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Freiburger und Walliser
Volksknlendev
Polüchecl! II » i8:, Kanisiuswerk, Druckerei und Verlag, Freiburg, Vexungllid 4. P r e i s : F r . 1.85
Auf wen wartet üenn üie heilige Familie?
Auf üie Drei Königes
(Weihnachtsbild, verbreitet van der Katholischen Aktion Mexikos)
Mit dm
Heiligen Drei Königen
ms
Tïeue 7atjc!
Liebe Leser! Als der Kalendermann noch ein Vub war, da war das Drei- königsfest für ihn jedesmal ein groß- mächtiges Erlebnis: Cr durfte näm- lich, da er von sieben Mädchen der einzige Vub war, eine feierliche Zere- monie ausüben, zu der Mädchen na- türlich nicht würdig genug gewesen wären. Das ging so zu. Nach dem Hochamt in unserer Pfarrkirche fand daheim im Familienkreise noch eine Nachfeier statt.
Ich begab mich zu meinem kleinen Altar, zog eine Art Chorhemd und eine papierene Stola an, nahm das Rauchfaß und begab mich — in Er- mangelung von richtigen Miniftran- ten — nur! von meinen Schwestern begleitet, in die Küche. Die Mutter holte aus dem Herdfeuer eine glü- hende Kohle, legte sie in mein Rauch- faß. Ich streute im Hochgefühl meiner Würde köstlich duftende Weihrauch- körner darauf. Dann ging's in Pro- zession, vor mir meine jüngeren Schwestern, hinter mir die größeren Schwestern und die Eltern, vor die Wohnungstür. Beim Inzens-Einlegen sparte ich nicht mit dem teuren Weih- rauch, dann beweihräucherte ich gründ- lichst den Ein- und Ausgang unserer Wohnung. Hierauf stieg ich auf die von den schwesterlichen Ministranten gehaltene Leiter und begann über die Wohnungstlli mit geweihter Kreide geheimnisvolle Zahlen und Vuchsta- ben zu schreiben. (Und ihr, liebe Le-
3ß
sei, könnt sagen, was ihr wollt, es war doch so.) Indem ich diese Zahlen und Zeichen schrieb, kribbelte mir den Rücken entlang ein ehrfürchtiger Schauer.
Ich schrieb eine 1 und damit war ein volles Jahrtausend der christlichen Zeitrechnung verrauscht. Ich schrieb eine 9 und weitere neun Iahrhun- derte waren in das Meer der Ewig- keit gemündet. So rasend schnell durfte ich den Strom der Zeit doch nicht ver- strömen lassen, sonst hätte er mich mit- samt meiner Leiter weggeschwemmt.
Meine Mutter hieß mich drum, nach diesen Zeichen der Vergänglichkeit ein Zeichen der Dauer, ein Kreuz, auf- pflanzen. Dann kam das K des Kö- nigs Kafpar, dann wieder ein Kreuz, dann das M des Königs Melchior, wie- der ein Kreuz, ich schrieb noch das B des Königs Balthasar, machte ein Lchluß-Kreuz über ihn und dann zeich- nete meine Hand die Endziffern des jeweiligen Jahres 1911, 12, 13, 14, 15.
16. 17, 18 und . . . 19 vor und 19 nach
den Königen: 19 + K + M + B +19,
das war das Jahr, wo ich zum letzten
Mal über dem Tor meines Kinder-
Paradieses, über dem Heim unserer
Familie den Segensspruch der Heili-
gen Drei Könige schrieb. 1919 war
mein Schickslllsjahr. Ende meiner
Kindheit, Ende eines unglücklichen
Reiches, Veginn eines neuen Lebens
in einem glücklicheren Lande. Aber
immer blieben die Heiligen Drei Kö-
nige dem Kalendermann liebe Weggefährten zum göttlichen Kind in der Krippe.
Liebe Lesei! So weidet ihr es wohl begiei- fen, daß euch der Kalendermann nach so schö- nen und guten Erinnerungen und Erfahrun- gen mit gutem Gewissen die Heiligen Drei Könige als Begleiter in das kommende Jahr 1956 empfiehlt. Aber es scheint mir, ich brauche dem Volke die Heiligen Drei Könige gar nicht mehr zu empfehlen, sie sind ohnehin Volkstum- lich. Und wenn ich nachdenke, warum diese Hei- ligen beim Volke so beliebt sind, dann finde ich keinen anderen Grund als den: Je näher Hei- lige dem Jesuskind, desto näher sind sie dem Herzen des katholischen Volkes. Machen wir einmal die Probe, ob unsere Behauptung auch stimmt!
