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Hitze und Gesundheit in der Europäischen Region der WHO:

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Academic year: 2022

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Hitze und

Gesundheit in

der Europäischen Region der WHO:

Aktualisierte Erkenntnisse zu wirksamer Prävention

Zusammenfassung

© WHO/Dennis Schmiege

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Dokumenten-Nr.: WHO/EURO:2021-2715-42471-58988

© Weltgesundheitsorganisation 2021

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Vorgeschlagene Zitierung: Hitze und Gesundheit in der Europäischen Region der WHO: Aktualisierte

Erkenntnisse zu wirksamer Prävention: Zusammenfassung. Kopenhagen: WHO-Regionalbüro für Europa; 2021, Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 IGO.

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Hitze und

Gesundheit in

der Europäischen Region der WHO:

Aktualisierte Erkenntnisse zu wirksamer Prävention

Zusammenfassung

WHO/EURO:2021-2715-42471-58988

Deutsche Zusammenfassung des Originaldokuments “Heat and health in the WHO European Region: updated evidence for effective prevention”, ISBN 978 92 890 5540 6

https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/339462/9789289055406-eng.pdf

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© WHO/Oliver Schmoll

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Zusammenfassung

Das Klima in der Europäischen Region der WHO erwärmt sich schnell und in gefährlicher Weise, und die Region verzeichnet beschleunigte Temperaturanstiege sowie eine nie dagewesene Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen. Den meisten Klimawandelszenarien zufolge wird diese tendenzielle Klimaerwärmung zudem in naher Zukunft und mittelfristig unvermindert anhalten. Während in einigen Ländern der Region im Lauf der Zeit ein leichter Rückgang der hitzebedingten negativen gesundheitlichen Auswirkungen zu verzeichnen war, gab es in den meisten Ländern keine Veränderung oder sogar eine Zunahme. Ausschlaggebend für die Entwicklung von Hitzerisiken und hitzebedingten gesundheitlichen Auswirkungen sind unter anderem das sich verändernde Klima, sozioökonomische Faktoren, der Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Urbanisierung und die Alterung. Dies

unterstreicht die Notwendigkeit wirksamerer Reaktionsmaßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die die Anpassung an die sich

vollziehenden und prognostizierten Veränderungen ermöglichen.

Die Empfehlungen des WHO-Regionalbüros für Europa zu Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden und die dazugehörigen Materialien aus dem Jahr 2008 bieten den Mitgliedstaaten einen Bezugsrahmen für ihre Bemühungen, auf Hitzewellen zu reagieren und deren gesundheitliche Auswirkungen zu verhindern beziehungsweise zu minimieren. Mehr als ein Jahrzehnt seit der Veröffentlichung der Empfehlungen unterstreicht der kontinuierliche Anstieg sowohl der Durchschnittstemperaturen

als auch der Zahl der extremen Hitzeereignisse ihre Bedeutung und die Dringlichkeit ihrer Umsetzung in der gesamten Region. Um die operative Relevanz aufrechtzuerhalten, müssen die Empfehlungen fortwährend durch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse gestützt werden.

Geplante und bestehende Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden sollten die Vorstellung des

Klimawandels und sich verändernder Risikofaktoren für die Bevölkerung aktiv integrieren.

Mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen auf diesem Gebiet Schritt zu halten, bedeutet jedoch eine Herausforderung. In den letzten zehn Jahren wurde in der Europäischen Region der WHO eine Vielzahl von Studien zu hitzebedingten gesundheitlichen Auswirkungen und Präventionsmaßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit durchgeführt. Zusätzlich zu dem, was in fachlich begutachteten wissenschaftlich- technischen Zeitschriften und Publikationen veröffentlicht wurde, beleuchtet eine Fülle von Berichten von Regierungen und internationalen Organisationen Themen im Zusammenhang unter anderem mit der Durchführung, dem Monitoring und der Evaluation sowie der Einbeziehung maßgeblicher Akteure. Weitere Beiträge werden routinemäßig vom WHO-Regionalbüro für Europa durch die Arbeitsgruppe für Klimawandel und Gesundheit als Teil der Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit gesammelt. Um all diese Quellen zu ergänzen, hat die WHO 2019 die bisher umfassendste Umfrage zu Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden in der Region verbreitet und die Antworten darauf zusammengestellt.

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Zusammengenommen bilden all diese Informationen eine solide Grundlage für die Aktualisierung der Empfehlungen von 2008.

