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Eintrag von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in Wassersysteme der Schweiz : Ein Überblick über die Lage in Bezug auf Antibiotikaresistenzen und ihre Ausbreitung in die Umwelt = Antibiotics and Antibiotic resistance in Swiss water sy

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Texte intégral

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Seit dem Beginn der medizinischen Ver-wendung von Antibiotika zu Beginn des letzten Jahrhunderts sind diese Medika-mente ein zentrales Instrument bei der Bekämpfung von (bakteriellen) Infek-tionskrankheiten. Entsprechend groß ist die Sorge über die weltweit zunehmende Häufigkeit von resistenten Krankheits-erregern. Dieser Trend resultiert direkt aus dem Gebrauch von Antibiotika, da dieser einen enormen Selektionsdruck auf Mikroorganismen ausübt. Da der Selek-tionsdruck naturgemäß dort am höchsten ist wo Antibiotika verwendet werden, al-so im medizinischen Gebrauch, liegt dort ebenfalls der traditionelle Schwerpunkt bei der Erforschung von Antibiotikare-sistenz. Aufmerksamkeit erhielt im Wei-teren auch die Situation in der Landwirt-schaft, in der Antibiotika ebenfalls in ho-hen Mengen verabreicht werden. Seit we-nigen Jahren wird nun auch eine erwei-terte Rolle der Umwelt intensiv diskutiert. Die Gründe für dieses Interesse sind fol-gende: die genetischen Faktoren für Re-sistenzen gelangten oft durch horizonta-len Gentransfer (d. h. dem Austausch ge-netischer Information zwischen Bakte-rien) in Krankheitserreger und könnten ihren Ursprung in harmlosen Umwelt-mikroorganismen haben. Zweitens zeig-ten weitergehende Untersuchungen, dass solche Resistenzen tatsächlich in den Mi-kroorganismen-Gemeinschaften in der Umwelt weit verbreitet sind – es existiert also ein natürliches Reservoir von

Re-sistenzfaktoren, selbst an Orten die frei von menschlichen Einflüssen sind. Drit-tens wurde aus dem Bereich der Umwelt-forschung bekannt, dass große Mengen Antibiotika (oder ihre chemisch aktiven Abbauprodukte) in die Umwelt gelangen. Im Rahmen der Diskussion um die öko-toxikologische Bedeutung dieser zu den Mikroschadstoffen zählenden Verunrei-nigungen, kam auch die Frage auf, ob eine solche Belastung zu einer vermehrten Se-lektion von Antibiotikaresistenzen und damit zu ihrer Verbreitung in der Um-welt beitragen kann. Viertens zeigten mi-krobiologische Studien in Umweltsyste-men, dass über Abwässer zum Teil hohe Frachten von resistenten Mikroorganis-men transportiert werden, welche zum Teil auch in die natürliche Umwelt gelan-gen. In der Landwirtschaft können vor allem in Tierzuchtbetrieben das Personal aber auch die Umwelt mit zum Teil stark erhöhten Mengen an Resistenzfaktoren belastet werden.

Antibiotikaresistenzen als

Umweltverschmutzung

Bereits Anfang der 90er Jahre wurden Erkenntnisse über die Belastung aquati-scher Systeme mit Antibiotikaresisten-zen zusammengefasst [37]. Verschiedene Untersuchungen in den Folgejahren führ-ten zu der Einschätzung, dass die Freiset-zung von Resistenzfaktoren eine neue Form von Umweltverschmutzung

dar-stellt [4, 32]. Die damit verbundenen Ri-siken rühren einerseits von der Freiset-zung und Verbreitung resistenter Krank-heitserreger in der Umwelt her. Beson-ders problematisch sind dabei Erreger die in der Umwelt überleben können und so-mit Reservoire für potentielle Neuanste-ckungen mit resistenten Keimen darstel-len. In diesem Zusammenhang fungiert die Umwelt also in erster Linie als zusätz-licher epidemiologischer Ausbreitungs-weg für bereits klinisch auffällige Orga-nismen.

