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Bern Nr.1/89

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Academic year: 2021

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GRUPPO MISTO DEL CENTRO PEDAGOGICO-DIDATTICO PER lA SVIZZERA

Bern Nr.1/89

I N T E R -

Idee, esperienze e notizie per l'educazione interculturale in Svizzera Idées, expériences, nouvelles pour l'éducation interculturelle en Suisse

Ideen, Erfahrungen, Nachrichten für die interkulturelle Erziehung in der Schweiz

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MESSAGGIO DELL'AMBASCIATA D'ITALIA

La pubblicazione del n01di Dialogos sta a testimoniare le numerose positive reazioni all'idea, lanciata dal Gruppo Misto del C.P.D. col nOO,di curare la produzione di uno strumento di collegamento tra gli operatori scolastici in situazione pluriculturale. Uno strumento per la circolazione di informazioni, perchè conoscere porta a capire, ma anche uno strumento per la elaborazione di nuove idee, perchè capire porta a collaborare. L'intercultura, cioè l'arricchimento reciproco fondato sul capire, riconoscere, rispettare, aprirsi ad accettare e a fare insieme, sta trovando in Dialogos una rete connettiva su cui intessere proposte operative e su cui far rifluire riflessioni e valutazioni. La società della Svizzera di oggi, che comprende oltre agli Svizzeri autoctoni, cittadini di origine italiana, spagnola, portoghese, iugoslava, turca ecc., awerte l'esigenza di far evolvere una situazione di co-presenza di più culture in un processo di inter-cultura. Quello che un tempo veniva considerato un punto "debole" dell'organizzazione sociale diventa oggi un punto "forte" della maturazione civile. E sono le famiglie, i giovani, i docenti, la scuola a cogliere per primi la valenza ed il significato dello sforzo verso l'inter-cultura. Dialogos rappresenta l'occasione per fare ilpunto sulla realtà di oggi, in termini concreti e realistici, su quello che esiste, che si dibatte, che si fa e farà, qui ed oltre confine, per l'integrazione dei popoli ed il loro bene-essere - a partire dai cittadini più piccoli, dalla formazione scolastica. Comporre un Dialogosèmanifestazione di volontà e di credo nei principi deU'intercultura. L'idea vale, il cammino è tracciato con grinta, successo e progresso si fondano sul contributo di tutti.

Eloisa Ricatti

Ispettrice Tecnica per il Settore Educativo Ambasciata d'Italia in Berna

BOTSCHAFT DER SCHWEIZERISCHEN KONFERENZ DER KANTONALEN ERZIEHUNGS- DIREKTOREN

Ein von Pädagogen oft zitierter Spruch sagt, dass niemand erwachsen wird, ohne das Hinken zu lernen. Die hervorra- gende formale und inhaltliche Qualität. der Nummer O der Zei~schrif~"DIALOGOS" sc:heintdie~e B~hau~tung Lü~en zu strafen. Aus diesem Grund empfiehlt die EDK den VerantwortlichenInSchule und Erziehung, die Zeitschrift materiell und ideell zu stützen und zu unterstützen.

Schule und Gesellschaft der industrialisierten Länder haben die Herausforderung anzunehmen, die die Anwesenheit von Kindern und Familien aus andern Sprach- und Kulturgebieten an sie stellt. Denn Lernen und Lehren in und dank ei- ner multikulturellen Gesellschaft wird wohl eine der unerlässlichen Fähigkeiten des Menschen von morgen sein.

Die ethnische Vielfah erteilt dem Bildungswesen einen in dieser Art bis heute unbekannten Auftrag. Dabei ist davon aus- zugehen, dass sich diese Tendenz noch verstärken wird. Die gemeinsame Schulung von Kindern aus verschiedenen Sprach- und Kulturgebieten wird für die Schule vom Sonder- zum Normalfall werden.

Die Bildungspolitik hat sich diesem Auftrag in vielfältiger Weise anzunehmen. Der förderalistische Aufbau des schweizerischen Schulwesens bedingt einen tragfähigen Konsens zwischen Gesellschaft, Schule und Elternhaus. Auf einigen Gebieten ist diese Uebereinstimmung, sicher auch wegender Anwesenheit von Eltern mit einer völlig andern Schulerfahrung, wenn nichtverlorengegangen, so doch recht brüchig geworden. Sich gemeinsame Ziele zu setzen und dafür gemeinsame Wege suchen, ist ein prioritäres Ziel der bildungspolitischen Arbeit.

Bei diesem Gespräch dürlen die Vetreter der sprachlichen Minderheiten, die ausländischen Eltern, lehrer und S~hüler, nicht fehlen. Dank dem "Gruppo Misto" entstand ein Netz von Kontakten über Sprach-, Kantons-, landes- und lander- grenzen hinweg, das einen regen Austausch von Erfahrungen und Reflexionen über die eigene pädagogische Haltun~

ermöglichte. Verständlich daher der Wunsch, die gewonnenen Erkenntnisse festzuhalten und einen grösseren Kreis darüber zu informieren und dafür zu gewinnen.

DIALOGOS: Sprachrohr und Forum mit dem Anspruch, ein Problem zur Chance werden zu lassen, Damit leistet die Zeit- schrift einen wichtigen Beitrag dazu, dass unsere Schulen gerade im Hinblick auf Europa 1992, weiterhin im ~espräch bleiben und sich ihnen der unerlässliche Blick auf Entwicklung in der nähern und weitern Schullandschaft nicht ver- schliesst.

Walter Kurmann Delegierter EDK tür Migrationsfragen

AVVISO AI LETTORI

Per sottolineare ilnostro impegno in- terculturale e per differenziarci ulte- riormente dal periodico per giovani

«Dialog», il titolo della nostra rivista vie- ne modificato in: Inter-Dialogos.

AVIS AUX LECTEURS

Afin de souligner notre effort intercultu- rel et dans le but de nous différencier ul- térieurement du périodique pour jeu- nes «Dialog», letitre de notre revue a été modifié. Elle s'appelle maintenant:

Inter-Dialogos.

