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Zeichen, Farben und Bilder EuropasSignes, couleurs et images de l’Europe Call for Papers : MIMMOCG E R H I C O – C E R H I L I M

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Academic year: 2022

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Texte intégral

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M I M M O C G E R H I C O –

C E R H I L I M

Call for Papers :

Zeichen, Farben und Bilder Europas

Signes, couleurs et images de l’Europe

8/10 janvier 2009 Université de Poitiers

M.S.H.S.

99 Avenue du recteur Pineau 86000 POITIERS cedex

Geschichte ist keine sich enthüllende Wahrheit, eine sich selbst genügende Wirklichkeit: sie ist zunächst ein Standpunkt, den eine Kultur vergangenen Ereignissen gegenüber einnimmt, um ihre Gegenwart zu interpretieren und ihre Zukunft zum Tragen zu bringen (Jean-Marie Domenach, 19901). An Veröffentlichungen, Tagungen und Diskursen über das Europa der Kathedralen, der Humanisten, der Utopisten oder der Gelehrten mangelt es nicht. Seit den Veranstaltungen zur fünfzigjährigen Jubiläumsfeier und zur Entstehung des politischen Europas sind die jüngere Geschichte und der Aufbau Europas ebenfalls Gegenstand eines wiederkehrenden historischen Interesses. Weiträumige Gemeinschaft mit variabler Geometrie, disparate und vielgestaltige Gesamtheit, deren unbestimmte Grenzen von einigen Historikern immer wieder gerne betont wird, konfrontiert Europa seine Akteure und Beobachter unablässlich mit Fragen. Während das „neue Europa“ Donald Rumsfelds (2003), der Ostblock von gestern, sich vom Alten Kontinent inmitten der atlantischen Allianz offenbar emanzipiert, erscheint der europäische Aufbau mehr denn je im Werden begriffen.

Wenn Europa auch lange unter der nationalen Tradition seiner Historiographie gelitten hat, die es – laut der Aussage des Historikers Charles-Olivier Carbonell2 – verhindert hat „die gemeinsamen großen Linien der europäischen Erinnerungen freizulegen“, so scheint es fünfzig Jahre nach dem Vertrag von Rom und in einer Zeit, wo sich die Erweiterung des Europa von 1957 noch fortsetzt, wichtiger denn je zu sein, nach jenen „großen Linien der europäischen Erinnerungen“ zu suchen. Stellen sie doch vielleicht heute den Ursprung und die Originalität der europäischen Identität dar.

Trotz der Tatsache, dass Europa augenscheinlich unter einem „ikonokraphischen Defizit“3 leidet, das vor allem eines der emblematischen, ja symbolischen Ordnung ist, was höchstwahrscheinlich durch die Etappen des europäischen Aufbaus, seine zunächst politische und institutionelle, dann eher ökonomische und finanzielle Orientierung ausgelöst wurde,

1 Jean-Marie Domenach, L’Europe : le défi culturel, La Découverte, 1990.

2 Charles-Olivier Carbonell, Histoire européenne de l’Europe, Privat, 1999.

3 Maurice Agulhon, notamment dans Les Métamorphoses de Marianne, Flammarion, 2001.

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mangelt es nicht an Bildern Europas. So divers und unterschiedlich wie die Akteure des europäischen Aufbaus auch sein mögen, die vielfältigen „Standpunkte“ zeugen von einer europäischen Wirklichkeit, die gewiss nicht einheitlich sondern pluralistisch ist – so wie das Bild der zahlreichen Einheiten, die die Union bilden. Trotz der Versuche des Graveurs Roger- Louis Chavanon ist es immer noch schwierig, sich Europa allegorisch vorzustellen (der Legende zufolge eine Prinzessin, die von einem Stier entführt wurde).

