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Resolutionsübergreifender Fortschrittsbericht über die Umsetzung der Dokumente „Stärkung patientenorientierter Gesundheitssysteme in der Europäischen Region der WHO: Ein Handlungsrahmen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen“ und „Be

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Texte intégral

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W E L T G E S U N D H E I T S O R G A N I S A T I O N R E G I O N A L B Ü R O F Ü R E U R O P A

UN City, Marmorvej 51, DK-2100 Kopenhagen Ø, Dänemark Tel.: +45 45 33 70 00 Fax: +45 45 33 70 01 E-Mail: eugovernance@who.int Web: http://www.euro.who.int/de/who-we-are/governance

70. Tagung

Virtuelle Tagung, 14.–15. September 2020 4. August 2020

200557

Punkt 6 der vorläufigen Tagesordnung ORIGINAL: ENGLISCH

Resolutionsübergreifender Fortschrittsbericht über die Umsetzung der Dokumente „Stärkung patientenorientierter

Gesundheitssysteme in der Europäischen Region der WHO: Ein Handlungsrahmen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen“ und

„Beschleunigter Ausbau der primären Gesundheitsversorgung“

Dieses Dokument enthält den resolutionsübergreifenden Fortschrittsbericht über die Umsetzung der Dokumente „Stärkung patientenorientierter Gesundheitssysteme in der Europäischen Region der WHO: Ein Handlungsrahmen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen“ und „Beschleunigter Ausbau der primären Gesundheitsversorgung“.

Er wird dem WHO-Regionalkomitee für Europa auf dessen 70. Tagung im September 2020 im Einklang mit den Resolutionen EUR/RC66/R5 und EUR/RC69/R8 vorgelegt.

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Hintergrund

1. Im 21. Jahrhundert haben sich mehrere Entwicklungen vollzogen, die die Gesundheitssysteme in der Europäischen Region der WHO unter Druck gesetzt haben. Die Alterung der Bevölkerung, der damit einhergehende Anstieg der Krankheitslast aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten, das Anhalten bzw. Wiederauftreten übertragbarer Krankheiten, neue und kostspielige technologische Fortschritte sowie wirtschaftliche Zwänge haben in ihrem Zusammenspiel schwer zu bewältigende Herausforderungen entstehen lassen, die nur angegangen werden können, wenn die Leistungserbringung im Gesundheitswesen im Sinne eines stärker patientenorientierten Ansatzes umgestaltet wird, der die gesundheitlichen Resultate verbessern kann.

2. Als Reaktion auf die Herausforderungen, vor denen die Mitgliedstaaten derzeit stehen, verabschiedete das WHO-Regionalkomitee für Europa auf seiner 66. Tagung im September 2016 eine Resolution (EUR/RC66/R5) mit dem Titel „Stärkung patientenorientierter Gesundheitssysteme in der Europäischen Region der WHO: Ein Handlungsrahmen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen“. In Anerkennung der zentralen Rolle der primären Gesundheitsversorgung, die in der Erklärung von Astana von 2018 gewürdigt wurde, nahm das Regionalkomitee ferner auf seiner 69. Tagung im September 2019 die Resolution EUR/RC69/R8 zum Thema „Beschleunigter Ausbau der primären Gesundheitsversorgung“ an.

3. In der Resolution EUR/RC69/R8 ersuchte das Regionalkomitee die damalige WHO- Regionaldirektorin für Europa, dem Regionalkomitee auf dessen 70., 75. und 80. Tagung über die Umsetzung dieser Resolution in Verbindung mit der Resolution EUR/RC66/R5 Bericht zu erstatten. Dieser erste resolutionsübergreifende Fortschrittsbericht wird der 70. Tagung des Regionalkomitees vorgelegt.

Europäischer Handlungsrahmen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen

4. Der Europäische Handlungsrahmen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen soll die Bemühungen um eine Umgestaltung der Leistungserbringung im Gesundheitswesen straffen und forcieren und so die Priorität der Europäischen Region, den gesundheitlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden, voranbringen.

Der Handlungsrahmen enthält eine Auswahl wesentlicher Bereiche für eine ergebnisorientierte, auf Systemdenken ausgerichtete Umgestaltung der Leistungserbringung im Gesundheitswesen.

Wie in Dokument EUR/RC66/15 festgestellt, erfordert der strategische Ansatz „eine umfassende Erbringung hochwertiger Gesundheitsleistungen im gesamten Lebensverlauf, die auf die vielschichtigen Bedürfnisse der Bevölkerung insgesamt wie auch des Individuums zugeschnitten sind, von einem koordinierten Team von Leistungserbringern aus verschiedenen Umfeldern und Versorgungsebenen erbracht und wirksam gesteuert werden, um auf der Grundlage der besten verfügbaren Erkenntnisse optimale Resultate und eine angemessene Nutzung vorhandener Ressourcen zu gewährleisten, mit Rückmeldungskreisläufen zur kontinuierlichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit, und durch bereichsübergreifende Maßnahmen an den vorgelagerten Ursachen von Krankheit anzusetzen und gezielt Wohlbefinden zu fördern.“

