:
folgt
mit(iii)
auch(N« (Ri + 1 ) ~
für alle Also ist, und es
gilt
also
(iv).
« « » : Es
gelte
undSei Setze für alle
und Dann existieren
mit: o
und
Nach Definition von - = oder
(ü)
. Im Falle
(i)
setze c~ : _ «, im Falle(ü)
setze a:= 0.Definiere und
188
Nach Hilfssatz 3
gilt
dann: und alsound
Setze
R1:= ufa (R)
undSl:= V!T (8).
Esfolgt
für alle « ENo
uI N« (R 1 ) ( _ ~1V« (S1 ) ~ .
Damitgibt
es einp E SN
mitx( fp (R 1 )) = x(S1 ).
We-gen
Z R1,
alsoZ fp (R1 )
undfolgt fp (R1 ) _: R2 = S1.
Seialso ~:
RZ -~ SI
einIsomorphismus.
Danninduziert p
eineProjektivität p
vonR2
nachSi .
Nach Hilfssatz 3 existieren q EQ>0 und u
ESN
mit~ = qf,~ ,
alsoSI = (RZ ).
Damit
gilt
= d. h. R und S sindprojektiv.
Anwendung
auf den Fallgemischter
abelscherGruppen
mit tor-sionsfreiem
Rang
1.LEMMA
(Baer [3]).
SeienG,
G abelscheGruppen
mit Elementenunendlicher
Ordnung.
Sei ~: G - G eineProjektivität.
Danngilt:
SATZ 3. Seien
G,
G abelscheGruppen
mit ro(G)
= 1 = ro(G)
undsei
Typ (G / T(G»
= Sind G undG projektiv,
danngilt:
( b)
Es existiert ein y ESN
mitBEWEIS Sei ~: G- G eine
Projektivität.
NachLemma, (b) gilt
=
T(G)
undT(G) == T(G).
Weiterinduziert p
eineProjektivität
~: G / T (G) -~ G Q / T(G)Q
=G / T (G). Wegen ro (G)
= 1 =ro (G)
existierenZ R, S Q
undIsomorphismen
~:G / T(G) - R
und x:G / T(G) --~ S.
Sei
~’ :
R - S definiert durch~x
=~’.
Danngibt
es nach Hilfssätzen 1 und 2 ein q EQ> o
und ein c ESN
mit~’.
Esfolgt
S = unddamit Also
gilt:
Sei i E N mit pi E
dT(G)). Sei g E
G mit( g
+T(G))‘ =
1 E R. Danngilt ((g)
0T(G))‘
= Z ~ R. NachLemma, (a) gilt (pi (g))Q
= pi(g)~.
Damitfolgt:
Somit
ist ~
FOLGERUNG. Seien
G,
G abelscheGruppen
mitro (G)
= 1 =ro (G).
Sei
Typ (G / T(G))
und seiT(G)
direkter Summand von G.Dann sind G und G
projektiv
genaudann,
wenngilt:
(b) T(G)
ist direkter Summand vonG, (c)
Es existiert ein y eSN
mitBEWEIS. «~»: Seien G und
G projektiv.
Danngilt (a)
und(c)
nachSatz 3. Sei p: G 2013~ G eine
Projektivität.
DaT(G)
direkter Summand vonG
ist, gibt
es ein K G mitG= T(G)©K. Wegen
=
(T(G) u = T(G)’i’ U
KQ =T(G)
w KQ und 0 = 0’P =(T(G)
nK)~ _
=
T(G)" n = T(G)
nfolgt
mit_G
abelsch:G
= Damit ist auchT(G)
direkter Summand von G.« ~ » : Es
gelte (a)-(c).
DaT(G)
direkter Summand von Gist, gilt
wobei
Z R Q
mitx(R) =
N . Genausogilt G T(G) (9 S,
wobeiZ~S~Q
mit ·Für 7r:=7r(T(G»)
sei
Definiere
entsprechend Q(x’)
fürx’ = Px.
Dann existieren für alle190
q E
Q> o eindeutig
bestimmtemit q =
q1 q2 , insbe-sondere
gilt
dann q1 und ein Isomor-phismus.
~
Konstruiere
Bijektion
so, daß füralle
D, E
ELZ (T(G)
E)R) gilt:
Nach[4],
Satz indu-ziert dann « eine
Projektivität
vonT(G)
O R nachT(G)
O S. Somit wä-ren dann G und G
projektiv.
Sei Ist
D ~ T(G),
dann sei D~:=D~ Sei alsoD e T(G).
Danngibt
es g ET(G)
(D R mito(g) = 00
und h ET(G),
so daßD =
(g) (£) (h~.
Damit existieren ET(G) mit g
=(t, r)
und h =(u, 0).
Es ist also D =( (t, r»
(D( (u, 0) ~ .
0. B. d. A. sei r > 0.Definiere Insbesondere
gilt
dann:T(D) = ( (u, 0) )
undDa
r2 E_Q(n’),
ist auch Damit istEs
folgt
alsoSeien mit Dann ex.
Z mit
(t, r)
=n(t, r)
+m(u, 0)
und esexistieren n, m E Z
mit(t, r)
=n(t, r)
+0).
Esfolgt
r = nr und r =n r,
alson, n
E N mit r == nr = nnr. Somit
gilt n
= n =1,
also r = r. Damitgilt (t, r) _ (t, r)
++
m(u, 0) = (t
+mu, r), also t
= t + mu. Weiter existieren e Z mit(~, 0)
=k(t, r)
+l(u, 0)
und es existierenk, 1
e Z mit(u, 0)
=k(t, r)
++
0).
Esfolgt
0 ko und 0 =kr,
also = k = 0. Damitgilt (u, 0) _
= 1@, 0)
und~ 0) = ~ 0),
also( (u, 0» _ ~ (~c, 0) ~ . Wegen
ist somit « wohldefiniert.
Definiere
analog
mit0:-1, po -1
statto, u. Sei
Danngilt
Es
folgt x/3
= id und genausogilt 03B2«
= id. Damit sind «und 03B2 bijektiv.
Seien
D, E eL2(T(G)Cf)R).
Bleibt z.z.: D ~ E ~ D" E".«~»: Ist
D T(G),
dannfolgt D = T(D)
und damit D~=D~==
TW
=T(E" )
E". Sei alsoT(G).
Dann ex. r, s eR~ o ,
T(G)
mit D= ~ (t, r) ~ 0 ((~0))
und E= ~ (v, s)) 0 (~0)).
Wegen
D Eexistieren n,
m E Z mit(t, r)
=n(v, s)
+m(w, 0)
undes ex. e Z mit
(u, 0)
=k(v, s)
+l(w, 0).
Danngilt
r = ns, also n E Z und 0= ks,
also 1~ = 0. Esfolgt: (t, r)
=n(v, s)
+m(w, 0) = (nv
+ mw,ns)
und(u, 0)
=~, 0) = (Lw, 0),
also r = ns, u = Lw und t = nv + mw.Wegen
undmit
folgt
«=»:
Analog gilt
mit und damitLITERATUR
[1] E. GASPARINI - C.
METELLI,
Onprojectivities of
abelian groupsof torsion- free
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Onverifying lattice-isomorphisms
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Manoscritto pervenuto in redazione il 6 novembre 1990.