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30. Symposium Klinische Psychologie und Psychotherapie, Abstractband

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Academic year: 2021

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Texte intégral

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Claus Vögele (Hrsg.)

30. Symposium Klinische

Psychologie und Psychotherapie

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Psychotherapie

der DGPs Fachgruppe Klinische Psychologie

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30. Symposium Klinische Psychologie und

Psychotherapie

der DGPs Fachgruppe Klinische Psychologie

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Wir danken für die freundliche Unterstützung des Symposiums der

Klaus-Grawe-Stiftung, der Forschungseinheit INSIDE der Fakultät FLSHASE der Université du

Luxembourg, dem Ministère de la Santé, den Fonds National de la Recherche

Luxembourg (FNR), der Société Luxembourgeoise de Psychologie, der Association

pour la Santé au Travail du Secteur Financier (ASTF) sowie Brain Products.

ASSOCIATION POURLA SANTE AU TRAVAIL

DU SECTEUR FINANCIER

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Komitees des Symposiums

Wissenschaftliches Programmkomitee

Ulrike Ehlert (Zürich)

Nina Heinrichs (Bielefeld)

Frank Jacobi (Dresden/Berlin)

Wolfgang Lutz (Trier)

Alexandra Martin (Erlangen)

Reinhard Pietrowsky (Düsseldorf)

Angelika Schlarb (Landau)

Silvia Schneider (Bochum)

Claus Vögele (Luxemburg)

Hansjörg Znoj (Bern)

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Im vorliegenden Abstractband sind die über 320 wissenschaftlichen Beiträge des 30.

Symposiums der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der

Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Luxemburg publiziert. Der Abstractband

dokumentiert damit auf eindrucksvolle Weise die hohe Qualität

klinisch-psychologischer Forschung im deutschsprachigen Raum und den raschen Fortschritt

in den Erkenntnissen zur Entwicklung, der Aufrechterhaltung und Behandlung, und

der Prävention psychischer Störungen.

Die Beiträge sind im Folgenden nach der Beitragsart (Keynotes, Symposien, Freie

Vorträge, Poster) geordnet. Um dem Leser/der Leserin die Orientierung zu

erleichtern, folgen die Beiträge innerhalb der Beitragskategorien Keynotes,

Symposien und Freie Vorträge dem Ablauf des Programms, während Posterbeiträge

in thematische Gruppen zusammengefasst sind. Das Autorenverzeichnis am Ende

des Abstractbands ermöglicht das Auffinden von Beiträgen spezifischer Autoren.

Bei der Auswahl und Begutachtung von eingereichten Beiträgen und der Erstellung

eines solchen Abstractbands sind viele Personen beteiligt. Ich danke den

Kolleginnen und Kollegen des wissenschaftlichen Programmkomitees für ihre

Unterstützung bei der Begutachtung der eingereichten Beiträge, deren Ergebnis im

vorliegenden Abstractband zusammengefasst ist. Die Mitarbeiterinnen des

Organisationskomitees haben durch aufmerksame Lektüre, unermüdliche Arbeit und

vielfältige Aktivitäten entscheidend zur Veröffentlichung dieses Abstractbands und

insgesamt zur Organisation des Symposiums beigetragen. Dafür danke ich ihnen

sehr herzlich!

Schließlich danke ich vor allem den Kolleginnen und Kollegen, die durch die

Präsentation ihrer wissenschaftlichen Arbeiten zur Gestaltung des Symposiums aktiv

beigetragen haben. Ich wünsche Ihnen allen eine spannende Lektüre und eine

interessante und erfreuliche Tagung.

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Inhalt

Abstracts Keynotes ... 1

Abstracts Symposien ... 4

Abstracts Freie Vorträge ... 72

Abstracts Poster... 92

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KEYNOTES

Neural connections between the heart and the brain: implications for psychopathology Thayer, J.F.

The Ohio State University, Columbus, Ohio, USA

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Childhood maltreatment and depression over the life-course: integrating biological and clinical findings

Danese, A.

Department of Child & Adolescent Psychiatry, and MRC Social, Genetic, and Developmental Psychia-try (SGDP) Centre, Institute of PsychiaPsychia-try, King's College London, UK

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Psychodynamic neurology or The death of dualism: clinical implications of modern sleep and dream science

Hobson, A.

Harvard Medical School, Boston, Massachusetts, USA

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SYMPOSIEN

Neue Entwicklungen in der Ruminations-forschung

Chairs: Silke Huffziger, Zentralinstitut für See-lische Gesundheit, Mannheim

Thomas Ehring, Universiteit van Amsterdam

Ruminatives Denken im Alltag: Die Rolle von ruminationsbezogenen Metakognitio-nen

Kubiak, T.1; Siewert, K.2; Jonas, C.2; Weber, H.2

1Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 2Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Hintergrund: Ruminatives Denken gilt als

Risikofaktor für die Entwicklung einer Depres-sion. In der Theorie von Papageorgiou und Wells wird ruminationsbezogenen Metakogni-tionen dabei eine zentrale Rolle eingeräumt: Positive Metakognitionen, d.h. eine wahrge-nommene Funktionalität von Rumination, soll das Auftreten von Rumination begünstigen und zu einer habituellen Ruminationsneigung bei-tragen. Ziel der Studie war es, in einer alltags-nahen Monitoringstudie zu untersuchen, in-wieweit Metakognitionen das Auftreten von ruminativem Denken im Alltag in einer nicht-klinischen Stichprobe prädiziert. Methode: Ein Kollektiv von N = 93 gesunden Probanden wurden für die Dauer von vier Wochen mit elektronischen Tagebüchern ausgestattet (HP iPaq), auf denen ein kombiniertes signal- und ereigniskontingentes Samplingprotokoll im-plementiert wurde (mQuest Software). Erfasst wurden dabei unter anderem negative Emotio-nen, Charakteristika der Rumination und deren affektive und soziale Konsequenzen. Zusätzli-che wurden mit Fragebögen habituelle rumina-tionsbezogene Metakognitionen und weitere Traitmaße erfasst. Ergebnisse: Eine gute Compliance mit dem Samplingprotokoll war beobachtbar. Es zeigte sich, dass - entspre-chend den Modellvorstellungen von Papage-orgiou und Wells - positive Metakognitionen das Auftreten von ruminativem Denken prädi-zierten. Hinweise für eine Emotionsspezifität dieses Effekts (Rumination assoziiert mit den Emotionen Ärger vs. Trauer) ließen sich nicht beobachten. Schlussfolgerung: In einer nicht-klinischen Stichprobe konnte unter Alltagsbe-dingungen der von Papageorgiou und Wells postulierte Zusammenhang zwischen positiven

ruminationsbezogenen Metakognitionen und dem Auftreten von Rumination bestätigt wer-den. Dies unterstreicht die Bedeutung der me-takognitiven Ebene und gibt Hinweise auf po-tentielle präventive Ansätze.

Korrelate und Konsequenzen momentaner Rumination: Ergebnisse aus Experience Sampling Studien bei remittierten Depres-siven und jungen Erwachsenen

Huffziger, S.1; Ebner-Priemer, U.2; Zamoscik, V.2; Koudela, S.2; Kirsch, P.1; Kühner, C.1

1Zentralinstitut für Seelische Gesundheit,

Mannheim; 2Karlsruhe Institute of Technology

Hintergrund: Es wird angenommen, dass

Rumination als dysfunktionaler Grübelprozess einen kognitiven Vulnerabilitätsfaktor der De-pression darstellt. Bislang fehlen jedoch Unter-suchungen zu ruminativen Prozessen im All-tag, insbesondere in klinischen Stichproben. Der vorliegende Beitrag präsentiert Ergebnisse aus elektronischen Tagebuch-Studien mit re-mittierten depressiven Patienten und jungen Erwachsenen, in denen kognitive, emotionale und neuroendokrine Korrelate ruminativer Pro-zesse im Alltag untersucht wurden. Methode: 31 remittierte depressive Patienten mit rezidi-vierender Depression sowie 90 junge Erwach-sene erhielten für 2 Tage einen Palmtop. Zehnmal pro Tag wurden damit momentane Rumination (Fokus auf Gefühle und Probleme) sowie Stimmung erhoben. Die Patienten sam-melten zudem 5 Cortisolproben pro Tag, je-weils 20 min nach einer Palmerhebung. In einem 6-Monats-Follow-up wurde die Sym-ptomatik der Patienten erneut untersucht.

Er-gebnisse: Hierarchisch lineare Modelle

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Schlussfolgerungen: Unsere Studien legen

nahe, dass momentane Rumination insbeson-dere bei jungen Erwachsenen einen unmittel-baren Einfluss auf die Stimmung im Alltag hat, bei depressiven Patienten jedoch für den län-gerfristigen Symptomverlauf relevant sein könnte. Zukünftige Studien sollten weitere Ruminationsfacetten wie Unkontrollierbarkeit von Rumination erfassen.

Veränderte Konnektivität des Default Mode Netzwerkes unter Rumination

Zamoscik, V.; Huffziger, S.; Kühner, C.; Kirsch, P.