Andererseits wird aber auch die Frage diskutiert, inwieweit der massive Eintrag von resistenten Bakterien, sowie der ge-netische Austausch zwischen natürlichen und anthropogen eingetragenen Popula-tionen, den Resistenzhintergrund in der Umwelt beeinflusst. Hierdurch könnte das Risiko steigen, dass Resistenzmecha-nismen weiter verbreitet bzw. durch bis-her nicht resistente Krankheitserreger neu erworben werden. In der Tat zeigten Stu-dien an archivierten Bodenproben, dass sich, z. B. in landwirtschaftlich intensiv genutzten Böden, das Vorkommen von Resistenzgenen im Laufe der Jahrzehnte messbar erhöht hat [24].

Schließlich wird im Rahmen der Dis-kussion um die Belastung der Umwelt durch Mikroschadstoffe, wie z. B. An-tibiotika, die Frage aufgeworfen, inwie-weit Umweltsysteme selbst zu evoluti-onären Reaktoren für die Bildung oder Weiterentwicklung von Resistenzen wer-Helmut Bürgmann

Eawag: Das Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs, Kastanienbaum, Schweiz

Eintrag von Antibiotika und

Antibiotikaresistenzen in

Wassersysteme der Schweiz

Ein Überblick über die Lage in Bezug

auf Antibiotikaresistenzen und ihre

Ausbreitung in die Umwelt

Präv Gesundheitsf 2014 ∙ 9:185–190 DOI 10.1007/s11553-014-0444-3 Online publiziert: 1. Juli 2014

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den können. Zu Umweltsystemen zählen im Rahmen dieser Frage auch technische Systeme, beispielsweise Abwassersysteme

und Kläranlagen, welche in einem inten-siven Austausch mit Mensch und Umwelt stehen.

Somit ergibt sich heute ein Bild, in dem der Umwelt eine potentiell bedeu-tende Rolle bei der Verbreitung und Evo-lution von Antibiotikaresistenzen zu-kommt [4, 8] (.Abb. 1).

Literaturstudie zum

Modellfall Schweiz

In diesem Artikel wird versucht einen Überblick über die aktuelle Situation in Bezug auf Antibiotikaresistenzen in der Schweiz zu geben. Besondere Berücksich-tigung findet deren Ausbreitung in aqua-tischen Umweltsystemen. Die Schweiz weist im europäischen Vergleich einen sehr niedrigen pro-Kopf-Verbrauch von Antibiotika, und außerdem eine relativ geringe Fallzahl bei vielen klinischen Re-sistenzen auf. Vergleichbar niedrige Wer-te finden sich ansonsWer-ten nur in den skan-dinavischen Ländern, die aber hinsicht-lich Bevölkerungsdichte und aus klimati-scher Sicht für Mitteleuropa weniger re-präsentativ sind. Die Schweiz stellt somit eine Art „best-case“ Szenario dar. Werden hier bereits Probleme sichtbar, sind sie in anderen Ländern vermutlich bereits weit deutlicher ausprägt. Zudem liegen für die flächenmäßig relativ kleine Schweiz be-reits relativ viele Untersuchungen zum Thema vor.

Antibiotikaverbrauch und

Anti-biotikaresistenz in der Schweiz

Humanmedizin

Laut einer 2006 veröffentlichten Studie hat die Schweiz bei den ambulant ver-schriebenen Antibiotika mit 9 definierten Tagesdosen pro 1000 Einwohner und Tag (DDD) den geringsten Verbrauch unter den untersuchten europäischen Ländern [13]. Der Median lag bei 18.8 DDD, Der höchste Verbrauch wurde für Frank-reich bestimmt (32 DDD) (.Abb. 2). In-teressanterweise sind aber innerhalb der Schweiz regionale Unterschiede stark ausgeprägt: die nördlichen und östlichen Landesteile weisen einen ausgesprochen niedrigen Verbrauch auf, deutlich höher ist dieser dagegen in der Westschweiz [1, 13] (.Abb. 2). Gleiches gilt für den An-tibiotikaverbrauch in Spitälern, wobei die Schweiz insgesamt nahe am europäischen

