C OMPOSITIO M ATHEMATICA
P AUL A LEXANDROFF
Zur Homologie. Theorie der Kompakten
Compositio Mathematica, tome 4 (1937), p. 256-270
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von
Paul Alexandroff
Moskau
Der Inhalt der
Polyedertopologie
läßt sich imPrinzip
zurück-führen auf die
Betrachtung
eines endlichen diskretenRaumes 1) -
eines
Komplexes,
d.h. einerSimplizial- (oder Zellen-) zerlegung
desgegebenen Polyeders -
und einerstetigen (sogar
offenen2)
Abbil-dung
desPolyeders (also
einesunendlichen, "stetigen" )
Raumes- auf diesen
Komplex.
Die auf Brouwer und Alexander zurück-gehenden topologischen
Invarianzsätzebehaupten
sodann imwesentlichen die
Môglichkeit,
dietopologischen Eigenschaften
des
Polyeders (wie Dimension,
BettischeGruppen
u.dgl. )
durchEigenschaften
desKomplexes auszudrücken,
undgeben
damitandererseits
gewissen Eigenschaften
desKomplexes
einen"in-
varianten" Inhalt: die Invarianz besteht
darin,
daß die betref- fendenEigenschaften
desKomplexes
dieselbenbleiben,
wennman von einer
Simplizialzerlegung
desPolyeders
zu einer anderenSimplizialzerlegung
dieses oder eines mit ihmhomoômorphen Polyeders übergeht.
Nachdem erkannt worden war, daB die
Komplexe
einenSpezialfall
der endlichen diskreten Râumebilden,
ist die Sonder-stellung
derPolyedertopologie
insofern ins Schwankengeraten,
als dieselben
Fragestellungen
und dieselbeBehandlungsweise,
wiesie sich in der
Polyedertopologie
entwickelthaben,
sich aufmengentheoretische
Gebildeübertragen lassen,
wodurch nicht1) vgl. ALEXANDROFF-HO’PF, Topologie 1 [Berlin, Springer, 1935], S. 132. Im folgenden wird dieses Buch zitiert als ,,Alexandroff-Hopf". Unter einem diskreten Raum wird im folgenden durchweg ein diskreter To-Raum verstanden, d.h. es wird vorausgesetzt, daß verschiedene Elemente des Raumes verschiedene ab-
geschlossene Hüllen haben. vgl. auch die unter 13) angegebene Literatur.
2 Ich nenne eine stetige Abbildung von X auf Y offen bzw. abgeschlossen,
wenn das Bild einer in X offenen bezii’. abgeschlossenen Menge in Y offen bzw.
abgeschlossen ist.
nur eine
grôBere Allgemeinheit
undlogische Durchsichtigkeit
sondern auch eine Natürlichkeit der
Voraussetzungen
und ihreUnabhângigkeit
vonzufalligen,
nur durch dieMangel
unseresKônnens
bedingten Einschrankungen
erzielt wird.Eine
stetige (und
sogaroffene) Abbildung
einestopologischen
Raumes R auf einen endlichen diskreten Raum
D,
die derobigen Abbildung
einesPolyeders
auf einenKomplex
durchausanalog ist, entsteht,
sobald eine endlichemultiplikative Überdeckung
U des Raumes R durch seine
abgeschlossenen Mengen vorliegt.
Multiplikativ
bedeutetdabei,
daB der Durchschnittbeliebig gewàhlter
Elemente vonU,
soweit nichtleer,
wiederum ein Element von U ist.Umgekehrt entspricht jeder stetigen Abbildung
von R aufeinen endlichen diskreten Raum D eine
gewisse
endlicheÜber- deckung von R,
die ausabgeschlossenen Mengen
besteht.Es entstehen also auch innerhalb der
mengentheoretischen Topologie
dieFragen:
Wann lassen sich dietopologischen Eigen- schaften
von Rauf
dieEigenschaften
des diskreten Raumes Dzurückführen ?
WelcheEigenschaften
von D habenfür
R eineinvariante
Bedeutung?
Die
vorliegende
Arbeit ist einBeitrag
zurUntersuchung
dieserFragestellung.
Wir beschrânkten uns dabei auf denFall,
daBR ein
Kompaktum (d.h.
einkompakter
metrischerRaum)
F istund untersuchen den
Zusammenhang
zwischen den BettischenGruppen
von F und D. DieseUntersuchung,
die als einé mengen- theoretischeVerallgemeinerung
des Beweises der Invarianz der BettischenGruppen
einesKomplexes
beiUnterteilungen
diesesKomplexes anzusprechen ist,
führtzwangsmäßig
zu einer Ver-allgemeinerung
der Euler-Poincaréschen Formel ebenfalls in derRichtung
derBefreiung
vonpolyedralen Voraussetzungen.
Diesem
Gegenstand
ist vor allemder §
2 dervorliegenden
Arbeitgewidmet.
Unerwarteterweise hat sich dabeigezeigt,
daB in diegewàhlte Beweisführung
eineVoraussetzung -
nâmlich die derKompaktheit
deszugrundegelegten
Koeff izientenbereiches - ganz wesentlichhineinspielt.
