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View of Kreis, Annelies, Wick, Jeannette & Kosorok Labhart, Carmen (Hrsg.) (2016). Kooperation im Kontext schulischer Heterogenität.

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Academic year: 2022

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Kreis, Annelies, Wick, Jeannette & Kosorok Labhart, Carmen (Hrsg.) (2016).

Kooperation im Kontext schulischer Heterogenität. Netzwerke im Bildungsbe- reich, Band 9. Münster: Waxmann. 246 Seiten.

Die Herausgeberinnen begründen im Editorial den Bedarf verstärkter Ausein- andersetzung mit dem Thema der Kooperation insbesondere mit der Zunahme unterschiedlicher Voraussetzungen der Lernenden und mit dem gestiegenen An- spruch an die Passung dieser individuellen Voraussetzungen mit den Lerngele- genheiten in der Klasse. Dazu kommen auf der organisationalen Ebene Prozesse der kontinuierlichen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität des Unter- richts sowie des (Lern-) Angebots. Dies alles braucht Koordination, Kommuni- kation – Kooperation!

Der Sammelband vereint Beiträge eines Symposiums an der Pädagogischen Hochschule Thurgau 2014. Einzelne Texte kamen bei der Buchkonzeption er- gänzend dazu. Der Band, der sich an Leserinnen aus Forschung, Aus- und Wei- terbildung sowie eventuell auch der Praxis richtet, ist in zwei Teile gegliedert:

Theoretische Reflexionen und Modelle bieten im ersten Teil vertiefte Einblicke in den aktuellen Diskurs rund um das Themenfeld der Lehrpersonenkoopera- tion im Kontext schulischer Heterogenität. Im zweiten Teil erhält die Leserin Einblick in vielfältige Ergebnisse aktueller Studien.

Titel und Inhaltsverzeichnis suggerieren ein breites Begriffsverständnis schu- lischer Heterogenität, zumal die meisten Beiträge im Titel nicht den Begriff der

«Heterogenität» verwenden, sondern «Inklusion». Auffallend ist, dass sich die Beiträge fast ausnahmslos in den in der Pädagogik beobachtbaren Diskurs der Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf respek- tive mit Behinderungen einschreiben. Obwohl im Editorial die «Heterogenitäts- dimension» der Migration explizit erwähnt wird, findet sie kaum Niederschlag in den Ausführungen der einzelnen Schreibenden. Die in diesem Buch zentral beschriebene, modellierte, analysierte und reflektierte Kooperationsbeziehung beschränkt sich also weitgehend auf diejenige zwischen den so genannten «Re- gellehrpersonen» und «Sonderpädagoginnen und -pädagogen» und nimmt – wenn man den aktuellen Diskurs um Inklusion und Diversität verfolgt – eine enge und intersektionale Phänomene nur marginal berücksichtigende Perspek- tive ein.

Die theoretischen Reflexionen starten mit einem durchaus hilfreichen Vor- schlag eines theoretischen Modells zur Kooperationsqualität. Mit der Zusam- menstellung relevanter Kriterien für positive Zusammenarbeit wird ein allgemei- ner Orientierungsrahmen für Lehrpersonenkooperation geboten. Anschliessend präsentiert ein herausragender Artikel ein Instrument für inklusive Koopera- Rezensionen / recensions / recensioni

r e c e n s i o n s

Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 39 (3) 2017 1

ISSN 1424-3946, Academic Press Fribourg

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tionspraktiken, mit dem man produktive Auswege aus dem Dilemma wider- sprüchlicher Wirklichkeitskonstruktionen in Kooperationssettings finden kann.

Dieses so genannte situative Handlungsmodell, erweitert um die Analyse von Tätigkeiten (nach Engeström), findet im Folgetext gleich Anwendung: (inklusi- ve) Kooperation wird im Zusammenhang mit Förder(plan)ung analysiert. Da- bei wird gut sichtbar, dass das Modell interessante Möglichkeiten zur Klärung der Kooperationssituationen zwischen Regel- und Sonderlehrpersonen leisten kann. Der folgende Blick auf die «inklusionsorientierte Lehrerinnen- und Leh- rerbildung» (mit intersektionalen Seitenblicken!) untersucht getrennte, koopera- tive und integrale Ausbildungsmodelle und zieht daraus anregende Schlüsse für die dringend notwendige Weiterentwicklung der Lehrpersonenbildung in den deutschsprachigen Ländern. Zum Abschluss des ersten Teils wird aus der Sicht der sozialen Arbeit gefordert, dass eine inklusive Schule gesellschaftlich relevante Fragestellungen kritisch hinterfragen muss, und dass sie dabei von den theoreti- schen Zugängen der sozialen Arbeit profitieren könnte.

Im zweiten Teil werden Ergebnisse aktueller Studien präsentiert – wiederum fast ausschliesslich zur Kooperation zwischen Regel- und Sonderpädagoginnen und -pädagogen. Die meist qualitativen Studien bestätigen die Bedeutsamkeit eines die Kooperationsqualität unterstützenden Schulleitungshandelns (betref- fend Strukturen, Team- und Personalentwicklung) und fordern entsprechende Qualifikations- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Schulleitende und Teams.

Zudem untersuchen sie unterschiedliche Orientierungs- und Teammuster mul- tikultureller Klassenteams und folgern, dass professionelle Lerngemeinschaf- ten (PLGs) das Herzstück moderner (inklusiver) Schulentwicklung sind. Und schliesslich diskutieren sie die Bedeutung und Intensität informeller Absprachen zwischen den Lehrpersonen sowie verschiedener Aushandlungsordnungen.

Der Band versammelt insgesamt viel Anregendes über Kooperationsbezie- hungen von (Sonder- und Regel-) Lehrpersonen. Wenn man als Leserin weiter denken mag, dann können implizit auch Inspirationen für die diversitätssensible Weiterentwicklung inklusiver Schulen extrahiert werden.

Annemarie Kummer Wyss, Pädagogische Hochschule Luzern

2 Annemarie Kummer Wyss

R e z e n s i o n e n

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