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

Patienten mit Depression weisen eine auffälli-ge Verstärkung der Kovariation des sog. De-fault Mode Netzwerkes (DMN; Aktivitätsmuster des Gehirns, das im Ruhezustand unter Feh-len externer Stimulation beobachtet werden kann) auf. Diese erhöhte Aktivität wird auch im Zusammenhang mit ruminativen Gedanken-gängen gefunden, welche eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung negativer Stimmung und depressiver Episoden spielen. 29 remittierte depressive Patienten mit rezidivierender Depression und 27 gematchte gesunde Probanden wurden während einer Ruhephase, negativer Stimmungsinduktion und unter Ruminationsinduktion mittels funk-tioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) untersucht, um den möglichen Einfluss der Rumination auf die Konnektivität des DMNs mit anderen Gehirnarealen zu identifizieren. Zwischen den Phasen schätzten die Proban-den ihre aktuelle Stimmung ein (PANAS). Im Vergleich zur Ruhephase verschlechterte sich der negative Affekt durch die Stimmungsinduk-tion in beiden Gruppen, aber nur in der Patien-tengruppe zeigte sich eine Aufrechterhaltung des negativen Affekts nach Rumination. In den fMRT-Daten zeigte sich bei Patienten im Ver-gleich zu Gesunden in der Ruminationsphase eine verstärkte Konnektivität innerhalb des DMNs. Hingegen wiesen hier die Gesunden im Vergleich zu den Patienten eine erhöhte Kon-nektivität zwischen DMN und Arealen des vi-suellen Cortex auf. In der Patientengruppe ergab sich außerdem eine positive Korrelation zwischen depressiver Symptomatik (standardi-sierter Summenscore aus Selbst- und Frem-drating) und verstärkter Konnektivität des DMNs mit dem anterioren Cingulum sowie einer verringerten Konnektivität des DMNs mit dem Pulvinar. Die Ergebnisse deuten darauf-hin, dass Patienten in der Ruminationsphase

mehr Informationen mit Selbstbezug nutzen und integrieren als Kontrollprobanden und evtl. deswegen im Affekt deutlicher durch Rumina-tion beeinträchtigt werden. Des Weiteren scheint bei Patienten mit stärker ausgeprägter depressiver Symptomatik vor allem eine emo-tionale und weniger eine sensorische Verarbei-tung und Integration von Information in der Rumination eine Rolle zu spielen. Dies könnte einen wichtigen Ansatzpunkt für kognitive In-terventionen nicht nur bei depressiven Patien-ten darstellen.

Vom Labor ins Feld: Entwicklung eines Trainingsprogramms zur Reduktion repeti-tiven negarepeti-tiven Denkens

Ehring, T.; Topper, M.; Emmelkamp, P.M.G.

Universiteit van Amsterdam

Hintergrund: Ergebnisse einer Vielzahl von

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Kognitive Verhaltenstherapie depressives Grübeln: Effektivität eines ambulanten Gruppenprogramms

Teismann, T.; von Brachel, R.; Hanning, S.; Grillenberger, M.; Hebermehl, L.; Willutzki, U.

Ruhr-Universität Bochum

Hintergrund: Eine grüblerische

Auseinander-setzung gilt als Vulnerabilitätsfaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung depressiver Störungen (Nolen-Hoeksema et al., 2008). Darüber hinaus finden sich Hinweise, dass depressives Grübeln assoziiert ist mit einer verzögerten Therapieansprache. Gleichwohl gibt es bislang nur wenige dezidierte Hinweise zum therapeutischen Umgang mit depressi-vem Grübeln. In einer randomisiert-kontrollierten Studie wurde ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm zur Behandlung depressiven Grübelns (Teis-mann et al., 2012) evaluiert. Methode: Insge-samt wurden 81 Patienten, die an einer teilre-mittierten Major Depression, einer Dysthymie oder einer Minor Depression litten, der Be-handlungs- oder einer Wartekontrollgruppe zugeordnet. Die Behandlung umfasste insge-samt 11 wöchentliche Sitzungen (à 100 Minu-ten). Den Patienten der Wartekontrollgruppe wurde nach einer durchschnittlichen Wartezeit von 5 Monaten eine Behandlung angeboten.

Ergebnisse: Unter der Behandlung kam es zu

einer signifikanten Abnahme der selbst- und fremdbeurteilten Depressionsschwere, des Ausmaßes depressiven Grübelns sowie positi-ver und negatipositi-ver metakognitipositi-ver Annahmen (Effektstärken d = 0.5 – 1.4). Eine geringe Abbruchquote (8,9 %) und positive retrospekti-ve Beurteilungen der Behandlung retrospekti-verweisen zudem auf eine hohe Akzeptanz des Verfah-rens. Vorläufige Analysen deuten schließlich daraufhin, dass die erreichten Veränderungen über den einjährigen Nachuntersuchungszeit-raum vergleichsweise stabil sind.

Schlussfol-gerung: Insgesamt profitierten die Patienten

auf kognitiver und emotionaler Ebene deutlich vom gruppentherapeutischen Angebot. Aus-maß, Breite und Stabilität der therapeutischen Effekte sowie Aspekte differentieller Therapie-ansprache werden im Rahmen des Vortrags kritisch reflektiert.

Zwischen Kognition und Körper: Was cha-rakterisiert Soziale Angst?

Chair: Wolf-Gero Lange, Behavioural Science Institute & NijCARE, Radboud University Nij-megen, NL

Discussant: Thomas Heidenreich, Hochschule Esslingen

Entscheidungsverhalten bei Sozialer Angst Pittig, A.1; Pawlikowski, M.2; Craske, M.G.3; Alpers, G.W.1

1Universität Mannheim; 2Universität

Duisburg-Essen; 3University of California, Los Angeles

Einleitung: Obwohl für Personen mit Sozialer

Angst soziale Situationen und Reizen mit star-ker Angst besetzt sind, werden oft wesentliche Vorteile oder Gewinne einer Annäherung an solche Situationen und Reize erkannt (z.B. die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu knüp-fen). Durch diese entgegengesetzten Beurtei-lungen entsteht ein stetiger Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt. Trotz der klinischen Bedeutung dieser Konflikte wurde der Einfluss von Angst auf Entscheidungsverhalten bisher selten experimentell untersucht. Methode: Die vorliegende Studie untersucht daher den Effekt von aufgabenirrelevanten Gesichtern mit un-terschiedlich emotionalem Ausdruck auf das Entscheidungsverhalten von 40 Personen mit unterschiedlichem Ausmaß von sozialer Angst. Entscheidungsverhalten wurde durch eine experimentelle Kartenspielaufgabe (eine modi-fizierte Version der Iowa Gambling Task) simu-liert. Ergebnisse: Selbstberichtete soziale Vermeidung und Trait-Angst sagten eine Ver-meidung ärgerlicher Gesichter vorher. Hierbei war der Effekt für soziale Vermeidung nur zu Beginn der Aufgabe zu beobachten, während Trait-Angst einen stabileren Effekt zeigte. Durch die Vermeidung ärgerlicher Gesichter waren mit höheren Kosten in der Aufgabe ver-bunden, welche die negativen Konsequenzen von Vermeidung widerspiegeln. Zusätzlich zeigte sich bei beiden Effekten eine spezifi-sche Interaktion mit der Entwicklung von Haut-leitfähigkeitsreaktionen während der Aufgabe. Die Effekte zeigten sich unabhängig von Intel-ligenz, generellerem risikohaften Entschei-dungsverhalten sowie selbstberichteter State-Angst und depressiver Stimmung.

Diskussi-on: Diese Ergebnisse lassen darauf schließen,

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wer-den könnte. Diese Einflussfaktoren könnte im therapeutischen Kontext in psychoedukativen und Expositionsbausteinen betont werden.

Interne und externe Aufmerksamkeit rede-ängstlicher Personen vor und während einer Vortragssituation

Gerlach, A.L.1; Deiters, D.1; Stevens, S.2

1Universität zu Köln; 2Universität Giessen

Einleitung: Nach den kognitiven Modellen

sozialer Phobie richten sozial Ängstliche in einer sozialen Situation ihre Aufmerksamkeit übermäßig auf sich selbst, um anhand „inter-ner Reize“ (z. B. Körpersymptomatik) abzu-schätzen, wie nervös sie nach außen hin wir-ken. Bisher liegen allerdings nur wenige Bele-ge für diese Hypothese vor. AnBele-gelehnt an ein computerbasiertes Paradigma nach Mansell, Clark und Ehlers (2003) wurde in der vorlie-genden Untersuchung ein neues Verfahren erprobt, welches erlaubt, interne und externe Aufmerksamkeit während einer Vortragssitua-tion zu erfassen. Es wurde erwartet, dass hoch redeängstliche Versuchspersonen sowohl bei Antizipation als auch beim Halten eines Vor-trags vor Publikum schneller auf taktile, vor-geblich auf Körpersymptomatik bezogene Rei-ze reagierten als niedrig redeängstliche.