Dieser Umstand scheint nicht ander Beweismethode als
solcher,
sondern im Wesen derDinge
zuliegen;
und zwarhàngt
er mit demallgemeinen Berandungs- begriff
der kombinatorischenTopologie kompakter
Râumezusammen. Deshalb erweist sich eine diesem
Begriff gewidmete
Vorstudie am Platze: ihr ist
der § i
der Arbeitgewidmet.
Dadurchdaß die echten
Projektionszyklen (wie
ich sie in meiner Arbeit über"Gestalt
undLage abgeschlossener Mengen"
1928 definierthabe
3))
und ihre natürlicheVerallgemeinerung -
die echtenZyklen (bzw.
die echten BettischenGruppen)
an dieSpitze gestellt werden,
wirdübrigens
derZyklen-
undHomologie- begriff
inKompakten
nâher an seinen historischenUrsprung -
die Brouwersche
Zyklosenarbeit
aus dem Jahre 1913 -gebracht,
als es
bis jetzt
üblich war. Die neuenUntersuchungen
von Kol-mogoroff 4 ) bestâtigen
diesenStandpunkt
vollauf.Der §3
ist denlokal-zusammenhângenden Kompakten gewidmet;
hier
gelten
die Resultatedes §
2 auchunabhângig
von der Voraus-setzung
über dieKompaktheit
des Koeffizientenbereiches bzw.von den
Begriff
der echten BettischenGruppe.
Das beruhtdarauf,
daß sich die
Homologie-Theorie
dieser Râume von vorneherein auf echteZyklen
undHomologien (nâmlich
auf die hierselbsteingeführten Modifikationszyklen
und denentsprechen
Beran-dungsbegriff) begründen
laJ3t.§
1.1. Falls in einem
Komplex K
ein r-dimensionalerZyklus z
zwei verschiedene
algebraische Komplexe
clund c2 berandet,
so ist Cl - C2 offenbar ein
(r+l)-dimensionaler Zyklus
in K.Von dieser und âhnlichen Konstruktionen macht man in der
Polyedertopologie häufig
Gebrauch. Will man aber dieses ebenso natürliche wie nützliche Verfahren immengentheoretischen
Fallanwenden,
sobegegnet
manfolgender Schwierigkeit.
Istein berandender
konvergenter Zyklus 5 )
imKompaktum
F undsind die
dur ch Zk
berandetenBk-Komplexe, c[
undck, lim Bk
= 0,gegeben,
so brauchtnoch kein
konvergenter Zyklus
zu sein. DieserMangel liegt daran,
3) Annals of math. (2) 30 (1929), 101-187, insbesondere 161-162 (zu berück- sichtigen ist auch die Bemerkung II auf S. 162).
4) C.R. 202 (1936); 1144-1147, 1325-1327, 1558-1560, 1641-1643. Diese vier Noten werden im folgenden als Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4 bezeichnet.
5) Ein wahrer Zyklus des Koeffizientenbereiches J (im Kompaktum F ) ist
eine Folge (1), in der zk ein dk-Zyklus und lim d,, = 0 ist. Der wahre Zyklus (1) heil3t konvergent nach dem Koeffizientenbereich J’ D J, wenn es zu jedem e > 0 ein ne gibt, sodaB für n > ne die Homologie zn N Zn
gilt.
Im folgenden wird einfach-heitshalber stets J = J’ vorausgesetzt. Vgl. ALEXANDROFF, Dimensionstheorie
[Math.
Ann. 106 (1932),161-238)]
(im folgenden zitiert als "Dimensi on s- theorie" ), § 2.daß die
Berandungsdefinition
selbst für den Fallkonvergenter Zyklen (1)
keineKonvergenzvoraussetzung
für die durchdie Zk
berandeten
Komplexe
ek enthâlt. Wollte man ihn durch denBegriff
einerkonvergenten Homologie,
d.h. durch dieForderung,
sei ein
konvergenter Relativzyklus 6)
bis auf denTräger 6)
vonZ,
zubeseitigen suchen,
so wâre man in eine nochschwierigere
Situation versetzt, denn die in diesem Sinne
"konvergent-
berandenden"
Zyklen
brauchen unter Umständen keineGruppe,
und somit keine
Untergruppe
derGruppe
allerkonvergenten Zyklen
zubilden,
führen also zu keiner BettischenGruppe 6a).
Im Falle eines endlichen Koeffizientenbereiches
(also
ins-besondere für die
Topologie
modulom )
treten die erwâhnenSchwierigkeiten
nichtauf,
denn in diesem Falleenthâlt jeder (Relativ-)Zyklus
einenkonvergenten (Relativ-)Zyklus
als Teil-folge,
dieKonvergenzbedingung
sowohl fürZyklen
als auchfür
Homologieen
lâBt sich also durch einenÜbergang
zu Teil-folgen
erfüllen. Den Beweis diesesKonvergenzsatzes geben
wiretwas
spâter 1), jetzt
kehren wir aber zumallgemeinen
Fallzurück.
