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Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in der Region der Grossen Seen

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Academic year: 2021

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Unterstützung der Schweiz

Die Schweiz ist seit den 1960er-Jahren in der Regi-on der Grossen Seen präsent. Während drei Jahr-zehnten setzte sie Programme der Entwicklungszu-sammenarbeit um. Ab den 90er-Jahren wurde das Schwergewicht auf die humanitäre Hilfe und die Friedenspolitik gelegt. Die Verstärkung und Diver-sifizierung der Schweizer Aktivitäten vor dem Hin-tergrund des Übergangs zur Demokratie erforderte eine Gesamtstrategie, die einen koordinierten Ein-satz von Entwicklungszusammenarbeit, humanitärer Hilfe, Friedenspolitik und Diplomatie sicherstellen soll. Um der von Armut und von den Folgen bewaff-neter Konflikte hart getroffenen Bevölkerung zu hel-fen, legt die neue Schweizer Strategie den Fokus auf die Stärkung der Legitimität und der Funktionstüch-tigkeit der Institutionen.

Grunddienstleistungen: gerechter Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung Die DEZA trägt in den drei Ländern zur Stärkung von rund 250 dezentralen Gesundheitseinrichtungen bei und verbessert damit den Zugang von über zwei Millionen Menschen zu einer hochwertigen Gesund-heitsversorgung. Diese Verbesserung hat zu einer deutlichen Reduktion der Müttersterblichkeit geführt. Seit 2010 ist diese von 120 auf durchschnittlich 80 To-desfälle pro 100 000 Geburten gesunken. In Ruanda hat die DEZA seit 2002 die Einführung einer Kran-kenversicherung unterstützt, von der heute über 90 % der Bevölkerung profitiert. In der DRK haben seit 2009 9000 Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, medizinische und psychosoziale Betreuung erhalten.

Förderung der Beschäftigung: neue Einkommensquellen für die ländliche Bevölkerung

In einem zweiteiligen Programm werden in Ruanda die Qualität der Berufsbildung für die ländliche Be-völkerung verbessert und Produktionstechniken für Die Schweiz ist in der Region der Grossen Seen

in den folgenden Bereichen aktiv: Grunddienst-leistungen, Schutz der Zivilbevölkerung, För-derung der Beschäftigung und Stärkung der Demokratie. Sie konzentriert ihre Tätigkeit in Ruanda auf die Westprovinz, in Burundi auf die Provinzen Ngozi und Kayanza und in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) auf die Provinz Süd-Kivu.

Kontext

Die Region der Grossen Seen umfasst mehrere Län-der mit sehr unterschiedlichem Profil, Län-deren Ent-wicklung jedoch stark miteinander verknüpft ist. Seit der Unabhängigkeit der drei Länder Ruanda, Burundi und DRK führte diese gegenseitige Abhän-gigkeit nicht nur zu einer Belebung des Handels, sondern auch zu Konflikten. Infolgedessen hat die Bevölkerung unermessliches Leid durchlebt und die drei betroffenen Staaten wurden geschwächt. Seit der Unterzeichnung der Friedensabkommen haben diese Länder Wahlen abgehalten. Doch die letzten Jahre haben gezeigt, dass diese Wahlen der Region keinen nachhaltigen Frieden bringen konnten. Die staatlichen Institutionen bleiben fragil und die Bevöl-kerung konnte vom Frieden noch nicht profitieren.

SCHWEIZER ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT IN DER REGION DER

GROSSEN SEEN

" Hauptsadt Schweizer Vertretungen Honorarvertretung Programmbüro Botschaft (Abteilung internationale zusammenarbeit) Fluss Kooperationsbüro ! Stadt Botschaft Umstrittene Grenze

Quellen: CGIAR-CSI, GeoNames.org, Natural Earth

Copyrights: © 2014 Natural Earth, Creative Commons Attribution 3.0 License

EDA, STS Geodienste

Die Darstellung von Grenzen und die Verwendung von Namen und Bezeichnungen auf dieser Karte bedeutet nicht, dass die Schweiz diese offiziell befürwortet oder anerkennt. 28.05.2014

LÄNDER FACTSHEET

2014

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den Bereichen Ernährung und medizinische Nothilfe (Bekämpfung von Epidemien, aber auch plastische und Wiederherstellungschirurgie).

Multilaterale Zusammenarbeit

In ihrem Programm für Ernährungssicherheit arbeitet die Schweiz eng mit dem WFP, der UNICEF und der FAO zusammen.