In der vorliegenden Publikation werden die

wichtigsten seit 2008 veröffentlichten Erkenntnisse zusammengetragen und zusammengefasst, wobei der Schwerpunkt auf den 53 Mitgliedstaaten liegt, für die das WHO-Regionalbüro für Europa zuständig ist. Die Ergebnisse sind nach den acht Elementen gegliedert, die in den ursprünglichen Empfehlungen als „Kern“ umfassender Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden identifiziert wurden, und jedes Kapitel wird durch die Ergebnisse der WHO-

Umfrage von 2019 zu Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden ergänzt, sofern sie für das behandelte Thema relevant sind. Die wichtigsten Inhalte der einzelnen Kapitel werden im Folgenden beschrieben.

Kapitel 1 steckt den Rahmen ab und beschreibt sowohl die beobachteten als auch die

prognostizierten Auswirkungen von Hitze und ihre gesundheitlichen Auswirkungen, wobei der Schwerpunkt auf den Ländern der Europäischen Region der WHO liegt. Die Prognosen zeigen deutlich, dass ohne angemessene Anstrengungen zur Anpassung an den Klimawandel die

hitzebedingten Belastungen und die daraus resultierenden negativen gesundheitlichen Auswirkungen erheblich zunehmen werden.

Kapitel 2 fasst die Erkenntnisse über die Steuerung von Reaktionen auf Hitze im Bereich der öffentlichen Gesundheit zusammen. Die Notwendigkeit,

angemessene und abgestimmte Maßnahmen und Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu definieren und umzusetzen, wird immer dringlicher.

Gleichzeitig sind die verfügbaren Erkenntnisse darüber, was gute Praxis bei der Steuerung solcher Maßnahmen ausmacht, begrenzt. Die prioritären Aufgaben, die gelöst werden müssen, werden jedoch immer klarer herausgeschält, wozu unter anderem die angemessene Finanzierung und Personalausstattung sowie die formale Einbeziehung subnationaler und nichtstaatlicher Akteure zählen.

Kapitel 3 berichtet über gesundheitsbezogene Hitzewarnsysteme und darüber, wie

Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden

zugunsten rechtzeitiger und wirksamer Reaktionen durch sie unterstützt werden sollten. Der

wissenschaftlichen Literatur ist zu entnehmen, dass bereits beträchtliche Anstrengungen unternommen wurden, um die Leistung und Vorlaufzeit von Warnmodellen, ihre gezielte Verbreitung und ihr Verständnis bei den Akteuren im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verbessern.

Warnsysteme müssen regelmäßig evaluiert werden, um ihre ständige Verbesserung und ihr Verständnis zu gewährleisten.

Kapitel 4 fasst die Erkenntnisse darüber zusammen, wie hitzebezogene Gesundheitsinformationspläne Hitzerisiken und Empfehlungen kommunizieren. Es beschreibt bestehende Ansätze, um hitzebezogene Gesundheitsbotschaften wirksam zu machen, und fragt, wie Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden Warnungen, Empfehlungen und Informationen besser auf ihre verschiedenen Akteure und Adressaten ausrichten können.

Die Länder haben ihre Kommunikation zu Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden im Allgemeinen auf webbasierte und mobile

Technologieplattformen verlagert, und es ist wichtig, dass solche Umstellungen unter Wahrung der sozialen Gerechtigkeit durchgeführt werden, ohne die am stärksten Gefährdeten oder diejenigen mit weniger Ressourcen auszuschließen.

Kapitel 5 berichtet über die Arten von Interventionen und Erkenntnisse zur Wirksamkeit bei der

Reduzierung der gefährlichen Wärmebelastung in Innenräumen. Dafür steht eine Vielzahl von Maßnahmen und Technologien zur passiven Kühlung (durch bauliche Maßnahmen und Kühlung) und zur aktiven Kühlung (beispielweise Klimaanlagen, persönliche Kühlgeräte)

zur Verfügung. Das Verständnis für die Wärmekomfortbedürfnisse der am stärksten durch Hitze gefährdeten Personen ist jedoch noch begrenzt, und es fehlen Daten über den

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Echtzeit-Zusammenhang zwischen Außen- und Innentemperaturen in Wohngebäuden. Es ist mehr Forschung zu Überhitzungsrisiken und adaptiven Lösungen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Settings erforderlich.

Kapitel 6 beschreibt die aktuellen Erkenntnisse zu Risikofaktoren und Gefährdung. Diese Erkenntnisse entwickeln sich weiter und werden aussagekräftiger, was Themen wie gesundheitliche Folgen, biologische Mechanismen, Kausalität und die Gefährdung verschiedener Gruppen betrifft.

Bis heute erwähnen die meisten nationalen Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden zwar gefährdete Gruppen, enthalten aber keine Maßnahmen, die sich an sie richten. Es sollten größere Anstrengungen zur Schärfung des Bewusstseins sowie zur Förderung aktiver Gegenmaßnahmen und der Schulung von Fachkräften des Gesundheits- und Sozialwesens unternommen werden. Es ist wichtig anzuerkennen, dass sich gefährdete Untergruppen und ihre

Bedürfnisse im Laufe der Zeit verändern und kontinuierliches Monitoring und Forschung erfordern.