Schwerpunkt

Nahrungsmittel, Kontakt

Tierhaltung

Gülleapplikation

Aquakultur Bevölkerung Spitäler Kontakt Klärwerke Trinkwasser Bewässerung Boden Gewässer Aquifer Pharma-industrie Trinkwasser

Abb. 1 8 Verbreitungswege von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in der Umwelt. (Modifiziert nach: Kim & Aga, 2007 [22], und Baran et al., 2011 [5])

35

DDD per 1000 inhabitants per da

y

DDD per 1000 inhabitants per da

y 30 25 20 15 10 5 0 Franc e Greec e Luxembour g

Portugal ItalyBelgiumSlova kia Croa tia PolandIcelandIreland Spain Czech Republic FinlandBulgariaSloveniaSwed en Hungar y Norwa y United K. Denmar k Germ any LatviaAustriaEstonia NetherlandsSwitzerland 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 GE VD NE VS TI BS FR BL BE JU SG SO ZH AG GR LU GL SZ TG ZG SH OW AR 2002 2003 2004 a b

Abb. 2 8 a Ambulanter Antibiotikaverbrauch in der Schweiz und in Europa. b Verteilung des Ver-brauchs auf die Kantone. (Nachdruck aus Filippini et al., Health Policy 78, ©2006, [13], mit Genehmi-gung von Elsevier)

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Mittel liegt. Italienische und französische Schweiz weisen aber wieder etwas höhe-re Verbrauchszahlen auf als die Deutsch-schweiz [31]. Der Gesamtverbrauch von Antibiotika in der Schweiz wurde für 1997 auf 90 t geschätzt, davon entfielen nur etwa 38 % auf die Humanmedizin und 62 % auf die Veterinärmedizin [17]. Im Jahr 2012 wurden 57 t Antibiotika für den Einsatz in der Landwirtschaft ver-trieben, die Mengen sind dabei seit dem Maximum im Jahr 2008 (72 t) rückläufig. Sulfonamide, Penicilline und Tetracycline werden in der Landwirtschaft am häufigs-ten eingesetzt [7].

Die Schweiz hat seit 2004 ein Melde- und Monitoring Programm für Antibio-tikaresistenzen entwickelt und seit 2008 in eine öffentlich zugängliche Datenbank integriert (anresis.ch) [26]. Da diese un-abhängig von der europäischen EARSS Datenbank betrieben wird, liegt ein di-rekter Vergleich der Resistenzdaten der Schweiz mit den Ländern der EU derzeit nicht vor. Generell geht aber mit den ge-ringen Verbrauchszahlen auch ein gerin-geres Auftreten von Antibiotikaresistenz einher [19]. So sind zum Beispiel met-hicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) in der Schweiz nur wenig ver-breitet [21].

Veterinärmedizin

Wie bereits oben geschildert, ist der Ein-satz von Antibiotika in der Landwirt-schaft recht hoch. Ende der 1990er Jah-re entfielen auf gesamteuropäischer Ebe-ne 50 % des Gesamtverbrauchs auf die Landwirtschaft [34]. Auch aus anderen Gründen wird dieser Bereich seit gerau-mer Zeit kritisch beobachtet: durch die dort beschäftigten Personen und die Nah-rungsmittelproduktion existieren direk-te Verbreitungswege in die Bevölkerung [30]. Daneben ist die Landwirtschaft aber auch eine mögliche Quelle für den Eintrag von Antibiotikaresistenzen in die Umwelt [34].