Me-thode: 58 hoch und niedrig redeängstliche

Versuchspersonen (Personal Report of Confi-dence as a Speaker; PRCS) sollten jedes Mal auf eine Taste drücken, wenn ihnen eine Vi-bration an der Hand physiologische Erregung rückmeldete (interner Reiz) oder sie eine LED an der Stirn der Versuchsleiterin aufleuchten sahen (externer Reiz). Ergebnisse: Eine mehrfaktorielle Varianzanalyse mit Messwie-derholung ergab eine signifikante Drei-Wege-Interaktion von Gruppe x Reiztyp x Bedingung (F(1, 54) = 4,12, p = 0,047, !p" = 0,07): In der Antizipationsbedingung reagierten hoch Rede-ängstliche tatsächlich schneller auf interne Reize als niedrig Ängstliche, allerdings wurde dieser Effekt in der Vortragsphase nicht signifi-kant. Bezüglich der externen Aufmerksamkeit zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Insgesamt belegen die Ergebnisse, dass redeängstliche Personen ihre Aufmerk-samkeit bei Antizipation eines Vortrags stärker auf sich selbst fokussieren als Personen ohne Angst. Diskussion: Die Ergebnisse belegen die zentrale Rolle einer verstärkten internalen Aufmerksamkeitszuwendung während der Antizipation einer sozialen Situation. Dass sich solche Effekte während der eigentlichen Rede nicht finden lassen konnten, unterstützt erste aktuelle Ergebnisse zur Sensitivität für

Körper-symptome bei sozial ängstlichen Personen und wirft ein kritisches Licht auf die allein auf Selbstberichtsdaten beruhende empirischen Belege für die gängigen Störungsmodelle zur sozialen Angststörung.

Zusammenhang zwischen sozialer Angst und der Bewertung von Vertrauenswürdig-keit

Cooper, R.1; Doehrmann, O.2; Fang, A.3; Hoij-tink, H.J.A.4; Hofmann, S.G.3

1Universität zu Köln; 2Massachusetts Institute

of Technology; 3Boston University; 4Utrecht University

Einleitung: Allgemein wird davon

ausgegan-gen, dass die korrekte Interpretation von emo-tionalen Gesichtsausdrücken in soziale Inter-aktionen eine wichtige Grundlage für effektives soziales Handeln und Erleben darstellt. Ver-schiedentlich wurde deshalb untersucht, ob sozial ängstlich Personen hier einen Bewer-tungsbias aufweisen. Erstaunlicherweise fin-den sich jedoch in fin-den meisten Studien mit sozial ängstlichen Personen keine Unterschie-de zu nichtängstlichen ProbanUnterschie-den. Da die meisten Studien bisher jedoch die Effekte von sozialer Angst auf die Bewertung auf einer sozial wenig relevanten Dimension (Valenz oder Arousal) erfassten, wurde in der vorlie-genden Studie die Bewertung der Vertrauens-würdigkeit von Personen erfasst. Methode: 98 Versuchspersonen bewerteten 198 computer-generierte Gesichter, von denen je 66 im Vor-feld als vertrauenswürdig, neutral oder nicht vertrauenswürdig eingestuft worden waren. Danach füllten die Teilnehmer mehrere Frage-bögen zur sozialen Angst aus. Um die Pas-sung von bislang gefundenen und replizierten Modellen zur sozialen Angst und Einstufung von Gesichtsausdrücken auf unser Paradigma zu testen, wurden die Daten mit Hilfe der Bay-esschen Evaluation für informative Hypothe-sen analysiert. Ergebnisse: Der beste Modell-fit wurde für das Modell erreicht, das komplette Unabhängigkeit zwischen dem Ausmaß der sozialen Angst und den Vertrauenswürdig-keitseinschätzungen annimmt. Die zweitbeste Passung erlange das Modell, das einen nega-tiven Bias für soziale Angst hinsichtlich neutra-ler Gesichtsausdrücke postuliert. Schlechtere Fits erreichten Modelle mit der Annahme einer negativeren Evaluation von nicht vertrauens-würdigen und vertrauensvertrauens-würdigen Gesichtern im Zusammenhang mit sozialer Angst.

Dis-kussion: Es ist nach den vorliegenden Daten

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Gesichtern einhergeht. Dementsprechend scheint auch die Evaluation von sozial relevan-teren Charakteristika nicht abhängig vom Ausmaß an sozialer Angst zu sein. Abwei-chende Enkodierprozesse oder Interpretatio-nen von Gesichtsausdrücken scheiInterpretatio-nen entge-gen gängiger Modellannahmen nur eine unter-geordnete Rolle in der Entwicklung und Auf-rechterhaltung der sozialen Angststörung zu spielen.

Der Drink zur Rede: Einfluss von Alkohol auf soziale Angst und selbstfokussierte Aufmerksamkeit bei Patienten mit Sozialer Phobie

Hermann, C.1; Gerlach, A.L.2; Cludius, B.1; Bantin, T.1; Stevens, S.1

1Justus-Liebig-Universität Gießen; 2Universität

zu Köln

Einleitung: Das Risiko für Alkoholmissbrauch

oder –abhängigkeit ist bei Patienten mit Sozi-alphobie um Vergleich zur Allgemeinbevölke-rung deutlich erhöht. Ein hoher Anteil dieser Patienten berichtet, Alkohol zur Reduktion von sozialer Angst einzusetzen. Allerdings sind weder dieser anxiolytische Effekt noch potenti-elle Einflussfaktoren von Alkohol auf behavio-rale oder kognitive Komponenten der Sozial-phobie gut untersucht. Methode: Wir untersu-chen den Einfluss von Alkohol auf soziale Angst, sozialangstspezifische Kognitionen, selbstbezogene Aufmerksamkeit sowie Soziale Performanz an 60 sozialphobischen Patienten vor und während einer Redesituation. Die Teil-nehmer wurden dabei einer Verumbedingung (tatsächliche Alkoholgabe), einer Plazebobe-dingung und einer KontrollbePlazebobe-dingung ohne Alkohol zugeteilt. Ergebnisse: Die Rede fand im aufsteigenden Ast der Alkoholwirkung statt und die Plazebomanipulation war erfolgreich. Ein anxiolytischer Effekt kann ausschließlich in der Alkohol-, nicht aber in der Plazebobedin-gung nachgewiesen werden. Zudem berichten ausschließlich Patienten in der Alkoholbedin-gung einen geringeren Selbstfokus sowie we-niger negative Kognitionen während der Rede im Vergleich zu den beiden anderen Gruppen.

Diskussion: Alkohol führt zu einer Anxiolyse

bei sozialphobischen Patienten, die insbeson-dere durch die tatsächliche physiologische Wirkung von Alkohol vermittelt wird. Potentielle Einflussfaktoren auf die Angstreduktion sind ein veränderter, weniger internalisierter Auf-merksamkeitsfokus und eine Reduktion dys-funktionaler Kognitionen. Alkoholkonsum vor und während sozialer Situationen sollte bei der Behandlung sozialphobischer Patienten

mitbe-rücksichtigt und als mögliches Sicherheitsver-halten verändert werden.

Ist ein neutrales Gesicht wirklich neutral? – Affektives Priming bei Sozial Phobischen Patienten

Lange, W.G.1; Allart, E.1,2; Keijsers, G.P.J.1; Rinck, M.1; Becker, E.S.1

1Behavioural Science Institute & NijCARE,

Radboud University Nijmegen (NL); 2Center for Anxiety Disorders Overwaal, Nijmegen (NL)

Einleitung: Bisherige Forschungsergebnisse

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mögli-cherweise schneller aktivieren. Auch bei posi-tiven Gesichtern vermutet man inzwischen, dass sie für PSP gleichzeitig Ablehnung (aus-lachen) als auch Sympathiebekundung (anla-chen) bedeuten könnten und somit ambivalen-te soziale Signale repräsentieren. Zusammen-fassend belegen die Ergebnisse der vorliegen-den Studie die Annahmen der kognitiven Mo-delle zur Erklärung der Sozialen Angststörung.

Strengthening Psychotherapy Outcome: Neue Ansätze in Qualitätssicherung, Eva-luation und Versorgungsforschung

Chair: Wolfgang Lutz, Universität Trier

Therapieeffekte und Dropoutraten bei Zwangspatienten im Routinesetting: Eine Metaanalyse über Effectiveness-Studien Hans, E.; Hiller, W.

Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Theoretischer Hintergrund: Während die

unter Forschungsbedingungen erzielte Wirk-samkeit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) bei Zwangsstörungen durch Metaanalysen über zahlreiche randomisiert-kontrollierte Stu-dien (RCTs) gut belegt ist, gibt es trotz der klinischen Relevanz der Fragestellung bislang wenige Belege für die unter Routinebedingun-gen erzielte Wirksamkeit von KVT und das Ausmaß des Dropouts im Rahmen dieser Rou-tinebehandlungen. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über den aktuellen For-schungsstand zu geben und die Wirksamkeit von KVT sowie die Abbruchraten bei ambulan-ten Zwangsstörungsbehandlungen unter Rou-tinebedingungen zu untersuchen. Methoden: Auf der Basis einer systematischen Literatur-recherche haben wir eine Random-Effects-Metaanalyse über 30 nicht-randomisierte Ef-fectiveness-Studien zu ambulanter kognitiv-behavioraler Einzel- und Gruppentherapie bei Zwangsstörungen durchgeführt. Es werden standardisierte Mittelwertsdifferenzen für die Schwere der Zwangssymptomatik, die De-pressivität sowie die Ängstlichkeit zu Thera-pieende berichtet. Zudem geben wir die ge-wichtete mittlere Abbruchrate im Rahmen von ambulanter KVT bei Zwangsstörungen an.