Wer unter allen Heiligen des Himmels war wohl dem Jesuskind näher als Unsere Liebe Frau? Da gibt es nicht den geringsten Zwei- sei: Kein Heiliger und keine Heilige kommt auch nur entfernt an die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter heran. Die Lauretanische Litanei hat doch wahrhaftig viele Lobestitel auf Maria unter ihren Anrufungen, aber das katholische Volk findet immer neue Lobestitel auf Unsere Liebe Frau, und die Kirche billigt immer wieder neue Anrufungen zur Mutter des göttlichen Kindes. Eo ist und bleibt M a - r i l l bis ans Ende der Zeit die volkstümlichste Heilige der Kirche auf Erden.
Nach Maria ist aber der heilige J o s e p h am volkstümlichsten. Er war ja auch der zweite Heilige, der das Jesuskind angebetet hat. Und welche Heilige kamen dann?
Wir Schweizer Hirtenknaben denken natllr- lich sofort an die H i r t e n auf Bethlehems Fluren. Nun unter diesen Hirten waren ge- wih auch braue Menschen, aber bis zum Beweis des Gegenteils hat der Kalendermann die feste Überzeugung, daß unsere Kirche diese Hirten nicht als Heilige verehrt.
Run, wenn's nicht die Hirten waren, wer können wohl die nächsten Heiligen sein, die den Heiland in der Krippe angebetet haben? Liebe Leser, der Künstler, der das Bild der Heiligen Familie auf der zweiten Umschlagseite unseres Kalenders gemalt hat, der muß uns auf die
Spur helfen. Schaut es nicht gerade so aus, als ob Maria und Joseph sich mit dem Jesuskind so feierlich aufgestellt hätten, als erwarten sie einen hohen Besuch? Einen höheren Besuch als die Hirten? Natürlich die Drei Könige!
Vielleicht sind unter unseren Lesern Erz- demokraten, die über diese Bevorzugung der Könige vor den Hirten ein wenig ungehalten sind. Denen möchte der Kalendermann gleich vorweg sagen, warum die Kirche die Könige, und nicht die Hirten, als Heilige verehrt.
Liebe Leser, ihr müht doch selbst sagen, die Könige aus dem Heidenland haben mehr Glau- ben bewiesen als die jüdischen Hirten. Gott selbst hatte dem Iudenvolk die Offenbarung gegeben und die wahre Gottesverehrung ge- lehrt und die Hoffnung auf den Meffias in der Fülle der Zeiten. Die Drei Könige kamen aus götzendienerischen Heidenvölkern, hatten sich aber aus der Uroffenbarung die Hoffnung auf den Heiland gerettet. Die jüdischen Hirten glaubten E n g e l n , die vom Himmel Hernie- verstiegen und ihnen verkündeten, sie sollten nach dem nahen Bethlehem gehen, dort sei der Erlöser als Menschenkind zu finden. Die Kö- nige aus dem heidnischen Morgenlande glaub- ten einem stummen S t e r n und folgten ihm bis zur Krippe.
Die Drei Könige hatten auch mehr Opfer gebracht als die Hirten. Es war doch gewiß ein größeres Opfer, die beschwerliche Reise aus dem fernen Morgenland durch wilde Ströme und schauerliche Wüsten zu machen, als von den Fluren Bethlehems bis zum Stall.
„Ja, wir wollen es dir ja gerne glauben", rufen einige Leser dem Kalendermann zu, „daß die Drei Könige mit ihrer Reise ein größeres Opfer gebracht haben als die Hirten; aber sind sie schon deswegen aus h e i d n i s c h e n Koni- gen auf einmal h e i l i g e Könige geworden?
Haben Sie nicht getauft werden müssen?
Liebe Leser, das ist eine kitzliche Frage, die mir in allen Seminarjahren noch kein Theolo- gie-Professor gestellt hat, aber es gibt keine scharfsinnigeren Frögli als langjährige gründ- liche Kalenderleser. Aber item, ich will diese Frage beantworten, nämlich, ob die Drei Kö- nige getauft werden mußten.