Der Einsatz von Antibiotika für die Wachstumsförderung bei der Tierzucht ist in der Schweiz seit 1999 verboten. Vor diesem Zeitpunkt waren antibiotikaresis-tente Bakterien beispielsweise in Geflügel-populationen weit verbreitet [14]: In einer Studie wurden Enterobakterien isoliert,

welche gegen Bacitracin hochgradig resis-tent waren, obwohl dieses bei der unter-suchten Geflügelgeneration bereits nicht mehr eingesetzt wurde. Isolierte Campylo-bacter waren hingegen sehr empfindlich. Eine spätere Studie bestätigte zwar eine vergleichsweise hohe Empfindlichkeit bei Campylobacter, fand jedoch Einzel und

Mehrfachresistenzen bei immerhin 33 % der Isolate. In 15 bzw 17 % der Fäkalpro-ben von Schwein und Rind wurden in der Schweiz Enterobakterien gefunden, wel-che Träger von β-Laktamasen mit erwei-tertem Wirkspektrum (ESBL) sind und zumeist aus der Gruppe der CTX-M ESBL [15]. Eine weitere Studie fand solche

Bak-Präv Gesundheitsf 2014 ∙ 9:185–190 DOI 10.1007/s11553-014-0444-3 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

H. Bürgmann

Eintrag von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in

Wassersysteme der Schweiz. Ein Überblick über die Lage in Bezug

auf Antibiotikaresistenzen und ihre Ausbreitung in die Umwelt

Zusammenfassung

Hintergrund. Entwicklung und Verbreitung

von Antibiotikaresistenzen bei bakteriellen Krankheitserregern stellen ein ernstzuneh-mendes Problem dar. Mit kommunalen Ab-wässern oder durch landwirtschaftliche Ein-träge können Antibiotikaresistenzen und Antibiotika in natürliche Gewässer gelangen. Sie werden daher zunehmend als eine neue Form der Umweltverschmutzung angesehen.

Literaturstudie. Der Artikel gibt anhand

einer Analyse der Fachliteratur einen Über-blick über die Situation in der Schweiz, ein Land welches im europäischen Vergleich einen sehr niedrigen Antibiotikaverbrauch und geringe Fallzahl von Infektionen mit re-sistenten Keimen aufweist. Neben einem Überblick über die Lage in der Humanmedi-zin und in der Landwirtschaft liegt der Fokus auf dem Eintrag von Antibiotika und

Antibio-tikaresistenzen in den Wasserkreislauf. Ob-wohl die Datenlage noch lückenhaft ist, ist der Eintrag von Antibiotika und von resisten-ten Bakterien in die Umwelt für die Schweiz insgesamt gut belegt.

Schlussfolgerung. Da selbst für den „best

case“ Schweiz eine nennenswerte Belastung mit Resistenzfaktoren feststellbar ist, ist in an-deren europäischen Ländern mit ungünstige-ren Rahmenbedingungen mit noch ernste-ren Belastungen zu rechnen. Zusätzliche Rei-nigungsstufen bei der Abwasserbehandlung erscheinen als sinnvolle Maβnahme gegen die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen. Schlüsselwörter

Antibiotikaresistenz · Umwelt · Gewässer · Verbreitung · Abwasser

Antibiotics and Antibiotic resistance in Swiss water systems.

A review on the state of knowledge on the dissemination of

antibiotics and antibiotic resistance factors into the environment

Abstract

Background. The evolution and spread of

antibiotic resistance in bacterial pathogens is a serious problem. Both antibiotics and re-sistant organisms reach the aquatic environ-ment, with wastewater or from agricultural sources. For this reason antibiotic resistance factors have been declared an emerging en-vironmental contaminant.

Literature review. This paper provides a

short review on the current state of research on this topic in Switzerland. Switzerland rep-resents one of the countries with the lowest consumption of antibiotics in Europe and has a comparatively low incidence of resistant pathogens. The paper gives an overview on the situation in the medical field and agricul-ture but puts the main focus on the dissemi-nation of antibiotics and antibiotic resistance

into the water cycle. While the available da-ta cannot provide a complete picture, there is solid evidence regarding the dissemination of antibiotics and resistance factors into the environment in Switzerland.