MELDUNG AN UNSERE LESER Um unsere interkulturelle Anstrengung zu unterstreichen und uns in Zukunft von der Jugendzeitschrift «Dialog» zu differenzieren, haben wir den Namen unserer Zeitschrift abgeändert. Sie

heisst jetzt: ìnter-Dialcoos.

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INTER-DIALOGOS 1/89

Adams-Morgan 4

Blick auf die Schweiz Fenêtre sur la Suisse Finestra sulla Svizzera

Aargau 6

Basel 7

Bem 8

Genève 9

Glarus 9

Neuchâtel 10

Ticino 11

Blick auf die Welt

Fenêtre sur le monde 12 Finestra sul mondo

Linguistische Aspekte

Aspects langagiers 14 Aspetti linguistici

Dossier:

Collaborer pourquoi? Pour qui?

Collaborare perché? Per chi? 18 Mitarbeiten warum? Für wen?

Rezensionen

Recensions 27

Recensioni

Leserbriefe

Lettres de lecteurs 28 Lettere dei lettori

Agenda 1989

Übersetzungen Traductions Traduzioni

Didaktisches Beispiel Exemple didactique Inserto didattico

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32

I V

Und wenn der Turm zu Babel?

Soviel man darüber weiss, scheint es sich um eine Strafe gehandelt zu haben.

Und, seit der Zeit des Turms von Babel könnte es den Anschein machen, dass der Liebe Gott uns entzweit wollte.

Ein Wirrwarr der Sprachen.

Ein jeder in seinen vier Wänden.

Keine Möglichkeit, sich zu verständigen.

Gewiss, man sagt, dass da noch eine Sünde aus Hochmut, eine Herausforderung an den Himmel gewesen sei, us w., usw.

Aber, wie wäre es, wenn wir versuchten, diese Geschichte einmal anders zu lesen?

Wenn der Liebe Gott eines schönen Tages von einer Wolke heruntergeschaut hätte und ihm dabei eine Menschheit zu Gesicht gekommen wäre, die sich langweilte?

Alle gleich.

Die selbe Sprache.

Die gleiche Art zu leben.

"Ihr Armen, Armen", würde er sich vielleicht gesagt haben,

"welch tödliche Langeweile! Aber esbleibt ihnen ja nichts anders übrig: um etwas Abwechslung zu haben, müssen sie versuchen, sozu werden wie Ich! Ich allein bin verschieden!"

Worauf der Liebe Gott, der bereits den neugierigen Menschen geschaffen hatte, sich vielleicht nochmals alles neu überlegte.

"Fast hätte ich Lust, sie etwas voneinander zu unter- scheiden! Zugleich verstärke ich ihnen jenen Funken, der sie nach Erkenntnis drängt. So wird einer den endem suchen und sie werden immer stärker das Bedürfnis verspüren, miteinander zu sprechen, zu lernen. Welch gute Idee! Nicht mehr die Einheit als Geschenk des Himmels, sondern als eine Fa/ge des Suchens, der Zusammenarbeit, als ein Ergebnis des Aufeinanderzugehens. Gewiss, al/es wird schwieriger werden, dafür aber umso interessanter!"

Wohlan!

Und was, wenn der Turm von Babel daswahre Geschenk des Himmels wäre?

Fiorella Montefiori-Kupfer Uebersetzung Walter Kurmann

Originale pago 32 Traduction page 32

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Adams - Morgan

Die Geschichte

eines namenlosen Quartiers

Es war einmal, vor vielen, vielen Jahren, im Nordwesten von Washington D.C., ein namenloses Quartier.

Es war kein grosses, schönes Quartier, es war ein wenig schmutzig und die Häuser waren nicht sehr gepflegt. Die berühmten Denkmäler waren alle in an- deren Stadtteilen.

Ab und zu erhob sich das namenlose Quartier auf die Zehenspitzen und schaute hinab, Richtung Süden.

Es schaute und schaute, und wenn es den Hals streckte, konnte es die Spitze des Washington Memorials sehen und seufzte.

"Meine Brüder haben alle so inte- ressante Namen - zum Beispiel mein reicher Bruder, der Capitol Hill! Er, der seine Karriere grösstenteils dem Cam- pidoglio zu verdanken hat! Und dort oben, mein Schwesterlein, Cathedral Heights, mit der von Bäumen umgebe- nen Kathedrale in der Höhe. Die Glück- lichen, die so viele schöne Dinge ha- ben! Ich bin wirklich ein armer Teufel!"

Es seufzte und seufzte; das namenlose Quartier war richtig unglücklich, bis es an einem schönen sonnigen Morgen voller Energie erwachte und rief:

"Jetzt ist Schluss! Wenn ich mir einen schönen Namen verdienen will, muss ich etwas unternehmen!"

Es rappelte sich auf, schüttelte einige Papierfetzen ab und setzte sich einen Moment, um zu überlegen, dann kratzte es sich am Dach seines höchst- gelegenen Hauses. Es fielen zwei oder drei Dachziegel herunter, und wieder war das namenlose Quartier entmutigt.

"Ich kann es nicht allein tun" murrte es

"ich muss um Hilfe bitten! Schauen wir mal, was mir dienen könnte."

Es dachte und dachte, und schliesslich hatte das namenlose Quartier eine blendende Idee.

"Ich hab es! Ich brauche ein prächtiges, wunderschönes Haus, eine Art Palast, mit einem wohlklingenden Namen, den ich annehmen könnte. Zum Beispiel etwas mit Mansion. Hm ja, 'Kings Man- sion' wäre nicht schlecht! Das gefällt mir!"

Ganz heiter machte sich unser na- menloses Quartier auf den Weg und rief:" Ich muss einen Reichen finden."

Es lief und lief, endlich stand es vor dem Tor eines mächtigen Palastes mit vielen glänzenden Kristallfenstern und einer grossen Eichentüre mit goldenen Griffen.

"Wenn der hier nicht reich ist!" grinste es und streckte die Hand aus nach dem glänzenden Türklopfer aus massivem

Gold, der die Form eines Löwenkopfes hatte, mit zwei grossen Rubinen als Augen.

Die Türe öffnete sich und es erschien ein ernster, schwarzgekleideter Haus- hofmeister, der es von oben bis unten betrachtete.

