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Wenn Sachen einander brauchen,Seminar zu Themen der zeitgen Adverbiale Bestimmungen Modalit ä t ö ssischenMetaphysik,Sommersemester 2006Philipp Keller6.Juni 2006

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Texte intégral

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Modalität

Wenn Sachen einander brauchen, Seminar zu Themen der zeitgenössischen Metaphysik, Sommersemester 2006

Philipp Keller 6. Juni 2006

Adverbiale Bestimmungen

Viele Begriffe, die in der klassischen Logik als Satzoperatoren formalisiert werden, haben zumindest oberflächlich gesehen die grammatische Rolle von Adverben oder Adverbien. Sol- che Satzmodifikatoren umfassen temporale Adverbien (“kürzlich”,“vor”), Frequenzadverbien (“oft”,“selten”), räumliche (“weit weg”,“in China”),(in einem weiten Sinn) modale (“not- wendigerweise”,“möglicherweise”,“wahrscheinlich”,“essentiellerweise”), evaluative (“glück- licherweise”), illokutionäre (“ehrlicherweise”) und epistemische Adverbien (“scheinbar”).

Eine erste Theorie analysiert solche Adverbien als Prädikatmodifikatoren (Montague 1970;

Parsons 1970; Thomason and Stalnaker 1973; Kamp 1975). In (1) Maria stabbed Sam violently.

steht “violently” für eine Funktion, die eine Menge von Paaren (die die semantische Werte für “xstabsy” sind) auf eine Teilmenge dieser Menge, d.h. diejenigen Paarehx, y, die so sind, dass

i nicht nur ersticht, sondern dies auch gewaltsam tut:

(2) ((violently)stabbed)(Maria,Sam)

Diese Theorie hat den Vorteil, nicht nur prädikative und sententielle Adverbien, sondern auch Adjektive zu erklären. Sie hat jedoch auch Nachteile:

1. Nicht für jedes ist der Schluss von “ ly s” auf “ s” gültig.

2. Weil bei iterierten Adverbien eines weiteren Skopus als das andere haben muss, können wir in vielen Fällen einen von zwei intuitiv gültigen Schlüssen nicht erklären.

3. Die Theorie beruht auf einer extensionalen Analyse von Prädikaten.

Eine zweite Theorie interpretiert Verben mittels Ereignissen und analysiert Adverbien als Prädikationen von Ereignissen (Ramsey 1927; Reichenbach 1947; Davidson 1967; Parsons 1990). Ein Satz wie

(3) Cesar died.

wird als “something like the following” (Parsons 1990: 6) analysiert:

(4) x y

φ a φ F a F

∃e(eis a dying eis by Caesar eculminates before now

Iterationen sind nun kein Problem mehr.“Maria stabbed Sam violently with a knife” ist analysiert als

(5)

)

∃e(eis a stabbing∧eis by Maria ∧eis of Sam ∧eis violent eis with a knife

1

)

(2)

(5)impliziert sowohl “Maria stabbed Sam violently” als auch “Maria stabbed Sam with a knife”

aber wird, wie erwünscht, von deren Konjunktion nicht impliziert (Parsons 1990: 16). Aber auch diese Theorie hat Nachteile:

1. Wir können von “She stabbed him surprisingly quickly” zwar darauf schliessen, dass sie ihn schnell erstochen hat, aber wir können nicht darauf schliessen, dass sie ihn übera- schenderweise erstochen hat. Von “She stabbed him increasingly violently” können wir weder darauf schliessen, dass sie ihn gewaltsam erstochen hat, noch darauf, dass sie ihn zunehmend erstochen hat.

2. Wenn wir der Meinung sind, dass sich (6) John painstakingly wrote illegibly.

sowohlvon

(7) John wrote painstakingly and illegibly.

als auchvon

(8) John wrote painstakingly and John wrote illegibly unterscheidet, können wir dies nicht formalisieren.