Conclusions. Since even the “best case”

Swit-zerland experiences a considerable level of contamination with resistance factors, other European countries where the general con-ditions are less favorable are likely to experi-ence more severe contamination. Additional stages for wastewater treatment may, in the context of an integrated strategy, be useful measures against the spread of resistance. Keywords

Antimicrobial resistance · Environment · Surface waters · Dissemination · Waste water

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terien in Fäkalproben von 15 % der unter-suchten Schweine, 14 % der Rinder und 63 % der Hühner, nicht jedoch in den produzierten Nahrungsmitteln (Fleisch, Milch) [16]. Dies deutet auf eine hohe Verbreitung und generationenübergrei-fende Persistenz von Resistenzfaktoren in landwirtschaftlichen Tierpopulationen hin. Aktuelle Daten zeigen dass auch die Verbreitung von MRSA in den Schweine-populationen der Schweizer Betriebe der-zeit deutlich zunimmt [7].

Neben der Tierproduktion werden Antibiotika (Streptomycin und Tetracy-clin) in der Schweiz auch beim Obstbau zur Bekämpfung von Feuerbrand einge-setzt. Erste Untersuchungen weisen bis-lang nicht darauf hin, dass es dadurch zu einem nachhaltigen Resistenzanstieg innerhalb der natürlichen Bakterienge-meinschaften auf Blättern, Blüten oder im Boden kommt [12]. Allerdings stel-len Bodenmikroben aufgrund ihrer ho-hen mikrobiellen Diversität ohnehin ein natürliches Reservoir für Resistenzfakto-ren dar [36].

Zum Transport von Antibiotikaresis-tenzen aus dem landwirtschaftlichen Be-reich in die Umwelt sind dem Autor kei-ne detaillierten Studien aus der Schweiz bekannt. Untersucht wurde bisher ledig-lich der Transport von Antibiotika (Sul-fonamid) in Böden und Gewässer [33]. Diese Untersuchungen zeigten eine gute Rückhaltekapazität der untersuchten Bö-den bei der Applikation von Sulfonami-den mit Gülle.

Antibiotika in Abwasser,

Kläranlagen und

natürlichen Gewässern

Konzentrationen und Verhalten

im Wasserkreislauf

Trotz des niedrigen Antibiotikaver-brauchs in der Schweiz wurde deren Ein-trag in die Gewässer relativ intensiv er-forscht [17]. Im Abwasser werden zum Teil hohe Konzentrationen gefunden:

In vorbehandeltem Spitalabwasser [25] wurden hohe Konzentrationen von Ciprofloxacin gemessen (ca. 16 µg L−1) sowie Clarithromycin, Norfloxacin, Sul-fadiazin, und Sulfamethoxazol im

Kon-zentrationsbereich zwischen 1000 und 4000 ng L−1.

In Lausanne fanden Morasch et al. Fluorochinolone, Trimethoprim, Sulfo-namide und andere Antibiotika im Zu- und Ablauf der Kläranlage, im Konzen-trationsbereich von wenigen ng L−1 bis zu 1500 ng L−1. Das gereinigte Abwasser wird hier in den Genfer See eingeleitet, aus dem wiederum Wasser für die Trink-wassergewinnung entnommen wird. Im Rohwasser für die Trinkwassergewin-nung wurden diese Substanzen ebenfalls noch in einigen Proben nachgewiesen, wenn auch nur im Bereich von wenigen ng L−1, d. h. nahe der analytischen Nach-weisgrenze [29].

Ebenfalls im Genfer See selbst konn-ten Bonvin et al. eine von der Kläranla-geneinleitung ausgehende Schadstofffah-ne nachweisen, in der, verglichen mit Re-ferenzproben, unter anderem Ciprofloxa-cin, Norfloxacin und Ofloxacin angerei-chert waren. Auch Clarithromycin, Sulfa-methoxazol und Trimethoprim konnten im Seewasser nachgewiesen werden. Die Konzentrationen lagen im Allgemeinen unter 20 ng L−1, mit vereinzelten Ausrei-ßern nach oben; in Referenzproben wur-den meist deutlich unter 10 ng L−1 nach-gewiesen [6].