Die T a u f e m i t dem W a s s e r , die müssen wir gleich ausschließen, denn der Hei- land hatte ja noch nicht das Sakrament der Wllssertaufe eingesetzt. Aber die B e g i e r d e - t a u f e ? Die Könige gehörten nicht einmal
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dem lluseiwiihlten Volke an, sie waren aus heidnischen Völkern; aber sie haben den wahren Gott in der Krippe angebetet, waren also wahre Eottesverehrer. Sie hätten, wenn sie vor dem Erlösungstode Christi gestorben waren, in der Vorhölle mit den Gerechten des auserwählten Volkes auf die Befreiung durch den Erlöser gewartet. Soweit die Theorie, die Abelliefe- rung belichtet uns, daß die Drei Könige die dritte Taufe erhalten haben, die V l u t t a u f e des Martertodes. Diese Überlieferung besagt, dah die Drei Könige auf dem Rückweg von Bethlehem ins Morgenland ihren Glauben an den neugeborenen König und Heiland der Welt offen und mutig verkündet und dafür in Persien den Martertod erlitten.
Wie ist es aber gekommen, daß die Vereh- rung dieser morgenlandischen Könige in unse- rem Abendland eine solche unglaublich große Verbreitung und Beliebtheit erfuhr? Das ist eine lange, aber beileibe nicht langweilige, son- dern höchst kurzweilige und farbenprächtige Geschichte, in der nicht nur Könige, sondern auch römische und deutsche und französische Kai- ser und Kaiserinnen, griechische und deutsche Bischöfe, geistliche und weltliche Reichskanzler und das brave, fromme katholische Volk aus allen Ländern Europas eine Rolle spielen. I n der endlos langen Reihe von Verehrern der Heiligen Drei Könige finden wir am Anfang den römischen Kaiser K o n s t a n t i n d e n G r o ß e n . Während seine Vorgänger den ka- tholischen Glauben verfolgten, machte er die- sen zur Religion des Römischen Reiches. Er konnte aber die Stadt Rom nicht mit einem Schlag vom Heidentum und seinen Götzentem- peln säubern, darum baute er sich eine neue Residenzstadt am Schwarzen Meer, Konftanti- nopel, und gab ihr durch den Vau von präch- tigen christlichen Kirchen ein durch und durch christliches Gepräge. Roch frömmer als Kon- stantin war seine Mutter, die K a i s e r i n H e l e n a . Sie betrachtete es als ihre Lebens- aufgäbe, alles, was sie an Zeugnissen und Denkmälern aus den ersten Zeiten des Chri- stentums finden konnte, nach Konstantinopel zu bringen. Sie hatte das hochheilige Kreuz, auf dem Ehristus gestorben war, in Jerusalem gesucht und gefunden. Lie ruhte auch nicht, bis die von den nichtchristlichen Persern hochver- ehrten Reliquien der Heiligen Drei Könige in einer Kirche Konstantinopels dem christlichen Volle zur Verehrung ausgestellt waren.
Die Hoffnung der Kaiserin Helena, die Reli- quien der Heiligen Könige würden für ewige Zeiten in Konstantinopel.t^leiben, ging nicht in Erfüllung. Bischof Eusturgius von Mailand
erbat sich vom Kaiser von Konstantinopel die Reliquien der Drei Heiligen Könige und er- hielt sie auch. Sofort setzte aus allen Teilen Italiens die Wallfahrt zu den Drei Königen nach Mailand ein.
Jahrhunderte vergingen. 1162 wurde Mai- land von einem riesigen Heere Kaiser Fried- rich Barbarossas gestürmt und dem Erdboden gleichgemacht. Reichskanzler war damals der Erzbischof von Köln, Reinald von Dassel,' auf seine Bitte erhielt er vom Kaiser als Geschenk die Reliquien der Heiligen Drei Könige. 1164 kehrte der Erzbischof Reinald mit den wert- vollen Reliquien heimwärts.
Ungeheure Voltsmassen warteten an den Ufern des Rheins, als das Schiff herannahte.
I n einer unabsehbaren Prozession wurden die Heiligtümer durch die Straßen der Stadt in den Dom getragen und dort zur Verehrung ausgesetzt. Die Wallfahrt nach Köln zu den Königen nahm rasch einen gewaltigen Auf- schwung.
