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Polizeigeschosse und ihre Deformation : Abhängigkeit von Geschwindigkeit und Schussdistanz = Police ammunition and their deformation : Dependence on speed and shooting distance

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Academic year: 2021

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Rechtsmedizin 2010 · 20:80–84 DOI 10.1007/s00194-010-0658-4 Online publiziert: 26. Februar 2010 © Springer-Verlag 2010 B.P. Kneubuehl1 · M.J. Glardon2 1 Institut für Rechtsmedizin (IRM), Universität Bern 2 Institut de Police Scientifique, Université de Lausanne

Polizeigeschosse und

ihre Deformation

Abhängigkeit von Geschwindigkeit 

und Schussdistanz

Leitthema

In den Jahren 2001 bis 2005 wurde bei den Polizeien der deutschen Bundeslän-der die bis anhin in den Kurzwaffen ver-wendete Munition mit Vollmantelge-schossen durch eine neu entwickelte so genannte Polizeimunition ersetzt. Hinter-grund dieses Wechsels war die offensicht-lich ungenügende Wirksamkeit und eine zu große Durchschlagskraft der Vollman-telgeschosse, die bei einem Einsatz eine nicht zu verantwortende Gefährdung un-beteiligter Personen darstellte.

Seit 2007 ist die Polizeimunition bei den schweizerischen Polizeikorps einge-führt worden, und in den Niederlanden steht ein entsprechender Wechsel bevor. Die technischen Anforderungen an diese Munition sind in der „Technischen Richt-linie Patrone 9 mm×19, schadstoffredu-ziert“ festgelegt [1]. An das Geschoss sind u. a. bezüglich der Wirksamkeit maxima-le und minimamaxima-le Forderungen an die loka-le Energieabgabe (Gradient der Weg-En-ergie-Funktion) und an die Eindringtie-fe gestellt. Beide Forderungen werden in einem Simulans für biologisches, weiches

Gewebe (ballistische Gelatine oder Seife) überprüft. Sie lassen sich nur mit einem Geschoss erfüllen, das sich beim Auftref-fen auf die entsprechenden weichen Sub- stanzen in beschränktem Maß seine Quer-schnittsfläche vergrößert (so genanntes Deformationsgeschoss).

>

An die lokale Energieabgabe

und die Eindringtiefe werden

maximale und minimale

Forderungen gestellt

Gemäß der technischen Richtlinie wer-den die Forderungen bei einer Schuss-distanz von 5 m getestet. Dabei wird mit Messläufen geschossen, die ihrerseits technischen Anforderungen genügen müssen, insbesondere auch nicht ausge-schossen sein dürfen. Eine Überprüfung des Deformationsverhaltens bei größeren Schussdistanzen bzw. bei geringeren Ge-schwindigkeiten (wie beispielsweise bei Waffen hoher Schusszahl) findet jedoch nicht statt.

Veranlassung

Einige Vorkommnisse beim Einsatz die-ser Munition durch Sondereinheiten der Polizei sowie bei Fällen aus der krimina-listisch-rechtsmedizinischen Praxis ga-ben Anlass, die Frage des Zusammen-hangs zwischen Geschwindigkeit, Defor-mation und Eindringtiefe bei den gegen-wärtig verfügbaren Polizeigeschossen nä-her zu untersuchen. So wurde in einem konkreten Fall – nach den Angaben der beteiligten Beamten – bei Schussdistan-zen von 30 m und mehr keine erkenn-bare Wirkung (Fluchtverhinderung) fest-gestellt. In einem anderen Fall wurden aus dem Körper eines Getroffenen Geschosse entfernt, die kaum deformiert waren, ob-wohl die Schussdistanz unterhalb 10 m war. Die Nachmessung der verwendeten Pistole ergab eine erheblich verminderte Mündungsgeschwindigkeit infolge eines ausgeschossenen Laufes.