2. In
allgemeineren Voraussetzungen
als die eines endlichen Koeffizentenbereiches wollen wir uns durch diefolgende
Defini-tion helfen:
DEFINITION. Ein echter
Komplex
desKompaktums
F ist derInbegriff
einerFolge
von
algebraischen Gk-Komplexen
Ck von F und einerFolge
vonsimpli-
zialen
Abbildungen fk
von Ck+1auf
Ck,wobei für
n > k dieAbbildung fie
=fk(... fn-1)
eine Bk-Verschiebung
und lim Ork = lim 8k = 0 ist.Falls alle Riinder
ék
Nullsind,
ist der echteKomplex (2)
einechter
Zyklus.
Zu dieser
Zyklen-Definition gehôrt
einHomologie-Begriff:
einechter
Zyklus
heil3techt-homolog
Null(oder
er berandetecht),
wenn er Rand eines echten
Komplexes
ist. DieRestklassengruppe
der
Gruppe
der echten r-dimensionalenZyklen
nach der Unter- gruppe der echt-berandenden ist die r-dimensionale echte BettischeGruppe.
6) Vgl. "Dimensionstheorie", a.a.O. 5).
6a) Die obige Behauptung beruht darauf, dal3 der Träger der Summe zweier
Zyklen nicht notwendig den Trâger eines der beiden Summanden enthâlt.
7) Vgl. "Dimensionstheorie", 180 (1. Konvergenzsatz).
Wir werden beweisen:
Für den Fall eines
kompakten Koeffizientenbereiches
sind dieechten Bettischen
Gruppen
dengewöhnlichen
BettischenGruppen isomorph.
3. Es sei ein
Projektionsspektrum 8)
des
Kompaktums
Fgegeben.
Unter einemprojektiven Komplex
verstehen wir eine
Folge (2),
mitSind alle
C*k
= 0, soliegt
einprojektiver Zyklus sa)
vor.Offenbar bilden die
projektiven Komplexe
bzw.Zyklen
einenSpezialfall
der echten. Einprojektiver Zyklus
heiBt schliel3lichprojektiv-homolog Null,
wenn er einenprojektiven Komplex
berandet. Die
Restklassengruppe
derGruppe
der r-dimensio- nalenprojektiven Zyklen
nach derUntergruppe
derprojektiv-
berandenden ist die r-dimensionale
projektive
BettischeGruppe.
Diese ist im Falle eines
kompakten Koeffizienten-bereiches ebenfalls
mit der
entsprechenden gezeohnlichen
BettischenGruppe isomorph.
Diese
Isomorphieen folgen
aus denfolgenden
Sâtzen:1. lm Falle eines
kompakten Koeffizientenbereiches
istjeder konvergente Zyklus
desgegebenen Kompaktums
einemprojektiven Zyklus (eines beliebig
aberfest gewählten Projektionsspektrums) homolog.
II. Unter denselben
Voraussetzungen
berandetjeder
berandendeprojektive Zyklus
einenprojektiven Komplex
undjeder
berandendeechte
Zyklus
einen echtenKomplex 9).
Beweis von 1. Es sei
ein
konvergenter Zyklus
desKompaktums
F. Durch eine unend- lich-kleineVerschiebung 10) geht
Z in einenProjektionszyklus schlechtweg 11 )
über. Wir kônnen also voraussetzen, daB Z von vornherein einProjektionszyklus ist,
d.h.daf3 Zk
einalgebraischer
8) Vgl. "Gestalt und Lage", 107-108.
8a) Nicht zu venvechseln mit den "Proj ektionszyklen" aus "Gestalt und Lage", 161. Die jetzigen projektiven Zyklen wurden im Falle mod 2 unter dem Namen echter Projektionszyklen in "Gestalt und Lage", 162 eingeführt.
9) Vgl. Kolmogoroff [a.a.o. 4 ), Nr. 3].
1° ) Vgl. Dimensionstheorie", 180 (Nr. 24).
11) "Gestalt und Lage", 161.
Teilkomplex
vonNk
undzi c,,, n*i zk
inNi
für k > i ist. Sodann lassen sich der Reihe nach dieTeilfolge
der
Folge (1)
konstruieren und zwar so, daß diefolgenden
Be-dingungen
erfüllt sind:(a)
dieFolge (12+1 )
ist eineTeilfolge
von(1i),
(b)
alle Elementezli)
von(li )
habenRange ri, k 12), die grÕ.f3er
als i
sind,
(c)
diealgebraischen Komplexe 12’) JtiZli)
bilden eine gegen denalgebraischen Teilkomplex z’
vonNi konvergierende
Fol-ge
(man
kann au.f3erdem voraussetzen, daß die absolutenKomplexe 17ciz(i) 1
fürk = 1, 2, ...
untereinander iden- tischsind).
Wie leicht
ersichtlich,
istein
projektiver Zyklus.
Wirzeigen,
daB Z ci Z’ ist.Da zi
c-,Dnizii)
inNi ist,
existiert inNi
fürjedes
h einalgebraischer Komplex C i, h
mitWenn man den Index h eine
passend gewählte Folge
natürlicher Zahlen durchlaufenläßt, konvergiert Ci,h
gegen einen LimesCi
und es
gilt
w.z.b.w.
