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Anreise

Fahrplan und Fahrkarten: www.sbb.ch, Tel. Rail Service 0900 300 300

Standseilbahn Piotta – Ritóm: www.ritom.ch (geöffnet 1. Juni bis 31. Oktober), Tel. 091 868 31 51 Restaurants (während der Sommerszeit):

 Riugio Lago Ritóm (beim Staudamm)*: Tel. 091 868 14 24

 Canvetto da Charly (Cadagno di Fuori)*: Tel. 091 868 16 47

 Capanna di Cadagno SAT (Alpe di Piora)*: Tel. 091 868 13 23

• Unterkunft auf Anfrage

Studentengruppen mit didaktischem Reiseziel können sich auch ans Centro di Biologia Alpina wenden: www.cadagno.ch.

Topographische Karte: Schweizerische Landeskarte 1:25’000, Blatt 1252 Ambri-Piotta.

Kommunikation, Rettung: Das mobile Telefonnetz reicht nicht über den Staudamm von Piora hinaus. Im Notfall wende man sich an eine der oben angegebenen Adressen oder verwendet ein Satellitentelephon.

A. Lehrpfad Lago di Ritóm

Steigt man von der Endstation der Standseilbahn zum Lago Ritóm hoch, so beginnt der Lehrpfad auf der rechten (orographisch linken) Seite des Staudamms. Der Lehrpfad bietet eine ökologisch orientierte Exkursion, mit historischen, kulturellen und biologischen Informationsposten, sowie Hinweisen auf lokale geschichtliche Ereignisse. Der Exkursionsführer wurde unter dem Titel «Naturlehrpfad Lago di Ritóm» publiziert (AA.VV. 2009, Koordination R. Peduzzi, © Funicolare Ritóm SA).Der vorliegende erweiterte Text enthält zusätzliche Informationen zur Geologie und Landschaft.

10 cm Abbildung a: Lago di Ritóm, Regen bei Nordföhn über der Krete des

Gotthardmassivs. Blick gegen Westen

Abbildung b:Informationstafel am Ausgangspunkt des Lehrpfads. Die Texte der Informationstafeln entlang dem Lehrpfad sind hier übersetzt.

Der Fussweg verläuft zuerst im Wald und folgt dem Südufer des Lago di Ritóm.

A Ostende folgt ein steiler Aufstieg zum Weiler und dem Lago di Cadagno. Von dort erreicht man bequem die Alpe di Piora und das Centro di Biologia Alpina.

Die Wanderung dauert etwa 2 ½ Stunden.

Geologie der Standorte A.1 bis A7:Die Beobachtungspunkte A.1 bis A.7 liegen alle auf Gesteinen die der Lukmanier-Decke angehören (Abb. 5). Die Aufschlüsse sind meist stark verwittert, mit starker Bodenbildung:

A.1, A.2, A.3 und A.5:Porphyritische, granitische Gneise, z.T. stark geschiefert.

A.4:Serizit - Quarzite der Mels-Formation.

A.7:Schiefer und zwei Glimmer Paragneise, Amphibolite.

A.1 Start zum Lehrpfad

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10 cm A.2 Geschichte

Siehe Kapitel 1.1 und 1.3 der Einleitung

A.3 Der Wald Lärche (Larix deciduaMiller)

Kennzeichnende Merkmale:

Der Name hat den lateinischen Ursprung beibehalten. Ein Baum von herausragender Grösse (Höhe: 30 – 35 m), der eine Lebensdauer von 500 Jahren erreicht (sogar bis 1000 Jahre an der Obergrenze der Bergwälder). Es ist das einzige hiesige Nadelholzgewächs mit fallenden Nadeln1.