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5. Der Handlungsrahmen orientiert sich an vier Schwerpunktbereichen:

a) Interventionen auf Bevölkerungsebene und individueller Ebene betreffen die Bestimmung der konkreten gesundheitlichen Bedürfnisse, die Determinanten von Gesundheit, die Befähigung der Bevölkerung und die Einbindung der Patienten.

b) Leistungserbringungsverfahren betreffen die Gestaltung der Versorgung, die Sortierung von Leistungserbringern und Umfeldern, die Steuerung der Leistungserbringung sowie die Verbesserung der Leistung.

c) Befähigende Faktoren im System, die die Neuordnung der Rechenschaftslegung, die Gestaltung von Anreizen, die Bereitstellung kompetenten Gesundheitspersonals, die Förderung des verantwortungsbewussten Gebrauchs von Arzneimitteln, die Innovation der Gesundheitstechnik und die durchgehende Einführung von Initiativen zur Förderung der e-Gesundheit für eine bessere Leistungserbringung umfassen.

d) Unterstützend zu den ersten drei Bereichen ist eine Veränderungssteuerung vorgesehen, die bestimmen soll, wie Veränderungen herbeigeführt werden können, die die Menschen in den Mittelpunkt stellen, und wie die Umgestaltung in Gang gesetzt und ein nachhaltiger Wandel ermöglicht werden kann.

Resolution über den beschleunigten Ausbau der primären Gesundheitsversorgung

6. Am 25. und 26. Oktober 2018 wurde auf der Globalen Konferenz über primäre Gesundheitsversorgung in Astana (Kasachstan) der 40. Jahrestag der Annahme der Erklärung von Alma-Ata über primäre Gesundheitsversorgung begangen. Unter Bekräftigung der in dieser visionären Erklärung enthaltenen Verpflichtungen nahm die 72. Weltgesundheitsversammlung im Mai 2019 eine Resolution über die primäre Gesundheitsversorgung (Resolution WHA72.2) an.

7. In seiner Resolution EUR/RC69/R8 fordert das Regionalkomitee die Mitgliedstaaten eindringlich auf, „bei der Stärkung ihrer Gesundheitssysteme vorrangig auf den Ansatz der primären Gesundheitsversorgung zu setzen, der flächendeckende und gezielte Angebote in den Bereichen Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention, Behandlung, Rehabilitation und Palliativversorgung während der gesamten Lebensdauer umfasst“. Ferner rückt es die Menschen in den Mittelpunkt des Gesundheitssystems, indem der Schwerpunkt auf die Bestimmung gesundheitlicher Bedürfnisse und den Zuschnitt von Interventionen im Bereich der Leistungserbringung gelegt wird, indem die Bevölkerung einbezogen und befähigt wird und indem eine Kontinuität der Versorgung bei der Leistungserbringung im Gesundheitswesen zwischen verschiedenen Spezialisierungsebenen der Versorgung gewährleistet wird. Darüber hinaus werden die Mitgliedstaaten in der Resolution eindringlich ersucht, sicherzustellen, dass das Personal in der primären Gesundheitsversorgung über Fachwissen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Kapazitäten verfügt und somit hinreichend befähigt ist, die Bedarfsgerechtigkeit des Gesundheitssystems zu verbessern, und dass Patienten und Betreuer in der Lage sind, gemeinsam Entscheidungen zu treffen.

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Fortschritte bei der Umsetzung der Resolutionen über integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen und den Ausbau der primären Gesundheitsversorgung

8. Zur Anpassung an ihre örtlichen Gegebenheiten haben die Mitgliedstaaten unterschiedliche Ansätze für die Einhaltung ihrer in den beiden Resolutionen eingegangenen Verpflichtungen gewählt. Diese Ansätze lassen sich allgemein in zwei Kategorien einteilen:

i) allmähliche Änderungen bei der Leistungserbringung im Gesundheitswesen, insbesondere in der primären Gesundheitsversorgung, und ii) umfassendere Änderungen oder Reformen ihrer Systeme für die primäre Gesundheitsversorgung. In diesem Fortschrittsbericht werden die wichtigsten Maßnahmen und Initiativen beschrieben, die das Europäische Zentrum der WHO für primäre Gesundheitsversorgung in Almaty (Kasachstan) seit der Annahme der Resolution EUR/RC66/R5 im Jahr 2016 ergriffen bzw. unterstützt hat. In diesem Zeitraum war das Fachzentrum in insgesamt 25 Ländern aktiv, indem es direkte Unterstützung für die Länder leistete und Bewertungen bzw. Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau durchführte. Daher kann in diesem Bericht kein umfassender Überblick über sämtliche Bemühungen der 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region gegeben werden.

9. Der Bericht ist in drei Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt wird die Führungsarbeit des Sekretariats in Bezug auf die integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen und den Ausbau der primären Gesundheitsversorgung beschrieben; im zweiten wird erläutert, wie das Sekretariat die Mitgliedstaaten bei ihren Bemühungen unterstützt, die primäre Gesundheitsversorgung schrittweise enger mit dem öffentlichen Gesundheitswesen sowie dem Krankenhaus- und Sozialwesen zu verknüpfen und stärker patientenorientierte Ansätze zu verfolgen, die den Bedarf der zu versorgenden Menschen in den Vordergrund stellen. Im dritten Abschnitt wird die Unterstützung für die 13 Länder geschildert, die derzeit mit umfassenden Änderungen oder einer Reform ihrer primären Gesundheitsversorgung befasst sind.