Ergebnisse: Es gingen 30

Effectiveness-Studien mit insgesamt 1.165 Patienten in die Analysen ein. Ambulante KVT erwies sich in der Reduktion der Zwangssymptomatik sowohl in Completer- (d = 1,52) als auch in Intention-to-treat-Stichproben (d = 1,45) als wirksam. Darüber hinaus reduzierte sich die

Depressivi-tät (d = 0,64) und die generelle Ängstlichkeit (d = 0,51) der Therapiebeender signifikant. Die gewichtete mittlere Abbruchrate lag bei 11,80 %. Diskussion: Die Ergebnisse belegen, dass ambulante kognitive Verhaltenstherapie bei Zwangsstörungen auch unter Routinebedin-gungen sehr wirksam ist. Die geringe Anzahl verfügbarer Studien unterstreicht die Notwen-digkeit, methodisch hochwertige Effectiveness-Studien in der Routinepraxis durchzuführen.

Notwendigkeit oder Irrelevanz von Thera-piezielen

Schöttke, H.; Lange, J.; Sembill, A.

Universität Osnabrück

Hintergrund: Die Einigung zwischen

Thera-peut und Patient zu Therapiezielen ist ein wichtiger Teil des therapeutischen Prozesses.

Fragestellung: Wie können die Unterschiede

in der Häufigkeit und Qualität von Therapiezie-len zwischen Patienten und Therapeuten er-klärt werden? Variiert die Art der Therapieziele störungsspezifisch? Methode: Es wurden 474 ambulante Psychotherapiepatienten unter-sucht. Die Therapieziele wurden bei Patienten und Therapeuten in freier schriftlicher Form erhoben. Die Daten wurden mit dem Berner Inventar für Therapieziele (BIT-T 4.0) ausge-wertet. Die Effektivität der Therapien wurde mit dem Fragebogen zur Evaluation von Psycho-therapie (FEP; Lutz et al., 2009) erfasst. Der FEP setzt sich zusammen aus Items der Sub-tests (Wohlbefinden, Symptome, Interperso-nelle Beziehungen und Kongruenz).

Ergeb-nisse: Die Kodierungsübereinstimmung im

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Gründe therapeutischer Misserfolge aus Patientensicht

Jacobi, F.1; Pehle, U.2; Hoyer, J.2

1Psychologische Hochschule Berlin; 2Technische Universität Dresden

Die Untersuchung von therapeutischen Misser-folgen in der Psychotherapie (z.B. Nonrespon-se, Verschlechterungen, hochpathologische Abschlusswerte) stellt eine wichtige Perspekti-ve der patientenorientierten Versorgungsfor-schung dar. In diesem ForVersorgungsfor-schungsbereich sind unmittelbare Anwendungsoptionen (Scha-densvermeidung) und das Potenzial für Ver-besserungen der Behandlung in besonderem Maße gegeben. Nachdem bereits andernorts die Häufigkeit verschiedener Misserfolgsklas-sen in der Versorgungsrealität einer verhal-tenstherapeutischen Hochschulambulanz dar-gestellt wurde, soll im vorliegenden Beitrag eine empirische Studie über Gründe für thera-peutische Misserfolge aus Patientensicht ge-geben werden. Aus den zwischen 2009 und 2011 abgeschlossenen Therapien der Insti-tutsambulanz und Tagesklinik für Psychothe-rapie der TU Dresden, einer verhaltensthera-peutischen Hochschulambulanz (N = 579) wurden N = 118 Patienten (20 %) identifiziert, bei denen es zumindest Hinweise auf ausblei-benden Therapieerfolg gab (z.B. Angabe von Verschlechterung oder Nicht-Veränderung in globalen Ratings, reliable Verschlechterung in Fragebogenmaßen, Äußerung von Unzufrie-denheit bei Abschlussevaluation). Von diesen wurden zufällig ausgewählte N = 20 Patienten in ausführlichen strukturierten qualitativen In-terviews zu Gründen für den ausbleibenden Erfolg befragt. Ziel der Studie war u.a. die Bil-dung und Differenzierung von Kategorien sol-cher Gründe (z.B. hinsichtlich therapeutissol-cher Interventionen, Person des Therapeuten und therapeutische Beziehung, Einfluss der Rah-menbedingungen und des sozialen Umfeldes etc.). Neben der Darstellung der vorgefunde-nen Misserfolgsgründe aus Patientensicht ist das Anliegen des Beitrags eine vertiefte Dis-kussion, welche Informationen zu dem The-menbereich möglicher Misserfolge in verschie-denen Kontexten (z.B. Forschung vs. Routine-Qualitätssicherung) wie erhoben werden kön-nen bzw. sollten.

Bedeutung und Stellenwert der „treatment integrity and fidelity“ für die Qualitätssiche-rung psychotherapeutischer Versorgung Wittmann, W.; Steffanowski, A.

Universität Mannheim

Treatment integrity und treatment fidelity sind Konzepte und Ideen, die von Lee Sechrest im Rahmen der Evaluationsforschung vorgestellt wurden. Compliance und Non-compliance spielen in diesem Zusammenhang eine wichti-ge Rolle. Betrachten wir die Effektivität von Feedbacksystemen, wie sie zur Verbesserung der Qualität psychotherapeutischer Interven-tionen eingesetzt werden, so spielt die tatsäch-liche Nutzung der Informationen eine wesentli-che Rolle. Weiterhin können Einstellungsvor-behalte gegenüber den meist in quantitativer Form gegebenen Informationen „compliance“ und „treatment integrity“ moderieren. Im Pro-jekt der Techniker-Krankenkasse zur Quali-tätssicherung ambulanter Psychotherapie wur-de in einem „cluster randomized wur-design“ ein Feedbacksystem erprobt. Es werden solche Einflussgrößen analysiert und deren Effekte auf die Ergebnisse dargestellt.

Zur Behandlungsdauer in der Psychothera-pie: Was lässt sich aus Modellprojekten zur Qualitätssicherung ableiten?

Lutz, W.; Rubel, J.; Böhnke, J.R.; Köck, K.

Universität Trier

Theoretischer Hintergrund/Fragestellung:

(23)

therapeutischer Orientierung behandelt wur-den. Daneben gehen Therapieverläufe von ca. 350 Patientinnen und Patienten der Poliklini-schen Psychotherapieambulanz der Universi-tät Trier ein. In beiden Studien kam ein Rück-meldesystem zum Einsatz, welches zum einen über den Status zu Therapiebeginn, zum an-deren über den Verlauf informiert. Die Rück-meldungen wurden aus sowohl allgemeinen als auch störungsspezifischen Maßen gene-riert. Der Einfluss der Diagnose, der psycho-metrischen Ausgangsbelastung, von systema-tischen Rückmeldungen, der theoresystema-tischen Orientierung und der Festlegung von Kontin-genten auf die Behandlungsdauer wurde für unterschiedliche Störungsgruppen untersucht.

Ergebnisse: Neben systematischem

Feed-back, scheinen vor allem die festgelegten Kon-tingente und die theoretische Orientierung einen Einfluss auf die Behandlungsdauer zu haben. Die Technik der nächsten Nachbarn wurde genutzt, um patientenspezifische Fort-schrittsrückmeldungen zu generieren und Ori-entierung für eine patientenspezifische Be-handlungsdauer zu ermöglichen. Diskussion: Die Ergebnisse werden im Kontext einer ver-besserten Ergebnis- statt Strukturorientierung in der Psychotherapie diskutiert.

Schlussfol-gerungen: Die Studie unterstützt die Relevanz

von Rückmeldesystemen zum Therapiefort-schritt in der Psychotherapie.

Schizophrenie und Emotion

Chairs: Stefan Westermann, Philipps-Universität Marburg

Tania Lincoln, Universität Hamburg

Stressregulation und Angsterleben bei Pa-tienten mit einer schizophrenen Psychose, Verwandten ersten Grades und gesunden Kontrollpersonen

Hartmann, M.1; Köther, U.2; Moritz, S.2; Lin-coln, T.M.1

1Universität Hamburg; 2Universitätsklinikum

Hamburg-Eppendorf

Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell beschreibt die Entstehung einer psychotischen Störung als Zusammenspiel von Stressoren und gene-tischer Vulnerabilität. Es ist ungeklärt, welche Rolle die Stressqualität und die Emotion „Angst“, die in vorherigen Studien als Mediator zwischen Stress und Paranoia gefunden wur-de (z.B. Lincoln, 2009), spielen. In wur-der Pilot-studie wurde der Zusammenhang zwischen experimentell induziertem Stress durch zwei

Stressoren (Lärm vs. Sozial) und selbst-eingeschätzten Stress- und Angsterleben bei Personen mit unterschiedlichem Ausmaß von Vulnerabilität untersucht. In einem Messwie-derholungsdesign wurden Patienten mit Schi-zophrenie (n = 31), Verwandte (n = 25) und Kontrollpersonen (n = 24) in zwei Stressbedin-gungen und einer Kontrollbedingung getestet. In der Lärmbedingung wurde Lärm (75 dB) induziert. In der sozialen Stressbedingung wurde angekündigt, dass die Probanden eine kurze Rede vor einer Videokamera halten sol-len. In der Kontrollbedingung wurde kein Stress induziert. Die Selbsteinschätzung des erlebten Stresses („Die Situation stresst mich“) und des Angsterlebens wurde mit einer visuel-len Analogskala erfasst. Beim subjektiven Stresserleben zeigte sich ein Bedingungseffekt [F(2, 77 = 27.0, p = .001]: Alle Gruppen fühlten sich in den Stressbedingungen gestresster als in der Kontrollbedingung. Auch konnte ein Gruppeneffekt gefunden werden [F(2, 77 = 9.8, p = .001]: Patienten zeigten in allen Bedingun-gen höheres Stresserleben als Verwandte und Gesunde. Es zeigte sich ein Interaktionseffekt Gruppe x Bedingung [F(2, 77 = 2.5, p = .045]: Patienten und Verwandte zeigten in der Lärm-bedingung das höchste Stresserleben, Gesun-de in Gesun-der sozialen Bedingung. Im Hinblick auf das Angsterleben konnten signifikante Haupt-effekte Bedingung [F(2, 77 = 4.1, p = .021] und Gruppe [F(2, 77 = 10.7, p = .001] gefunden werden: In den Stressbedingungen geben alle Gruppen höhere Angstwerte an. Patienten erlebten signifikant mehr Angst in allen Bedin-gungen im Vergleich zu Verwandten und Ge-sunde. Ein Interaktionseffekt wurde nicht ge-funden. Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell kann durch die Ergebnisse teilweise bestätigt wer-den. Nur Patienten zeigten ein höheres Stress- und Angsterleben, aber keinen stärkeren An-stieg des Erlebens unter dem Einfluss externa-ler Stressoren. Verwandte unterschieden sich trotz erhöhter genetischer Vulnerabilität nicht von Gesunden. Die Befunde sprechen eher für ein allgemein erhöhtes Arousal der Patienten als für eine erhöhte Stressreagibilität.