Mit Hilfe derselben Konstruktion beweist man
(sogar
etwaseinfacher als
soeben),
die ersteBehauptung
von II.Die zweite
Behauptung
von II kann man dadurchbeweisen,
da13 man
zeigt:
Jeder echteZyklus
kann alsprojektiver Zyklus
eines
passend gewiihlten Projektionsspektrums aufgefaßt werden ;
hierdurch wird der Beweis der zweiten
Behauptung
auf die erstezurückgeführt.
Was das soeben erwahnteProjektionsspektrum betrifft,
so konstruiert man es am einfachstendadurch,
daB mandie zu ihm
gehôrende Folge
sukzessiverUnterteilungen
des ge-gebenen Kompaktums F aufbaut,
was leicht zu machen ist.4. Man kann auch etwas anders
vorgehen
und denexpliziten
Gebrauch der
Projektionsspektra
an dieser Stelle vermeiden.12) Der Komplex
zk
ist ein gewisses zh; h heif3t der Rang vonz1i).
12’) Aus typographischen Gründen schreiben wir in dieser Nummer ni
anstatt
ni, k .
Zuerst bemerkt man, daB wenn von zwei echten
Zyklen
der einemittels einer unendlich-kleinen
Verschiebung
aus dem anderenhervorgeht,
beideZyklen
miteinander echthomolog
sind. Hierausfolgt insbesondere,
daß ein echterZyklus jeder
seiner uneltdlichenTeilfolgen
echthortzolog
ist - eineTatsache,
die an und für sieh erwähnt werdensoll,
denn ohne sie kônnten die echtenZyklen
kaum von Nutzen sein.
5. Es sei A
irgendein 3 -Netz 12a)
in F. JedeTeilmenge
derMenge A,
die einen Durchmesser ehat,
erklâre man als Eck-punktgerüst
einesSimplexes.
Auf diese Weise wird A zu einem endlichenEckpunktbereich 12b).
Istein 3 -Komplex
c in Fgegeben,
so läßt er sich in A
projizieren,
d.h. auf einenalgebraischen
Teil-komplex
von A dadurchsimplizial 3 -abbilden,
daBman jedem
Eckpunkt
von c etwa einen unter den von ihm amwenigsten
entfernten Punkten von A
entsprechen
läßt.6. Es sei nun
ein echter berandender
Zyklus
inF ;
nach einem evtl.Übergang
zu einer
Teilfolge
darf man von denBk-Komplexen Ck, ék
= Zk,ce
annehmen,
daß h= £
eh§
ist. Sodann läßt sich dieMenge
k+1
aller
Eckpunkte
von Ck zueinem § -Netz Ak ergänzen.
Es läßtsich eh für h > k in
Ak projizieren;
dieseProjektion,
die in den zuZh
gehôrenden Eckpunkten
von Ch durch diegegebene Abbildung
vonZh
auf
Zkvorgeschrieben sei,
führt Ch in einenalgebraischen
Teil-komplex Ck,h
vonAk über,
wobeiék,h = Zk
ist.Jetzt verfâhrt man wie in Nr. 3. Man betrachtet die
Folgen
natürlicher Zahlen
von denen die
(i+l)te
eineTeilfolge
der i-tenist,
und die sobeschaffen
sind,
daBlim ci,hî à:
=ci
existiert. Wie leicht ersicht- lich istein echter
Komplex.
Daé’
= Ziist,
sind wirfertig.
7. Ist der Koeffizientenbereich
endlich,
so ist die Anzahl12a) Alexandroff-Hopf, 87.
126) Alexandroff-Hopf, 155.
der
algebraischen Komplexe
imEckpunktbereich
A(Nr. 5)
ebenfalls
endlich, und jeder e -Komplex
ist einem unter diesenKomplexen e-homolog.
Hierausfolgt:
Im Falle eines endlichen Koeffizientenbereichesgibt
es in einemKompaktum
Fbei jedem gegebenen s
nur endlichviele voneinander im Sinne der6-Homologie
verschiedene 3 -Zyklen.
Man schließt hieraus mühelos:In jedem Zyklus
ist einkonvergenter Zyklus
alsTeilfolge
enthalten.Derselbe Schlu13
gilt
auch fürRelativzyklen, folglich
auch fürHomologieen.
§
2.1. Es sei F ein
Kompaktum,
D ein endlicher n-dimensionaler diskreter Raum13 ), f
einestetige Abbildung
von F auf D. DieElemente von D
seien xri (wobei
r die Dimensionbedeutet).
Ihreabgeschlossenen
Hüllen werden wie üblichmit xri
bezeichnet.Die Urbilder
f -1 (ffi*) = Xi
bilden eineÜberdeckung
von F. DieVereinigungsmenge derjenigen Xu,
die denRandelementen xh
von-
x2 entsprechen,
soll als derRand Xr 2
vonX§
bezeichnet werden.Wir nehmen
jetzt
an, daßfolgende Bedingungen
erfüllt sind:1. Es sei J
ein fester Koeffizientenbereich.