Führungskompetenz bei der integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen und beim Ausbau der primären Gesundheitsversorgung 10. 2016 erstellte das Fachzentrum in Almaty ein Ressourcenpaket, das die Mitgliedstaaten bei ihren Maßnahmen zur Umsetzung des Europäischen Handlungsrahmens für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen unterstützen soll und folgende Elemente beinhaltet:

• einen Katalog der Ressourcen zur Unterstützung der grundlegenden Umgestaltung der Leistungserbringung im Gesundheitswesen;

• einen Bericht über die abschließende Konsultationstagung zum Europäischen Handlungsrahmen für die integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen;

• häufig gestellte Fragen (FAQ);

• ein Begriffsglossar;

• Der Europäische Handlungsrahmen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen: ein Überblick;

• Integrierte Versorgungsmodelle: ein Überblick;

• Lehren aus der grundlegenden Umgestaltung der Leistungserbringung im Gesundheitswesen: eine Sammlung von Initiativen in der Europäischen Region der WHO; und

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• einen Schritt-für-Schritt-Ratgeber zur Erstellung von Profilen für die Umgestaltung der Leistungserbringung im Gesundheitswesen.

11. 2017 richtete das Fachzentrum in Almaty die vierte Tagung des Netzwerks der Ansprechpersonen für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen aus, auf der u. a. die Daten betrachtet wurden, die aus drei potenziellen Datenquellen bereitgestellt werden könnten: i) nationale Datenbanken, ii) organisierte Gruppen von Fachkräften und Patienten und iii) verfügbare Daten zu den Erfahrungen von Patienten, zur Bevölkerungsgesundheit und zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Außerdem veranstaltete es einen Aktionstag, der Vertreter aus allen sechs WHO-Regionen zu einer globalen Debatte über Krankenhäuser zusammenführte.

12. Darüber hinaus konzipierte das Fachzentrum 2017 eine Studie, die aufzeigen sollte, wie kompetentes Personal für die primäre Versorgung aufgebaut werden kann. Gegenstand der Untersuchung waren die jeweiligen Rollen der einzelnen Akteure in der primären Versorgung und inwiefern diese in die Schulung des Personals in der primären Gesundheitsversorgung und den Erhalt und die Förderung der von diesem erwarteten Kompetenzen einbezogen werden. Als anschauliche Fallbeispiele wurden fünf Länder ausgewählt: Deutschland, Kasachstan, Lettland, Schweden und Spanien.

13. Das Fachzentrum richtete auch die Eröffnungstagung des Beirats für primäre Gesundheitsversorgung aus, die am 20. und 21. Juni 2017 in Almaty stattfand. Der aus führenden Fachleuten von Institutionen aus Politik, Wissenschaft und Forschung, Berufs- und Patientenverbänden sowie Entwicklungspartnern bestehende Beirat wurde mit dem Auftrag eingesetzt, strategische Beratung in Bezug auf die künftige Ausrichtung des Fachzentrums in Almaty zu leisten und Perspektiven, Erfahrungen und Sachverstand für eine evidenzbasierte konzeptionelle Beratung im Hinblick auf eine zukunftstaugliche Vision der primären Gesundheitsversorgung auszutauschen.

14. Aufgrund entsprechender Anfragen aus den Mitgliedstaaten wurden beträchtliche Ressourcen für die Entwicklung von Instrumenten zur Überwachung der Qualität der integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen und der primären Gesundheitsversorgung in den Ländern und Gebieten eingesetzt. Dazu zählen:

• Ein Instrument zur Bewertung von Krankenhauseinweisungen bei ambulant behandelbaren Erkrankungen. Aufbauend auf ähnlichen Studien, die 2015 in Deutschland, Kasachstan, Lettland und der Republik Moldau durchgeführt wurden, wurde ein Arbeitspapier erstellt, das die verschiedenen Ansätze zur Messung von Krankenhauseinweisungen bei ambulant behandelbaren Erkrankungen beschreibt und erforscht, wie solche Einweisungen als Qualitätsmaß verwendet wurden und welche gesundheitlichen Resultate sie erfassen. Darin enthalten ist ein Instrument zur Selbstbewertung, mit dem der Stand der Leistungserbringung im Gesundheitswesen in einem bestimmten Land untersucht werden kann. Das Instrument kam in Portugal zum Einsatz.

• Ein Instrument zur Beobachtung der Wirkung, Leistungsfähigkeit und Kapazitäten der primären Gesundheitsversorgung (PHC-IMPACT), das dazu gedacht ist, das Potenzial der primären Gesundheitsversorgung für die raschere Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung durch Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems zu nutzen.

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– Die Entwicklung des Instruments war Gegenstand eines Artikels in einer wissenschaftlichen Zeitschrift; zudem wurden ein Überblick über den Rahmen, ein Glossar der einschlägigen Begriffe sowie Beschreibungen der Indikatoren veröffentlicht. Bislang haben zwei Länder dieses Instrument im Pilotversuch erprobt: Kasachstan und Montenegro.