"Wer bist du? Und was willst du?" fragte er es mit eisiger Stimme. Das namen- lose Quartier liess sich einschüchtern und war bereit, sich aus dem Staub zu machen und zu verschwinden, als eine Welle von Stolz seine Brust füllte.

"Ich bin ein namenloses Quartier, nörd- lich gelegen, und möchte den Besitzer dieses Hauses sehen" sagte es kühn.

Der Haushofmeister wollte es gerade fortjagen, als der reiche Herr, dem das Haus gehörte, die Treppe herunterkam.

"Wer ist da, James?" fragt er.

"Ein zerlumptes Bettelquartier, Herr"

antwortete mit Verachtung der Haus- hofmeister. "Ich schicke es gleich weg".

Der reiche Herr hatte nichts zu tun an diesem Morgen und langweilte sich ein wenig, darum sagte er dem Haushof- meister, er solle den seltsamen Gast ru- hig hereinlassen.

Mit einer Grimasse des Missfallens wies James das namenlose Quartier in die Bibliothek.

"Was kann ich für dich tun?" fragte der reiche Herr und rümpfte ein wenig die Nase über den Geruch seines Gastes.

Das namenlose Quartier schluckte, um sich Mut zu machen, und in einem Atemzug sprudelte es heraus:

"Du bist so reich, Herr. Warum baust du nicht bei mir ein schönes Haus? Ich könnte dir viel Boden geben und auch Bäume! Als Gegenleistung bitte ich dich nur um den Namen Deines Hauses."

Der reiche Herr sah es entsetzt an.

"Aber du bist wohl von Sinnen? Weisst du, ich kenne dich. Ich habe dich im Vorbeigehen einige Male gesehen. Du bist schmutzig, hässlich, und bei dir wohnt eine Menge armer Leute! Meinst du, ich wüsste nicht, dass bei dir Schwarze und Weisse Seite an Seite wohnen, im Elend. Ich glaube nicht, dass ich einen schwarzen Strassenfe- ger als Nachbarn haben möchte. Ver- schwinde sofort und komm nie wieder!"

Ganz beschämt fand sich unser namenloses Quartier mit hängendem Kopf draussen wieder.

"Es ist wahr", murmelte es vor sich hin,

"wir sind arm, aber..."

In diesem Moment kam ihm eine andere Idee, die es glänzend fand.

"Ich gehe zum Bischof! Er wird mich nicht abweisen weil ich arm bin. Ihn

werde ich um eine schöne Kirche bit- ten."

"Mir würde ein schöner Name gefallen, z.B. 'Sacro Cuore' ..." fügte es träume- risch hinzu und galoppierte glücklich in Richtung seiner Schwester Cathedral Heights.

Der Bischof war leider nicht zu sprechen und beauftragte seinen Sekretär, unseren Freund zu em- pfangen.

"Schau, mein Sohn", seufzte der Se- kretär, und passte auf, dass er das na- menlose Quartier nicht einmal mit dem Zipfel seines schönen Gewandes aus schwarzer Seite berührte, "ich fürchte,da gibt es Probleme. deine Be- wohner haben nicht einmal alle die gleiche Religion. Was soll man da tun?"

So kam es, dass unser armes na- menloses Quartier wieder auf der Strasse stand, ohne etwas bekommen zu haben. Es wurde langsam wütend.

"Was denken die alle, wer sie sind?"

knurrte es. "Auch wir sind Bürger, ge- nau wie die anderen! Jetzt gehe ich zum Präsidenten, er soll mir ein Ministerium geben!"

Der Präsident empfing es sofort in .sei- nem berühmten Büro im Weissen Haus und hörte ihm aufmerksam zu, dachte eine Weile nach und seufzte. "Lieber Mitbürger, du hast sicher recht! Aber was soll ich tun? Du bist auch ein wenig gefährlich... Deine schwarzen und weissen Einwohner sind nicht gleicher Meinung, Sie diskriminieren sich ge- genseitig. Wie soll ich dir ein Ministerium geben? Und wenn dann Unruhen sind?

Du musst verstehen, lieber Mitbürger - die delikate Situation, das Gleichge- wicht zwischen den ethnischen Grup- pen, usw. usw. Aber du darfst nicht vergessen, dass ich Dir, weil Du so arm bist, zwei Primarschulen geben musste, eine für Weisse und eine für Schwarze.

Schlimm genug!"

Der Präsident breitete mit resignierter Miene die Arme aus.

Als es wieder die 16. Strasse hi- naufstieg, die vom Weissen Haus zu seinem Zuhause führte, war das na- menlose Quartier sehr entmutigt.

"Wir sind arm, wir haben weder die gleiche Religion noch die gleiche Hautfarbe. Und anscheinend sind wir uns auch nie einig" murmelte es, "also habe ich kein Recht auf einen Na- men..."

Unser Freund fühlte sich wirklich sehr niedergeschlagen.

Plötzlich jedoch, mitten auf der Strasse stroppte es, und ein intensives Licht' begann in seinen Augen zu leuchten.

"Ach ja. Sie wollen mir keinen Namen geben? Erfinden wir uns selber einen!"

Es begann zu rennen und erreichte keuchend sein Zuhause. Mit dem letz- ten Rest seiner Kraft rief es sogleich alle Kinder der beiden Schulen zusammen die weissen und die schwarzen. ' Dicht um ihr Quartier gedrängt, warteten

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alle voller Bangen. Das namenlose Quartier betrachtete lange und liebevoll alle seine Kinder.

"Wie heisst du?" fragte es ein kleines schwarzes Kind mit Locken und glän- zendem runden Gesicht, in dem zwei lebhafte Augen leuchteten.

"George."

"Schön. Und du?"

Das hellblonde Mädchen machte einen Schritt nach vorne und lächelte.

"Ich heisse Mary, Quartier. Und du?"

"Lassen wir das für den Moment!"

schnaubte unser Freund, und gab ei- nem Knaben mit lustigem Gesicht unter schwarzen Haarsträhnen ein Zeichen.

"Ich heisse Pablo" sagte der Knabe.

Das namenlose Quartier betrachtete ihn aufmerksam.

"Und wo geht ihr zur Schule?"

