Unterstützung der Schweiz
Die Schweiz, in erster Linie die Humanitäre Hilfe der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), ist seit 1994 in Myanmar tätig. Im November 2012 eröffnete die Schweiz eine Botschaft in Myan-mar. Myanmar ist in das Regionalprogramm Mekong der DEZA integriert. Die Schweiz soll zur Festigung des Friedens und zur Bildung einer offenen, demo-kratischen Gesellschaft, zur Verringerung der chro-nischen Armut und zur Entwicklung einer nachhal-tigen Volkswirtschaft beitragen. Gestützt auf einen ganzheitlichen und kohärenten Ansatz setzt die Schweiz verschiedene Instrumente ein: politische und wirtschaftliche Beziehungen, die Konzepte der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe der DEZA sowie die Instrumente für die Frie-densförderung und die Stärkung der Menschenrech-te der AbMenschenrech-teilung Menschliche Sicherheit (AMS) der Politischen Direktion (PD). Zudem unterstützt das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO einige regio-nale und globale Projekte im Bereich der wirtschaft-lichen Entwicklungszusammenarbeit, die von multi-nationalen Organisationen durchgeführt werden.
Berufsbildung: besserer Zugang zu Beschäftigung
Die Schweiz arbeitet mit allen wichtigen Partnern zusammen (Regierung, Privatsektor, Entwicklungs-agenturen), um die Ausbildungsmöglichkeiten für junge und benachteiligte Menschen in ländlichen Gebieten auszubauen. Zudem setzt sie sich für ei-nen Wandel der Politik im Berufsbildungssektor von Myanmar ein (Qualifikationsrahmen, Zertifizierungs-mechanismen, Standards).
Landwirtschaft und Ernährungssicherheit: Zugang zu Land und produktiven Ressourcen für Bauernfamilien
Die Schweiz engagiert sich auf politischer Ebene für die Anpassung der nationalen Politik im Bereich Die Schweiz unterstützt Myanmar in vier
Entwicklungsbereichen: Beschäftigung und berufliche Bildung; Landwirtschaft und Er-nährungssicherheit; Gesundheit, soziale Dienst-leistungen und lokale Gouvernanz sowie Frie-densförderung, Demokratisierung und Schutz. Der geografische Fokus liegt auf dem Südosten des Landes.
Kontext
In Myanmar, wo etwa 60 Millionen Menschen leben, finden zurzeit drei einschneidende Veränderungen statt: der Übergang von einem autoritären Militär-regime zu einer demokratischen Staatsführung, der Wechsel von der zentralen Planwirtschaft zur Markt-wirtschaft und der Wandel von einem 60 Jahre an-dauernden bewaffneten Konflikt zur Konsolidierung des Friedens. Die Fortschritte werden jedoch durch das anhaltende Misstrauen zwischen ethnischen, re-ligiösen und politischen Gruppen, die fortgesetzte Monopolisierung der Ressourcen durch eine wirt-schaftliche Elite und die schwachen sozialen Dienst-leistungen und Institutionen behindert.
SCHWEIZER ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT IN MYANMAR
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Quellen: CGIAR-CSI, GeoNames.org, Natural Earth
Copyrights: © 2014 Natural Earth, Creative Commons Attribution 3.0 License
EDA, STS Geodienste
Die Darstellung von Grenzen und die Verwendung von Namen und Bezeichnungen auf dieser Karte bedeutet nicht, dass die Schweiz diese offiziell befürwortet oder anerkennt.
28.08.2014
LÄNDER FACTSHEET
2014Multilaterale Zusammenarbeit
Die Schweiz arbeitet in Myanmar sowohl in der humanitären Hilfe (Ernährungssicherheit, gemein-schaftliche Infrastruktur, Schutz) als auch in der Entwicklungszusammenarbeit (Gesundheit, Land-wirtschaft) mit verschiedenen multinationalen Orga-nisationen zusammen (Partner, siehe unten).
Transversalthemen
Die Schweiz berücksichtigt geschlechtsspezifische Fragen entsprechend ihrer Genderpolitik und fördert die Gleichstellung von Frau und Mann in allen Pro-jekten. Die Themen gute Regierungsführung, Klima-wandel und Katastrophenvorsorge werden in allen von der Schweiz unterstützten Programmen syste-matisch einbezogen.