– In Albanien und im Kosovo1 kam ein Instrument zur schnellen Bewertung der primären Gesundheitsversorgung zur Anwendung, das flexibel auf zeitgebundene Entscheidungen reagiert.

• Eine Anwendung des COORDENA2-Fragebogens zur Messung der Koordinierung zwischen der primären und der sekundären Gesundheitsversorgung in der Europäischen Region, der in Partnerschaft mit dem katalanischen Konsortium für Gesundheits- und Sozialfürsorge entwickelt wurde.

15. Das Fachzentrum in Almaty spielte auch eine aktive Rolle bei der Unterstützung der Vorbereitungen auf die Globale Konferenz über primäre Gesundheitsversorgung: von Alma- Ata hin zu einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von der Regierung Kasachstans am 25. und 26. Oktober 2018 ausgerichtet und von der WHO mitfinanziert wurde. Neben der logistischen Unterstützung organisierte das Fachzentrum offizielle Nebenveranstaltungen und leistete Beiträge zu zahlreichen Hintergrunddokumenten für die Konferenz, u. a. zu fachlichen Informationspapieren über eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen, die transformative Rolle der Krankenhäuser und die Verknüpfung des öffentlichen Gesundheitswesens mit der primären Gesundheitsversorgung sowie zum Zwischenbericht aus der Europäischen Region. An der Konferenz nahmen mehr als 1200 Delegierte aus über 120 Ländern teil und gaben ihr neuerliches Bekenntnis zur primären Gesundheitsversorgung als Vehikel für die Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung sowie der Ziele für nachhaltige Entwicklung ab. Die Erklärung von Astana bildete die Grundlage für die Resolution EUR/RC69/R8, die 2019 verabschiedet wurde.

16. 2018 veröffentlichte das Fachzentrum Leitlinien zu zehn „Beschleunigern“, die, wie gewonnene Erkenntnisse und bewährte Verfahren nahelegen, von wesentlicher Bedeutung für die Umgestaltung der primären Gesundheitsversorgung in der Europäischen Region sind. Diese Leitlinien wurden im Dokument zum Thema „Beschleunigter Ausbau der primären Gesundheitsversorgung in der Europäischen Region der WHO: organisatorische und technologische Innovationen im Kontext der Erklärung von Astana“ (Dokument EUR/RC69/13 Rev.1) weiterentwickelt, auf das in der Resolution EUR/RC69/R8 Bezug genommen wird.

17. Darüber hinaus war das Fachzentrum in Almaty auch Mitinitiator einer zweijährigen Studie, bei der es darum ging, die einer integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen zugrunde liegenden Werte aus der Sicht internationaler Nutzer der Leistungen zu betrachten und auf diese Weise besser zu verstehen, welche Faktoren das Verhalten, die Entscheidungsfindung, die Zusammenarbeit und die Steuerungsprozesse in integrierten Versorgungsnetzwerken bestimmen. Die Studie steht kurz vor dem Abschluss.

18. In der Erkenntnis, wie wichtig und wertvoll Partnerschaften sind, beteiligt sich das Zentrum Almaty an einer Reihe von Partnerschaften mit dem Ziel, die integrierte

1Alle in diesem Dokument enthaltenen Verweise auf das Kosovo sind im Zusammenhang mit der Resolution 1244 (1999) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zu verstehen.

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Leistungserbringung im Gesundheitswesen bzw. den Ausbau der primären Gesundheitsversorgung zu unterstützen, zu denen u. a. folgende Akteure gehören:

• die Partnerschaft der Nördlichen Dimension für Gesundheit und Soziales, Stockholm;

• das katalanische Konsortium für Gesundheits- und Sozialfürsorge, Barcelona;

• das Europäische Zentrum für Sozialpolitik und -forschung, Wien;

• das Kooperationszentrum der WHO für Qualität und Chancengleichheit in Systemen der primären Gesundheitsversorgung, Academic Medical Centre, Universität Amsterdam;

• die Staatliche Schule für öffentliche Gesundheit, NOVA Universität Lissabon;

• das Südosteuropäische Gesundheitsnetzwerk, Skopje (Nordmazedonien); und

• das Europäische Büro der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten, Moskau.

19. Zuletzt hat das Fachzentrum in Almaty als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie eine aktive Rolle bei der Erarbeitung fachlicher Leitfäden gespielt, die die Länder bei der Stärkung der Maßnahmen ihrer Gesundheitssysteme gegen COVID-19 unterstützen sollen. Darüber hinaus hat es fachliche Leitlinien zu der Frage erarbeitet, wie die Gegenmaßnahmen der primären Gesundheitsversorgung so angepasst werden können, dass die Pandemie wirksamer bekämpft werden kann, zumal die Erfahrungen einer Reihe von Ländern erkennen lassen, dass das System der primären Gesundheitsversorgung wesentlich dazu beitragen kann, das Risiko einer Überlastung der Krankenhausinfrastruktur eines Landes und eines damit einhergehenden Anstiegs der Mortalitätsraten zu verringern.