George zeigte mit dem Daumen zur Schule der Schwarzen, die ein wenig abseits lag, und Mary und Pablo mach- ten eine Geste in Richtung der Schule der Weissen.

"Würdet ihr nicht lieber alle in die gleiche Schule gehen?" fragte das Quartier, und schaute ihnen fest in die Augen.

"Oh ja", antworteten die drei im Chor

"wir sind Nachbarn und es ist schade wenn wir uns trennen müssen um in di~

Schule zu gehen!"

"Georg singt so schön" seufzte die kleine Mary.

"Mary kennt alle Märchen von der alten Scozia, ihre Grossmutter hat sie ihr er- zählt" rief Pablo.

"Und Pablo weiss eine Menge wunder- schöner Geschichten vom Dschungel, von Papageien, von wilden Tieren "

ereiferte sich George.

"Ach, so ist das? Ihr zwei da, kommt ein wenig her!"

Das namenlose Quartier winkte den beiden Schulen, ein wenig näher- zukommen, und sah sie ernst an.

"Schämt ihr beide euch nicht, die Kin- der, die sich gern haben, zu trennen?"

zischte es.

"Aber das ist doch nicht unsere Schuld!" protestierten die beiden. "Es sind die Menschen, die das so wollten!

Was denkst du? Wenn es auf uns an- käme ..."

"Hm" - das namenlose Quartier dachte eine Zeitlang nach, dann fixierte es von neuem die Schulen. "Wie heisst ihr denn?"

"Ich Adams" antwortete die eine.

"Und ich Morgan" sagte die andere.

"Gut, also Kinder .. ." - das namenlose Quartier liess seinen Blick liebevoll wie eine Liebkosung über die kleinen Ge- sichter aller Farben, die sich ihm zu- wendeten, schweifen "was würdet ihr sagen, wenn wir diese beiden brummi- gen Schulen zusammentun und eine Schule daraus machen würden?"

"Gut, bravo, ja" brüllten alle Kinder.

"Und ihr zwei, was sagt ihr dazu?"

Die Schule für Schwarze und die

Adams-Morgan, 18 th Street

Schule für Weisse schauten sich einen Moment lang misstrauisch an, dann zuckten sie die Achseln.

"Na gut~, brummten sie, "wenn die Kin- der es so wollen ..."

"Das ist wahnsinnig nett von euch" be- geisterte sich das namenlose Quartier,

"also gebt euch die Hand und auch ihr, Kinder! Wir geben uns alle die Hand und tanzen zusammen mit den beiden alten Schulen, die zu einer einzigen geworden sind. Nicht mehr Adams und nicht mehr Morgan! Nicht mehr eine für Weisse und eine für Schwarze! Aber vereint mit dem schönen Namen, der uns immer daran erinnern wird, wie wir getrennt waren und es uns gelungen ist, zusammenzufinden! Wir erlauben niemandem mehr, uns die Armut, die verschiedenen Hautfarben und Reli- gionen, die unterschiedliche Kultur vorzuwerfen, weil wir erkannt haben, dass wir Brüder sind!"

Das namenlose Quartier hielt einen Moment inne, erhob eine Hand, um den Reigen zu unterbrechen, bat um Ruhe und verkündete mit grosser Feierlichkeit:

"Neue Schule, ich, dein Quartier, taufe dich auf deinen neuen Namen. Ich be- grüsse dich, Schule Adams-Morgan!"

Alle Kinder applaudierten, und als schliesslich wieder Ruhe war, erhob das Quartier nochmals die Hand.

"Und, wenn ihr es mir erlaubt", fügte es mit einer gewissen Schüchternheit hinzu, "nehme ich deinen Namen an.

Weil. .." das Quartier hüstelte ein wenig und putzte sich ostentativ die Nase, um seine Ergriffenheit zu verbergen, "ich bin auf euch alle stolz".

Von diesem Tag an gedieh das Quartier mit seiner neuen Schule und seinen Kindern in Harmonie und Schönheit, es zog junge Leute, Künstler und Schrift- steller aus ail den anderen reicheren Quartieren der Stadt an.

Und, wie es in den Märchen immer ist, lebten alle immer glücklich und zufrie- den. Fiorella Montefiori Kupfer

Uebersetzung von Ingrid Halperin- Theis Traduction page 35 Originale pago 33

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Pädagogische Erfahrungen und interkulturelle Veranstaltungen.

Gesetze und legislative Massnahmen bezüglich der Schulbildung der ausländischen Schüler in der Schweizerischen Eidgenossenschaft und in den Kantonen.

Expériences pédagogiques et manifestations interculturelles. Lois et mesures législatives relatives à la scolarisation des élèves étrangers dans la Confédération helvétique et dans les cantons.

Esperienze pedagogiche e manifestazioni interculturali. Leggi e provvedimenti legislativi relativi alla scolarizzazione degli alunni stranieri nella Confederazione elvetica e nei suoi Cantoni.

«Arlecchino

kehrt nach Malvaglia zurück»

Ein fächerübergreifendes, multimediales, interkulturel- les Unterrichtsprojekt.

Die Grundlage zur Planung lieferten uns zum Teil das Erziehungsdepar- tement mit seinen Richtlinien für

"Schüleraktivitäten im Langschuljahr 1988/9", frühere Erfahrungen mit der Commedia dell'Arte als geeignete Form für improvisiertes Schülertheater, Erfahrungen mit dem Medium Video und die Absicht, unsere Schüler der zwei Parallelklassen der 3. Real in Rei- nach mit einer anderen kulturellen und sozialen Wirklichkeit im eigenen Lande zu konfrontieren. Andernteils schwang darin unser Wunsch mit, an einer Thematik über eine längere Zeitspanne in möglichst vielfältiger Form arbeiten zu können.

Wir entschlossen uns folgendes Pro- gramm in enger Zusammenarbeit mit unseren Schülerinnen und Schülern durchzuführen:

"Arlecchino in scena!" - drei Phasen eines Unterrichts- projektes

30.05. - 04.06. 1988 Konzentrations- woche im Schulhaus

FlImkunde:

theoretische Einführung, praktische Videoarbeit

Commedia dell'Arte:

Theatermasken herstellen, Figuren kennenlernen, Improvisationstechnik, Theater spielen

Fotografie:

Wahlkurs zur Einführung in die Fo- tografie.