Emotionsregulations-Defizite bei Patienten mit paranoider Schizophrenie

Westermann, S.1; Wojzischke, A.1; Lincoln, T.2

1Philipps-Universität Marburg; 2Universität

Hamburg

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aktive Veränderung der Bedeutung einer Si-tuation mit dem Ziel der Beeinflussung von emotionalen Reaktionen beinhaltet, scheint bei Wahnneigung eingeschränkt zu sein. Da eine Reihe experimenteller und korrelativ-longitudinaler Studien darauf hinweisen, dass negative Emotionen das Auftreten von Wahn-ideen auslösen können, sind Defizite bei der Emotionsregulation als besonders kritisch zu werten. Ziel dieser Pilotstudie ist die Replikati-on der Befunde zu EmotiReplikati-onsregulatiReplikati-on- Emotionsregulation-Defiziten in einer klinischen Stichprobe mit Patienten mit Schizophrenie. Patienten mit akuter oder früherer Wahnsymptomatik und gesunde Kontrollprobanden (N = 35) regulier-ten durch Bilder induzierte Angst mithilfe von Neubewertung oder Ablenkung (Zahlen rück-wärts zählen) (within-subject). In der Kontroll-bedingung schauten die Probanden Angst-auslösende Bilder ohne Regulation an. Die abhängige Variable war die Intensität der Angst nach der Darbietung der Bilder. Die signifikante Interaktion zwischen Gruppe (Pati-enten, Kontrollprobanden) und Emotionsregu-lation-Strategie (Neubewertung, Ablenkung) war im Sinne der Hypothese (F(1,33) = 4.78, p = 0.036): Post-hoc-Tests zeigten, dass Neu-bewertung weniger effektiv als Ablenkung in der Patientengruppe war (p = 0.049), jedoch nicht in der Kontrollgruppe (p = 0.248). Die Ergebnisse erhärten die Annahme, dass Emo-tionsregulations-Prozesse bei der Entstehung von Wahn relevant sein könnten. Vorläufige klinische Implikationen für die kognitive Verhal-tenstherapie bei Psychose und zukünftige Forschungsperspektiven werden diskutiert.

Hat ein Training der Emotionsregulation und Selbstakzeptanz das Potenzial Wahn zu reduzieren? - Ein Pilotversuch

Lincoln, T.1; Hartmann, M.1; Hohenhaus, F.2

1Universität Hamburg; 2Philipps Universität

Marburg

Hintergrund: Schwierigkeiten, negative

Emo-tionen effektiv zu regulieren sowie ein geringer Selbstwert spielen nachweislich eine bedeu-tende Rolle im Übergang von normalem zu wahnhaftem Erleben. In dieser Studie wurde deshalb untersucht, ob eine kurze Intervention, die auf die Erhöhung von Selbstakzeptanz und die Regulierung negativer Emotionen abzielt, bei gesunden Personen einen Abfall paranoi-der Gedanken zur Folge hat und ob dieser Abfall durch einen Anstieg an Selbstwert und einen Rückgang negativer Emotionen mediiert wird. Methode: Gesunde Versuchspersonen (n = 71) mit variierender Vulnerabilität für die

Entwicklung einer psychotischen Störung (er-fasst durch den Community Assessment of Psychic Experiences) wurden auf eine „com-passion-focused“ oder eine neutrale Bedin-gung randomisiert. Negative Emotionen wur-den vor der Intervention induziert, in dem die Versuchspersonen in sensu mit einer persön-lich bedeutsamen und belastenden interperso-nellen Situation konfrontiert wurden. Im An-schluss an die Exposition in sensu wurden die Versuchspersonen gebeten, eine vorab ein-trainierte “compassion-focused” Imagination (Compassionate Image, Experimentalgruppe) oder eine neutrale Imagination (Bild eines Stuhls, Kontrollgruppe) anzuwenden. Vor und nach der Intervention wurden Emotionen, Selbstwert und paranoide Gedanken erfasst.

Ergebnisse: Die Versuchspersonen der

Expe-rimentalgruppe berichteten nach der Interven-tion ein signifikant geringeres Ausmaß negati-ver Emotion, höheren Selbstwert und eine geringere Ausprägung von Paranoia als Ver-suchspersonen der Kontrollgruppe. Die Effekte der „compassion-focused“ Intervention wurden durch den Abfall negativer Emotionen, nicht aber durch einen Anstieg in Selbstwert medi-iert. Personen mit höherer Baseline-Vulnerabilität wiesen einen signifikant deutli-cheren Abfall paranoider Gedanken unter der „compassion-focused“ Intervention auf als Personen mit einem mittleren oder niedrigen Ausmaß an Baseline-Vulnerabilität.

Implika-tionen: Interventionen, die auf die emotionalen

Prozesse abzielen, die an der Entstehung von Wahn beteiligt sind, haben das Potenzial der Entwicklung von Wahn präventiv entgegenzu-wirken. Interventionsstudien, die auf die emo-tionalen Prozesse bei der Wahnentstehung fokussieren, erscheinen demnach aussichts-reich.

Konsequenzerwartung als Mediator emo-tionaler Krankheitsrepräsentation von Schizophrenie im Common-Sense-Modell Waldorf, M.; Pruß, L.; Lüllmann, E.; Schöttke, H.; Wiedl, K.H.

Universität Osnabrück

Hintergrund: Das Common-Sense-Modell

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Lobban et al., 2005). Zwar wird im CSM ein reziproker Zusammenhang von kognitiver und affektiver Ebene angenommen, spezifische Vorhersagen über die differentielle Rolle ein-zelner Bewertungsdimensionen werden indes nicht getroffen. Studien aus der Schizophrenie-forschung legen hier eine zentrale Rolle der Konsequenzerwartung nahe. Wir quantifizieren die Zusammenhänge von Krankheitskognitio-nen und negativen EmotioKrankheitskognitio-nen und prüfen die Hypothese, dass die Erwartung negativer so-zialer Folgen der Erkrankung den Einfluss weiterer Bewertungsdimensionen vermittelt.

Methoden: 120 Patienten mit

Schizophrenie-Spektrums-Diagnosen wurden im Rahmen eines DFG-Projekts u. a. mit dem IPQS (Ska-len: Chronizität, Zyklizität, Konsequenzen, Persönliche Kontrolle, Persönliche Schuld, Behandlungskontrolle, Krankheitskohärenz und Emotionale Repräsentation) und der Posi-tive and NegaPosi-tive Syndrome Scale (PANSS) untersucht. Wir berichten Ergebnisse von Re-gressions- und Mediationsanalysen an Quer-schnittsdaten. Ergebnisse: Eine negative emotionale Repräsentation der Erkrankung lässt sich mit großem Effekt multivariat aus Kognitionen zu Folgen, Verlauf, Verstehbar-keit, Kontrollierbarkeit und Schuld vorhersa-gen. In einem signifikanten Teilmediationsmo-dell vermittelt die Erwartung negativer Konse-quenzen den Einfluss der Erwartung eines zyklischen Verlaufs auf negative Emotionalität.

Schlussfolgerung: Die Berücksichtigung der

kognitiven Erkrankungsrepräsentation im Sin-ne des CSM erweist sich als gangbare und heuristisch wertvolle Ergänzung zu einer noso-logischen Betrachtung negativer Emotionen im Rahmen der Schizophrenie. Insbesondere die zentrale Erwartung negativer Folgen der Krankheit (»… bedeutet, dass andere mich weniger wertschätzen«) könnte zum Verständ-nis postpsychotischer Reaktionen beitragen und bietet sich als Zielbereich kognitiv-behavioraler Interventionen an.

Selbstregulation bei schizophrener Nega-tivsymptomatik

Fritzsche, A.; Engel, M.; Lincoln, T.

Universität Hamburg

Patienten mit schizophrener Negativsympto-matik zeigen ausgeprägte Defizite in der Initiie-rung und DurchfühInitiie-rung von zielgerichteten Verhaltensweisen. Das kognitive Modell zur Schizophrenie (Rector, Beck und Stolar, 2005) beschreibt einen Zusammenhang zwischen Negativsymptomatik und negativen Erwartun-gen geErwartun-genüber sich selbst, was sich u.a. in

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Naturalistische Psychotherapieforschung

Chairs: Henning Schöttke, Universität Osna-brück

Silja Vocks, Universität Osnabrück

Beeinträchtigung des Lebensvollzugs, be-urteilt von Psychotherapeuten und ihren Patienten - Was ändert sich durch Thera-pie?