Allmähliche Änderungen zur Stärkung der integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen

20. Das Fachzentrum in Almaty unterstützte die allmähliche Stärkung der integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen durch zwei verschiedene Arbeitsmodalitäten:

i) direkte Unterstützung für die Länder und ii) Analysen zur Untersuchung konkreter Aspekte der Gesundheitsversorgung oder der Erbringung von Gesundheitsleistungen.

21. Die direkte Unterstützung durch das Fachzentrum bei der Stärkung der integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen lässt sich durch zwei Länderbeispiele veranschaulichen: Kasachstan und Belarus.

• Kasachstan

– Das Fachzentrum in Almaty hat die Regierung Kasachstans bei der Entwicklung eines nationalen Rahmens für den Ausbau der primären Gesundheitsversorgung für den Zeitraum 2018–2022 unterstützt. Darin vorgesehen ist die Schaffung eines neuen, patientenorientierten Modells einer integrierten primären Gesundheitsversorgung, die besser in der Lage ist, den Bedürfnissen der Bevölkerung und den Erwartungen der Menschen zu entsprechen, und zwar durch umfassende multidisziplinäre Leistungsangebote der primären Gesundheitsversorgung, die dem Pflegepersonal eine erweiterte Rolle zuweisen und auch Psychologen und

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Sozialarbeiter einbinden. Das Fachzentrum hat zudem den nationalen Anlaufstellen kontinuierliche Unterstützung bei der Beantwortung der Frage gewährt, wie die in dem Rahmen empfohlenen zentralen Strategien für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen in der Praxis der primären Gesundheitsversorgung anzuwenden sind.

– In Zusammenarbeit mit einem der 17 Kompetenzzentren für die primäre Gesundheitsversorgung hat das Fachzentrum in Almaty einen Vorschlag zur Überarbeitung des Betätigungsfelds des Gesundheitspersonals in der primären Gesundheitsversorgung ausgearbeitet, wobei es einen partizipatorischen Ansatz unter Einbeziehung von Fachkräften aus der primären Gesundheitsversorgung und dem öffentlichen Gesundheitswesen sowie von Bürgervertretern verfolgte. In diesem überarbeiteten Betätigungsfeld sollen neben einer Befähigung der Bürger zu selbstbestimmtem Handeln Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Psychologen eine verstärkte Rolle bei den Maßnahmen zur Krankheitsprävention übernehmen.

– Das Fachzentrum unterstützt derzeit auch die Weiterentwicklung des aktuellen Systems für die epidemiologische Überwachung in der primären Gesundheitsversorgung, aus der ein ergebnisorientierter Überwachungs- und Evaluationsrahmen hervorgehen soll, der eine datengesteuerte Qualitätsverbesserung innerhalb von Einrichtungen in Echtzeit ermöglicht;

dies ist ein überaus wichtiges Instrument für die Verbesserung der klinischen Ergebnisse, etwa im Zusammenhang mit der Behandlung und Bekämpfung von Bluthochdruck und Diabetes im Rahmen der primären Gesundheitsversorgung.

• Belarus

– In Zusammenarbeit mit dem WHO-Länderbüro in Belarus unterstützt das Fachzentrum in Almaty das Land bei der Umsetzung des von der Europäischen Union geförderten Projekts BELMED, bei dem ein patientenorientiertes Modell einer integrierten primären Gesundheitsversorgung erprobt wird, das die Krankheitslast aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten wirksamer bewältigen soll. Das Projekt BELMED ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich die zentralen Strategien des Europäischen Handlungsrahmens für eine integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen praktisch verwirklichen lassen.

– Das Fachzentrum in Almaty hat Maßnahmen zur Verbesserung der Kompetenzen von Arzthelfern und Pflegekräften und zur Ausweitung ihres Betätigungsfelds, die Umsetzung neuer Anweisungen für nichtübertragbare Krankheiten und den Umgang mit Risikofaktoren sowie strukturelle und organisatorische Veränderungen unterstützt, die die Voraussetzungen für ein eigenständigeres Arbeiten von Arzthelfern und Pflegekräften schaffen. Dank dieser Aktivitäten konnten effizientere Versorgungswege für Patienten entstehen, die unter nichtübertragbaren Krankheiten leiden oder die maßgeblichen Risikofaktoren aufweisen. In jüngster Zeit hat das Fachzentrum Gesundheitspolitiker für die Notwendigkeit sensibilisiert, in naher Zukunft zahlreiche Hindernisse im Gesundheitssystem zu beseitigen, um die fortschrittlichere Erbringung von Leistungen der primären Gesundheitsversorgung in Belarus auf eine nachhaltige Grundlage zu stellen.

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22. Das Fachzentrum in Almaty hat verschiedenste Aktivitäten in Verbindung mit der primären Gesundheitsversorgung und Krankenhäusern unterstützt. Zusammen mit der regionsübergreifenden Sonderarbeitsgruppe der WHO für das Krankenhauswesen hat das Fachzentrum die Umgestaltung von Krankenhäusern untersucht und ein gemeinsames Positionspapier zur künftigen Rolle der Krankenhäuser sowie eine Reihe von länderspezifischen Fallstudien aus der Europäischen Region (Deutschland, Portugal und Schweden) erarbeitet. Außerdem hat das Fachzentrum am 21. und 22. Juni 2017 in Almaty eine Tagung der Sonderarbeitsgruppe ausgerichtet, die den Regionen der WHO Gelegenheit zum Meinungsaustausch über eine gemeinsame Vision für die Krankenhäuser der Zukunft bot.