Die längliche, pyramidenförmige Baumkrone ist schütter und wird im Alter auf der subalpinen Stufe, wo sie die obere Grenze des Waldes und der Einzelbäume bildet, spitzbogig und unregelmässig. Die besten Wachstums-bedingungen findet die Lärche an offenen Standorten mit viel Sonnen-einstrahlung, kühlem und lockerem Boden und trockenem, kontinentalem Klima. Oft tritt die Lärche als Pionierbaumart auf. In der Region Piora finden wir den Baum zusammen mit der Arve (und oft mit Rhododendron ferrugineum) in einer spezifischen Waldgesellschaft, auf lateinisch Larici-pinetum cembrae typicum.

Rinde:Erst grau und glatt, wird sie mit zunehmendem Alter dicker (mehr als 20 mm bei alten Bäumen im subalpinen Raum), von brauner bis rötlicher Farbe, und selbst Karmin2in tieferen Schichten.

Blätter (Nadeln): Diese haben die Form von kurzen, weichen Nadeln, von hellgrüner Farbe, in Bündeln von 10 bis 30 Einzelnadeln. Im Herbst verfärben sie sich in roten und gelben Farben, bis sie dann abfallen.

Blüten: Einhäusige (monözische)3 Baumart mit eiförmigen männlichen Kegeln von gelblicher Farbe und zylinderförmigen, dunkelroten weiblichen Blüten.

Früchte: Kleine eiförmige, aufragende Kegel, die alljährlich reifen, mit abgerundeten dünnen Schuppen, die auf dem Baum mehrere Jahre offen bleiben. Kleine, geflügelte Samen. Verbreitung durch den Wind (Anemochorie).

Verwendung: Das Lärchenholz ist sehr dauerhaft, sieht gut aus, ist begehrt für den Haus- und Schiffsbau und in der Schreinerei. Die Lärche eignet sich auch für die Wiederaufforstung oder die Errichtung von Schutzwäldern, wo sie zusammen mit andern Baumarten in steilem und exponiertem Gelände eingesetzt wird. Die dicke, korkige Rinde der erwachsenen Bäume sorgt für eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Steinschlag.

Besonderes:In den Bergen wurde der Baum seit alten Zeiten vom Menschen gegenüber Arve und Tanne bevorzugt und dies vor allem wegen der hohen Qualität des Holzes und weil das Vieh im Schatten der ausladenden Äste weiden kann. Die Lärche war stets das Sinnbild eines robusten Baums. Aus Harz wurde ein Antiseptikum gegen Infektionskrankheiten und Entzündungen der Atemwege gewonnen. Im Sommer sondern die Nadeln die sogenannte „Manna von Briançon“ ab, die von den Bienen gesammelt wird. Ein Teil der Pfähle, auf denen die alten Wohnbauten von Venedig stehen, ist aus Lärchenholz.

---1) Einzige Art mit Blättern (Nadeln), die sich jedes Jahr erneuern und normalerweise im Herbst abfallen.

2) Rotabstufung.

3) Art mit getrennten männlichen und weiblichen Blüten am selben Baum.

4) Holz des äusseren Stamms, dessen hauptsächliche Funktion darin besteht, Wasser von den Wurzeln in die Krone zu befördern.

5) Der zentrale Teil des Baumstammes hat keine Nährfunktion, sondern dient als Stütze der Holzteile, die sich am Besten für die Verarbeitung eignen.

6) Art, die bei vollem Lichteinfall optimal wächst.

Wurzeln: Gebündelt und schräg, sehr robust; sie dringen tief in den Boden ein, auch in die mit Erde gefüllten Spalten im Gestein.

Holz: Variabel, Splintholz4 weich, von gelblicher Farbe. Das Kernholz5ist von oranger bis roter Farbe, harzig, mit gut sichtbaren Jahrringen; Dichte: 660 kg/m3. Es besitzt vorzügliche Wider-standsfähigkeit, sei es an der Luft oder im Wasser.

Ökologie: Pionierpflanze, heliophil6, die ein trockenes, sonniges kontinen-tales Klima und gut drainierte Böden in der Höhenstufe von 700 bis 2000 m ü.M. schätzt.

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