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Compte rendu de Heinrich-August Winkler, Geschichte des Westens 1914-1945

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Academic year: 2021

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Heinrich August Winkler

Geschichte des Westens. Die Zeit der Weltkriege 1914-1945 München: C.H. Beck 2011

1350 Seiten, 39.95 Euro ISBN 978-3-406-59236-2

Von Christoph Brüll, Fonds de la Recherche Scientifique – Universität Lüttich

Vorfreude trifft am besten die Erwartungshaltung des Rezensenten, der zum zweiten der nunmehr auf drei Bände angelegten „Geschichte des Westens“ von Heinrich-August Winkler greift. Wer souverän erzählte und analysierte politische Geschichte zu schätzen weiß, ist bei Winkler bestens aufgehoben. Es geht diesmal um die „Ausnahmezeit“ der Weltkriegsepoche, eine Zeit von politischer Gewalt, Kriegen und von beispiellosen Menschheitsverbrechen. Der Autor bezeichnet sie eingangs als „das deutsche Kapitel in der Geschichte des Westens“. Tatsächlich dominiert die Geschichte Deutschlands die Darstellung fast naturgemäß. Daneben liegt der Schwerpunkt einerseits auf dem italienischen Faschismus und dem sowjetischen Kommunismus und andererseits auf den großen Demokratien Frankreich, Großbritannien und USA. Die klaren und gut begründeten Urteile beruhen auf einer Literaturkenntnis und einer Durchdringung des Stoffs die ihresgleichen sucht – das gilt auch für die Absätze zu kleineren Ländern wie Belgien.

Die Probleme in der Anlage der „Geschichte des Westens“, die sich schon durch die Besprechungen des ersten Bands zogen, wirken sich jedoch auch auf dieses Buch aus. Die Fokussierung auf die politische Geschichte – so brillant diese daher kommt – sagt wenig aus über gesellschaftliche Entwicklungen, über soziale Mobilisierungs- und

Dynamisierungsprozesse. Dies zeigt sich besonders in den Passagen, die den westeuropäischen Demokratien (insbesondere Frankreich) gewidmet sind. Der

politikhistorische Zugang zeigt die bekannte Abfolge von Krisen und Erschütterungen der Troisième République, vermag es jedoch nicht zu erklären, warum die Demokratie sich letztlich doch behaupten konnte. Demgegenüber ist die politische Darstellung der

nationalsozialistischen, aber auch der stalinistischen Massenverbrechen ebenso eindringlich wie schonungslos, wie dies auch Ulrich Herbert in einer Besprechung angemerkt hat (FAZ, 10.10.2011).

Fragen zum Vergleich, zu transnationalen Entwicklungen und zu Verflechtungen werden von der Lektüre geradezu provoziert; leider bleiben sie aufgrund der Darstellungsform dem Leser überlassen. Problematisch erscheint ebenfalls die Beschränkung auf eine innere Geschichte des „Westens“ als der Geschichte eines „normativen Projekts“, gegen das seine Erfinder oft genug gehandelt haben (s. auch schon Band 1), und eines Wegs, den Deutschland

einzuschlagen sich schwer tat; es fehlt eine Problematisierung der Außenwahrnehmung des „Westens“. Damit würde vielleicht auch der Vorwurf des Westens als einer „ahistorischen“ Projektion in die Vergangenheit auf anderer Grundlage diskutiert werden können.

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