Technische Richtlinie

Die technische Richtlinie für die Polizei-munition [1] schreibt bei Verwendung eines Messlaufs von 10-cm-Länge eine mittlere Energie von 500 J, gemessen 3 m außerhalb der Mündung vor. Beim Be-schuss eines Gelatineblocks darf die En-ergieabgabe 60 J/cm nicht überschrei-ten und die Eindringtiefe hat mindesüberschrei-tens 20 cm und maximal 30 cm zu betragen. Tab. 1  Gegenwärtig erhältliche Polizeigeschosse

Geschoss Hersteller Masse (g) V (m/s) E (J) Ø Spitzea (mm) Action 4 RUAG, Fürth 6,1 420 540 11,5 QD P.E.P. II MEN, Nassau 5,9 432 550 11,5 Seca RUAG, Fürth 6,4 400 512 12,5 Action 5 RUAG, Fürth 6,1 420 540 12,7

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E Das Geschoss darf keine 

Splitter abgeben.

Die Richtlinie schreibt weder über die Ge-schwindigkeit noch über die Konstrukti-on des Geschosses oder die Art und Grö-ße der Deformation etwas vor.

Gegenwärtig erfüllen 3 Geschosskons-truktionen die technischen Richtlinien. Zudem wurde eine weitere so genann-te Polizeimunition für Sondereinheigenann-ten entwickelt (Action 5), deren Energieabga-be die Grenze von 60 J/cm deutlich üEnergieabga-ber- über-steigt. Die bei der technischen Erprobung ermittelten ballistischen Basisdaten der 4 Patronentypen sind in . Tab. 1  zusam-mengestellt.

Durchgeführte Versuche,

Auswertung

Zur Abklärung des Geschwindigkeitsein-flusses (und damit auch der Schussdis-tanz) auf die Deformation der Polizeige-schosse wurden Schießversuche gegen das Zielmedium ballistische Seife durch-geführt. In der Folge eines der oben er-wähnten Ereignisse wurden zunächst die Geschosse Action 4 sowie QD P.E.P. II und später – zur Abrundung der Ergebnisse – die beiden anderen Polizeigeschosse un-tersucht. In der zweiten Versuchsreihe wurde das Geschoss QD P.E.P. II noch-mals mitgemessen, um den Anschluss an die ersten Versuche sicherzustellen.

An beiden Versuchstagen wurde je-weils zuerst die Abhängigkeit der Mün-dungsgeschwindigkeit von der einge-füllten Treibladungsmasse (Ladekurven) bestimmt. Anschließend wurden die Ge-schosse geladen und jedes mit ähnlich ab-nehmenden Geschwindigkeiten bzw. En-ergien gegen die ballistische Seife geschos-sen. Weil die Streuung der Mündungsge-schwindigkeit bei kleinen Treibladungs-massen (geringe Ladedichten) stark zu-nimmt, war es bei kleineren Geschwindig-keiten recht schwierig, alle Geschosstypen mit ungefähr derselben Energie zu schie-ßen.

Bei jedem Schuss wurde die Eindring-tiefe in die Seife gemessen, das Geschoss aus der Seife entnommen und der Durch-messer an der Geschossspitze bestimmt. Um einen Verlauf zu erhalten, wur-den die gemessenen Werte polynomisch

Rechtsmedizin 2010 · 20:80–84   DOI 10.1007/s00194-010-0658-4 © Springer-Verlag 2010

B.P. Kneubuehl · M.J. Glardon

Polizeigeschosse und ihre Deformation. Abhängigkeit von

Geschwindigkeit und Schussdistanz

Zusammenfassung In den Jahren 2001 bis 2007 ist bei den Poli-zeien der deutschen Bundesländer und bei  den Polizeikorps der Schweiz die so genann-te Polizeimunition eingeführt worden. Von  dieser mit einem deformierenden Geschoss  ausgerüsteten Munition verspricht man sich  eine größere Wirksamkeit und wegen der be- grenzten Durchschlagsleistung eine gerin-gere Gefährdung unbeteiligter Personen. Bei  geringerer Auftreffenergie deformiert sich je- doch das Geschoss weniger, die Wirksam- keit wird kleiner und die Eindringtiefe grö-ßer. In der hier vorgestellten Arbeit wurde die  Abhängigkeit der Deformation und der Ein- dringtiefe in ballistische Seife von der Auf- treffenergie für alle 4 gegenwärtig vorhande-nen Polizeigeschosse untersucht. Bereits bei  Schussdistanzen von 25–30 m ist mit einer  verminderten Wirksamkeit zu rechnen. Bei ei-ner viel gebrauchten Waffe kann zudem die  Mündungsenergie so stark reduziert sein,  dass sich bereits bei kurzen Schussdistanzen  die Geschosse nicht mehr erwartungsgemäß  deformieren. Schlüsselwörter Polizeimunition · Geschossdeformation ·   Ballistik · Wundballistik