1164 wurde ein Künstler beauftragt, einen würdigen Schrein für die Reliquien zu verfer- tigen. Er baute aus Eichenholz eine kleine ro- manische Kirche mit Hauptschiff und zwei Re- benschiffen. Das Äußere wurde ganz mit Gold und Silberblech überzogen und mit herrlichen Statuen und Edelsteinen geschmückt. Der Drei- königsschrein hat eine Länge von 1,80 Metern, eine Breite von 1,10 und eine Höhe von 1,70 Metern. Die Volks-Wallfahrt war das ganze Mittelalter hindurch äußerst rege.
I m Jahre 1309 begab sich der zum deutschen König geklönte Heiniich von Luzembuig mit seinem ganzen Hofstaate nach Köln, um am Grabe der Drei Könige seine Andacht zu vei- lichten. 1338 kam der König von England wall- fahren zu seinen heiligen Standesgenossen.
Der Erzbischof Eonrad von Hochstaden fand
den alten Kölner-Dom nicht würdig genug für
die Heiligen Drei Könige und gab daher den
Auftrag zum Bau des heutigen gotischen Doms,
des größten diesseits der Alpen. Die wenigsten heutigen Besucher des Kölner Domes wissen, daß dieser Riesenbau zu Ehren der Heiligen Drei Könige unternommen wurde.
Während der Französischen Revolution muß- ten nicht nur die lebendigen Könige, sondern auch die toten fliehen, und so wurde auch der Dreikönigsschrein von einem Ort zum andern geflüchtet, nach Westfalen, nach Prag, nach Frankfurt.
Am 4. Januar 1804 wurden die Reliquien unter Vermeidung jeglichen Aufsehens in den Kölnerdom zurückgebracht. Unter der republi- kanischen französischen Herrschaft durfte keine öffentliche Feier der Rückkehr der Heiligen Drei Könige stattfinden, aber ohne an Strafe zu denken, bemächtigten sich Bürger der Turm- schlllssel und läuteten stürmisch zur Rückkehr der Drei Könige in ihr Heiliges Köln.
I m überfüllten Dom hielt vor den jubeln- den Kölnern Dompfarrer Marx eine Predigt, in der er hervorhob, daß nach den Greueln der Gottlosigkeit unter der Französischen Révolu- tion der erste Konsul Napoleon die abgeschaffte Religion wieder ausüben ließ, und die Rück- kehr der Reliquien der Drei Könige betrachtete er als ein gutes Vorzeichen.
Ein großer Tag war auch die neue Grund- steinlegung im Jahre 1848 zum Zweck der Voll- endung des jahrhundertelang unterbrochenen Dombaues. Am 23. J u l i 1864 jährte sich zum siebenhunderten Male der Tag, an dem das Schiff des Erzbifchofs Dassel die Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln gebracht hatte.
Es wurde zur Erinnerung daran eine ganze Iubelwoche gefeiert. An jedem Tag hielt ein anderer Bischof das Pontifikalamt im Dom.
Pilgerzüge aus allen Gegenden des katholischen Deutschlands füllten die Straßen der Stadt und den Dom.
1880 wurde im Beisein des protestantischen Königs von Preußen der voll ausgebaute Dom geweiht und als Symbol der Einheit und der Verständigung unter den katholischen und pro- testantischen Bürgern des neugegründeten Deutschen Reiches gepriesen. Aber die Wall- fahrt zu den Heiligen Drei Königen, zu deren Ehren der Dombau begonnen worden war, zerfiel völlig. Die Reliquien wurden nur noch am Dreikönigsfest selbst und am 23. Juli, dem Tag der Ankunft der Reliquien in Köln, zur Verehrung des Volkes ausgestellt.
Im zweiten Weltkrieg 1939—1945 wurde der Dom von unzähligen Brandbomben, 14 schwe- ren Bomben und 19 Granaten schwer getrof- fen. Ende des Krieges zählte die Dompfarrei von Köln noch ganze sechs Seelen.
I n dreijähriger Arbeit konnten aber die Beschädigungen am Dom soweit behoben wer- den, daß am 15. August 1948 der Kardinal- legat Micara im Beisein von Kardinälen und Bischöfen aus allen fünf Erdteilen das Kölner Domjubiläum feiern konnte. Seither steht der herrliche Dreikönigsschrein nicht mehr in einer Leitenkapelle, sondern über dem Hochaltar, und ist so dem Volk wieder sichtbar, was dem Wie- deraufleben der Wallfahrt sicherlich förderlich sein wird.