Eine dritte Theorie analysiert Adverbien als Prädikationen von Fällen der Exemplifikations- relation. Wenn wir sagen, dass die Exemplifikation der Erstechensbeziehung langsam war, sagen wir allerdings nicht, dass sie langsam exemplifiziert wurde. Wenn wir “langsam” von einem Fall der Exemplifikationsbeziehung prädizieren, sagen wir nicht, dass sie langsam war, sondern dass das Exemplifizierte langsam war.Wir analysieren “Maria stabbed Sam violently”

(1)als:

(9) ex1(hMaria, Sami, χstabsξ)∧ex2(ex1, χis violent)

ex hat zwei Vorkommnisse in(9): im ersten prädiziert es die Erstechensrelation von Maria und Sam, das zweite nimmt auf diesen Fall von Exemplifikation bezug und sagt davon, dass er gewaltsam exemplifiziert wurde. Wir können, wenn wir wollen,

1

ex das Erstechen von Sam durch Maria nennen – der Unterschied zur Ereignistheorie bleibt, dass die Prädikation von “

1

is violent” von diserem Ereignis ein weiteres Ereignis erzeugt, das für weitere Prädikationen zur Verfügung steht.

Leibnizens Gesetz

Leibnizens Gesetz bezeichnet folgendes Prinzip:

(LL)

χ

∀x, y∃F ((F x∧F y)→x6=y

Es wird im allgemeinen angenommen, dass(LL)in ontologischen Belangenuneingeschränkte Gültigkeit besitzt und nur für opake Kontexte eingeschränkt werden muss. Zusammen mit der Annahme, dass in jeder unter(LL)fallenden Prädikation eine Eigenschaft zugeschrieben wird, ergibt sich ein wirkungsvolles und mächtiges Argument für die Verschiedenheit von Entitäten in unserer Ontologie. Bspw. wird mit(LL)argumentiert

1. für die Notwendigkeit der Identität und der Verschiedenheit;

2 )

(3)

2. für die Verschiedenheit der Statue und der sie konstitutierenden Materie;

3. für die Verschiedenheit vona-zu-t1unda-zu-t2(fürt16=t ).

Literatur

Davidson, Donald, 1967. “The Logical Form of Action Sentences”. In Rescher, Nicholas, editor, The Logic of Decision and Action, pp. 81–95. Pittsburgh, Pennsylvania: University of Pittsburgh Press. Reprinted in Davidson and Harman (1975: 235–245), Davidson (1980:

105–148) and Jacquette (2002)

Davidson, Donald, 1980. Essays on Actions and Events. Oxford: Clarendon Press. 2nd, enl.

edition:?

Davidson, Donald and Harman, Gilbert H., editors, 1972. Semantics of Natural Language. Number 40 in Synthese Library. Dordrecht: D. Reidel Publishing Co.

Davidson, Donald and Harman, Gilbert H., editors, 1975. The Logic of Grammar. Encino, California: Dickenson Publishing Co.

Jacquette, Dale, editor, 2002. Philosophy of Logic: An Anthology. Blackwell Philosophy An- thologies. Oxford: Basil Blackwell Publishers

Kamp, Hans, 1975.“Two Theories about Adjectives”. In Keenan, Edward L., editor,Formal Semantics of Natural Language, pp. 123–155. Cambridge: Cambridge University Press

Montague, Richard, 1970.“Universal Grammar”.Theoria36: 373–398. Reprinted in Montague (1974: 222–246), German translation with a preface in Schnelle (1972)

Montague, Richard, 1974. Formal Philosophy – Selected Papers of Richard Montague. New Ha- ven, Connecticut: Yale University Press. Edited, with an introduction, by Richmond H.

Thomason

Parsons, Terence D., 1970. “Some Problems Concerning the Logic of Grammatical Modi- fiers”.Synthèse21: 320–324. Reprinted in Davidson and Harman (1972: 127–141)

Parsons, Terence D., 1990. Events in the Semantics of English: a Study in Subatomic Semantics.

Cambridge, Massachusetts: The MIT Press

Ramsey, Frank Plumpton, 1927. “Facts and Propositions”. Proceedings of the Aristotelian Society, Supplementary Volume 7: 153–170. Reprinted in ?: 138–155; cited after reprint in Ramsey (1990)

Ramsey, Frank Plumpton, 1990.Philosophical Papers. Cambridge: Cambridge University Press.

Edited D.H. Mellor

Reichenbach, Hans, 1947.Elements of Symbolic Logic. New York: MacMillan Publishing Co.

Schnelle, Helmut, editor, 1972. Richard Montague – Universe%e Grammatik. Braunschweig / Wiesbaden: Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH

Thomason, Richmond H. and Stalnaker, Robert C., 1973.“A Semantic Theory of Adverbs”.

Linguistic Inquiry4: 195–220

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