Thema von Kapitel 7 ist die Hitzevorsorge des Gesundheits- und Sozialfürsorgesystems.

Bisher gibt es nur wenige Erkenntnisse zu Planungs- und Reaktionsmaßnahmen in Gesundheitsversorgungssettings und deren Wirksamkeit. Obwohl es in den letzten Jahren in der gesamten Europäischen Region der WHO zu signifikanten Hitzewellenereignissen gekommen ist, stellen die Auswirkungen von Hitzewellen in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens nach wie vor eine zentrale Herausforderung dar. Größere Anstrengungen sind erforderlich, um Erkenntnisse zu guter Praxis im Bereich von Planungs- und Reaktionsmaßnahmen im Gesundheitssektor zu verbreiten.

Kapitel 8 beschreibt, wie langfristige Stadtplanung Hitzerisiken mindern kann. Grüne und blaue (Wasser-)Räume, Materialien und Farben der Stadtlandschaft sowie Veränderungen der Struktur

der Stadt sind Schlüsselbereiche für die langfristige Minderung von Gesundheitsrisiken durch Hitze und Treibhausgasemissionen. Trotz ihres

Gesundheitsschutzpotenzials sind stadtplanerische Interventionen das am wenigsten umgesetzte Kernelement von Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden. Es mangelt an Instrumenten für ressortübergreifende Maßnahmen, die es den Gesundheitsbehörden ermöglichen würden,

Entscheidungen im Bereich des Stadtmanagements zu beeinflussen, um die Gesundheit vor Hitze zu schützen.

Kapitel 9 befasst sich mit dem Einsatz von

Monitoring- und Evaluationsprozessen als wichtige Komponenten von Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden. Die Gesundheitsüberwachung ist von Bedeutung, um negative

gesundheitliche Auswirkungen zu erkennen und Reaktionsmaßnahmen während und nach Hitzewellenereignissen zu evaluieren. Sie ist jedoch immer noch ein marginales Element in Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden und muss gefördert werden. Die Evaluation erfordert ein multidisziplinäres und gemeinschaftliches Vorgehen diverser Akteure, damit die verschiedenen Aspekte und Komponenten des Gesundheitsaktionsplans für Hitzeperioden berücksichtigt werden.

Das Monitoring und die Evaluation von

Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden auf einer formalen und konstanten Grundlage sind unerlässlich, um ihre Wirksamkeit und mögliche Verbesserungsbereiche zu verstehen.

Kapitel 10 enthält eine Zusammenfassung der Kernaussagen des Berichts mit spezifischen und übergreifenden Schlussfolgerungen sowie Hinweisen auf Erkenntnis- und Forschungslücken.

Der Prozess der Informationssammlung, der Abfassung und der Redaktion dieses Berichts hat auch gezeigt, dass erhebliche Wissens- und Erkenntnislücken die Ausarbeitung von Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden in der gesamten Europäischen Region der WHO nach wie vor behindern. Obwohl es in den letzten zehn Jahren einen bemerkenswerten Anstieg der Zahl

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wissenschaftlicher Veröffentlichungen zum Thema Hitze und Gesundheit gegeben hat, betrafen die meisten Studien immer noch überwiegend die Mitgliedsländer der Europäischen Union, während Untersuchungen in anderen Gebieten der Region eher selten waren. Darüber hinaus werden mehr Erkenntnisse benötigt, um die beobachteten Trends in Bezug auf Hitze und Gesundheit als Reaktion auf Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden und insbesondere die kausalen Zusammenhänge zwischen Interventionen und gemessenen Effekten korrekt zu interpretieren. Erkenntnisse über gute Praxis und der Austausch von Erfahrungen sind sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene von großer Bedeutung. Die veröffentlichten Erkenntnisse zu Planung und Reaktionsmaßnahmen im

Gesundheitssektor sind in der wissenschaftlichen Fachliteratur allerdings noch begrenzt und müssen gefördert werden. Darüber hinaus stellen fehlende allgemeine und systematische Bemühungen in Bezug auf das Monitoring und die Evaluation von Prozessen für und Ergebnissen von Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden eine Herausforderung für die empirische

Bestimmung der Wirksamkeit unterschiedlicher Präventionsmaßnahmen und Reaktionen sowie der relativen Auswirkungen von Veränderungen der Gefährdung und Anpassung der Bevölkerung dar.