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Liebe Leser! I m Herbst des Iahies 1954 hatte der Kalendermann die große Gnade, im größten Dom diesseits der Alpen, im Kölner- dom, vor dem Schrein zu knien, in dem die Gebeine der Heiligen Drei Könige verehrt werden. Es war eine ergreifende Feierstunde, als ich im nächtlichen Dom vor dem Heiland im Tabernakel und vor den geheiligten Über- resten jener Drei Könige kniete, die einst dem Stern bis zur Krippe nach Bethlehem gefolgt waren. Da habe ich im stillen für mich ein Versprechen abgelegt, daß ich im „F r e i b u r - g e r u n d W a l l i s e r V o l k s k a l e n d e r "
eifrig werben wolle, um die Verehrung zu den Heiligen Drei Königen recht zu fördern.
Der beiühmte Kalendennan Alban Stolz hat sich einmal die Frage gestellt: „Was können wir von den Heiligen Drei Königen lernen?"
und er hat einen Satz niedeigeschlieben, der mir so schön erscheint, daß ich damit meinen langen Dreikönigsartikel kurz und gut abschlie- ßen möchte:
„ E s w ä r e doch schön v o l G o t t , w e n n d e r E h l i s t z u w e i l e n auch i n d i e h e i l i g e M e s s e g i n g e m i t e i n e m so e d l e n H e r z e n w i e d i e d r e i W e i - sen nach B e t h l e h e m : w e i t e r g a r n i c h t s w o l l t e , a l s C h r i s t u s a n b e - t e n , — auch u n t e r M ü h e u n d G e - f a h r d e r V e r s p o t t u n g i h n d o r t a u f s u c h e n . "
Der Kalendermann
NB. Ich hoffe, daß viele unserer Freiburger Leser am nächsten Dreikönigsfest sich in der Kathedrale den Dreikönigssegen, gespendet von drei Kanonikern an drei Altären, holen werden. Das wäre eine große Freu- de für den Kalendermann.
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Das Iahr öes Herrn
Î956
Allgemeine Kalendernoiizen für das Jahr -1956
© Vollmond Ç Letztes Viertel O Neumond
) Erstes Viertel
Beginn der Jahreszeiten:
Frühling: 20. März, Sommer: 21. Juni, Herbst: 23. Sept., Winter: 21. Dez.,
Zeichen des Tierlreit.es aSL Widder
CT? Stier Wf Zwillinge
•JE Krebs Ü# Löwe
& Jungfrau
WL Waage es- Skorpion Ict Schütze J ? Steinbock
^ Wassermann 585 Fische
Iahresregent: Merkur 16.24 Uhr, Eintritt der Sonne ins Zeichen des W i d d e r s
Tag und Nacht gleich 11.32 Uhr, Eintritt der Sonne ins Zeichen des K r e b s e s
längster Tag 2.48 Uhr, Eintritt der Sonne ins Zeichen der W a a g e
Tag und Nacht gleich 22.17 Uhr, Eintritt der Sonne ins Zeichen des S t e i n b o c k s
kürzester Tag Tonnen- und Mondfinsternisse
I m Laufe des Jahres 1956 finden 2 Sonnen- und ebenfalls 2 Mondfinsternisse statt:
1. Eine partielle (teilweise) Mondfinsternis ereignet sich am 24. Mai. Sie ist bei uns nicht sichtbar.
2. Totale Sonnenfinsternis findet statt am 8. Juni, sichtbar in Neuseeland und im südli- chen Stillen Ozean.
3. Totale Mondfinsternis am 18. November, sichtbar in Europa und im Nördlichen Eismeer.
Eintritt des Mondes in den Kernschatten am 18. November um 6.02 Uhr; Beginn der tota- len Verfinsterung um 7.08 Uhr. Mitte der Fin- sternis um 7.47 Uhr; Ende der totalen Verfin- sterung 8.2? Uhr. Austritt des Mondes aus dem Kernschatten um 9.32 Uhr.
4. Partielle (teilweise) Tonnenfinsternis am 2. Dezember 1956. Sie ist sichtbar in Europa, mit Ausnahme seiner westlichen Teile, im Mit- telmeer und im nördlichen Afrika. Der Beginn der Finsternis ist bei uns sowie in Deutschland nicht sichtbar. Die Sonne geht teilweise verfin- stert auf und diese Finsternis endigt zum Bei- spiel in Bern um 8.49 Uhr.
