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Submitted on 1 Jan 1971
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Über die elektrischen Schwingungen in einer Gleichstromgasentladung
M. Sanduloviciu, Gh. Popa
To cite this version:
M. Sanduloviciu, Gh. Popa. Über die elektrischen Schwingungen in einer Gleichstromgasent-
ladung. Journal de Physique, 1971, 32 (2-3), pp.157-159. �10.1051/jphys:01971003202-3015700�. �jpa-
00207037�
157
ÜBER DIE ELEKTRISCHEN SCHWINGUNGEN IN EINER GLEICHSTROMGASENTLADUNG
M. SANDULOVICIU und Gh. POPA
Physikalische
Fakultät der A1. I. CuzaUniversität, Iasi,
Rumänien(Reçu
le 3juin 1970,
révisé le 18 novembre1970)
Résumé. 2014 Dans une décharge en c. c. il peut apparaitre des oscillations electriques dont les propriétés dépendent des elements d’un circuit oscillant propre de décharge. L’impédance du
circuit peut être mesurée directement en considérant la paroi diélectrique du tube de décharge
comme une jonction supplémentaire (capacitive). La caractéristique de fréquence de l’impédance
entre la paroi et l’anode montre qu’elle correspond à un circuit oscillant en parallele dont la fré- quence de résonnance correspond à la fréquence des oscillations auto-entretenues de la décharge.
Zusammenfassung. 2014 Die Eigenschaften der in einer Gleichstromgasentladung auftretenden elektrischen Schwingungen hängen von den Bestandteilen eines eigenen zur Entladung gehörenden Schwingkreises ab. Die Impedanz dieses Schwingkreises kann nur dann direkt gemessen werden
wenn die dielektrische Wand des Entladungsrohres als eine zusätzliche (kapazitive) Anschluss- möglichkeit aufgefasst wird. Die Frequenzcharakteristik der zwischen Wand und Anode vorhan- denen Impedanz entspricht einem parallelen Schwingkreises dessen Resonanzfrequenz gleich der Frequenz der auftretenden selbsterregten Gasentladungsschwingungen ist.
Abstract. 2014 In a d. c. gas discharge there may appear electrical oscillations the properties
of which depend on the elements of a proper discharge oscillatory circuit. The impedance of this oscillatory circuit may be directly measured only in the case when the dielectric wall of the tube is considered as a supplementary (capacitive) connection. The frequence characteristic of the impe-
dance between the wall and the anode shows that it corresponds to a parallel oscillatory circuit,
the resonant frequence of which is equal to that of the selfsustained gas discharge oscillations.
LE JOURNAL DE PHYSIQUE TOME 32, FÉVRIER-MARS 1971,
Classification physics Abstracts
14-40
Einleitung.
- Untergewissen Bedingungen
tretenin einer
Gleichstromgasentladung selbsterregte
elek-trische
Schwingungen
auf derenFrequenz,
Form undAmplitude
von den Werten verschiedenerEntladungs-
parameterabhângen [1-3].
Eine zusammenfassendeÜbersicht
der in einerGasentladung
auftretendenperiodischen Vorgângen
wird von Crawford[4]
undWojaczek [5] gegeben.
In früher verôffentlichten Arbeiten
[6-12]
wurdegezeigt
dass das Auftreten vonselbsterregten
elektri-schen
Schwingungen,
die einem weitenFrequenzbereich angehôren,
durch die Anwesenheit eines zurEntladung gehôrenden eigenen Schwingkerises
erklârt werdenkann. Die
Erregung
vonSchwingungen
konstanterAmplitude
in diesemSchwingkreis
ist dieFolge
derTatsache dar die
Entladung
zwischen dem Teil derInnenoberflâche der Rôhrenwand auf welche schnelle Elektronen einfallen und der Anode die
Eigenschaft
eines differentiellen
negativen
Widerstandes auf- weist[6, 7].
In der
vorliegenden
Arbeit wird dieFrequenzcha-
rakteristik der
Impedanz
des zurEntladung gehô-
renden
eigenen Schwingkreises
bestimmt. Um dieseszu erreichen wird die
Impedanzmessung
zwischen derzum
negativen
Glimmlichtgehôrenden
Rôhrenwandund Anode vorgenommen. Im
Gegensats
zu denbisher üblichen
Impedanzmessungen,
die zwischender Kathode und Anode
durchgeführt
wurden[13, 14],
gestattet diese Art derMessung
den für das Auftretenvon
Gasentladungsschwingungen
verantwortlichenSchwingkreis
zu lokalisieren und ceine Zusammenset- zung zu bestimmen.Versuchsanordnung
undexperimentelle Ergebnisse.