Rist, F.; Möllmann, A. Arndt, A.; Andor, T.

Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Hintergrund: Einschätzungen der eigenen

Beeinträchtigung im Lebensvollzug variieren mit Anzahl und Ausprägung der Symptome psychischer Störungen, sind jedoch keines-wegs vollständig dadurch bestimmt. Die Ein-schätzungen der Beeinträchtigung durch die Patienten sind auch nicht deckungsgleich mit der durch die Therapeuten. Fragestellung: Welche Patientenmerkmale a) sind mit der Beeinträchtigung assoziiert, b) sagen die Ver-besserung vorher, c) beeinflussen die Über-einstimmung zwischen Patienten und Thera-peuten? Methode: Die Patienten unserer Am-bulanz schätzen zu Beginn und am Ende das Ausmaß ihrer Beeinträchtigung in den Berei-chen Arbeit/Ausbildung, Freizeit, Sozialkontak-te und Häusliche PflichSozialkontak-ten ein. Unabhängig davon beurteilen die Therapeuten dieselben Bereiche. Bei N = 534 fortlaufend in unserer Hochschulambulanz aufgenommenen Patien-ten wurden soziodemografische Variablen, Diagnosen, BDI und SCL90-R in Regressi-onsmodellen auf ihren Zusammenhang mit diesen Beeinträchtigungseinschätzungen ge-prüft. Bei N = 171 Patienten mit abgeschlosse-ner Therapie wurde das Ausmaß der Verände-rungen zum Therapieende erfasst und mit diesen Merkmalen vorhergesagt. Ergebnisse: Nur wenige der Patienten fühlen sich nicht beeinträchtigt, im Mittel beschreiben sich die Patienten als mäßig beeinträchtigt, schwere Beeinträchtigungen geben in keinem der Be-reiche mehr als 10 % der Patienten an. Bis zu 20 % der Varianz dieser Einschätzungen kön-nen mit den Prädiktoren erklärt werden, der stärkste Zusammenhang ergibt sich für den BDI, die Diagnosen (und die Komorbidität) haben nur geringen Einfluss. Die Therapeu-tenurteile dagegen waren von der Komorbidität beeinflusst. Die Beeinträchtigung nahm zum Therapieende mit hohen Effektstärken ab (0.99 ! d ! 1.44). Patienten- und Therapeuten-urteile stimmen am Anfang der Therapie bes-ser überein (.55 ! r ! .62) als am Ende der

Therapie (.45 ! r ! .56). Auch für den Post-Wert der Beeinträchtigung war der BDI der stärkste Prädiktor. Diskussion: Beeinträchti-gungsmaße sind einfach zu erheben, erfassen aber Aspekte der Lebenssituation der Patien-ten, die auch unabhängig von Zahl und Aus-prägung der Störungssymptome variieren. Die Veränderung im Verlauf der Therapie belegt die Effektivität der Therapie unabhängig von der Symptomreduktion.

Therapieeffekte bei Panikstörung und Ago-raphobie in einer Hochschulambulanz Klan, T.; Schindler, A.; Hiller, W.

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Studientherapi-en zurückblieb. Einer von mehrerStudientherapi-en möglichStudientherapi-en Gründen dürfte sein, dass in Routinetherapien die in-vivo-Konfrontation nicht immer im wis-senschaftlich empfohlenen Ausmaß erfolgt.

Psychotherapie für Soziale Ängste: Eine Langzeitkatamnese für Kognitive Verhal-tenstherapie und ein kombiniert-ressourcenorientiertes Vorgehen

Willutzki, U.; Teismann, T.; Schulte, D.

Ruhr-Universität Bochum

Ein kombiniert ressourcenorientiert-kognitiv-verhaltenstherapeutisches Vorgehen (RO-KVT) und kognitive Verhaltenstherapie ((RO-KVT) haben sich als effektive Behandlungsansätze für soziale Ängste herausgestellt. Es fehlen jedoch weitgehend Studien zum Langzeitver-lauf dieser Behandlungsansätze, sodass wenig darüber bekannt ist, wie nachhaltig die thera-peutischen Veränderungen bei diesen Patien-ten sind. Diese Studie untersucht die Effektivi-tät beider Behandlungsansätze zur 2-Jahres und 10-Jahreskatamnese: Patienten, die ein RO-KVT- oder ein KVT-Therapieangebot in Anspruch nahmen wurden nach 2 (n = 51) und 10 Jahren nach Therapieende kontaktiert und beantworten eine Reihe von Selbsteinschät-zungsfragebogen. Die Behandlungserfolge blieben auf allen Fragebögen zur 2-Jahres Katamnese stabil. Darüber hinaus fand sich eine signifikante Verbesserung auf zwei Sozi-alphobie-Skalen zwischen Behandlungsende und 10-Jahres Katamnese. Die beiden Be-handlungsgruppen unterschieden sich nicht bzgl. der Gesamteffektivität. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass beide Behandlungs-angebote effektive und nachhaltige Ansätze zur Behandlung sozialer Ängste sind.

Sudden Gains und Sudden Losses auf Pro-zess- und Symptomebene

Ehrlich, T.

Universität Trier

Theoretischer Hintergrund: In der

Psycho-therapieforschung zeigen sich bei vielen Pati-enten diskontinuierliche Verläufe. Dank eng-maschiger Verlaufsmessung konnten Sudden Gains als Sitzungen mit enormem Zugewinn an Symptomreduktion identifiziert werden. Auch auf der Prozessebene lassen sich an-hand von Patientenstundenbögen Sudden Gains und Sudden Losses finden. Dabei ist das Auftreten von Sudden Losses im

Thera-pieverlauf mit einem schlechteren Behand-lungsergebnis assoziiert. Da die Verände-rungssprünge meist schon während der Proba-torik stattfinden, sind Faktoren der therapeuti-schen Beziehung und außertherapeutische Ereignisse ein vielversprechender Untersu-chungsgegenstand im Zusammenhang mit Sudden Gains und Sudden Losses.

Metho-den: Untersucht wurden Sudden Gain-,

Sud-den Loss- und neutrale Sitzungen, die anhand von HSCL (N = 82; 53 Patienten) und Stun-denbogen (N = 104; 60 Patienten) identifiziert wurden. Die therapeutische Beziehung wurde anhand des Rupture Resolution Rating Sy-stems (Eubanks-Carter, Muran & Safran, 2009) eingeschätzt. Außertherapeutische Er-eignisse wurden Fragebogenangaben der Patienten und Selbstauskünften der Patienten zum Sitzungsbeginn entnommen. Ergebnisse: Gain-Sitzungen (Symptom- und Prozessebe-ne) sind von einer deutlich weniger konfronta-tiven Beziehung geprägt. In Gain-Sitzungen werden mehr außertherapeutische Ereignisse berichtet als in Loss- oder neutralen Sitzun-gen, wobei der Anteil positiver Ereignisse hö-her als in anderen Gruppen ist, während in Loss-Sitzungen häufige berufliche Probleme eine Rolle spielen. Diskussion: Die Ergebnis-se werden diskutiert im Hinblick auf ihre Rele-vanz für das Verständnis, die Vorhersage und die Beeinflussung von Veränderungsverläufen in der Psychotherapie.

Latente Klassen von Persönlichkeitsstö-rungen und –stilen: Zusammenhänge mit Veränderungsmustern in ambulanter Psy-chotherapie

Lange, J.; Schöttke, H.

Universität Osnabrück

Hintergrund: In der psychotherapeutischen

Praxis wird häufig eine Unterscheidung von persönlichkeitsgestörten Patienten gegenüber Patienten ohne Persönlichkeitsstörung (PS) und einem akzentuiertem Persönlichkeitsstil auch für die Therapie symptomatischer Stö-rungen als wichtig erachtet. Empirische Studi-en zu dieser Aufteilung und die Relevanz die-ser Unterscheidung hinsichtlich der Wirksam-keit von Psychotherapie stehen noch aus.

Fragestellungen: Das von uns entwickelte

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zwang-haft/selbstunsicher) gekennzeichnet sind. Un-terscheiden sich die 4 Patientengruppen durch ihre Komorbidität psychischer Störungen, in dem Schweregrad des allgemeinen psychi-schen Belastungsniveaus und in der Effektivi-tät von kognitiv-verhaltenstherapeutischer oder psychodynamischer Therapie? Methode: Die PDS-Antwortmuster von N = 555 Patienten unserer Ambulanz mit einer klinischen Erstdia-gnose aus den Bereichen F3*.* und F4*.* wur-den analysiert. Mögliche Zusammenhänge zwischen der PDS-Gruppenzugehörigkeit und soziodemgrafischen- sowie klinischen Varia-blen wurden überprüft. Das Ausmaß der gene-rellen psychischen Belastung wurde über den Global Severity Index (GSI) der Symptom-Checkliste erfasst. Für N = 255 Patienten konnten Therapieabschlussdaten ausgewertet werden. Ergebnisse: Patienten der Gruppe PDS+ weisen PS-typische Merkmale auf, lei-den häufig unter einer chronischen Depression und sind im GSI über den Therapieverlauf hinweg am stärksten belastet. Patienten der beiden Risikogruppen weisen eine mittlere GSI-Belastung auf und Patienten der Gruppe PDS- sind am geringsten belastet. Die Patien-ten aller Gruppen profitieren im gleichen Aus-maß von der Psychotherapie. Die Art der the-rapeutischen Behandlung (VT vs. TP) hat kei-nen Einfluss auf die Ergebnisse. Für Patienten mit histrionisch/dependentem Persönlichkeits-stil kommt es gehäuft nach der Probatorik zu keiner Therapievereinbarung.