Was eine gute Steuerung von Prävention im Bereich der öffentlichen Gesundheit in Bezug auf Hitze ausmacht, bleibt ebenfalls eine offene Frage. Literatur und Daten aus den Mitgliedstaaten deuten allerdings auf ein erhebliches

Verbesserungspotenzial zusätzlicher Aktivitäten von subnationalen und nichtstaatlichen Akteuren hin, was die Reichweite und Operationalisierung von Plänen verbessern könnte. Auch wenn die Erkenntnisse aus den letzten zehn Jahren zu

den Zusammenhängen zwischen bebauter Umwelt, Wärmebelastung und Gesundheit neue Einsichten geliefert haben, bleiben wichtige Fragen offen. Dazu zählt diejenige nach den Wärmekomfortbedürfnissen gefährdeter Personen sowie nach den realen (im Vergleich zu den modellierten) Auswirkungen von Maßnahmen in den Bereichen Wohnen und bauliche Umwelt auf die Verringerung der gefährlichen Wärmebelastung auf der Ebene des Individuums. Schlussendlich bedarf es auch mehr angewandter Forschung zu den regulatorischen, finanziellen, verfahrenstechnischen, Wissens- und anderen Barrieren, die wirksame Maßnahmen zum Thema Hitze und Gesundheit verhindern können.

Trotz der bestehenden Wissenslücken machen die in dieser Publikation vorgestellten Erkenntnisse die Notwendigkeit deutlich, die Anzahl, den Geltungsbereich und die Reichweite von Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden in der Europäischen Region der WHO zu erweitern.

Diese Maßnahmen sind in den europäischen Ländern, die einem zunehmenden Risiko von hohen Temperaturen und Hitzewellen ausgesetzt sind, dringend erforderlich, um die erwartete Zunahme der Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu verhindern. Darüber hinaus sollten die ursprüngliche Konzeption, die Entwicklung oder Überarbeitungen von Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden sowie deren Umsetzung und Kernelemente die Vorstellung des Klimawandels und sich verändernder Gesellschaften aktiv

integrieren. Um eine solche verbesserte Umsetzung von Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden zu unterstützen, ist die Aktualisierung der WHO- Empfehlungen zu Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden von 2008 notwendig und in jeder Hinsicht begründet.

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Weltgesundheitsorganisation Regionalbüro für Europa

UN City, Marmorvej 51, DK-2100 Kopenhagen Ø, Dänemark Tel.: +45 45 33 70 00 Fax: +45 45 33 70 01

E-Mail: eurocontact@who.int Website: www.euro.who.int

Das Klima in der Europäischen Region der WHO erwärmt sich schnell und in gefährlicher Weise, und die Region verzeichnet beschleunigte Temperaturanstiege und eine nie dagewesene Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen.

Die Prognosen machen deutlich, dass ohne angemessene Anstrengungen zur Anpassung des Gesundheitssystems an durch den Klimawandel verursachte Hitzeperioden die hitzebedingten Belastungen und die daraus resultierenden negativen gesundheitlichen Auswirkungen erheblich zunehmen könnten. In Verbindung mit den langfristigen Trends der Alterung und der Urbanisierung lassen solche Prognosen es nachdrücklich als angemessen erscheinen, eine Langzeitstrategie zur Prävention und Bewältigung der negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu verfolgen.

2008 hatte das WHO-Regionalbüro für Europa Empfehlungen zu Gesundheitsaktionsplänen für Hitzeperioden

herausgegeben. Der vorliegende Bericht sammelt und fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, die

seitdem veröffentlicht wurden. Er konzentriert sich auf die Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO und resümiert die Ergebnisse einer eingehenden Überprüfung auf der Grundlage aktueller Forschungsarbeiten und Erfahrungen bei der Umsetzung in die Praxis. Die Publikation richtet sich in erster Linie an Praktiker und soll ihre eigenen Prozesse zur Erstellung oder Überarbeitung von Elementen oder Vorgehensweisen nationaler Gesundheitsaktionspläne für Hitzeperioden unterstützen.

Das WHO-Regionalbüro für Europa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine 1948 gegründete Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die sich in erster Linie mit internationalen Gesundheitsfragen und der öffentlichen Gesundheit befasst. Das WHO-Regionalbüro für Europa ist eines von sechs Regionalbüros, die überall in der Welt eigene, auf die Gesundheitsbedürfnisse ihrer Mitgliedsländer abgestimmte Programme durchführen.

Mitgliedstaaten Albanien Andorra Armenien Aserbaidschan Belarus Belgien

Bosnien und Herzegowina Bulgarien

Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Georgien Griechenland Irland Island Israel Italien Kasachstan Kirgisistan Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Malta Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Österreich Polen Portugal Republik Moldau Rumänien

Russische Föderation San Marino

Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tadschikistan Tschechien Türkei Turkmenistan Ukraine Ungarn Usbekistan

Vereinigtes Königreich Zypern

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