- Die verwendeten
experimentellen Einrichtungen
sind in
Fig.
la undFig.
lbgezeigt.
DieEntladung
wurde in einer Glasrôhre von
2,9
cm Innendurchmesser in Luftg;,zündet.
Diezylinderfôrmige
Aluminium-kathode K von
2,4
cm Durchmesser befand sich in einem Abstand von 13 cm von der Platindrahtanode Avon
0,1
cm Durchmesser. DerEntladungsstrom
wurdedurch den Widerstand
RK (20 kQ) begrenzt.
Ein Teilder
Untersuchungen
wurde unter derVoraussetzung durchgeführt
das im Inneren desEntladungsrohres,
an der Wand
anliegend,
eine AluminiumfolieWj
Ivorhanden war. Die
Lange
dieser Folieentsprach
dem Kathoden-Anodenabstand. Auf der Aussenoberflâche desEntladungsrohres
befand sich ebenfalls eine AluminiumfolieWA
welche durch ein Messwiderstand R(51 Q)
mit der Anode inVerbindung
stand. DieArticle published online by EDP Sciences and available at http://dx.doi.org/10.1051/jphys:01971003202-3015700
158
FIG. 1 a. - Versuchsanordnung beim Vorhandensein einer inneren metalischen Oberflâche des Entladungsrohres. b. -
Ersatzschaltung.
Entladungsbedingungen
wurden sogewâhlt
das derganze zwischen Kathode und Anode vorhandene
Entladungsraum
vomnegativen
Glimmlicht erfülltwar und das
selbsterregte sinusfôrmige Gasentladungs- schwingungen
auftraten. Diepositiven
Teilen derEntladung begrenzten
sich auf ein kleines Gebiet inder Nâhe der Anode. Ein Generator SG von sinus-
fôrmigen Potentialânderungen
wurde zwischenVVI
FIG. 2a. - Versuchsanordnung bei einer dielektrischen Innen- oberflâche des Entladungsrohres. b. - Ersatzschaltung.
und der Masse M
angeschlossen.
DieMessung
der Effektivwerte der zwischenW
I und M vorhandenen Potentialdifferenz und des durch den MesswiderstandRA (1 kQ)
fliessenden Wechselstromes gestattete die zwischen der Innenoberflâche desEntladungsrohres
und der Anode vorhandene
Impedanz
zu bestimmen.Da die
Messungen
beim Vorhandensein von Gasent-ladungsschwingungen
vorgenommen wurden ist der mit einem Wechselstrommillivoltmeter gemessene Effektivwert ein Resultat derÜberlagerung
von zweiSchwingungen,
imallgemeinen
verschiedener Fre- quenz, zwischen welche keine festePhasenbeziehung
besteht. Man erhâlt deshalb den
Frequenzgang
derImpedanz
destorichtiger je grôsser
dieAmplitude
desvom Generator
gegebenen Signals
imVergleich
zurAmplitude
derselbsterregten Gasentladungsschwin-
gungen
gewâhlt
wird. Anderseits muss dieAmplitude
der vom Generator erzeugten
Schwingungen genügend
klein bleiben um die
Entladungsbedingungen, speziell
den
Entladungsgleichstrom,
nicht zu ândern. Imunseren Falle war das Verhâltnis der
Amplituden ungefâhr gleich
6. Die erhaltenenErgebnisse
sind inFigur
3 mitZp
bezeichnet. Aus diesenfolgt
das dieFIG. 3. - Frequenzgang der Impedanz einer Gleichstrom- gasentladung beim Vorhandensein einer inneren Metallfolie im
Entladungsrohr. Entladungsgleichstrom i = 1,35 mA.
Frequenz
charakteristik füreine,
von denEntladungs- bedingungen abhângende, Frequenz
ein Maximumaufweist. Diese
Resonanzfrequenz
istgleich
derFrequenz der,
unter dengegebenen Bedingungen
auf-tretenden, selbsterregten Gasentladungsschwingungen.
Wenn z. B. die
Entladungsstromstârke geândert
wirdso das die
Frequenz
derGasentladungsschwingungen
andere Werte annimmt dann
entspricht
das Maximum derImpedanzfrequenzcharakteristik
immer dieserFrequenz.