Partner
› Schweizerische NGO: Swisscontact, Berufsbil-dungszentrum, 600 Jugendliche
› Zentralregierung und Regierungen der Staaten und Bezirke
› Lokale NGO
› Vertretungen ethnischer Gruppen
› Internationale NGO: Norwegischer Flüchtlingsrat › Multilaterale Organisationen: UNFPA, WFP, IKRK,
UNICEF, OCHA, UNHCR, IOM, UNOPS (Büro der Vereinten Nationen für Projektdienste)
Budget 2014 nach Themen und Finanzquellen (Mio. CHF)
DEZA: Entwicklungszusammenarbeit 11.75
DEZA: Humanitäre Hilfe 9.0
Total PD: Abteilung Menschliche Sicherheit 1.0
Total 21.75
Landnutzung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen. Auf lokaler Ebene unterstützt sie im Südosten von Myanmar Initiativen zur Förderung von Wertschöpfungsketten im Bereich der kleinbäuerli-chen Kautschukgewinnung im küstennahen Flach-land und der nachhaltigen Nutzung der aquatischen Ressourcen im Golf von Mottama. In kritischen Si-tuationen und Notfällen wird durch Partner wie das Welternährungsprogramm (WFP) auch Nahrungs-mittelhilfe bereitgestellt.
Gesundheit, soziale Dienstleistungen und lokale Gouvernanz: besserer Zugang zu Gesundheitsversorgung, Infrastruktur und Entscheidungsprozessen
Die Schweiz setzt sich für einen besseren Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen in den ländlichen Gebie-ten im SüdosGebie-ten von Myanmar ein, wobei die Gesund-heit von Müttern, Neugeborenen und Kindern im Mit-telpunkt steht. Zudem unterstützt sie die Entwicklung des Gesundheitssystems in Myanmar auf politischer Ebene. Die Verbesserung der öffentlichen Infrastruk-tur wie Schulen, Strassen und Gesundheitszent-ren stellt nach wie vor einen wichtigen Beitrag der Schweiz in abgelegenen Regionen und ehemaligen Konfliktgebieten dar. Ebenfalls unterstützt wird eine Initiative zur Stärkung der Mitsprache und der Kapazi-täten von zivilgesellschaftlichen Organisationen in der aktuellen Entwicklungsdebatte in Myanmar.
Friedensförderung, Demokratisierung und Schutz: Unterstützung beim Übergang zu einer friedlichen und integrativen Gesellschaft
Im Bereich der Friedensförderung bietet die Schweiz den Verhandlungsparteien direkte Unterstützung, indem sie die Regierung und ethnische Gruppen berät. Ausserdem setzt sie sich für einen stärkeren Einbezug der Zivilgesellschaft und der Frauen in den Verhandlungsprozess ein. Mit ihrem Engagement für die Demokratisierung will die Schweiz zur Ver-ankerung demokratischer Werte und Normen in der myanmarischen Gesellschaft beitragen. Sie setzt sich für die Stärkung des Rechtsrahmens ein, indem sie wichtige Reformen unterstützt (z. B. Wahlsystem, Justiz) und für die Ratifikation von zentralen interna-tionalen Instrumenten eintritt. Bei allen Aktivitäten werden verletzliche Gruppen, insbesondere intern Vertriebene, Flüchtlinge, Rückkehrende, Kinder und Minenopfer besonders berücksichtigt.
Diese Kinder in der Wa-Sonderregion werden in der Schule verpflegt. Quel-le: WFP
Zahlen und Fakten (Quelle: Weltentwicklungsindikatoren 2013 der Weltbank)
Fläche 676’578 km2 Bevölkerung 52.8 Mio. Reales BIP-Wachstum 5.5% Lebenserwartung 65 Jahre Impressum Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA CH-3003 Bern, Schweiz
www.deza.admin.ch
Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Myanmar 2014 2
Fischer im Ayeyarwady- Delta. Copy-right DEZA
Junge Mutter mit Kind im Ayeyarwady-Delta. Copyright DEZA
PD/AMS Frieden, Demokratisie-rung und Schutz: 1.0
DEZA/EZA Landwirtschaft und Ernährungssicherheit: 3.95 DEZA/HH Landwirtschaft und Ernährungssicherheit: 2.5 DEZA/EZA Gesundheit, soziale Dienstleis-tungen und lokale Gouvernanz: 3.9 DEZA/HH Gesundheit,
soziale Dienstleis-tungen und lokale Gouvernanz: 2.8
DEZA/EZA Bildung: 3.9 DEZA/HH Frieden,
Demokratisierung und Schutz: 3.7