Police ammunition and their deformation. Dependence on speed

and shooting distance

Abstract During the years 2001 to 2007 the police for- ces of the German states and Switzerland in- troduced the so-called police ammunition in- to service. This ammunition armed with a de- forming bullet promised greater effective-ness and less endangerment to bystanders  due to the limited penetration power. How- ever, at lower impact energy the bullet de-forms less, the effectiveness is reduced and  the penetration depth increases. In this arti-cle the dependence of the deformation and  the penetration depth in ballistic soap on the  impact energy was investigated for all four  presently used police bullets. Reduced effec- tiveness must be expected even at shoot-ing distances of 20-30 m. For weapons which  have frequently been fired the muzzle velo-  city can also be so drastically reduced that  even at shorter shooting distances the bullets  will not deform as expected. Keywords Police ammunition · Bullet deformation ·   Ballistics · Wound ballistics

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(4. Grades) ausgeglichen. Der höhere Grad des Ausgleichspolynoms wurde ge-wählt, weil bei beiden Messwertverläufen (Spitzendurchmesser und Eindringtiefen) mit mindestens 2 Extremwerten (mindes-tens ein relatives Maximum und ein Mini-mum) zu rechnen war. Ein solcher Verlauf lässt sich durch eine quadratische Funk-tion nicht darstellen. Beim Ausgleich der Geschossspitzenwerte ergaben sich Kor-relationskoeffizienten zwischen 0,994 und 0,997, bei den Eindringtiefen solche zwi-schen 0,912 und 0,984. Es zeigte sich da-bei auch, dass sich die Ergebnisse des QD-P.E.P.-II-Geschosses an beiden Versuchs-tagen nur unwesentlich unterschieden. Der gleichzeitige Vergleich aller 4 Ge-schosse ist daher zulässig.

Ergebnisse

Spitzendurchmesser

Die Ergebnisse sind in . Abb. 1  gra-fisch dargestellt. Der Spitzendurchmesser nimmt bei den Action-4-, QD-P.E.P.-II- und Action-5-Geschossen vom Maximal-wert kontinuierlich und durchaus regel-mäßig bis zu jenem des unverformten Ge-schosses ab. Zwischen dem Action-4- und dem QD P.E.P.-II-Geschoss besteht aller-dings ein merklicher Unterschied, indem beim Letzteren die Abnahme der Defor-mation früher einsetzt und das Geschoss auch bei einer höheren Energie (bei ca. 240 J) bereits seine Originalform behält (Action-4-Geschoss unverformt ab etwa 180 J). Das Action-5-Geschoss verliert den anfänglich deutlich größeren Durchmes-ser sehr rasch und verhält sich ab 400 J et-wa gleich wie das Action-4-Geschoss.

Beim Seca-Geschoss hingegen hört die Deformation bei ungefähr 340 J auf; das Geschoss bleibt bei geringeren Energien unverformt.

Die Änderung der Geschossdeformati-on in Abhängigkeit vGeschossdeformati-on der Geschwindig-keit bzw. der Energie kann den . Abb. 2,  3, 4, 5 für jede Munitionsart entnommen werden.

Eindringtiefe in ballistische Seife

Die Eindringtiefe eines Geschosses in ein wundballistisches Simulans ist einer ge-wissen Streuung unterworfen, die in erster 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 Spitzendurchmesser [mm] Energie [J] 100 200 300 400 500 600 700 Action 4 QD P.E.P. Seca Action 5 Abb. 1 9  Zusammen- hang zwischen Ener-gie und Durchmesser  der deformierten Ge-schossspitze v 233 281 321 365 414 446 [m/s] E 166 241 314 406 523 608 [J] Abb. 2 8 Action 4: Abhängigkeit der Geschossdeformation von der Auftreffgeschwindigkeit bzw. der  Auftreffenergie v 248 297 312 376 399 446 [m/s] E 181 260 287 417 470 587 [J] Abb. 3 8 QD P.E.P. II: Abhängigkeit der Geschossdeformation von der Auftreffgeschwindigkeit bzw.  der Auftreffenergie v 218 285 326 368 401 434 [m/s] E 152 260 340 433 515 603 [J] Abb. 4 8  Seca: Abhängigkeit der Geschossdeformation von der Auftreffgeschwindigkeit bzw. der Auf-treffenergie v 230 272 315 373 418 446 [m/s] E 161 226 303 424 533 607 [J] Abb. 5 8 Action 5: Abhängigkeit der Geschossdeformation von der Auftreffgeschwindigkeit bzw. der  Auftreffenergie