Es existiert injedem X i
einganzzahliger
echterRelativzyklus X i mod X i
von derEigen-
schaft, daß tX,’
bei0 =A
t C J inX 2
nichtberandet,
wâhrendjeder
echte
Relativzyklus
Zr von J inX i
modX i
einer echtenHomologie
Zr N
tX i
modX i genügt
undfiir
u =1= rjeder
u-dimensionaleRelativzyklus in X 2 mod X i
berandet.2. Der Rand von
Xi
ist eine(ganzzahlige)
Linearkombination derXh 1
Unter diesen Umständen ist D ein orientierter Zellenraum im Sinne von
Tucker-Kolmogoroff 14 ).
Der Zweck diesesParagraphen
ist zu
beweisen,
dal3 die echten BettischenGruppen-
vonF,
also13) Wir verstehen hier die Dimension so: jedem Element x von D sei eine nicht negative Zahl d(x) derart zugeordnet, daB aus x’ C x, x’ *- x, folgt: d(x’) d(x).
Vgl. TUCKER, Cell Spaces, [Ann. of math. (2) 37 (1936), 92-100], sowie ALEXAN- DROFF, Sur les espaces discrets [C. R. 200 (1935), 1649-1651 ] (wo die Dimensionie- rung spezieller ist). Tucker besaB seinen Dimensionierungsbegriff bereits 1933 (vgl.
seine Dissertation "An abstract approach to manifolds" [Annals of math. (2) 34 (1933), 191-243]). Die Hôchstdimension eines Elementes des endlichen diskreten Raumes D heiBt die Dimension von D.
14) TUCgER [a.a.0. 13)] und KOLMOGOROFF [Recueil math. Moscou 1 (43) (1936), 97-102].
im Falle eines
kompakten Koeffizientenbereiches
J auch die ge- wöhnlichen BettischenGruppen
vonE,
den BettischenGruppen
von D
isomorph
sind.2. Es handelt sich mit anderen Worten um den Beweis des
folgenden
Satzes:Jeder echte
Zyklus Zr,
r ç n, in F ist einemZyklus
von derGestalt 1 t’X§ homolog;
ist einZyklus
dieser Gestalthomolog
Null in
F,
so berandet er einen echtenKomplex
von der Gestalt£ h xr+1
h iBeweis der 1.
Behauptung.
Wir beweisen zuerstfolgenden Hilfssatz
l. Nur dann ist einZyklus
Z’’ von der Form Zr= 1 t’X§
in
Fr = £ X 2 homolog Null,
wenn alle ti = 0 sind.Denn ist
ér+1 = £ t’X§ ,
Cr+1 CFr,
und(in
einemnaheliegenden Sinne) C§+1
= C .X§ ,
so istɧ+ = t’X§ (mod Xi),
worausnach der Definition von
Xi folgt:
t’ = 0.Es sei
jetzt
Z’’irgendein
echterZyklus
in F und u > r. Es ist Zr =Zi
+Z r,
wobeiZ§
= ZrXQ ist.
Dann existiert inXu
einCi+ 1
mit
Die echten
Komplexe Z2, - Z", qr
haben alle denselbenRand,
so daB insbesondere
Zr
+qr
einZyklus ist,
und mit diesemZyklus
ist wegen
der
Zyklus
Zrhomolog.
Durch
Wiederholung
dieses Verfahrens beweist man, daB Z’’ einemZyklus Z*C
Frhomolog
ist. Man kann also von vorn-herein voraussetzen, daß Z’’ C Fr ist.
Unter dieser
Voraussetzung
ist Z’’== S Zi
mitZi =
Zr’X2
undfolglich
Nun ist
nach dem Hilfssatz 1 ist also uh = 0
(für
alléh)
undsomit X tiX
(ebenso
wieQr)
einZyklus.
Bleibtübrig
zuzeigen, daß Qr
’" 0in F ist. Das macht man sehr einfach wie
folgt.
Es istQT = £ Qh ,
Qg = Qr . X,.-l Qr
ce 0 in.X h-1
mod)(,.-1
worausfolgt,
daBQT q-2’ qr-2 C Fr-2
ist. DurchFortsetzung
dieses Verfahrens beweist manschlieBlich, daB Q’’ N qô, qô
Cpo,
alsoQr
N 0 ist.3. Beweis der 2.
Behauptung.
Es sei
Da Cr+’ ein echter
Relativzyklus
mod F’’ist,
istC’’+ 1 X i
für u > r + 1 ein echter
Relativzyklus
modX i ,
also für u > r -f -- 1homolog
Null inX 2
modX i .