Schlussfolge-rungen: Das PDS erweist sich als

konstruktva-lide und ist geeignet, um Patienten im Scree-ning-Prozess für PS in Abhängigkeit der Schwere ihrer PS-Symptomatik zu klassifizie-ren. Für die Nützlichkeit der Unterscheidung von akzentuierten Persönlichkeitsstilen gegen-über PS-gestörten- und Patienten ohne PS liegen erste Hinweise vor.

Psychotherapie mit Älteren und Angehöri-gen

Chair: Denise Schinköthe, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Ressourcen als Prädiktoren des Behand-lungserfolges einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Intervention bei posttraumatischer Belastungsstörung im Alter

Böttche, M.1; Knaevelsrud, C.1; Kuwert, P.2

1Behandlungszentrum für Folteropfer, Freie

Universität Berlin; 2 Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Theoretischer Hintergrund: Studien zu

Prä-diktoren für den Behandlungserfolg bei Trau-mafolgestörungen identifizieren hauptsächlich bereits bekannte Risiko- und Schutzfaktoren (z.B. soziodemographische Variablen, Suizida-lität). Sie sind jedoch begrenzt auf die Gruppe der (jungen) Erwachsenen und in ihren Ergeb-nissen uneinheitlich. Ressourcen, die als ge-sundungsfördernde Faktoren nach der Ent-wicklung einer Posttraumatischen Belastungs-störung (PTBS) gelten, wurden bisher kaum betrachtet. Methode: 72 in der Kindheit trau-matisierte Kriegsüberlebende (M = 70.9 Jahre, SD = 4.56) mit (subsyndromaler) PTBS (PDS) wurden zu Beginn und Ende einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen ressourcenorien-tierten Schreibtherapie sowie 3 und 6 Monate nach Abschluss untersucht. Soziodemographi-sche Variablen und ressourcenbezogene Kon-strukte (Selbstwirksamkeit - SWE, Posttrauma-tische Reifung - PTGI-S, Kontrollüberzeugun-gen - IPC) wurden als mögliche Prädiktoren für den Behandlungserfolg untersucht.

Ergebnis-se: Multiple hierarchische

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Menschen mit PTBS werden diskutiert.

Wie motiviert sind Personen mit beginnen-der Alzheimer-Demenz und ihre Angehöri-gen zu einer psychotherapeutischen Be-handlung?

Forstmeier, S.1; Roth, T.2

1Universität Zürich, Psychologisches Institut; 2Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, Klinik

für Alterspsychiatrie

Hintergrund: Während Psychotherapie für

Angehörige von Personen mit Alzheimer-Demenz (AD) bereits eine längere Tradition hat, ist Psychotherapie für die Personen mit AD selbst noch eher selten. Eine ausreichende Therapiemotivation ist auch bei dieser Patien-tengruppe eine wichtige Bedingung für den Therapieerfolg. Das Ziel dieser Studie ist, die Therapiemotivation von Personen mit AD und ihre Angehörigen miteinander und mit anderen Psychotherapiepatienten zu vergleichen sowie die Korrelate der Therapiemotivation zu unter-suchen. Methode: Wir verwenden Daten von der “Cognitive-Behavioral Treatment for Mild Alzheimer's Patients and their Caregivers” (CBTAC) Studie. Der Fragebogen zur Psycho-therapiemotivation (FPTM-23, Schulz et al., 2003) wurde verwendet, um sechs Aspekte der Therapiemotivation zu erfassen. Weitere Patientenmerkmale wurden mit der Bayer Acti-vities of Daily Living Skala (B-ADL), der Geria-trischen Depressionsskala (GDS) und der Apa-thie-Evaluations-Skala (AES) erhoben. Auf Angehörigenseite wurde die Allgemeine De-pressionsskala (ADS), der State Trait Anxiety Inventory (STAXI) und die SF-12 verwendet. Der Anosognosie-Fragebogen für Demenz (AQ-D) wurde ebenfalls verwendet.

Ergebnis-se: Verglichen mit kognitiv gesunden

Psycho-therapiepatienten, die für verschiedene psy-chische Störungen behandelt wurden (Daten aus Schulz et al., 2003), gaben Personen mit AD einen geringeren psychischen Leidens-druck und eine größere symptombezogene Zuwendung an; sie unterscheiden sich nicht hinsichtlich Hoffnung, Verneinung psychischer Hilfsbedürftigkeit, Initiative und Wissen. Die Angehörigen unterscheiden sich lediglich in einem viel geringeren Leidensdruck von der Vergleichsgruppe. Die Personen mit AD hatten größeren Leidensdruck, größere symptombe-zogene Zuwendung und weniger Hoffnung als ihre Angehörigen. Das Korrelationsmuster weist darauf hin, dass die Motivation der Per-sonen mit AD durch depressive Symptome begünstigt wird, durch apathische Symptome

und mangelnde Krankheitseinsicht eher behin-dert wird. Die Therapiemotivation des Angehö-rigen ist dagegen dann hoch, wenn er viele Ärgergefühle hat. Diskussion: In den meisten Aspekten haben Personen mit AD und ihre Angehörige eine vergleichbare Therapiemoti-vation wie andere Psychotherapiepatienten. Eine frühe Evaluation der Therapiemotivation könnte eine diagnostische Hilfe sein, um die Patienten auf die Behandlung vorzubereiten und/oder die Behandlung an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen.

Kognitive Verhaltenstherapie bei Ängsten und Depressionen im Alter

Hautzinger, M.

Eberhard Karls Universität Tübingen

Aufbauend auf unseren früheren Studien zur ambulanten Gruppentherapie mit älteren, de-pressiven Patienten (Hautzinger u. Welz 2004; 2008) adaptierten wir das Vorgehen für ältere Patienten mit Depressionen nach einem Schlaganfall (Förderung Robert Bosch Stif-tung), für ältere Patienten mit Depressionen im Rahmen einer Alterdiabetes (Förderung durch das BMBF, Kompetenznetz Diabetes mellitus) sowie für ältere Patienten mit Ängsten nach einer sturzbedingten Hüft- bzw. Beckenfraktur (Förderung durch BMG). Die Erfahrungen, die Schwierigkeiten und Befunde aus diesen z.T. noch laufenden Studien werden dargestellt und hinsichtlich der praktischen Konsequen-zen für z.B. die gerontopsychologische Reha-bilitation diskutiert. An den Projekten sind u.a. die Kollegen Prof. Dr. F. Peterak, Bochum, PD Dr. C. Becker, Stuttgart, Dr. K. Pfeiffer, Stutt-gart wesentlich beteiligt.

Entspannung versus kognitiv-behaviorale Therapie: Differentielle Effekte einer telefo-nischen Kurzzeittherapie bei pflegenden Angehörigen von Demenzerkrankten

Wilz, G.1; Schinköthe, D.1; Soellner, R.2

1Abteilung Klinisch-psychologische

Interventi-on, Friedrich-Schiller-Universität Jena;

2Universität Hildesheim

Theoretischer Hintergrund: Internationale

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Sympto-me. Die Studie vergleicht Unterschiede in der Wirksamkeit einer individuellen, kognitiv-behavioralen Telefonintervention (KVT) versus einer telefonischen Entspannungsintervention (PMR; jeweils 7 Telefonate in 3 Monaten) für pflegende Angehörige von Demenzerkrankten. Durch die telefonische Intervention sollte die Problemlösefähigkeit, Selbstfürsorge und ge-sundheitliche Befindlichkeit der Angehörigen verbessert werden. Methode: Randomisierte und kontrollierte, multizentrische Studie mit Parallelgruppendesign (N = 229): KVT Telefon-intervention; PMR EntspannungsTelefon-intervention; unbehandelte Kontrollgruppe (KG); einfach verblindet, prä-post Design mit 6 Monats- und 1-Jahres- Follow-up. Als Zielgrößen wurden folgende Bereiche untersucht: Problemlösefä-higkeit, Körperbeschwerden, Gesundheitszu-stand, Lebensqualität und das emotionale Befinden der Angehörigen. Ergebnisse: Die Ergebnisse weisen hinsichtlich der körperli-chen Befindlichkeit (Beschwerdedruck, Er-schöpfung, subjektiver Gesundheitszustand) und der physischen Lebensqualität eine stär-kere Wirksamkeit der KVT-Intervention gegen-über der Entspannungsintervention (PMR) nach. Im Umgang mit dem Demenzerkrankten konnten jedoch in der KVT-Intervention sowie in der Entspannungsintervention gleicherma-ßen eine signifikante Reduktion von verbaler und latenter Gewalt in der Pflege festgestellt werden. Hinsichtlich der Bewertung der Dauer der Intervention zeigte sich ein signifikanter Unterschied: Die Teilnehmer der KVT-Intervention bewerteten die Dauer als nicht ausreichend, während sich die Teilnehmer der Entspannung häufiger zufrieden äußerten oder die Anzahl sogar als zu hoch einschätzten. Die KVT wurde von den teilnehmenden Angehöri-gen häufiger als „sehr hilfreich“ bewertet als von Angehörigen der PMR (83 % vs. 48 %). Zudem gaben die Teilnehmer der KVT häufi-ger positive Folgewirkungen an als die Teil-nehmer der PMR (50 % vs. 27 %).

