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Genetik in der Rheumatologie = Genetics in rheumatology

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Academic year: 2021

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Z Rheumatol 2011 · 70:185 DOI 10.1007/s00393-010-0712-3 Online publiziert: 27. Februar 2011 © Springer-Verlag 2011

F. Moosig1 · O. Distler2

1 Poliklinik für Rheumatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

und Klinikum Bad Bramstedt

2 Rheumaklinik und Zentrum für experimentelle Rheumatologie,

UniversitätsSpital Zürich

Genetik in der Rheumatologie

Einführung zum Thema

Im Bereich der Molekulargenetik haben die letzten Jahre rasante technische Fort-schritte erbracht. Das Humane Genom-projekt, also die vollständige Sequenzie-rung eines individuellen Genoms, startete 1990, nahm bis zur ersten Verkündigung der vollständigen Sequenz etwa 11 Jah-re in Anspruch, erfolgte unter Einbezie-hung mehrerer tausend Wissenschaftler und kostete mehr als 10 Mrd. US$. Die vergleichbare Sequenzierleistung ist heu-te quasi über Nacht für einige hundert US$ verfügbar. Eine entsprechende Flut an Daten wurde und wird daher auch bei rheumatischen Erkrankungen generiert. Das verbreitete Vorurteil, dass die enorme Menge und Komplexität der Daten bisher eine praktische Nutzung bzw. einen ech-ten Erkenntnisgewinn nicht zulasse, wird durch die hier vorgelegten Arbeiten zum Schwerpunktthema eindrucksvoll wider-legt.

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Analysen des individuellen

Genoms werden in Zukunft

einen Anteil an der

personalisierten Medizin haben

U. Wagner stellt am Beispiel der rheuma-toiden Arthritis dar, dass genomweite As-soziationsstudien (GWAS) nicht nur be-kannte genetische Zusammenhänge (z. B. HLA-DR4) bestätigen konnten, sondern zusätzliche genetische Risikokonstellatio-nen identifizierten, die auch Hinweise auf die Immunpathologie im Hinblick auf die beteiligten Zellen und Signalwege geben. Erste Ansätze, auf der Grundlage solcher genetischer Untersuchungen das poten-zielle Ansprechen auf Therapien vorher-zusagen, werden erkennbar. Somit wer-den Analysen des individuellen Genoms

in Zukunft einen Anteil an der personali-sierten Medizin haben.

Im Beitrag von I. Melchers wird dar-gestellt, dass genetische Untersuchungen auch bei seltenen Erkrankungen, hier den Kollagenosen, möglich sind und bereits erfolgreich durchgeführt wurden. Bei den Kollagenosen konnten in den verschie-denen methodischen Ansätzen Risikoge-ne mit wahrscheinlich funktioRisikoge-neller Rele-vanz identifiziert werden. Hier wird auch dargestellt, dass es sowohl krankheits-spezifische als auch allgemein zur Auto-immunität prädisponierende genetische Marker gibt. Die weitere Forschung auf diesem Gebiet wird untersuchen müssen, inwieweit die identifizierten genetischen Risikogene nur für die Initiierung der Er-krankung oder auch für die weitere Pro-gression funktionell relevant sind. Hie-raus könnten sich dann auch therapeuti-sche Interventionsmöglichkeiten ergeben. Dass solche Erkenntnisse unter Um-ständen auch für das Verständnis von Gruppen von Erkrankungen insgesamt bedeutsam sind, zeigt der Beitrag von J. Holle et al., der den Kenntnisstand bei den primär systemischen Vaskulitiden zu-sammenfasst. Während sich einige allge-mein zur Autoimmunität prädisponie-rende Risikogenvarianten auch hier nach-weisen lassen (z. B. PTPN22-Allel), bele-gen unterschiedliche, zum Teil sogar dia-metral entgegengesetzte Häufigkeiten be-stimmter Risikoallele innerhalb der Grup-pe der ANCA-assoziierten Vaskulitiden, dass die verbreitete Zusammenfassung dieser Entitäten für genetische und pa-thogenetische Untersuchungen zweifel-haft ist.

Das noch verhältnismäßig junge Ge-biet der Epigenetik, dargestellt von A. Jün-gel und S. Gay, sucht schließlich die Frage

zu beantworten, unter welcher übergeord-neten Kontrolle die Expression der Gene steht bzw. warum bei identischer Genaus-stattung eine Körperzelle beispielsweise in eine Muskel- und eine andere in eine Gehirnzelle differenziert. Da die epige-netische Regulation der Genexpression Störungen aufweisen kann, ergeben sich hier auch für rheumatische Erkrankun-gen ganz neue Ansätze des Krankheits-verständnisses und perspektivisch auch der Therapie. Ihre Frank Moosig Oliver Distler

Korrespondenzadressen

PD Dr. F. Moosig Poliklinik für Rheumatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und Klinikum Bad Bramstedt

Oskar-Alexander-Str. 26, 24576 Bad Bramstedt moosig@klinikumbb.de

PD Dr. O. Distler

Rheumaklinik und Zentrum für experimentelle Rheumatologie, UniversitätsSpital Zürich Gloriastr. 25, 8091 Zürich

Schweiz

oliver.distler@usz.ch

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