In der Kläranalage Glatt wurden im Mittel ca. 400 ng L−1 Ciprofloxacin und Norfloxacin im Kläranlagenzulauf ge-messen, während die Konzentration in behandeltem Abwasser bei ca. 70 bzw. 60 ng L−1 lag. Bis zu 18 ng L−1 Fluorochi-nolone (Ciprofoloxacin und Norfloxacin) wurden im Fluss Glatt nachgewiesen. Die Massenbilanzen von Fluorochinolonen entlang des Flusses deuteten zudem auf Transformations- oder Sorptionsprozes-se im natürlichen GewäsSorptionsprozes-ser hin [18].

Makrolidantibiotika wurden eben-falls in verschiedenen Kläranalagen und im Glatttal untersucht [27]. Hierbei wur-den variable Anteile von Erythromy-cin, Clarithromycin und Roxithromycin im Kläranlagenablauf gemessen. In allen Proben wurden Clarithromycin-Konzen-trationen zwischen ca. 60 und 330 ng L−1 nachgewiesen, während Erythromycin nur in einer der untersuchten Kläranla-gen detektiert wurde, dort aber mit bis zu 200 ng L−1. In Flusswasser wurde bei die-ser Studie nur Clarithromycin

nachgewie-sen, mit im Strömungsverlauf zunehmen-der Fracht, was Größtenteils auf die Ein-leitung aus der Kläranlage Glatt zurück-geführt werden konnte (Zunahme von ~ 27 auf ~ 55 ng L−1).

Die Daten zeigen somit deutlich, dass auch der vergleichsweise niedrige Anti-biotikaverbrauch in der Schweiz zu deut-lich erhöhten Konzentrationen dieser Substanzen im Abwasser führt. Anti-biotika verhalten sich je nach Substanz-klasse während der Abwasseraufberei-tung sehr unterschiedlich [2, 28], deshalb wurden z. B. die leicht spaltbaren β-Lak-tame kaum untersucht. Viele Antibioti-ka können durch konventionell arbeiten-de Kläranlagen mit biologischer Abwas-serbehandlung nicht vollständig elimi-niert werden. Damit gelangen diese Subs-tanzen mit dem gereinigten Abwasser auch in natürliche aquatische Ökosyste-me. Die in Schweizer Gewässern gemes-senen Konzentrationen sind zwar gering, lokale Kontaminationen lassen sich aber doch klar belegen.

Bedeutung für die

Antibiotikaresistenz

Die Konzentrationen in Abwasser und Gewässern liegen meist deutlich unter den minimalen Hemmkonzentrationen der Antibiotika. Inzwischen ist allerdings be-kannt, dass Antibiotika auch in sehr gerin-gen Konzentrationen (z. B. 100 ng L−1 für Ciprofloxacin) die Resistenzentwicklung fördern können [20, 23]. Konzentratio-nen in dieser Höhe werden in den in der Schweiz untersuchten Abwässern durch-aus erreicht, und können auch im Kläran-lagenablauf noch in diesem Bereich liegen. Untersuchungen der Universität Genf zeigten eine selektive Wirkung von Kon-zentrationen wie sie in-situ in den dorti-gen Spitalabwässern gemessen wurden auf Aeromonas und Acinetobacter Stämme. Es wurde eine Induktion veränderter Resis-tenzmuster festgestellt und eine Stabilisie-rung der Resistenz über die Zeit [9]. Cze-kalski et al. berichteten über eine relative Anreicherung von multiresistenten Isola-ten und von direkt quantifizierIsola-ten Sulfo-namid-Resistenzgenen zwischen Zu- und Ablauf der Kläranlage von Lausanne [10]. Da die Selektivwirkung vieler Antibioti-ka und erst recht die Wirkung von

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tive Wirkung durch die gemessenen Kon-zentrationen von Mikroschadstoffen auch in belasteten natürlichen Gewässern der Schweiz derzeit nicht auszuschließen.

Antibiotikaresistenzen in

Abwasser, Kläranlagen und

natürlichen Gewässern

Eine Anzahl von Studien hat sich mit dem Vorkommen von Antibiotikaresistenz in urbanen Wassersystemen und in natürli-chen Gewässern der Schweiz beschäftigt.