Dies erlaubt nach endlich vielenSchritten, cr+1
durch einenC"+’
C pr+1 .Ci+i - zr,
zu ersetzen.Es sei also von vornherein Es ist
Es existiert in ein mit
also
(7)
und
woraus
folgt,
daß alle viverschwinden,
so daß nach(7)
ist,
w.z.b.w.4. Es sei F ein
Kompaktum,
D eine endlicheabgeschlossene Überdeckung
vonF,
d.h. ein endlichesSystem
vonabgeschlos-
senen
Teilmengen Fl, F2,
...,F2 mit 3] Fz
= F. Wir nehmenan, daß die
Überdeckung
D dimensioniertist,
d.h. da13jedem
ihrerElemente F2
einenichtnegative
ganze Zahld(Fi) -
die Dimen-sionszahl
von Fi -
sozugeordnet ist,
daß ausFi C Fh
stetsd{Fi) d(Fh) folgt.
Ein wichtiges wenn auch spezielles Beispiel dimensionierter
Überdeckungen
istdas folgende. Es sei D = (Fi) F2, ..., F 8) eine abgeschlossene multiplikative
tJberdeckung
von F. Wir nennen eine mit einem festenFi
beginnende Folge von paarweise verschiedenen abnehmenden Elementen von D, etwaeine Kompositionsreihe von
Fi’,
wenn (8) nicht eine echte Teilfolge einer (mitFs
beginnenden) Folge von derselben Gestalt ist. Wie nehmen jetzt an, daB alle Kompositionsreihen eines Elementes Fi von U dieselbe Gliederzahl di + 1 haben, und bezeichnen dà als die Dimensionszahl von F. in D.Jetzt bezeichnen wir die in diesem Sinne r-dimensionalen unter den Elementen von D durch
Xr, xr 21
...,Xâ
und setzen voraus, daB inbezug
auf diese.x i
dieBedingungen
1. und 2. von Nr. 1erfüllt sind. Unter diesen Umstiinden
hângen
die BettischenGruppen
von F
(nach
einemkompakten Koeffizientenbereich)
nur vonder kombinatorischen Struktur der
Überdeckung
Dab,
denn dieseÜberdeckung
bildet innaheliegender
Weise einen diskretenRaum,
der den in Nr. 1
aufgestellten Bedingungen genügt,
und F istauf D dadurch
stetig abgebildet,
daßman jedem
Punkt p von Fdasjenige
ElementX i
von Dzuordnet,
welches unterallen,
den
Punkt p
enthaltenden Elementen von D die kleinste Dimen- sionszahl hat. Insbesondere ist die Eulersche Charakteristik von D - d.h. die ZahlI: ( -l)r (lr’
wobei oc, die Anzahl der r-dimen- sionalen Elemente von D bedeutet - einetopologische
Invariantevon
F,
denn sie laBt sich in der üblichen Weise(im Falle,
wennder Koeffizientenbereich etwa eine
zyklische Gruppe
von Prim-zahlordnung ist)
durch die Bettischen Zahlen von F ausdrückenwobei p, die r-te Bettische Zahl von F nach einem Primzahl- modul m ist. Die Formel
(9)
ist eine von allenpolyedralen
Voraus-setzungen
befreite Form des Euler-Poincaréschen Satzes.Ein
Beispiel.
F sei ein krummesPolyeder,
und zwar dieVereinigungsmenge
derfolgenden
dreiKugelflächen :
den beidenkonzentrischen
Sphâren X2
+y2
+ z2 - 1 undX2+y2+Z2=(1)2@
die wir bzw. mit S und s bezeichnen und einer dritten
Kugel- f lâche, s’,
die S und s berührt und zwischen ihnen beidenliegt;
s’ sei etwa die
Sphäre (X--91)2 + y2 + Z2
-( 4 )2.
Wir betrachteneine dimensionierte
Überdeckung
D vonF,
bestehend aus denbeiden
Kugelflâchen S und s,
sowie den 4Viertelkugelflàchen,
4
Halbgrol3kreisen
und 2Punkten,
definiert durchEs ist also (Xo = 2, oci = 4, a2 = 6, was wegen
po
= 1,pi -
0,p2 = 3 ergibt:
oc° - oc, + ac2 =pO - pl
+p2 =
4.Dieses
Beispiel zeigt,
da dieobigen Überlegungen
selbst fürPolyeder
zu neuen Fallen der Euler-Poincaréschen Formel führen14a).
Beispiele mengentheoretischer Verallgemeinerungen
der Euler-Poincaréschen Formel
liegen
auf der Hand.14a) Vgl. wegen der Verallgemeinerungen der Euler-Poincaréschen Formel im
polyedralen Falle: Alexandroff-Hopf Kap. VI, § 1.
§
3.1. Wir betrachten in diesem
Paragraphen
den Fall eineslokal-zusammenhângenden Kompaktums F,
wobei wir den lokalenZusammenhang
imfolgenden
Sinne verstehen:zu jedem 8
> 0gibt
es sein a > 0derart, daß jeder (nicht notwendig konvergente ) ganzzahlige Zyklus
von einem Durchmesser a in einerabge-
schlossenen
Punktmenge
von einem Durchmesser e des ge-gebenen Kompaktums
F(ganzzahlig)
berandet15 ).