Im Unterricht werden vor allem auch verschiedene schriftliche und münd- liche Kommunikationstechniken geübt:

Interview, Reportage, Gespräche füh- ren, Bewilligungen einholen, Rollen- spiele.

Gemeinsam wird das Lager in seinen wichtigsten Punkten vorbereitet: Rei- seplan, Lagerordnung, Menuplan, Ar- beit in selbstgewählten Arbeitsgrup- pen, usw.

12. - 17.09.1988: Klassenlager in Mal- vaglia (Bleniotal)

Die Schüler haben sich für 3 Ar- beitsgruppen entscheiden können;

jede Gruppe hat während einem Tag Hausdienst (Kochen, WC reinigen, usw.)

Theatergruppe:

Sie studierte Szenen aus einem Szenario, welches nur die Handlung beschrieb, an verschiedenen Orten in der Gemeinde Malvaglia ein.

VIdeogruppe:

2 Equipen filmten die von den Schülern selbstständig erarbeiteten Szenen.

DokumentatIonsgruppe:

Mit vielerlei Techniken sollte die Arbeit im Lager, die Video- und Theaterarbeit, die Umgebung, das Verhalten der Leute, usw. festgehalten werden.

Einzelne kleinere Gruppen kümmerten sich um verschiedene soziale Belange wie Freizeit, Sport, Wohlbefinden von neuen Schülern in der Klasse.

Während dieser Woche führten wir die Schüler auf einem Tagesausflug nach Locarno, zu den Brissago-Inseln und Ronco.

Schnitt des Filmes während den Herbstferien.

28.11. - 03.12.1988: Projektwoche In dieser Woche bereiteten die Schü- lerinnen und Schüler in grösseren und kleineren Gruppen die Abschlussver- anstaltung von Samstag, 3.12.1988, vor. Die Wahl der Themen, die Arbeits- weise, das Vorgehen, die Arbeitszeit wurde von den Schülern innerhalb un- serer Vorgaben selber geplant. Die Tonbildschau über das Lager, die Ver-

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tonung des Films "Arlecchino kehrt nach Malvalgia zurück", die Ausstellung über Malvaglia (Statistik, Geografie, Emigration, Theater- und Videoarbeit), das Grotta, die Pergola mit Bibliothek, die Modelle, usw. waren die Arbeiten, welche die verschiedenen Gruppen in diesen Wochen vorantrieben. Die samstägliche Abschlussveranstaltung zum Ende des 1. Semesters des Lang- schuljahres war ein Erfolg und wurde rege besucht. Abschluss für die Schü- ler bildete ein gemeinsames Essen mit

"Coniglio e Polenta".

"Arlecchino, attento, si gira.

CIAK! - Medienkunde praktisch Wir hatten uns überlegt, dass die Ver- bindung von Commedia dell'Arte mit ihren stereotypen Figuren, den Mas- ken, den Kostümen, der Improvisa- tionstechnik und dem Video auch Realschüler befähigen sollte, sich mit der neuen Umgebung kreativ auseinan- derzusetzen und gleichzeitig ihre Ideen und ihre Sicht der Dinge einzubringen.

"... weil die Szenen an immer anderen Drehorten im Dorf gespielt wurden, lernten wir Malvaglia (immer) besser kennen..." (Claudia)

Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten mit den Medien waren:

Interviews mit Dorfbewohnern Fotografieren, Zeichnen, Tonbild- schau herstellen

Ausstellung gestalten, Texte schrei- ben (Berichte, Interviews, Reporta-

~en, usw.)

Arlecchino kehrt nach Malvaglia zurück

"Chi sei, Arlecchino? • ìnterkul- tureller Unterricht im eigenen Lande

in der Auseinandersetzung mit der neuen Umgebung des Lagerortes - während den Dreharbeiten und der Proben, während der Arbeits- und Frei- zeit - begannen sich viele Schülerinnen und Schüler immer mehr für einzelne Aspekte der neuen Umgebung zu interessieren.

Während der Projektwoche vom 28.11.

bis 3.12.1988 hatten sie Gelegenheit

diese und andere Themen vertieft zu bearbeiten, ihre Erfahrungen neu zu übedenken und Neues über den Lagerort und die Umgebung zu erfah- ren. Mit Fantasie und Energie gingen sie eine ganze Palette von geogra- fischen, ökonomischen und kulturellen Themen an:

• Geografie:

Reliefmodell des Tessins, Karten, Klima, Wetter - Unwetter

• Statistik:

Bevölkerungspyramiden, Beschäf- tigung, Landwirtschaft

• Sprache, Brauchtum:

Dialekt, Uebernamen, Gebete, Märchen

Lager in Malvaglia:

Tonbildschau aus vorhandenen Dias herstellen

• "Arlecchino kehrt nach Malvaglia zurück":

Sinchronisieren, Einrichten des Films

• Commedia dell'Arte:

Gastronomie, Wohnen ("Rustici"), land- wirtschaftliche Produkte

"Eigentlich sollte man immer so arbeiten können in der Sch u l e l"

(Schülerstimme)

•• "Grazie Arlecchino"··

BeatrixZumsteg

Rudolf Keler

Rudolf Keller

\

Rudolf Keller, Reallehrer in Reinach (AG). Nach mehrjährigem Aufenthalt im Ausland (Italien, BRD) bin ich vor 8 Jah- ren in die Schweiz zurückgekehrt: ich weiss aus eigener Erfahrung, was es heisst "Ausländer" zu sein. Ich be- trachte die vielen Ausländerkinder in meiner Klasse als Bereicherung und nicht nur als Belastung.

Riforma

della scuola

passata a Basilea-CIttà Il 4 DIcembre 1988

Quella del 4 dicembre scorso è stata una votazione popolare dal significato storico. Infatti per la quarta volta dal 1877 èstato sottoposto al popolo un progetto di riforma teso ad unificare la scuola media inferiore.

E finalmente il progetto è stato ap- provato con il 54% dei voti.