Ferner war es Mitveranstalter der 16. Auflage des Baltischen Grundsatzdialogs zum Thema

„Umgestaltung von Krankenhäusern für eine bessere Versorgung der örtlichen Bevölkerung:

Optionen, Herausforderungen und Strategien für integrierte Versorgungsnetzwerke im Baltikum“, der am 10. und 11. Oktober 2019 in Viljandi (Estland) stattfand.

23. Das Fachzentrum hat Analysen zur Stärkung der Rolle von Pflegekräften unterstützt, die für die Länder bei der effektiveren Bewältigung ihrer Krankheitslast aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten von entscheidender Bedeutung ist. Es hat ein Dokument zu den für Pflegekräfte in der primären Gesundheitsversorgung erforderlichen zentralen Kompetenzen ausgearbeitet, das am Internationalen Tag der Pflege (12. Mai 2020) vorgestellt wurde. Das Dokument enthält auch Orientierungshilfen und Ressourcen für politische Entscheidungsträger, Ausbilder, Führungskräfte und Kliniker, die bestrebt sind, Kompetenzen bei ihrem in der Primärversorgung tätigen Pflegepersonal zu entwickeln und zu sichern. Das Fachzentrum hat auch Möglichkeiten zur Optimierung der Rolle von Pflegekräften im Kontext der laufenden Reformierung der primären Gesundheitsversorgung in Polen erkundet und die Ergebnisse 2019 in einem umfassenden Bericht veröffentlicht.

24. In Partnerschaft mit dem International Council of Nurses hat das Fachzentrum in Almaty die Durchführung eines Workshops in Tschechien unterstützt, bei dem herausgearbeitet wurde, wie die Pflegekräfte durch ihre besondere Rolle zu den Bemühungen des Landes um die Bereitstellung einer integrierten Gesundheitsversorgung beitragen könnten. Im Anschluss an den Workshop stellte es ein Ressourcenpaket für Tschechien zusammen, das ein Hintergrundpapier sowie drei länderspezifische Fallstudien mit Erfolgsgeschichten aus Irland, Polen und Slowenien enthielt und am Internationalen Tag der Pflege im Mai 2020 veröffentlicht wurde.

25. In Partnerschaft mit dem European Centre for Social Welfare Policy and Research entwickelte das Fachzentrum ausgehend vom Europäischen Handlungsrahmen für die integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen einen Rahmen für die Bewertung von Ländern, der die Besonderheiten der Langzeitpflege erfasst. Darüber hinaus organisierte es in Almaty vom 11. bis 13. Dezember 2018 einen dreitägigen Workshop unter dem Titel

„Beschleunigte Integration der Langzeitpflege für ältere Menschen in der Europäischen Region der WHO: eine Anleitung“. Dieser Workshop wurde in Zusammenarbeit mit den Programmen für Altern in Gesundheit sowie für Gleichstellungsfragen und Menschenrechte beim WHO- Regionalbüro für Europa organisiert. Bislang hat die Arbeit des Fachzentrums in Almaty in diesem Bereich sechs länderspezifische Fallstudien zu verschiedenen Modellen der Langzeitpflege hervorgebracht: Dänemark, Deutschland, Kroatien, Portugal, Rumänien und Türkei. Darüber hinaus soll im späteren Jahresverlauf 2020 ein Bericht erscheinen, in dem die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen diesen Ländern analysiert werden.

26. Das Fachzentrum trägt aktiv Initiativen mit, die die Integration von Angeboten der öffentlichen Gesundheit in die primäre Gesundheitsversorgung fördern. Es erstellte eine Broschüre

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für die hochrangige Konferenz zur Beschleunigung der Fortschritte hin zu einem Leben in Gesundheit und Wohlstand für alle in der Europäischen Region der WHO (Ljubljana, 11.–13. Juni 2019), in der die Erfolge Sloweniens in diesem Bereich hervorgehoben werden. Eine detaillierte Studie über das slowenische System der primären Gesundheitsversorgung und die Faktoren, die zu einer festen Integration von Angeboten der öffentlichen Gesundheit in die primäre Gesundheitsversorgung in Slowenien beitragen, befand sich bei Redaktionsschluss im Druck.

27. Vom 26. bis 28. Februar 2020 fand in Bled (Slowenien) eine länderübergreifende Klausurtagung zur Integration von Angeboten der öffentlichen Gesundheit in die primäre Gesundheitsversorgung statt, die gemeinsam mit dem Programm des Regionalbüros für das öffentliche Gesundheitswesen organisiert wurde. Sie diente dazu, die Bemühungen der Delegierten aus vier Ländern – Aserbaidschan, Kirgisistan, Ukraine und Usbekistan – bei der Neuausrichtung ihrer Systeme der primären Gesundheitsversorgung hin zu einem proaktiveren und gesundheitsförderlichen Modell der Leistungserbringung zu unterstützen.