Wie leichtersichtlich,
ist diese Definition derfolgenden âquivalent:
Zu jedem
e > 0gibt
es eina(e)
> 0derart,
daßzu jedem
e’> 0 ein
a(e’, e)
> 0 solcherweiseexistiert, da13 jeder a(e’, e)- Zyklus
von einem Durchmessera(e)
einene’-Komplex
voneinem Durchmesser s berandet.
Wir beweisen zunâchst
folgenden
SATZ I. Für
jedes lokal-zusammenhängende Kompaktum
F undzu
jedem n >
0läßt
sieh eine Zahl oc mitfolgender Eigenschaft
bestimmen:
jeder
hochstens n-dimensionale wahreZyklus (eines beliebigen Koeffizientenbereiches),
welcher oc-berandet inF,
berandetdortselbst auch schlechthin.
Bezveis. Wir setzen
O’o(e) = )J(s)
und sodannar+1 (e) =,go (,5,(E»
SchlieBlich sei (X =
an (1 ).
Es
sei jetzt
ein oc-berandender hôchstens n-dimensionaler
Zyklus
in F. Wirwâhlen ein
beliebiges positives s’
undbeweisen,
daß für allehinreichend
groBen
ist.
Nachdem E’ fixiert
ist,
setzen wirdo = «, d’ 0
=ao(E’ ),
sodannallgemein dr+1 = 70(d,), d’+l er(d,, dr)
und schlieBlich d =dn.
Wir
beweisen,
daß ZkN
0 inF,
wenn nur k sogrof3 ist,
dal3Zk ein
d-Zykl.us
ist.Zu diesem Zweck betrachten wir einen
(nach Voraussetzung
des Satzes 1
existierenden) ce-Komplex
Ck =Xlu’y§+
mit15) Vgl. "Gestalt und Lage", 181, Fußnote 63). Im Falle modulo 2 (sowie im
Falle eines beliebigen endlichen Koeffizientenbereiches) ist die (dem Koeffizienten- bereich entsprechend abgeânderte) hiesige Definition wegen der schon erwahn- ten Konvergenzsätze mit der dortigen gleichwertig.
Wir benennen
jetzt
die nulldimensionalen Elemente(die
Eck-punkte) yX
von ek inYq
um und nehmen an,da13 jedem
orientierten h-dimensionalen ElementY1
von Ck,h s r - l,
ein ganz-zahliger Komplex Yi,
und zwar unter derGeltung
derfolgenden Bedingungen zugeordnet
ist:Sodann betrachten wir
y+l.
Ist dies ein Element von Zk, so setzen wirY + y2 +1;
sonst nehmen wir denganzzahligen Zyklus
ei.+1,’ Y7
insAuge,
wobei die Koeffizientene1+1,j == :t
1 durch+ e + y
definiert sind. DieserZyklus
hat einen Durch-messer
2dr-h
und ist eindr-h-Zyklus. Demzufolge
berandeter einen
ganzzahligen d’ r-h-, -Komplex Y i + 1
von einem Durch-messer
dr-h-r
Durch diesen
Induktionsprozeß gelangen
wir schließlich zuden
d’-Komplexen Y§
von einem DurchmesserC do,
und diesegenügen
denBedingungen
1-3 mit h = r. Wir betrachtenjetzt
denganzzahligen oc"-Zyklus Y, e§+1 , ’ y?;
er hat einen Durch-messer
2d,
und berandetinfolgedessen
einenganzzahligen e’-Komplex Yi+1.
Setzt man cr+1== E uiy+l,
sogilt
für den e’-Komplex
cr+1w.z.b.w.
2. Der
Prozel3,
dessen wir uns soeben bedienthaben,
istnichts anderes als das Verfahren der
e-Modifikation,
die ichfrüher
eingeführt
habe16).
Erlegt -
zumindest in lokal-zusammen-hângenden
Ràumen - dieBetrachtung
einer besonderen Art vonechten
Zyklen nahe,
namlich derModifikationszyklen.
Untereinem
Modifikationszyklus
verstehen wir eineFolge
von Uk-Zyklen,
wobei Zk+1 eine
ek-Modifikation
von ZkM’t 1 ’Ek
00 und lim ak = 0 ist(d.h.
es ist Zk+1= t2X Z
eine solcheFortsetzung 17)
vonZk:= E tiae,
daß dieVereinigungsmenge
allerEckpunkte
vonxi
und allerEckpunkte
vonX
beijedem i
einen DurchmesserEk
hat) 17a )
16) "Dimensionstheorie", 204.
17) Alexandroff-Hopf, 261.
17a) Die Voraussetzung der Konvergenz von Y-,-, ist einfachheitshalber gemacht:
wesentliche
ist nur, daß der t’bergang von Zk zu einem beliebigen Zh, Il > k, eine Ek- ltodifikation mit lim = 0 ist.In
analoger
Weise definiert man auch einenModifikations- komplex
als eineFolge
vonak-Komplexen,
lim ak = 0,wobei Xk+l eine
Ek-Modifikation
von ck ist(1 Ek oo) 17a ).
