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View of Maier Reinhard, Christiane & Wrana, Daniel (Hrsg.) (2008): Autonomie und Struktur in Selbstlernarchitekturen. Empirische Untersuchungen zur Dynamik von Selbstlernprozessen.

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Texte intégral

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Maier Reinhard, Christiane & Wrana, Daniel (Hrsg.) (2008): Autonomie und Struktur in Selbstlernarchitekturen. Empirische Untersuchungen zur Dynamik von Selbstlernprozessen. Beiträge der Schweizer Bildungsforschung, Band 1, Budrich UniPress Ltd.Opladen & Farmington Hills 2008

Das Buch ist ein interessantes Konglomerat bestehend aus einer differenzierten Darstellung zum Themenschwerpunkt Autonomie / Struktur des Selbstlernens und Ergebnissen aus fünf Forschungsprojekten, die im Verlaufe einer Selbstlern- phase, eingebettet als hochschuldidaktische Konzeption in der Lehrerbildung, realisiert wurden.

In den ersten zwei Kapiteln wird von Maier Reinhard/Wrana und Wrana ein wissenschaftlicher Zugang ausgelegt, der als solide Verortung selbsttätigen Lernens bezeichnet werden kann. Auch zeigen sie die Bedeutung der Forschung in der Lehrerbildung auf. Gerade dieses Buch mit seinen Forschungsberichten in den Kapiteln 3-7 ist eine klärende Antwort, wie Forschung in der Lehrerbildung aussehen könnte.

Wrana legt, ausgehend von den Konzepten Autonomie und Struktur, eine wesentlichere Folie über die Konstruktion von Anlagen des Lernens. Er zeigt auf, dass es dem Bau von selbstsorgenden Lernanlagen widerspreche, diese nur mit trügerischen, aber nicht echten Freiheiten auszustatten. Vielmehr bestehe das selbständige Lernen darin, Räume zu öffnen, in denen Lernende ihre eige- nen Wege (Autonomie) gehen und ihren Eigensinn (Struktur) d.h. ihr eigenes

«kognitives Regelwerk» nutzen müssen. Wrana unterlässt es nicht aufzuzeigen, dass und wie dieser «eigensinnige» Wissensbestand wieder in Bezug zum nor- mierten Wissensfeld gesetzt werden kann.

Hier liegt also eine Schrift vor, die nebst dieser differenzierten theore- tischen Grundlage auch durch die «schlichten» aber präzisen Forschungsfoki einen besonderen Wert für jene Lehr-Architekten hat, die dem Selbstlernanteil in Bildungsangeboten vermehrt Beachtung schenken möchten. Die fünf For- schungsvorhaben wurden im Verlaufe der einsemestrigen individualisierten Studiumsphase in der PH Liestal durch die Dozierenden durchgeführt. (Details der Ausgestaltung dieser Studienphase sind im letzten Kapitel dargestellt)

In Kapitel 3 erläutert Röthlisberger sein Forschungsprojekt zum Thema Lernwege und Lernplanung beim selbstsorgenden Lernen. Aus der Nachzeich- nung der dokumentierten Lernwegplanungen werden individuelle Differenzen in der Steuerung des Lernens erfasst, die sich als eine Art Selbstlernhabitus ent- puppen. Insbesondere wird hier der Frage nachgegangen, welchen qualitativen Einfluss die Lernplanungsentscheide auf den Studienprozess haben.

Im Kapitel 4 thematisiert Moser die studentische Einsamkeit in dieser Selbs- Rezensionen / recensions / recensioni

r e c e n s i o n s

Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 31 (1) 2009 1

ISSN 1424-3946, Academic Press Fribourg

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tlernphase und die sich daraus ergebenden Affekte und Emotionen. Es gehört heute sicher mehr als nur zum guten Ton, dass die Wirkung der Emotionen als Begleitphänomen des Sich-Bewegens in Lernlandschaften auch aus neurobiolo- gischer Perspektive betrachtet wird. Den Datenkorpus bilden die von den Stu- dierenden verfassten Lernjournale. Dabei konnte gezeigt werden, welche Emo- tionsimpulse durch das Arbeiten in einer Selbstlernarchitektur ausgelöst werden, bzw. welche Konstruktionsfaktoren einer Selbstlernarchitektur die Emotionen moderieren können.

Im Kapitel 5 analysiert Rüedi die Lernwegplanung einer studierenden Person und kann damit über Erkenntnisse berichten, wo im Begehen von Selbstlernar- chitekturen Schwierigkeiten auftreten können. Darin kann er deutlich machen, dass die über viele Jahre erlebte Lernsozialisation Spuren hinterlassen hat, welche das Selbstlernen der Studierenden an mehreren Stellen unterstützungsbedürftig macht.

Forschungsgegenstand im Kapitel 6 von Ryter Krebs sind die von den Studie- renden in den Lernberatungen spontan eingesetzten / verwendeten Metaphern.

Damit soll das Erleben bzw. sollen die Konzepte der Studierenden bezüglich ihrer Reflexion zum individuellen Erleben des Lernens in der Selbstlernarchitek- tur kommunizierbar gemacht werden. Es wird aufgezeigt, wie die Metapher, hier auch als Substanz einer besonders «wahren» Aussage verstanden, in der Lernbe- ratung genutzt werden kann.

Maier Reinhard untersucht im Kapitel 7 Spannungsfelder (hier genannt Widerton) in Lernberatungsgesprächen, wo die Unterschiede zwischen der Wissensstruktur der Fachperson, in ihrer Lernberatungsfunktion und der Wis- sensstruktur der studierenden Person (als Eigensinn bezeichnet) auf einan- der treffen und diskursiv zu bearbeiten sind. Sie zeigt, dass die als Widerton bezeichnete Begegnungsqualität dieser unterschiedlichen Wissensstrukturen bei geeignetem Umgang zu expansivem Lernen führen kann.

Das Management von Struktur und Autonomie ist eigentlich schon immer Alltagspraxis jeder pädagogisch tätigen Person gewesen. Die Ausgestaltung die- ser zwei Aspekte braucht aber entschieden mehr Beachtung in der Konstruktion wie auch der Durchführung von Selbstlernarchitekturen. Obwohl gelegentlich etwas wissenschaftlich formuliert, lohnt es sich allemal, sich Zeit zu nehmen und in die inhaltlichen Tiefen dieser Schrift aus Theorie und Praxis einzusteigen.

Rolf Hugi, Fachstelle Lernen und Innovation Bildungszentrum für Erwachsene, Zürich

2 Rolf Hugi

R e z e n s i o n e n

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