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Stefan Rinke, Lateinamerika und die USA. Eine Geschichte zwischen Räumen - von der Kolonialzeit bis heute. (Geschichte kompakt.) Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2012

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© Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2013 528 Historische Zeitschrift // BAND 296 / 2013

19.–21. Jahrhundert

Stefan Rinke, Lateinamerika und die USA. Eine Geschichte zwischen Räumen –

von der Kolonialzeit bis heute. (Geschichte kompakt.) Darmstadt, Wissen-schaftliche Buchgesellschaft 2012. VIII, 144 S., € 14,90.

// oldenbourg doi 10.1524/hzhz.2013.0162

Jörg Fisch, Zürich Dies ist ein nützliches Buch über eines der großen Themen der internationalen Ge-schichte. Selten ist ein (inter-)kontinentales Verhältnis über so lange Zeit hinweg so konstant einseitig gewesen wie dasjenige zwischen den USA und dem südlich von ihnen gelegenen Rest Amerikas.

Der Leser erhält einen kompetenten Überblick, durch die Transposition eines un-gewohnten Verhältnisses in eine normale Beziehungsgeschichte. Diese beginnt mit der Entdeckung Amerikas durch die Europäer. Das verleiht dem Buch einerseits einen weiten zeitlichen Horizont, andererseits wird die Geschichte Amerikas größ-tenteils auf die europäische Tradition reduziert. Der leitende Gegensatz ist der spa-nisch-englische aus dem 16.Jahrhundert. Dabei erfährt die englisch-nordamerikani-sche Seite eine ideologienglisch-nordamerikani-sche Auseinandersetzung und teilweise Zurückweisung, während die spanisch-lateinamerikanische ideologische Position als weitgehend selbstverständlich erscheint. Diese Einseitigkeit wird aber zumindest in einem Punkt durchbrochen: wenn der Autor betont, dass die US-Kritik an Lateinamerika auch von einem Teil der lateinamerikanischen Eliten übernommen wird.

Auf diesem Hintergrund entfaltet Rinke die Beziehungen zwischen den USA und Lateinamerika, mit Europa als stets präsentem Dritten. Der Schwerpunkt liegt in der Zeit seit dem US-mexikanischen Krieg und besonders im 20.Jahrhundert, mit den klassischen Themen von der Monroedoktrin und dem Panamakanal bis zur mexika-nischen und kubamexika-nischen Revolution. Den jüngsten von Venezuela ausgehenden Bemühungen um mehr Eigenständigkeit steht der Autor skeptisch gegenüber. Auf-fällig ist die relativ kursorische Behandlung Kubas. Dafür werden immer wieder

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© Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2013

NEUEHISTORISCHELITERATUR / BUCHBESPRECHUNGEN 19.–21. JAHRHUNDERT 529

auch die geistigen Strömungen dargestellt, vom Panamerikanismus bis zur Depen-denztheorie und der Befreiungstheologie.

So hilfreich und anregend der Überblick ist, so wirkt die Darstellung doch etwas beliebig. Es fehlt die Frage nach den Ursachen für die Unterschiede zwischen Nord und Süd. Weshalb hat sich der Norden durchgesetzt, nachdem Spanien als Koloni-almacht zunächst entschieden stärker war? Rinke verbaut sich eine Antwort, indem er lediglich die (sicher unbestreitbare) Arroganz und den Ethnozentrismus des Nor-dens betont, dabei aber vergleichbare Haltungen in der spanischen Tradition igno-riert. Offensichtlich gibt es langfristig wirkende Faktoren, die die nordamerikani-sche Überlegenheit abgesichert haben, angefangen bei der Tatsache, dass es nur im Norden gelang, die Einheit des Kontinents weitgehend zu sichern. Wut und Frustra-tionen haben den Schwächeren nicht weitergeholfen.

Damit zeigt sich die größte Schwäche des Buches: Ihm fehlt ein präziser konzep-tioneller Rahmen, aus dem sich die entscheidenden Kräfte ableiten lassen würden. Der Gegenstand des Bandes ist ein Sonderfall, der erzählt, aber nicht konzeptuali-siert worden ist. Das Buch ist leider schlecht lektoriert, worunter zuweilen die Ver-ständlichkeit leidet. Dennoch ist es als Einführung zu empfehlen.

Larry Wolff, The Idea of Galicia. History and Fantasy in Habsburg Political

Culture. Stanford, Cal., Stanford University Press 2010. XI, 486 S., £ 50,80. // oldenbourg doi 10.1524/hzhz.2013.0163

Bernhard Unckel, Marburg Galizien war ein „Kunstprodukt“, mit der ersten Teilung Polens „erfunden“, sollte es von 1772 bis zum Ende der Habsburgermonarchie im Jahre 1918 Bestand haben. Die-se Feststellung findet sich am Anfang eines bemerkenswerten Buches. Sein Autor, der amerikanische Historiker Larry Wolff, hatte bereits in früheren Arbeiten nach der „Erfindung“ Osteuropas gefragt und diese im Kontext der Aufklärung gesehen (Inventing Eastern Europe. Stanford 1994). Jetzt fragt er weiter: Wie konnte das Kunstprodukt Galizien im 18. und 19.Jahrhundert zu einer geopolitischen Realität werden und dann wenig später hinabsinken „into the domain of fantasy“ (S.7)? Was bedeutete dieses „Kronland“ der Habsburgermonarchie für seine Bewohner, für Po-len, Ruthenen und Juden? Gab es so etwas wie eine „Idea of Galicia“? Wolff gelingt es, ohne eine nähere Klärung des Begriffs das, was er die Idee Galizien nennt, zu

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