28. In jüngster Zeit hat die COVID-19-Pandemie verdeutlicht, welche Rolle der primären Gesundheitsversorgung dabei zukommt, das Risiko einer Überlastung der Krankenhäuser mit COVID-19-Patienten zu verringern. Das Fachzentrum in Almaty hat eine fachliche Anleitung zur Anpassung der primären Gesundheitsversorgung erstellt, die die Länder zu einem besseren Umgang mit COVID-19 befähigen soll. Darin wird unterstrichen, dass Leistungen der primären Gesundheitsversorgung eine stärkere Rolle bei der Reaktion des öffentlichen Gesundheitswesens der Länder auf die Pandemie spielen sollen und daher besser damit verknüpft werden müssen. Insbesondere können Leistungsanbieter in der primären Gesundheitsversorgung die Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens im Hinblick auf die Minimierung der Gefahr einer Ausbreitung des Virus verstärken und die traditionelle epidemiologische Überwachung ausweiten, was die Länder besser in die Lage versetzen wird, die Pandemie einzudämmen.

29. Neben Analysen und fachlicher Hilfe bildete der Kapazitätsaufbau einen integralen Bestandteil der Unterstützung für die Länder durch das Fachzentrum in Almaty, sowohl auf nationaler Ebene als auch länderübergreifend.

Unterstützung der Länder bei der Umgestaltung der Leistungserbringung im Gesundheitswesen

30. Das Fachzentrum in Almaty unterstützt derzeit eine Reihe von Ländern, die danach streben, ihr Gesundheitswesen im Kontext ihrer Bemühungen um Fortschritte auf dem Weg zu einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und zur Umsetzung der Erklärung von Astana umzugestalten. Sieben Länder – Aserbaidschan, Georgien, Kirgisistan, Republik Moldau, Tadschikistan, Ukraine und Usbekistan – sind unterstützt durch die Partnerschaft für eine allgemeine Gesundheitsversorgung2 dabei, ihre Systeme der primären Gesundheitssysteme zu reformieren, oft in Verbindung mit einer Reform der Finanzierung der Gesundheitsversorgung.

Das Fachzentrum unterstützt auch sieben weitere Länder bei ihren Bemühungen, die Leistungsfähigkeit ihrer Systeme der primären Gesundheitsversorgung durch eine grundlegende Umgestaltung zu verbessern: Albanien, Armenien, Belarus, Kasachstan, Nordmazedonien, Rumänien und Turkmenistan. Diese Unterstützung erfolgt in Form von

2Die Partnerschaft für eine allgemeine Gesundheitsversorgung wird unterstützt und finanziert von der WHO, der Europäischen Union, dem Großherzogtum Luxemburg, Irish Aid, der Regierung Japans, dem Ministerium für internationale Entwicklung (DFID) des Vereinigten Königreichs und dem französischen Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten.

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strategischer Beratung, fachlicher Hilfe, dem Ausbau von Kapazitäten und, sofern erforderlich, Unterstützung bei der Gestaltung und Durchführung von Pilotversuchen mit neuen Modellen der primären Gesundheitsversorgung, die auf die Förderung einer stärker patientenorientierten, integrierten primären Gesundheitsversorgung ausgerichtet sind.

31. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die wichtigsten Aktivitäten des Fachzentrums in Almaty seit 2016, aufgeschlüsselt nach Art der Tätigkeit. Über die länderspezifischen Aktivitäten hinaus hat das Fachzentrum auch Beiträge zu einer Vielzahl länderübergreifender Veranstaltungen geleistet, die in Zusammenarbeit mit anderen Fachprogrammen beim Regionalbüro organisiert wurden, etwa jene, die für öffentliches Gesundheitswesen, Gesundheitspersonal, Altern in Gesundheit, nichtübertragbare Krankheiten, Gleichstellungsfragen und Menschenrechte, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Gesundheit von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen sowie gesundheitliche Notlagen zuständig sind.

Tabelle 1: Überblick über die Tätigkeit des Fachzentrums in Almaty (2016–2020) nach Art der Tätigkeit

Bewertungen der primären Gesundheits- versorgung bzw. der integrierten

Leistungserbringung im Gesundheitswesen

Unterstützung für die Reform der primären Gesundheitsversorgung bzw. der integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen

Kapazitätsaufbau für die primäre

Gesundheitsversor- gung bzw. die integrierte

Leistungserbringung im Gesundheits- wesen

Fallstudien (primäre Gesundheitsversor- gung, integrierte Leistungserbringung im Gesundheitswesen, Gesundheitspersonal, Langzeitpflege)