A. Corvaglia untersuchte die Aus-breitung von Aeromonas, Acinetobacter, and Legionella mit Resistenzen gegen β-Laktame, Fluorochinolone, und Makro-lide im Raum Genf. Es wurden Aeromo-naden aus Spitalabwasser und Proben aus Kläranlagen isoliert, welche eine höhere Resistenz gegen Cephalosporine als kli-nische Isolate aufwiesen. Acinetobacter-Isolate aus Umweltproben waren dagegen weniger resistent. Es wurde auβerdem eine signifikante Korrelation der Resis-tenzen bei Aeromonas und Acinetobac-ter und der Belastung von Spitalabwäs-sern mit Antibiotikarückständen festge-stellt [9].

Eine weitere Studie ermittelte die Be-lastung mit Resistenzfaktoren in Abwäs-sern der Stadt Lausanne [10]. Diese Stu-die verfolgte eher einen quantitativen An-satz und wies sowohl in Spital- als auch in kommunalem Abwasser eine hohe Belastung mit (multi)resistenten Bakte-rien und Resistenzgenen nach. Die Stu-die zeigte, dass mit dem behandelten Ab-wasser noch immer multiresistente Bakte-rien und Resistenzgene in großer Zahl in den Vorfluter, den Genfer See, eingeleitet werden. Die Daten legen außerdem nahe, dass es in der Kläranalage zu einer relati-ven Anreicherung bestimmter Resistenz-gene, und von in hohem Maße multiresis-tenten Bakterien kommen kann. In einer Folgestudie zeigen die Autoren, dass die Einleitung des Abwassers zu einer räum-lich über mehrere hundert Meter ausge-dehnten Verunreinigung der Seesedi-mente mit Antibiotikaresistenzgenen ge-führt hat [11].

Diese Kontamination des Genfer See-sediments wird von Thevenon et al. im

che Zunahme von isolierbaren Escheri-chia coli aber auch die Detektierbarkeit von Resistenzgenen mit der Industriali-sierung und der damit einhergehenden Umweltbelastung in der Region in Bezie-hung [35].

Die Assoziation von Resistenzfaktoren mit mobilen (d. h. zwischen Bakterienspe-zies austauschbaren) genetischen Elemen-ten wurde kürzlich in einer bemerkens-werten Studie in Belebtschlamm-Proben aus den Kläranlagen von Morges und Visp untersucht. Hierbei wurde die genetische Variabilität in der Plasmid-Fraktion der DNA mit einem metagenomischen An-satz untersucht. Die Studie zeigt unter an-derem, dass Antibiotikaresistenzgene in diesem „mobilen“ Teil des Metagenoms im Vergleich zu Gesamt-Metagenomen von Kläranlagen- Biomasse stark angerei-chert sind. Dies deutet darauf hin, dass die Resistenzfaktoren eine ausgeprägte hori-zontale Mobilität aufweisen, d. h. sie sind relativ leicht zwischen Bakterienstämmen oder sogar verschiedenen Spezies aus-tauschbar.

Eine weitere Studie untersuchte das Vorkommen von β-Laktamasen mit er-weitertem Wirkspektrum (ESBL) und Carbapenemasen in Enterobacteriace-ae-Isolaten aus verschiedenen Oberflä-chengewässern der Schweiz [38]. ESBL gelten als besonders problematische Re-sistenzfaktoren, da sie Resistenzen gegen eine große Zahl gebräuchlicher Antibioti-ka vermitteln und die verbleibenden Be-handlungsmöglichkeiten dadurch stark eingeschränkt sind. Aus 21 von 58 Gewäs-sern konnten Bakterien mit solchen Re-sistenzfaktoren isoliert werden. Die Stu-die zeigt auf, dass Stu-die Verbreitung auch direkt klinisch relevanter Resistenzme-chanismen in die Umwelt ein weit ver-breitetes Phänomen ist. Interessanterwei-se wurden resistente Isolate vor allem in Gewässern im Schweizer Mittelland, al-so im industriell und landwirtschaftlich intensiv genutzten Teil der Schweiz ge-funden, wogegen der zentrale und alpine Bereich weitgehend unbelastet erscheint. Dies deutet nach Aussage der Autoren der Studie auf einen Eintrag aus anthropoge-nen oder intensiv-landwirtschaftlichen Quellen hin. Tatsächlich wurden zum Teil