Leitthema

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ne geringe Energie besitzt. Die Reibungs-arbeit an der Geschossoberfläche kommt hier in die gleiche Größenordnung wie die noch vorhandene Energie. Lageän-derungen des Geschosses können dabei durchaus bewirken, dass die Eindringtie-fe um einige Zentimeter kürzer oder län-ger wird. Zudem kann das Geschoss auch vom Vakuum der sich bildenden Kaver-ne („temporäre“ Höhle) ein Stück weit zurückgezogen werden, ohne eine sicht-bare Spur zu hinterlassen. Aus den glei-chen Gründen können sich die Eindring-tiefen in Seife und Gelatine etwas unter-scheiden. Eine Darstellung in absoluten Einheiten ist deshalb ungeeignet. Die Er-gebnisse sind daher in . Abb. 6 in Pro-zenten der Eindringtiefe unter Standard-bedingungen gemäß . Tab. 1 dargestellt. Die mit abnehmender Energie ge-ringer werdende Deformation der Ge-schossspitze führt zu einer Vergröße-rung der Querschnittsbelastung und da-mit zu größeren Eindringtiefen, solan-ge noch solan-genüsolan-gend Energie vorhanden ist. Von einem gewissen Punkt an wird die mittlere Querschnittsbelastung nicht mehr größer, und die Eindringtiefe ver-ringert sich wieder wegen der weiter ab-nehmenden Energie.

Dieser Zusammenhang hat sich bei allen 4 Geschosstypen bestätigt. Entspre-chend dem Verhalten des Spitzendurch-messers nehmen die Eindringtiefen bei

QD P.E.P. II und Action 5 rascher zu als bei den beiden anderen Geschossen. Sie dringen bei 350 J bereits über 50% tief-er ein als in Mündungsnähe. Die Zunah-me bei Action 4 und Seca liegt bei dieser Energie zwischen 30 und 35%. Die maxi-male Eindringtiefe wird bei allen 4 Ge-schossen im Energiebereich zwischen 200 und 300 J erreicht. Dieser liegt je-doch bei Neuwaffen außerhalb prak-tischer Schussdistanzen (über 100 m).

Diskussion

In der Praxis kommen ab und zu größe-re Schussdistanzen vor als die bei tech-nischen Versuchen üblichen 5–10 m. Selbstladepistolen, wie sie die Polizei-beamten benutzen, erbringen auch im

Neuzustand grundsätzlich eine gerin-gere Mündungsgeschwindigkeit (und damit auch Mündungsenergie) als die Messläufe, mit denen die technischen Erprobungen durchgeführt werden. Der Grund liegt im Ladevorgang, der einen gewissen Teil der vorhandenen Ener-gie der Patrone verbraucht. Ist die Pisto-le dann noch mit einer größeren Schuss-zahl belastet und kurzläufig (wie z. B. bei Sondereinheiten), kann die Mündungs-energie noch weiter sinken. Die Auto-ren haben Pistolen angetroffen, die an-stelle der in den technischen Richtlinien vorgeschriebenen 500 J nur rund 400-J-Geschossenergie an der Mündung auf-wiesen. Schießt nun ein mit einer sol-chen Waffe ausgerüsteter Beamter auf eine Distanz von 25–30 m (Energie noch 175 150 125 100 75 50 Eindringtie fe [%] Energie [J] 100 200 300 400 500 600 700 QD P.E.P. Seca Action 5 Abb. 6 7  Zusammen- hang zwischen Ener- gie und der Eindring-tiefe in ein ballistisches  Simulans (hier Glyze- rinseife) relativ zur Ein- dringtiefe unter Stan-dardbedingungen

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rund 345 J), wird die erzeugte Schussver-letzung eher an jene eines Vollmantelge-schosses erinnern als an jene eines Po-lizeigeschosses, und die erwartete grö-ßere Wirksamkeit bleibt aus. Aber auch bei kürzeren Schussdistanzen ist mit ge-ringerer Wirksamkeit und mit größeren Eindringtiefen zu rechnen.