Demokratien verfügen über Monumente/ Symbole: man denkt an die Freiheitsstatue, an Big Ben, an die Houses of Parliament oder an den Eifelturm. Über die offiziellen europäischen Kennzeichen hinaus – Fahne, Hymne, die Devise „in Vielfalt geeint“ und der Tag des 9. Mai – existiert ein „europäisches Imaginäres“, Mischung aus säkularen Traditionen und jüngeren Erfahrungen. Bleibt das Fehlen bedeutender Gedächtnisorte Europas, was Pierre Nora zu der Feststellung führt, dass europäische Identität „das ist, was am wenigsten leibhaftig geworden ist“. Fotografien haben Europa gemacht (Mitterand und Kohl in Verdun), Veranstaltungen ein Gefühl der Zugehörigkeit zur europäischen Gemeinschaft ins Leben gerufen (kann die Tour de France als Moment der europäischen Identitätsbildung aufgefasst werden?). Jene Projekte spiegeln das Aufkommen einer Identität im Werden wider, die gerade deswegen schwer zu erfassen scheint (warum gibt es so wenige Filme über die europäische Idee… was sagen die europäischen Gemeinschaftsproduktionen über Europa aus?).

Geht man vom Begriff des Standpunktes aus, um das „europäische Imaginäre“ zu erkunden und stützt man sich dabei auf die sich immer wieder neu gestaltende Darstellung der verschiedenen Protagonisten, so befragt man die Geschichte und den europäischen Aufbau auf innovative Art und Weise. Daher unser Vorschlag, Überlegungen zum Thema Die Bilder Europas - das Europa der Bilder anzustellen: Welches sind die konkreten imaginären oder symbolischen Darstellungen, welche die Geschichte des europäischen Aufbaus gekennzeichnet haben und es heute noch tun? Was stellt Europa für die Europäer dar? Mit welchen Zeichen, Farben und Bildern verbindet sich der europäische Aufbau in der Gegenwart?

Aus einer (im historischen und soziologischen Sinne) imagologischen Perspektive zielt unsere Frage auf die Form, die Natur und den realen Einfluss dieser Bilder Europas, ebenso wie auf den Standpunkt der ikonografischen Darstellung (Kartographie der Territorien und Bevölkerungen, Cartoons, politische Plakate – angefangen bei den europäischen Wahlen, den Werbekampagnen, der Fotografie, des Films, der Malerei) bis zum Bereich der Zeichen und der kulturellen Symbolik (gemeinsame sprachliche Zeichen und kulturelle Wurzeln, Europa vs nationale Identität: paradoxale Rückkehr des „Kommunautarismus“, „Lokalismen“,

„Regionalismen“, Wiederkehr von Nationalismus, Aufkommen neuer Identitäts-Räume…).

Um diese vielfältigen Visionen Europas zu erfassen, bitten wir um pluridisziplinäre sowie komparatistische Annäherungen an den durch den Romvertrag begonnenen Prozess.

Wir fordern Historiker, Kunsthistoriker, Philosophen, Soziologen, Geographen, Sprachwissenschaftlicher, Literaturwissenschaftler und Kulturhistoriker aus den verschiedenen sprachlichen Kulturräumen dazu auf, an der Debatte teilzunehmen. Die Beiträge sollten 30 Minuten nicht überschreiten.

Eine von der Forschungsgruppe MIMMOC (Poitiers) gemeinsam mit GERHICO (Poitiers), CERHILIM (Limoges) und Sciences-Po Paris (angefragt) organisierte Tagung.

Bitte senden Sie Ihren Vorschlag und eine kurze Selbstdarstellung bis zum 30.

September 2008 an das Organisationsteam (Adressen siehe untenstehend).

Kontakt: Hélène YECHE und Guillaume BOURGEOIS

hyech@univ-poitiers.fr guillaume.bourgeois@univ-poitiers.fr

Sekretariat Mimmoc M.S.H.S. - Bureau 0.51

05.49.45.46.51 mcmerine@univ-poitiers.fr

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