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Funktionelle Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts = Functional gastrointestinal disorders

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Academic year: 2021

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Gastroenterologe 2013 · 8:383–384 DOI 10.1007/s11377-012-0739-x Online publiziert: 3. August 2013 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

J. Keller1 · P. Layer1 · M. Fried2

1 Medizinische Klinik, Israelitisches Krankenhaus, Hamburg 2 Abt. Gastroenterologie und Hepatologie, UniversitätsSpital Zürich

Funktionelle 

Erkrankungen des 

Gastrointestinaltrakts

Die funktionellen Störungen des Gastro-intestinaltrakts gehören wegen ihrer gro-ßen Verbreitung zu den häufigsten Krank-heiten, die den Patienten zum Arzt füh-ren. Dementsprechend machen sie einen großen Anteil in gastroenterologischen Praxen aus, etwa 30–50% der Patienten. Für in der Klinik tätige Gastroenterolo-gen spielen die meisten funktionellen Er-krankungen eine quantitativ kleinere Rol-le, weil sie in der Regel ambulant diagnos-tiziert und therapiert werden können. Ein kleiner Teil der Patienten leidet aber unter heftigen, die Lebensqualität massiv ver-schlechternden Beschwerden, die dann sehr wohl zu stationären Aufenthalten führen. Überdies können diese Störun-gen mit den unterschiedlichsten abdomi-nellen Symptomen sämtliche Abschnitte des Magen-Darm-Trakts betreffen, so dass sie, gerade auch wegen ihrer hohen Prävalenz, grundsätzlich als wichtige Dif-ferenzialdiagnose, aber auch als – das kli-nische Bild nicht selten exazerbierende bzw. verwischende – Begleitstörung an-derer Erkrankungen in Betracht kommen. Für Betroffene und betreuende Ärzte sind funktionelle gastrointestinale Stö-rungen nach wie vor vielfach mit einem hohen Maß an Frustration verbunden, weil klinisch-apparative Untersuchun-gen definitionsgemäß unauffällig ausfal-len und die Therapie häufig unklar oder wenig effizient ist. Dem Patienten mitzu-teilen, alle Untersuchungen seien normal ausgefallen, er habe also „nichts“, demzu-folge könne man auch „nichts“ tun, ist für die Führung des Patienten schädlich und entspricht auch nicht wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Gerade die Pathophysiologie der wich-tigsten funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen, die funktionelle Dyspep-sie und das Reizdarmsyndrom, wird heu-te wesentlich besser verstanden als noch vor wenigen Jahren. In einer Reihe von neueren, methodisch ausgezeichneten Studien konnten z. B. ausgeprägte mu-kosale Alterationen, insbesondere unter-schwellige inflammatorische Prozesse nachgewiesen werden. Diese wiederum scheinen durch eine veränderte Freiset-zung von Mediatoren enterische Neuro-ne zu beeinflussen und könNeuro-nen dadurch die schon lange bekannten gastrointesti-nalen Motilitäts- und Sensitivitätsstörun-gen dieser Patienten zumindest teilweise erklären. Parallel zu diesen grundlegen-den Studien haben sich auch die diagnos-tischen und therapeudiagnos-tischen Konzepte er-heblich verbessert.

Das vorliegende Schwerpunktthema in Der Gastroenterologe widmet sich dem wichtigen Themengebiet der funktionel-len gastrointestinafunktionel-len Störungen mit dem Ziel, Epidemiologie und Pathophysiologie sowie Diagnostik und Therapie der wich-tigsten Erkrankungen auf dem Boden der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis-se und unter Berücksichtigung aktueller Leitlinien darzustellen. Es umfasst Arti-kel von international renommierten Ex-perten zur funktionellen Dyspepsie ein-schließlich der funktionellen Ösophagus-erkrankungen, zum Reizdarmsyndrom und zur chronischen Obstipation.

Die Ausführungen zur Epidemiolo-gie sollen ermöglichen, die Relevanz der funktionellen Erkrankungen für die tägli-che Praxis einzuschätzen. Die

pathophy-383

Der Gastroenterologe 5 · 2013  | 

Einführung zum Thema

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siologischen Zusammenhänge werden ausführlich dargestellt, um dem betreuen-den Arzt ein besseres Verständnis der Er-krankungen zu ermöglichen. Dies ist auch für die Patientenführung von Bedeutung. Pathophysiologische Kenntnisse sind die Voraussetzung für die Vermittlung eines tragfähigen Krankheitskonzepts, das dem Patienten seine Beschwerden angesichts der normalen Untersuchungsbefunde einleuchtend erklärt. Nur so kann der bei diesem Krankheitsbild häufige Wechsel der Ärzte mit nicht indizierten und teu-ren Wiederholungsuntersuchungen so-wie therapeutischer Polypragmasie ver-hindert werden.

Die Abschnitte zur Diagnostik stützen sich unter anderem auf neuere Leitlinien und helfen dem Leser, eine gute Balance zwischen einer sorgfältigen Diagnose-stellung mit Ausschluss von relevanten Erkrankungen und der Vermeidung einer ausufernden Diagnostik zu finden.

Abschließend werden die unterschied-lichen Therapieoptionen und deren wis-senschaftliche Evidenz aufgezeigt. Schon aus der Vielzahl der aufgeführten thera-peutischen Optionen wird deutlich, dass auch heute kein Standardmedikament zur Behandlung der funktionellen Dyspepsie, des Reizdarmsyndroms oder der chroni-schen Obstipation existiert. Stattdessen müssen häufig mehrere medikamentöse Optionen versucht werden, bevor eine adäquate Symptomlinderung beim indi-viduellen Patienten erzielt werden kann. Auf der anderen Seite sind in den letz-ten Jahren mehrere neue Medikamente auf dem Boden aktueller pathophysiolo-gischer Erkenntnisse entwickelt worden und es wird weiter nach neuen Therapie-ansätzen gesucht. Hierin liegt die Chance , dass die heute noch häufig ineffiziente Therapie der funktionellen gastrointes-tinalen Störungen in Zukunft wesentlich verbessert werden kann.

J. Keller P. Layer M. Fried

Korrespondenzadressen

PD Dr. J. Keller Medizinische Klinik,   Israelitisches Krankenhaus Orchideenstieg 14,  22297 Hamburg j.keller@ik-h.de Prof. Dr. P. Layer Medizinische Klinik,   Israelitisches Krankenhaus Orchideenstieg 14,  22297 Hamburg p.layer@ik-h.de Prof. Dr. M. Fried Abt. Gastroenterologie   und Hepatologie,   UniversitätsSpital Zürich Rämistr. 100,   8091 Zürich, Schweiz michael.fried@usz.ch

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Quelle: Ärzte Zeitung

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