Wenn der Anschluss des Generators durch den Messwiderstand
Rw (1 kQ)
zwischen denen inFigur
2 amit
WA
und M bezeichneten Stellen vorgenommen wird danngestattet
dieMessung
des durch die Wider-159
stânde
Rw,
R undRK
fliessenden Wechselstromes und der zwischenWA
und A auftretendenSpannung
diein
Figur
3 mitZs
bezeichnetenErgebnisse
zu erhalten.Der Widerstand R war viel kleiner als der Wechsel- stromwiderstand von
Cw demzufolge
dieErgebnisse praktisch
vonCw
nicht beeinflusst wurden. Die inFigur
3gezeigten
Resultate wurden untergleichen Entladungsbedingungen
erhalten so das dieFrequenz
der
Gasentladungsschwingungen
in beiden Fâllen diegleiche
war. Bei der zuletzt verwendeten Methode zurImpedanzmessung
ist der Generator SG nicht direktan die innere Metallfolie
W1 angeschlossen.
Es kônnendeshalb
gleichartige Untersuchungen
auch dann vor-genommen
werden,
wenn die innere Metallfoliebeseitigt
wird und dieEntladung,
wiegewôhnlich,
ineiner dielektrischen Rôhre brennt. Die auf diese Weise erhaltenen
Frequenzcharakteristiken
einer in einerGlasrôhre brennenden
Entladung
sind für verschiedeneEntladungsstrôme
inFigur
4dargestellt.
FIG. 4. - Frequenzgang der Impedanz einer Gleichstrom- gasentladung bei dielektrischer Innenoberflâche des Entadungs-
rohres für verschiedene Entladungsstromstârken.
Deutung
derexperimentellen Ergebnisse.
- DieBestimmung
derFrequenzcharakteristik
der Zwischen der inneren Oberflâche desEntladungsrohres
und derAnode vorhandenen
Impedanz
sowie die Berücksich-tigung
der in[6-12]
verôffentlichtenErgebnisse
ges-tattet die in
Figur
lb undFigur
2bgezeigten
Ersatz-schaltungen
der von uns verwendetenexperimentellen Einrichtungen
zugeben.
In diesen erscheinen ausserden
Begrenzungswiderstand RK,
der Batterie B und den Messwiderstânden R,RA
undRw
auch Schalt-elemente die bisher zur
Erklârung
derSchwingungsei- genschaften
derEntladung
von anderen Autoren nicht in Betracht genommen wurden. Derkapazitive Zweig
des
Schwingkreises
enthâlt die mit C bezeichneteKapazitât
deren zweiBelege
die dielektrische(oder metallische)
Innenoberflâche derEntladungsrôhre
unddie âussere Metallfolie
WA
sind[6, 7].
MitCw
wurdedie
Kapazitât
der âusseren Metallfoliegegenüber
derUmgebung (Masse)
bezeichnet. Wenn die âussere MetallfolieWA beseitigt
wird dannentspricht
C derKapazitât
der InnenoberflâcheW1
imVergleich
zuder
Umgebung.
Zum induktivenZweig
deseigenen Schwingkreises
derEntladung gehôrt
die mit L bezeich-nete Induktivitât. Diese
Induktivitât,
die zwischenW,
und A
angeschlossen ist,
entsteht wahrscheinlich durch dieAnhâufung
vonLadungstrâger
vor der Anode[8].
Der ohmsche Widerstand des zwischen
Wj
und Avorhandenen ionisierten Gases wurder mit
RL
bezeich-net wâhrend
RKw
den zwischen K undW1
vorhandenen ohmschen Widerstand des hier anwesenden ionisierten Gases darstellt. Der zwischenW1
und A vorhandenenegative
Widerstand[6, 9]
wurde mitRN
bezeichnet.Das Auftreten dieses Widerstandes kann wahrschein- lich durch das Zusammenwirken der an der Wand des
Entladungsrôhres
durch schnelle Elektronen verursachten Sekundârelektronenemission und derInstabilitâtseigenschaften
der vor der Anode sich ausbildenden Plasmaformation erklârt werden.Die beschriebenen zur
Entladung gehôrenden Schwingkreiselementen
erklâren das Auftreten bestim- mterselbsterregter Gasentladungsschwingungen
derenFrequenz gleich
derResonanzfrequenz
des aus diesenElementen zusammengesetzten
Schwingkreises
ist.Durch die
Ànderung gewisser Entladungsparameter
erfahren auch die Werte der Bestandteilen des
Schwing-
kreises
Ânderungen
was zum Erscheinen verschiedenerFrequenzen
führt[9].
DieErgebnisse
dieser ArbeitSind ein neuer Beweis das die
selbsterregten
Schwin-gungen der in dielektrischen oder metallischen Rôhren brennenden
Gasentladungen prinzipiell
aufgleicher
Weise erklârt werden kônnen.
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