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Infektprävention im Fokus = Prevention of infections

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Academic year: 2021

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Texte intégral

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Internist 2010 · 51:127–128 DOI 10.1007/s00108-009-2530-8 Online publiziert: 4. Dezember 2009 © Springer-Verlag 2009

A. Widmer1 · P. Gastmeier2 · M. Battegay1

1 Klinik für Infektiologie & Spitalhygiene, Universitätsspital, Basel

2 Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité Universitätsmedizin Berlin

Infektprävention im Fokus

Einführung zum Thema

Die Krankenhaushygiene beinhaltet schwerpunktmäßig die Prävention im Krankenhausbereich erworbener, d. h. nosokomialer, Infektionen, die Verhinde-rung der Verbreitung von multiresisten-ten Erregern sowie das Epidemiemanage-ment.

E Ein Krankenhausbetrieb 

ohne Krankenhaushygiene  und Infektprävention wäre  heutzutage nicht denkbar.

Viele der über die Jahrzehnte gewonnenen Einsichten und Errungenschaften tragen dazu bei, infektbedingte Morbidität und Mortalität auf einem möglichst tiefen Ni-veau zu halten. Zu den wichtigsten gehö-ren allgemeine Vorsichtsmaßnahmen wie die Händehygiene, die Zuweisung in ein Einzelzimmer bei bestimmten resistenten Keimen oder der Schutz des Personals vor Erkrankungen mit speziellen Entsor-gungssystemen für spitze Gegenstände oder gebrauchtes Injektionsmaterial. Sep-tikämien gehören zu den gefährlichsten nosokomialen Infektionen und postope-rative Wundinfektionen, neben den Harn-wegsinfektionen, zu den häufigsten. Da-her richten sich die Aktivitäten v. a. der Vermeidung von Katheterseptikämien und postoperativen Infektionen.

Die klassische Krankenhaushygiene widmete sich in der Vergangenheit v. a. der Exposition von gefährlichen Keimen. Im Fokus standen dabei Reinigung, Des-infektion und Sterilisation. Heute richtet sie sich auf die evidenzbasierte, klinisch messbare Reduktion nosokomialer

Infek-tionen und weniger auf die Vermeidung einer Exposition, die nur möglicherweise zu einer Infektion führen könnte. Ein standardisiertes Prozedere widmet sich der Isolation von Patienten, z. B. bei Tu-berkulose, oder dem Personalscreening auf methicillinresistente Staphylococcus aureus. Schließlich erfordern der Ver-dacht oder der Ausbruch einer Epide-mie im Krankenhaus oder außerhalb des Krankenhauses spezielle koordinierte Maßnahmen, wie wir sie derzeit bei der H1N1-Pandemie erleben.

In diesem Schwerpunktheft beabsich-tigen wir, breit gefächert über aktuelle Ge-biete der Krankenhaushygiene und Infekt-prävention evidenzbasiert zu berichten. In einem ersten übersichtlichen Artikel zeigt Gastmeier auf, welche Aspekte evidenzba-sierter Leitlinien zu berücksichtigen sind. Als wichtiges Beispiel ist die Compliance zur Händedesinfektion, wohl die Basis al-ler Krankenhaushygiene, aufgezeigt.

In einem Artikel über die Übertragung von Problemkeimen im ambulanten Be-reich schildern Luft und Dettenkofer, dass alte und neue häufiger auftretende multi-resistente Erreger, z. B. MRSA (methicillin-resistente Staphylococcus aureus), VRE (vancomycinresistente Enterokokken) und gramnegative Enterobakterien mit ESBL- (Extended-Spectrum Beta-Lacta-mase) Bildner eine zunehmende Heraus-forderung an Präventions- und Kontroll-maßnahmen stellen. Gerade in der Praxis sind multiresistente Erreger in den letzten Jahren deutlich häufiger aufgetreten.

Immer mehr beschäftigen postopera-tive Wundheilungsstörungen, die meist

durch Infektionen bedingt sind, Internis-ten in der Ambulanz. Aufgrund verkürz-ter Hospitalisationszeiten, nach zuwei-len komplexen chirurgischen Eingriffen, treten Wundinfektionen vermehrt nach Krankenhausaustritt auf. Wir schildern die wichtigsten pathophysiologischen Grundlagen, die notwendige Diagnostik und Therapie entsprechender postope-rativer Komplikationen und prophylak-tische Maßnahmen, um diese zu verhin-dern.

Spezifische Aspekte, welche im Kran-kenhausbereich häufig auftreten, dürfen bei einem solchen Schwerpunktheft nicht fehlen. Gerade die globale Zunahme der Clostridium-difficile-assoziierten Infek-tionen und das Auftreten so genannter hypervirulenter Stämme wird von Kola eingehend beschrieben. Diese aggres-siveren Stämme erfordern striktere Hy-gienemaßnahmen beim Umgang von be-troffenen Patienten.

>

Ängste im Zusammenhang

mit Problem- und

multiresistenten Keimen

können durch fachgerechtes

Wissen abgebaut werden

Der letzte Artikel von Bühlmann und Widmer ist im Hinblick auf die saisonale Grippe und die H1N1-Epidemie rele-vant. Infektionen der oberen Atemwege gehören zu den häufigsten Ursachen für Absenzen von der Schule oder Arbeit. Im Krankenhaus ist eine sorgfältige Hygiene mitunter mit Isolationsmaßnahmen bei respiratorischen Infektionen wichtig. Dies

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dient dem Schutz des Personals sowie der Verhinderung nosokomialer Infektionen im stationären und ambulanten Setting.

Wir hoffen, dass die zusammengestell-ten Artikel im Gebiet Krankenhaushygiene und Infektprävention einen Beitrag für die kontinuierliche Weiterbildung des In-ternisten zu leisten vermögen. Beabsichti-gt ist, dass Ängste im Zusammenhang mit Problem- und multiresistenten Keimen durch fachgerechtes Wissen und interdis-ziplinäres Handeln abgebaut werden kön-nen. Gerade Patienten, die mit multiresis-tenten Erregern kolonisiert oder infiziert sind, sollen durch die präventiven Maß-nahmen die selbe medizinische Versor-gung erhalten wie alle anderen.

M. Battegay

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. M. Battegay Klinik für Infektiologie & Spital-hygiene, Universitätsspital Petersgraben 4, 4031 Basel Schweiz mbattegay@uhbs.ch

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Der Internist 2 · 2010

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