Liturgischer Kalender
a) Bewegliche Feste und Sonntage: Hl. Fa- milie, 8. Jan.; Septuagesima, 29. Jan.; Fast- nacht, 12. Febr.,' Aschermittwoch. 15. Febr.,' Ostern, 1. A p r i l ; Schutzfest d. hl. Josef. 22.
April,' Ehiisti Himmelfahrt, 10. M a i ; Pfing- sten, 20. M a i : Dreifaltigkeit, 27. M a i : Fron- leichnam, 31. M a i : Herz-Jesu-Fest, 8. J u n i :
Eidg. Vettag, 16. Sept.: Nosenkranzfest, 7. Okt.:
Ehiistkönigsfest, 28. Okt.
b) Quatembertllge: 22., 24. u. 25. Februar, vor Neminiscere (Frühling): 23., 25. u. 26.
Mai, nach Pfingsten (Sommer) : 19., 21. u. 22.
September, nach Kreuzauffindung (Herbst):
19., 21. u. 22. Dezember, vor Weihnachten (Winter).
Fastenverordnung:
I. Das Abstinenzgebot verbietet den Genuß des Fleisches und von Fleischsaft. Hingegen ist der Genuß von Eiern und die Speisezuberei- tung mit Tierfett stets erlaubt.
I I . Das Fastengebot verbietet, sich mehr als einmal des Tages sattzuessen. Zur Abstinenz sind alle jene verpflichtet, die das 7. Altersjahr vollendet haben. Zum Fasten ist jedermann ver- pflichtet, der das 21. Altersjahr vollendet hat, und zwar bis zum beginnenden 60. Altersjahr.
I I I . Für das Bistum Üausanne-Genf-Frei- bürg gelten folgende Gesetze und Vorschriften:
Abstinenztage: Alle Freitage des Jahres:
Fast- und Abstinenztage: a) Aschermittwoch, b) die Freitage der Fastenzeit und der Quatem- ber, c) die Vortage von Weihnachten (bis 17 Uhr), Pfingsten, Maria Himmelfahrt und Al- lerheiligen.
M i t Ausnahme der Fastenzeit ist es erlaubt, am Freitag Fleisch zu essen, wenn auf diesen Tag ein gebotener Feiertag fällt. I n diesem Fall hört auch die Verpflichtung zum Fasten auf.
IV. Immer vom Fasten dispensiert sind: Die Kranken, die Genesenden, die schwächlichen Per-
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fönen, sowie jene, die schwere körperliche Arbeit zu verrichten haben.
V. Es sind vom Abstinenzgebot dispensiert:
(Karfreitag ausgenommen) 1. Diejenigen Ar- men, denen ihre Dürftigkeit keine Speise-Aus- wähl gestattet' 2. die Militärperfonen während ihrer Dienstzeit; 3. die Angestellten, Lehrlinge, Dienstboten und Arbeiter, die ihre Kost bei
Erklärung der Abkürzungen:
W — Waren- oder Krammarkt, V — Vieh-, Pf — Pfer- de-, P — Fohlen-, S — Schweine-, Schf — Schaf-, Z — Ziegen-, Klbr — Kälber-, Klv — Kleinvieh-, Zuchtv — Zuchtvieh-, Schlv — Schlachtvieh-, Vikt — Viktualien- oder Lebensmittelmarkt, grV — Hauptviehmarkt, Vg — Viehausstellung mit Viehmarkt, KIvSZ — Kleinvieh-, speziell Schweine- und Ziegenmarkt.
Kanton Freiburg
Albcuve: V: 24. September.
Bulle: WVKlv: 12. Januar, 9. Februar, 1. März, 5.
April, 9. Mai, 14. Juni, 26. Juli, 30. August, 25. Septem- ber (nur tbc-freies V und Fohlen), 26. September (nur V), 27. September (nur WKlv), 17. Oktober (nur V), 18.
Oktober, 8. November, 6. Dezember. — KlbrS: Jeden Donnerstag; wenn Feiertag, am Mittwoch. — Bénichon (Vogue générale): 9., 10. und 11. September.
Chfitel-St-Denis: WVKlv: 16. Januar, 13. Februar, 19.