Transversalthema: Gender

Die Schweiz schenkt den Genderfragen besondere Aufmerksamkeit und setzt sich in all ihren Program-men für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein.

Partner

› Schweizer Partner: Swisscontact, Schweizer Tro-pen- und Public Health-Institut, Skat Foundation › Staatliche Partner: Ministerien, Distrikte,

Provin-zen, Gemeinden

› Lokale NGO und lokale Privatwirtschaft

› Multilaterale Organisationen: WFP, FAO, UNHCR, UNICEF, IKRK

Budget 2014 nach Themen und Finanzquellen (Mio. CHF)

DEZA: Entwicklungszusammenarbeit 21.5

DEZA: Humanitäre Hilfe 8.0

PD: Abteilung Menschliche Sicherheit 3.5

Total 33.0

nachhaltige Baumaterialien entwickelt. Diese Techni-ken verringern nicht nur die Umweltbelastung, son-dern bieten den Ruanderinnen und Ruanson-dern auch neue Erwerbsmöglichkeiten ausserhalb der Land-wirtschaft. In der Westprovinz Ruandas wurden vier Berufsbildungszentren gebaut und eingerichtet, und in enger Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft wurden sechs neue Ausbildungsgänge entwickelt (Maurer, Elektriker, Schreiner, Schweisser, Spengler und Automechaniker).

Demokratische Prozesse: Unterstützung der Bodenrechtsreform

Die DEZA arbeitet mit einem neuartigen Ansatz zur Formalisierung der informellen Rechte auf Eigentum von Grund und Boden. Sie unterstützt die Einrich-tung von Grundeigentumsbüros in allen Gemein-den der Provinz Ngozi. Nach einfachen, raschen und günstigen Verfahren dürfen diese Dienststellen Land-Zertifikate ausstellen. Seit 2010 konnten Zehn-tausende Produzentinnen und Produzenten ihre Landrechte so absichern. Der Anteil der Zertifikate für Grundeigentum von Frauen stieg von 2 auf 11 %. Die Landkonflikte nehmen ab. Das neue Bodenrecht Burundis, das vom Parlament 2011 angenommen wurde, hat dieses dezentrale Verwaltungsmodell institutionalisiert und die Rechtmässigkeit der aus-gestellten Zertifikate anerkannt. Von den zwanzig Beobachtern, die das Monitoring der Umsetzung des Bodenrechts durchführen, sind acht Frauen.

Humanitäre Hilfe: Schutz der Zivilbevölkerung Mit den Beiträgen der Humanitären Hilfe an das IKRK, das Welternährungsprogramm (WFP), das UN-HCR und an Schweizer NGOs konnten Programme zum Schutz von Zivilpersonen, Opfer von Nahrungs-mittelkrisen, Konflikten und Naturkatastrophen vor allem in der DRK und in Burundi finanziert werden. Je nach Situation leistete die Humanitäre Hilfe So-forthilfe für Flüchtlinge und Vertriebene vor allem in

Zahlen und Fakten (Quelle: Weltentwicklungsindikatoren 2013 der Weltbank)

Berufsbildungszentrum in Burundi. (Foto Rosalie Colf)

Gesundheitszentrum in Ruanda. (Foto DEZA)

Impressum

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA CH-3003 Bern, Schweiz

www.deza.admin.ch

Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in der Region der Grossen Seen 2014 2

Stadtentwicklung: die Stadt Kigali. (Foto S. Flückiger)

Ruanda Burundi DR Kongo

Fläche 26’340 km2 27’830 km2 2’344’860 km2 Einwohnerzahl 10.943 Mio. 8.382 Mio. 65.965 Mio. Bevölkerungswachstum pro Jahr

(seit 1990)

3.0 % 2.6 % 2.7 %

Lebenserwartung bei Geburt: Frauen / Männer

56.7 /54.1 Jahre 51.3 /48.5 Jahre 49.7 /46.5 Jahre Analphabetismusquote

Erwach-sene: Frauen / Männer

32.5 /25.2 % 39.1 /27.4 % 45.1 /20.5 % Bruttoinlandprodukt (BIP) pro

Kopf

582.6 USD 192.1 USD 199.3 USD Bevölkerungsanteil mit weniger

als 2 USD pro Tag

82.4 % 93 % .. DEZA/EZA Demokratische Prozesse 2.5 DEZA/EZA Grunddienstleistungen 13 DEZA/EZA

Beschäftigung und Einkommen

6 DEZA/HH Schutz der Zivilbevölke-rung 8 PD/AMS Demokratische Prozesse 3.5

Références

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