(siehe oben)

Diskussion

Die Literaturstudie macht deutlich, dass auch der „best case“ Schweiz einen deut-lich nachweisbaren und zum Teil besorg-niserregenden Eintrag von Antibioti-ka und Resistenzfaktoren in aquatische Systeme aufweist. Die Konzentrationen von Antibiotika in behandeltem Abwas-ser und in den Vorflutern sind zwar ge-ring und liegen deutlich unter der mini-mal inhibierenden Konzentration; aller-dings ist bei den gemessenen Konzentra-tionen ein selektiver Effekt (d. h. die An-reicherung oder Persistenz der Resistenz-faktoren in der Umwelt) nach aktuellem Wissensstand nicht auszuschließen. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf. Die verfügbaren Daten zeigen auch, dass sich Resistenzfaktoren über größere Distanzen ausbreiten können und im intensiv ge-nutzten Schweizer Mittelland vermutlich bei einem erheblichen Anteil der Ober-flächengewässer eine nachweisbare Be-lastung mit Resistenzfaktoren besteht. Da die Daten aus dem klinischen, veterinär-medizinischen und dem Umweltbereich lückenhaft und methodisch nur sehr be-dingt vergleichbar sind, lässt sich kein ab-schließendes Urteil bezüglich der Her-kunft der Kontamination in verschiede-nen Systemen machen. Es gibt aber deut-liche Hinweise, dass sich bestimmte Re-sistenzen systemübergreifend nachwei-sen lasnachwei-sen, was auf einen Austausch von Resistenzfaktoren zwischen den disku-tierten Kompartimenten (Bevölkerung, Landwirtschaft, Umwelt) hinweist.

Fazit für die Praxis

Die Belastungssituation in der Schweiz legt nahe, dass es in verschiedenen Re-gionen Europas, die höhere Antibioti-kaverbräuche und zum Teil tiefere Stan-dards bei der Abwasserbehandlung auf-weisen, zu deutlich höheren Belastun-gen kommen dürfte. In der Schweiz wird derzeit ein ehrgeiziges Programm zum Ausbau der Kläranlagen mit zusätzlichen Reinigungsstufen, z. B. Ozonierung oder Aktivkohlepulversorption mit

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Membran-filtration aufgelegt [3]. Diese Techniken werden neben der Reduktion von Mik-roschadstoffen wahrscheinlich auch als starke Barrieren für den Eintrag von Re-sistenzfaktoren aus Kläranlagen in natür-liche Gewässer wirksam sein. Der Modell-fall Schweiz bleibt damit auch hinsicht-lich der zukünftigen Entwicklung inter-essant. Derzeit werden verschiedene For-schungsprojekte durchgeführt, die sich mit der Effizienz dieser Technologien be-schäftigen – erste, noch nicht publizierte Ergebnisse erscheinen vielversprechend. Auf gesamteuropäischer Ebene sollten Anstrengungen unternommen wer-den sich eine solide Datenbasis über die Ausbreitung von Resistenzen in der Um-welt zu verschaffen. Auch wenn das Risi-ko von Resistenzfaktoren in der Umwelt noch schwer abzuschätzen ist, dürften die bisherigen Befunde doch ein zusätzli-ches Argument für den Ausbau von Klär-anlagen mit zusätzlichen Reinigungsstu-fen darstellen.

Korrespondenzadresse

Dr. H. Bürgmann

Eawag: Das Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs Seestrasse 79

CH-6047 Kastanienbaum Helmut.buergmann@eawag.ch

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt. H. Bürgmann gibt an, dass kein

Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

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Abb. 2  8  a Ambulanter Antibiotikaverbrauch in der Schweiz und in Europa. b Verteilung des Ver- Ver-brauchs auf die Kantone

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