März, 16. April, 14. Mai, 18. Juni, 16. Juli, 20. August.
17. September (auch Fohlen), 22. Oktober, 19. Novem- ber, 17. Dezember. >— Klbr: Jeden Montag der Monate Januar, Februar und März.
Düdingen: WVPfS: 23. April, 22. Oktober. — WS: 23.
Januar, 20. Februar, 19. März, 28. Mai, 18. Juni, 23.
Juli, 20. August. 17. September, 19. November, 17. Dez.
Freiburg: WVPfKlbrS: 2. Januar, 6. Februar, 5. März (besonders Pferde), 9. April, 7. Mai, 4. Juni, 2. Juli, 6.
August, 3. September, 1. Oktober, 5. November, 3. De- zember. — S: 14. Januar, 18. Februar, 17. März, 21.
April, 19. Mai, 16. Juni, 14. Juli, 18. August, 15. Sep- tember, 13. Oktober, 17. November, 15. Dezember. — Klbr: Montags; wenn Feiertag, am Dienstag. — St. Ni- klaus-Markt: 1. Dezember. — Foire aux provisions: En- de September bis Anfang Oktober. — Bénichon: 9. und 10. September. — Schaubuden: 7. bis 15. September.
J a n n : WVKlvSchafeZ: 17. September. — Kilbi: 29. und 30. Juli.
Kerzers: WVKlv: 26. Januar, 23. Februar, 29. März, 26.
April, 31. Mai, 28. Juni, 26. Juli, 30. August, 27. Septem- ber, 25. Oktober, 29. November, 27. Dezember.
Murten: WKlv: 4. Januar, 1. Februar, 7. März 4. April, 2. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 1. August, 5. September, 3. Ok- tober, 7, November, 5. Dezember.
Flaffeien: WVKlvS: 18. April, 16. Mai, 9. September, 17. Oktober. — Schafscheid und Schlachtschafmarkt: 5.
September.
Bomont: WVPfKlvS: 17. Januar, 21. Februar, 20. März, 17. April, 15. Mai, 12. Juni, 17. Juli, 14. August, 11. Sep- tember (besonders Pferde und Fohlen), 16. Oktober, 20.
November, 18. Dezember. — Kilbi: 12., 13. und 14. Aug.
Saanen: WVKlv: 7. Februar, 2. April, 1. Mai, 14. No- vember. — grV: 3. September, 1. Oktober, 6. November.
— W:2. Oktober, 7. November. — Klv: Jeden Freitag, wenn Feiertag, am Samstag.
Nichtklltholiten beziehen,- 4. diejenigen Perso- nen, die lluherhalb ihres Wohnortes essen, falls sie dies nicht einzig in der Absicht tun, das Ab- stinenzgebot zu umgehen. I n zweifelhaften Fäl- len richte man sich nach dem Urteil des Teel- sorgers oder Beichtvaters. Wegen der Feste und Fasten richte sich jeder Katholik nach den Vor- schriften seiner Diözese.
Schwarzenburg : WVKlv: 16. Februar, 22. März, 11. Mai, 23. August, 20. September, 18. Oktober, 22. November, 20. Dezember.
Wochenmärkte im Kanton Freiburg, Wallis n. Waadt Brig: Donnerstags Vikt,
Bulle: Donnerstags WKlbrSVikt; wenn Feiertag, am Mittwoch.
Châteaux d'Oex: Donnerstags KIvVikt; wenn Feiertag, am Mittwoch.
Chätel-St-Denis : Montags Vikt.
Echnllens : Donnerstags Vikt. ; wenn Feiertag, am Mitt- woch.
Estavayer-Ie-I.ac : Mittwochs Vikt.
Freiburg: Mittwochs und Samstags Vikt, ; jeden Mon- tag Klbr; wenn Feiertag (Oster- und Pfingstmontag und Bénichon), am Dienstag.
Kerzers : Montags Vikt.
Martigny-Bourg und Martigny-Ville : Montags Vikt. ; wenn Feiertag, am Dienstag.
Monthey : Mittwochs Vikt.
Murten: Mittwochs und Samstags Vikt.
Bomont : Dienstags Vikt. ; wenn Feiertag, am Montag.
St-Gingolph : Samstags Vikt.
St-Manrice : Dienstags Vikt.