La riforma entrerà in vigore nel 1992 e perciò interesserà i bambini che adesso frequentano la prima elementare.

Attualmente la selezione scolastica ha luogo al quarto anno di scuola elementare, e perciò i bambini vengono smistati molto presto nei tre diversi tipi di scuola media inferiore; di fattoèmolto difficile modificare il corso della carriera scolastica.

La riforma rappresenta un importante progresso in direzione di una selezione meno precoce dei bambini.

Dopo le elementari segue un ciclo di orientamento di tre anni, nel corso del quale a poco a poco i ragazzi possono maturare le loro scelte ed essere valutati in vista dell'inserimento nel ginnasio oppure in altri tipi di scuola media superiore.

Naturalmente questi nuovi sviluppi suscitano reazioni contrarie in tutti coloro che vedono il pericolo di un

"appiattimento". Indubbiamente il sistema attuale prepara con molta precisione ia stratificazioneche si ritrova poi nel tessuto sociale ed economico.

Un sistema più orientato verso la parità di opportunità non piace a chi conta su tale stratificazione.

Per i ceti più in difficoltà, e in particolare per le minoranze linguistiche e eulturali, non può che essere positivo se la selezione avviene più tardi e, possibilmente, secondo criteri più giusti. Cristina Allemann-Ghionda

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BerufsbIldung

Der Schlüssel zur Zukunft auch für ausländische

Jugendliche

Die Commissione mista a livello cantonale per I problemi scolas- tico-culturali wählte für ihre letzte Sitzung das Problem der Berufsbil- dung ausländischer Jugendlicher zu ihrem Hauptthema. Zwei Gründe waren dafür massgebend:

Der ständig wachsende Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in der Schweiz (und in Europa) sowie die Tat- sache, dass die ausländischen Ju- gendlichen in den Berufslehren immer noch untervertreten sind.

Zum ersten Grund: 1983 wurde eine Studie veröffentlicht, welche die Aus- wirkungen der technischen Entwick- lung in der Mikroelektronik auf Wirt- schaft und Arbeitsmarkt in der Schweiz untersucht hatte. Darnach werden in der Schweiz zwischen 1980 und 1990 43'000 Arbeitsplätze mit geringen und mittleren Oualitätsanforderungen ab- gebaut. Dagegen werden 68'000 Ar- beitsplätze mit höheren und höchsten Oualitätsanforderungen neu errichtet.

Zum zweiten Grund: Frau Beatrice Frei, Psychologin und Berufsberaterin beim kantonalen Amt für Berufsberatung, zeigte anhand der Statistik, dass sich vor allem die ausländischen Mädchen noch viel zu wenig für eine lehre oder eine Anlehre entscheiden können. Es machten eine Lehre oder Anlehre:

Schweizer Knaben 72,4%; Schweizer Mädchen 47,9%; Ausländer Knaben 59.9%; Ausländer Mädchen 36.7%.

Die oft negative Haltung ausländischer Eltern einer Berufslehre gegenüber hat nach Frau Frei verschiedene Ur- sachen:

mittelmässige oder bescheidene Schulerfolge des Kindes

fehlende Beziehungen (oft erhält man eine gute Lehrstelle aufgrund persönlicher Beziehungen).

fehlende Information der Eltern und Jugendlichen bezüglich Berufsbil- dung

unrealistische Berufswünsche der Eltern (der Sohn soll Arzt oder Ad-

vakat werden; die Tochter soll Spra- chen lernen, wobei vergessen wird, das!' die Kenntnis von Sprache allein noch kein Beruf ist).

Wie kann die Berufsbildung auslän- discher Jugendlicher gefördert wer- den? Es ist Aufgabe

der Schule, die Schulabgänger in der Berufswahlvorbereitung für eine Berufslehre zu motivieren und ihnen behilflich zu sein, eine geeignete Berufswahl zu treffen der Berufsberatung, nicht nur die Jugendlichen, sondern auch deren Eltern von der Wichtigkeit einer guten Berufslehre zu überzeugen, die Möglichkeiten und Wege zu zeigen, die ihnen offen stehen

der ausländischen EIternvereini- gungen, die Berufsprobleme der Jugendlichen zu diskutieren, die Berufslehre zu bejahen und ge- genseitig die Berufsberatung bekannt zu machen.

Das kantonale Amt für Berufs- bildung ist gegenwärtig daran, Mass- nahmen zu ergreifen für Lehrlinge und Lehrtöchter, die eine Berufslehre nur mit Schwierigkeiten durchlaufen kön- nen. Denn immer noch gibt es ausländ- ische Jugendliche, deren Sprach- kenntnisse für den Besuch der Gewer- beschule kaum oder nicht genügen.

Dafür zwei Beispiele aus dem Berner Seeland:

Schülerin A: Sie besucht wegen mangelnder Deutschkenntnisse zum zweiten Mal die 9. Klasse. Zu- sammen mit dem Klassenlehrer, der sich sehr für sie einsetzt, sucht sie eine Lehrstelle als Coiffeuse. Nach Einschätzung der Lehrerinnen und

lehrer wird sie die Gewerbeschule ohne Hilfe nicht schaffen. Sie hat deshalb eine panische Angst davor.

Der Klassenlehrer und die Zusatz- lehrerin haben ihr Hilfe auch nach der obligatorischen Schulzeit ver- sprochen.

Schüler E.: Er besucht die 9. Klas- se. Mit Hilfe des Berufsberaters und des lehrers wird versucht, eine Berufswahl zu treffen. Der Schüler schätzt sich selbst jedoch viel zu hoch ein. Er hat Mühe mit der deutschen Aussprache. In der Gewerbeschule braucht er drin- gend Hilfe.

Noch kein Wort Deutsch jedoch kön- nen jene Jugendlichen, die nach Erfül- lung ihrer Schulpflicht in der Heimat zu ihrer Familie in der Schweiz stossen.

Ihre Zahl ist in den letzten Jahren sprunghaft angewachsen. Ein Angebot von nur Deutsch-Kursen ist bei ihnen nicht die lösung: Sie müssen sich auch in dem ihnen fremden land mit einer für sie fremden Kultur und mit fremder Lebensweise zurechtfinden können.