Wennman
beginnend
mit denXq
und nach wachsender Dimensionszahl fortschreitendjedem Eckpunkt
vonX§ irgendeinen Eckpunkt
von
xi entsprechen läßt,
so entsteht(nach
dem 3.Erhaltungssatz
der Theorie der
simplizialen Abbildungen)
einesimpliziale
8k-Abbildung
von Ck+1 auf Ck- Somit bilden dieModifikationskomplexe
einen
Spezialfall
der echtenKomplexe
und dieModifikationszyklen
einen
Spezialfall
der echtenZyklen.
Nun beweist man mit denselben Methoden wie in Nr. 1 fol-
gende Tatsachen,
die sich beide auf einlokal-zusammenhângendes Kompaktum
F beziehen:1. Jeder
konvergente Zyklus
in F istbei jedem
c einemModifikationszyklus e-homolog;
2. Ein in F berandender
Modifikationszyklus
berandet dort-selbst einen
Modifikationskomplex.
Aus dem Satz 1 und der
Behauptung
1.folgt
ohne weiteres:SATZ II. Jeder
konvergente Zyklus
deslokal-zusammenhiingenden Kompaktums
F ist einemModifikationszyklus homolog.
Übrigens
läßt sich Satz II sogar etwas verschärfen : in F istjeder konvergente Zyklus
in einerbeliebigen Umgebung
eine seinesTriiger
einemModifikationszyklus homolog.
Da alles soeben Bewiesene natürlich auch für
Relativzyklen
inkraft bleibt und die
Modifikationszyklen
echteZyklen sind, gelten
die Resultatedes §
2 dieserArbeit für lokal-zusammenhängende Kompakten
auch ohne die17oraussetzung
derKompaktheit
desKoeffizientenbereiches f ür
diegewohnlichen
BettischenGruppen.
3. Die
Modifikationszyklen
eines(sogar
lokal-zusammen-hângenden) Kompaktums
bilden imallgemeinen
keineGruppe 18).
Wohl aber bilden eine
Gruppe diejenigen Zyklen,
die endlicheLinearkombinationen von
Modifikationszyklen
sind. DieseZyklen
nennen wir innere
Zyklen.
DieRestklassengruppe
derGruppe
derr-dimensionalen inneren
Zyklen
einesKompaktums
F nach derUntergruppe
der(schlechtweg)
berandendenZyklen
dürfte dier-dimensionale innere Bettische
Gruppe
von Fgenannt
werden.Falls F
lokal-zusammenhiingend ist,
sind seine inneren BettischenGruppen
mit dengewohnlichen
BettischenGruppen isomorph.
18) Auf diese Tatsache hat mich Herr Freudenthal aufmerksam gemacht.
Die
(entsprechend lokalisierten)
inneren BettischenGruppen
dürften insbesondere bei der
Untersuchung
derEigenschaften
von
Kompakten
in der Nähe ihrer einzelnen PunkteAnwendung
finden.
4. Zum SchluB beweisen wir noch
folgenden
SATZ III. Die Bettischen
Gruppen
eineslokal-zusammenhängenden Kompaktums iF
sindUntergruppen
derentsprechenden
BettischenGruppen
eines endlichenKomplexes isomorph.
Beweis. Es sei a > 0 wie in Nr. 1 definiert. Mittels einer
3 -Überführung
sei F auf einsimplizialzerlegtes Polyeder
Kabgebildet.
Mittels dieserÜberführung geht jeder konvergente Zyklus
Z von F in einen wahrenZyklus f(Z)
in Küber,
so daBeine
homomorphe Abbildung
der BettischenGruppen
von Fin die Bettischen
Gruppen
von K entsteht. Dieser Homomor-phismus
ist einIsomorphismus.
Dennentspricht
demZyklus
Zein in K berandender
Zyklus f(Z),
so ist wie leicht ersichtlich Zâ
0 inF,
also nach Satz 1 Z N 0 inF,
w.z.b.w.19)
N achtriigliche Bemerkung 20) .
Setzt man voraus, daB es sich im
Hauptsatz des §
2 umeinen
Koeffizientenring
Jhandelt,
so bleibt der Satzgültig,
auch wenn die
Xi Relativzyklen
diesesKoeffizientenringes (und
also nicht
notwendig ganzzahlige Relativzyklen)
sind. Dann dürfen auch die Koeffizienten el, in denBerandungsrelationen
ChXr-1
Elemente von J sein.Bolschewo-Komarovka (bei Moskau), 2. April 1936.
(Eingegangen den 11. Mai 1936.)
19) Herr Wilder kommt in seiner neuerdings erschienen Abhandlung "On locally
connected spaces" [Duke Math. Journ. 1 (1935), 543-555], von der ich erst
nach Fertigstellung der vorliegenden Arbeit Kenntnis genommen habe, zu Be- trachtungen, die mit den
L’berlegungen
des vorliegenden § 3 manche Berührungaufweist. Insbesondere beweist Herr Wilder, daß lokal-zusammenhängende Râume
endliche Bettische Zahlen haben. Die Méthode kommt dabei im wesentlichen ebenfalls auf 6’-Modikationen hinaus.
20) Gemacht am 15.1.1937.