Siders : Freitags WKIvVikt, ; wenn Feiertag, am Don- nerstag; Dienstags Vikt.
Sitten: Samstags KIvVikt. ; wenn Feiertag, am Freitag.
M ä r k t e i m O b e r w a l l i s W — Waren; V — Vieh; Klv — Kleinvieh;
Pf — Pferde ; S — Schweine Blitzingen: WVKlv: 1. Oktober.
Brig: WVKlv: 16. Februar, 1. und 15. März, 5. und 19.
April, 11. Mai, 7, Juni, 20. September, 4., 16. und 25.
Oktober, 15. November.
Gampel: WV 17. April, 18. Oktober.
Glis: WVKlv: 9. Mai.
Kippel: WVKlv: 27. September.
Leuk-Stadt: WVKlv: 6. März, 1. und 29. Mai, 2. und 23. Oktober.
Lenk-Süssen: WVKlv: 3. April, 9. Oktober, 13. Nov.
Morel: WV: 16. April, 11. Oktober.
Naters: WV 18. April, 24. Oktober, 21. November.
Baron: WVKlv: 14. April, 27. Oktober.
St. Nikiaus: WV: 28. September.
Simplon: VKlv 5. Oktober.
Stalden: WVKlv: 11. April, 8, Mai, 27. September, 10.
Oktober, 7, November.
Turtmann: WVKlv: 10. April, 14. Mai. — WVPfMaul- tiereKlv: 13. August.
Visp: WVKlvSchafe: 7, Januar, 10. März, 30. April, 19.
Mai, 15. September, 8. Oktober, 12. November.
Zermatt: WV 22. September.
Miirtteverzeichnis für 1956
Januar
1 Sonntag 2 Montag 3 Dienstag 4 Mittwoch 5 Donnerstag 6 Freitag 7 Samstag 8 Sonntag 9 Montag 10 Dienstag 11 Mittwoch 12 Donnerstag 13 Freitag 14 Samstag 15 Sonntag 16 Montag 1? Dienstag 18 Mittwoch 19 Donnerstag 20 Freitag 21 Samstag
22 Sonntag 23 Montag 24 Dienstag 25 Mittwoch 26 Donnerstag 27 Freitag 28 Samstag
29 Sonntag 30 Montag 31 Dienstag
Neujahr. Nesch Name Jesus
©enooeoa Titus SB.
Vigil
Hl. Drei Kön.
üuzian M.
neibung Jesu Ll.
Okt. v. Stephan Okt. o. Ioh.
Okt. v. U. K.
Telesphor Irrnolb Abt Alberich Visch.
Fest ber Hl. Familie Sf. 2.
Julian Mart.
Agatho Papst Hnginus P. M.
Ernst Abt Ott. v. ©piph.
Hilarius SB.
2. S. lt. Epiph.
Marzell Papst Antonius ©.
Petri Stuhls.
©regor X. P.
Fabian Mart.
Agnes Igst.
3. S. n. Epiph.
Maria SBerrn.
Tirnotheus M.
Pauli S8er\
Polykarp M.
Ioh. Ehrysost.
Petr. v. Nola Septuagesirna.
Martina Igfr.
Ioh. SBosco SB.
Vital Mart.
Floriba Igfr.
Werner
Arkabius Mart.
©ottfrieb SBek.
Felix Mart.
Hochzeit zu K. Ioh Verarb Mart.
Sulpitius Visch.
Priska Igfr.
Kanut K.
Sebastian M.
Meinrab Mark.
Heil. b. Aussätzigen Rayrnunb Vek.
Felizian Mark.
Marin M.
Paula Wwe.
Angela Igfr.
Roger Vek.
Arbeiter i. W. Mih Hyazintha I . Marzella Wwe.
2. Magnus Makarius Abt Daniel M.
Roger Ernilia Herz°Iesu-Fr.
Priestersarnstag Eberharb Vek.
Vertholb Mart.
Wilhelm Visch.
Theobos A.
Tatiana M.
Leontius V.
Engelmar M.
. 2. Maurus A.
Otto Mart.
Marian Mart.
Leobarb A.
Pia Mart.
Maurus Iosepha Igfr.
Mth. 8. Ninzcnz Emerentia I . Vertram Abt Suso Vek.
Eustochium I . Iulianus Visch.
Oborich Vek.
. 20. Franz v. S.
Abelhelm Abt Eusebius Mart.
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