Die Kommission zur Schulung fremdsprachiger Kinder der nordwestschweizerischen Kan- tone führt jedes Jahr eine Arbeitsta- gung zu Problemen ausländ ischer Schüler und Jugendlicher in der Schweiz durch. Eingeladen dazu wer- den jeweils bestimmte Gesprächs- partner: Schulpsychologen - Schulbe- hörden - Pädagogik- und Didaktiklehrer an Lehrerseminaren - Kindergärtnerin- nen usw. Nachdem 1988 der Kanton Bern die Tagung organisiert hatte, fin- det die Zusammenkunft dieses Jahr im Kanton Aargau statt. Teilnehmer wer- den Vertreter der kantonalen Aemter für Berufsbildung, Berufsberater sowie lehrkräfte sein, die sich mit der Berufswahlvorbereitung ihrer Schüle- rinnen und Schüler zu beschäftigen haben.

Berufswahl und Berufslehre ist für die jugendlichen Ausländer in der Schweiz von grosser Bedeutung; denn sie wird darüber entscheiden, ob sich in zehn oder zwanzig Jahren die dannzumali- gen Erwachsenen bei uns wohlfühlen und in ihrer Tätigkeit Befriedigung fin- den.

Hans Stricker

Vorsteher des Amtes tür Bildungsfor- schung der Erziehungsdirektion des Kantons Bern

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Une nouvelle association

Créée en 1987, l'association CO- OPERATION-COUP DE MAIN est constituée de 24 groupes autonomes réunissant respectivement entre 15 et 40 jeunes. Deux directions sont proposées aux membres: d'une part dans le sens du "quart-monde"

genevois et, d'autre part, dans celui du tiers-monde. Pendant toute l'année scolaire des activités sont mises sur pied avec l'idée de privilégier le travail de fond. L'objectif de l'association est d'ordre pédagogique: il s'agit avant tout de susciter la réflexion et la prise de conscience. Que ce soit par rapport aux personnes marginalisées dans nos so- ciétés ou aux populations du tiers- monde, les enseignants mettent tout en oeuvre pour que les élèves perçoivent que le premier "coup de main" est traduit par la volonté de

comprendre quels sont les causes et les mécanismes qui poussent au "mal- être". Dès lors un regard respectueux des différences et des souffrances se substitue à l'approche toute de condescendance et de charité. Si le terme des projets annuels est un soutien concret (les bénéfices du festival de printemps), le travail préalable de réflexion aura eu pour but d'éviter la bonne conscience du don accompli en nuançant la portée de celui-ci. La formule "coup de main" traduit bien, à notre sens, la teneur qu'il faut donnerà l'activité d'entraide.

ASSOCIATION COOPERATION

COUP DE MAIN Case Postale 126

1211 Genève 28

Neue Beratungsstelle für

Schulfragen fremdsprachiger Kinder

Auf Schulbeginn 1989 wurde vom Re- gierungsrat des Kantons Glarus bei der Erziehungsdirektion die Beratungs- stelle für Schulfragen fremd- sprachiger Kinder bewilligt. Diese Stelle untersteht dem Schulinspektorat und wird von einer Leiterin im Halbpen- sum geführt.

Auftrag:

Beratung - Schulung - Informa- tion in allen Bereichen, die fremd- sprachige Schüler betreffen (Eltern, Ausländervereinigungen, Schweizer- und Ausländerlehrer, Lehrer "Deutsch

für Fremdsprachige", Behörden, offi- zielle Ausländersteilen, ausser- kantonale Stellen, "Gemischte Kom- mission für Bildungsfragen fremdspra- chiger Kinder).

Der Kanton Glarus ist ein hochindu- strialisierter Bergkanton. Der Anteil der Beschäftigten in Industrie und Gewerbe (1980:55%) ist der höchste in der ganzen Schweiz!

Mittlere Wohnbevölkerung 1987: 37'178

Schweizer: 30'347 Ausländer: 6'811, 18%

Die Situation in den Schulen ist ver- gleichbar mit derjenigen im Schulkreis Limmattal der Stadt Zürich, nur eben auf den ganzen Kanton verteilt. In einzel- nen Gemeinden gibt es Klassen mit ei- nem Anteil an fremdsprachigen Schü- lern von 80 - 90%! Italiener, Spanier, Jugoslawen, Türken, Griechen, Portu- giesen, Tibeter u.a. Die daraus entste- henden Probleme für die Schule, alle Schüler und Lehrer sind grass.

Diese Seite ist uns allen wohlbekannt - nun aber die andere: welch ein Reich- tum ist doch in diesen ausländischen Kindern verborgen! Dies wollte der Glarner Lehrer Hans Hauser im Rahmen des Programms seiner "Schatz- chischte" - Theater für Kinder- den Einwohnern des Glarnerlandes einmal vor Augen führen. Er kam zu mir auf die Beratungsstelle und mit der Unterstüt- zung des Schulinspektorates konnte ich die Ausländervereinigungen offiziell von der ED aus zur Teil- nahme einladen. Und was es noch nie gegeben hatte im Glarnerland wurde Wirklichkeit: Italiener, Spanier, Jugosla- wen, Griechen, Türken, Engländer, Australier, Tibeter und Schweizer fan- den sich an einem Tisch zur gemein- samen Besprechung! Dann arbeiteten wir ein Jahr lang intensiv zusammen und in der letzten Augustwoche fanden die vier Aufführungen von "Schatz- chlschte - International" in der Aula der Kantonsschule statt. Im Foyer zeigte jede Nation an farbigen Ständen Land und Kultur. Welcher Reichtum, welche Vielfalt! Am Samstag und Sonntag fand zudem auf der Piazza der Kantonsschule ein internationales Volksfest statt. Die verschiedenen Gruppen kochten ihre Spezialitäten, im Festzeit wurde gegessen, getrunken und getanzt (internationale Gruppen) und die Kinder boten zweimal ihre Produktion dar. Zweimal ertönte der gemeinsame Schlussgesang mit 150 Kindern in ihren Nationalkostümen, einmal auf der Bühne, dann auf der Piazza. Ein unvergessliches Bild! Und das Lied:

SCHATZCHISCHTE - INTERNATIONAL - SONG

Text: Ziya Kara, Musik: Franz Regli

"Wir sind Kinder dieser Erde, glauben alle dasselbe, sind geboren um zu lie- ben. Wenn das so ist, müssen wir mitei- nander in Frieden leben, wer?, wie?, was?, nicht denken, doch ein bisschen Freundlichkeit, Freundlichkeit ver- schenken.