>

Auf die ungefähre

Schussdistanz kann

geschlossen werden

Aus der recht definierten Abhängigkeit der Geschossdeformation von der Auf-treffgeschwindigkeit bzw. -energie ergibt sich zusätzlich eine forensische Anwen-dung. Es lässt sich zumindest annähe-rungsweise die Auftreffgeschwindigkeit des Geschosses auf den Körper schätzen, und hieraus – sofern Geschwindigkeits-messungen mit der verwendeten Pistole vorliegen – auf die ungefähre Schussdis-tanz schließen, falls diese nicht bekannt ist. In . Abb. 7 Mitte ist ein mit 365 m/

s in ballistische Seife geschossenes Ac-tion-4-Geschoss, links das Geschoss von einem Steckschuss mit 24-cm-Eindring-tiefe und anschließendem Anprall an den Beckenknochen, rechts das Geschoss von einem Körperdurchschuss gezeigt. In beiden Fällen war die Schussdistanz kurz (<2 m); trotzdem war die Auftreff-geschwindigkeit nur wenig von 365 m/s verschieden. In der Tat ist in beiden

Fäl-len mit kurzläufigen, viel gebrauchten Pistolen geschossen worden.

Fazit für die Praxis

Im Gegensatz zu den früher verwen-deten Vollmantelgeschossen mit einer  großen Durchschlagskraft sollen de-formierende Geschosse eine größere  Wirksamkeit haben und wegen der be- grenzten Durchschlagsleistung eine ge- ringere Gefährdung unbeteiligter Per- sonen bedeuten. Bei geringerer Auftref- fenergie deformiert sich jedoch das Ge-schoss weniger, die Wirksamkeit wird  kleiner und die Eindringtiefe größer. Be-reits bei Schussdistanzen von 25–30 m  ist mit einer verminderten Wirksamkeit  zu rechnen. Bei einer viel gebrauchten  Wa ffe kann zudem die Mündungsener- gie so stark reduziert sein, dass sich be- reits bei kurzen Schussdistanzen die Ge-schosse nicht mehr erwartungsgemäß  deformieren. Aus der nachgewiesenen  Abhängigkeit der Geschossdeformation  von der Auftreffgeschwindigkeit bzw. - energie ergibt sich eine forensische An- wendung: Es lässt sich zumindest an- näherungsweise die Auftreffgeschwin- digkeit des Geschosses auf den Kör- per schätzen, und hieraus – sofern Ge- schwindigkeitsmessungen mit der ver- wendeten Pistole vorliegen – auf die un-gefähre Schussdistanz schließen.

Korrespondenzadresse

Dr. B.P. Kneubuehl Institut für Rechtsmedizin (IRM),   Universität Bern Bühlstr. 20, 3012 Bern Schweiz beat.kneubuehl@irm.unibe.ch Interessenkonflikt.  Der korrespondierende Autor  gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Literatur

  1.  Polizeitechnisches Institut der Deutschen Hoch- schule der Polizei (Hrsg) (2009) Technische Richt-linie Patrone 9 mm×19 schadstoffreduziert, Stand  September. Eigenverlag, Münster

Abb. 7 8 Mitte: Deformation des Action-4-Geschosses bei einer Geschwindigkeit von 365 m/s. Links und rechts: gleicher Ge-schosstyp nach einem Steckschuss bzw. Körperdurchschuss

Figure

Tab. 1  Gegenwärtig erhältliche Polizeigeschosse
Abb. 7  8  Mitte: Deformation des Action-4-Geschosses bei einer Geschwindigkeit von 365 m/s. Links und rechts: gleicher Ge- rechts: gleicher Ge-schosstyp nach einem Steckschuss bzw. Körperdurchschuss

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