Albanien Albanien Aserbaidschan Dänemark

Estland Armenien Belarus Deutschland

Georgien Aserbaidschan Georgien Kasachstan

Griechenland Bulgarien Kasachstan Kroatien

Kasachstan Dänemark Kirgisistan Lettland

Kirgisistan Georgien Slowakei Polen

Montenegro Griechenland Tschechien Portugal

Nordmazedonien Kasachstan Ukraine Rumänien

Polen Litauen Usbekistan Schweden

Republik Moldau Nordmazedonien Spanien

Slowenien Republik Moldau Türkei

Tadschikistan Rumänien Tschechien

Ukraine Serbien

Slowenien

Tadschikistan

Ukraine

Ungarn

Usbekistan

Die nächsten Schritte

32. Das Fachzentrum in Almaty ist derzeit damit befasst, seine strategischen Stoßrichtungen vor dem Hintergrund des neuen Europäischen Arbeitsprogramms 2020–2025 (EPW) und des Dreizehnten Allgemeinen Arbeitsprogramms der WHO 2019–2023 (GPW 13) zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Tätigkeiten des Fachzentrums auf das EPW und das GPW 13 abgestimmt sind und die neuen strategischen Ziele und Prioritäten unterstützen. Mehrere der im EPW genannten Flaggschiff-Initiativen sind geeignet, die Wirksamkeit der primären

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Gesundheitsversorgung zu erhöhen. Die Digitalisierung etwa hat das Potenzial, die Resultate der primären Gesundheitsversorgung zu verbessern, indem sie Chancen für eine datengesteuerte Qualitätsverbesserung innerhalb von Gesundheitseinrichtungen schafft. Sie kann auch eine wesentliche Rolle bei der Förderung der psychischen Gesundheit spielen, etwa durch ihren Beitrag zur Diagnose und Behandlung von Patienten mit psychischen Erkrankungen im Rahmen der primären Gesundheitsversorgung.

33. Die Länder in der Europäischen Region werden der Stärkung und Reformierung der primären Gesundheitsversorgung und den Maßnahmen zugunsten einer integrierten Leistungserbringung im Gesundheitswesen auch weiterhin einen hohen Stellenwert beimessen.

Das Fachzentrum in Almaty wird diese Ziele auch künftig durch eine Kombination von Analysen, neu entwickelten Instrumenten und direkter Unterstützung für die Länder, auch in Form von Kapazitätsaufbau, fördern. Außerdem wird es seine laufende Arbeit zur Überwachung und Evaluierung der Leistungsfähigkeit der primären Gesundheitsversorgung sowohl auf Ebene der Länder als auch in der Europäischen Region ausweiten, insbesondere durch den Kontrollrahmen, der den operativen Rahmen für die primäre Gesundheitsversorgung begleiten wird, den das WHO-Hauptbüro derzeit mit aktiver Beteiligung des Fachzentrums entwickelt. Auf Anfrage wird das Fachzentrum ferner direkte Unterstützung für Länder leisten, die ihre Kapazitäten zur Überwachung und Evaluierung der Leistungsfähigkeit ihrer Systeme der primären Gesundheitsversorgung ausbauen wollen. Diese und weitere Themen werden auch im Rahmen eines neuen regionsweiten Seminars für den Ausbau der primären Gesundheitsversorgung behandelt, der derzeit vom Fachzentrum in Almaty konzipiert wird.

34. Die jüngsten Erfahrungen mit der COVID-19-Pandemie, die in einigen Ländern zu einer hohen Zahl von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen geführt hat, verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, die Fähigkeit der Länder zur Anpassung ihrer Systeme der primären Gesundheitsversorgung zu stärken, um die Pandemie wirksamer bekämpfen zu können. Bis ein wirksamer Impfstoff gegen COVID-19 entwickelt wird und Herdenimmunität erreicht ist, muss das Fachzentrum in Almaty die Länder dabei unterstützen, die Widerstandsfähigkeit ihrer Gesundheitssysteme zu steigern, indem sie ihre primäre Gesundheitsversorgung stärken und unentbehrliche Gesundheitsleistungen aufrechterhalten. Im Zuge der allmählichen Öffnung der Länder wird ferner ein dringender Bedarf an Unterstützung für diesen Prozess sowie für die Klärung der Frage bestehen, wie die Bereitstellung von Gesundheitsleistungen für andere Erkrankungen als COVID-19, die aufgrund der Pandemie ausgesetzt wurden, am besten wieder aufgenommen werden kann.

35. Aufgrund der besonders hohen Mortalität infolge von COVID-19 in Pflegeheimen (sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und besonderen Bedürfnissen) sehen sich die Länder gezwungen, darüber nachzudenken, wie sie Einrichtungen der Langzeitpflege betreiben, und entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Das Fachzentrum in Almaty wird in Zusammenarbeit mit den Programmen für Altern in Gesundheit und für gesundheitliche Notlagen und mit anderen einschlägigen Fachprogrammen beim WHO-Regionalbüro für Europa vorrangig neue Leitlinien und Instrumente entwickeln, um die Länder bei ihren Bemühungen zu unterstützen, die Bedürfnisse der Bewohner und ihrer Familien in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen und dafür zu sorgen, dass die Einrichtungen sicher betrieben werden und das Personal geschützt und ausreichend unterstützt wird.

36. Längerfristig wird das Fachzentrum in Almaty den Ländern auch dabei behilflich sein, qualitativ hochwertige, gut ausgestattete, leistungsfähige und nachhaltige Systeme für die Langzeitpflege zu entwickeln, die sich vorrangig an den Bedürfnissen und der Würde der

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