Ref. Wir sind Kinder dieser Erde, leben alle m~, lieben alle mit, alle Kinder dieser Erde lachen alle, leiden alle mit. Wir sind Kinder dieser Erde, denken alle dasselbe, sind aus allen Ländern Menschen, Menschen, gleich woher.

Schön kann unser Leben werden, wenn wir uns verstehen, allen, allen Hi~e geben, allen, allen helfen."

Es gab gewiss während des Jahres Probleme, aber die Zusammenarbeit am Schluss war grossartig und dann: soviel Fröhlichkeit und Freude!

Ganz am Schluss des Festes begannen

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die Griechen während des Aufräumens nochmals zu tanzen und die Türken gesellten sich zu ihnen und tanzten mit - was für ein Anblick! Alles tanzte. In der Voce dei linth, Monatsblatt der Italiener, schrieb ein Italiener: "Se i figli degli iraniani e degli iracheni awessero

danzato insieme, come si è visto questa sera, sarebbero stati risparmiati otto anni di guerra e di sangue."

Iris Jaumann Beratungsstelle für

Fremdsprachige Erziehungsdirektion des

Kantons Glarus

Structures pour

l'intégration des étrangers

à la Chaux-de-Fonds

Depuis une dizaine d'année, la Ville de La Chaux-de-Fonds, dans le cadre des Ecoles primaire et secondaire en particulier, a mis en place, officiellement, différentes structures visant àfavoriser l'intégration des étrangers et à développer l'idée d'interculturalisme.

La Commission scolaire, autorité politique communale assumant la responsabilité de la gestion de l'école publique, a tout d'abord décidé d'admettre à ses séances un représentant des communautés étrangères avec voix consultative.

Elle a ensuite chargé le directeur de l'Ecole primaire de créer un groupe de travail, qui a pris le nom symbolique dU'Enfantsimmigrés" et dont le mandat est d'examiner régulièrement les questions que se posent parents et enfants étrangers par rapport aux problèmes scolaires. le groupe entretient également des contacts étroits avec les écoles de langue et de culture étrangères.

Sa composition est intéressante en ce sens qu'elle est représentative de milieux fort divers: associations de parents (Italie, Espagne, Portugal), enseignants suisses et étrangers,

membres de la Commission scolaire, directeurs d'écoles, assistante socio- éducative. Au besoin, des collabo- rateurs extérieurs sont invités pour traiter certains points spécifiques.

En 1986, le groupe a organisé une vaste enquête intitulée "Pour mieux comprendre les communautés étrangères", enquête qui a fait l'objet d'un important rapport, largement distribué, et qui lui a permis en fin de compte de bénéficier d'une aide financière appréciable du Conseil de l'Europe pour mener à bien une expérience interculturelle.

"Enfants imrniqrés" a donc établi un projet, ambitieux comme le sont ceux des Montagnes neuchâteloises, mais les travaux sont sur le point d'aboutir et certains d'entre eux sont d'une remarquable qualité.

Le projet s'appuie sur le principe qu'à l'Ecole primaire les enfants étrangers ne doivent pas être placés dans une classe particulière pour non-francophones, mais d'emblée dans une classe ré- gulière. (Pour diverses raisons de structures et de programmes notam- ment, l'Ecole secondaire maintient à juste titre une ou deux 'classes d'accueil', mais ce n'est pas là le propos

du présent article). La démarche de l'Ecole primaire implique donc l'élaboration de processus et de techniques dont les éléments principaux sont les suivants:

a) Création de coffrets de docu- mentation permettant à l'enseig- nant qui reçoit un enfant étranger de présenter le paysd'oriqine du nouvel élève (photographies, car- tes,disques, livres, journaux, affiches, objets, etc.).

Le but ici est de mettre à l'aise l'étranger en présentant son pays aux autres et non la Suisse à l'enfant immigré, comme on le fait généralement.

b) Création d'un lexique élémen- taire visant à permettre à l'enfant d'acquérir le sens et la pratique d'un vocabulaire de base. la méthode est conçue de telle manière que l'enfant peut travailler seul, en classe et à la maison. l'approche est à la fois orale et écrite. Comme le matériel est transportable à domicile toute la famille devrait pouvoir en profiter.

c) Etablissement d'un répertoire et analyse des moyens didactiques existants pour l'apprentissage du français élémentaire.

d) Elaboration, à l'intention des enseig- nants, d'un catalogue de mots et de phrases types (avec pronon- ciation), permettant d'établir les premiers contacts dans la langue de l'enfant non francophone arrivant dans la classe.

e) Création d'un guide favorisant l'accueil des familles étrangères dans la communauté indigène (plan de la localité, magasins, prix, écoles, lieux de contacts, etc.). La Ville elle-même a été très sensible à cette idée et aide financièrement à sa réalisation.

L'Ecole d'arts appliqués a conçu ce projet.

Les membres des communautés étrangères sont très actifs dans ces groupes, ils apportent non seulement une documentation très importante, mais aussi la connaissance de leur langue maternelle. En plusieurs circonstances de la vie scolaire, ils se mettent d'ailleurs à la disposition des Ecoles pour jouer le rôle d'interprètes auprès des familles étrangères, car le Suisse romand est certes très hospitalier, mais peu enclin à l'apprentissage des langues...

Il serait toutefois dangereux de s'installer dans une situation ap- paremment satisfaisante.

l'interculturalisme procède tout simplement de la vie; il ne peut donc prendre véritablement forme qu'à travers une dynamique soclo-culturella et politique constamment vivifiée.

Jean-Michel KOHL ER Traduzione pago 37 Jean-Michel Kahler, 1939. Instituteur (IO ans). Maitre-adjoint de pédagogie pratique à l'Ecole normale (6 ans). Direc- teur de l'Ecole primaire.

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