Diskussi-on: Die Ergebnisse zeigen auf, dass

Angehö-rigeninterventionen, welche problem- und emotionsorientierte Interventionsstrategien (KVT) beinhalten, eine stärkere Wirksamkeit als Entspannungsinterventionen haben sowie von den teilnehmend pflegenden Angehörigen positiver bewertet werden.

OSCAR-Online-Coaching - Ein Internet-basiertes Unterstützungsprogramm für Angehörige von Menschen mit Hirnverlet-zung

Znoj, H.; Frischknecht, E.

Universität Bern

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The many faces of face processing: Was kann uns die Verarbeitung emotionaler Gesichter über Psychische Störungen ver-raten?

Chairs: Jens Blechert, FB Psychologie, Uni-versität Salzburg

Birgit Derntl, Klinik für Psychiatrie, Psychothe-rapie und Psychosomatik, Universität Aachen

Ärger und Blickrichtung: Die Rolle von Emotionsregulation und Sozialer Angst Blechert, J.1; Schmitz, J.2

1FB Psychologie, Universität Salzburg; 2Institut

für Psychologie, Universität Freiburg

Soziale Stressoren, vor allem negative Reak-tionen anderer lösen bei uns unmittelbare und manchmal heftige Emotionen aus. Der Ge-sichtsausdruck und manchmal auch die Blick-richtung sind dafür entscheidend. Bei gesun-den ProbandInnen in Studie 1 wurgesun-den emotio-nale Reaktionen durch die Präsentation von ärgerlichen Gesichtern ausgelöst und durch Anwendung von Emotionsregulationsstrategi-en moduliert. Emotionale Aktivierung zeigte sich auf den Ebenen expliziter und impliziter Bewertungen sowie in frühen und späten er-eigniskorrelierten Potentialen (EKPs). Emotio-nale Umbewertung reduzierte die Emotionsak-tivierung auf allen Messebenen und erscheint daher vielversprechend für psychotherapeuti-sche Interventionen bzgl. sozialer Stressoren. Oft wird Ärger jedoch nicht offen gezeigt und soziale Hinweise sind subtiler: Hier könnte die Blicksteuerung eine Rolle spielen. Bei solch unklaren sozialen Situationen wurden bei Per-sonen mit sozialen Ängsten Interpretationsbia-ses beschrieben. In Studie 2 wurden daher ProbandInnen mit hoher vs. niedriger sozialer Angst neutrale Gesichter mit geradem oder abgewandtem Blick präsentiert. Die Vermu-tung war, dass hoch sozial Ängstliche gerade Blicke als konfrontierende und daher als be-drohlich interpretieren würden. Entgegen der Erwartung wiesen subjektive Bewertungen und EKPs auf eine emotionalere Verarbeitung ab-gewandter Blicke hin. Dies weist darauf hin, dass sozial Ängstliche neutrale Gesichter mit abgewandtem Blick als ablehnend interpretie-ren, was ihre Ängste aufrecht erhalten könnte.

Experimentelle Erfassung sozialer Hand-lungstendenzen und ihrer neuronalen Kor-relate bei Patienten mit unipolarer Depres-sion

Derntl, B.

RWTH Aachen

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Defizite in Emotion und sozialer Kognition: ein Marker psychischer Störungen?

Habel, U.

Universitätsklinikum Aachen

In den letzten Jahren hat die Emotionsfor-schung auch Anschluss gefunden an For-schungen zur sozialen Kognition. Soziale Ko-gnition umfasst kognitiv-emotionale Prozesse über einen selbst und andere und bezieht sich damit auf Informationsverarbeitung in sozialen Kontexten. Dabei beruht soziale Kognition auf der erfolgreichen Integration von sozialen, emotionalen, kognitiven und selbstbezogenen Informationen. Die verschiedenen untersuch-ten Prozesse, die vorgestellt werden sollen, beziehen sich auf das eigene emotionale Erle-ben, die Fähigkeit zur Emotionserkennung und mehr sozial gerichtete emotionale Prozesse wie die Empathie. Die Ergebnisse sind immer wieder maßgeblich durch die vorgegebenen Paradigmen und das Stimulusmaterial beein-flusst, weisen aber aufgabenübergreifend auf eine zentrale Rolle subkortikal-limbischer Areale, wie Amygdala aber auch präfrontale und anterior cinguläre Areale. Defizite in die-sem Bereich tragen entscheidend zu Schwie-rigkeiten im Alltagsleben im privaten wie im beruflichen Bereich bei. Vermutlich stellen solche Beeinträchtigungen Trait-Marker dar und sind daher potentiell Kandidaten für En-dophänotypen psychischer Störungen. Dabei ist es vor allem die gestörte Interaktion zwi-schen präfrontalen Arealen und funktionell verbundenen weiteren kortikalen und subkorti-kalen Arealen, die besondere Beachtung ver-dienen. Es sollen daher Ergebnisse dieser Forschungsbemühungen bei Gesunden und verschiedenen psychischen Störungen (Schi-zophrenie, Autismus, affektive Störungen) vorgestellt werden und insbesondere im Hin-blick auf mögliche differentielle, störungsspezi-fische Veränderungen, die mit den unter-schiedlichen psychopathologischen Syndro-men korrespondieren könnten, diskutiert wer-den.

Zur Interaktion von Emotion und Kognition: Der Einfluss emotionaler Gesichter auf exekutive Leistungen

Richter, S.

Abteilung für Klinische Psychologie, Psycho-therapie und Gesundheitspsychologie, Univer-sität Salzburg

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behindert sie bei kognitiv anspruchsvolleren Aufgaben erneut deren Bearbeitung.

Aspekte der Psychoonkologie

Chairs: Tanja Zimmermann, Technische Uni-versität Braunschweig

Kristin Härtl, LMU München, Klinik für Frauen-heilkunde und Geburtshilfe

Komorbidität von Progredienzangst und Angststörungen bei Krebspatienten

Dinkel, A.

Klinikum rechts der Isar, Klinik für Psychoso-matische Medizin und Psychotherapie

Hintergrund: Die Angst vor dem Fortschreiten

oder Wiederauftreten einer körperlichen Er-krankung, d.h. Progredienzangst (PA), ist eine häufige psychische Reaktion auf die Bedro-hung durch eine chronische Krankheit. Im Un-terschied zu klassischen Angststörungen sen-su ICD-10 oder DSM-IV handelt es sich bei PA um eine Realangst. Daher wird verschiedent-lich darauf hingewiesen, dass dysfunktionale PA nicht als eine Angststörung im Sinne der gängigen Klassifikationssysteme verstanden werden kann. Allerdings war der Zusammen-hang zwischen PA und Angststörungen bisher kein Thema empirischer Arbeiten. Im Rahmen dieser Studie wurde daher das komorbide Auftreten von dysfunktionaler PA und Angst-störungen untersucht. Methode: Während des stationären Aufenthaltes wurden N = 342 Pati-enten mit einem gastrointestinalen Tumor oder mit einer hämatoonkologischen Erkrankung (Alter M = 58.5; SD = 13.0; 62.8 % Frauen) mittels des Strukturierten Klinischen Interviews für DSM-IV (SKID-I) befragt. Zum Einsatz kam lediglich das Modul zu Angststörungen sowie der Abschnitt zu Hypochondrie (als eine ex-treme Ausprägung der Gesundheitsangst). Zusätzlich füllten die Patienten den Progre-dienzangstfragebogen (PA-F) sowie weitere Selbstbeurteilungsverfahren aus. Da der PA-F keine etablierten Cut off-Werte für eine klinisch bedeutsame Ausprägung von PA liefert, nutz-ten wir das 80. und 90. Perzentil als vorläufi-gen Cut off. Ergebnisse: Die Prävalenz ir-gendeiner Angststörung betrug 18 %. Die höchste Prävalenz der einzelnen Angststörun-gen bestand für spezifische Phobie (5 %) so-wie für PTBS (3.5 %). Patienten mit einer Angststörung zeigten eine höhere Progredien-zangst als Patienten ohne Angststörung (M = 8.7; SD = 3.0 vs. M = 6.8; SD = 2.3; p < .001). Bei dem 80. Perzentil als Cut off wiesen 34 %

der Patienten mit klinischer PA gleichzeitig eine Angststörung auf, während in der Gruppe der Patienten ohne klinische PA nur bei 15 % eine Angststörung bestand (p < .001). 16 % der Patienten ohne eine Angststörung zeigten eine klinisch relevantes Maß an PA. Ein ver-gleichbares Ergebnismuster zeigte sich, wenn das 90. Perzentil als Cut off genutzt wurde.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen auf, dass

dysfunktionale Progredienzangst mit Angststö-rungen assoziiert ist. Allerdings liefert die Stu-die auch Hinweise, wonach PA nicht mit einer klassischen Angststörung gleichzusetzen ist, da auch ein relevanter Teil der Patienten ohne Angststörung ein klinisch relevantes Maß an PA aufwies.

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